Bahn News - Einstellung des Eschede-Verfahrens

Rund um die Technik der Bahn
S-Bahn Rostock
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Beitrag von S-Bahn Rostock »

aus urheberrechtlichen Gründen wurde das Zitat gelöscht
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Flok
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Beitrag von Flok »

Ich mag dieses Land mit all seinen Macken echt gerne, aber das ist ja nur lächerlich. Typisch Amis halt :D
Befindet sich hier vielleicht ein Jurist? Können die so einfach über den großen Teich klagen?
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Bin zwar kein Jurist, aber meiner Meinung nach dürfte so eine Klage nur für Fahrgäste mit amerikanischer Staatsbürgerschaft Gültigkeit haben, oder? Mal davon abgesehen - seit wann sind denn amerikanische Gerichte für Abläufe in Deutschland zuständig? Umgekehrt verbitten sich die Amis doch auch immer Einmischungen in ihre Angelegenheiten.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Jaja, das schon, es geht ja um amerikanische Opfer die mit im Zug waren. Aber ob das trotzdem so einfach geht??
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Wieviele Amerikaner waren denn eigentlich auf dem bewussten ICE? :unsure:
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Moin,

diese Klage ist nichts anderes als Wichtigtuerei und dient bei Erfolg in erster Linie dem Gelbeutel des Anwalts. Die Klienten bekommen höchstens einen Bruchteil der eingeklagten Summe...

McDonalds wurde zu einer Zahlung von 1 Mio US-Dollar verdonnert, weil sich eine Frau heißen(!) Kaffee übers Bein gschüttet hat und Verbrennungen erlitt. Die Dame bekam lediglich rund 100 000 Dollar...

Inwieweit amerikanische Anwälte die DB verklagen können, weiß ich allerdings nicht...

Gruß

neudinho
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Beitrag von S-Bahn Rostock »

Wenn mich nciht alles täuscht ist der Anwalt der McDonalds verklagt hat auch der Ankläger der Bahn.
[Saire]Der würde sogar seine Mutter verklagen weil sie ihm Muttermilch gegeben hat und er davon angeblich einen Hirnschaden erlitten hat. (Könnte sogar zutreffen)[/Satire]

Mfg
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Moin,

eines fällt mir noch ein: als es um die Zwangsarbeits-Entschädigungszahlungen ging, wurden die amerikanischen Anwälte von deutschen Anwälten vertreten. Einer davon war Michael Witti.

@S-Bahn-Rostock: Ja, das ist anzunehmen...

Gruß

neudinho
ChristianR

Beitrag von ChristianR »

Anstelle der Bahn würde ich das Urteil nicht anerkennen wenn es in Ami Land gesprochen wird. Aus dem Grund das die Bahn ein deutsches Unternehmen ist. Wenn sie was wollen sollen die gefäligst vor deutsche Gerichte ziehen. Das ist nur eine reine sauerei das man scheinbar jeden in Amerika verklagen kann.
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Ich glaube, die Tatsache, dass diese Klage wohl vor einem amerikanischen Gericht verhandelt werden würde, ist einfach der, dass (wie ja bereits angesprochen) die dortigen Gerichte bei Schmerzensgeldern bekanntlich nach oben kein Limit kennen. Damit will ich jetzt nicht die Tragik des Eschede-Unglücks verharmlosen, aber so leid es mir tut, das mit dieser Klagedrohung riecht mir doch ganz stark nach rein monetärem Kalkül :angry: .
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

neudinho @ 19 Apr 2003, 21:16 hat geschrieben: Inwieweit amerikanische Anwälte die DB verklagen können, weiß ich allerdings nicht...
Wenn die Klage vor einem US-Gericht zugelassen wird, so kann da schon geklagt werden. Da sich der Unfall aber in deutschem "Hoheitsgebiet" ereignete, ist das US-Gericht nicht zuständig. Die Bahn kann zwar für schuldig befunden werden, aber ist nicht verpflichtet, zu zahlen; die Bahn kann diesem US-Anwalt den Mittelfinger zeigen :D
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Anders gesagt, die Entscheidung des US-Gerichtes wäre nicht bindend?
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

jadefalcon @ 20 Apr 2003, 17:45 hat geschrieben: Anders gesagt, die Entscheidung des US-Gerichtes wäre nicht bindend?
Exakt. Es wäre quasi eine Verurteilung in Abwesenheit, aber die Vollstreckung des Urteils würde ausbleiben. Bei anderen Firmen (wie Siemens) wäre es schlimmer, da Siemens auch Zweigstellen in den USA hat. Somit ist eine "Vertretung" der verurteilten Firma vor Ort, und dann kann gepfändet usw. werden. Da die DB aber mit Amerika nichts zu tun hat, müßte sie IMHO nicht zahlen, und würde auch nicht. Das ist ja krank, mehrere Milliarden Dollar Schadensersatz. Das kann sich doch keine Firma leisten...
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Beitrag von jadefalcon »

ET 423 @ 20 Apr 2003, 18:56 hat geschrieben: Exakt. Es wäre quasi eine Verurteilung in Abwesenheit, aber die Vollstreckung des Urteils würde ausbleiben. Bei anderen Firmen (wie Siemens) wäre es schlimmer, da Siemens auch Zweigstellen in den USA hat. Somit ist eine "Vertretung" der verurteilten Firma vor Ort, und dann kann gepfändet usw. werden. Da die DB aber mit Amerika nichts zu tun hat, müßte sie IMHO nicht zahlen, und würde auch nicht. Das ist ja krank, mehrere Milliarden Dollar Schadensersatz. Das kann sich doch keine Firma leisten...
Zumindest könnten sie eine Zahlung in Milliardenhöhe nicht auf einen Sitz ableisten. Wie gesagt, die ganze Sache scheint mir doch stark ideologisch angehaucht zu sein - so nach dem Motto "die bösen Deutschen" :angry: .

Überhaupt - wie stellt dieser Mann sich das eigentlich vor?! Zeigt mir mal einen Zug, der einen Aufprall auf ein festes Hindernis bei 160 km/h oder mehr "überstehen" würde! Wenn man das mit einem Auto versucht, dann ist man schlicht und ergreifend T-O-T, ganz egal, wieviele Airbags, Gurtstraffer und wie viel Knautschzone etc. man hat :angry: .



Sorry, das musste mal raus...
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Flok
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Beitrag von Flok »

Wenn jeder Deutsche eine amerikanische Fluggesellschaft auf Schadenersatz verklagen würde, bei denen durch einen Unfall ein Angehöriger ums Leben gekommen ist -> Gute Nacht schöne Flugwelt!
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

jadefalcon @ 20 Apr 2003, 19:11 hat geschrieben: Zumindest könnten sie eine Zahlung in Milliardenhöhe nicht auf einen Sitz ableisten. Wie gesagt, die ganze Sache scheint mir doch stark ideologisch angehaucht zu sein - so nach dem Motto "die bösen Deutschen" :angry: .

Überhaupt - wie stellt dieser Mann sich das eigentlich vor?! Zeigt mir mal einen Zug, der einen Aufprall auf ein festes Hindernis bei 160 km/h oder mehr "überstehen" würde! Wenn man das mit einem Auto versucht, dann ist man schlicht und ergreifend T-O-T, ganz egal, wieviele Airbags, Gurtstraffer und wie viel Knautschzone etc. man hat :angry: .



Sorry, das musste mal raus...
Da haste auch recht! Auf einen Sitz könnte die DB das nicht abstottern. Und wer wäre dann der Leidtragende? Die Fahrgäste wegen steigenden Preisen ==> weniger Fahrgäste wegen gestiegenen Preisen ==> erhöhte Preise wegen zurückgegangenen Fahrgastzahlen (Verluste müssen aufgefangen werden) ==> weniger Fahrgäste wegen gestiegenen Preisen ==> erhöhte Preise wegen zurückgegangenen Fahrgastzahlen (Verluste müssen aufgefangen werden) ==> und und und...

Dieser Anwalt hat wahrscheinlich von nix ne Ahnung. Wie du schon geschrieben hast; kein Zug/Triebzug hält einen Aufprall bei 160km/h + x aus. Aber sowas checkt der net. Der will wahrscheinlich nur seine "Gage" erhalten.

Grüße

ET 423
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Beitrag von S-Bahn Rostock »

Außerdem darf man nicht vergessen das die Brücke auch noch drauf gefallen ist.. Wenn er mit 160km/h gegen den Betonpfeiler fährt und dann die Brücke auf sein Auto fällt dann lebt er auch nicht mehr!

:angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: <_< <_< <_< <_< :( :(


Gruß
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Beitrag von jadefalcon »

Richtig, und wenn - analog zum ICE damals - zugleich noch neun oder zehn nachfolgende Autos in ihn reindonnern, dann erst recht nicht mehr. Wie zum H..... ist der Bursche nur Anwalt geworden?! :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry:
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Beitrag von ET 423 »

jadefalcon @ 21 Apr 2003, 00:19 hat geschrieben: Richtig, und wenn - analog zum ICE damals - zugleich noch neun oder zehn nachfolgende Autos in ihn reindonnern, dann erst recht nicht mehr. Wie zum H..... ist der Bursche nur Anwalt geworden?! :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry:
Anwalt kann wohl dort mit einer Art Jurastudium, wie bei uns, jeder werden. Der Typ will einfach nur, auf Kosten der Hinterbliebenen, Kohle machen. Denn er kriegt ja sicherlich sowas wie eine Provision. :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry:

Ich finde es im Übgrigen sowieso geschmacklos, sich für Tote bezahlen zu lassen. Wenn meine Frau bei sowas sterben würde (oder irgendein anderes Familienmitglied), dann könnte mich keine Summe der Welt für den Schmerz, den ich bei sowas erleiden würde, entschädigen. Aber die Amis sind da anscheinend etwas gefühlskälter....

Grüße

:quietsch:
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Beitrag von jadefalcon »

Ist eine interessante Frage...dürfte Schmerzensgeld nur beispielsweise einer direkt in einen Unfall involvierten Person zustehen, um diese für am eigenen Leib erlittene gesundheitliche und ggf. auch psychische Schäden zu entschädigen und eventuell durch den Unfall entstandene, handfeste finanzielle Not (z.B. wegen Arbeits- bzw. Erwerbsunfähigkeit, Behandlungskosten etc.) abzufangen?

Oh, ich glaube, um die Uhrzeit werde ich da auf keine zufriedenstellende Antwort kommen :( ...
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Beitrag von ET 423 »

Das ist ja der Sinn und Zweck des Schmerzensgeldes. Darum heißt es ja Schmerzensgeld ;) Ebenso wie für die Folgen der Berufsunfähigkeit kann man entschädigt werden, wenn es dafür ja auch die Rente gibt. Allerdings ist die Rente, wie jeder weiß, nicht so hoch wie das Gehalt. Somit ist das Schmerzensgeld gerechtfertigt. Allerdings frage ich mich, wie man für die, die man geliebt und geschätzt hat, Geld einfordern kann...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

1) Ich bin kein Jurist, sondern Laie :-)

2) Zu dem Ort der Klage: Natuerlich kann die Bahn nicht in den USA verurteilt werden, die Bahn hat sich an deutsche Gesetze zu halten, die der USA koennen ihr wurscht sein. Das waere IMHO auch nicht anders, wenn die Bahn eine Zweigstelle in den USA haette, da der Unfall in Deutschland war und da *ausschliesslich* deutsches (und natuerlich internationales Recht, aber das ist hier ja egal) gilt. Da das der Anwalt weiss, wird es sicherlich hier in Deutschland klagen.

3) Zu den Vorwuerfen: In gewisser Weise hat er ja recht: Der Zug war gefaehrlich, zum einen wegen den Radreifen, zum anderen wegen mangelhaften Ueberpruefungen der Raeder. Aber dass der Zug an sich gefaehrlich war halte ich fuer Schmarrn. Mit jedem Verkehrsmittel koennen Unfaelle passieren, und alle sind mehr oder weniger gefaehrlich. Dass man von dem sicheren Zug verwoehnt ist berechtigt doch keine Klage.

ANsonsten denke ich nicht dass der mit so hohen Forderungen durchkommt. Wenn er das doch schaffen wuerde waere das eine Katastrophe fer die Bahn, also muesste das wohl der STeuerzahler bezahlen (Oder die Bahn spart etwas an Neulackierungen und mustert Zuege nicht mehr zu frueh aus)

Michael
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von ET 423 »

Wenn er vor ein deutsches Gericht zieht, wird er diese Milliardenforderungen eh net durchsetzen können :D :D Schmerzensgeldforderungen im Millionen/Milliardenbereich gibts hier nicht.
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Beitrag von jadefalcon »

ET 423 @ 21 Apr 2003, 00:59 hat geschrieben: Allerdings frage ich mich, wie man für die, die man geliebt und geschätzt hat, Geld einfordern kann...
Eben das meinte ich. Wie gesagt, von der Logik her dürfte Schmerzensgeld eigentlich nur dazu gedacht sein, handfeste finanzielle Belastungen eines Unfallopfers (bzw. auch eines Opfers einer Straftat) abzufedern.
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Beitrag von S-Bahn Rostock »

Wenn man aber zB verheiratet ist und der Partner nur das Geld mit nach Hause bringt und er dann beim UNfall starb, was dann? Dann find ich es schon berechtigt das man ein bissel Geld als "Starthilfe" bekommt so das man auch bis man eine Arbeit gefunden hat Geld hat. (Sollte aber nicht so viel sein wie das schmerzensgeld für die Opfer

Gruß
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Beitrag von jadefalcon »

Oder man könnte den Unfallverursacher bzw. dessen Versicherung dazu anhalten, in so einem Fall den Ehepartner genau so lange finanziell zu unterstützen, bis er/sie einen Job gefunden hat und selbst für den Lebensunterhalt sorgen kann.
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Beitrag von ET 423 »

So wirds auch gemacht. Allerdings wehren sich dann die Versicherungen vehement. Ich hab da ein Beispiel rausgekramt, wenns auch nichts mit der DB zu tun hat:

Es geht um eine Frauenärztin, die eine schwangere Frau untersucht hat. Das Kind war schon relativ weit entwickelt, so daß auch schon Einiges zu erkennen war. Eine Abtreibung des Kindes wäre nur noch legal gewesen, wenn es schwere Schäden hätte. Die Frau ist mehrmals zu dieser Ärztin gegangen, um eben genau das zu erfragen, ob sich das Kind normal entwickelt, oder nicht. Die Ärztin versicherte jedesmal, daß das Kind ganz normal ist (denn bei schweren Mißbildungen war auch noch in diesem Stadium der Schwangerschaft eine Abtreibung legal). Bei der Geburt deutete sich dann aber schon das Gegenteil an, was sich dann auch im Laufe der Monate (wo sich ein Kind dann entwickelt) auch bestätigte. Das Kind ist motorisch und geistig schwer behindert, was auch nicht zu beheben ist. Ein Kind, das mit einer permanenten schweren Schädigung aufwächst und so bleibt, bis es wieder stirbt (Lebenserwartung war AFAIR ca. 40-60Jahre). Jetzt ging es natürlich darum, wer für diese horrenden Pflegesummen aufkommen soll. Denn eine permanente Betreuung kostet sehr viel Geld, und das auch noch über Jahrzehnte hinweg. Die Eltern zogen vor Gericht, aber die Versicherung der Ärztin (die Ärztin hatte mit der Sache da schon lange nichts mehr zu tun) weigerte sich einfach und ging nach jedem, für die Eltern positiv ausgegangenem, Urteil in die Berufung. Das Ganze zog sich mehrere Jahre hin und landete schließlich bei der obersten Instanz; dem Bundesgerichtshof. Dort wurde der Klage wieder stattgegeben, und erst dann hatte die Versicherung keine Wahl mehr: Sie wurde dazu verurteilt, ein Leben lang für das Kind zu zahlen.

==> selbst, wenn die Schuld eindeutig bewiesen ist, versuchen solche Versicherungen einfach alles, um nicht zu zahlen. Diese Eltern waren stark und haben das durchgezogen, aber andere hätten vielleicht irgendwann aufgegeben?
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Beitrag von EiB München »

der hat doch ne macke. :huh:
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wen meinst du genau?
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der anwalt.


cu :D
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