Betriebsführung bei U-Bahnen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Muffin
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Beitrag von Muffin »

Hallo,
kennt sich jemand aus mit der Betriebsführung innerhalb von U-Bahn-Netzen (insbes. Stuttgart) ?

Mich würden Dinge interessieren wie z. B. :

- Wie funktioniert die Stellwerkstechnik (z. B. analog der DB AG) ?
- Verkehren die Züge auch mit Zugnummern ?
- Wonach richtet sich die Geschwindigkeit (z. B. Buchfahrplan, La, usw...) ?
- Haben U-Bahnen auch einen Bremszettel o. ä. ?
- Gibts es viele Besonderheiten zu beachten (z. B. Schlüpfrige Schienen, besonderheiten auf Gefällestrecken, usw...) ?

Falls sich damit jemand auskennt würde ich mich über umfangreiche Infos freuen !
ropix
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Beitrag von ropix »

Muffin @ 23 Jan 2006, 11:39 hat geschrieben:Hallo,
kennt sich jemand aus mit der Betriebsführung innerhalb von U-Bahn-Netzen (insbes. Stuttgart) ?
Ich kann zwar jetzt eher für die Münchner U-Bahn sprechen, das gilt aber analog auch für die Stuttgarter. Dort dürfte aber ähnlich wie in Köln noch ein Wechsel zwischen U und Stadtbahn stattfinden. In Köln z.B. wird dazu an den per Stellwerken gesicherten Abschnitten mittels Balise die Zugnummer vom Zug abgefragt, da in den Straßenbahnabschitten ja nicht bekannt ist wo ein Zug sich gerade aufhält, wo er hinwill und wie er dort hinkommt. Allerdings kann ich nicht sagen, ob das (noch) praktiziert wird.
Mich würden Dinge interessieren wie z. B. :

- Wie funktioniert die Stellwerkstechnik (z. B. analog der DB AG) ?
Sogar fast ganz genau so. München setzt Spurplanstellwerke analog den Bauarten SpDr_60 ein. In Stuttgart isses meiner Erinnerung nach nicht anders (Nett dabei - auch die Zahradbahn hat ein Spruplanstellwerk, zumindest hatte sie es vor 6 Jahren mal). Auch die ESTWs haben bei beiden Betrieben Einzug gehalten.
- Verkehren die Züge auch mit Zugnummern ?
In München ja. Ich vermute mal in S isses nicht anders wo ein Stellwerk die Strecke überwacht
- Wonach richtet sich die Geschwindigkeit (z. B. Buchfahrplan, La, usw...) ?
Nach den örtlichen Gegebenheiten. LAs werden wie bei der großen Bahn behandelt - tauchen also auch gerne mal nach Messafhrten oder Kontrollgänge auf.
- Haben U-Bahnen auch einen Bremszettel o. ä. ?
Puh - also ich hab noch keinen gesehen. Is aber auch nicht so wichtig, die Fahrzeuge sind ja eh alle gleich und haben laut BOStrab genug Bremshundertstel
- Gibts es viele Besonderheiten zu beachten (z. B. Schlüpfrige Schienen, besonderheiten auf Gefällestrecken, usw...) ?
OH JA :D Vor allem die Teilnahme am Straßenverkehr is ganz nett

Falls sich damit jemand auskennt würde ich mich über umfangreiche Infos freuen !
Also ich hoffe mal, ich liege bei Stuttgart nicht vollkommen daneben. In S müsste es eigentlich so sein, dass sowohl auf per Stellwerk gesicherten Strecken gefahren wird - als auch noch auf "herkömmliche" Art und Weise mit Weichen selber stellen und halten an die Verkehrsampellichtzeichen (also die F-Signale) wie bei einer Straßenbahn. Korrigiert mich bitte, wenn dem nimmer so ist (oder noch nie so war???)
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Soweit ich weiss, wird in Köln und Bonn (im "Tunnelbereich" als U-Stadtbahn) auch per Stellwerk "gefahren".
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Beitrag von ropix »

drehgestell @ 23 Jan 2006, 15:37 hat geschrieben: Soweit ich weiss, wird in Köln und Bonn (im "Tunnelbereich" als U-Stadtbahn) auch per Stellwerk "gefahren".
Ja. In Köln wird im Tunnel - und auch auf manchen Strecken außerhalb des Tunnels auf stellwerkstechnisch-gesicherten Strecken gefahren. Da wo die Stadtbahn als Trambahn unterwegs ist, sind allerdings keine Stellwerke zuständig. Dort wird auf F-Signale gefahren. Wenn so ein Zug wieder einen stellteschnich gesicherten Bereich erreicht, übermittelt er die Zugdaten dem Stellwerk und wird von diesem zu seinem Ziel geleitet.

Übrigens haben die Kölner ein KS-Signalsystem. Wo kann man sonst noch alle 50 bis 100 Meter über eine "gelbe Ampel" fahren?na gut, ein wenig übertrieben :-)
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Hmm, ja, hätt ich vielleicht erwähnen können, dass ich die "eigenen Trassen" meinte, wie z.B. Tannenbusch (oder? bitte nicht steinigen wenn falsch, auf jeden Fall alles, wo nicht als Tramse gefahren wird ;) :) )
In Bonn gibt es übrigens (im Gegensatz zu den Kölnern) ein Signalsystem, welches doch sehr verdächtig nach Hp/Vr "riecht". :D
MfG, drehgestell

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Beitrag von ropix »

drehgestell @ 23 Jan 2006, 16:00 hat geschrieben: In Bonn gibt es übrigens (im Gegensatz zu den Kölnern) ein Signalsystem, welches doch sehr verdächtig nach Hp/Vr "riecht". :D
HP/Vr-Signalisation ist ja der Normalfall bei den ganzen Stadtbahnen/U-Bahnen. Wobei es etwas mehr HP-Signalbegriffe gibt, dafür keine eigenen Rangiersignale. Das hatten wir vor längerer Zeit schon mal.
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Ist es denn in anderen Städten auch so wie "hier", dass das Vr-Signal meist nur an z.B. eher unübersichtlichen Stellen wie Kurven etc. angewendet wird?
(sorry, etwas :offtopic: )
MfG, drehgestell

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Beitrag von ropix »

drehgestell @ 23 Jan 2006, 16:08 hat geschrieben: Ist es denn in anderen Städten auch so wie "hier", dass das Vr-Signal meist nur an z.B. eher unübersichtlichen Stellen wie Kurven etc. angewendet wird?
(sorry, etwas :offtopic: )
Das Topic ist wie macht man U-bahn, passt also denk ich schon.

Ja, Vorsignale stehen eigentlich nur an unübersichtlicheren Stellen,dann aber gerne auch mal gleich zwei Stück davon. Ausfahrtsignale haben grundsätzlich keine Vorsignale. Allerdings haben bei der Münchner U-Bahn immer mehr Einfahrtsignale auch ein Vorsignal.
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