Streiks bei der Deutschen Bahn
Da alle Threads rund um das Thema Streiks geschlossen sind, mache ich mal einen neuen auf.
Heute hat die Deutsche Bahn mit den angekündigten Warnstreiks begonnen. Es kam zu massiven Behinderungen. Zehntausende kamen zu spät zur Arbeit. Alleine in Köln und Saarbrücken wurden 15 Züge gestrichen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,439917,00.html
Kommentar: Da die Pünktlichkeit der Züge ohnehin auf einem neuen Tiefpunkt angekommen ist, wird sich das Verständnis der Fahrgäste für den Streik in Grenzen halten.
Heute hat die Deutsche Bahn mit den angekündigten Warnstreiks begonnen. Es kam zu massiven Behinderungen. Zehntausende kamen zu spät zur Arbeit. Alleine in Köln und Saarbrücken wurden 15 Züge gestrichen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,439917,00.html
Kommentar: Da die Pünktlichkeit der Züge ohnehin auf einem neuen Tiefpunkt angekommen ist, wird sich das Verständnis der Fahrgäste für den Streik in Grenzen halten.
Ja, ich habe auch festgestellt, dass man den Kommentar auch so interpretieren kann, mir ist aber keine andere Formulierung eingefallen.pok @ 29 Sep 2006, 10:15 hat geschrieben: Oder sie haben gar nicht bemerkt, dass es ein Streik war![]()

Nach dem Motto:
Stell Dir vor, es gibt Streik bei der Bahn, und keiner merkt es!

- glemsexpress
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Heute früh wurde der Bahnverkehr im Großraum Berlin durch Warnstreiks weitgehend zum Erliegen gebracht.
Züge fielen aus oder haben bis zu zwei Stunden Verspätung.
http://www.n-tv.de/717628.html
Züge fielen aus oder haben bis zu zwei Stunden Verspätung.
http://www.n-tv.de/717628.html
Na gut, das ist für mich genau die Gegenrichtung (bin ab Morgen das Wochenende an/auf der MarschbahnChristianMUC @ 5 Oct 2006, 17:01 hat geschrieben: Die Gerüchteküche meldet für morgen einen Streik in der Münchner Gegend - Quellen: keine (wie immer bei Gerüchten).
Auf das bald jemand diesem Erpresserstreik beenden möge...

Aber mal ganz ehrlich, das was momentan abgeht, kann man doch nicht als Streik bezeichnen. Hier mal nen Klecks, da mal nen Klecks. Geht mal in Italien oder Frankreich fragen, was die Leute da unter Eisenbahner-Streik verstehen.... :ph34r:
Ich mein, nicht das mich das stören würde. Aber so ist es schon irgendwie lachhaft.
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Auf Bayern3 hat's auch gerade geheißen, dass morgen im Bereich München und Nürnberg mit Streiks zu rechnen ist.Die Gerüchteküche meldet für morgen einen Streik in der Münchner Gegend
Bitte liebe Eisenbahner, am besten ihr bestreikt morgen gleich den morgendlichen Berufsverkehr, dann bekomm' ich ein langes Wochenende.

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Dieser Satz trifft die Wahrheit dafür absolut!Der_Überläufer @ 5 Oct 2006, 19:30 hat geschrieben: Sorry das ich das Eröffnungsposting zitieren muss, aber man sollte sich den Satz mal auf der Zunge zergehen lassen.![]()
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Bei der Münchner S-Bahn würde ein Streik ohnehin unbemerkt bleiben. Manche Fahrgäste sind der Meinung, bei der S-Bahn wird fast täglich gestreikt.ChristianMUC @ 6 Oct 2006, 00:02 hat geschrieben: Der aktuelle S-Bahn-Ticker...Nach Angaben der Gewerkschaften wird am Freitag (06.10.2006) in den frühen Morgenstunden in den Großräumen Nürnberg und München gestreikt.
Laut Nachrichten des Bayerischen Rundfunks soll der Streik keine Auswirkungen auf die S-Bahn München haben.
Nein, der war böse, Gnade <gd&r>
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Guten Morgen!
Es kam ja nun von etwa 5.30 - 7.30 Uhr zu den angekündigten Warnstreiks. Ausgenommen war die S-Bahn München, was ich auch sehr begrüße. Ich finde diese Aktionen von dem Herrn Hansen nur noch zum kotzen! Er schadet der Bahn sehr damit, das Image wird nicht besser und Fahrgäste werden auch gleich mit vergrault. Dann fehlen Fahrgäste, weniger Einnahmen, weniger Züge, weniger Personal...was hat die Transnet/GDBA davon?
Mir tun alle Fahrgäste leid, die dumm am Hbf in München standen und nicht weggekommen sind. Wenn schon ein Streik, dann für etwas sinnvolles und was den Konzern gescheit schädigt, aber nicht so nen bißchen, wo hauptsächlich die brav zahlenden Pendler betroffen sind. Bei den Verspätungsminuten wird der Schnitt wieder schlechter (pünktlichkeit) und man darf wohl wieder Strafe zahlen - und das finde ich einfach total daneben. Bei Ausschreibungen wird man das dann merken, wenn wieder Connex und Co das Rennen machen.
Es kam ja nun von etwa 5.30 - 7.30 Uhr zu den angekündigten Warnstreiks. Ausgenommen war die S-Bahn München, was ich auch sehr begrüße. Ich finde diese Aktionen von dem Herrn Hansen nur noch zum kotzen! Er schadet der Bahn sehr damit, das Image wird nicht besser und Fahrgäste werden auch gleich mit vergrault. Dann fehlen Fahrgäste, weniger Einnahmen, weniger Züge, weniger Personal...was hat die Transnet/GDBA davon?
Mir tun alle Fahrgäste leid, die dumm am Hbf in München standen und nicht weggekommen sind. Wenn schon ein Streik, dann für etwas sinnvolles und was den Konzern gescheit schädigt, aber nicht so nen bißchen, wo hauptsächlich die brav zahlenden Pendler betroffen sind. Bei den Verspätungsminuten wird der Schnitt wieder schlechter (pünktlichkeit) und man darf wohl wieder Strafe zahlen - und das finde ich einfach total daneben. Bei Ausschreibungen wird man das dann merken, wenn wieder Connex und Co das Rennen machen.
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Kann ich nur bestätigen. Anscheinend hat man bei den Gewerkschaften niemanden, der Lesen kann.joh999 @ 5 Oct 2006, 20:04 hat geschrieben: Die tolle Transnet mal wieder, die nicht einsehen will, dass die Arbeitsplaetze beim Bund sicherer sein muessten... (sind will ich nicht schreiben, weiss man ja net)
Aus Sicht des Arbeitnehmers ist es sowieso Grütze, ob die DB AG mit Netz an die Börse kommt, oder das Eigentum beim Bund bleibt, die Verwaltung/Wartung etc. aber weiterhin bei der DB Netz AG bleibt (letzteres war ja der letzte Stand aus dem Ministerium). Die Eigentumskonstellation hat KEINERLEI Auswirkungen auf Jobsicherheit oder sonstiges, daher kann es den Angestellten auch vollkommen egal sein. Sinn des Streiks = ??
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Na ja, also ich war nicht betroffen, aber habe darüber eine getreilte Meinung. Zum einen verstehe ich die Streickenden, anderes in der HVZ, also das ist nicht verständlich den Zugverkehr lahmzulegen.
Ganz davon abgesehen: ich verstehe nicht wieso die Mitarbeiten gegen die Herausnahme den Netztes sind. Wenn der herausgenommen wird sollte es für kleine Strecken und für andere Unternehmen rosiger sein und somit mehr Arbeitsplätze schafffen. Außerdem vernichtet die DB das Netz :blink: :blink: :blink: :blink: .
Ganz davon abgesehen: ich verstehe nicht wieso die Mitarbeiten gegen die Herausnahme den Netztes sind. Wenn der herausgenommen wird sollte es für kleine Strecken und für andere Unternehmen rosiger sein und somit mehr Arbeitsplätze schafffen. Außerdem vernichtet die DB das Netz :blink: :blink: :blink: :blink: .
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Es geht nicht ums Netz, es geht um Gewerkschaften...wenn das Netz zum Staat kommt, sind die Angestellten von DB Netz im öffentlichen Dienst - und gehören gewerkschaftsmäßig zu Verdi und nicht mehr zu den Bahngewerkschaften. Wenn Hansen von 80.000 weniger Arbeitsplätzen faselt, dann meint er 80.000 Gewerkschaftsmitglieder weniger...
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Genau das halte ich aber für einen Denkfehler. Im Entwurf des Ministeriums steht nämlich drinnen, dass NUR das Eigentum am Netz beim Staat bleibt, die Verwaltung des Netzes aber unverändert - zunächst - bei der DB Netz AG verbleibt. Die Angestellten von DB Netz sind davon also in keinster Weise betroffen. Diese werden auch definitv keine Angestellten im öffentlichen Dienst werden, sondern es bleibt alles wie gehabt, nur dass die DB Netz eben als Dienstleister ein fremdes Eigentum verwaltet.ChristianMUC @ 6 Oct 2006, 13:07 hat geschrieben: Es geht nicht ums Netz, es geht um Gewerkschaften...wenn das Netz zum Staat kommt, sind die Angestellten von DB Netz im öffentlichen Dienst - und gehören gewerkschaftsmäßig zu Verdi und nicht mehr zu den Bahngewerkschaften. Wenn Hansen von 80.000 weniger Arbeitsplätzen faselt, dann meint er 80.000 Gewerkschaftsmitglieder weniger...
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Ich schreibe hier mal etwas zum Thema. Vielleicht gibt es Antworten abseits jeglicher Polemik.
Warum der Streik? Viele denken das wäre ein rein politischer Streik und der Transnet-Hansen würde nur dem Hartmut helfen...(auf das Argument mit Verdi gehe ich jetzt nicht ein..)
Das dem aus meiner Sicht nicht so ist, versuche ich hier zu erläutern.
Zur Vorgeschichte:
Der Staat muss lt. gesetzlicher Vorgaben immer die Mehrheit am Eisenbahnnetz, also hier der DB Netz AG, halten. Sollte jetzt also der Staat den Konzern zerschlagen und das Netz behalten, kann er, da das Netz nicht mehr im Konzern ist, die anderen Gesellschaften entweder als ganzes oder in Teilen komplett an die Börse bringen oder an Investoren verkaufen.
Auch wenn der Restkonzern komplett an die Börse gebracht wird, ist es durchaus möglich, dass später die neuen Aktionäre den Konzern doch weiter zerschlagen und in Filetstücken verkaufen.
Eines wird aber definitiv passieren: Die Leistungen, die nicht direkt mit dem Fahrdienst zu tun haben, werden mit aller Wahrscheinlichkeit dann ausgegliedert und verkauft, als da wären: Sicherheitsdienste, Werkstätten/Fahrzeugunterhaltung etc.
D.h. das Arbeitsplätze abgebaut, der interne Arbeitsmarkt nicht mehr funktioniert und auch andere Sozialleistungen, wie Freifahrten für Bahn-Pensionäre/Rentner nicht mehr möglich sein werden.
Denn was hat denn eine XY-Fernverkehrs AG mit ehemaligen Arbeitern der DB Netz AG am Hut um mal ein Beispiel zu konstruieren. Oder warum sollte sich eine ex-DB-Sicherheitsfirma darum bemühen alten Hemmschuhlegern, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, einen Job anzubieten, wenn doch die Arbeitsagentur viel billigeres Personal anzubieten hat? Oder wenn Regio mal wieder eine Ausschreibung verloren hat, dann kann sich Railion doch mit billigem Leihpersonal eindecken statt zu warten dass die Regio-Mitarbeiter dort nicht mehr gebraucht werden. Diese müssten ja auch erst mal ausgebildet werden etc. pp
Der Vorstand der Bahn kann die Verlängerung des Beschäftigungsbündnisses (weniger Geld, mehr Arbeit für die DB-Beschäftigten und dafür Jobgarantie) natürlich kaum für die Zukunft zusagen. Er weiss ja nicht, wie sich zukünftige Aktionäre und von denen bestellte Vorstände der einzelnen ex-DB-Gesellschaften, bei einer Komplettzerschlagung natürlich so verhalten.
Wenn also eine Komplettzerschlagung des Konzerns droht mit damit verbundenem Outsourcing vieler Bereiche der DB, warum darf sich dann eine Gewerkschaft nicht Sorgen um die Arbeitsplätze machen?
Man könnte jetzt argumentieren: Warum hat die Transnet denn überhaupt der Privatisierung zugestimmt?
Die damalige Bundesbahn bzw. Reichsbahn waren für den Bund ein haushaltspolitisches Risiko. Eine Privatisierung als AG war für für die Politik eine ausgemachte Sache.
Man konnte als Gewerkschaft jetzt zwei Dinge tun, entweder blocken und den Neinsager spielen, wie es z.B. die GDL getan hat, oder konstruktiv mitarbeiten um die Privatisierung im Sinne der Mitarbeiter zu beeinflussen.
Was die GDL betrifft: Eine Zerschlagung des Konzerns und Outsourcing vieler Bereiche, wie Sicherheitsdienste, Reinigung, Werkstätten, Netzunterhalt etc.,käme ihr natürlich ganz gelegen. Denn in diesen Bereichen hat sie traditioniell so gut wie keine Mitglieder. D.h. im Umkehrschluss: In den Verkehrsgesellschaften, die dann noch von der Bahn übrig wären, hätte sie einen deutlich grösseren Einfluss als jetzt.
Warum der Streik? Viele denken das wäre ein rein politischer Streik und der Transnet-Hansen würde nur dem Hartmut helfen...(auf das Argument mit Verdi gehe ich jetzt nicht ein..)
Das dem aus meiner Sicht nicht so ist, versuche ich hier zu erläutern.
Zur Vorgeschichte:
Der Staat muss lt. gesetzlicher Vorgaben immer die Mehrheit am Eisenbahnnetz, also hier der DB Netz AG, halten. Sollte jetzt also der Staat den Konzern zerschlagen und das Netz behalten, kann er, da das Netz nicht mehr im Konzern ist, die anderen Gesellschaften entweder als ganzes oder in Teilen komplett an die Börse bringen oder an Investoren verkaufen.
Auch wenn der Restkonzern komplett an die Börse gebracht wird, ist es durchaus möglich, dass später die neuen Aktionäre den Konzern doch weiter zerschlagen und in Filetstücken verkaufen.
Eines wird aber definitiv passieren: Die Leistungen, die nicht direkt mit dem Fahrdienst zu tun haben, werden mit aller Wahrscheinlichkeit dann ausgegliedert und verkauft, als da wären: Sicherheitsdienste, Werkstätten/Fahrzeugunterhaltung etc.
D.h. das Arbeitsplätze abgebaut, der interne Arbeitsmarkt nicht mehr funktioniert und auch andere Sozialleistungen, wie Freifahrten für Bahn-Pensionäre/Rentner nicht mehr möglich sein werden.
Denn was hat denn eine XY-Fernverkehrs AG mit ehemaligen Arbeitern der DB Netz AG am Hut um mal ein Beispiel zu konstruieren. Oder warum sollte sich eine ex-DB-Sicherheitsfirma darum bemühen alten Hemmschuhlegern, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, einen Job anzubieten, wenn doch die Arbeitsagentur viel billigeres Personal anzubieten hat? Oder wenn Regio mal wieder eine Ausschreibung verloren hat, dann kann sich Railion doch mit billigem Leihpersonal eindecken statt zu warten dass die Regio-Mitarbeiter dort nicht mehr gebraucht werden. Diese müssten ja auch erst mal ausgebildet werden etc. pp
Der Vorstand der Bahn kann die Verlängerung des Beschäftigungsbündnisses (weniger Geld, mehr Arbeit für die DB-Beschäftigten und dafür Jobgarantie) natürlich kaum für die Zukunft zusagen. Er weiss ja nicht, wie sich zukünftige Aktionäre und von denen bestellte Vorstände der einzelnen ex-DB-Gesellschaften, bei einer Komplettzerschlagung natürlich so verhalten.
Wenn also eine Komplettzerschlagung des Konzerns droht mit damit verbundenem Outsourcing vieler Bereiche der DB, warum darf sich dann eine Gewerkschaft nicht Sorgen um die Arbeitsplätze machen?
Man könnte jetzt argumentieren: Warum hat die Transnet denn überhaupt der Privatisierung zugestimmt?
Die damalige Bundesbahn bzw. Reichsbahn waren für den Bund ein haushaltspolitisches Risiko. Eine Privatisierung als AG war für für die Politik eine ausgemachte Sache.
Man konnte als Gewerkschaft jetzt zwei Dinge tun, entweder blocken und den Neinsager spielen, wie es z.B. die GDL getan hat, oder konstruktiv mitarbeiten um die Privatisierung im Sinne der Mitarbeiter zu beeinflussen.
Was die GDL betrifft: Eine Zerschlagung des Konzerns und Outsourcing vieler Bereiche, wie Sicherheitsdienste, Reinigung, Werkstätten, Netzunterhalt etc.,käme ihr natürlich ganz gelegen. Denn in diesen Bereichen hat sie traditioniell so gut wie keine Mitglieder. D.h. im Umkehrschluss: In den Verkehrsgesellschaften, die dann noch von der Bahn übrig wären, hätte sie einen deutlich grösseren Einfluss als jetzt.
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Und Du meinst, das wäre weniger wahrscheinlich, wenn die DB mit Netz an die Börse geht? Theoretisch möglich wäre es ja dann genauso, wie Du selbst schon festgestellt hast.Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 16:43 hat geschrieben:Sollte jetzt also der Staat den Konzern zerschlagen und das Netz behalten, kann er, da das Netz nicht mehr im Konzern ist, die anderen Gesellschaften entweder als ganzes oder in Teilen komplett an die Börse bringen oder an Investoren verkaufen. Auch wenn der Restkonzern komplett an die Börse gebracht wird, ist es durchaus möglich, dass später die neuen Aktionäre den Konzern doch weiter zerschlagen und in Filetstücken verkaufen.
Das befürchte ich auch. Aber das ist doch bei allen Versionen des Börsengangs gleich wahrscheinlich...Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 16:43 hat geschrieben:Eines wird aber definitiv passieren: Die Leistungen, die nicht direkt mit dem Fahrdienst zu tun haben, werden mit aller Wahrscheinlichkeit dann ausgegliedert und verkauft, als da wären: Sicherheitsdienste, Werkstätten/Fahrzeugunterhaltung etc.
Darf sie natürlich. Aber sie schlägt keine bessere Alternative vor. Der Börsengang mit Netz wird an dieser Situation aus meiner Sicht gar nichts ändern, aber dafür weitere Nachteile für das Netz an sich bringen.Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 16:43 hat geschrieben:Wenn also eine Komplettzerschlagung des Konzerns droht mit damit verbundenem Outsourcing vieler Bereiche der DB, warum darf sich dann eine Gewerkschaft nicht Sorgen um die Arbeitsplätze machen?
Das klingt jetzt aber schon etwas nach der Polemik, die Du ja selber nicht als Antwort haben wolltest...Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 16:43 hat geschrieben:Man konnte als Gewerkschaft jetzt zwei Dinge tun, entweder blocken und den Neinsager spielen, wie es z.B. die GDL getan hat, oder konstruktiv mitarbeiten um die Privatisierung im Sinne der Mitarbeiter zu beeinflussen.
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Hi,
ich versuche nun möglich sachlich zu antworten, da deine Ausführungen ebenfalls sehr sachlich sind, mit Ausnahme der gewerkschaftstypischen wahllosen Verwendung von Begriffen ohne anscheinend Ahnung über die Bedeutung dieser Begriffe zu haben. Das ist kein Vorwurf an dich, sondern fällt mir an den schriftlichen und mündlichen Äusserungen der Gewerkschaften immer wieder auf.
Eine Zerschlagung würde bedeuten, dass man der Deutschen Bahn AG die Töchtergesellschaften wegnimmt, diese selbständig werden lässt und separat an die Börse bringt. Davon hat aber noch nie jemand geredet. Das ganze Geplappere der Gewerkschaften ist daher einfach nur unsachlich - da sollte mal jemand ein paar BWL-Veranstaltungen besuchen bevor hier unnötig die Mitarbeiter durch Inkompetenz verängstigt werden.
Arbeitsplätze: Es ist nun einmal Fakt, dass der Staat nicht mehr bereit ist die Bahn zu subventionieren, den ÖPNV mal ausgenommen. Es ist daher für alle Beteiligten und die Gesellschaft besser, dass die bestehenden Bahnen und zugehörige Dienstleister mit Gewinn arbeiten. Natürlich gehen dadurch Arbeitsplätze verloren, allerdings kann man dem Steuerzahler wohl kaum zumuten künstlich bei der Bahn ABM-Stellen zu halten. Zudem, wenn man sich mal ansieht, was früher in die Bahn subventioniert wurde - für das gleiche Geld hätte man anderswo wesentlich mehr Arbeitsplätze schaffen können. Fehlentscheidungen in den Firmenleitungen die zu Arbeitsplatzverlusten führen wirst du immer haben, das kann in jeder Firma passieren.
Zerschlagung hat was mit der Auflösung der eigentums- und stimmrechtlichen Gestaltung eines Konzerns zu tun. Outsourcing (oder auch Desintegration) hat was mit der Quelle der Leistungserbringung einer bestimmten Dienstleistung zu tun, also im Kontext:
Komplettzerschlagung: Der bilanzrechtliche Konzern Deutsche Bahn AG wird aufgelöst. Das bedeutet aber nur, dass alle einzelnen Firmen weiter so wie sie jetzt sind weiterbestehen und nur einfach unabhängig sind und nicht mehr von einem der Unternehmen (=Konzernmutter) abhängig sind. Das würde im Falle der DB nur gehen, wenn man die einzelnen Unternehmen der DB AG einzeln an die Börse bringt.
Outsourcing: Da gibt es verschiedene Methoden. Entweder man streicht eine interne Leistungserbringung und kauft das von nun ab extern ein. Outsourcing kann aber auch sein, wenn ich z.B eine interne Abteilung auflöse und in ein externes selbständiges Unternehmen einbringe und dann die Leistungserbringung dort einkaufe (letzterer Fall ist genau das, was seit der Bahnreform mit Gründung der ganzen Töchter gemacht wurde).
So ich hoffe, das war jetzt nicht zu brutal von mir. Ich bin der Meinung die Gewerkschaften verunsichern das Personal unnötig durch Verbreitung von inhaltlich fragwürdigen Äusserungen.
ich versuche nun möglich sachlich zu antworten, da deine Ausführungen ebenfalls sehr sachlich sind, mit Ausnahme der gewerkschaftstypischen wahllosen Verwendung von Begriffen ohne anscheinend Ahnung über die Bedeutung dieser Begriffe zu haben. Das ist kein Vorwurf an dich, sondern fällt mir an den schriftlichen und mündlichen Äusserungen der Gewerkschaften immer wieder auf.
Nur weil der Staat das Netz behält, hat das rein gar nichts mit einer Zerschlagung zu tun. Auch wenn an der DB Netz der Staat immer 50% beteiligt sein muss, so ist jede mögliche Kombination einer Privatisierung via Börsengang denkbar, sogar auch mit DB Netz AG, denn die börsennotierte Firma DB AG hält dann an der Netz AG eben nur max. 50%. Die Eigentumsfrage an der DB Netz AG wirkt sich wenn überhaupt nur bilanzrechtlich für den Konzernabschluß der Deutschan Bahn AG aus.Sollte jetzt also der Staat den Konzern zerschlagen und das Netz behalten, kann er, da das Netz nicht mehr im Konzern ist, die anderen Gesellschaften entweder als ganzes oder in Teilen komplett an die Börse bringen oder an Investoren verkaufen.
Eine Zerschlagung würde bedeuten, dass man der Deutschen Bahn AG die Töchtergesellschaften wegnimmt, diese selbständig werden lässt und separat an die Börse bringt. Davon hat aber noch nie jemand geredet. Das ganze Geplappere der Gewerkschaften ist daher einfach nur unsachlich - da sollte mal jemand ein paar BWL-Veranstaltungen besuchen bevor hier unnötig die Mitarbeiter durch Inkompetenz verängstigt werden.
Dieses Phänomen kannst du nur verhindern, wenn du den Börsengang verhinderst. Das von dir beschriebene Szenario hat wiederum ebenfalls rein gar nichts mit dem Netz und den Eigentumsverhältnissen zu tun. Die DB AG verändert sich ja jetzt schon und wird dies - wie jedes Unternehmen - immer tun. Das würde auch ein Unterlassen des Börsengangs nicht verhindern.Auch wenn der Restkonzern komplett an die Börse gebracht wird, ist es durchaus möglich, dass später die neuen Aktionäre den Konzern doch weiter zerschlagen und in Filetstücken verkaufen.
Wieso werden? Das ist doch jetzt schon so, dass es für viele Einzeldienstleistungen schon eigene Töchter gibt. Du beschreibst eine Situation, die schon längst Realität ist.Eines wird aber definitiv passieren: Die Leistungen, die nicht direkt mit dem Fahrdienst zu tun haben, werden mit aller Wahrscheinlichkeit dann ausgegliedert und verkauft, als da wären: Sicherheitsdienste, Werkstätten/Fahrzeugunterhaltung etc.
Freifahrten müssen meiner Meinung nach sowieso wegfallen, weil diese ein Verstoß gegen die Abgabenordnung und anderes Steuerrecht sind. Wenn du bei einer Fluggesellschaft in Deutschland arbeitest kannst du auch nicht kostenlos fliegen. Den geldwerten Vorteil musst du immer bezahlen. Warum sollten also ein paar Eisenbahner gegenüber allen anderen Personen in D ungerechtfertigt bevorzugt werden?D.h. das Arbeitsplätze abgebaut, der interne Arbeitsmarkt nicht mehr funktioniert und auch andere Sozialleistungen, wie Freifahrten für Bahn-Pensionäre/Rentner nicht mehr möglich sein werden.
Arbeitsplätze: Es ist nun einmal Fakt, dass der Staat nicht mehr bereit ist die Bahn zu subventionieren, den ÖPNV mal ausgenommen. Es ist daher für alle Beteiligten und die Gesellschaft besser, dass die bestehenden Bahnen und zugehörige Dienstleister mit Gewinn arbeiten. Natürlich gehen dadurch Arbeitsplätze verloren, allerdings kann man dem Steuerzahler wohl kaum zumuten künstlich bei der Bahn ABM-Stellen zu halten. Zudem, wenn man sich mal ansieht, was früher in die Bahn subventioniert wurde - für das gleiche Geld hätte man anderswo wesentlich mehr Arbeitsplätze schaffen können. Fehlentscheidungen in den Firmenleitungen die zu Arbeitsplatzverlusten führen wirst du immer haben, das kann in jeder Firma passieren.
Dieser Satz ist - ähm - lustig. Komplettzerschlagung droht nicht (siehe oben) und Zerschlagung hat nichts mit Outsourcing zu tun. Das ist eine völlig unsinnige Kombination von zwei Begriffen, die aber auch rein gar nichts miteinander zu tun haben.Wenn also eine Komplettzerschlagung des Konzerns droht mit damit verbundenem Outsourcing vieler Bereiche der DB, warum darf sich dann eine Gewerkschaft nicht Sorgen um die Arbeitsplätze machen?
Zerschlagung hat was mit der Auflösung der eigentums- und stimmrechtlichen Gestaltung eines Konzerns zu tun. Outsourcing (oder auch Desintegration) hat was mit der Quelle der Leistungserbringung einer bestimmten Dienstleistung zu tun, also im Kontext:
Komplettzerschlagung: Der bilanzrechtliche Konzern Deutsche Bahn AG wird aufgelöst. Das bedeutet aber nur, dass alle einzelnen Firmen weiter so wie sie jetzt sind weiterbestehen und nur einfach unabhängig sind und nicht mehr von einem der Unternehmen (=Konzernmutter) abhängig sind. Das würde im Falle der DB nur gehen, wenn man die einzelnen Unternehmen der DB AG einzeln an die Börse bringt.
Outsourcing: Da gibt es verschiedene Methoden. Entweder man streicht eine interne Leistungserbringung und kauft das von nun ab extern ein. Outsourcing kann aber auch sein, wenn ich z.B eine interne Abteilung auflöse und in ein externes selbständiges Unternehmen einbringe und dann die Leistungserbringung dort einkaufe (letzterer Fall ist genau das, was seit der Bahnreform mit Gründung der ganzen Töchter gemacht wurde).
So ich hoffe, das war jetzt nicht zu brutal von mir. Ich bin der Meinung die Gewerkschaften verunsichern das Personal unnötig durch Verbreitung von inhaltlich fragwürdigen Äusserungen.
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Verkauft wurden bisher relativ wenig Töchter... Da wird in Zukunft schon noch mehr passieren. Aber ich gebe Dir recht, dass das nichts mit dem Netz zu tun hat, sondern ganz allgemeine eine Folge der Privatisierung ist.The_mAtRiX @ 6 Oct 2006, 17:21 hat geschrieben:Wieso werden? Das ist doch jetzt schon so, dass es für viele Einzeldienstleistungen schon eigene Töchter gibt. Du beschreibst eine Situation, die schon längst Realität ist.Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 16:43 hat geschrieben:Eines wird aber definitiv passieren: Die Leistungen, die nicht direkt mit dem Fahrdienst zu tun haben, werden mit aller Wahrscheinlichkeit dann ausgegliedert und verkauft, als da wären: Sicherheitsdienste, Werkstätten/Fahrzeugunterhaltung etc.
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Meinen Beitrag nicht komplett gelesen? Der Staat muss vom Gesetz her an der Netzsparte mehr als 50% halten. Wenn also der Staat die DB inkl. Netz an die Börse gibt, dann darf dieser seinen Anteil nicht unter diese Marke drücken, weil er sonst keine Mehrheit beim Netz hat. (über andere Konstruktionen spreche ich hier nicht)Und Du meinst, das wäre weniger wahrscheinlich, wenn die DB mit Netz an die Börse geht? Theoretisch möglich wäre es ja dann genauso, wie Du selbst schon festgestellt hast.
Nein eben nicht. Sollte die Transnet eine Beschäftigungsgarantie erwirken können, so müsste der Konzern zusehen, wo er seine Leute unterbringt, wie er es ja jetzt auch schon macht. (->Konzernweiter Arbeitsmarkt)Das befürchte ich auch. Aber das ist doch bei allen Versionen des Börsengangs gleich wahrscheinlich...
Dass überhaupt andere Alternativen gesucht werden ist ja wohl schon viel wert.Darf sie natürlich. Aber sie schlägt keine bessere Alternative vor. Der Börsengang mit Netz wird an dieser Situation aus meiner Sicht gar nichts ändern, aber dafür weitere Nachteile für das Netz an sich bringen.
Was die Nachteile des Netzes angeht: Ein Netz, welches komplett dem Staat gehört ist noch anfälliger für politisch gewollte Strecken, als es jetzt schon der Fall ist. Ausserdem kommt der Staat nicht im ausreichenden Maße der Verpflichtung des Unterhalts des Netzes auf. Ob sich daran was ändert, wenn das Netz komplett beim Bund bleibt wage ich doch zu bezweifeln.
Stimmt, hast recht. :blink:Das klingt jetzt aber schon etwas nach der Polemik, die Du ja selber nicht als Antwort haben wolltest..
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Starker Tobak muss ich sagen. Aber nun ja.The_mAtRiX @ 6 Oct 2006, 17:21 hat geschrieben:
ich versuche nun möglich sachlich zu antworten, da deine Ausführungen ebenfalls sehr sachlich sind, mit Ausnahme der gewerkschaftstypischen wahllosen Verwendung von Begriffen ohne anscheinend Ahnung über die Bedeutung dieser Begriffe zu haben.
Da sind wir uns vollkommen einig. Schön dass du das erläuterst.Nur weil der Staat das Netz behält, hat das rein gar nichts mit einer Zerschlagung zu tun. Auch wenn an der DB Netz der Staat immer 50% beteiligt sein muss, so ist jede mögliche Kombination einer Privatisierung via Börsengang denkbar, sogar auch mit DB Netz AG, denn die börsennotierte Firma DB AG hält dann an der Netz AG eben nur max. 50%.
Über kurz oder lang würde, sollte das Netz komplett aus der Holding herausgelöst werden, der Staat keine Anteile an dieser Holding mehr halten. Das hiesse dann dass z.B. irgendwann, weil Konzentration auf Kerngeschäftsfelder, Railion vom Fernverkehr getrennt werden könnte. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass spätestens dann eine Übergabe zur Abholung von 3 bel. Holwagen nicht mehr gefahren wird, weil die Renditevorgaben der neuen Eigentümer u.U. mit solchen Verkehren nicht gehalten werden können.Eine Zerschlagung würde bedeuten, dass man der Deutschen Bahn AG die Töchtergesellschaften wegnimmt, diese selbständig werden lässt und separat an die Börse bringt. Davon hat aber noch nie jemand geredet.
Die aber entweder zu 100% oder zum grössten Teil einer der Konzerntöchter zugeordnet, sprich Anteilseigner, sind. D.h. diese Leistungen sind nicht extern, damit meine ich ausserhalb der Holding, vergeben.Wieso werden? Das ist doch jetzt schon so, dass es für viele Einzeldienstleistungen schon eigene Töchter gibt. Du beschreibst eine Situation, die schon längst Realität ist.
Ich glaube mit der Meinung stehst Du ziemlich alleine da. Wieso hat dann noch niemand geklagt? Wieso können VW/Ford/Daimler etc-Rentner immer noch mit Rabatt von ihrem ex Arbeitgeber Neuwagen kaufen?Freifahrten müssen meiner Meinung nach sowieso wegfallen, weil diese ein Verstoß gegen die Abgabenordnung und anderes Steuerrecht sind.
Na also, da sind wir uns ja schon wieder einig. Genauso ist es seit einigen Jahren. Jeder, und damit natürlich auch die Mitarbeiter der DB AG, der einen geldwerten Vorteil erhält, hat darauf Steuern/Sozialabgaben zu zahlen. Aber trotzdem ist dass immer noch eine Sozialleistung des Arbeitgebers.Wenn du bei einer Fluggesellschaft in Deutschland arbeitest kannst du auch nicht kostenlos fliegen. Den geldwerten Vorteil musst du immer bezahlen.
Wieso sollten Tengelmann-Mitarbeiter ungerechtfertigt beim Lebensmittelkauf bevorzugt werden? Wieso verkauft VW Ihren Mitarbeitern Neuwagen zu einem ungerechtfertigt niedrigen Preis? Sorry, aber Deine Aussagen zu diesem Thema, sind, ähm, lustig.Warum sollten also ein paar Eisenbahner gegenüber allen anderen Personen in D ungerechtfertigt bevorzugt werden?
Es droht nicht, kann aber schnell passieren.Dieser Satz ist - ähm - lustig. Komplettzerschlagung droht nicht (siehe oben)
Habe ich das irgendwo geschrieben?und Zerschlagung hat nichts mit Outsourcing zu tun.
Nach einer Zerschlagung des Konzerns in einer "extremen Form", droht aber dank Shareholder Value, dass Leistungen, die jetzt innerhalb des Konzerns erbracht werden, verstärkt bei externen Dienstleistern eingekauft werden. Dazu kann man positiv eingestellt sein, man kann es aber auch anders sehen.
Wie Du richtig geschrieben hast gibt es verschiedene Formen des Outsourching. Welche Form ich meine dürfte ja wohl klar sein.
Bist Du zufällig BWL-Student? Kam mir nur gerade in den Sinn.
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Vergleiche doch mal, was mit der Telekom oder mit der Post passiert ist: Der Bund braucht das Geld und verkauft seine Anteile an die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), die auch dem Bund gehört. Die KfW platziert dann, wenn es sich finanziell rentiert, Aktienpakete am freien Markt und damit sind dann Aktienpakete komplett aus staatlicher Hand. Dass dies auch bei der DB passieren wird, ist überhaupt keine Frage. Dieser Verlauf hat überhaupt nichts damit zu tun, ob das Netz komplett beim Börsengang dabei ist, oder nicht - der Bund wird im Verlauf der Jahre nach dem Börsengang seinen Anteil kontinuierlich senken, bis alle oder fast alle Anteile weg sind.Über kurz oder lang würde, sollte das Netz komplett aus der Holding herausgelöst werden, der Staat keine Anteile an dieser Holding mehr halten. Das hiesse dann dass z.B. irgendwann, weil Konzentration auf Kerngeschäftsfelder, Railion vom Fernverkehr getrennt werden könnte.
Beispiel Telekom: 67,5% sind mittlerweile schon komplett im Streubesitz und damit nicht mehr in der Hand des Staates.
Geschäftliche Änderungen, wie du diese oben beschreibst, werden damit so oder so kommen. Im Übrigen sind Railion und der Fernverkehr, genauso wie Regio eigenständige Gesellschaften. Die rechtliche Trennung ist also schon lange vollzogen. Hier eine kleine Übersicht:
Mit allen kleinen Dienstleistungen erbringenden Töchtern besteht der DB Konzern mittlerweile aus dutzenden rechtlich eigenständigen Gesellschaften, die auch schon heute, ohne Börsengang, einfach so, ohne weiteres teilweise oder komplett verkauft werden könnten. Die großen Töchter sind alle AGs (z.B. Fernverkehr, Regio etc.), die kleineren sind GmbHs oder Mischformen.Die DB ist in verschiedene voneinander unabhängige Unternehmen („operative Unternehmensbereiche“) für folgende Bereiche aufgegliedert:
* Mobility Personenverkehr (DB Regio, DB Fernverkehr (früher DB Reise&Touristik), DB AutoZug, DB Stadtverkehr, DB Vertrieb (früher Service Center Vertrieb) und Autokraft)
* Networks Infrastruktur und Dienstleistungen (DB Netz, DB Services, DB Telematik, DB Systems, DB Energie, DB Fuhrpark, DB ProjektBau, DB Station&Service)
* Logistics Transport und Logistik (Stinnes AG, mit den Tochterunternehmen Schenker (Unternehmen) und Railion, früher DB Cargo)
Die zahlreichen Beteiligungen des Konzerns lassen sich dem Geschäftsbericht entnehmen.
Die Tatsache, dass es sich dabei um rechtlich eigenständige Unternehmen handelt, erzeugt aber schon heute das Problem, welches du beschrieben hast. Ob es sich um eine Konzerntochter handelt oder nicht, ist rechtlich nicht relevant. Die Leistung kommt dann definitv von extern, egal ob Konzerntochter oder nicht. Wie du aber richtig beschrieben hast, hat das dann aber einen Nachteil für Stellenwechsler, wobei offen gesagt diese Personalumverteilungen schon wegen der verschiedenen Ausbildungen und Anforderungsprofile nicht so viel bringen, wie man meinen möchte. Ein ausgestellter Zugbegleiter kann eben nicht plötzlich Tf spielen oder Manager werden (zumindest ohne Umschulung).Die aber entweder zu 100% oder zum grössten Teil einer der Konzerntöchter zugeordnet, sprich Anteilseigner, sind. D.h. diese Leistungen sind nicht extern, damit meine ich ausserhalb der Holding, vergeben.
Rabatt bis zu einem bestimmten Prozentsatz ist legal (steht im Gesetz/Verordnung), Geschenke sind aber nicht legal, ohne den geldwerten Vorteil zahlen zu müssen. Meine Kritik betraf die 100% Rabatt, nicht die von dir genannten Teilrabatte z.B. im Supermarkt Einkauf zum Einstandspreis etc. - die machen ja durchaus Sinn um den Arbeitnehmer moralisch stärker an den Arbeitgeber zu binden und z.B. im Falle des Supermarktes Diebstahl zu reduzieren.Ich glaube mit der Meinung stehst Du ziemlich alleine da. Wieso hat dann noch niemand geklagt? Wieso können VW/Ford/Daimler etc-Rentner immer noch mit Rabatt von ihrem ex Arbeitgeber Neuwagen kaufen?
Ja und zwar in diesem Satz: Wenn also eine Komplettzerschlagung des Konzerns droht mit damit verbundenem Outsourcing vieler Bereiche der DB, warum darf sich dann eine Gewerkschaft nicht Sorgen um die Arbeitsplätze machen?und Zerschlagung hat nichts mit Outsourcing zu tun.
Habe ich das irgendwo geschrieben?
In diesem Satz sagst du ja, dass die Komplettzerschlagung des Konzerns zu Outsourcing führen würde.
Die letzten Jahre ist eine Konzentration auf Kerngeschäfte durchaus immer noch als Trend im Business auszumachen, während noch in den 70ern bis frühen 90ern die breit aufgestellten Mischkonzerne häufig anzutreffen waren. Bevor man sich verheddert, macht das auch durchaus Sinn, zudem wird ja dadurch die Arbeit nicht weniger, sondern nur anders verteilt. Die Arbeit wird nur weniger durch Effizienzsteigerungen, die aber nicht zu verhindern sind.Nach einer Zerschlagung des Konzerns in einer "extremen Form", droht aber dank Shareholder Value, dass Leistungen, die jetzt innerhalb des Konzerns erbracht werden, verstärkt bei externen Dienstleistern eingekauft werden.
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... diese Unwissenheit... :rolleyes:The_mAtRiX @ 6 Oct 2006, 17:21 hat geschrieben: Freifahrten müssen meiner Meinung nach sowieso wegfallen, weil diese ein Verstoß gegen die Abgabenordnung und anderes Steuerrecht sind. Wenn du bei einer Fluggesellschaft in Deutschland arbeitest kannst du auch nicht kostenlos fliegen. Den geldwerten Vorteil musst du immer bezahlen. Warum sollten also ein paar Eisenbahner gegenüber allen anderen Personen in D ungerechtfertigt bevorzugt werden?
Seit wann werden Eisenbahner bevorzugt? Freifahrten sind keine "Freifahrten"!
Wir müssen den geldwerten Vorteil, wie jeder andere Bundesbürger, auch versteuern!
Tf der Münchner S-Bahn.
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Guten Morgen,
Wenn, dann wird die DB in praktisch der Form, wie sie momentan besteht, an die Börse gehen, also in Form getrennter Gesellschaften unter dem Dach einer Holding. Und da der Staat möglichst viel Geld mit der Privatisierung machen will, wird er sicher nicht an allen Gesellschaften dieser Holding 50%+1 Aktie behalten, sondern nur da, wo er muß (DB Netz). Der Rest kann und wird vollständig privatisiert werden. Und dann sind wir in puncto "mögliche Zerschlagung" doch haargenau an der selben Stelle wie bei der DB-Privatisierung ohne Netz.
Wieso gehst Du denn davon aus, dass die "DB mit Netz" beim Börsengang als ein einziges Unternehmen mit 50% (+ 1 Aktie) Staatsanteil auftreten würde? Das ist doch völlig unrealistisch.Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 19:01 hat geschrieben:Meinen Beitrag nicht komplett gelesen? Der Staat muss vom Gesetz her an der Netzsparte mehr als 50% halten. Wenn also der Staat die DB inkl. Netz an die Börse gibt, dann darf dieser seinen Anteil nicht unter diese Marke drücken, weil er sonst keine Mehrheit beim Netz hat. (über andere Konstruktionen spreche ich hier nicht)Und Du meinst, das wäre weniger wahrscheinlich, wenn die DB mit Netz an die Börse geht? Theoretisch möglich wäre es ja dann genauso, wie Du selbst schon festgestellt hast.
Wenn, dann wird die DB in praktisch der Form, wie sie momentan besteht, an die Börse gehen, also in Form getrennter Gesellschaften unter dem Dach einer Holding. Und da der Staat möglichst viel Geld mit der Privatisierung machen will, wird er sicher nicht an allen Gesellschaften dieser Holding 50%+1 Aktie behalten, sondern nur da, wo er muß (DB Netz). Der Rest kann und wird vollständig privatisiert werden. Und dann sind wir in puncto "mögliche Zerschlagung" doch haargenau an der selben Stelle wie bei der DB-Privatisierung ohne Netz.
Ja. Aber ich sehe nicht, wieso Transnet dafür das Bahnnetz unbedingt privatisieren muß...Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 19:01 hat geschrieben:Sollte die Transnet eine Beschäftigungsgarantie erwirken können, so müsste der Konzern zusehen, wo er seine Leute unterbringt, wie er es ja jetzt auch schon macht. (->Konzernweiter Arbeitsmarkt)
Wieso? "Politisch gewolltes" wird im Normalfall auch bezuschusst. Ich glaube nicht, dass eine börsennotierte DB Netz AG plötzlich darauf verzichten würde.Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 19:01 hat geschrieben:Was die Nachteile des Netzes angeht: Ein Netz, welches komplett dem Staat gehört ist noch anfälliger für politisch gewollte Strecken, als es jetzt schon der Fall ist.
Möglich, leider. Aber warum sollte das bei einer privatisierten Netz AG besser sein? Die wird doch erst Recht den Fokus auf die Verbindungen mit der besten Kostendeckung legen und den Rest, aus wirtschaftlicher Sicht logischerweise, vernachlässigen und teilweise loswerden wollen.Der_Überläufer @ 6 Oct 2006, 19:01 hat geschrieben:Ausserdem kommt der Staat nicht im ausreichenden Maße der Verpflichtung des Unterhalts des Netzes auf. Ob sich daran was ändert, wenn das Netz komplett beim Bund bleibt wage ich doch zu bezweifeln.