Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 10 Jul 2006, 11:32 hat geschrieben: Ach so, dann ist mein Asthma also immer nur eine "indirekte Folge" oder gar purer Zufall oder Schicksal? Das glaube ich nicht eher nicht! :angry:
Schicksal ist es nicht, aber mir kann keiner erzählen, die Raucher verletzen ihre Kinder mutwillig. Es wird halt verdrängt, die meisten wissen es, möchten aber nicht daran erinnert werden und beruhigen ihr Gewissen, indem sie Geschichten nach dem Motto erzählen, dass der Hausarzt von einem Bekannten, der Nichtraucher ist, Passivrauchen als unschädlich einschätzt. Kein Witz, ich habe so was schon oft gehört.
luc
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Beitrag von luc »

sbahnfan @ 10 Jul 2006, 10:12 hat geschrieben: Wenn die BordBistros rauchfrei sind, haben die mir mir (und vielen anderen Nichtrauchern auch) schon mal einen potenziellen Kunden mehr. Bisher habe ich die Bistros nämlich immer gemieden, weil sie verqualmt waren. Wenn sie dann noch preiswerter werden (ich meine keine Aldi-PReise, sondern vernünftige Preise, also nicht so unverschämt hoch wie derzeit), können sie sich über mangelnde Kundschaft nicht beklagen.

Was die Raucher angeht - geraucht wird in den Raucherwagen, und sonst nirgends. Ich denke, darauf kann man sich einigen.
Viele Raucher saßen im Nichtraucherwagen und gingen zum Qualmen ins Bistro und bestellten sich dabei z.B. einen Café oder ein Bier (Hilfe! Alkohol!). Diese werden wohl fehlen. Ob die Nichtraucher vermehrt ins Bistro gehen - das wird sich zeigen. Ich will jetzt keine Wahrsagerei betreiben.
Nebenbei fallen viele Argumente militanter Nichtraucher jetzt weg. Weder wird das Kleinkindabteil vom Bistrorauch beeinträchtigt - noch wird das Bistropersonal, welches im Vergleich zum Zugpersonal die ganze Zeit im Nebel verbringen musste, vom Rauch beeinträchtigt. Aber wir werden das erst ab dem 1.Oktober sehen, ob das ganze ein Erfolg wird.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Schicksal ist es nicht, aber mir kann keiner erzählen, die Raucher verletzen ihre Kinder mutwillig.
Doch, zumindest stark fahrlässig. Die Risiken des Rauchens sind allseits bekannt und eindeutig vermeidbar!
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Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 10 Jul 2006, 11:56 hat geschrieben: Doch, zumindest stark fahrlässig. Die Risiken des Rauchens sind allseits bekannt und eindeutig vermeidbar!
Grob fahrlässig ist es sicher, aber auch hier gilt, nicht im streng juristischen Sinn. Leider. Aber auch wenn es mal so eingestuft wird, wird die Krankenkasse nie nachweisen können, dass das Asthma Folge des Passivrauchens ist. Denn es bekommen auch Kinder nicht rauchender Eltern Asthma. Es ist alles eine Sache von Wahrscheinlichkeiten.

Die Krankenkasse wird also die Behandlungskosten bei den Eltern niemals einklagen können.

Wichtige Anmerkung: Der obige Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar, sondern gibt meine persönliche Meinung wieder..
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

luc @ 10 Jul 2006, 11:40 hat geschrieben: Umsatzeinbußen? Ich dachte kein "Kundenrückgang", und zwar auf alle öffentlichen Verkehrsmittel bezogen. Wohlgemerkt bei stagnierenden Fahrpreisen und steigenden Energiepreisen! Und was hinter diesem „kein Kundenrückgang“ steckt, darüber rätsele ich schon lange. Ich sag zum ganzen Rauchverbot in der Schweiz erst wieder was, wenn die SBB offizielle Zahlen vorlegt - sie hält sich nur gerade damit sehr bedeckt, was mich extrem misstrauisch macht. [...]
Wenn eine Gesellschaft von "kein Kundenrückgang" spricht und keine Zahlen veröffentlicht, darauf zu schließen (zumindst zu vermuten), man vertusche einen Kundenrückgang, ist weit hergeholt. Warum fordert denn die SSB dann keine Wiedereinführung von Raucherabteilen? Weil dies Investitionen bedeutet? Dann kann der "Kundenrückgang" ja kaum dramatisch sein, wenn sie von der Einnahmen-Ausgaben-Seite jetzt besser fahren als vorher.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

luc @ 9 Jul 2006, 21:38 hat geschrieben: Gestern wieder musste der Lokführer in einem VT611 durchsagen, dass das Rauchen im Zug verboten ist - obwohl diese Züge seit 2002 rauchfrei sind - was für ein grandioser Erfolg...
Bei den meisten ist nur reine Provokation! Ich muss auch desöfteren Die Führerstandstür aufreißen und "meckern".
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Beitrag von mellertime »

andreas @ 9 Jul 2006, 22:17 hat geschrieben: tja, es ist halt nunmal ungerecht, daß im nikotinbereich jeder furz verboten wird,
Nein, es ist überlebenswichtig! Methan ist brennbar! :lol: ;)
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Beitrag von tra(u)mmann »

mellertime @ 10 Jul 2006, 12:45 hat geschrieben: Nein, es ist überlebenswichtig! Methan ist brennbar!  :lol:  ;)
Super-LOL! Ich fordere ein Rauchverbot und der Gesetzestext soll so aussehen:

§1 (einziger Paragraph): Der Zigarettenkonsum ist ab sofort generell verboten wegen akuter Gefahr der Entzündung körpereigener Gase. Das Vebot gilt für immer und überall. Zuwiderhandlungen werden mit Geld- oder Freiheitsstrafe belegt. :D
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Beitrag von luc »

tra(u)mmann @ 10 Jul 2006, 12:13 hat geschrieben: Wenn eine Gesellschaft von "kein Kundenrückgang" spricht und keine Zahlen veröffentlicht, darauf zu schließen (zumindst zu vermuten), man vertusche einen Kundenrückgang, ist weit hergeholt. Warum fordert denn die SSB dann keine Wiedereinführung von Raucherabteilen? Weil dies Investitionen bedeutet? Dann kann der "Kundenrückgang" ja kaum dramatisch sein, wenn sie von der Einnahmen-Ausgaben-Seite jetzt besser fahren als vorher.
Jetzt interpretier mal nicht soviel. Wir alle haben keine genauen Zahlen über die SBB, das "kein Kundenrückgang" stammt auch nicht von der SBB, sondern vom VOEV. Über die Einnahmen-Ausgaben-Seite wissen wir beide nichts. Nur, dass sich die Ausgabenseite durch Reduzierung des Service (Stichwort: Minibar) und der Anzahl an Sitzplätzen (Stichwort: Abstellung Schlierenwagen) reduziert hat. Im Vergleich zu DB Fernverkehr muss die SBB nicht wirtschaftlich arbeiten und erhält für ihre Leistungen hohe Subeventionen der öffentlichen Hand. Und in den oberen Chefetagen der Zuschussträger befinden sich halt auch einige Nichtraucherapostel. Sei es aus Überzeugung oder durch die starke Lobby der Pharmaindustrie, darauf will ich mich nicht festlegen.
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Beitrag von tra(u)mmann »

luc @ 10 Jul 2006, 13:02 hat geschrieben: Sei es aus Überzeugung oder durch die starke Lobby der Pharmaindustrie, darauf will ich mich nicht festlegen.
Seit wann ist denn die Pharmaindustrie gegen das Rauchen? Das ist mir ganz neu!

Die verdienen doch an den durch Rauchen verursachten Krankheiten.
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Beitrag von Woodpeckar »

Rohrbacher @ 10 Jul 2006, 11:09 hat geschrieben:Schön formuliert, aber trotzdem wird der Sachverhalt nicht besser.
Warum werden denn dann hier eigentlich Graffiti-Sprayer pauschal verurteilt und diskriminiert, teilweise soweit dass man in diesem Forum nicht mal drüber reden darf, ohne als eine Art Förderer von Sachbeschädigung dazustehen? Mit den paar Bildchen auf der S-Bahn wird man doch leben können? Ich meine, nach einem Restaurantbesuch muss ich meistens auch meine Klamotten waschen bzw. in die Reinigung bringen, weil die stinken wie ein Aschenbecher. Wer bezahlt mir das? Keiner! Und meine Krankenkasse ist dann nachher wieder die doofe, wenn ich dadurch mit meinem Asthma wieder Probleme habe. Wer bezahlt das? Die Allgemeinheit. Toll, aber warum regen sich dann alle auf, wenn der Schaden eines Sprayers von der Allgemeinheit gezahlt werden muss?

Übrigens gibt's noch mehr Fälle von Diskriminierung: Drogensüchtige, Kleptomanen, Mörder, Kinderschänder, ...
Zum Schutze der Allgemeinheit werden diese Gruppen durch Verbote zu Recht diskriminiert. Unerhört sowas, oder?  :rolleyes:  :ph34r:
Was nutzt die "schöne Formulierung", wenn - wie mir Dein Beitrag zeigt - der Inhalt nicht verständlich war.
Die Diskriminierung der Raucher damit zu befürworten, dass andere Gruppen auch diskriminiert werden, ist ein sehr ungeeignetes Argument.
Eine Diskriminierung "zu Recht" ist in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland nicht vorgesehen.
Rohrbacher @ 10 Jul 2006, 11:32 hat geschrieben:Ach so, dann ist mein Asthma also immer nur eine "indirekte Folge" oder gar purer Zufall oder Schicksal?
Wer fragt muss mit der Antwort leben. Ja, denn wäre Asthma die zwingende Folge des Passivrauchens, wären alle Menschen davon betroffen, keiner kann sich dem Passivrauchen und dessen Schädlichkeit entziehen, auch nicht die Raucher.

Alles, was in Bezug auf die Gesundheitsgefährdung durch Rauchen und Passivrauchen veröffentlicht wird, handelt tatsächlich nur von Wahrscheinlichkeiten und Risiken bzw. Risikoerhöhungen.
Eine unausweichliche und zwingende gesundheitliche und für alle jederzeit gleichartige Folge, bis hin zur Todesursache, ist nicht gegeben.

Wohlgemerkt, ich möchte mit dieser Aussage keinesfalls das Recht der Nichtraucher auf so wenig Belästigung und Beeinträchtigung durch das Rauchen wie möglich beschränken.
Nur die realitätsverzerrende Betrachtung, Raucher seien an allen gesundheitlichem Übel der Nichtraucher "schuld" ist in dieser Verallgemeinerung schlichtweg falsch. Und - der Hinweis sei gestattet - die Geburtsurkunde ist keine Vollkaskoversicherungspolice für ewiges und unbeschwertes Leben.
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Beitrag von DasBa »

Woodpeckar @ 10 Jul 2006, 20:38 hat geschrieben:Alles, was in Bezug auf die Gesundheitsgefährdung durch Rauchen und Passivrauchen veröffentlicht wird, handelt tatsächlich nur von Wahrscheinlichkeiten und Risiken bzw. Risikoerhöhungen.
Eine unausweichliche und zwingende gesundheitliche und für alle jederzeit gleichartige Folge, bis hin zur Todesursache, ist nicht gegeben.
Sorry, aber da hinkt was. Wenn ich mich mit fünf Halben und acht Kurzen hinters Steuer setze, dann bin ich bei einer Polizeikontrolle dran. Ob ich jetzt auffällig gefahren bin (Grenze zur absoluten Fahruntauglichkeit bei 1,1 Promille) oder nicht ist dann total egal. Folgt man aber deiner Logik, so erhöhe ich ja nur die Warhscheinlichkeit und das Risiko eines Unfalles. Solange nicht passiert, kann mir dann auch keiner was. Das kann's ja auch nicht sein.
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Beitrag von Woodpeckar »

DasBa @ 10 Jul 2006, 21:01 hat geschrieben:Sorry, aber da hinkt was. Wenn ich mich mit fünf Halben und acht Kurzen hinters Steuer setze, dann bin ich bei einer Polizeikontrolle dran. Ob ich jetzt auffällig gefahren bin (Grenze zur absoluten Fahruntauglichkeit bei 1,1 Promille) oder nicht ist dann total egal. Folgt man aber deiner Logik, so erhöhe ich ja nur die Warhscheinlichkeit und das Risiko eines Unfalles. Solange nicht passiert, kann mir dann auch keiner was. Das kann's ja auch nicht sein.
Ja, da hinkt etwas. Ich habe von Rauchen und Passivrauchen gesprochen, nicht von Alkohol.
Der Hinweis auf alkoholbedingte Fahruntüchtigkeit ist also an dieser Stelle unsinnig und folgt daher keineswegs meiner Logik.
(Zusatz: Auch inhaltlich ist der Logik nicht Folge geleistet, denn fahruntauglicher als relativ oder absolut fahruntauglich geht halt nicht...)
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Beitrag von Rohrbacher »

Die Diskriminierung der Raucher damit zu befürworten, dass andere Gruppen auch diskriminiert werden, ist ein sehr ungeeignetes Argument.
Eine Diskriminierung "zu Recht" ist in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland nicht vorgesehen.
Oh Gott... dieses Gesülze ändert die oft tödlichen Folgen von Rauchen nicht, egal wie ich, du oder sonstwer meint argumentieren zu wollen... :angry:
der Inhalt nicht verständlich war.
Würdest du mir jetzt gegenüberstehen, wäre mir der Kragen geplatzt und mein schlummerndes Temperament hätte dir für diese respektlose und bodenlose Unverschämtheit mir gegenüber warscheinlich eine geknallt und zwar so richtig bayerisch! Sorry, wenn ich das schreibe, wie's ist. Bei manchen geistig juristisch leicht verirrten Leuten scheinen einige Synapsen zwischen Literatur und Realität falsch angeschlossen zu sein. Fakt ist, liebe Paragrafenverdreher, dass wenn ich irgendwo bin, wo viel gequalmt wird und ich kurz davor bin keine Luft mehr zu kriegen, ist mir scheiß egal, was Gesetzbuch xy sagt, wie die realitätsverzerrend die Betrachtung gewesen sein könnte oder was wer wo und warum verallgemeinert hat, ich bin dann schlicht und einfach in der Lage, dass ich keine Luft mehr habe! Das ist u.U. ein direkt lebensbedrohlicher Zustand, da geht es um keine theoretischen Statistiken und so einen weltfremden Käse! Und ich bin mit diesen Symptomen keineswegs allein auf dieser Welt! Du solltest zumindest bei einigen deiner Beiträge überlegen, was du da so vor dich hin philosophierst!

Ach ja: Mein Beitrag stellt keinen persönlichen Angriff dar, sondern stellt nur einen Sachverhalt dar.
Ich hoffe, das war mal deutlich genug! :angry:
luc
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Beitrag von luc »

tra(u)mmann @ 10 Jul 2006, 13:05 hat geschrieben: Seit wann ist denn die Pharmaindustrie gegen das Rauchen? Das ist mir ganz neu!

Die verdienen doch an den durch Rauchen verursachten Krankheiten.
Es gibt diverse Nikotinersatzprodukte, welche die Pharmaindustrie verkauft und die mehr als eine Stange Zigaretten kosten. Daran lässt sich sehr gut verdienen. Diese Produkte werden auch von manchen Rauchern am Arbeitsplatz, auf Reisen oder sonstnochwo verwendet.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

luc @ 10 Jul 2006, 23:23 hat geschrieben: Es gibt diverse Nikotinersatzprodukte, welche die Pharmaindustrie verkauft und die mehr als eine Stange Zigaretten kosten. Daran lässt sich sehr gut verdienen. Diese Produkte werden auch von manchen Rauchern am Arbeitsplatz, auf Reisen oder sonstnochwo verwendet.
Diese sind mir natürlich bekannt. Das erheblich größere Geschäft dürfte die Pharmaindustrie aber mit der Behandlung von Krankheiten machen, die durch das Rauchen enstanden sind.

Außerdem muss man erst mal rauchen, bevor man Raucherentwöhnungsprodukte braucht. Überzeugte und Immer-schon-Nichtraucher kaufen keine Nikotinpflaster.

Also ist es im Sinne der Pharmaindustrie, wenn Leute rauchen. Mit der Tatsache, dass viele mal versuchen, von den Zigaretten wegzukommen (jeder Zweite schafft es nicht dauerhaft), macht die Pharmaindustrie halt auch noch ein Geschäft. IMHO kein Widerspruch.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Der Inhalt ist nicht ganz neu, aber einige Details waren mir noch nicht bekannt:
> Rauchverbot in den Bordbistros der Deutschen Bahn
-----------------------------------------------------------
Ab 1. Oktober wird man auch in den Bordbistros der Deutschen Bahn
nicht mehr rauchen dürfen. In den Speisewagen ist das Rauchen bereits
seit 1991 verboten.

Um Umsatzeinbußen durch den ausbleibenden Raucher vorzubeugen, soll
das Angebot an Speisen und Getränken in den Bistros erweitert werden.
Auf diese Weise sollen neue Kunden angesprochen werden, so ein
Sprecher der Deutschen Bahn. Im vergangenen Jahr konnte die Bahn
mittels Bordgastronomie 90 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften. 38
Prozent davon schafften die Bistros. Dort werden in erster Linie
Getränke und kleine Snacks verkauft.

Die Bahn gehöre damit in Deutschland zu den Ersten, die in der
Gastronomie komplett rauchfrei werden, erklärte Nikolaus Breuel,
Vorstandschef der DB Fernverkehr. Die verrauchten Bistros der Bahn
waren in der Vergangenheit immer wieder kritisiert worden.

Ein generelles Rauchverbot in Zügen stehe allerdings nicht zur
Debatte. Bei etwa einem Fünftel der Sitzgelegenheiten in den Fernzügen
handelt sich um Raucherplätze. Und dies gibt es nur in Deutschland. In
Frankreich, Italien, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Norwegen
und Schweden ist in den Zügen das Rauchen vollkommen verboten. In
Deutschland wird lediglich in einem Teil der Nahverkehrs-Bahnen nicht
geraucht.

Ob ein Rauchverbot in den Zügen erteilt wird oder nicht, obliegt der
Entscheidung der Bundesländer. Diese finanzieren das Verkehrsangebot
größtenteils.
Quelle: Aktion Münchner Fahrgäste, http://www.fahrgaeste.de
ropix
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Beitrag von ropix »

Wobei das letzte etwas irreführend ist - das Rauchverbot obligt den Bundesländern natürlich nur im (von ihenen bestelltem) Nahverkehr, im Fernverkehr obliegt es alleine der DB.

Und die tut eigentlich nicht schlecht daran der einzige Ferntransporteur für Raucher zu sein :)
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Super, habe sehr lange auf diese Ankündigung gewartet.

Nun bei der nächste Reise nach Frankfurt mit IC ab 1.Oktober möchte ich mal sehen, wie es geändert ist.
Dann ist feine Speisen angesagt! Vorher verdrängt Raucher mich aus dem Bistro, wodurch ich Speisewagen bevorzuge. Aber dummerweise gibt es zuwenig Speisewagen.

Speisewagen oder Restaurantwagen... :D
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Einer der ersten rauchfreien deutschen Gastronomiebetriebe - die Deutsche Bahn wird mir immer sympathischer.

Also, Aufruf an alle, die Board-Bistros fleißig zu nutzen (und viel Kohle auszugeben :D), damit das Rauchverbot bleibt. :)

Leider habe ich derzeit nur wenig Gelegenheiten zum Zugfahren :(
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Beitrag von Chep87 »

Zu meiner Raucherzeit hab' ich mir immer nen Kakao getrunken wenn ich mir dort eine geraucht habe. Seitdem ich nicht mehr rauche, hole ich mir dort auch keinen Kakao mehr...
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Beitrag von eurostarter »

Chep87 @ 11 Jul 2006, 19:16 hat geschrieben:Zu meiner Raucherzeit hab' ich mir immer nen Kakao getrunken wenn ich mir dort eine geraucht habe. Seitdem ich nicht mehr rauche, hole ich mir dort auch keinen Kakao mehr...
Dafür holt sich jetzt eine Großfamilie 5 Kakaos. :D

Schön, dass bald keine Personengruppe mehr von den BordBistros ausgeschlossen wird (ich sage jetzt bewußt nicht "Nichtraucher", damit mir keine Pauschalisierung vogeworfen wird :lol: ).
Da es ja ausgewiesene Raucherplätze gibt, finde ich eine Raucherlaubnis in den Bistros, die ja für alle da sind, unangemessen.
Mal sehen, wie sich die Nutzung entwickeln wird.
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Beitrag von Chep87 »

Eine Großfamilie holt sich definitiv keine 5 Kakaos, weil sie dafür über 10€ bezahlt. Ne... das ist zu teuer...
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Beitrag von eurostarter »

Da könntest Du recht haben.

Dennoch glaube ich, dass keine Umsatzeinbußen entstehen, da sicher neue Kundengruppen erschlossen werden.

PS: Im Forum eines Nichtrauchervereins habe ich gelesen, dass mit dem Rauchverbot in den BordBistros zwischen 1993 und 1998 eine Erhöhung der Getränkepreise einherging, und dies der wahre Grund für die Umsatzeinbußen gewesen ist. Kann das jemand bestätigen?
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Beitrag von luc »

Dol-Sbahn @ 11 Jul 2006, 17:52 hat geschrieben: Dann ist feine Speisen angesagt!
Besser wird der Fraß von DB Fernverkehr durch ein Rauchverbot wohl nicht. Aber da die wohl eher jetzt zu Essen tendieren, ist das Rauchverbot verständlich.
Zu den höheren Preisen durch Einführung des Rauchverbots: Das Rauchverbot betraf meines Wissens nur die ICE-BordBistros und nicht die Bistros in den damaligen IC-BordRestaurants (ja das waren noch Zeiten) und in den IR-BistroCafés. Ob die Preise in den IC/IR auch erhöht wurden, entzieht sich meiner Kenntnis, wäre aber sicherlich interessant.
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Beitrag von tra(u)mmann »

luc @ 11 Jul 2006, 21:55 hat geschrieben: Besser wird der Fraß von DB Fernverkehr durch ein Rauchverbot wohl nicht. Aber da die wohl eher jetzt zu Essen tendieren, ist das Rauchverbot verständlich. [...]
Das Essen soll wirklich sehr schlecht sein. Habe aber bislang nur im Zug gefrühstückt, das war in Ordnung.

Aber ein Kaffee im Boardbistro ohne beißenden toxischen Qualm, da schmeckt der - ohnehin gute - Kaffee doch gleich besser.
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 11 Jul 2006, 22:15 hat geschrieben: Das Essen soll wirklich sehr schlecht sein. Habe aber bislang nur im Zug gefrühstückt, das war in Ordnung.
Also SOOO schlecht ist es dann auch wieder nicht - meines war dem Zweck angemessen. Nun ja, ne Feinkost muss man nicht unbedingt erwarten (auch wenn die Preise so sind), aber genießbar isses.
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Mhm, interessant.

Ich gehe davon aus, dass ihr wegen einmalige schlechte Erlebnisse mit dem Speisen am Bord habt, es dann für immer abgestempelt: DB kocht das Essen immer sehr schlecht.

Mein Freund hatte mich anderes berichtet: Er mit seinen Freunden fuhren mit dem ICE ab und haben sich deshalb im BordRestaurant ausgesucht. Der Grund war, dass sie sonst nichts Mittagessen zu haben. Also
einmal teuere Essen bestellen, sie waren beblüfft: Das Essen schmeckt sogar sehr gut. Er hatte mich schon einige aus dem Speisemenü empfohlen.

Wie ihr sieht, bestelle ich doch kein aus dem Speisemenü, wo ich gar nichts mag.

Bei Rauchverbot geht es darum, dass ich während es esse gar nichts gestört fühle! Jeder Qualm aus dem Raucher tut meine Nase echt weh. Auspuff eine Auto oder Feuerrauch riecht schon etwas angenehm als Rauchqualm. Das ist wahr.
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Beitrag von luc »

Dol-Sbahn @ 11 Jul 2006, 22:36 hat geschrieben:Mhm, interessant.

Ich gehe davon aus, dass ihr wegen einmalige schlechte Erlebnisse mit dem Speisen am Bord habt, es dann für immer abgestempelt: DB kocht das Essen immer sehr schlecht.

Mein Freund hatte mich anderes berichtet: Er mit seinen Freunden fuhren mit dem ICE ab und haben sich deshalb im BordRestaurant ausgesucht. Der Grund war, dass sie sonst nichts Mittagessen zu haben. Also
einmal teuere Essen bestellen, sie waren beblüfft: Das Essen schmeckt sogar sehr gut. Er hatte mich schon einige aus dem Speisemenü empfohlen.

Wie ihr sieht, bestelle ich doch kein aus dem Speisemenü, wo ich gar nichts mag.

Bei Rauchverbot geht es darum, dass ich während es esse gar nichts gestört fühle! Jeder Qualm aus dem Raucher tut meine Nase echt weh. Auspuff eine Auto oder Feuerrauch riecht schon etwas angenehm als Rauchqualm. Das ist wahr.
Die DB kocht das Essen überhaupt nicht, sondern macht es nur warm. Übrigens will ich nicht behaupten, dass ich kochen könnte - ich kanns genau so wenig.
Leider mag ich den Kaffee nur mit Kippe, aber wozu gibt es denn Thermoskannen *g*. Ich kanns aber verstehen, wenn vorher andere Leute das BordBistro gemieden haben.
eurostarter @ 11 Jul 2006, 19:25 hat geschrieben:
Chep87 @ 11 Jul 2006, 19:16 hat geschrieben:Zu meiner Raucherzeit hab' ich mir immer nen Kakao getrunken wenn ich mir dort eine geraucht habe. Seitdem ich nicht mehr rauche, hole ich mir dort auch keinen Kakao mehr...
Dafür holt sich jetzt eine Großfamilie 5 Kakaos.
Na, dann: Klick Mich
tra(u)mmann @ 11 Jul 2006, 18:00 hat geschrieben:Einer der ersten rauchfreien deutschen Gastronomiebetriebe - die Deutsche Bahn wird mir immer sympathischer.

Also, Aufruf an alle, die Board-Bistros fleißig zu nutzen (und viel Kohle auszugeben ), damit das Rauchverbot bleibt.

Leider habe ich derzeit nur wenig Gelegenheiten zum Zugfahren
Am besten bis zum 1.Oktober die ganze Kohle ausgeben *g*. Wer Nichtraucherzüge unterstützen will, dem sind die Schissalpinos nach dem Motto "Toiletten- statt Zigarettengeruch", diverse EC Paris-Frankfurt ("wieso komfortabel im Bpmz reisen wenns auch unbequem im Corail geht"), die Thalys (nicht zu empfehlen für Personen mit Klaustrophobie), diverse EC München-Italien und die EC`s München-Zürich zu empfehlen. Ab Juni 2007 kommen noch die TGVs Paris-Stuttgart(-München) dazu, bin grad dabei, eine Beschwerde bei DB Fernverkehr zu formulieren.
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Beitrag von Rathgeber »

Der Cappuccino wurde im Bistro durch die Begleitzigarette auch nicht besser (allenfalls erträglicher)...
Der Niedergang des Bistros begann mit dem Wechsel von Radeberger auf Warsteiner...

Das Rauchverbot dort geht in Ordnung - für Nichtraucher war das Bordbistro kein Paradies. Allerdings ist das kein Argument, die wenigen Raucherwagen im Fernverkehr auch noch abzuschaffen...
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