ET 420 Plus
Ich halte die Renovierung des ET420 zum ET420+ ohne Durchgangsmöglichkeit für einen falschen Weg.
Letztes bin ich heute Abend in die S-Bahn der Linie S6 im letzten Wagen (ET420) eingestiegen und mußte nach jedem Halt vom Wagen zum nächsten Wagen umsteigen, um endlich im ersten Wagen zu sein. Da der Ausgang in Malmsheim für meinen Weg nach Hause vorne ist, sitze ich lieber im ersten Wagen. Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, wenn man beim Umbau von ET420 zum ET420+ die Durchgangsmöglichkeit mitberücksichtigt hätte. Was nützt einen Blick vom Fahrgastraum zum nächsten, wenn man erst bei einem Halt den Wagen wechseln kann!?
Letztes bin ich heute Abend in die S-Bahn der Linie S6 im letzten Wagen (ET420) eingestiegen und mußte nach jedem Halt vom Wagen zum nächsten Wagen umsteigen, um endlich im ersten Wagen zu sein. Da der Ausgang in Malmsheim für meinen Weg nach Hause vorne ist, sitze ich lieber im ersten Wagen. Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, wenn man beim Umbau von ET420 zum ET420+ die Durchgangsmöglichkeit mitberücksichtigt hätte. Was nützt einen Blick vom Fahrgastraum zum nächsten, wenn man erst bei einem Halt den Wagen wechseln kann!?
- drehgestell
- König
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Vielleicht wäre ein solcher "Durchschlag" ein zustarker Eingriff in die Statik der Wagen, würde im zutreffenden Falle weitere Konstruktionsänderungen und sogar eine Art Neuzulassung (?) gefordert = höhere Kosten :unsure:
MfG, drehgestell
Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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- mellertime
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Nee, alle Lampen dunkel!DT810 @ 13 Mar 2006, 20:12 hat geschrieben: , leuchtet es?

Erklär mir mal: Sind 140m nicht gleich 140m? Ob du nun einen Vollzug an jeder Station von Wagen zu Wagen hüpfst oder an deinem Austiegsbahnhof die 140m langläufst bleibt doch das gleiche. Oder brauchst du nur das erhabene Gefühl als erster an der Treppe zu sein?

Hach waren das noch Zeiten, als ich mit dem 420er testen konnte, wer schneller ist, mein Daumen am Schließtaster oder so ein Wagenhüpfer im nächtsten Wagen.

Tf der Münchner S-Bahn.
[img]http://img234.exs.cx/img234/175/bahnhofsbilderbannerfest8zx.gif[/img]
[img]http://images.spritmonitor.de/336973.png[/img]
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meine vollste Zustimmung, war vor allem dort sehr gut, wo die nächste erst in 40min fährt.mellertime @ 14 Mar 2006, 09:46 hat geschrieben:Hach waren das noch Zeiten, als ich mit dem 420er testen konnte, wer schneller ist, mein Daumen am Schließtaster oder so ein Wagenhüpfer im nächtsten Wagen.

Gruß Sbahnman B)
Typische Tf-Sicht! Das wechseln der Wagen kann aber für Fahrgäste, welche sich sn den Stationen auskennen, ganz sinnvoll sein. Beispiel: Langzug THE-TP. Man steigt in Herrenberg ganz hinten ein (die Ammertalbahn war mal wieder zu spät und man hat es nicht in die mittleren leereren Zugteile geschafft) und will am Hauptbahnhof umsteigen. Da lauf ich immer in den vorderen Zugteil. riskieren tue ich aber auch nichts, lieber bleibe ich bei einer Station im hinteren Teil, als das die S-Bahn ohne mich abfährt.Sbahnman @ 14 Mar 2006, 11:13 hat geschrieben: meine vollste Zustimmung, war vor allem dort sehr gut, wo die nächste erst in 40min fährt.![]()
Gruß Sbahnman B)
das mag ja sein, denk aber mal an die anderen Fahrgäste, denn die so genannten "Wagenspringer", verursachen mitunter auch einen Teil der Verspätungen mit. Wenn nämlich ein "netter" Tf wartet, und die "Wagenspringer" bei einem Langzug von einem Wagen zum anderen springen, brauchen die 8 Stationen um in den ersten Wagen zu kommen, das kann mitunter bis zu einer Minute zusätzlicher Verspätung ausmachen. Das könnte unter Umständen genau die Minute sein, wo andere Fahrgäste deshalb knapp ihre Anschlußzüge verpassen. Ich denke mal du verstehst was ich damit sagen will. Dazu kommt noch das Risiko, das sich die "Wagenspringer" auch dabei erheblich verletzen können, Fuß umknicken, wegrutschen und eventuell sich noch zwischen Bahnsteig und Wagen einklemmen, usw.!luc @ 14 Mar 2006, 11:26 hat geschrieben:Typische Tf-Sicht! Das wechseln der Wagen kann aber für Fahrgäste, welche sich sn den Stationen auskennen, ganz sinnvoll sein. Beispiel: Langzug THE-TP. Man steigt in Herrenberg ganz hinten ein (die Ammertalbahn war mal wieder zu spät und man hat es nicht in die mittleren leereren Zugteile geschafft) und will am Hauptbahnhof umsteigen. Da lauf ich immer in den vorderen Zugteil. riskieren tue ich aber auch nichts, lieber bleibe ich bei einer Station im hinteren Teil, als das die S-Bahn ohne mich abfährt.Sbahnman @ 14 Mar 2006, 11:13 hat geschrieben: meine vollste Zustimmung, war vor allem dort sehr gut, wo die nächste erst in 40min fährt.![]()
Gruß Sbahnman B)
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Find ich sehr schade - gerade bei dem Thema warst du immer sehr gut informiert.Hier ins Forum schreib ich keine Neuigkeiten mehr rein, wenn was wissen willst - kennst ja meine ICQ-Nummer.Ich wollte an dieser Stelle nochmal nachfragen ob es jetzt aktuelles zum ET420 PLUS gibt.![]()

Neues zum ET420Plus weiß ich leider auch nicht, hab den auch nicht mehr gesehen. Sollte er im Fahrgasteinsatz sein, erfährt man es hier im Forum sicherlich.

Mir wäre das viel zu stressig...Letztes bin ich heute Abend in die S-Bahn der Linie S6 im letzten Wagen (ET420) eingestiegen und mußte nach jedem Halt vom Wagen zum nächsten Wagen umsteigen, um endlich im ersten Wagen zu sein. Da der Ausgang in Malmsheim für meinen Weg nach Hause vorne ist, sitze ich lieber im ersten Wagen.
Tom
- Wildwechsel
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Vor allem dort sehr gut, wo man wegen Verspätung eines Zubringerverkehrsmittels grad noch hinten reinkommt, an der Station, an der man dann als nächstes Umsteigen muss, wegen knapper Umsteigezeit aber tunlichst vorne sein sollte, weil das Anschlussverkehrsmittel alle 40 Minuten fährt. Da führte zu 420er-Zeiten am Wagenhüpfen halt kein Weg vorbei.Sbahnman @ 14 Mar 2006, 11:13 hat geschrieben: meine vollste Zustimmung, war vor allem dort sehr gut, wo die nächste erst in 40min fährt.![]()
Aber das ist halt der Humor von der Spezies Leute, die es auch schaffen, nach Erreichen der Abfahrtszeit noch eine viertel Minute auf jemanden zu warten, nur, um ihm dann direkt vor der Nase die Tür zuzumachen, und sich dann vor Lachen biegen. Ist zwar schon länger her, hab ich aber leider alles schon erlebt.
gut, das ist natürlich was anderes. Da ist es wirklich Unsinn.luc @ 14 Mar 2006, 12:25 hat geschrieben:... im Vergleich zum Beispiel von DT810, der nur einen kürzeren Heimweg haben will.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
es ging hier nur um das sogenannte Wagenspringen. Bitte komplett lesen.Wildwechsel @ 14 Mar 2006, 13:21 hat geschrieben:Vor allem dort sehr gut, wo man wegen Verspätung eines Zubringerverkehrsmittels grad noch hinten reinkommt, an der Station, an der man dann als nächstes Umsteigen muss, wegen knapper Umsteigezeit aber tunlichst vorne sein sollte, weil das Anschlussverkehrsmittel alle 40 Minuten fährt. Da führte zu 420er-Zeiten am Wagenhüpfen halt kein Weg vorbei.
Aber das ist halt der Humor von der Spezies Leute, die es auch schaffen, nach Erreichen der Abfahrtszeit noch eine viertel Minute auf jemanden zu warten, nur, um ihm dann direkt vor der Nase die Tür zuzumachen, und sich dann vor Lachen biegen. Ist zwar schon länger her, hab ich aber leider alles schon erlebt.
Gruß Sbahnman B)
Erstmal Danke an 8. Bauserie für die vielen Fotos.
Gestern und heute habe ich den ET420 Plus als Vollzug gesehen. Punkt 9h ist er am Montag am HBF Richtung Schwabstrasse gefahren. Das übliche Spiel...Techniker machen viele Türen auf und schauen, ob diese wieder korrekt schließen.
9h30 stand der Zug dann in BB auf Gleis 4. Am Triebkopf eine Meute voll Menschen.
Heute war ich eine halbe Stunde später dran. Habe ihn dann auf der Rückfahrt von BB in Rohr um 9h52 gesehen.
Gibt es für die Testfahrten einen Umlaufplan?
Bin gespannt, wann er endlich in den Plandienst übernommen wird!
Gestern und heute habe ich den ET420 Plus als Vollzug gesehen. Punkt 9h ist er am Montag am HBF Richtung Schwabstrasse gefahren. Das übliche Spiel...Techniker machen viele Türen auf und schauen, ob diese wieder korrekt schließen.
9h30 stand der Zug dann in BB auf Gleis 4. Am Triebkopf eine Meute voll Menschen.
Heute war ich eine halbe Stunde später dran. Habe ihn dann auf der Rückfahrt von BB in Rohr um 9h52 gesehen.
Gibt es für die Testfahrten einen Umlaufplan?
Bin gespannt, wann er endlich in den Plandienst übernommen wird!
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Aber natürlich! Nur die Fahrpläne sowie die Wendezeiten sind für die Testfahrten ziemlich straff ausgelegt, somit kann es leicht zu Verspätungen kommen.Fuzzy @ 28 Mar 2006, 12:10 hat geschrieben:Heute war ich eine halbe Stunde später dran. Habe ihn dann auf der Rückfahrt von BB in Rohr um 9h52 gesehen.
Gibt es für die Testfahrten einen Umlaufplan?
Ich auch...Bin gespannt, wann er endlich in den Plandienst übernommen wird!
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20 Jahre noch mindestens, dann haben sie das Alter erreicht, das die 1. Serie 420 erreicht hat.DT810 @ 29 Mar 2006, 08:59 hat geschrieben: Wie lange kann man das Fahrzeug noch laufen lassen? Irgendwann sind die Grenzen für die Fahrzeuge erreicht, daß sie durch die Neufahrzeuge ersetzt werden müssen.
Baujahre 1994-1997 ist ja noch fast brandneu.
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Dazu empfehle ich das aktuelle Titelthema von http://www.et420-online.de/
"Die Neuerfindung des 420er - Nach gerade mal 10 Jahren"

Foto links 1996:
Kaum zu glauben: Vor 10 Jahren wurden noch Triebzüge der Baureihe in Serie hergestellt! 420 475-6 präsentierte sich am 22. Januar 1996 bei Köln Deutz in einem solch einzigartig, makellosen Zustand, das man schon fast an eine Fata Morgana glauben möchte.
Foto: Rainer Nörenberg | www.rainersbahnbilder.de
Foto rechts 2006:
Kaum zu glauben: 420 900-3 wirkt bei seiner Ankunft am 16.Februar 2006 in Herrenberg so, als ob er diesen Ort zuvor noch nie beehrt hätte. Bei dieser Probefahrt fehlten dem Triebzug die Verkleidungen der Klimaanlage oberhalb des Führerstands.
Foto: Michael Sauer
[quote=""Dirk Mattner auf www.et420-online.de""]Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Da wurden noch bis vor 8 Jahren neue Triebzüge auf die Schiene gesetzt, für die heute schon ein Modernisierungsprogramm aufgelegt wird.
Wie das aussehen könnte, kann man an dem Bild von 420 900-3, oben rechts, betrachten: Das Redesign eines "Teenagers"! Zwar hat 420 400 seine Volljährigkeit noch nicht erreicht, doch im modernen Eisenbahnzeitalter gilt man schnell als veraltet. Also, nichts wie los zum Schönheitschirugen, der auch sofort Hammer und Schweißbrenner anlegt. Das Ergebnis ist ein Fahrzeug das den neu definierten Bedürfnissen des modernen Bahnreisens entspricht. Dazu gehören nützliche Dinge wie Notrufeinrichtungen, Türtaster und Türschließautomatik, aber auch die heutzutage obligatorische Innenraumklimatisierung. Ganz nebenbei kann die Bahn AG ihr durchgehendes Farb -und Einrichtungskonzept auch bei diesen Fahrzeugen verwirklichen.
Ganz klar: Wer den 420er schätzt, sollte diese Maßnahme als Chance verstehen. Es ist in anbetracht der Realitäten, wohl auch die einzige Chance um nicht in kürzester Zeit auf das Altenteil verschoben zu werden. Da hilft es auch nicht, wenn man sich für einen Moment klar macht wie wahnwitzig eine solche Entscheidung wäre. Gegen den Zeitgeist ist leider kein Kraut gewachsen. Doch das Redesignprogramm "ET420Plus" lässt auch einen eingefleischten 420 Anhänger schon mal vergessen, das auch diese Triebzüge vor einigen Jahren noch so aussahen, wie 420 475 auf dem Bild oben links. Gerade mal 8 bis 16 Jahre haben die Fahrzeuge auf dem Buckel, die nun Kandidaten für das Umbauprogramm geworden sind. Natürlich wäre es zu Bundesbahnzeiten in den 70er und 80er Jahren kaum denkbar gewesen, solche Fahrzeuge nach wenigen Jahren schon grundlegend umzubauen. In jenen Jahren war die Bundesbahn schon froh, wenn sie 50 bis 60 Jahre altes Fahrzeugmaterial durch neues ersetzen konnte. So haben sich die Maßstäbe verschoben.
Als 420 475 auf das Foto oben links gebannt wurde, zählte man das Jahr 1996. Noch zu diesem Zeitpunkt, die Deutsche Bahn hatte bereits mit dem Moderinsierungsprogramm begonnen, galt die Beschaffung neuer Fahrzeuge der Baureihe 420 durchaus als Fortschritt und Qualitätsverbesserung.
Das ist gerade mal 10 Jahre her.
Doch wer damals schon genau hinsah, der hätte die Entwicklung bereits erkennen können. Zunächst schien sich der Trend zur Fuhrparkverjüngung nur auf wirklich alte Fahrzeuge zu konzentrieren. Soweit war das noch nachvollziehbar. Doch als auch zunehmend Baureihen in das Fadenkreuz der Erneuerung gerieten, die nach bis dahin einhelliger Meinung nicht zum "Alten Eisen" gezählt wurden, machte sich allmählich der Anbruch einer neuen Epoche bemerkbar. Dies war um die Jahrtausendwende deutlich spürbar geworden.
Die Zeit in der Welt der Eisenbahnen begann sich merklich zu beschleunigen. In kürzester Zeit gerieten auch Fahrzeuge der Baureihe 420 auf die Abschussliste. Fahrzeuge einer Baureihe, die man z.B. im Jahre 1992 mit der Eröffnung des Flughafens im Erdinger Moos noch stolz als Vorzeigeobjekte eines modernen S-Bahnverkehrs vorgestellte.
Auch vier Jahre später galt das noch für diese Baureihe, die zu diesem Zeitpunkt immer noch gebaut wurde. So wie eben jener 420 475, der hier oben rechts abgebildet ist. Der Triebzug, dessen Abnahmedatum drei Tage später datiert ist als der Zeitpunkt dieser Aufnahme, war scheinbar an jenem 22. Januar 1996 auf Probefahrt. Diese führte ihn vom AW Opladen kommend durch den belebten Kölner Hauptbahnhof über die Hohenzollernbrücke nach Deutz. Ein Fahrzeug, wie aus dem Ei gepellt.
Nichts was den Betrachter vermuten lassen könnte, das Fahrzeuge dieser Gattung schon wenige Jahre später Gegenstand zumeist polemischer Kritik werden sollte. Nachdem diese Baureihe schon seit 1971 unschätzbare Dienste geleistet hatte und stets zuverlässig das schwere Tagwerk eines leistungsfähigen S-Bahnverkehrs verrichtete, traten plötzlich die Kämpfer eines "modernen Eisenbahnverkehrs" auf den Plan. Zumeist aus der Presse, aber u.a. aus politischen Kreisen rekrutierten sich diese Personen. Beide Personenkreise glauben bis heute, man müsse nur vor der Öffentlichkeit lautstark den Einsatz der neuesten Fahrzeuge fordern und schon bekäme man deren ungeteilte Zustimmung. Die Presse transportierte diese Denkweise in die Köpfe vieler Menschen, denen von einen auf den anderen Tag die Eisenbahn plötzlich "anachronistisch", "gammelig" und "veraltet" vorkam.
Wem diese Ausführungen zu theoretisch vorkommen, dem sei mit einem Beispiel gedient, welches mit einer provokanten Frage eingeleitet werden soll:
S-Bahn Hamburg, 1979:
Die Baureihe 471 zählt zu diesem Zeitpunkt etwa zwischen 40 und 30 Lenze. Die Baureihe 470 hat gerade ein Alter von 10 bis 20 Jahren erreicht. Wie oft wurde in der Tagespresse gefordert, man solle doch die "Schrottzüge" bitte umgehend ausrangieren? Wo waren die Politiker, die vehement von der Bahn forderten, sie solle bitte ihre Fahrgäste nicht mit solch veralteten Züge vergraulen. Wo war die aufgebrachte Öffentlichkeit, die es "satt" hatte mit solchen "gammeligen" Bahnen fahren zu müssen?
Die Antwort ist ganz einfach: Es gab sie nicht!
Die Hamburger S-Bahn hatte zu diesem Zeitpunkt einen guten Ruf. Und das trotz eines Fahrzeugparks, der wohl heutzutage mit dem oben aufgeführten Vokabular bedacht werden würde. Die damalige Erneuerung des Fahrzeugparks durch die Baureihe 472 erfolgte vor allem wegen der Netzerweiterung und erst in zweiten Schritt nach technischen Gesichtspunkten, die eine Modernisierung über einen langen Zeitraum vorsah.
Was damals Konsens und vernünftig zu Begründen war, sowohl nach technischen wie auch nach wirtschaftlichen Geschichtspunkten, würde heute schnell als "zurückgeblieben" und "nicht wettbewerbsfähig" abgetan werden.
So brach auch in Hamburg irgendwann die neue Zeit an. Das war zu dem Zeitpunkt, als dies auch in München geschah. Und hier liegt der Witz: Als in Hamburg die letzten 471 und 470 mit ihrer z.T. über 50 Jahre währenden Einsatzzeit verabschiedet wurden, machte man in München das Gleiche. Nur mit dem Unterschied das deren Fahrzeuge gerade mal 25 bis 35 Jahre Jahre zählten! Und weil das nicht reichte, schob man sogar 6 bis 11 Jahre alte Neubaufahrzeuge der 7. und 8.Bauserie in andere Einsatzgebiete ab. Ein milliardenschwerer Modernisierungswahn war über das Land gegangen über das die Menschen vor 25 Jahren noch den Kopf geschüttelt hätten. Heute besteht der Konsens scheinbar darin, das eine Eisenbahn nicht das Mitreisen wert ist, wenn das Fahrzeug äußerlich nicht das Aussehen eins ICE hat und im inneren keine Klimaanlage und blaue Sitzbezüge bietet.
So ist es nur konsequent, wenn man in Stuttgart die Zeichen der Zeit erkannt hat und den jüngsten 420er schon jetzt eine Verjüngungskur zukommen lässt. Wer heutzutage vernünftig handeln möchte, der muss das so tun wie die zuständigen Leute aus dem Land wo seit jeher die "Kleverles" herkommen. Die wertbeständigen Fahrzeuge haben so doch noch eine Zukunft, wo sonst schon nach kurzer Zeit - wider aller Vernunft - lautstark der Einsatz des Schrotthändlers gefordert wird.[/quote]
"Die Neuerfindung des 420er - Nach gerade mal 10 Jahren"

Foto links 1996:
Kaum zu glauben: Vor 10 Jahren wurden noch Triebzüge der Baureihe in Serie hergestellt! 420 475-6 präsentierte sich am 22. Januar 1996 bei Köln Deutz in einem solch einzigartig, makellosen Zustand, das man schon fast an eine Fata Morgana glauben möchte.
Foto: Rainer Nörenberg | www.rainersbahnbilder.de
Foto rechts 2006:
Kaum zu glauben: 420 900-3 wirkt bei seiner Ankunft am 16.Februar 2006 in Herrenberg so, als ob er diesen Ort zuvor noch nie beehrt hätte. Bei dieser Probefahrt fehlten dem Triebzug die Verkleidungen der Klimaanlage oberhalb des Führerstands.
Foto: Michael Sauer
[quote=""Dirk Mattner auf www.et420-online.de""]Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Da wurden noch bis vor 8 Jahren neue Triebzüge auf die Schiene gesetzt, für die heute schon ein Modernisierungsprogramm aufgelegt wird.
Wie das aussehen könnte, kann man an dem Bild von 420 900-3, oben rechts, betrachten: Das Redesign eines "Teenagers"! Zwar hat 420 400 seine Volljährigkeit noch nicht erreicht, doch im modernen Eisenbahnzeitalter gilt man schnell als veraltet. Also, nichts wie los zum Schönheitschirugen, der auch sofort Hammer und Schweißbrenner anlegt. Das Ergebnis ist ein Fahrzeug das den neu definierten Bedürfnissen des modernen Bahnreisens entspricht. Dazu gehören nützliche Dinge wie Notrufeinrichtungen, Türtaster und Türschließautomatik, aber auch die heutzutage obligatorische Innenraumklimatisierung. Ganz nebenbei kann die Bahn AG ihr durchgehendes Farb -und Einrichtungskonzept auch bei diesen Fahrzeugen verwirklichen.
Ganz klar: Wer den 420er schätzt, sollte diese Maßnahme als Chance verstehen. Es ist in anbetracht der Realitäten, wohl auch die einzige Chance um nicht in kürzester Zeit auf das Altenteil verschoben zu werden. Da hilft es auch nicht, wenn man sich für einen Moment klar macht wie wahnwitzig eine solche Entscheidung wäre. Gegen den Zeitgeist ist leider kein Kraut gewachsen. Doch das Redesignprogramm "ET420Plus" lässt auch einen eingefleischten 420 Anhänger schon mal vergessen, das auch diese Triebzüge vor einigen Jahren noch so aussahen, wie 420 475 auf dem Bild oben links. Gerade mal 8 bis 16 Jahre haben die Fahrzeuge auf dem Buckel, die nun Kandidaten für das Umbauprogramm geworden sind. Natürlich wäre es zu Bundesbahnzeiten in den 70er und 80er Jahren kaum denkbar gewesen, solche Fahrzeuge nach wenigen Jahren schon grundlegend umzubauen. In jenen Jahren war die Bundesbahn schon froh, wenn sie 50 bis 60 Jahre altes Fahrzeugmaterial durch neues ersetzen konnte. So haben sich die Maßstäbe verschoben.
Als 420 475 auf das Foto oben links gebannt wurde, zählte man das Jahr 1996. Noch zu diesem Zeitpunkt, die Deutsche Bahn hatte bereits mit dem Moderinsierungsprogramm begonnen, galt die Beschaffung neuer Fahrzeuge der Baureihe 420 durchaus als Fortschritt und Qualitätsverbesserung.
Das ist gerade mal 10 Jahre her.
Doch wer damals schon genau hinsah, der hätte die Entwicklung bereits erkennen können. Zunächst schien sich der Trend zur Fuhrparkverjüngung nur auf wirklich alte Fahrzeuge zu konzentrieren. Soweit war das noch nachvollziehbar. Doch als auch zunehmend Baureihen in das Fadenkreuz der Erneuerung gerieten, die nach bis dahin einhelliger Meinung nicht zum "Alten Eisen" gezählt wurden, machte sich allmählich der Anbruch einer neuen Epoche bemerkbar. Dies war um die Jahrtausendwende deutlich spürbar geworden.
Die Zeit in der Welt der Eisenbahnen begann sich merklich zu beschleunigen. In kürzester Zeit gerieten auch Fahrzeuge der Baureihe 420 auf die Abschussliste. Fahrzeuge einer Baureihe, die man z.B. im Jahre 1992 mit der Eröffnung des Flughafens im Erdinger Moos noch stolz als Vorzeigeobjekte eines modernen S-Bahnverkehrs vorgestellte.
Auch vier Jahre später galt das noch für diese Baureihe, die zu diesem Zeitpunkt immer noch gebaut wurde. So wie eben jener 420 475, der hier oben rechts abgebildet ist. Der Triebzug, dessen Abnahmedatum drei Tage später datiert ist als der Zeitpunkt dieser Aufnahme, war scheinbar an jenem 22. Januar 1996 auf Probefahrt. Diese führte ihn vom AW Opladen kommend durch den belebten Kölner Hauptbahnhof über die Hohenzollernbrücke nach Deutz. Ein Fahrzeug, wie aus dem Ei gepellt.
Nichts was den Betrachter vermuten lassen könnte, das Fahrzeuge dieser Gattung schon wenige Jahre später Gegenstand zumeist polemischer Kritik werden sollte. Nachdem diese Baureihe schon seit 1971 unschätzbare Dienste geleistet hatte und stets zuverlässig das schwere Tagwerk eines leistungsfähigen S-Bahnverkehrs verrichtete, traten plötzlich die Kämpfer eines "modernen Eisenbahnverkehrs" auf den Plan. Zumeist aus der Presse, aber u.a. aus politischen Kreisen rekrutierten sich diese Personen. Beide Personenkreise glauben bis heute, man müsse nur vor der Öffentlichkeit lautstark den Einsatz der neuesten Fahrzeuge fordern und schon bekäme man deren ungeteilte Zustimmung. Die Presse transportierte diese Denkweise in die Köpfe vieler Menschen, denen von einen auf den anderen Tag die Eisenbahn plötzlich "anachronistisch", "gammelig" und "veraltet" vorkam.
Wem diese Ausführungen zu theoretisch vorkommen, dem sei mit einem Beispiel gedient, welches mit einer provokanten Frage eingeleitet werden soll:
S-Bahn Hamburg, 1979:
Die Baureihe 471 zählt zu diesem Zeitpunkt etwa zwischen 40 und 30 Lenze. Die Baureihe 470 hat gerade ein Alter von 10 bis 20 Jahren erreicht. Wie oft wurde in der Tagespresse gefordert, man solle doch die "Schrottzüge" bitte umgehend ausrangieren? Wo waren die Politiker, die vehement von der Bahn forderten, sie solle bitte ihre Fahrgäste nicht mit solch veralteten Züge vergraulen. Wo war die aufgebrachte Öffentlichkeit, die es "satt" hatte mit solchen "gammeligen" Bahnen fahren zu müssen?
Die Antwort ist ganz einfach: Es gab sie nicht!
Die Hamburger S-Bahn hatte zu diesem Zeitpunkt einen guten Ruf. Und das trotz eines Fahrzeugparks, der wohl heutzutage mit dem oben aufgeführten Vokabular bedacht werden würde. Die damalige Erneuerung des Fahrzeugparks durch die Baureihe 472 erfolgte vor allem wegen der Netzerweiterung und erst in zweiten Schritt nach technischen Gesichtspunkten, die eine Modernisierung über einen langen Zeitraum vorsah.
Was damals Konsens und vernünftig zu Begründen war, sowohl nach technischen wie auch nach wirtschaftlichen Geschichtspunkten, würde heute schnell als "zurückgeblieben" und "nicht wettbewerbsfähig" abgetan werden.
So brach auch in Hamburg irgendwann die neue Zeit an. Das war zu dem Zeitpunkt, als dies auch in München geschah. Und hier liegt der Witz: Als in Hamburg die letzten 471 und 470 mit ihrer z.T. über 50 Jahre währenden Einsatzzeit verabschiedet wurden, machte man in München das Gleiche. Nur mit dem Unterschied das deren Fahrzeuge gerade mal 25 bis 35 Jahre Jahre zählten! Und weil das nicht reichte, schob man sogar 6 bis 11 Jahre alte Neubaufahrzeuge der 7. und 8.Bauserie in andere Einsatzgebiete ab. Ein milliardenschwerer Modernisierungswahn war über das Land gegangen über das die Menschen vor 25 Jahren noch den Kopf geschüttelt hätten. Heute besteht der Konsens scheinbar darin, das eine Eisenbahn nicht das Mitreisen wert ist, wenn das Fahrzeug äußerlich nicht das Aussehen eins ICE hat und im inneren keine Klimaanlage und blaue Sitzbezüge bietet.
So ist es nur konsequent, wenn man in Stuttgart die Zeichen der Zeit erkannt hat und den jüngsten 420er schon jetzt eine Verjüngungskur zukommen lässt. Wer heutzutage vernünftig handeln möchte, der muss das so tun wie die zuständigen Leute aus dem Land wo seit jeher die "Kleverles" herkommen. Die wertbeständigen Fahrzeuge haben so doch noch eine Zukunft, wo sonst schon nach kurzer Zeit - wider aller Vernunft - lautstark der Einsatz des Schrotthändlers gefordert wird.[/quote]
se upp för tåg
Herrliche Einstimmung in die Mittagspause!
Der 420+ ist ein wunderbares Beispiel, wie bescheuert das derzeitige Bahnsystem ist - die 420 7./8. ist, so wie sie derzeit ist, perfekt. (für MICH).
Abfertigungsverfahren: Erprobt, sicher, zuverlässig, schnell.
Innenansagen: Klar, verständlich, automatisch.
Belüftung: Für nicht-Hypochonder ausreichend.
Kann man tausendfach ausführen, für mich ist das Geldverschwendung...
Der 420+ ist ein wunderbares Beispiel, wie bescheuert das derzeitige Bahnsystem ist - die 420 7./8. ist, so wie sie derzeit ist, perfekt. (für MICH).
Abfertigungsverfahren: Erprobt, sicher, zuverlässig, schnell.
Innenansagen: Klar, verständlich, automatisch.
Belüftung: Für nicht-Hypochonder ausreichend.
Kann man tausendfach ausführen, für mich ist das Geldverschwendung...
Immer noch besser wie verschrotten und 423er kaufen...elchris @ 29 Mar 2006, 12:01 hat geschrieben: Kann man tausendfach ausführen, für mich ist das Geldverschwendung...
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
für dich vielleicht...(für MICH).
und unsicher..., gut, wenn jemand zu spät kommt hat er bei SAT ne höhere Chance den Zug noch zu kriegen als bei TAV, da der Tf/begleiter aus dem Fenster schaut.Abfertigungsverfahren: Erprobt, sicher, zuverlässig, schnell.
In Stuttgart ist es mir mal passiert, dass ein Tf die Türen nochmal freigegeben hat, weil da noch jemand angerannt kam (die Türen waren bereits vollständig gesclossen)
Mit Nachrüstung... und? das hat der 420plus auch, nur n bisschen besserInnenansagen: Klar, verständlich, automatisch.

kein Klimaanlage... im Winter a...kalt und im Sommer 1142-Klima (n Bus der RBS, in dem immer Sauna-Stimmung herrscht)Belüftung: Für nicht-Hypochonder ausreichend.
Koffer.
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Interessant, dann sollte die SSB die ersten DT 8 lieber auf den Schrott schmeißen anstatt diese zu modernisieren....?DT810 @ 29 Mar 2006, 08:59 hat geschrieben:Ich hoffe, daß die Tunerei bald vorbei ist.
Wie lange kann man das Fahrzeug noch laufen lassen? Irgendwann sind die Grenzen für die Fahrzeuge erreicht, daß sie durch die Neufahrzeuge ersetzt werden müssen.
Das "Fein-Tunen" ist notwendig, sonst ergeht es dem ET 420 Plus wie den ersten 423ern, die während der Testabnahme seit Mai 1998 in Tübingen und Plochingen dermaßen viele bedenkliche (unwahre) Prioritäten 1 und 2 abgeliefert haben, so dass erst 1 1/2 Jahre nach geplanter Inbetriebnahme der "Quitschie" auf die Stuttgarter losgelassen werden konnte...
Übrigens, Modernisieren war schon damals "in": Zwischen 1959 und 1962 hat das AW Cannstatt die bewährten ET 65 modernisiert, und die waren danach fast noch 20 Jahre im Regelbetrieb unterwegs. Und dann kam erst die BR 420.
Jetzt passiert das gleiche mit unseren geliebten 420ern. Dem 423er wird es wohl nicht so ergehen..., auch wenn er einen "redesignfähigen" Innenraum schon heute vorzuweisen hat.
Es ist eine reine Spekulation meinerseits, aber erst nach Auslaufen des neuen Verkehrsvertrages wird es wieder an der Zeit sein, den kompletten Fuhrpark zu modernisieren, mit Neufahrzeugen. Aber bis dahin haben wir ja noch 15 Jahre Zeit.
Ist der 423 nicht nur für 10 Jahre einsatz konzepiert und geht danach zurück an den Hersteller ?Live aus TP @ 29 Mar 2006, 16:54 hat geschrieben: Jetzt passiert das gleiche mit unseren geliebten 420ern. Dem 423er wird es wohl nicht so ergehen..., auch wenn er einen "redesignfähigen" Innenraum schon heute vorzuweisen hat.
Ich habs nur von nem bekannten gehört , hab keine ahnung ob da was wahres dran ist...
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