Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

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Jo B.
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Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Jo B. »

Auf der Linie 16 wurden vier neue Stationen in Betrieb genommen.

Video auf Englisch, deutsche Untertitel optional:

https://www.youtube.com/watch?v=ZllD1loyRho

Von solch einer Geschwindigkeit beim Ausbau des ÖPNV kann man in Deutschland nur träumen, muss ich leider sagen.
Willibaldplatz
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Willibaldplatz »

Dass Großprojekte in einer Diktatur schneller umsetzbar sind, ist jetzt aber auch keine ganz neue Erkenntnis.
Jo B.
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Jo B. »

Naja, wenn ich mir den Ausbau der Metro Madrid anschaue, dann schlägt der deutsche Verhältnisse ebenfalls um Längen, und in Paris gibt man jetzt auch mächtig Gas. Mit dem Diktatur-Argument lässt sich das also nicht vollumfänglich erklären.
4002
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von 4002 »

Vorallem wem schadet man mit gutem ÖPNV?
Ubahner
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Ubahner »

Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 06:20 Dass Großprojekte in einer Diktatur schneller umsetzbar sind, ist jetzt aber auch keine ganz neue Erkenntnis.
Und du glaubst wirklich, dass die Diktatur der Hauptgrund ist? Oder ist die Bemerkung vielleicht eher der Versuch einer Rechtfertigung des derzeitigen Versagerkurses von Deutschland?
Willibaldplatz
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Willibaldplatz »

Ubahner hat geschrieben: 16 Sep 2025, 18:07
Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 06:20 Dass Großprojekte in einer Diktatur schneller umsetzbar sind, ist jetzt aber auch keine ganz neue Erkenntnis.
Und du glaubst wirklich, dass die Diktatur der Hauptgrund ist? Oder ist die Bemerkung vielleicht eher der Versuch einer Rechtfertigung des derzeitigen Versagerkurses von Deutschland?
Erstmal sehe ich wirklich gar keinen Grund, mich für irgendwas zu rechtfertigen. Und die Ansicht, dass sich Deutschland auf einem "Versagerkurs" befindet, teile ich ausdrücklich nicht. Es läuft sicher nicht alles optimal (was übrigens zu keiner Zeit und nirgendwo der Fall war und ist), aber ich lebe dennoch sehr gerne in diesem Land und genieße Freiheit, Frieden und (relativen) Wohlstand. Ich verwahre mich gegen dieses ständige, kollektiv-defätistische Schlechtreden und dieses ständige Infragestellen des gesellschaftlichen Grundkonsenses. Das ist es nämlich, was dieses Land wirklich kaputt macht. Wie gut wir es hier haben, wissen wir vermutlich auch erst zu schätzen, wenn es nicht mehr so ist. Und das macht mich nicht nur traurig, davor hab ich auch Angst.

Zu den Großprojekten außerhalb der Diktatur: Es ist völlig normal und liegt in der Natur der Sache, dass demokratische Beteiligungsprozesse, rechtsstaatliche Mechanismen und die Möglichkeit des zivilen Protestes Projekte in zeitlicher Hinsicht verzögern können. Das ist hinzunehmen und per se nichts schlechtes, obwohl es mich zugegebenermaßen auch nervt, wenn jedes ÖPNV-Projekt durch irgendwelche NIMBYs gebremst wird. Man muss halt einen gesunden Mittelweg finden, damit keine Blockade daraus wird. Und dennoch will ich nicht in einem totalitären Staat leben, ganz egal, wie schnell dort ÖPNV-Projekte umgesetzt werden.

Und generell zu den "russischen Themen" in diesem Forum: Es ist schon auffällig, dass inzwischen gefühlt alle zwei Tage von immer denselben zwei Mitgliedern ein neues Thema aufgemacht wird, in dem irgendein "tolles" russisches Projekt nebst YouTube-Link angeteasert wird. Meist ohne jegliche Reaktion irgendwelcher anderen Mitglieder, aber das ist vermutlich auch egal. Suggeriert wird dadurch einerseits eine gewisse Normalität, die den brutalen Angriffskrieg auf ein Nachbarland nebst Kriegsverbrechen vergessen machen will, und zudem Überlegenheit gegenüber dem ach so dekadenten Westen, der sich (danke für das Zitat) ohnehin auf "Versagerkurs" befindet. Mein Eindruck ist inzwischen, dass das hier System hat.
andreas
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von andreas »

Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 19:08
Ubahner hat geschrieben: 16 Sep 2025, 18:07
Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 06:20 Dass Großprojekte in einer Diktatur schneller umsetzbar sind, ist jetzt aber auch keine ganz neue Erkenntnis.
Und du glaubst wirklich, dass die Diktatur der Hauptgrund ist? Oder ist die Bemerkung vielleicht eher der Versuch einer Rechtfertigung des derzeitigen Versagerkurses von Deutschland?
......
was er gesagt hat . Volle Zustimmung.
Minga Jung
Routinier
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Minga Jung »

Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 19:08
Ubahner hat geschrieben: 16 Sep 2025, 18:07
Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 06:20 Dass Großprojekte in einer Diktatur schneller umsetzbar sind, ist jetzt aber auch keine ganz neue Erkenntnis.
Und du glaubst wirklich, dass die Diktatur der Hauptgrund ist? Oder ist die Bemerkung vielleicht eher der Versuch einer Rechtfertigung des derzeitigen Versagerkurses von Deutschland?
Erstmal sehe ich wirklich gar keinen Grund, mich für irgendwas zu rechtfertigen. Und die Ansicht, dass sich Deutschland auf einem "Versagerkurs" befindet, teile ich ausdrücklich nicht. Es läuft sicher nicht alles optimal (was übrigens zu keiner Zeit und nirgendwo der Fall war und ist), aber ich lebe dennoch sehr gerne in diesem Land und genieße Freiheit, Frieden und (relativen) Wohlstand. Ich verwahre mich gegen dieses ständige, kollektiv-defätistische Schlechtreden und dieses ständige Infragestellen des gesellschaftlichen Grundkonsenses. Das ist es nämlich, was dieses Land wirklich kaputt macht. Wie gut wir es hier haben, wissen wir vermutlich auch erst zu schätzen, wenn es nicht mehr so ist. Und das macht mich nicht nur traurig, davor hab ich auch Angst.

Zu den Großprojekten außerhalb der Diktatur: Es ist völlig normal und liegt in der Natur der Sache, dass demokratische Beteiligungsprozesse, rechtsstaatliche Mechanismen und die Möglichkeit des zivilen Protestes Projekte in zeitlicher Hinsicht verzögern können. Das ist hinzunehmen und per se nichts schlechtes, obwohl es mich zugegebenermaßen auch nervt, wenn jedes ÖPNV-Projekt durch irgendwelche NIMBYs gebremst wird. Man muss halt einen gesunden Mittelweg finden, damit keine Blockade daraus wird. Und dennoch will ich nicht in einem totalitären Staat leben, ganz egal, wie schnell dort ÖPNV-Projekte umgesetzt werden.

Und generell zu den "russischen Themen" in diesem Forum: Es ist schon auffällig, dass inzwischen gefühlt alle zwei Tage von immer denselben zwei Mitgliedern ein neues Thema aufgemacht wird, in dem irgendein "tolles" russisches Projekt nebst YouTube-Link angeteasert wird. Meist ohne jegliche Reaktion irgendwelcher anderen Mitglieder, aber das ist vermutlich auch egal. Suggeriert wird dadurch einerseits eine gewisse Normalität, die den brutalen Angriffskrieg auf ein Nachbarland nebst Kriegsverbrechen vergessen machen will, und zudem Überlegenheit gegenüber dem ach so dekadenten Westen, der sich (danke für das Zitat) ohnehin auf "Versagerkurs" befindet. Mein Eindruck ist inzwischen, dass das hier System hat.
Zum Glück gibt es noch Leute, die reflektiert sind. Und natürlich wird von gewissen Usern nichts dergleichen negatives kommen. Auch nicht, dass sich z.B. der russische Verkehrsminister angeblich selbst umgebracht haben soll. Wo bleibt denn hier unser kritischer User? 🤔 Nur die ach so tollen neuen Projekten. Und dann noch mit komischen Kommentaren, wann man in Kiew mit den neuen Wagen ankommt.

Danke jedenfalls für den Kommentar!
146225
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von 146225 »

Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 06:20 Zu den Großprojekten außerhalb der Diktatur: Es ist völlig normal und liegt in der Natur der Sache, dass demokratische Beteiligungsprozesse, rechtsstaatliche Mechanismen und die Möglichkeit des zivilen Protestes Projekte in zeitlicher Hinsicht verzögern können. Das ist hinzunehmen und per se nichts schlechtes, obwohl es mich zugegebenermaßen auch nervt, wenn jedes ÖPNV-Projekt durch irgendwelche NIMBYs gebremst wird. Man muss halt einen gesunden Mittelweg finden, damit keine Blockade daraus wird.
NIMBYs sind in Deutschland inzwischen höchstens noch (manchmal laut brüllende, strampelnde und zeternde) Begleitmusik. Die wahren Bremsklötze sitzen schon längst und länger in allen Ebenen in der Politik. Egal, ob das die SPD ist z.B. bei der seit Jahrzehnten vorgesehenen ICE-Trasse Hannover <-> Hamburg ist oder die CSU beim Tramausbau in München. Und so weiter, et cetera, landauf, landab. Da sitzen die Probleme! Und wie beim Bahnverkehr/ÖPNV wird uns das als Staat und Gesellschaft auch bei etlichen anderen Themenfeldern irgendwann auf die Füße fallen. Sicher nicht überall gleichzeitig und sicher auch nicht überall mit gleicher Intensität, aber die Quittung für das Unterlassen hier und das Verleugnen dort wird unweigerlich kommen. Und was dann? Ich bin mir meinerseits nicht ganz sicher, ob Deutschland als Ganzes dafür reif ist.

Zugegeben: Unreife ist nicht strafbar. Von "mittelfristig nachteilig" über "teuer" bis "lebensgefährlich" kann sie dennoch ganz erhebliche Folgen haben.

Das Problem beschrieben habend, habe ich dennoch nicht die zielsichere Lösung, wie dem rechtsstaatlich-demokratisch nachhaltig abzuhelfen wäre. Der Weg einer in Deutschland immer stärker werdenden Partei sponsored by Moskau kann es auf keinen Fall sein.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Valentin
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Valentin »

Jo B. hat geschrieben: 16 Sep 2025, 05:54 Auf der Linie 16 wurden vier neue Stationen in Betrieb genommen.

Video auf Englisch, deutsche Untertitel optional:

https://www.youtube.com/watch?v=ZllD1loyRho

Von solch einer Geschwindigkeit beim Ausbau des ÖPNV kann man in Deutschland nur träumen, muss ich leider sagen.
Auch in Deutschland wird mn bald wieder Bunker bauen?
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Russischer Spion
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Russischer Spion »

Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 19:08 Ich verwahre mich gegen dieses ständige, kollektiv-defätistische Schlechtreden und dieses ständige Infragestellen des gesellschaftlichen Grundkonsenses.
Ja, sieht man deutlich 8) .
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Ubahner
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Ubahner »

Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 19:08 Erstmal sehe ich wirklich gar keinen Grund, mich für irgendwas zu rechtfertigen. Und die Ansicht, dass sich Deutschland auf einem "Versagerkurs" befindet, teile ich ausdrücklich nicht. Es läuft sicher nicht alles optimal (was übrigens zu keiner Zeit und nirgendwo der Fall war und ist), aber ich lebe dennoch sehr gerne in diesem Land und genieße Freiheit, Frieden und (relativen) Wohlstand. Ich verwahre mich gegen dieses ständige, kollektiv-defätistische Schlechtreden und dieses ständige Infragestellen des gesellschaftlichen Grundkonsenses. Das ist es nämlich, was dieses Land wirklich kaputt macht. Wie gut wir es hier haben, wissen wir vermutlich auch erst zu schätzen, wenn es nicht mehr so ist. Und das macht mich nicht nur traurig, davor hab ich auch Angst.

Zu den Großprojekten außerhalb der Diktatur: Es ist völlig normal und liegt in der Natur der Sache, dass demokratische Beteiligungsprozesse, rechtsstaatliche Mechanismen und die Möglichkeit des zivilen Protestes Projekte in zeitlicher Hinsicht verzögern können. Das ist hinzunehmen und per se nichts schlechtes, obwohl es mich zugegebenermaßen auch nervt, wenn jedes ÖPNV-Projekt durch irgendwelche NIMBYs gebremst wird. Man muss halt einen gesunden Mittelweg finden, damit keine Blockade daraus wird. Und dennoch will ich nicht in einem totalitären Staat leben, ganz egal, wie schnell dort ÖPNV-Projekte umgesetzt werden.
Interessant, dass du bei deinen Betrachtungen finanzielle und volkswirtschaftliche Wechselwirkungen überhaupt nicht aufführst. Denn auch dann kann es mit Freiheit, Frieden und Wohlstand bald vorbei sein. Ich persönlich würde diesen Faktoren eine weitaus größere Bedeutung zuweisen.
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Iarn
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Re: Vier neue Metro-Stationen in Moskau eingeweiht

Beitrag von Iarn »

Willibaldplatz hat geschrieben: 16 Sep 2025, 19:08 Und generell zu den "russischen Themen" in diesem Forum: Es ist schon auffällig, dass inzwischen gefühlt alle zwei Tage von immer denselben zwei Mitgliedern ein neues Thema aufgemacht wird, in dem irgendein "tolles" russisches Projekt nebst YouTube-Link angeteasert wird. Meist ohne jegliche Reaktion irgendwelcher anderen Mitglieder, aber das ist vermutlich auch egal. Suggeriert wird dadurch einerseits eine gewisse Normalität, die den brutalen Angriffskrieg auf ein Nachbarland nebst Kriegsverbrechen vergessen machen will, und zudem Überlegenheit gegenüber dem ach so dekadenten Westen, der sich (danke für das Zitat) ohnehin auf "Versagerkurs" befindet. Mein Eindruck ist inzwischen, dass das hier System hat.
Du sprichst mir aus der Seele.
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Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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