403 als "donald" und 403 als "ICE 3"

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Dave
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Beitrag von Dave »

Total @ 3 Feb 2006, 20:15 hat geschrieben: Die alten 403 hatten ja angeblich sogar Drehgestelle die für 300kmh ausgelegt waren und im gegensatz zum Plastikbomber 403 sogar Neigetechnik...
Gegen die Neigetechnik des alten 403/404 ist die Neigetechnik heutiger Dieselheuler oder ICEs und Italiener jedoch richtig gut - wenn sie funktioniert ermöglicht sie ein angenehmeres reisen als die Neigetechnik im damaligen 403/404. Die konnte sich vom Wagenkasten her nur um 4°, wegen den Dachaufbauten (Stromabnehmer) nur um 2° neigen und war völlig falsch konstruiert weswegen sie eher das Gegenteil erreichte, als was sie sollte. Die Drehgestelle erlaubten (je nach dem mit Neigetechnik) eine Vmax von 200km/h, die aber kaum ausgefahren werden konnte.
Der Zug enthielt übrigens, ganz im Trend der Zeit, für die damailige Zeit viele Elemente der Leichtbautechnik, wie z.B. Großstrangpressprofile und Kunstoffe. Soviel zum Thema "Plastik". Das korosierende Aluminium war neben dem geringen Platzangebot im Zug, der geringen Flexibilität (Kurswagen) und dem Dasein als Kleinstserie das Ende des Zuges.
Wahrlich kein Glanzzug, aber dafür (neben dem 420er) Erprobungsträger vieler Techniken für spätere Triebwagengenerationen bis hin zum ICE und den Plastikquietschern.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Mal eine Frage zum "neuen" 403:

Es ist ja bekannt, dass in den ICE3 der ersten Bauserie schon kurz nach der Indienststellung die Bestuhlung enger gemacht wurde. Das hat zur Folge, dass man auf manchen Fensterplätzen gar kein Fenster neben sich hat, sondern nur eine Wand. Das gefällt mir nicht besonders, aber ich habe Verständnis dafür, weil ich einsehe dass die DB ihre Fahrzeuge besser auslasten will und die Sitzabstände auch so noch groß genug sind.

Vor kurzem bin ich mit einem neuen ICE3 der zweiten Bauserie gefahren, die ja schon von Anfang an enger bestuhlt sind. Aber auch hier sind manche Fensterplätze keine Fensterplätze, sondern Wandplätze! Hätte man da nicht die Fenster verbreitern können, so dass die Blindfelder zwischen den Fenstern schmaler werden? Ich sehe ja ein, dass es zu teuer gewesen wäre, die ICE3 der 1. Bauserie entsprechend umzubauen. Aber bei den Fahrzeugen der 2. Bauserie, die ja schon ab Werk enger bestuhlt sind, hätte man doch wirklich einmal daran denken können!
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Kann hier jetzt zwar nur Vermutungen anstellen, aber vielleicht hätte man so zu sehr in die "Grundkonstruktion" des Schienenfahrzeuges eingegriffen, oder hätte mehr Erprobungen durchführen müssen - sei's auf der Strecke oder im "Testlabor"?
Oder man möchte einfach eine Plattform für alle ICE-3 "Sorten" haben, siehe Velaro E.
MfG, drehgestell

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8. Bauserie
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Beitrag von 8. Bauserie »

Richtig, man kann ja nicht einfach so an der Statik des Wagenkastens rumpfuschen. Spricht natürlich nicht gerade für die Bahn, daß man im Nachhinein feststellt, daß man ja durch Verringerung des Sitzabstandes nochmal 3 oder 4 Sitzplätze mehr pro Wagen schafft, dafür aber den Fensterblick und die passend angebrachten Kleiderhaken nimmt.
se upp för tåg
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Das mit der "Grundkonstruktion" ist natürlich naheliegend. Andererseits muss man bedenken, dass die neueste Generation der Doppelstockwagen wesentlich kürzere Fensterabstände aufweist als die Älteren! Da geht es also auch.
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Ja, türlich ;)
Aber das kostet ja alles, und den Stress wollte man sich (anscheinend) nicht machen.
Vorallem weil die Siemens ICE 3 Wagen aus Aluminium bestehen, welches an präzisen Maschinen gefräst werden etc. Un diese müsste man dann auch neu einstellen, Testläufe machen...
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