Warum Einrichtungswagen?

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Warum werden eigendlich in so vielen Trambetrieben Einrichtungswagen eingesetzt? Die haben doch so viele nachteile, so braucht man teilweise Wendeschleifen, wo nur ein paar Bahnen Täglich drüber verkehren, wo ein Zweirichtungswagen nur einen Gleiswechsel braucht. So sind Zweirichtungswagen vor allem im Sonderverkehr (nach Störungen oder bei Veranstaltungen) den Einrichtungswagen deutlich überlegen. Und wenn ihr schon mal mit der KA-S1/S11 ins Albtal gefahren seit, dann wisst ihr, dass da in fast jeder Station auf beiden Seiten des Gleises Bahnsteige sind.
Welch Geldverschwendung.
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Beitrag von ropix »

glemsexpress @ 28 Jan 2006, 21:18 hat geschrieben: Warum werden eigendlich in so vielen Trambetrieben Einrichtungswagen eingesetzt? Die haben doch so viele nachteile, so braucht man teilweise Wendeschleifen, wo nur ein paar Bahnen Täglich drüber verkehren, wo ein Zweirichtungswagen nur einen Gleiswechsel braucht. So sind Zweirichtungswagen vor allem im Sonderverkehr (nach Störungen oder bei Veranstaltungen) den Einrichtungswagen deutlich überlegen. Und wenn ihr schon mal mit der KA-S1/S11 ins Albtal gefahren seit, dann wisst ihr, dass da in fast jeder Station auf beiden Seiten des Gleises Bahnsteige sind.
Welch Geldverschwendung.
Einrichtungwagen brauchen die Türen nur auf einer Seite - erheblicher Platzgewinn. Beim Wenden mittels Wendeschleife braucht der Fahrer nicht den Führerstand zu wechseln - wendezeiten von 30 Sekunden sind mölich wenn die Fahrgäste mitmachen. Leichterer Verdrahtung und Aufbau der Steuerung - welche auch nur einmal vorhanden sein muss, wie IBIS-Geräte, Weichensteuerung, Türsteuerung.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Soviel mehr Platz braucht man aber auch nicht. Und 30 Sek wendefahrten sind ja auch nicht so gut (Vorttragen von Verspätungen) Und kuck dir mal an, wie die Linie 10 in Ludwigshafen wenden muss:
1. Sie kommt aus der Innenstadt, und Entlässt die Fahrgäste.
2. Dann fährt sie links auf eine alte Tramstrecke in einer Seitenstraße.
3. Der Fahrer läuft ans andere ende der Bahn, und bedient mit den Rangierführerstand die Bahnund fährt wieder nach links in die Anfangsstation.
4. Dann geht´s wieder zurück in die Innenstadt.

Ich will damit sagen, nicht überall ist Platz für eine Wendeschleife, und ich wil gar nicht wissen, wie es in Heidelberg ohne Zweirichtungswagen abgehen würde :rolleyes:
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Beitrag von ropix »

glemsexpress @ 28 Jan 2006, 21:37 hat geschrieben: Soviel mehr Platz braucht man aber auch nicht. Und 30 Sek wendefahrten sind ja auch nicht so gut (Vorttragen von Verspätungen) Und kuck dir mal an, wie die Linie 10 in Ludwigshafen wenden muss:
1. Sie kommt aus der Innenstadt, und Entlässt die Fahrgäste.
2. Dann fährt sie links auf eine alte Tramstrecke in einer Seitenstraße.
3. Der Fahrer läuft ans andere ende der Bahn, und bedient mit den Rangierführerstand die Bahnund fährt wieder nach links in die Anfangsstation.
4. Dann geht´s wieder zurück in die Innenstadt.

Ich will damit sagen, nicht überall ist Platz für eine Wendeschleife, und ich wil gar nicht wissen, wie es in Heidelberg ohne Zweirichtungswagen abgehen würde :rolleyes:
na gut, ich kann nur für München sprechen. Da gilt das eigentlich schon - die 30 Sekunden sind auch nicht für den Regelfall gedacht, sondern für den Störungsfall. Jedenfalls war man sehr froh darüber, als in München die letzte Wendeschleife in Betrieb genommen werden konnte.

Ganz abgesehen davon, es ist auch sicherer - so kann keine Bahn auf einmal auf dem falschen Streckengleis fahren (zumindest nicht unwillentlich). Bei wäre die Anzahl der wenigeren Sitze nicht zu verachten. Mit allen diesen Gründen hat man sich in München ja auch dagegen ausgesprochen, zukünftig Zweirichtungstrams zu verwenden
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Beitrag von glemsexpress »

Ich kenne eigendlich nur die Trams in Baden Würtemberg (SFT sei Dank). Und Man muss sagen, dass vor allem die Trams in Mannheim/Ludwigshafen schon ihre Probleme mit den Einrichtungsbetrieb haben, so wie der oben von mir beschriebene Fall. Auch in Mannheim gibt es Fälle, die mit Zweirichtungswagen nicht so extrem eingetreten währen. So hat zum Beispiel die Eingleisige Station Stollenwörth zwei Bahnsteige. Und bei der SAP Arena, wird der Veranstaltungsverkehr doch etwas beeinträchtigt.
Ganz abgesehen davon, es ist auch sicherer - so kann keine Bahn auf einmal auf dem falschen Streckengleis fahren (zumindest nicht unwillentlich).
Ich meinte da vor allem das Frühzeitige Wenden an Gleiswechseln. Wenn z.B. mal wieder ein KFZ falsch abgebogen ist, und die Gnadenose Härte einer Tram zu spüren bekommen hat.

___

In Folgenden mir Bekannten Tram und Stadtbahnbetrieben werden Zweirichtungswagen eingesetzt:
Stuttgart (nur Stadtbahn)
Freiburg (Niederflurbahnen)
Frankfurt
Heidelberg (HSB und OEG)
Karlsruhe (bekanntermaßen nur Zweisystemwagen)
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Beitrag von drehgestell »

Zweirichtungswagen kann man auch noch in Krefeld finden, die M8C (inkl. sehr interessantem Anfahrts- und Bremsgeräusch! :) )
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Beitrag von ChristianMUC »

Würzburg hat noch 3 Eineinhalbrichtungswagen :P
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Beitrag von ropix »

glemsexpress @ 28 Jan 2006, 21:49 hat geschrieben: In Folgenden mir Bekannten Tram und Stadtbahnbetrieben werden Zweirichtungswagen eingesetzt:
[...]
Karlsruhe (bekanntermaßen nur Zweisystemwagen)
Karlsruhe hat meines Wissens nach Einrichtungstrams. Zumindest hat mich der Hilfsfahrer von meinem Sesselchen gescheucht um an sein Hilfsfahrpult zu kommen, als die Tram rückwärts durch den Betriebshof musste wegen Baustelle. DIe Zweisystemwagen gehören der AVG, nicht der Karlsruher Straßenbahn :D

Gleiswechsel gibt es in München noch genau einen - und der wird normalerweise nur von Autofahrern nachts um 1 Uhr 30 verwendet (geht aber wirklich gut - nur leicht einlenken, die Schiene übernimmt das zurücklenken)
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Beitrag von drehgestell »

ropix @ 29 Jan 2006, 00:29 hat geschrieben:Gleiswechsel gibt es in München noch genau einen - und der wird normalerweise nur von Autofahrern nachts um 1 Uhr 30 verwendet (geht aber wirklich gut - nur leicht einlenken, die Schiene übernimmt das zurücklenken)
Hilfeeee,
ich unwissendes Wesen bitte doch dringendst um Aufklärung, da nicht Ortskundig (kein Münchner..:ph34r: ) ! ;)
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Beitrag von luc »

ropix @ 29 Jan 2006, 00:29 hat geschrieben:DIe Zweisystemwagen gehören der AVG, nicht der Karlsruher Straßenbahn
Nicht ganz, die ersten Zweisystemer (801-836) gehören der VBK, DB und AVG. Alle derzeit eingesetzten Einsystemwagen sind Einrichtungswagen. Bei Baustellen mit Inselbetrieb kommen auch Zweisystemer (und damit Zweirichtungswagen) zum Einsatz. Und auf der Albtalbahn gibt es auch Behelfsbahnsteige, falls mal falschrum gefahren werden sollte.
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Beitrag von ropix »

luc @ 29 Jan 2006, 00:33 hat geschrieben: Nicht ganz, die ersten Zweisystemer (801-836) gehören der VBK, DB und AVG. Alle derzeit eingesetzten Einsystemwagen sind Einrichtungswagen. Bei Baustellen mit Inselbetrieb kommen auch Zweisystemer (und damit Zweirichtungswagen) zum Einsatz. Und auf der Albtalbahn gibt es auch Behelfsbahnsteige, falls mal falschrum gefahren werden sollte.
Hm... - ich hätte besser zur AVG schreiben sollen. Was ich sagen wollte, die Zweisystemer bedienen im Regelfall nicht die Straßenbahnlinien

Der Gleiswechsel in München ist direkt an der Hauptwerkstätte, an der Ständlerstraße.
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Beitrag von drehgestell »

ropix @ 29 Jan 2006, 00:39 hat geschrieben: Der Gleiswechsel in München ist direkt an der Hauptwerkstätte, an der Ständlerstraße.
...und was hat das mit den Autofahrern von 1 Uhr 30 nachts gemeinsam? :unsure: (Sorry, mag vielleicht jetzt etwas :offtopic: erscheinen, bin aber halt neugierig...*g*)
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Beitrag von ropix »

drehgestell @ 29 Jan 2006, 00:41 hat geschrieben: ...und was hat das mit den Autofahrern von 1 Uhr 30 nachts gemeinsam? :unsure: (Sorry, mag vielleicht jetzt etwas :offtopic: erscheinen, bin aber halt neugierig...*g*)
steht doch da - der Gleiswechsel wird vor allem von Autofahrern verwendet. Ne Trambahn hingegen hab ich da drauf noch nicht gesehen, dürfte auch nicht nötig sein, denn soweit ich weiß hat man ne entsprechende Weiche auch in der HW rumliegen, die den Gleiswechsel draußen unnötig macht.
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Beitrag von drehgestell »

Aha
*blink* <- da ging grad das Licht auf
Dann hat sich die Uhrzeit wohl nur darauf bezogen, dass die Autofahrer sich dann "freier bewegen können" ;) :rolleyes:
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Beitrag von ropix »

drehgestell @ 29 Jan 2006, 00:48 hat geschrieben: Aha
*blink* <- da ging grad das Licht auf
Dann hat sich die Uhrzeit wohl nur darauf bezogen, dass die Autofahrer sich dann "freier bewegen können" ;)  :rolleyes:
Richtig. Auch wenn in der Straße nix los ist - um 16 Uhr kommt es halt komisch, wenn man beim Abbiegen erst mal auf der Gegenfahrbahn rumfährt... - um die genannte Uhrzeit hingegen isses wurscht, da fahren mehrere Leute so wie sie wollen - und das nicht unbedingt StVO kompatibel...
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Beitrag von andreas »

Ich denke, ein Hauptgrund für den Einrichtungsbetrieb bei vielen Trambahnbetrieben war der Beiwagenbetrieb - wie wars in den ersten Jahren der Tram - Beiwagen abhängen, Gleiswechseln, Stangenstromabnehmer umlegen, am Beiwagen vorbeifahren, Stange umlegen, Zurückfahren, Beiwagen ankuppeln, Stange umlegen - abfahren.
und jetzt behaupte noch einer, das ginge schneller als über eine Wendeschleife zu fahren

Und das z.b in München ein M/m Zug in der Anschaffung und Unterhaltung deutlich günstiger war, als ein M/M Zug dürfte auch keiner bestreiten oder?
Schafner
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Beitrag von Schafner »

glemsexpress @ 28 Jan 2006, 21:18 hat geschrieben:Warum werden eigendlich in so vielen Trambetrieben Einrichtungswagen eingesetzt? Die haben doch so viele nachteile, so braucht man teilweise Wendeschleifen, wo nur ein paar Bahnen Täglich drüber verkehren, wo ein Zweirichtungswagen nur einen Gleiswechsel braucht. So sind Zweirichtungswagen vor allem im Sonderverkehr (nach Störungen oder bei Veranstaltungen) den Einrichtungswagen deutlich überlegen. Und wenn ihr schon mal mit der KA-S1/S11 ins Albtal gefahren seit, dann wisst ihr, dass da in fast jeder Station auf beiden Seiten des Gleises Bahnsteige sind.
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Ich bin auch für Zweirichtungswagen da dann erstens die platzaufwenigen Wendeschleifen wegfallen würden.

Desweiteren gäbe es eine Zeiterspannis durch den Wegfalll des Wendevorgangs, da es kürzer ist, wenn der Zugführer im Endbahnhof den Führerstand wechselt.
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Beitrag von ropix »

Schafner @ 29 Jan 2006, 10:41 hat geschrieben:Desweiteren gäbe es eine Zeiterspannis durch den Wegfalll des Wendevorgangs, da es kürzer ist, wenn der Zugführer im Endbahnhof den Führerstand wechselt.
Also das kürzer bezweifle ich doch mal sehr stark, durch eine Schleife durchfahren dauert <1 min. Führerstandswechsel: Auschhalten, Rucksack packen, Fahrerstand zusperren, durch den Zug gehen, Fahrerstand wieder aufsperren, ausbreiten, wieder einschalten... - dauert länger
Ich bin auch für Zweirichtungswagen da dann erstens die platzaufwenigen Wendeschleifen wegfallen würden.
Statt dessen könnte man ja auch so schöne dritte Fahrspuren für die Autos bauen...
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

ropix @ 29 Jan 2006, 11:11 hat geschrieben: Statt dessen könnte man ja auch so schöne dritte Fahrspuren für die Autos bauen...
... oder sich umständliche Schleifen durch ganze Stadtteile sparen, die die Leute nur Verwirren. (Hat´s in Stuttgart früher Öfters gegeben. Und wenn mal ein Steckenabschnitt gesperrt werden muss, (wegen Bauarbeiten) dann kann man einfach schnell einen Gleiswechsel einbauen, und den SEV auf ein minimum begrenzen. (Beispiele sind:
- Stuttgart Suttnerstr. (Während des Stadtbahnbaus in Mönchfeld)
- Heidelberg Handschusheim (z.Z. Gleissanierung)
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Beitrag von andreas »

trotzdem ist ein Netz mit wenig Weichen angenehmer für den Fahrgast und die Anwohner - denn jede Weiche macht Lärm und wenn man bei Netzen mit Zweirichtungszügen Weichen für etwaige Gleiswechsel in die Strecke einbaut, dann dürften die mit höherer Geschwindigkeit als Weichen an Endstellen befahren werden und somit auch deutlich lauter sein.

Insgesamt denk ich, halten sich Vor- und Nachteile bei beiden Systemen die Waage....
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Beitrag von ropix »

andreas @ 29 Jan 2006, 12:54 hat geschrieben: Insgesamt denk ich, halten sich Vor- und Nachteile bei beiden Systemen die Waage....
Zu den Zeiten wo man in vielen Netzen die Zweirichtungsfahrzeuge abgeschafft hat waren die Vorteile - weiter oben schon aufgezählt immens.

Zugegeben entfallen heutzutage wieder einige - Beiwagen z.B. findet man nur noch selten bzw. sind Steuerwägen heutzutage kein Problem mehr. Dafür hat man heute andere Probleme - Zweirichtungsfahrzeuge würden heute z.B. im Münchner Netz angeblich die Nachrüstung von Indusi erfordern. Ganz schön teuer :(
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Beitrag von glemsexpress »

ropix @ 29 Jan 2006, 12:59 hat geschrieben:Zweirichtungsfahrzeuge würden heute z.B. im Münchner Netz angeblich die Nachrüstung von Indusi erfordern. Ganz schön teuer :(
Warum denn das? Wegen der Ausstiegsseitensteuerung?
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Beitrag von Stellwerk »

ropix @ 29 Jan 2006, 12:59 hat geschrieben:Zweirichtungsfahrzeuge würden heute z.B. im Münchner Netz angeblich die Nachrüstung von Indusi erfordern.
Ähem :o
Indusi bei einer Straßenbahn ???
Wirklich?

Mit fragenden Grüßen
Stw
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Beitrag von ropix »

glemsexpress @ 29 Jan 2006, 13:06 hat geschrieben: Warum denn das? Wegen der Ausstiegsseitensteuerung?
Nein. Man muss gewährleisten, dass sich die Fahrzeuge nicht auf einem Gleis begegnen (frontal). Das galt zwar eher für eingleisige Strecken. Aber mit Zweirichtungsfahrzeugen kann man ja auch eine zweigleisige Strecke auf beiden Gleisen in beide Richtungen befahren. Für alte Trambetriebe besteht natürlich Bestandsschutz. (Auch aus der Argumentation geklaut, warum die 23er keine zweirichtungstrambahn sein kann)
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Beitrag von glemsexpress »

Stellwerk @ 29 Jan 2006, 13:19 hat geschrieben: Ähem :o
Indusi bei einer Straßenbahn ???
Wirklich?

Mit fragenden Grüßen
Stw
Die Stadtbahn Stuttgart hat´s (Ok is ja ne halbe U-Bahn)
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Beitrag von ropix »

glemsexpress @ 29 Jan 2006, 13:21 hat geschrieben:
Stellwerk @ 29 Jan 2006, 13:19 hat geschrieben: Ähem :o
Indusi bei einer Straßenbahn ???
Wirklich?

Mit fragenden Grüßen
Stw
Die Stadtbahn Stuttgart hat´s (Ok is ja ne halbe U-Bahn)
Die Stadtbahnen habens sowieso alle - ist spätestens mit den Tunnelstrecken auch Pflicht. Aber das unterscheidet eine Stadtbahn ja auch von der Straßenbahn - befahren von zum Teil per Stellwerk überwachte Strecken...
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Beitrag von glemsexpress »

ropix @ 29 Jan 2006, 13:32 hat geschrieben: Die Stadtbahnen habens sowieso alle - ist spätestens mit den Tunnelstrecken auch Pflicht. Aber das unterscheidet eine Stadtbahn ja auch von der Straßenbahn - befahren von zum Teil per Stellwerk überwachte Strecken...
Das was in Mannheim/Ludwigshafen rumfährt würde ich eher als Straßenbahn bezeichnen. In Lu gibt´s aber auch Signalüberwachte Tunnels. Im Mannheimer Tunnel ist die Signalüberwachung übrigens Ausgeschaltet, und die Signale mit Mülltüten verdeckt :lol: )
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Um zur eigentlichen Thematik zurückzukehren:
Aus Fahrgastsicht gefallen mir ER-Fahrzeuge eindeutig besser: Es gibt weniger verschenkten Platz, die Bestuhlung kann (wenn man nicht gerade was R-Wagen-mäßiges hat) überwiegend in Fahrtrichtung angeordnet werden, man kann auch hinten rausschauen und der Vandalismus beschränkt sich überwiegend auf einen hinteren Wagenteil.

Aus betrieblicher Sicht stellt sich natürlich die Notwendigkeit von Wendeschleifen. Doch das dürfte in Netzen mit Durchmesserlinien kein allzu großes Hindernis sein, kann man die doch überwiegend auf der "grünen Wiese" anlegen. Zudem ist eine Wendeschleife deutlich billiger im Unterhalt als eine doppelte Anzahl an Türen und Führerständen. Baustellenverkehre und andere Umleitungen benötigen aber natürlich komplizierte Lösungen und die Flexibilität ist eingeschränkt.
Als Königsweg sehe ich deshalb die Dresdner Lösung an: Dieser eigentliche ER-Betrieb hat sich einen kleinen Anteil an ZR-Fahrzeugen angeschafft, die dann flexibel bei den stes zahlreichen baustellenbedingten Umleitungen eingesetzt werden können.
Auch in Karlsruhe konnte man schon mal ZR-Zweisystemer bei solchen Anlässen im innerstädtischen Straßenbahnnetz sichten.
Diese "Beimischung" von ZR-Fahrzeugen ist für mich einfach das Optimum - die Vorteile von ER- und ZR-Fahrzeugen werden miteinander verknüpft.
Gruß vom Wauwi
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Optimum für mich bleibt der Würzburger Eineinhalbrichter...:D
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Beitrag von andreas »

ChristianMUC @ 29 Jan 2006, 16:50 hat geschrieben: Optimum für mich bleibt der Würzburger Eineinhalbrichter...:D
wie funktioniert der?
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