Jetzt ist es Fakt! Bahn soll...

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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411'er
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Beitrag von 411'er »

In der ARD-Tagesschau wurde gerade berichtet, dass die Infastruktur beim Bund bleibt, und alles was darauf fährt privatisiert wird. Die Bahn wird aber die Infastruktur verwalten. Die Bahn wird dann 2008/2009 privatisiert!

PS: Ich habe ein neues Thema aufgemacht, dass es übersichtlicher wird!!! ;)
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

In deiner Überschrift fehlt ein kleines aber bedeutendes Wort:

"nur"

Im Vergleich zu dem Aufstand, der die letztem Jahre gemacht wurden, sind die knapp 25 %, die jetzt privatisiert werden sollen, ziemlich wenig.
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411'er
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Beitrag von 411'er »

Naja, ich bin nicht gerade der größte Anhänger einer privatisierten Bahn....
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

411'er @ 8 Nov 2006, 21:23 hat geschrieben: Naja, ich bin nicht gerade der größte Anhänger einer privatisierten Bahn....
...nicht nur Du... :(
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Sie wollen wohl erstmal abwarten. Wenn sich die Katastrophe bei der Deutschen Telekom AG bei der Deutschen Bahn AG wiederholen sollte, muß man ja irgendwie verhindern, daß sie Opfer einer feindlichen Übernahme wird.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
BW Frankfurt 1
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

Ab heute lege ich dann trauerflor an meiner Uniform an! In meinen augen ist das der größte Fehler den die Politiker haben machen können! :(
r2d2

Beitrag von r2d2 »

So schlecht find ich die Privatisierung garnicht. Es gibt natürlich genut negativbesipiele (s. England, wo man anfangs nicht mal mehr durchgehgende Fahrkarten für verschiedene "Netze" kaufen konnte). Doch die positiven Beispiele gibts ja auch: BOB (amfangs schlecht, aber in zwischen ein voller Erfolg), Alex oder Fernverbindungen in Ost-Deutschland - ich komm grad nicht auf den Namen.

Einen richtigen Wettbewerb wie beim Telefon wirds natürlich nicht geben können, weil ich mir auch künfitg nicht die günstigste Bahn aussuchen werde, sondern die dort fährt wo ich hinwill.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Habe ich da was falsch verstanden: die Infrastruktur soll wieder zum Bunde gehen, was ansich sehr positiv ist. Dadurch sind die Bedingungen für alle identlisch. Wenn die Konkurrenz besser ist.Bild
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
611
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Beitrag von 611 »

Letzen Endes ist es im Regionalverkehr eigentlich eh wurscht, weil irgendwann eh alles ausgeschrieben wird, und das eh alle paar Jahre d.h. die Arbeitsplätze sind quasi eh irgendwann weg oder wechseln das Unternehmen oder so. Meine Idee dazu: Betriebswerke und was so zu den Standorten sonst gehört, werden einfach von einem zum nächsten Anbieter verkauft/vermietet, damit wenigstens die Arbeitsplätze bleiben, und quasi nur der Mutterkonzern über der selbstständigen Firma wechselt.
[font=Courier]Ceterum censeo Stuttgartum 21 esse delendam[/font]
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich hoffe die Preise für die Trasse werden dadurch günstiger und vor allem verständlicher.Bild
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Jean @ 9 Nov 2006, 09:00 hat geschrieben: Habe ich da was falsch verstanden: die Infrastruktur soll wieder zum Bunde gehen, was ansich sehr positiv ist.
Wird aber weiter von der DB AG betrieben - wirklich viel ändert sich da wohl nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Mir muss ohnehin jemand erklären, wie das Netzeigentum beim Bund liegen und die DB gleichzeitig selbiges Netz in ihrer Bilanz ausweisen soll :blink: :blink: :blink: .
Gruß vom Wauwi
JeDi
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Beitrag von JeDi »

MVG-Wauwi @ 9 Nov 2006, 15:16 hat geschrieben: Mir muss ohnehin jemand erklären, wie das Netzeigentum beim Bund liegen und die DB gleichzeitig selbiges Netz in ihrer Bilanz ausweisen soll :blink: :blink: :blink: .
Vom Prinzip her wie verpachten...
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

BW Frankfurt 1 @ 9 Nov 2006, 06:20 hat geschrieben: Ab heute lege ich dann trauerflor  an meiner Uniform an! In meinen augen ist das der größte Fehler den die Politiker haben machen können! :(
Hat dich der Herr Hansen so gut überzeugt? :rolleyes:
Du kannst dich ja dann freuen, wenn er Mehdorn ablöst. <_<
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411'er
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Beitrag von 411'er »

Das war der größte Fehler der je in der deutschen Eisenbahngeschichte begonnen wurde! (Meine Meinung). Die DB wird wohl in Zukunft schon den größten Anteil im Nahverkehr in Deutschland haben, aber am sinnvollsten bei dem sche** Wettbewerb wäre, wenn man die Betriebswerke zusammen nehmen könnte, z.B. dass die NOB ebenfalls in Kiel ihre Loks wartet. Hier sollen die Privaten Anbieter und die "Privatbahn DB" aufeinander zugehen, das finde ich nicht schlecht wenn das so wäre, "Freundschaft statt Feindschaft!!!"
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Der größte Fehler war schon die Deutsche Bahn AG an sich. Daß eine Aktiengesellschaft irgendwann an die Börse gebracht wird, ist nur eine logische Folge der Bahnreform.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das Problem ist eher die Spitze. :angry: :angry: :angry:
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

mellertime @ 9 Nov 2006, 16:22 hat geschrieben:Hat dich der Herr Hansen so gut überzeugt? :rolleyes:
Du kannst dich ja dann freuen, wenn er Mehdorn ablöst. <_<
Ich bin bei der Gdl und ein komplett verfechter des Börsen sch.... Egal ob mit oder ohne netz ob mit Mehdorn oder ohne! Das ist doch eh alles Idiotie womit wurde der börsengang begründet? Wegen mehr Wettbewerb auf der Schiene, wo denn noch mehr Wettbewerb? Es fährt doch heute schon jede X und Y Gmbh mit dispo loks durch deutschelande. Jeder Regional Verkehr wird ausgeschrieben und an Private wie auch DB vergeben, wo soll denn da noch mehr Wettbewerb her? wo bitte? Ob du nun wie heute deine Gelder der DB Netz zur strecken nutzung gibst oder in 15 Jahren direkt an den staat ist Hopps wie Peng da es eh alles staats Eigentum ist, ob heute oder in 15 jahren! Es ist schlicht und Ergreifend Geld mache die Parteien haben immer gesagt mehr wie 49,9 prozent der aktien werden niemals verkauft jetzt sind es 25 prozent das bringt Geld in die kassen aber wir bestimmen allein das ist der letzte Witz! Aber durch den druck Wettbewerbs fähig zu bleiben, werden weiter köpfe rollen denn die leute die von den 25 Prozent Aktien anteile besitzen wollen Bares sehen also Kapitalmarktfähigkeit und das kostet weiter arbeitsplätze das ist so sicher wie das armen in der Kirche! Und damit können wir den Kreis schließen, wo soll profit herkommen wenn die Länder ihre nachweißlich Profitablen verkehrsleistungen an Private abgeben? Und meiner ansicht nach wird es so enden :" DB regio X Y verliert netz X Y/ bilanzen stimmen nicht/ Aktionere fordern maßnahmen/ es wird gekürtzt/ kürzen = arbeitsplatz verlust, strecken werden ausgeschrieben und der spaß geht von vorne los das ende der DB sowohl im Nahverkehr als auch im Fernverkehr da dieser durch die einnahmen von Regio mit Finanziert wird! Sicher mag meine meinung vieleicht ein wenig überzogen sein aber ich denke es nimmt kein gutes ende! Ich kann meinen Verwandten schon heute nicht mehr erklären ob sie mit dem Wochenend Ticket nach Hannover oder Westerland fahren können weil ich keine Ahnung habe ob Metronom und Konsorten so was Akzeptieren! Wie soll es denn erst in 20 Jahren aussehen ?
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Was du schreibst, bin ich ja auch der Meinung. Der Börsengang ist/war aber nicht mehr aufzuhalten. Und bei dir kam das so rüber, als wenn du sauer bist, daß das Netz nun nicht mit an die Börse geht.
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

mellertime @ 10 Nov 2006, 10:56 hat geschrieben: Und bei dir kam das so rüber, als wenn du sauer bist, daß das Netz nun nicht mit an die Börse geht.
Nein ich war bis zuletzt der hoffnung das der Börsengang abgeblasen wird! Etwas was 150 Jahre funtionierte kaputt zu machen begreife ich nicht! Mein Onkel seines zeichens Lokbi Z hat damals schon gesagt die Traktion zu trennen war der todes stich der Eisenbahn und das zeigt sich heute mehr als früher! Bei Regio sitzen Lokführer mit 401 ausbildung und beim Fernverkehr werde dienste getauscht weil einer keine 401 ausbildung hat! Bei Cargo stehen Züge wegen Lokführer mangel dafür werden anderswo Lokführer auf Teilzeit gezwungen weil keine Arbeit vorhanden ist etc etc! Und was macht die ÖBB die Führt Traktion vor ca 5 Jahren ein weil sie merkte das es eines der Sinnvollsten Systeme ist das alle Lokführer alles Fahren! Auch aus sicht der Routine die sich bei allen Lokführern langsam einstellt! Immer das gleiche immer die gleichen Züge man wird unachtsamer früher gabs die angst bremsung welcher Regio Fernverkehrs S Bahn Lokführer macht die denn noch? Dosto bremmst wie Dosto , ICE wie ICE!
elba

Beitrag von elba »

Als Lektüre zum Thema recht lesenswert ist der heutige SZ-Leitartikel "Volksvermögen Schiene".

Edmund
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gmg
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Beitrag von gmg »

Jean @ 9 Nov 2006, 09:00 hat geschrieben: Habe ich da was falsch verstanden: die Infrastruktur soll wieder zum Bunde gehen, was ansich sehr positiv ist. Dadurch sind die Bedingungen für alle identlisch. Wenn die Konkurrenz besser ist.Bild
Ich finde Bat Man hat Recht. Wenn die Gleise und Bahnhöfe nicht mehr der DB- Gruppe gehören, ist die Situation so wie im Flugverkehr. Die Lufthansa kann ja schließlich auch nicht Himmelsgebühr von der konkurrenz verlangen.
Das Ergebnis ist, dass man viele günstige Alternativen zur LH hat, die ihr in qualität in fast nichts nachstehen.
Dasselbe haben wir bei den Paketdiensten. Ich habe schon lange aufgehört, mit DHL zu versenden.
Wenn sich bei der Bahn eine ähnliche situation einstellt würde ich das sehr begrüßen.
Vielleicht bietet ja dann die MVG eine S- Bahn an :rolleyes: :lol: Die wäre dann auch wieder schön blau- weiß :)
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

gmg @ 10 Nov 2006, 12:45 hat geschrieben:
Wenn sich bei der Bahn eine ähnliche situation einstellt würde ich das sehr begrüßen.
Und wie soll das aussehen ? an gleis 11 12 13 14 15 stehen die züge von flix/ Noab/ helob/ lokp/ plus zur fahrt nach köln! flix fährt ohne sch..haus/ noab hat keine klima/ helob mit diesel trotz oberleitung/ lokp hat nur standplätze und bei plus gibt es nen frei getränk? Mal abgesehen wenn das so wäre wo soll denn auf den bereits heute dichten trassen noch was zusätzlich fahren? Und im bundestag wird dann 10 jahre über ein drittes gleis debatiert? Ausserdem würden 90 prozent der Fahrgäste einfach den zug wählen der Früher fährt!
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.

Wer auch immer seinen Namen über das Schienennetz schreibt, ist im Endeffekt vollkommen egal. (DB Netz könnte auch in der jetztigen Situation, im Prinzip auch eine, vom DB Konzern losgelöste, einfache Bundesbehörde sein, wenn Art. 87e Abs. 3 S. 1 GG nicht vorschreiben würde, dass die Eisenbahnen des Bundes als ein Wirtschaftsunternehmen in privatrechtlicher Form geführt würden.)
Letztlich würde nämlich immer noch der Staat darüber wachen. Ein "privater" Netzbetreiber würde in Staatsaufsicht bleiben und "nur" als sogenanter Beliehener (ist ein Begriff aus dem Verwaltungsorganisationsrecht; ich verzichte mal auf die exakte Erläuterung) fungieren. Das heißt, er würde mit staatlichen Aufgaben betraut, und dürfte nicht lediglich nach eigenem wirtschaftlichen Interesse handeln, sondern nur innerhalb staatlicher Vorgaben. Darüber wacht, bzw. würde wachen die Bundesnetzargentur (eine Bundes(ober)behörde).
Das heißt auch, dass der Bund immer darüber entscheiden müsste, wer der Netzbetreiber ist. Es könnte sich also nicht einfach jemand dort einkaufen und sagen, ich mach das jetzt. Und der Bund ist rein praktisch nicht in der Lage, dem DB Konzern das Netz zu entziehen, weil es niemanden gibt, der das Gesamtnetz (eine Stückelung ist ohnehin ausgeschlossen) auf Grund seiner Komplexität einfach übernehmen könnte. Es ist halt nicht vergleichbar, ob ich - mehr oder minder kleinräumig - am Tag 50 Züge durch die Landschaft fahre (als privates EVU), oder ob ich eine Schienen- und Gebäudeinfrastruktur von mehr als 25.000 (?) km Länge betreiben muss.

Eine Situation wie im Luftverkehr (wo im übrigen das Verhältnis Beförderungskapazität - Nachfrage je Flug ein ganz anderes ist, als im Bahnverkehr. Weshalb solche Szenarien, wie sie BW Frankfurt 1 beschreibt, letztlich utopisch sind, auch wenn sie aus gmgs Post heraus die logische Konsequenz sind.

Das ist nicht meine Meinung, sondern eine rechtliche und praktische Tatsache. (Auch wenn die genannte Norm natürlich nicht unter die Ewigkeitsgarantie aus Art. 79 GG fällt. Manche Dinge sind halt auch naturgemäß "quasi" ewig...)
r2d2

Beitrag von r2d2 »

Und wie soll das aussehen ? an gleis 11 12 13 14 15 stehen die züge von flix/ Noab/ helob/ lokp/ plus zur fahrt nach [...] Ausserdem würden 90 prozent der Fahrgäste einfach den zug wählen der Früher fährt!
Daß weder die Gleiskapazitäten noch die vorhanden Fahrgastmenge ein solches Angebot zulassen würden, stimmt wahrscheinlich. Aber ich würd nicht unbedingt einfach den Zug nehmen, der als erstes Abfahrt, sondern vielleicht den, der als erstes ankommt oder für längere Strecken den gemütlicheren.

Es gibt auch Beispiele daß mehr Angebot auch zu mehr Nachfrage führt, die mit den (ursprünglich eigentlich ausgeschöpften) Mitteln auch erfüllt wird - englische Bahnstrecken, die abwechselnd von verschiedenen Bahngesellschaften bedient werden oder die zunehmenden Fluggesellschaften mit immer weiteren Flügen und purzelnden Preisen (ob das gut ist, ist eine andere Frage).

Bei der Strecke nach Kempten gibts schon so was ähnliches: abwechselnd fahren DB-Fern, DB-Regio und Alex mit unterschiedlichen Angeboten, z.B. schnelle Verbindung, Halt an kleinen Bahnhöfen oder Bord-Bistro.

Falls für die viele Bahngesellschaften die Gleise am Hbf. nicht mehr reichen sollten, gibts bestimmt Alternativen:
- z.B. könnten die "billigen" Züge statt vom Hbf. von Pasing oder Ostbahnhof, oder auch dem plötzlich zu neuem Leben erwachenden Südbahnhof oder Bahnhöfen mit U-Bahn-Anschluß wie Heimeranplatz oder Neuperlach Süd oder zukünfitg Englschalking oder Planegg (die ganz nebenbei eine rentable U-Bahn bekommen würde) losfahren,
- oder jede dritte S-Bahn fährt im Studnentakt als Privatbahn am Endbahnhof einfach weiter,
- oder die Zusatzzüge kuppeln sich weiter draußen an bestehenden Züge an und ab
- usw.

Dem ganzen sind natürlich Grenzem gesetzt: jedes noch so gute Angebot macht sich selbst zunichte, wenn in der rush-hour x Züge mit x Tarifen an x Bahnhöfen der gleichen Stadt losfahren und am Abend garnichts mehr fährt. (z.B gibts schon jetzt an der Donnersberger Brücke 3 Fahrkartenautomaten für MVV, DB und BOB und sogar innerhalb der DB solls geringfügige Unterschiede beim Preis geben, je nachdem ob man sich die Fahrkarte aus dem Fern- oder Nahverkerhsautomat holt).
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gmg
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Beitrag von gmg »

120 160-7 @ 10 Nov 2006, 15:04 hat geschrieben: Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.

Wer auch immer seinen Namen über das Schienennetz schreibt, ist im Endeffekt vollkommen egal. (DB Netz könnte auch in der jetztigen Situation, im Prinzip auch eine, vom DB Konzern losgelöste, einfache
Ich denke, dass war uns allen schon klar.
Die Frage ist, wie es in Zukunft aussehen wird. Ich hatte mir das so ähnlich wie mit dem Straßennetz. Also dass die Gleise dann mehr oder weniger den Ländern und Kommunen gehören würden und nicht einer staatlich- bewachten Firma. Aber letztendlich habe ich keine Ahnung wie das dann aussehen soll.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Die Frage ist, was ein an der Börse gehandeltes Netz bedeuten würde. Es würde eine so geringe Rendite erbringen, daß es vom ersten Tag an ein Kandidat für eine feindliche Übernahme wäre. Das würde nicht gehen, man könnte maximal eine 49%-Sperrminorität erwerben, was er der Eisenbahn in Deutschland schon ziemlich große Probleme machen könnte.

Wie würde ein solches Schienennetz betrieben werden? Bereits jetzt, obwohl es der Bundesrepublik Deutschland gehört, wird es auf Verschleiß betrieben. Es gibt immer mehr Langsamfahrstellen, Bahnhöfe werden verkleinert und Firmen wird der Gleisanschluß entzogen - es lohnt sich nicht mehr.

Wir haben jetzt noch 34.000 Kilometer Eisenbahnnetz in Deutschland. Das ist der Stand, den wir im Gebiet der heutigen Bundesrepublik bereits 1870 erreicht haben - vor der Gründung des Deutschen Reiches. Die Eisenbahn ist bereits jetzt nur noch bedingt ein Flächenverkehrsmittel und sie wird es in Zukunft noch weniger sein. Der Nahverkehr soll dauerhaft Empfänger hoher Subventionen sein (damit Privatunternehmen an Infrastrukturbetrieb reich werden können, ein zentrales Element neoliberaler Politik) und der Fernverkehr ist bereits massiv zusammengestrichen worden und wird in Zukunft auf einige rentable InterCityExpreß-Linien beschränkt sein.
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