[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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pok

Beitrag von pok »

Rohrbacher @ 4 Aug 2006, 09:18 hat geschrieben: Oder man verabschiedet sich zur Not einfach mal davon, "alle" Linien durch den Tunnel zu lassen - z.B. die S1 oder S7 könnte auch am Hauptbahnhof - Starnberger Flügelbahnhof (w)enden - und schon wäre etwas Platz im Tunnel - oder nicht?
Naja, das halte ich nicht für sehr vorteilhaft. Immerhin werden diese Linien im Tunnel ja nicht nur genutzt, um die Leute aus dem Umland zum Ostbahnhof zu fahren, sondern auch, weil in der Innenstadt Leute in Richtung Osten wollen (bzw. auch umgekehrt). Ließe man gleich 2 Linien weg, würde ich schätzen, wäre es schnell ziemlich voll auf den anderen Linien.
tra(u)mmann @ 4 Aug 2006, 09:47 hat geschrieben:So, so, der 2. Tunnel kommt nicht, weil man das Geld für den Strauß-Magneto braucht. Jetzt haben wir es. Ich sehe es überhaupt nicht ein, dass man wegen ein paar Schlipsträgern, die in 9,99 Minuten zum Flughafen wollen, die ganze Münchner Bevölkerung und das Umland mit der billigen Lösung Südring und unpraktischen Lösungen wie der Rücknahme der S7 zum Starnberger Bahnhof bestraft werden soll.
Also so langsam wird's lächerlich. Deine Transrapidphobie in allen Ehren, aber jedes Futzelchen an Verbindung dazu jetzt aufzugreifen, um ihn schlechtzureden ist wohl mehr als daneben. Ich warte ja schon ne Weile auf Deinen Beitrag, laut dem er am Ende auch noch an der Mehrwertsteuererhöhung Schuld sei.

pok
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

pok @ 4 Aug 2006, 16:38 hat geschrieben: Also so langsam wird's lächerlich. Deine Transrapidphobie in allen Ehren, aber jedes Futzelchen an Verbindung dazu jetzt aufzugreifen, um ihn schlechtzureden ist wohl mehr als daneben. Ich warte ja schon ne Weile auf Deinen Beitrag, laut dem er am Ende auch noch an der Mehrwertsteuererhöhung Schuld sei.
Die 2. Stammstrecke ist ein Futzelchen an Verbindung? Habe ich das richtig gelesen? Sie wird voraussichtlich aber ein paar Leutchen mehr befördern als der Flughafen-Transrapid. Mit demselben, eigentlich besseren Argument könnte ich den Transrapid ein Futzelchen an Verbindung nennen.

Die Münchner S-Bahn ist ein eminent erfolgreiches Nahverkehrssystem, das man typischerweise täglich benutzt. Ich sehe also überhaupt nicht ein, dass der Nah- und Flächenverkehr unter dem Struß-Transrapid leiden muss.

Es sieht aber ganz so aus, dass der öffentliche Nah- und Flächenverkehr bluten muss. Die Bundeszuschüsse für den Nahverkehr wurden deutlich gekürzt. Der Transrapid soll aber kommen. Gerecht, sinnvoll?
pok

Beitrag von pok »

Und du meinst die Bundeszuschüsse wären ohne die TR-Idee nicht gekürzt worden? Ist doch Quatsch! Ausserdem ging's ja darum, dass man das für den TR zur Verfügung gestellte Geld für die Stammstrecke hätte verwenden können. Also verhindert nicht der TR die 2. Stammstrecke, sondern vielleicht die 2. Stammstrecke den TR. Und mit "Verbindung" meine ich die Verknüpfung von irgendwelchen kleinen Randinformationen gleich wieder mit Deinen TR-Abneigungen. Das wird langsam mehr als unpassend.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

pok @ 4 Aug 2006, 17:07 hat geschrieben: Und du meinst die Bundeszuschüsse wären ohne die TR-Idee nicht gekürzt worden?
Ich sehe auch weiterhin keinen Sinn im Bau des Transrapid, aber ich seh auch keinen Zusammenhang zwischen der Kürzung der Bundesmittel für den Nahverkehr und der Transrapid-Finanzierung.

Kommt der Transrapid nicht, gibt es nicht einen Cent mehr für die S-Bahn oder andere Nahverkehrsprojekte.
elba

Beitrag von elba »

pok @ 4 Aug 2006, 16:38 hat geschrieben:..., laut dem er am Ende auch noch an der Mehrwertsteuererhöhung Schuld sei.
Ach, da bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Das ist doch die Lösung. Mit dem, was bei den zusätzlichen Prozentpunkten bundesweit so abfällt, kann man doch glatt die TR-Finanzierungslücke schließen. Oder? :huh:

Edmund
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philmuc
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Beitrag von philmuc »

Auch München.Tv hatte heute in seinen Nachrichten das Projekt zum Thema. Neben der Gefährdung durch die Kostenexplosion ging es aber vor allem um Änderungsvorschläge durch den Verbund der durch die Baumaßnahmen betroffenen Geschäfte. Diese sehen in etwa einen unteriridischen Abtransport des Aushubs (ca 2/3 der Aushubmasse) sowie Änderungen am Bauwerk Marienhof vor, welche es ermöglichen würden, das Grundwasserproblem anders anzugehen, und so etwa 10 Mio einsparen. Näher darauf eingegangen wie die Änderungen aussehen wurde allerdings nicht.
bumsschlumpf
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Beitrag von bumsschlumpf »

philmuc @ 4 Aug 2006, 19:11 hat geschrieben: sowie Änderungen am Bauwerk Marienhof vor, welche es ermöglichen würden, das Grundwasserproblem anders anzugehen, und so etwa 10 Mio einsparen.
10 Mio?
Bei Baukosten von knapp 2 Mrd ist das ja nur einfeuchter Furz. Die werden das Ruder auch nicht mehr rumreißen können. Wahrscheinlich würde sogar die Planungsänderung mehr kosten als das ganze wieder einspart.
elba

Beitrag von elba »

bumsschlumpf @ 4 Aug 2006, 19:12 hat geschrieben: Wahrscheinlich würde sogar die Planungsänderung mehr kosten als das ganze wieder einspart.
Bei Projekten dieser Größenordnung kann man eigentlich nicht damit rechnen, daß die zur Planfeststellung eingereichten Pläne 1:1 genehmigt und umgesetzt werden. Also muß man ein bestimmtes Budget für Planänderungen direkt mit einplanen und auch bei Kosten-Nutzen-Abwägungen berücksichtigen. Alles andere wäre recht unprofessionell.

Edmund
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

elba @ 4 Aug 2006, 08:45 hat geschrieben: Daß bayernweit für Großprojekte der Staatsregierung die Devise "anderes weglassen" ausgegeben wird, habe ich schon einige Zeit befürchtet.
Ich hatte den Eindruck bei Hutters Kommentar gings mehr um Transrapid und Erdinger Ringschluß...und da kann man sich schon überlegen was wichtiger sit - immer noch mehr Flughafenanbindung, oder Stammstrecke.
Rohrbacher @ 4 Aug 2006, 09:18 hat geschrieben:Oder man verabschiedet sich zur Not einfach mal davon, "alle" Linien durch den Tunnel zu lassen - z.B. die S1 oder S7 könnte auch am Hauptbahnhof - Starnberger Flügelbahnhof (w)enden - und schon wäre etwas Platz im Tunnel - oder nicht? Ok, die kommen dann nicht durch die Innenstadt, aber ob ich jetzt am Hauptbahnhof oder woanders umsteigen muss, da kommt's ja dann auch nimmer drauf an.
Doch, darauf kommts schon an - insbesondere die wesentliche Verbindung am marienplatz würde im Falle eines fehlens sicherlich deutliche Einbußen auf den betroffenen Linien mit sich führen.
philmuc @ 4 Aug 2006, 11:30 hat geschrieben:Der Münchner Merkur hat heute nochmal nachgelegt. Offenbar hat der Bundesrechnungshof deshalb die Prüfungen eingestellt, weil inzwschen selbst die 1,55 Mrd nicht ausreichen und sich das Projekt erneut um mehrere hundert Millionen verteuert.  Damit haben sich die inzwischen eingeplanten Kosten mehr als verdreifacht.
Also in der SZ klang das nicht nach Prüfung eingestellt weil keine Chancen sondern nach Prüfung aufgeschoben, weil noch nicht konkret genug, andere Projekte aber akut sind und deswegen die Arbeitszeit in selbige gesteckt wird. Ich vermute mal dass diese Einstellung auch nicht viel mehr Aussagekraft hat als der abgelehnte vorgezogene Maßnahmenbeginn bei der Tram 23.
andreas @ 4 Aug 2006, 12:49 hat geschrieben:und ungeschickter weise nimmt die U3 zwischen Olympiagelände und Nordring einen großen Teil des theoretischen Fahrgastpotential weg....
Meinst Du das im Ernst? In einer Konkurrenz zwischen U-Bahn (fährt ins Zentrum rein) und Nordring (fährt durch teils eher mäßig besiedelötes Gebiet erstmal in nem großen Kreis um alle interessanten Orte herum) würde der Nordring IMHO nie bestehen können... Und man darf auch nicht den Fehler machen und Nordring und Südring direkt vergleichen - der Südring liegt deutlich zentraler als der Nordring.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Doch, darauf kommts schon an - insbesondere die wesentliche Verbindung am marienplatz würde im Falle eines fehlens sicherlich deutliche Einbußen auf den betroffenen Linien mit sich führen.
Ja, aber was hat man dann von dem 2. Tunnel? Umsteigen am Marienplatz geht dann ja auch nicht so wirklich - somit kann man's auch gleich lassen und die Leute statt am Marienhof oder so am Hauptbahnhof rumlatschen lassen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Rohrbacher @ 7 Aug 2006, 00:52 hat geschrieben: Ja, aber was hat man dann von dem 2. Tunnel? Umsteigen am Marienplatz geht dann ja auch nicht so wirklich - somit kann man's auch gleich lassen und die Leute statt am Marienhof oder so am Hauptbahnhof rumlatschen lassen.
nur bin ich aber wenn ich Marienhof aussteigen kann direkt in der City, während ich sonst am Hauptbahnhof nochmal umsteigen müsste, das ist halt der Unterschied
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Beitrag von Rohrbacher »

nur bin ich aber wenn ich Marienhof aussteigen kann direkt in der City
Ah, dann ist die S-Bahn also nur ein Mittel, um viele Leute aus allen Himmelsrichtungen in die Shoppingmeile zu schleusen?
So hab' ich das noch gar nicht gesehen - ja, dann muss die 2. Röhre natürlich gebaut werden, schließlich steigert die dann in der City den Umsatz - weil man mit auch wirklich jeder Linie ohne Umsteigen hinkommt. Da haben wir alle was von. Man, war ich blöd... B)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

es geht net nur um die Shoppingmeile, man darf auch net ausser Acht lassen, das viele auch von der S-Bahn auf die U-Bahn umsteigen und du kannst niemandem zumuten, das er, wenn er zur U3/6 will zweimal umsteigt
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Beitrag von Rohrbacher »

es geht net nur um die Shoppingmeile, man darf auch net ausser Acht lassen, das viele auch von der S-Bahn auf die U-Bahn umsteigen und du kannst niemandem zumuten, das er, wenn er zur U3/6 will zweimal umsteigt
Warum eigentlich nicht? Wenn ich woanders hin muss, ist zwei mal Umsteigen durchaus üblich und sicher auch zumutbar. Ich weiß nämlich nicht, ob es zumutbar ist wegen sowas, wieder die halbe Stadt in eine staubige Baustelle zu verwandeln und Millionen von Steuer-Euros zu verbuddeln. Denn dann frage ich mich, wenn man sowas macht, warum es für mich zumutbar sein soll, dass ich hier draußen so gut wie keinen öffentlichen Verkehr habe, wo man nicht für 5 km über eine Stunde braucht und auch noch meistens eh zu Fuß gehen muss - bei Dunkelheit meistens auch noch ohne Beleuchtung, weil das Geld weder für das Stopfen der Löcher im Gehweg noch für die neue Glühbirne der Straßenbeleuchtung da ist und erst recht kein Geld für ein paar logische Buslinien, auf die man sich auch verlassen kann. Aber stimmt schon. Das eine mal Umsteigen ist da schon tragisch...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 7 Aug 2006, 01:52 hat geschrieben: Ja, aber was hat man dann von dem 2. Tunnel? Umsteigen am Marienplatz geht dann ja auch nicht so wirklich - somit kann man's auch gleich lassen und die Leute statt am Marienhof oder so am Hauptbahnhof rumlatschen lassen.
Man kann ausm zweiten Tunnel am Marienhof in die U3/6 umsteigen? Ob man am nördlichen oder am südlichen Ende des U-Bahn-Hofs rauskommt dürfte unerheblich sein
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ich verstehe ja, wenn du sagst, das du soweit ausserhalb kaum ÖPNV hast, aber da sind net die Bahn oder Freistaat gefragt, das ist Sache vom Landkreis oder der jeweiligen Gemeinde

ich persönhnlich halte von einer zweiten Röhre auch net allzuviel, da sich das in den nächsten Jahren warscheinlich eh net finanzieren lässt, mir war die Südring-Variante da viel lieber, erstens erheblich billiger und zweitens hätte ich da auch Anschluss zu den wichtigsten U-Bahnen
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ropix
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Beitrag von ropix »

Lazarus @ 7 Aug 2006, 02:29 hat geschrieben: ich persönhnlich halte von einer zweiten Röhre auch net allzuviel, da sich das in den nächsten Jahren warscheinlich eh net finanzieren lässt, mir war die Südring-Variante da viel lieber, erstens erheblich billiger und zweitens hätte ich da auch Anschluss zu den wichtigsten U-Bahnen
Erstens hast du auh vom zweiten Tunnel anschluss an alle U-Bahnen (im Gegensatz zum Südring, da fehlt die U4), zweitens - billiger nur dann wenn die ganzen Grundstückseigentümer und Hausbesitzer mitziehen. Ansonsten wars das mit billiger.

Ganz abgesehen davon - ich lauf lieber im Tunnel 20 Meter Rolltreppe als im freien 40 Meter Fußweg um von der S-Bahn zur U-Bahn zu kommen. Und einen Bahnhof Poccistraße könnte man trotzdem sofort bauen. Würde die U5 zur morgentlichen HVZ entlasten und vermutlich auch die U3/U6 zwischen Odeonsplatz und Poccistraße - zumindest in der einen Richtung, in der anderen sähs genau andersrum aus. Dieser Bahnhof würde einen Halbstundentakt aufweisen, vielleicht könnte man die jetzt am Ostbahnhof verendenden Mühldorfer auch alle noch dorthin verlängern. Is aber ein eigenes Thema.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

ropix @ 7 Aug 2006, 09:51 hat geschrieben: Erstens hast du auh vom zweiten Tunnel anschluss an alle U-Bahnen (im Gegensatz zum Südring, da fehlt die U4)
Wies sollte man mit dem Südring keinen Anschluss zur U4 haben? Am Wochenende und im Früh/Spätverkehr nicht, aber zu allen anderen Zeiten schon.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich würde folgendes vorschlagen: erst mal die Außenstrecken verbessern! Und kein Transrapid!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
elba

Beitrag von elba »

Boris Merath @ 7 Aug 2006, 01:27 hat geschrieben:Ich hatte den Eindruck bei Hutters Kommentar gings mehr um Transrapid und Erdinger Ringschluß...und da kann man sich schon überlegen was wichtiger sit - immer noch mehr Flughafenanbindung, oder Stammstrecke.
Ursprünglich ging es ja nicht um die Frage 2. Stammstrecke oder nichts. Das wurde aber dadurch verbockt, daß man politisch sich früh für den Tunnel entschieden hat, als ein wahrer Kosten- und Nutzenvergleich zum Südring noch nicht da war und demgemäß auch nie gemacht wurde. Daß der Tunnel auch in geplanter Sparvariante am Ende teurer kommt, als die Zahlen, die genannt wurde, als man sich für ihn entschied, hätte auch jedem klar sein können.

Hutter mag TR und Flughafenanschluß meinen - ich befürchte nur DB und Politik meinen im Zweifel anderes, wenn es ums Sparen geht. Außerdem läßt er Raum für Interpretation. Warum? Will er es mit Huber nicht verderben?

Was den Ringschluß angeht, so wäre er meines Erachtens für die Pendler zum Flughafen schon nicht unwichtig. Im Übrigen multiplizieren sich halt Wichtigkeit und Durchsetzbarkeit letztlich zu einem Gesamtfaktor. Sinnvoll ist das natürlich nur, wenn man für beides einen Mindeswert voraussetzt.

Insgesamt wird im Umland das Verkehrswachstum generiert, daß dann über die Stadt hereinbricht. Viele Leute fahren deshalb mit dem Auto (auch in die Stadt), weil es draußen nicht stimmt mit der Verkehrsinfrastruktur.

Zudem ist der Ringschluß und der Ausbau nach Mühldorf das Vehikel, um bis M.Schwaben eigene S-Bahn-Gleise zu bekommen und vielleicht ein paar Schwachstellen auf der Reststrecke nach Erding zu verbessern. Die Außenstrecken adäquat auszubauen ist aus meiner Sicht genau so wichtig, wie Kapazitätserweiterung im Stadtbereich.

Edmund
The_mAtRiX
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Beitrag von The_mAtRiX »

Arghhh - Südring die Tausendste.
Der Südring ist von den Verknüpfungsbahnhöfen her weniger interessant als das Tunnel und er ist ebenfalls sauteuer. Der jetzt zweigleisige Südring ist prinzipiell inkl. Puffer dicht. Die Baumaßnahmen für einen viergleisigen Ausbau sind nicht nur zahlreich, sondern zum Teil auch gar nicht durchsetzbar.

Beispiel der zu bauenden Bauwerke:
* Überwurf S-Bahn Ri Giesing neu
* Einfädelung in die Gleise 1-5 - sehr kompliziert bzw. meiner Meinung nach sogar was Gleis 1 und 2 betrifft unmöglich.
* Ostfriedhof beschneiden oder Paulaner und Bernbacher müssen weg. => Friedhof plattmachen => weder genehmigungstechnisch, noch in der Öffentlichkeit machbar.
* Hochbahn vom Einschnitt Ostfriedhof/Nockherberg bis Braunauer Bahnbrücke. Platztechnisch zum Teil gar nicht mehr möglich (Kleiststraße, Plattnerstraße etc), immense Proteste der Einwohner zu erwarten und zu verstehen, wenn da plötzlich die Bahn wenige Meter vor dem Schlafzimmerfenster fährt.
* Teile der Stadtgärtnerei müssten weg, das wird die Stadt München nicht mitmachen. In Richtung Süden ist kein Platz (Teutoburgerstr.).
* Alle Brücken neu zu machen (z.B. Regerstraße)
* Bahnhof Kolumbusplatz -> uninteressant
* Bahnhof Poccistraße -> zu weiter Fußweg -> uninteressant zudem: Leute aus der S-Bahn steigen dort am Südende des U-Bahn Zuges ein und verschlimmern damit das Problem am Marienplatz mit den Fahrgasttrauben am letzten Wagen (Vergleich Tunnel 2: Marienhof=Nordende=gleichmäßige Fahrgastverteilung)
* Bahnhof Heimeranplatz -> zu weiter Fußweg -> uninteressant
* Alle drei Bahnhöfe sind zu weit vom Zentrum entfernt und damit nur für wenige Leute interessant (evtl. Umwegstrecken verlängern sich, da die U3/U6-Stammstrecke Nord mehr Fahrgäste hat, als die U3/U6-Stammstrecke Süd), genauso wie die Trennung der Strecke schon ab Laim zu einer viel zu frühen Abkopplung vom Rest des Systems führt. Ein Express-S-Bahn System wird nur dann akzeptiert, wenn dies nicht zu anderen erheblichen Nachteilen führt. Was bringt die Express-S-Bahn überhaupt, wenn ich in der Innenstadt die gewonnene Zeit wieder verliere?
* Sendlinger Spange neu
* Güterbahn neu
* Jetzt kommt wieder was teures: Der Schwanthaler Deckel muss neu gemacht werden, weil dieser nur für fünf Gleise ausgelegt ist. Gebraucht werden aber sechs Gleise. Ein Ausfädeln der Güterbahn erst nach dem Deckel ist platztechnisch nicht machbar.
* Neues Querungstunnel oder riesiger Überwurf in Richtung Laim notwendig, da die S-Bahn Gleise des fiktiven Südring nördlich der Fernbahn liegen müssen um am Ostbahnhof Anschluß zu finden.

Im Endeffekt wäre die Bautätigkeit für den Südring ungefähr vergleichbar mit einer riesigen Dampfwalze die da quer durch die Stadt alles platt macht. Würde man das den Leuten mal klar machen, dann wäre der Südring schnell aus jeder Diskussion verschwunden - aus der politischen ist er das ja zum Glück schon seit Jahren. Fehlen nur noch die Möchtegern-Eisenbahner und Stammtisch-Besserwisser von ProBahn und Co. die mal endlich die Arbeit lieber den Profis überlassen sollten.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Matrix, ich versteh deine Argumente ja, nur wird ein zweiter Tunnel weit mehr als die geplanten 1,55 Mrd Euro kosten und dann wars das mit dem Kosten-Nutzen-Faktor und somit auch mit der Förderfähigkeit
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Beitrag von The_mAtRiX »

Lazarus @ 7 Aug 2006, 16:32 hat geschrieben: Matrix, ich versteh deine Argumente ja, nur wird ein zweiter Tunnel weit mehr als die geplanten 1,55 Mrd Euro kosten und dann wars das mit dem Kosten-Nutzen-Faktor und somit auch mit der Förderfähigkeit
Das ist richtig, ich bin mir aber nicht sicher, dass der Südring eine bessere Bilanz aufweisen kann. Zwar sind die Baukosten ein wenig geringer, aber dafür ist die Anbindung/Fahrgastzahlen etc. schlechter. Leider habe ich bisher keine solche Berechnung von einer seriösen Stelle gesehen. Förderung wäre damit auch futsch und Baubeginn wegen der vielen Gerichtsverfahren sicher nicht vor 2015 oder so.
München braucht aber um weiter wachsen zu können eine Verbesserung, die nur durch die zweite Stammstrecke für Pendler von auswärts und mit steigender Bevölkerungsdichte im Stadtgebiet durch tangentiale Bahnen erreicht werden kann.

Interessant wäre zu wissen, wie sich der Wegfall der Station Max-Weber-Platz auf den Faktor ausgewirkt hat. Kosten spart das sicher, aber kostet auch viel auf der Fahrgastseite der Berechnung. Weiterhin wäre interessant zu wissen, wie es kostenmäßig aussieht, wenn man beim Bau weniger auf die Anwohner achtet (so wie beim ersten Tunnel, der wurde ja auch fast vollständig in offener Bauweise erstellt).
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Beitrag von elba »

The_mAtRiX @ 7 Aug 2006, 16:22 hat geschrieben: Arghhh - Südring die Tausendste.
Ok. Südring bringt nix (q.e.d) und 2. Tunnel unbezahlbar. Ende.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich könnte Provozierend fragen: warum bringt der Südring nichts? Genauso argumentieren kann man für den Tunnel. Bei dem werden ja keine neuen Haltestellen erstellt in dem Sinn, genausowenig wie eine neue Verbindung. Bei dem Südring wird ja eine neue Verbindung erstellt!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Jean @ 8 Aug 2006, 08:55 hat geschrieben: Ich könnte Provozierend fragen: warum bringt der Südring nichts? Genauso argumentieren kann man für den Tunnel. Bei dem werden ja keine neuen Haltestellen erstellt in dem Sinn, genausowenig wie eine neue Verbindung.
Ich könnte provozierend antworten: Einigen wir uns darauf, dass künftig die Züge der nach und nach weiter hinzukommenden Takt10-Linien, die kapazitätsmäßig nicht durch die bestehende Stammstrecke durchpassen, vom Hauptbahnhof zum Ostbahnhof und umgekehrt gebeamt werden. Alternativ lässt sich die Kapazität der Stammstrecke noch dadurch steigern, dass an geraden Kalendertagen nur ostwärts und an ungeraden nur westwärts gefahren wird. Spenden zur Finanzierung des zusätzlichen Fahrzeugbedarfs bitte auf Konto ....
Beste Grüße usw....
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Beitrag von andreas »

The_mAtRiX @ 7 Aug 2006, 16:22 hat geschrieben: Arghhh - Südring die Tausendste.
Der Südring ist von den Verknüpfungsbahnhöfen her weniger interessant als das Tunnel und er ist ebenfalls sauteuer. Der jetzt zweigleisige Südring ist prinzipiell inkl. Puffer dicht. Die Baumaßnahmen für einen viergleisigen Ausbau sind nicht nur zahlreich, sondern zum Teil auch gar nicht durchsetzbar.

Beispiel der zu bauenden Bauwerke:
* Überwurf S-Bahn Ri Giesing neu
* Einfädelung in die Gleise 1-5 - sehr kompliziert bzw. meiner Meinung nach sogar was Gleis 1 und 2 betrifft unmöglich.
* Ostfriedhof beschneiden oder Paulaner und Bernbacher müssen weg. => Friedhof plattmachen => weder genehmigungstechnisch, noch in der Öffentlichkeit machbar.
* Hochbahn vom Einschnitt Ostfriedhof/Nockherberg bis Braunauer Bahnbrücke. Platztechnisch zum Teil gar nicht mehr möglich (Kleiststraße, Plattnerstraße etc), immense Proteste der Einwohner zu erwarten und zu verstehen, wenn da plötzlich die Bahn wenige Meter vor dem Schlafzimmerfenster fährt.
* Teile der Stadtgärtnerei müssten weg, das wird die Stadt München nicht mitmachen. In Richtung Süden ist kein Platz (Teutoburgerstr.).
* Alle Brücken neu zu machen (z.B. Regerstraße)
* Bahnhof Kolumbusplatz -> uninteressant
* Bahnhof Poccistraße -> zu weiter Fußweg -> uninteressant zudem: Leute aus der S-Bahn steigen dort am Südende des U-Bahn Zuges ein und verschlimmern damit das Problem am Marienplatz mit den Fahrgasttrauben am letzten Wagen (Vergleich Tunnel 2: Marienhof=Nordende=gleichmäßige Fahrgastverteilung)
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* Alle drei Bahnhöfe sind zu weit vom Zentrum entfernt und damit nur für wenige Leute interessant (evtl. Umwegstrecken verlängern sich, da die U3/U6-Stammstrecke Nord mehr Fahrgäste hat, als die U3/U6-Stammstrecke Süd), genauso wie die Trennung der Strecke schon ab Laim zu einer viel zu frühen Abkopplung vom Rest des Systems führt. Ein Express-S-Bahn System wird nur dann akzeptiert, wenn dies nicht zu anderen erheblichen Nachteilen führt. Was bringt die Express-S-Bahn überhaupt, wenn ich in der Innenstadt die gewonnene Zeit wieder verliere?
* Sendlinger Spange neu
* Güterbahn neu
* Jetzt kommt wieder was teures: Der Schwanthaler Deckel muss neu gemacht werden, weil dieser nur für fünf Gleise ausgelegt ist. Gebraucht werden aber sechs Gleise. Ein Ausfädeln der Güterbahn erst nach dem Deckel ist platztechnisch nicht machbar.
* Neues Querungstunnel oder riesiger Überwurf in Richtung Laim notwendig, da die S-Bahn Gleise des fiktiven Südring nördlich der Fernbahn liegen müssen um am Ostbahnhof Anschluß zu finden.

Im Endeffekt wäre die Bautätigkeit für den Südring ungefähr vergleichbar mit einer riesigen Dampfwalze die da quer durch die Stadt alles platt macht. Würde man das den Leuten mal klar machen, dann wäre der Südring schnell aus jeder Diskussion verschwunden - aus der politischen ist er das ja zum Glück schon seit Jahren. Fehlen nur noch die Möchtegern-Eisenbahner und Stammtisch-Besserwisser von ProBahn und Co. die mal endlich die Arbeit lieber den Profis überlassen sollten.
man könnte ja auch den Südring von den Güterzügen schon im Osten entlasten, wenn man eine Verbindung Güternordring - Containerbahnhof Riem baut.
Dann hätte man schonmal einiges an Kapazität gewonnen. Dann kann man sich zudem die ganzen Regionalzüge sparen, die von Ostbahnhof kommend zum Hauptbahnhof fahren - und dann hat man 2 Gleise, auf denen sich S-bahn und ein paar Fernzüge nicht mehr allzusehr behindern.
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Beitrag von spock5407 »

Naja, das mit den Regionalzüge am Ostbahnhof enden lassen ist so ein Problem; da hats vermutlich nicht hinreichend Gleise.
andreas
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Beitrag von andreas »

spock5407 @ 9 Aug 2006, 22:10 hat geschrieben: Naja, das mit den Regionalzüge am Ostbahnhof enden lassen ist so ein Problem; da hats vermutlich nicht hinreichend Gleise.
es ist aber noch genügend platz da für zusätzliche bahnsteige - und wenn der güterverkehr zu einen großen teil weg ist kann man da zwischen den bahnsteigen auf der innenstadt seite und der autoverladung sicher ein oder zwei gleise opfern für zusätzliche bahnsteige
Domi
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Beitrag von Domi »

Naja, das mit den Regionalzüge am Ostbahnhof enden lassen ist so ein Problem; da hats vermutlich nicht hinreichend Gleise
Außerdem wollen ja auch einige Fahrgäste von den Regionalzügen am Hbf umsteigen und nicht davor erst noch in eine S-Bahn umsteigen müssen, mit der sie zum Hbf. fahren und dort wieder in einen Zug umsteigen.
Der Regionalverkehr sollte meiner Meinung nach nicht am Ostbahnhof enden, sondern am Hauptbanhof, weil es sonst keine vernünftigen Anschlüssmöglichkeiten für Fahrgäste aus den Richtungen Salzburg/Kufstein/Mühldorf gibt.
Domi
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