Stromschienen im Tunnel?

Rund um die Technik der Bahn
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Falls das eine Ente ist, tut´s mir leid, aber ich habe heute etwas interessantes gesehen:
Im Gäubahntunnel zwischen Stuttgart-Rohr und Böblingen-Goldberg wird offensichtlich eine neue Oberleitung verlegt. Ich konnte zwar nichts genaues erkennen, aber die Halbfertige Konstruktion rief bei mir errinerungen an die Stromschienen der AVG auf der Murgtalbahn und der Enztalbahn hervor. Weiß jemand von euch ob sich die DB tatsächlich auf Stromschienen im Tunnel besonnen hat?
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Tilletappen
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Beitrag von Tilletappen »

Der neue Berliner Fernbahntunnel zum neuen Hbf hat auch Stromschienen. Ich glaub auch das die neue NBS Ingolstadt - Nürnberg welche hat.

CU Tille
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Tilletappen @ 18 Feb 2006, 23:12 hat geschrieben: Der neue Berliner Fernbahntunnel zum neuen Hbf hat auch Stromschienen. Ich glaub auch das die neue NBS Ingolstadt - Nürnberg welche hat.

CU Tille
Da ist die DB wohl endlich zur Vernunft gekommen :D
Ich hab mal ´ne Reportage über den Eurotunnel gesehen, da sind im Bereich der Verbindungsweichen zwischen den Tunneln wohl auch Stromschienen eingebaut (wegen den Fluchttoren). Außerdem haben wohl einige U-Bahnen oberirdische Stromschienen.

Mal eine Frage: Kann man mit einer Stromschiene auch so schnell fahren wie unter normalen Fahrdraht, oder sogar schneller?
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Dave
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Beitrag von Dave »

Die Vorteile der Stromschiene sind vorallem, dass sie weniger Platz braucht (gut, die seitliche Stromschiene wie z.B. die der U-Bahn in München braucht noch weniger) und dass sie im Brandfall nciht so schnell schmilzt wie eine "dünne" Oberleitung.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von glemsexpress »

Dave @ 18 Feb 2006, 23:48 hat geschrieben: Die Vorteile der Stromschiene sind vorallem, dass sie weniger Platz braucht (gut, die seitliche Stromschiene wie z.B. die der U-Bahn in München braucht noch weniger) und dass sie im Brandfall nciht so schnell schmilzt wie eine "dünne" Oberleitung.
Wenns im Tunnel brennt, dann brennt´s richtig, hat man ja in den Alpentunneln gesehen (Kaprun?, Montblanc), oder dieser kleine nette Brand im Euro-Tunnel mitte der 90er.
Aber wie man bei der AVG sieht, kann man natürlich so viel billiger bauen. (Villeicht währe ja Heilbronn - Öhringen mit Stromschiene schneller gewesen).
Aber warum baut man in einen Elektriffizierten Tunnel nachträglich noch eine Stromschiene ein?
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Dave
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Beitrag von Dave »

glemsexpress @ 19 Feb 2006, 00:00 hat geschrieben:Wenns im Tunnel brennt, dann brennt´s richtig, hat man ja in den Alpentunneln gesehen (Kaprun?, Montblanc), oder dieser kleine nette Brand im Euro-Tunnel mitte der 90er.
Das ist keine saubere Argumentation - es kann immer mal schlimmer oder glimpflicher ausgehen. Bis so eine Stromschiene durch ist, kann jedenfalls der eine oder andere sich noch im Tunnel befindende Zug das Weite suchen.
glemsexpress @ 19 Feb 2006, 00:00 hat geschrieben:Aber wie man bei der AVG sieht, kann man natürlich so viel billiger bauen. (Villeicht währe ja Heilbronn - Öhringen mit Stromschiene schneller gewesen).
Aber warum baut man in einen Elektriffizierten Tunnel nachträglich noch eine Stromschiene ein?
Stimmt so nicht. Der Umbau des Weinsberger Tunnels hat nicht wegen der nicht verbauten Stromschiene oder solchen Dingen so lange gedauert, sondern wegen den geologischen Problemen mit dem Tunnel. Er wurde erst in den 70igern schon gründlich saniert und trotzdem haben sich gravierende Verformungen und Verschiebungen der Schichten im Tunnel ergeben. Diese musste jetzt mit aufwendigen Verfahren wieder gesichert werden. Man will mit den teuren Methoden auch eine längere Stabilität erreichen.
Die Polemik der AVG (der auch ich aufgesessen bin), "wir haben im Murgtal sieben Tunnels mit geringeren Kosten umgebaut" war wohl nicht ganz die Realität.

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von Martin »

Tilletappen @ 18 Feb 2006, 23:12 hat geschrieben: Der neue Berliner Fernbahntunnel zum neuen Hbf hat auch Stromschienen. Ich glaub auch das die neue NBS Ingolstadt - Nürnberg welche hat.

CU Tille
Die NBS hat keine Stromschienen sondern eine modifizierte Re330 Oberleitung. Bei Eurailpress stand da neulich mal was im Newsletter, ich finde es jetzt aber nicht mehr :(
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Dave @ 19 Feb 2006, 00:11 hat geschrieben: Das ist keine saubere Argumentation - es kann immer mal schlimmer oder glimpflicher ausgehen. Bis so eine Stromschiene durch ist, kann jedenfalls der eine oder andere sich noch im Tunnel befindende Zug das Weite suchen.
Ach so meinst du dass, ich dachte du meinst, die könnte man dann nach den Brand weiterbenutzen. Aber bedenke, das die meisten Deutschen Tunnel zu kurz sind, um zwei Züge zu Beherbergen. In BW sind´s die Stadtbahntunnel, ein Paar Tunnel auf der SFT S-MA, und naturlich die Stammstrecke in Stuttgart. Das sind höchstens 10% der Baden Würtembergischen Tunnels.
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Beitrag von drehgestell »

glemsexpress @ 19 Feb 2006, 00:00 hat geschrieben: Wenns im Tunnel brennt, dann brennt´s richtig, hat man ja in den Alpentunneln gesehen (Kaprun?)...
Also das in Kaprun war ein Tunnel mit einer Standseilbahn, bzw. Schrägstollenbahn, die wird mit einem Seil betrieben - also nix Stromschiene ;)
Die Brandwirkung wurde dort zusätzlich durch den Kamineffekt gefördert, da man die Tore an den Tunnelportalen trotz Vorschrift dort nie geschlossen hat! :angry: :(
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

drehgestell @ 19 Feb 2006, 14:26 hat geschrieben: Also das in Kaprun war ein Tunnel mit einer Standseilbahn, bzw. Schrägstollenbahn, die wird mit einem Seil betrieben - also nix Stromschiene ;)
Ich spielte darauf an, das nach einen Tunnelbrand so gut wie nichts verwertbares übrigbleibt.
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Beitrag von 7. Bauserie »

glemsexpress @ 19 Feb 2006, 00:00 hat geschrieben:(...)

Aber warum baut man in einen Elektriffizierten Tunnel nachträglich noch eine Stromschiene ein?
Der Berghautunnel wird umfangreich saniert. Der Abschluß der Arbeiten ist erst fürs nächste Jahr angedacht.

Aufgrund seiner günstigen Lage in der Üst Berghau und somit nur 80 m freie Strecke vom Bf Stuttgart-Vaihingen entfernt können die Arbeiten in den nächtlichen Betriebsruhen und an Wochenenden durchgeführt werden, ohne daß der Verkehr hierfür beeinträchtigt wird.
Je nach Stand der Bauarbeiten wird im Gegengleis vom Bft Rohr bis Üst Berghau oder eben andersrum gefahren, weswegen die Züge der Linie S 1 im Bft Rohr an Wochenenden jeweils in beide Richtungen am selben Gleis halten.

Gez.
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Der Held vom Erdbeerfeld.
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