Rohrbacher hat geschrieben: ↑12 Apr 2023, 16:13
Politik (!) machen sie aber europaweit, sonst säßen nicht auch 2023 fast jede Woche deren Leute z.B. häufiger zu den meist gleichen Themen in Talkshows als dass man den Kanzler mal zu irgendwas was sagen hört.
In Talkshows sitzen eine Menge Leute, die nur eingeladen werden. um ein bisschen Kontroverse rein zu bringen, siehe Richard David Precht.
Da hat die letzen 30 Jahre bahnmäßig allerdings nicht so viel genagt, was dann wirklich Auswirkungen gehabt hätte, oder?
Die Bahn hat in den letzten 30 Jahren nicht so eine Rolle gespielt wie heute. In der öffentlichen Diskussion war das vor dem Klimawandel Bewusstsein nur ein Nischenthema.
Wichtig ist nur, dass klar ist, dass der Bund und die Grünen schuld sind.
Aber nur in Bayern. gerade weil die CSU in Bayern so dominant ist, habe ich das Gefühl, dass die anderen Parteien, Bayern als verloren abgeschrieben haben. Siehe auch die mangelnde Repräsentation im Kabinett.
Ist das andeswo so das große Thema oder verwechselst du das jetzt mit der Bundesliga?

Ich meine, z.B. bei der Berlinwahl 1 wie 2 hat Bayern keine Rolle gespielt, obwohl Berlin der innerhalb Bayerns das Lieblingsfeindbild der CSU ist bzw. vielleicht auch war.
Welche Partei ist das denn, die daheim durch Bayernbashing Stimmen holt? Das muss ja theoretisch was linkspoulistisches in Regierung sein, was damit von eigenen Problemen ablenken könnte oder/und eine nennenswerte Regionalpartei mit einem Publikum, bei dem das vielleicht schon seit 200 Jahren, aber zumindest nachhaltig zieht ... welche ist denn das?
Schau mal auf Twitter, über was da die nicht bayrischen Politiker am meisten lästern. Entweder Söder oder Aiwanger. Die meisten dürften das aus Kalkül machen, weil genauso wie für Bayern Berlin das inszenierte Feindbild ist, ist Aiwanger für die anderen das ideale Feindbild.
Das stimmt in der Sache, aber darum geht's ja nicht. Darum ging's in den letzten 30 Jahren nicht und wenn doch, dann kann man eigenes Versagen entsprechend umdeuten. Nicht nur beim Brennerzulauf, den Stromtrassen oder indem man es schafft, dass viel zu wenige hinterfragen, dass fehlender ÖPNV in Bayern kein Naturgesetz ist. Selbst der eingangs erwähnte Nimbus basiert "nur" auf vielen historischen Umdeutungen und der Erlangung von Deutungshoheit, die sich mit der Zeit bundesweit (!) durchgesetzt hat. Und auch hier könnte es nur um die Deutungshoheit gehen, wenn Bayern möglicherweise bewusst solche Bahnprojekte scheitern oder noch besser jahrelang rumwürgen lässt und dann nicht nur in Bayern hörbar sagt, seht her, wir haben's immer schon gewusst! Die wären sonst nicht bei 40-42% in den letzten Landtags-Umfragen oder haben plötzlich große Mehrheiten für die Atomkraft, weil das erneuerbare Zeugs nicht geht oder teuer ist, was noch durch Altmeiers Politik künstlich herbeigeführt jeder privat meint, nachvollziehen zu können. Dass das an Fakten wie dem verpennten Windkraft- und Leitungsausbau liegt, interessiert da einfach gar nicht so.
Ob die CSU in Bayern nun 32% oder 42 % hat dürfte für viele Politiker anderer Parteien mittlerweile egal sein. Wichtig ist für die Parteistrategen eher, dass das nicht auf andere Bundesländer überschwappt. Und je lauter Söder und Aiwanger schreien und je mehr sie polemisieren, desto eher gelingt es, die Kritik an so manchem, was vielleicht wirklich zu kritisieren wäre, als bayrische Provinzpolemik abzutun.
Und um wieder zum Thema zu kommen, je mehr außerhalb Bayern auf der Schiene modernisiert und elektrifiziert wird, desto leichter tun sich zum Beispiel die Ampelparteien zu sagen, dass ihre Konzepte ja prinzipiell funktionieren, aber in Bayern halt an der Lokalpolitik scheitern. siehe BBT Nordzulauf.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front