Bahn News - Einstellung des Eschede-Verfahrens

Rund um die Technik der Bahn
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

achso *ggggg*
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Beitrag von jadefalcon »

Aber echt..."wissentlich einen unsicheren Zug konstruieren lassen", meine Fr***e...! :angry: :angry: :angry:
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Da kann ich dir nur Recht geben; das ist ne Schweinerei, anders kann man es nicht sagen. :angry: :angry: Als ob jemand absichtlich einen unsicheren Zug konstruiert; da merke ich immer wieder, daß Anwälte einen an der Klatsche haben (darum sag ich meiner Freundin ja auch, sie soll Staatsanwältin werden :D ).

:quietsch:
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Beitrag von jadefalcon »

ET 423 @ 23 Apr 2003, 01:44 hat geschrieben: (darum sag ich meiner Freundin ja auch, sie soll Staatsanwältin werden :D ).
War das nun positiv oder negativ gemeint? :D


Wo wir gerade beim Thema sind...werden eigentlich mit Loks auch Crashtests durchgeführt, oder begnügt man sich in Bezug auf die Crashsicherheit mit Berechnungen über die Energieverzehrfähigkeit usw.? Einerseits hab ich von so was noch nie gehört, aber andererseits erinnere ich mich auch, vor längerer Zeit mal einen Beitrag im TV gesehen zu haben, wo sie eine Lok (eine englische 37er, glaube ich) in einen quergestellten Pkw haben krachen lassen, um zu zeigen, was passiert, wenn man BÜs missachtet.

Nur mal so...vielleicht sollte man solche Beiträge wie den, von dem ich sprach, öfter mal im TV senden. Nicht zu oft, um eine Abstumpfung zu vermeiden, aber oft genug, um die Erinnerung frisch zu halten.
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

jadefalcon @ 23 Apr 2003, 10:39 hat geschrieben: War das nun positiv oder negativ gemeint? :D
Das überlasse ich deiner Phantasie ;) :) :D Ne, im ernst, das war positiv gemeint, da ich ja meine Einstellung Rechtsanwälten gegenüber zumindest in diesem Thread schon demonstriert habe, oder? *g* Und Staatsanwälte sind nicht ganz so verbohrt und hirnrissig; naja, auch nur zum Teil *rofl*.

Also bei Crashtests Lok vs. Auto dürfte immer die Lok gewinnen. Und zumindest ich bräuchte keine Demonstrationen von solchen Kräfteverhältnissen ;-)))

Grüße

ET 423
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Beitrag von jadefalcon »

Tja, nicht umsonst sagt man ja auch "Rechtsverdreher", gell? ;)


Hm, aber Crashtests mit Tfz gegen feste Hindernisse (á la ADAC :D ) gibt es wohl wirklich nicht...hab noch mal ein wenig online gesucht und nichts dergleichen gefunden.
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Beitrag von ET 423 »

jadefalcon @ 23 Apr 2003, 11:57 hat geschrieben: Tja, nicht umsonst sagt man ja auch "Rechtsverdreher", gell? ;)
Genau mein (Hinter)Gedanke ;-))

Naja, Crashs gegen feste Hindernisse sind beim Schienenverkehr auch eher selten, im Gegensatz zum Straßenverkehr (das berühmte Beispiel: Baum entlang einer Alleestraße) :( Allerdings schätze ich, daß zumindest eine Lok auch so etwas wie Betonpfeiler oder dergleichen bei genügender Geschwindigkeit ummähen kann (man denke an die BR 232 mit einem Kampfgewicht von AFAIK über 120t). Allerdings würde die Lok da auch großen Schaden nehmen, und vom Zustand des FST danach möchte ich mal lieber nicht reden, ansonsten drehts mir den Magen um :( Bild
Triebzüge und auch Steuerwagen würden sowas allerdings nicht überleben... :(

Grüße

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Beitrag von S-Bahn Rostock »

Also bei steuerwagen und normalen Waggons bin ich mir eigentlich relativ sicher das es dort crash tests gibt. Dort werden aber erher "knautsch zonen" erprobt, damit wenn ein Zug doch mal gegen etwas fährt man nicht den kompletten zug wegwerfen muss sondern nur die ersten zwei bis drei waggons (wenn vorhanden) die knatuschzonen erneuert werden müssen. Die knautschzonen sind halt zum absorbieren der kräfte da damit man dann den zug noch weiter fahren kann ohne ihn auf einen Tieflader verlegen zu müssen.
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Beitrag von ET 423 »

S-Bahn Rostock @ 23 Apr 2003, 12:19 hat geschrieben: Die knautschzonen sind halt zum absorbieren der kräfte da damit man dann den zug noch weiter fahren kann ohne ihn auf einen Tieflader verlegen zu müssen.
Genauso wie beim Auto ;-)) Möcht ja nicht wissen, wie viele Autos jährlich vom ADAC im Sinne der Sicherheit zu Schrott gefahren werden ;-)))
Hab aber von Tests an Steuerwagen und Waggons noch nichts bisher gehört... :(
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Beitrag von jadefalcon »

Also, für die Berliner 481er gelten folgende Crashsicherheitsbestimmungen:

* Ein Aufprall eines leeren Vollzuges auf einen stehenden, ebenfalls leeren Vollzug mit gezogener Bremse mit max. 15 km/h muss ohne Beschädigungen an den Wagenkästen enden, und die hierbei in Mitleidenschaft gezogenen Energieverzehrelemente müssen sich selbst regenerieren.

* Gleiche Situation mit 15-25 km/h: Hierbei dürfen im Vorbaubereich integrierte Knautschzonen deformiert werden.

* Aufprall eines leeren Vollzuges auf einen Prellbock muss bis max. 8 km/h ohne jede Beschädigung ausgehen.


Was jenseits dieser Geschwindigkeiten passiert, weiß ich nicht...wahrscheinlich akzeptiert man hierbei aber die Tatsache, dass bei der Masse und der daraus resultierenden Energie eines fahrenden Zuges die Sicherung gegen Crashfolgen nur begrenzten Sinn hat :( ...
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Beitrag von S-Bahn Rostock »

Eine Woche vorbei, deshalb ab nách Technik.


Hat jetzt mal einer rausgefunden obes diese Zug Crashtest es wirklich gibt?
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Beitrag von ET 423 »

jadefalcon @ 24 Apr 2003, 13:54 hat geschrieben: Was jenseits dieser Geschwindigkeiten passiert, weiß ich nicht...wahrscheinlich akzeptiert man hierbei aber die Tatsache, dass bei der Masse und der daraus resultierenden Energie eines fahrenden Zuges die Sicherung gegen Crashfolgen nur begrenzten Sinn hat :( ...
Ich kann mir denken, was jenseits dieser Geschwindigkeiten passiert. Es geht einfach was (Wichtiges) kaputt :( So an sich finde ich diese Vorgaben auch wirklich beachtlich, muß ich sagen. Wenn man schaut, wie viel kinetische Energie so ein 481 (leicht dürften die Teile ja auch net sein) schon bei 25km/h mitbringt. Aber man kann nunmal nicht alles perfekt bauen, es geht einfach nicht. Irgendwann nimmt etwas immer Schaden; da muß man schon mit 'nem Panzer in der Gegend rumfahren, damit bei nem Zusammenstoß nix passiert. Und der heutige Leichtbau macht ja Schäden noch einfacher; als Beispiel dafür kann man jedes neue Auto sehen. Ich (berühmt für meine Tolpatschigkeit *g*) bin mal beim Rückwärts fahren mit dem Auto meines Vaters (BJ 1999) mit der linken Seite an einem Betonstumpfen, der gerade so hoch war, daß er in den Radstand reinpaßte, hängengeblieben. Es war Nacht, unbekanntes Terrain, und dieser Stumpfen war wirklich nicht zu erkennen. Naja, auf jeden Fall hat es ein ächzendes Geräusch gegeben, und ich wußte sofort, da stimmt was nicht. Ich bin vielleicht einen Zentimeter zu weit gefahren, somit hätte man denken können, da hat es nur ein kleines bißchen Blechschaden gegeben. So sahs am Anfang auch aus. Aber durch das Prinzip der leicht deformierbaren Knautschzone hatte das Auto dann doch mehr abbekommen. Selbst durch diesen leichten Rucker entstand im vorderen Rahmenbereich eine kurzfristige Spannung. Durch diese Spannung sprang die Windschutzscheibe (!!!!!!!!) und sogar das vordere Glas des Scheinwerfers (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!). Fazit: Knautschzone find ich ok Bild, aber bei nur sehr geringen "Angelegenheiten" geht unverhältnismäßig viel kaputt Bild :(
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Beitrag von jadefalcon »

Das stimmt allerdings - aus diesem Grund lehne ich auch voll lackierte Stoßfänger ab. Ich hab schon Autos mit solchen gesehen, wo der Lack im wahrsten Sinne des Wortes großflächig abgeblättert (!!!) war. Hinzu kommt auch, dass manche Materialien oft nicht gerade leicht zu reparieren sind - Alu zum Beispiel. Deswegen hatte Audi auch lange Zeit Probleme, wenn es darum ging, Bagatellschäden zu reparieren - hab ich jedenfalls mal gelesen.

Aber um mal auf Züge zurückzukommen - sicherlich KÖNNTE man diese so massiv bauen wie jenes 550-Tonnen-Dampfungetüm von den Amis, aber dann müssten wir wohl erst mal das komplette Streckennetz für Achslasten jenseits der 30 Tonnen ausbauen, und ich wage gar nicht zu fragen, wieviel das wohl kosten würde :o :ph34r: ...
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Beitrag von ET 423 »

Zu Autos: Naja, ablehnen kannst du vollakierte Stoßstangen schon, aber du kriegst ja heutzutage nix anderes mehr, außer vielleicht beim Gebrauchtwagenhändler. *grummel* Schon mein Auto (BJ 1993) hat lackierte Stoßstangen. Früher war eine Stoßstange noch eine Stoßstange. Aber jetzt ist es auch nur noch eine lackierte Zierleiste und der eigentliche Nutzen ist dahin. :angry:
Du hast Recht, Alu kann nicht (oder nur sehr schwer) repariert werden; hab das auch gehört/gelesen, daß Audi Probleme hatte. Aluminiumbauteile können nur komplett ausgetauscht werden. Mit ausbeulen ist da AFAIK nicht viel zu holen. Und auch reparieren ist schwer. Nach einem Unfall von meiner Wenigkeit (btw: ich war net schuld; ein Motorradfahrer hatte das Rotlicht mißachtet und ist mir in die Seite gefahren) mit dem Auto meines Dads wurde sogar die Motorhaube ausgewechselt, da sie verzogen war und auch schon das Blech "hervorguckte". Da war nichts mit hinbiegen und ausbessern. Das wäre immer eine Roststelle geblieben.

Zu den Zügen ;) : Da haste auf jeden Fall recht! Bild KÖNNEN kann man alles, aber der Kosten/Nutzen wäre wohl nicht gegeben. Man kann sich einfach nicht vor allem schützen und jeden Schaden vermeiden. So, wie ein Schiff nie unsinkbar und eine 1,5l PET-Flasche nie unkaputtbar :D :D sein wird. ;-)))

Grüße

ET 423
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Nun ja, mein Clio (BJ 2000) hat wenigstens teillackierte Stoßfänger - d.h. mit einem schwarzen Plastikeinsatz (oder wie man dazu auch sonst sagt) in dem Bereich, der bei einem Knuffer gegen ein anderes Auto am wahrscheinlichsten betroffen wäre.


Aber um jetzt wirklich mal bei der Bahn zu bleiben - dieses Bild ( :o ) beweist meiner Meinung nach, dass auch die vielfach als "massiver" oder "robuster" gepriesenen Loks älteren Baujahres (sprich, vor den gegenwärtigen High-Tech-Rennern wie 101 und Co.) im Zweifel bei einem Unfall genauso dran glauben müssen, Rahmenkonstruktion hin oder her.
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Beitrag von uferlos »

So... sieht ein zerknautschter ET420 aus. Das Bild ist von www.et420-online.de
mfg Daniel
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Beitrag von ET 423 »

@jadefalcon: Was ist denn mit dieser Lok passiert? :o :o :o

@uferlos: Na den 420 da hats aber ganz schön erwischt :( Weißt du, was da passiert ist?

Grüße

ET 423
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Beitrag von S-Bahn Rostock »

Die beiden sehen aber ganz schön mitgenommen aus. wenn man aber eine neue einen schaden hat dann sehen die schäden meistens genauso schlimm aus. Außerdem ist dann auch bei einem ET420 der Rahmen verzogen. Da kann man auch "stabiles" Plastik mit Alu nehmen und einen Zug bauen der genauso verbeult ist wie ein ET420. Aber ich kann zum Plastik nur sagen: Plste und nicht elaste.

Gruß
Armin

@Moderator, bitte mal Namen des Themas ändern.
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Beitrag von jadefalcon »

@ ET 423:


Guckst du hier ;) / :( ...
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Beitrag von ET 423 »

Ist ja wirklich krass; 800000€ Schaden wegen einer defekten Bremse; na Gott sei Dank ist dem TF der 1110 nichts passiert! *klopftdreimalaufdenschreibtisch*
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Beitrag von jadefalcon »

Irgendwie fand ich aber auch die Bemerkungen zu der Vorverurteilung des Tf's der 140 bemerkenswert - sollte die Menschheit nicht allmählich aus dem Stadium heraus sein, sich Sündenböcke suchen zu müssen? :rolleyes: :(
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Beitrag von ET 423 »

Da haste auch wieder recht; anstatt daß einfach mal zugegeben wird, daß die TECHNIK versagt hat, wird präventiv dem TF die Schuld in die Schuhe geschoben; find ich nicht ok :angry: ; da könnte die DB mal Rückrat zeigen und zu ihren Lokführern stehen, die tagtäglich 'nen harten und z.T. nervenaufreibenden Job ausüben und versuchen, den Mist, der von der DB produziert wird (enge Zeitpläne, kaum Wendezeit, etc.), auszubügeln... :(
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Beitrag von jadefalcon »

Tjaja, [ironie] Technik ist halt unfehlbar, gell? [/ironie] :rolleyes: Spätestens anhand der Titanic sollten wir doch eigentlich gelernt haben, wie gefährlich dieser Glauben ist, oder? "Wir sind auf einen Eisberg gelaufen und ein halbes Dutzend Sektionen ist leckgeschlagen? Ach, kein Problem, das Schiff ist doch unsinkbar - deswegen haben wir ja auch nur pro forma Rettungsboote mitgenommen." Naja, das Ergebnis kennen wir ja :( ...


Ähnlich ist es ja in der Luftfahrt...ich glaube, ich kann mich an keinen Flugzeugcrash erinnern, nach dem nicht wenigstens einmal menschliches Versagen vermutet wurde, wenn nicht zufällig gerade die Unfallursache eindeutig ersichtlich war - wie z.B. bei dem El Al-Absturz in den Niederlanden vor rund zehn Jahren, als kurz nach dem Abheben ein komplettes Triebwerk abgebrochen war, wenn ich mich recht erinnere :o :(
Andererseits zeigte die Kollision über dem Bodensee ja, dass bisweilen auch die Technik voreilig verurteilt wird. "Ach, eines der Flugzeuge war eine in Russland gebaute und registrierte Tupolew? Dann ist ja alles klar." Denkste.

Was ich damit sagen will, ist, dass Vorverurteilung in beiden Richtungen verkehrt ist - weder Menschen noch Technik sind 100% unfehlbar und werden es auch niemals sein.
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Beitrag von ET 423 »

Klar, da haste recht ;-) Weder Technik noch Mensch sind unfehlbar. Natürlich kann man immer versuchen, ein Risiko aufs Minimum zu reduzieren, aber eine Restgefahr bleibt immer. So wars bei der Titanic auch; theoretisch war sie unsinkbar, aber eben nur theoretisch. Jeder Unfall und jeder Fehler können eben nicht vorhergesehen werden. So war dieses Ausweichmanöver der Titanic zwar sinnvoll, aber zu spät eingeleitet worden. Wären sie frontal auf den Eisberg aufgefahren, hätts das Vorschiff und vielleicht noch eine Frachtraumsektion zerdeppert, aber das Schiff wäre weiterhin schwimmfähig gewesen. So ziemlich jedes Ausweichmanöver wäre ok gewesen; das Einzige, was falsch war, war das Angewandte...

So isses bei Zügen etc. auch. Und ebenso der menschliche Fehler fährt immer mit. So wars ja in Eschede (um mal endlich zum Thema zurückzukommen *g*) auch. Wäre richtig gewartet worden, wäre der schadhafte Radreifen entdeckt und ausgetauscht worden. Aber auch bei gründlicher Wartung ist es leider so, daß dennoch immer etwas übersehen werden kann; meistens sind es harmlose Details, aber manchmal leider auch etwas lebensgefährliches :(
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Beitrag von jadefalcon »

Heute morgen habe ich nun gelesen, dass das Verfahren gegen die angeklagten Technik-Manager gegen eine Geldstrafe eingestellt werden soll, weil es nicht möglich wäre, eventuell vorhandene Einzelschuld präzise einzugrenzen und zuzuweisen - so in etwa. Frage ist, ob das diesen amerikanischen Rechtsverdreher davon abhalten würde, seine Klage einzureichen - aber ich vermute mal eher nicht :ph34r: .

[Sarkasmus] Das hängt wohl eher davon ab, ob er jetzt in nächster Zeit eine schöne Villa oder ein flottes Auto findet, das er gern hätte, wofür ihm aber das Kleingeld fehlt :angry: :angry: :angry: [/Sarkasmus]
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Beitrag von ET 423 »

Die Frage wäre dann nur, WEN der Verrückte ausm Amiland dann tatsächlich anklagen will? Die Bahn? Die kann ja nichts dafür, wenn ihre Mitarbeiter schludern (und geschludert wurde bei der Wartung; das steht außer Frage). Und die Mitarbeiter würden diesem Anwalt eins husten, wenn sie von ihm angeklagt werden würden. Bleibt nur, die DB anzuklagen, und diese wird ja indirekt durch das Auferlegen der Geldstrafe gegen die Mitarbeiter freigesprochen.
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Beitrag von S-Bahn Rostock »

Eschede-Unglück: Prozess endet offenbar im Nichts

Nebenkläger stellen Befangenheitsantrag gegen Richter

Fast fünf Jahre nach dem ICE-Unglück von Eschede steht der Prozess vor dem Aus. Der Vorsitzende Richter will vorschlagen, das Verfahren gegen drei mögliche Verantwortliche einzustellen. Grund: Ein Ende des Verfahrens ist wohl nicht absehbar und die individuelle Schuld der Angeklagten schwer festzustellen. Nebenkläger haben indes einen Befangenheitsantrag gegen die Richter gestellt.


28.04.2003


Im Strafprozess um das ICE-Unglück von Eschede mit 101 Toten vor dem Lüneburger Landgericht haben Es sei der Eindruck entstanden, eine Einstellung des Verfahrens sei bereits beschlossene Sache und eine vorgesehene Anhörung der Nebenkläger "nur noch eine Farce", sagte Nebenklagevertreterin Christiane Berger am Montag im Landgericht Hannover. Zudem habe der Vorsitzende Richter Michael Dölp versucht, die Staatsanwaltschaft unter Druck zu setzen.

Verfahren ist ein Scherbenhaufen
Nebenklagevertreter Reiner Geulen sagte: "Der Zustand des Verfahrens ist ein Scherbenhaufen." Sollte das Gericht das Verfahren tatsächlich einstellen, würden sich die Nebenkläger an das Bundesverfassungsgericht wenden, weil ihnen rechtliches Gehör verweigert worden sei. Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung hätten den Deal bereits weitgehend ausgehandelt. "Jeder weiß, was sie heute vortragen wollen", sagte Geulen an die Adresse des Vorsitzenden Richters. Mehrere Zeitungen hatten vor dem Wochenende berichtet, die Kammer wolle den Verfahrensbeteiligten am 52. Prozesstag die Einstellung des Verfahrens vorschlagen.

Bei dem Zugunglück am 3. Juni 1998 war nach einem Bruch des Radreifens der ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen" bei Tempo 200 entgleist und gegen eine Brücke unmittelbar vor dem Bahnhof Eschede geprallt. 101 Menschen starben. Seit Ende August 2002 müssen sich vor dem Lüneburger Landgericht drei Ingenieure wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.

Den beiden Bahn-Beschäftigten, einer ist inzwischen im Ruhestand, und dem Mitarbeiter des Radreifenherstellers wird vorgeworfen, bei der Zulassung des Radreifensystems die Belastbarkeit der Technik nicht ausreichend geprüft zu haben.
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Eschede-Prozess soll eingestellt werden

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Beitrag von S-Bahn Rostock »

Heute morgen sah es zwar so aus als ob der Prozess doch nicht beendet wird, aber jetzt ist es Fakt, DER PROZESS WIRD BEENDET. Weitere Details konnte ich nicht erfahren.
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