Kürzungen der Bundesmittel für SPNV

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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411'er
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Beitrag von 411'er »

*Ich weiß nicht ob wir so ein Thema schon haben. Sorry, wenn es schon vorhanden ist :huh: ;) *
Im EK war zu lesen, dass in Niedersachsen und BW manche Strecken stillgelegt werden. Sind bisher aber nur Spekulationen. In Niedersachsen wären folgende Strecken betroffen:
-KBS 112, KBS 116, 313, 356.
In BW: -Im Odenwald, Taubertal, Hohenlohe und Donautal. Genaue KBS sind nicht genannt.
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Dave
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Beitrag von Dave »

Ja, das hatten wir wirklich schon oft. Es gibt hier übrigens auch eine Suche.

Da lässt sich u.a. folgendes finden:
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...=ST&f=23&t=5781
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...rankenbahn&st=0
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...t=ST&f=3&t=4126

Grüße, Dave

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Chris23
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Beitrag von Chris23 »

Also die KBS 112 Lüneburg-Dannenberg Ost wüsste ich jetzt nicht.
Die KBS 116 hoffentlich auch nicht.
Bei der KBS 313 soll nur der Nahverkehr verschwinden, was ich mir nicht wünsche
Bei der KBS 356 soll nur wie ich gehört habe der Abschnitt Northeim-Bodenfelde dran glauben
Catracho
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Beitrag von Catracho »

411'er @ 17 Aug 2006, 17:43 hat geschrieben: *Ich weiß nicht ob wir so ein Thema schon haben. Sorry, wenn es schon vorhanden ist :huh: ;) *
Im EK war zu lesen, dass in Niedersachsen und BW manche Strecken stillgelegt werden. Sind bisher aber nur Spekulationen. In Niedersachsen wären folgende Strecken betroffen:
-KBS 112, KBS 116, 313, 356.
In BW: -Im Odenwald, Taubertal, Hohenlohe und Donautal. Genaue KBS sind nicht genannt.
Äääh... Die KBS 313 von der wir hier reden: Die Strecke Hildesheim - Braunschweig? Die wird doch gerade erst auf zwei Gleise erweitert, da rollen doch auch ICEs und jetzt soll sie stillgelegt werden?
Mfg
Catracho
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Chris23
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Beitrag von Chris23 »

Ja wie gesagt nur die RB-Züge sollen wegfallen, gut derzeit ist es ein bißchen blöd vor allem in Hoheneggelsen steht der Zug meist 10 Minuten, aber wenn das dann zweigleisig ist, ist man vielleicht auch 10 Minuten mit der RB schneller. Und wenn man dann noch die RB Hildesheim - Braunschweig mit der RB nach Wolfsburg (die dort endeten) verbindet, wäre das auch nicht schlecht
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411'er
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Beitrag von 411'er »

Ich finde alle Strecken schade. Vor allem jetzt, wo Autofahren immer teurer wird!
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Beitrag von 411'er »

Anscheinend soll jetzt auch noch die Dreiseenbahn stillgelegt werden. Die Strecke wird mit 143 (Freiburg) mit normalerweise 3 Dostos bedient, die u.a. an Wochenend- und Feiertagen/Ferien ziemlich voll sind :angry:
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

In dieser Situation besteht allerdings keinen Grund für eine Streckenstillegung! :angry:
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Beitrag von 411'er »

Sags unserer Regierung!!! :angry:
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luc
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Beitrag von luc »

411'er @ 26 Aug 2006, 13:35 hat geschrieben: Sags unserer Regierung!!! :angry:
Du meinst wohl damit die Bundesregierung. Eine Mitschuld an der Misere trägt aber auch das Land mit dem vor ca. 2 Jahren abgeschlossenen Nahverkehrsvertrag bis 2016, den das Land trotz absehbarer Kürzungen zu (nach meinen Beobachtungen) extrem schlechten Konditionen unterschrieben hat. Dieser sorgt dafür, dass die Bahn, sollten sich Land und DB nicht einig werden, selber entscheiden darf, wo gekürzt werden soll und wo nicht. D.h. der Gestaltungsspielraum der Aufgabenträger (hier die NVBW) geht verloren.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

luc @ 26 Aug 2006, 19:15 hat geschrieben: Dieser sorgt dafür, dass die Bahn, sollten sich Land und DB nicht einig werden, selber entscheiden darf, wo gekürzt werden soll und wo nicht. D.h. der Gestaltungsspielraum der Aufgabenträger (hier die NVBW) geht verloren.
...und wift Baden-Württemberg 10 Jahre zurück in die Bundesbahnzeit.

Sehr fortschrittlich die Herren Teufel und Oettinger
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411'er
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Beitrag von 411'er »

Wechsel wählen, SOFORT!!!! :lol:
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

luc @ 26 Aug 2006, 19:15 hat geschrieben: vor ca. 2 Jahren abgeschlossenen Nahverkehrsvertrag bis 2016
Na hoffentlich - immerhin hängt da mein Arbeitsplatz dran.
Und dass nun einige Gruppierungen versuchen, mit Meldungen auf BLÖD-Niveau über die angebliche Stilllegung von Hauptbahnen die Angst zu schüren, ist der Sache auch wenig zuträglich.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
luc
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Beitrag von luc »

Plochinger @ 27 Aug 2006, 01:52 hat geschrieben: Na hoffentlich - immerhin hängt da mein Arbeitsplatz dran.
Und dass nun einige Gruppierungen versuchen, mit Meldungen auf BLÖD-Niveau über die angebliche Stilllegung von Hauptbahnen die Angst zu schüren, ist der Sache auch wenig zuträglich.
Nein, ich vermute mal, dass du Zugbegleiter, KiN oder wie auch immer das derzeit heißt bist. Durch den Vertrag hat die DB keine Pflicht zur Zugbegleitung nach Umstellung auf Einmannbetrieb. Sollten in nächster Zeit also irgendwelche neuen Fahrzeuge kommen oder welche umgebaut werden, darf auf den Zugbegleiter verzichtet werden, wie dies schon heute bei vielen Relationen bei den meisten Zügen der Fall ist (RE Stuttgart-Neckarelz, RE Stuttgart-Karlsruhe, RE Stuttgart-Heidelberg, RE Stuttgart-Ulm, RE Stuttgart-Rottweil-Singen, RE Offenburg-Basel, IRE Basel-Ulm,...)
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

luc @ 11 Sep 2006, 23:47 hat geschrieben: Sollten in nächster Zeit also irgendwelche neuen Fahrzeuge kommen oder welche umgebaut werden, darf auf den Zugbegleiter verzichtet werden, wie dies schon heute bei vielen Relationen bei den meisten Zügen der Fall ist (RE Stuttgart-Neckarelz, RE Stuttgart-Karlsruhe, RE Stuttgart-Heidelberg, RE Stuttgart-Ulm, RE Stuttgart-Rottweil-Singen, RE Offenburg-Basel, IRE Basel-Ulm,...)
Was ich als Fahrgast für absouluten Müll halte. Im Falle von Verspätung (-> Anschlusssicherung) oder sonstigen Vorkommnissen (-> Vandalismus) ist der Zub mein Ansprechpartner und nicht der Tf. Sorry, aber wenn die DB mir als Kunden signalisiert, dass wir ihr scheiss egal sind, und genau das tut sie durch die Personaleinsparungen, dann braucht sie sich nicht wundern, wenn ihre Fahrzeuge immer mehr verkommen. Wer solls denn noch kontrollieren?
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Regiotraindriver
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Beitrag von Regiotraindriver »

ChristianMUC @ 12 Sep 2006, 08:47 hat geschrieben:Sorry, aber wenn die DB mir als Kunden signalisiert, dass wir ihr scheiss egal sind, und genau das tut sie durch die Personaleinsparungen, dann braucht sie sich nicht wundern, wenn ihre Fahrzeuge immer mehr verkommen. Wer solls denn noch kontrollieren?
Hier sollte man nicht immer nur pauschal die DB beschuldigen, sondern hier gehört auch der Besteller der Leistungen dazu, wenn dieser kein Zugbegleiter fordert/bestellt, dann bekommt er dies eben auch nicht.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Regiotraindriver @ 12 Sep 2006, 15:07 hat geschrieben: Hier sollte man nicht immer nur pauschal die DB beschuldigen, sondern hier gehört auch der Besteller der Leistungen dazu, wenn dieser kein Zugbegleiter fordert/bestellt, dann bekommt er dies eben auch nicht.
Stimmt - die DB kann auch anders, wenn sie soll...in Bayern laufen zum Glück kaum unbegleitete Züge.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Stimmt - die DB kann auch anders, wenn sie soll...in Bayern laufen zum Glück kaum unbegleitete Züge.
Aber viele wo der Zub den größten Teil der Fahrt in irgendwelchen Führerständen die Füße hochlegt... ;)
Wären nur alle so fleißig, wie der junge Zub im "Wolnzach-Express"... :lol:
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Rohrbacher @ 12 Sep 2006, 15:25 hat geschrieben: Aber viele wo der Zub den größten Teil der Fahrt in irgendwelchen Führerständen die Füße hochlegt... ;)
Jop, das gibt es leider auch recht häufig...
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Rohrbacher @ 12 Sep 2006, 14:25 hat geschrieben: Aber viele wo der Zub den größten Teil der Fahrt in irgendwelchen Führerständen die Füße hochlegt... ;)
Vor allem hier in NRW. Viele der Züge haben keinen Zub mehr und wenn doch, dann sitzt er beim Tf und lässt sich nicht blicken. Ich bin in NRW schon ewig nicht mehr von einem Zub kontrolliert worden.
Mfg
Catracho
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

Catracho @ 12 Sep 2006, 15:38 hat geschrieben: Ich bin in NRW schon ewig nicht mehr von einem Zub kontrolliert worden.
Mfg
Catracho
:blink: Hoppla, wie hast du das denn geschafft?

Da wo Wagenzüge fahren, bin ich bisher noch fast immer - früher oder später - kontrolliert worden. Der letzte Tag, wo ich meine 180 km/4Züge (pro Tag) ohne Kontrolle absolviert hab, war glaub ich irgendwann im Mai. :unsure:
Catracho
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Beitrag von Catracho »

120 160-7 @ 12 Sep 2006, 14:48 hat geschrieben: :blink: Hoppla, wie hast du das denn geschafft?
Keine Ahnung..... Wenn ichs wüsste würde' ich das Rezept für viel Geld verkaufen :D Nein ehrlich, ich fahre häufig mit Zügen wie dem RE9, RE1, RB48, RB26, RE12 und bin schon lange nicht mehr kontrolliert worden. Allerdings fahre ich auch keine 180km pro Tag, so wie du. Da sind die Chancen natürlich größer. Oh, und kleiner Nachtrag: Zwei mal in der S-Bahn kontrolliert in letzter Zeit, aber das war Prüfdienst und keine Zubs, die zählen also nicht :lol: ;) Aber mir fällt oft auf wenn ich RE oder RB fahre und dann aussteige dass der Zub einfach nur vorne am Zug aussteigt und danach sofort wieder beim Tf verschwindet.
Mfg
Catracho
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Beitrag von luc »

Regiotraindriver @ 12 Sep 2006, 15:07 hat geschrieben: Hier sollte man nicht immer nur pauschal die DB beschuldigen, sondern hier gehört auch der Besteller der Leistungen dazu, wenn dieser kein Zugbegleiter fordert/bestellt, dann bekommt er dies eben auch nicht.
Zustimmung. Man muß bedenken, die DB ist ein Unternehmen und deshalb stark an Kostenreduzierung interessiert ist. Anscheinend ist der Prüfdienst wirtschaftlicher, was auch an der Einstellung so manches ZuBs in Sachen Fahrkartenkontrolle liegen könnte. Von daher sollte so etwas vertraglich fixiert werden. Übrigens, für die Leute, die gegen jede Ausschreibung sind: Bei der Schwarzwaldbahn hat sich die DB verpflichtet, ZuB`s auf dem ganzen Laufweg und in jedem Zug einzusetzen.
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Beitrag von luc »

Es gibt wieder neues in Baden-Württemberg. Die 80 Millionen, die eingespart werden müssen, werden doch nicht komplett DB-Regio entzogen. 25 Mio € der 39 Mio €-Busförderung (übrigens ein Mißbrauch der Regionalisierungsmittel, auch wenn es im Zeitungsartikel nicht drinsteht) sollen gestrichen werden. Weitere Kürzung sollen vorgesehen sein bei:
- 20 Mio. € ÖPNV-Finanzausgleich für die Kommunen
- 10 Mio. € GVFG
-7,6 Mio. € Verkehrslastenausgleich mit der Stadt Stuttgart
Laut dem Artikel müsste die DB deshalb "nur" auf 15 Millionen verzichten (Anmerkung von mir: oder bekäme 5 Millionen geschenkt). Weiteres gibt es Hier (original) oder auch hier (DSO)
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

luc @ 16 Sep 2006, 03:17 hat geschrieben: -7,6 Mio. ? Verkehrslastenausgleich mit der Stadt Stuttgart
Die Rhein-Neckar-Zeitung hat vor ein paar Tagen geschrieben, die Region Stuttgart würde weniger bekommen. Kann natürlich auch ein Irrtum sein.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

DB-PM über die kürtzungen in BaWü:
Kürzung der Regionalisierungsmittel
Überspringen: Kürzung der Regionalisierungsmittel Staatssekretär Rudolf Köberle: „In Baden-Württemberg wird es keine Streckenstillegungen geben“. Land und DB Regio AG einigen sich auf maßvolle Einsparungen im Zugverkehr - Feinplanung soll bis Ende Januar 2007 vorliegen.
(Stuttgart, 2. November 2006) „In Baden-Württemberg wird es trotz deutlicher Kürzung der Mittel für den Schienenpersonennahverkehr durch den Bund keine Streckenstillegungen geben. Damit haben wir unser wichtigstes verkehrspolitisches Ziel erreicht, auch wenn es zwangsläufig zur Reduzierung des Angebots kommen wird “ Das sagte Staatssekretär Rudolf Köberle am Donnerstag, 2. November 2006 vor der Landespresse in Stuttgart zum Vertragsabschluss zwischen Land und DB Regio AG.

Der Vorsitzende der Regionalleitung Baden-Württemberg der DB Regio AG, Andreas Moschinski-Wald, erklärte: „Unser Ziel war es, für die Kunden und zwar landesweit eine vernünftige und verträgliche Lösung zu finden. Ich freue mich, dass wir zum Fahrplanwechsel im Dezember keine Änderungen vornehmen müssen. Die Fahrplananpassungen greifen dann ab dem 10. Juni 2007. Unsere Feinabstimmung für den Fahrplanwechsel im Sommer nächsten Jahres werden wir bis Ende Januar 2007 für jede einzelne Strecke abgeschlossen haben.“

Bahn und Land hätten sich seit Ende September in intensiven und konstruktiven Verhandlungen bemüht, eine Konzeption (siehe Anlage) zu entwickeln, bei der sowohl in den Ballungsräumen, als auch in den ländlichen Gebieten ein kundenfreundliches Angebot erhalten werden kann, erklärten Köberle und Moschinski-Wald übereinstimmend. Anlass für die Verhandlungen sei die Kürzung der Mittel gewesen, die der Bund den Ländern zur Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) zur Verfügung stelle. Laut Köberle würden diese Gelder schon ab dem kommenden Jahr und bis 2010 jährlich im Schnitt um jeweils rund 70 Millionen Euro reduziert. „Dem Land stehen deshalb in den nächsten Jahren zehn Prozent weniger Mittel zur Verfügung als eingeplant. Deshalb war es auch wegen des landespolitischen Ziels, die Neuverschuldung zurückzuführen und einen ausgeglichenen Haushalt anzustreben, unumgänglich, Kürzungen in allen Bereichen des ÖPNV vorzunehmen und die Belastungen auf viele Schultern zu verteilen,“ sagte der Staatssekretär.

Bereits am 26. September habe die Landesregierung ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, das die notwendigen Kürzungen auf verschiedene Förderbereiche im ÖPNV verteile. Im Einzelnen seien dies:


Rückumschichtung von Fördermitteln für den kommunalen Straßenbau in Höhe von zehn Millionen Euro zum ÖPNV; Entnahme von 20 Millionen Euro pro Jahr aus der kommunalen Finanzausgleichsmasse nach dem FAG für die Förderung kommunaler Infrastrukturvorhaben, für die bisher Regionalisierungsmittel eingesetzt worden sind; Kürzung des Busförderung von 35 Millionen Euro auf zehn Millionen Euro pro Jahr; Kürzung der Zuweisungen an den Verband Region Stuttgart für seine Wahrnehmung der Aufgabenträgerschaft für die S-Bahn um 2,5 Millionen Euro pro Jahr; Kürzung der Zuschüsse für die Erbringung von Nahverkehrsleistungen auf der Schiene durch die DB Regio AG und andere Eisenbahnverkehrsunternehmer in Höhe von 14 Millionen Euro pro Jahr, davon 13 Millionen Euro bei DB Regio AG. „Dadurch konnten wir Streckenstillegungen und erhebliche strukturelle Einschnitte beim SPNV-Angebot vermeiden. Es zeigt sich jetzt, dass die Schwarzmalerei einiger Oppositionspolitiker unseriös war und jeder Grundlage entbehrte“, betonte Köberle. Auch in den weiteren Abstimmungen mit der Bahn werde das Land an seinen struktur- und verkehrspolitischen Zielen festhalten.

Die Mittelkürzung durch den Bund bleibe nicht ohne Folgen im Schienenpersonennahverkehr: Die Umsetzung der Kürzung der Regionalisierungsmittel führe zwangsläufig zu einer Reduzierung des Angebots der DB Regio AG in Baden-Württemberg, das ab Mitte kommenden Jahres um gut zwei Millionen Zugkilometer jährlich reduziert werden müsse. Dies entspreche etwa fünf Prozent des Angebots, das von diesem Unternehmen erbracht werde. Bezogen auf das gesamte Zugangebot im Land betrage die Reduzierung allerdings weniger als drei Prozent. Das System des integralen Taktfahrplans, welches das Land in den letzten Jahren erfolgreich aufgebaut habe, bleibe erhalten. „Jeder Zug, der nicht mehr fährt, ist für die betroffenen Fahrgäste ein Verlust. Insgesamt sind die Einschnitte schmerzhaft, aber gerade noch verkraftbar“, sagte Köberle. Die Angebotskürzungen würden auch nicht sofort, sondern erst zum sogenannten „kleinen Fahrplanwechsel“ im Juni 2007 erfolgen. Damit sei es möglich, die zugscharfen Kürzungen mit größtmöglicher Sorgfalt zu planen und rechtzeitig die Betroffenen vor Ort zu informieren. Auswirkungen gebe es in allen Landesteilen, auch in der Region Stuttgart und im Rhein-Neckar-Raum. Der für die S-Bahn zuständige Verband Region Stuttgart wolle Leistungseinschränkungen jedoch vermeiden.

Durch die erforderlichen Kürzungen werde sich die Weiterentwicklung des ÖPNV in Baden-Württemberg nach zehn Jahren des stetigen Aufschwungs verlangsamen. Durch die veränderten finanziellen Rahmenbedingungen gebe es leider keine Alternative. Köberle und Moschinski-Wald erklärten abschließend, dass sie bemüht seien, den Fahrgästen nach wie vor einen hohen Standard zu bieten. DB Regio AG und Land würden jetzt an die Feinplanung gehen. Bis Ende Januar 2007 werde sie vorliegen.

Auf folgenden Strecken werden einzelne Zugverbindungen gestrichen:


Aalen - Heidenheim - Ulm
Basel - Singen (- Ulm)
Bruchsal - Germersheim
Heilbronn - Heidelberg/Mannheim
Heilbronn - Öhringen - Schwäbisch Hall-Hessental (- Crailsheim)
Freiburg - Titisee - Neustadt - Donaueschingen
Karlsruhe - Mannheim Lindau - Friedrichshafen - Singen
Mannheim - Biblis (- Frankfurt)
Memmingen - Ulm - Schelklingen
Nördlingen-Aalen
Offenburg - Basel
Stuttgart - Aalen
Stuttgart -.Crailsheim
Stuttgart - Plochingen - Reutlingen - Tübingen
Stuttgart - Singen
Stuttgart - Ulm
Stuttgart - Heilbronn - Osterburken-Lauda (- Würzburg)
Titisee - Seebrugg
Tübingen - Horb (- Pforzheim)
Ulm - Laupheim West - Aulendorf - Friedrichshafen
Villingen - Rottweil Waldshut - Koblenz (CH)
Wertheim-Crailsheim 

Herausgeber: Deutsche Bahn AG
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Verantwortlich für den Inhalt: Oliver Schumacher
Quelle
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Beitrag von 411'er »

Wird bei privaten auch gekürzt oder nur bei der DB?
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Dave
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Beitrag von Dave »

Danke, glemsexpress und luc, fürs einstellen der PM und die Infos!

Mein Senf dazu: Das Land versucht sich mit der Hinhaltetaktik. Eine Streckenstilllegung wäre eine fatale Presse für die Landesregierung, zumal man gerade Stuttgart 21 durchpauken möchte. Beeindruckend wie die Öffentlichkeit eventuell doch sensibilisiert werden kann sind ja die über 10 000 Unterschriften für den Erhalt der Madonnenlandbahn die inerhalb einer Woche gesammelt werden konnten. Es ist also noch nicht ausgemacht ob wir Bewohner Baden-Württembergs uns das gefallen lassen.

Die Argumentation des Landes, der Bund hätte gekürzt und sie können nicht anders, ist nichts anderes als scheinheilig. Denn der Bund hat zwar die Regionalisierungsmittel gekürzt, aber die Mehrwertsteuer erhöht und sich die Zustimmung der Länder mit einer Beteiligung am neuen Geldsegen erkauft. Da nutzt es gar nichts wie BaWü im Bundesrat öffentlichwirksam gegen den Deal zu sein um dann hinterher doch hunderte Millionen einzustreichen! Und diese sind, im Gegensatz zu den Regionalisierungsmitteln, nicht mal zweckgebunden! Haja, sagenhaft!

Die einzig richtige Protesthandlung des Landes gegen Berlin wäre gewesen, die Kürzung der Regionalisierungsmittel mit den Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuer auszugleichen (wie es Hessen angekündigt hat, weiß jemand genaueres?). Denn die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer übersteigen die Kürzung der Nahverkehrsmittel um ein Vielfaches...

Sicher, Regionalisierungsmittel wurden auch zweckentfremdet (auch wenn die Allianz pro Schiene das Gegenteil behauptet), dass mit der unsäglichen Busförderung aus Bahnmitteln aufgehört wird begrüße ich gern. Aber das wars auch schon, von einer Zusammenlegung von Kleinstverbünden zur Vereinfachung und Nutzung von Synergieeffekten ist nichts zu sehen.
411'er @ 3 Nov 2006, 22:55 hat geschrieben:Wird bei privaten auch gekürzt oder nur bei der DB?
Wie darf man deine Frage verstehen? Außer der WEG (Connex) kenne ich in Baden-Württemberg kein Privatunternehmen, dass SPNV betreibt. Und die WEG bekommt aus den Regionalisierungsmitteln keinen Cent, da ihre Strecken damals schon NE oder nicht in Betrieb waren. Die WEG-Strecken werden über Zweckverbünde oder wacklige Vereinbarungen (Strohgäubahn) finanziert. ;)

OK, ich weiß schon, du meinst Nicht-DB. Soll ich jetzt deine Faulheit unterstützen? ;) OK, da oben steht: 14 Mio pro Jahr, davon 13 Mio bei der DB. Bleiben also 1 Mio für deine Frage übrig... NE-Bahnen leisten ürbigens in BaWü 10% des SPNVs, wahrscheinlich befördern sie aber etwas mehr an Fahrgästen. Dadurch kommt das schon so hin. ;)

Grüße, Dave
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Dave @ 4 Nov 2006, 20:27 hat geschrieben: Wie darf man deine Frage verstehen? Außer der WEG (Connex) kenne ich in Baden-Württemberg kein Privatunternehmen, dass SPNV betreibt. Und die WEG bekommt aus den Regionalisierungsmitteln keinen Cent, da ihre Strecken damals schon NE oder nicht in Betrieb waren. Die WEG-Strecken werden über Zweckverbünde oder wacklige Vereinbarungen (Strohgäubahn) finanziert. ;)
Naja, bekommen andere Unternehmen wie AVG und HZL nix, wenn zum Beispiel die HZL die ZAB 1 betreibt, die eigentlich der DB gehört?
OK, ich weiß schon, du meinst Nicht-DB. Soll ich jetzt deine Faulheit unterstützen? ;)


Jap.
Soll ich jetzt deine Faulheit unterstützen? ;)


Jap. Danke dann auch. :lol: ;)
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Beitrag von Dave »

411'er @ 4 Nov 2006, 23:05 hat geschrieben:Naja, bekommen andere Unternehmen wie AVG und HZL nix, wenn zum Beispiel die HZL die ZAB 1 betreibt, die eigentlich der DB gehört?
Sind AVG und HzL Privatunternehmen? Die AVG gehört 100% der Stadt Karlsruhe, die HzL zu über 70% dem Land und den Rest teilen sich Zollernalbkreis und Landkreis Sigmaringen. Das sind wohl alles nicht gerade Privatleite, oder täusche ich mich da? ;)
Übrigens ja, AVG und HzL bekommen etwas aus den Regionalisierungsmitteln, und wie weiter oben steht wurde da "nur" 1 Mio eingespart...
Beachtet werden sollte aber auch, dass z.B. die oft in dichtem Takt verkehrenden Stadtbahnen der AVG nicht nur mit Regionalisierungsmitteln, sondern vorallem auch Geldern von den betroffenen Landkreisen und Kommunen finanziert werden. Das Land bezahlt nur den stündlichen Grundtakt und eventuell eine kleine Dreingabe. Siehe dazu auch Finanzierung des laufenden SPNVs nach dem Karlsruher Modell.
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