Jean @ 15 Oct 2006, 07:58 hat geschrieben: Wie ich aber schon sagte: Bonzen werden mit den Transrapid nicht fahren. Sie fahren lieber mit den Taxi auch wenn es etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Na gut, einmal benutzen sie ihn vielleicht, aus Neugier. Um Fahrgäste für den Transrapid wirklich zu gewinnen, müssten die S-Bahnstrecken eingestellt werden!
Ich sehe das ähnlich. Unter Beibehaltung des jetzigen S-Bahnangebots (das ja in der Zukunft eigentlich verbessert wird, z.B. durch den Erdinger Ringschluss) wird der Transrapid nie genug Fahrgäste für einen 10-Minuten-Takt haben. Das kann man an den Fingern einer Hand abzählen. Denn er wird nie so viel neues Publikum anziehen.
Wie bekannt, ist der Transrapid vor allem für Fahrgäste interessant, die am Hauptbahnhof per Bahn anreisen. Für die anderen ist der Fahrzeitgewinn in der Regel zu klein oder gar nicht vorhanden. So bekommt der Transrapid zunächst einmal die Fahrgäste vom Flughafenbus sowie ein paar zusätzliche Fahrgäste, die sich per Taxi aus vom Hauptbahnhof zum Strauß-Flughafen chauffieren lassen. Da der Flughafen die nächsten Jahr an Bedeutung gewinnen wird, kommen auch noch ein paar Fahrgäste hinzu. (Der Bedeutungsgewinn resultiert allerdings vor allem als Drehscheibenfunktion, sodass dies die Fluggäste, die in München "Endstation" haben, weniger stark steigern dürfte.)
Ich sehe als einzige Möglichkeit, die bis zu 3 S-Bahnen, die dann zum Flughafen fahren, unattraktiver zu machen. Vor allem muss die Verbindung Hauptbahnhof - Flughafen eingeschränkt werden. Prinzipiell wird die Hauptbahnhof - Flughafen überhaupt nicht mehr benötigt, da sie durch den Transrapid abgedeckt wird. Warum sollte sich die Deutsche Bahn hier selbst Konkurrenz machen? Stilllegen wird man die S-Bahn nicht können, da dies zu einem Aufschrei führen würde, aber man wird sich hier vermutlich etwas einfallen lassen, dass die S-Bahn in Zukunft vor allem als Flughafenzubringer vom Stadtrand und für das Umland aus fungiert. Wie dies genau aussehen kann, ist unklar. Ich vermute aber, dass es auch Angebotseinschränkungen für alle geben wird, etwa ein 40-Minuten-Takt zwischen Ismaning und Flughafen. Gemein wäre eine Kappung am Ostbahnhof, was aber auf Grund der Tatsache, dass bereits zwei S-Bahnlinien vom Westen her am Ostbahnhof enden, nicht machbar sein.
Wer glaubt, dass das S-Bahnangebot auf dem gleichen Stand wie heute bleiben wird, ist m.E. absolut blauäugig. Bestes Beispiel ist die U-Bahn, bei der die Buslinien so geführt alles getan wird, damit zur Benutzung der U-Bahn schon fast gezwungen wird, auch wenn es nur eine Station Fahrt bedeutet.
So wird man sich wohl einige Dinge einfallen lassen, um den vom Hauptbahnhof startenden Fahrgast in den Transrapid zu zwingen.