Larry Laffer @ 3 Nov 2006, 20:43 hat geschrieben: @ Plochinger
Genauso ist es von beiden Seiten. Die meisten Bahnmitarbeiter, wenn denn noch welche vorhanden sind, sind den Kunden gegenüber freundlich uns hilfsbereit. Ein Schaffner, ein Fahrer, ein Schaltermitarbeiter, das sind Leute, die für die politische Fehlgeburt Deutsche Bahn AG nicht verantwortlich sind, die aber im Zweifelsfall die ersten Ansprechpartner sind.
Das Problem ist nicht, daß Mitarbeiter unfreundlich sind, sondern daß kaum noch welche da sind. Gerade in Nahverkehrszügen, sieht man mal von einigen Regionalexpreß-Verbindungen ab, ist kein Zugpersonal mehr vorhanden. Gelegentlich kommen Prüfer rein, kontrollieren die Fahrkarten und steigen aus. Als Fahrgast weiß man nicht, an wen man sich, wenn irgendetwas passiert, wenden soll.
Auf vielen Bahnhöfen wurden die Service-Points geschlossen, in Glaskästen auf den Bahnsteigen sitzen manchnal Mitarbeiter, die auch die Durchsagen machen. Und wenn da irgendein Zug verspätet angekündigt wird und man fragt, ob der eigene, der kurz vorher oder kurz nachher kommt, auch verspätet oder pünktlich ist, habe ich persönlich noch nie eine unfreundliche Antwort gekriegt.
Ja, das ist leider so.
Neulich ist mir in Neustadt in Schwarzwald eine Frau gegenüber gesessen, die eingestiegen war ohne Fahrkarte, weil der Automat defekt war, sie mit dem Fernverkehrsautomaten nicht zurecht kam oder nur Bares hatte (so genau hab' ich das nicht mitbekommen) und der Schalter Sonntag morgens natürlich nicht offen war. Von anderen Orten ist man das ja so gewohnt, dass man dann eben im Zug nachkauft, woher soll die jetzt wissen, dass das ausgerechnet hier nicht geht? ... Dann kommt da so ein extrem motivierter Prüfer vorbei und will der einfach ohne größer was zu sagen 40 Euro aufdrücken, fragt nach Personalien und für den wär's das dann gewesen. Ich hab' sie ebenfalls mit wenig Worten einfach mit meinem BW-Ticket mitgenommen - auch wenn das wohl so auch nicht ganz ok ist... Der Prüfer wollte dann wohl noch diskutieren, aber als dann die umliegenden Fahrgäste noch "eingeschritten" sind, allen voran diese eine leicht militante Oma mit Totschlägerhandtasche *lol*, hatte er wohl keinen Bock mehr... :rolleyes:
Jetzt mal im Ernst: Was macht man jetzt? Daheimbleiben? Toll, so gewinnt man Kunden! <_<
Getoppt wird das aber nur von dem Zub, der erst am letzten Sonntag im EC 194 nach Zürich meiner Mutter auf deutschen Gebiet mit seinem SBB-Terminal ein innerschweizerisches Anschlussticket verkauft hat und dabei den CHF-Betrag 1:1 in Euro kassiert hat - und keiner hat's gemerkt. *lol*
Erst als ich Tage später das Ticket in meine "Sammlung" einsortiert habe, kamen mir erste Zweifel. Ich nehm' aber an, das war keine Absicht, der war wohl einfach im Stress, weil jeder zweite irgendwelche Tickets kaufen wollte und er so nur sehr langsam durch den Zug gekommen ist. Da kann man sich schonmal vertun...
