Verletzungen nachträglich melden

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Quak
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Beitrag von Quak »

Eine Arbeitskollegin von mir fuhr heute mit dem Bus, wie jeden Tag zur Arbeit. An einer Kreuzung stieg der Busfahrer plötzlich voll in die Eisen. (wie mir ein zweiter im Bus anwesender Kollege, der ganz vorne saß, bestätigete völlig ohne Grund). Sie saß bei der zweiten Türe und knallte durch die Vollbremsung mit dem Knie gegen die Glasabgrenzung. Beim Aussteigen merkte sie zunächst nichts, aber nach 10m konnte sie das Knie nur mit starken Schmerzen bewegen. Wo kann man sich nun bei der MVG hinwenden, um die Verletzung nachträglich zu melden?
marco
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Beitrag von marco »

Also ich glaube nicht das der Busfahrer ohne Grund einfach so bremst.
Da war ne Ampel, oder er sah ein Auto.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Vollbremsung: Verkehrsbetrieb zahlt bei Sturz

Ein Verkehrsbetrieb muss haften, wenn ein sitzender Busfahrgast im Rahmen einer Vollbremsung verletzt wird. So lautet zumindest ein Urteil des Oberlandesgericht Münchens. Die Verkehrsbetriebe hatten argumentiert, dass der Fahrgast sich so hinsetzen müsse, dass er sich festhalten könne, da mit Vollbremsungen im Linienverkehr innerhalb der Stadt gerechnet werden muss.

Die Krankenkasse wollte sich das Geld für die Behandlung von den Verkehrsbetrieben zurückholen, was ihr auch gelang. Denn laut dem Urteil haftet das Verkehrsunternehmen für die Sicherheit der Fahrgäste. Ausgenommen sind nur Fälle, bei denen sich Fahrgäste durch eigenes Verhalten in Gefahr bringen, was hier jedoch nicht zutraf.

Im konkreten Fall war ein 88-Jähriger bei der Vollbremsung nach vorne geschleudert worden und erlitt erhebliche Verletzungen. Seine Behandlung kostete 5.500 Euro.

http://www.n-tv.de/717276.html
Der Reisende
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Beitrag von Der Reisende »

Und wieder ein Urteil, das dem Fahrgast erlaubt das Hirn auszuschalten....
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 3 Oct 2006, 00:56 hat geschrieben: Im konkreten Fall war ein 88-Jähriger bei der Vollbremsung nach vorne geschleudert worden
Wie das bei den Bestuhlungen in Bussen funktionieren soll, ist mir schleierhaft. :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

Der Reisende @ 3 Oct 2006, 01:01 hat geschrieben: Und wieder ein Urteil, das dem Fahrgast erlaubt das Hirn auszuschalten....
In einem anderen Urteil hieß es, das man im STEHEN sich immer einen festen Halt verschaffen muss. Sonst zahlt bei Verletzungen das Unternehmen nicht.
BajK
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Beitrag von BajK »

ET 423 @ 3 Oct 2006, 02:35 hat geschrieben: Wie das bei den Bestuhlungen in Bussen funktionieren soll, ist mir schleierhaft. :blink:
vielleicht saß der ... also wirklich, n 88 jähriger :angry: ... ganz hinten in der Mitte :)
Koffer.
pok

Beitrag von pok »

Also im Grunde fahren die Busfahrer ja recht angemessen oder zumindest so, dass man auch als stehender Fahrgast kein Problem hat, sich festzuhalten (alte rumtorkelnde Omis/Opis mal ausgenommen). Aber ab und an, zum Glück aber wirklich nur wenige, trifft man schon auf welche, die wohl eher hätten Rennfahrer werden sollen. Ich hab grundsätzlich nichts gegen schnelles Fahren oder Bremsen. Aber wenn die ganze Fahrt nur noch daraus besteht, voll aufs Gas zu steigen und hinter jedem Radfahrer eine halbe Vollbremsung hinzulegen, dann hat das mit einer angemessenen Personenbeförderung meines Erachtens nichts mehr zu tun.
Wie gesagt, ich bin da nicht empfindlich - ich steh eigentlich immer im Bus (wenn ich mir das so recht überlege, eigentlich in allen Verkehrsmitteln) und balanciere mich schon so aus und halt mich fest wie es sein muss; ausserdem gefällts mir grundsätzlich auch, wenn es ein wenig zügig voran geht. Aber so eine Fahrweise ist einfach unangenehm. Zum einen für diejenigen, die Stehen, zum anderen für diejenigen, die bei der nächsten Haltestelle rausmüssen und sich dann beidhändig wie ein Affe von Stange zu Stange hangeln müssen, weil der Fahrer zwischendrin vielleicht mal wieder Schumi spielen will.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

pok @ 3 Oct 2006, 13:13 hat geschrieben: Also im Grunde fahren die Busfahrer ja recht angemessen oder zumindest so, dass man auch als stehender Fahrgast kein Problem hat, sich festzuhalten (alte rumtorkelnde Omis/Opis mal ausgenommen). Aber ab und an, zum Glück aber wirklich nur wenige, trifft man schon auf welche, die wohl eher hätten Rennfahrer werden sollen. Ich hab grundsätzlich nichts gegen schnelles Fahren oder Bremsen. Aber wenn die ganze Fahrt nur noch daraus besteht, voll aufs Gas zu steigen und hinter jedem Radfahrer eine halbe Vollbremsung hinzulegen, dann hat das mit einer angemessenen Personenbeförderung meines Erachtens nichts mehr zu tun.
Wie gesagt, ich bin da nicht empfindlich - ich steh eigentlich immer im Bus (wenn ich mir das so recht überlege, eigentlich in allen Verkehrsmitteln) und balanciere mich schon so aus und halt mich fest wie es sein muss; ausserdem gefällts mir grundsätzlich auch, wenn es ein wenig zügig voran geht. Aber so eine Fahrweise ist einfach unangenehm. Zum einen für diejenigen, die Stehen, zum anderen für diejenigen, die bei der nächsten Haltestelle rausmüssen und sich dann beidhändig wie ein Affe von Stange zu Stange hangeln müssen, weil der Fahrer zwischendrin vielleicht mal wieder Schumi spielen will.
Ich stehe auch immer, denn im Sitzen besteht die Gefahr einzuschlafen ;)

Wenn man sich gescheit festhält, reicht das bei einer Notbremsung. Bei einem Auffahrunfall hat man aber kaum eine Chance, da sind die Beschleunigungskräfte zu groß. Da hilft das Sitzen aber auch nichts, denn Gurte sind bekanntlich Fehlanzeige in Bussen.

Meine Oma (>130 kg) weigerte sich immer im Auto anzuschnallen. Sie meinte, sich bei einem Unfall an der Handschlaufe festhalten zu können. :(
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Seid froh, dass ihr nicht mit meinem Schulbus fährt... Wenn da mal ein LKW entgegenkommt, wird mit 90 weitergefahren (über Land!) - auf dem Grünstreifen. Und die Türen werden prinzipiell so aufgemacht, dass sie bereits vollständig geöffnet sind, wenn der Bus zum stehen kommt. Man hat ja schließlich nur vier Minuten rausgefahren, wo man sonst fünf vor Plan ist! :angry: :rolleyes: ;)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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423176
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Beitrag von 423176 »

chris @ 3 Oct 2006, 14:23 hat geschrieben: Seid froh, dass ihr nicht mit meinem Schulbus fährt... Wenn da mal ein LKW entgegenkommt, wird mit 90 weitergefahren (über Land!) - auf dem Grünstreifen. Und die Türen werden prinzipiell so aufgemacht, dass sie bereits vollständig geöffnet sind, wenn der Bus zum stehen kommt. Man hat ja schließlich nur vier Minuten rausgefahren, wo man sonst fünf vor Plan ist! :angry: :rolleyes: ;)
Das ist schon sehr bedenklich...und vielleicht auch etwas überspitzt?
Catracho
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Beitrag von Catracho »

423176 @ 3 Oct 2006, 15:29 hat geschrieben: Das ist schon sehr bedenklich...und vielleicht auch etwas überspitzt?
Aber in Frankreich wäre es völlig normal - und realistisch :D
Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
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423176
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Beitrag von 423176 »

Catracho @ 3 Oct 2006, 16:31 hat geschrieben: Aber in Frankreich wäre es völlig normal - und realistisch :D
Mfg
Catracho
Die Fahren da soweiso etwas komischer. Alleine wenn ich an die Einparkszenariene denke. Stückchen nach vorn wegschieben, Stückchen nach hinten...und raus. Bin ich froh dort kein Auto zu haben und nur mit dem Zug da gewesen zu sein...in Paris.
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Beitrag von Catracho »

423176 @ 3 Oct 2006, 15:40 hat geschrieben: Die Fahren da soweiso etwas komischer. Alleine wenn ich an die Einparkszenariene denke. Stückchen nach vorn wegschieben, Stückchen nach hinten...und raus. Bin ich froh dort kein Auto zu haben und nur mit dem Zug da gewesen zu sein...in Paris.
Das stimmt, die Franzosen haben eine sehr eigenwillige Fahrweise. Bevor der kleine Despot (Sarkozy), damals noch in seiner Eigenschaft als Innenminister, die Strafen für Verkehrsvergehen drastisch erhöht hat hatte Frankreich glaube ich auch die in Europa höchste pro-Kopf-Unfallquote im Straßenverkehr. Paris ist natürlich nochmal eine Geschichte für sich, besonders die Place de la Concorde und früher auch die Place de l'Etoile am Triumphbogen, da kann man jeden Auswärtigen Autofahrer in den Wahnsinn treiben. Mein Vater kann sich noch an Autobusfahrten in der zentralfranzösischen Provinz Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre erinnern, wo überall im Bus Schweine, Enten, Hühner und ähnliches herumrannten und -flatterten, die von den Bauern zum Markt gebracht wurden. Besonders bekannt auch die "Rapids Bleus", Postbusse bei denen der Fahrer bei jedem Zwischenhalt erst mal einen in der Dorfkneipe getrunken hat bevor es weiterging. Je länger die Strecke umso betrunkener am Ende der Fahrer. :D Störte aber niemanden, außer natürlich die Ortsunansässigen. Übrigens: So wie sie autofahren, fahren sie auch ihre Züge. Bei den Schnellzügen die früher die Relation Strasbourg - Südfrankreich bedienten und dabei das Doubs-Tal durchfuhren wurde gerne mal etwas schneller als eigentlich möglich gefahren. Da hat dann an jeder Zwischenstation einer kontrolliert ob die Drehgestelle noch intakt waren, indem mit großen Eisenstangen dagegen geschlagen wurde.
Mfg
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chris232
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Beitrag von chris232 »

423176 @ 3 Oct 2006, 16:29 hat geschrieben: Das ist schon sehr bedenklich...und vielleicht auch etwas überspitzt?
Nö - ist wirklich schon so passiert und passiert auch immer wieder so oder so ähnlich!
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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