Hören vs. Sehen
Hallo,
erstmal möchte ich euch dieses Thema kurz einleiten. Ich hatte mit meinem Klassenleiter
diskutiert über die Variante zwischen Hören und Sehen. Diese Variante wiederholt sich
nicht und wirkt auf Dauer. Erstmal höre ich eure Meinungen, dann sage ich euch nachher,
warum und wieso ich hier dieses Thema aufgemacht habe.
Nun fange ich mal an.
Du stehst morgen auf, die Sonne geht langsam nach oben und strahlt zu dein Gesicht.
Ok, denkst du. Du musst zum Arbeit gehen. Die Zeit des Unterwegs dauert ca. halbe Stunde.
Auf dem Unterweg nimmst du öffentliche Verkehr. Du setztest wie gewöhnlich in einem
Fahrzeug. Du schaust draußen durch die Scheibe. Es ist gewöhnlich. Du fährst diese dasselbe
Strecke zur Arbeit von Montag bis Freitag, immer dasselbe Strecke.
Eine Tag baut der Verantwortlicher eine Unfall. Das Fahrzeug kippt um und prahlt frontal gegen
eine Gebäude, die später danach einstürzt. Du steckst dort fest.
Still... Die Leute schauen geschockt an. Nach und nach sammeln sich Hubschrauber, Hupkonzert-Krankenwagen, Feuerwehrwagen und Polizeiwagen dort ein. Sie versuchen
die verschüttende Fahrgäste zu retten. Du steckst auch drin. Die Rettung dauert lang, da
zuviel Steine und staubige Beton wie eine Berg zugeschüttet sind.
Du wurdest geborgen und ins Krankenhaus eingeliefert. Die Arzt konnte dich retten. Aber du
musst ins schwierige Operation kommen, aber da möchte die Arzt dich erstmal kurz erklären,
wenn du aufwächst. Du bist nicht in lebensgefährlich, aber dein Leben dauert nicht zu lang.
Du wächst auf und schaut genau gerad zu die Neonröhre, die hell leuchtet. Bald siehst du
die Ärzte kommen. Sie erklären dich, dass du bei dem Unfall überleben hast. Aber sie möchten
dich erstmal wichtige Frage stellen, weil die Zeit ja noch davon läuft. Die weitere Erklärung
kommt später. Erstmal diese zwei wichtige Variante um dein Leben! Außerdem mahnt die Arzt
dich, dass du dich genau überlegen sollst, denn wenn du eine Variant ausgesucht hast und
dann lässt es sich nie wieder rückgängig. Diese Variant war notwendig um dein Leben optimal
zu erhalten! Sie brauchen aber deine Antwort, bevor sie die Eingriffe der Operation starten.
Ein Arzt stellt dich zwei Variante:
Erste Variant: Du wirst Blind, du kannst nichts mehr sehen, aber du erhälst dein Leben!
Zweite Variant: Du wirst Taub, du kannst nichts mehr hören, aber du erhälst dein Leben!
Jetzt überlasse ich eure Meinung. Eine Diskussion wäre auch nicht schlecht.
Gruß David
erstmal möchte ich euch dieses Thema kurz einleiten. Ich hatte mit meinem Klassenleiter
diskutiert über die Variante zwischen Hören und Sehen. Diese Variante wiederholt sich
nicht und wirkt auf Dauer. Erstmal höre ich eure Meinungen, dann sage ich euch nachher,
warum und wieso ich hier dieses Thema aufgemacht habe.
Nun fange ich mal an.
Du stehst morgen auf, die Sonne geht langsam nach oben und strahlt zu dein Gesicht.
Ok, denkst du. Du musst zum Arbeit gehen. Die Zeit des Unterwegs dauert ca. halbe Stunde.
Auf dem Unterweg nimmst du öffentliche Verkehr. Du setztest wie gewöhnlich in einem
Fahrzeug. Du schaust draußen durch die Scheibe. Es ist gewöhnlich. Du fährst diese dasselbe
Strecke zur Arbeit von Montag bis Freitag, immer dasselbe Strecke.
Eine Tag baut der Verantwortlicher eine Unfall. Das Fahrzeug kippt um und prahlt frontal gegen
eine Gebäude, die später danach einstürzt. Du steckst dort fest.
Still... Die Leute schauen geschockt an. Nach und nach sammeln sich Hubschrauber, Hupkonzert-Krankenwagen, Feuerwehrwagen und Polizeiwagen dort ein. Sie versuchen
die verschüttende Fahrgäste zu retten. Du steckst auch drin. Die Rettung dauert lang, da
zuviel Steine und staubige Beton wie eine Berg zugeschüttet sind.
Du wurdest geborgen und ins Krankenhaus eingeliefert. Die Arzt konnte dich retten. Aber du
musst ins schwierige Operation kommen, aber da möchte die Arzt dich erstmal kurz erklären,
wenn du aufwächst. Du bist nicht in lebensgefährlich, aber dein Leben dauert nicht zu lang.
Du wächst auf und schaut genau gerad zu die Neonröhre, die hell leuchtet. Bald siehst du
die Ärzte kommen. Sie erklären dich, dass du bei dem Unfall überleben hast. Aber sie möchten
dich erstmal wichtige Frage stellen, weil die Zeit ja noch davon läuft. Die weitere Erklärung
kommt später. Erstmal diese zwei wichtige Variante um dein Leben! Außerdem mahnt die Arzt
dich, dass du dich genau überlegen sollst, denn wenn du eine Variant ausgesucht hast und
dann lässt es sich nie wieder rückgängig. Diese Variant war notwendig um dein Leben optimal
zu erhalten! Sie brauchen aber deine Antwort, bevor sie die Eingriffe der Operation starten.
Ein Arzt stellt dich zwei Variante:
Erste Variant: Du wirst Blind, du kannst nichts mehr sehen, aber du erhälst dein Leben!
Zweite Variant: Du wirst Taub, du kannst nichts mehr hören, aber du erhälst dein Leben!
Jetzt überlasse ich eure Meinung. Eine Diskussion wäre auch nicht schlecht.
Gruß David
[img]http://www.dolbrother.de/sign.jpg[/img]
Wenn ich vorher beides konnte, würde ich "lieber" taub werden als blind. Denn wenn ich taub bin, kann ich immer noch meine Umwelt sehen, und das Verhalten meiner mitmenschen beobachten.
Wenn ich nix mehr sehen würde, bekomme ich optisch nix mehr mit was um mich rum passiert. Und das würde mich wesentlich mehr stören.
Wenn ich nix mehr sehen würde, bekomme ich optisch nix mehr mit was um mich rum passiert. Und das würde mich wesentlich mehr stören.
Sehen und Hören ist beide das wichtigste im Leben, weil das sehen und hören beide verbinden. In erster Linie kann man mit dem Sehen und das Hören die Umwelt wahrnehmen und zweitens verbindet das Hören sogar die Seele mit der Umwelt -genauso wie das Sehen.
Äh... "Hupkonzert" - Das ist das Martinshorn von Einsatzwagen ist das richtig?
Äh... "Hupkonzert" - Das ist das Martinshorn von Einsatzwagen ist das richtig?
Zwar ist es überaus unrealistisch, dass man bei der Operation entweder blind oder taub wird.
Das Thema an sich ist jedoch interessant.
Ich glaube, dass es weitaus schlimmer ist, blind zu sein. Die Augen sind nun mal das wichtigste Sinnesorgan. Nach einer Erblindung wird es nie mehr möglich sein, sich in der Umgebung so zu orientieren wie ein Sehender, wenngleich Blinde hier Erstaunliches leisten und sich draußen bewegen können. Ganz ohne fremde Hilfe geht es aber nicht, zumindest nicht in Gegenden, die sie nicht kennen.
Als Tauber hat man dagegen geringere Einschränkungen. Man kann sich draußen normal bewegen und z.B. ein Rad oder Auto lenken. Ebenso im Internet surfen, Zeitung lesen usw. Blinde mussten früher auf die Ausgaben in Brailleschrift zurückgreifen. Das Angebot war recht gering und die Bücher extrem voluminös. Hörkassetten waren eine Alternative, aber auch hier gab es kein üppiges Angebot.
Heute ist es für Blinde dank der neuen Medien etwas einfacher. Texte können per Software aus dem Internet vorgelesen oder per Brailleschriftapparatur übersetzt werden und es gibt eine Riesenauswahl an Hörbüchern und Radiostationen, sodass Blinde sich z.B. über das Weltgeschehen, über Literatur und Wissenschaft informieren können. Dennoch stelle ich mir das Leben für Blinde immer noch schwer vor, auch wenn viele sagen, dass sie glücklich sind und gut mit ihrem Schicksal zurecht kommen. Am einfachten ist es wohl für diejenigen, welche es nicht anders kennen, da sie von Geburt aus blind sind. Sie vermissen hier nichts.
Bei taub Geborenen ist es vermutlich ähnlich. Später Ertaubte werden, auch wenn sie sich mit dem Verlust des Gehörs abgefunden haben, immer etwas vermissen.
Das Thema an sich ist jedoch interessant.
Ich glaube, dass es weitaus schlimmer ist, blind zu sein. Die Augen sind nun mal das wichtigste Sinnesorgan. Nach einer Erblindung wird es nie mehr möglich sein, sich in der Umgebung so zu orientieren wie ein Sehender, wenngleich Blinde hier Erstaunliches leisten und sich draußen bewegen können. Ganz ohne fremde Hilfe geht es aber nicht, zumindest nicht in Gegenden, die sie nicht kennen.
Als Tauber hat man dagegen geringere Einschränkungen. Man kann sich draußen normal bewegen und z.B. ein Rad oder Auto lenken. Ebenso im Internet surfen, Zeitung lesen usw. Blinde mussten früher auf die Ausgaben in Brailleschrift zurückgreifen. Das Angebot war recht gering und die Bücher extrem voluminös. Hörkassetten waren eine Alternative, aber auch hier gab es kein üppiges Angebot.
Heute ist es für Blinde dank der neuen Medien etwas einfacher. Texte können per Software aus dem Internet vorgelesen oder per Brailleschriftapparatur übersetzt werden und es gibt eine Riesenauswahl an Hörbüchern und Radiostationen, sodass Blinde sich z.B. über das Weltgeschehen, über Literatur und Wissenschaft informieren können. Dennoch stelle ich mir das Leben für Blinde immer noch schwer vor, auch wenn viele sagen, dass sie glücklich sind und gut mit ihrem Schicksal zurecht kommen. Am einfachten ist es wohl für diejenigen, welche es nicht anders kennen, da sie von Geburt aus blind sind. Sie vermissen hier nichts.
Bei taub Geborenen ist es vermutlich ähnlich. Später Ertaubte werden, auch wenn sie sich mit dem Verlust des Gehörs abgefunden haben, immer etwas vermissen.
- Boris Merath
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Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht...
Jedenfalls bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass mir das sehen können viel wichtiger ist als das hören können - auch wenn ich bei beidem es sehr schlimm fände es zu verlieren. Aber das Sehen ist nunmal für ein selbstständiges Leben eindeutig das wichtigere - ohne Gehör kann man sich auch in Fremden gegenden auf der Straße bewegen, ohne etwas zu sehen wird es sehr schwierig...
Jedenfalls bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass mir das sehen können viel wichtiger ist als das hören können - auch wenn ich bei beidem es sehr schlimm fände es zu verlieren. Aber das Sehen ist nunmal für ein selbstständiges Leben eindeutig das wichtigere - ohne Gehör kann man sich auch in Fremden gegenden auf der Straße bewegen, ohne etwas zu sehen wird es sehr schwierig...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Immer so seltsame Fragen hierSchwarzwälder @ 27 Nov 2006, 14:23 hat geschrieben: Ich würde mich auch ganz klar für weiterhin sehen entscheiden.
Aber mal ne ähnliche Frage:
Wie würdet ihr euch bei Arm amputation vs. Bein amputation entscheiden? (Also ich meine jeweils beide.)
Da kann ich mich nicht so Recht entscheiden :-/.
Gruß, Schwarzwälder.

Die Arme sind sicher wichtiger, da die meisten Arbeiten mit Händen ausgeführt werden. Bewegen kann man sich notfalls ja auch per Rollstuhl, in unserem schönen und fast 100 % behindertengerecht und barrierefrei gestalteten Land ist dies ja kein Problem mehr.
Dennoch ist die Frage - aber das ist wahrscheinlich allen Beteiligten klar

Ich habe aber mal eine andere Frage (auch nicht besonders realistisch, aber noch ein klein wenig näher dran an der Wirklichkeit).
Angenommen, ihr seid für das Stellen der Weichen verantwortlich. Unglücklicherweise seht ihr, dass ein Güterwagen ins Rollen gekommen ist. Er rollt auf eine 20-köpfige Schulklasse zu, die sich auf dem Gleis befindet. Ihr habt aber die Möglichkeit, die Weiche so zu stellen, dass er auf ein Nebengleis geleitet wird, auf dem sich allerdings eine alte Oma befindet. Würdet ihr das tun? Anzumerken ist, dass keine anderen Möglichkeiten erlaubt sind und dass die Personen auf dem Gleis keine Möglichkeit mehr haben, sich in Sicherheit zu bringen und daher entweder die Schulklasse oder die Oma überrolt wird.
Ich finde das Beispiel eigentlich ziemlich blöd, aber es wurde angeblich mal in einer Juravorlesung gebracht. Vom rechtlichen Standpunkt ist es nicht uninteressant, wobei klar ist, dass wir hier keine Rechtsberatung machen dürfen

- 411'er
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Aber nicht das dies hier noch ein Selbstverstümmelungsforum wird!!!
Also Hände sind wichtiger, ich kann auch im Rollstuhl fuzzen,...
Edit: Schwere Frage mit der Weiche, jeder hätte das Recht auf Leben, ich würde allerdings die Weiche stellen! Es sind immerhin mehrere Leben und jüngere, als die "alte Frau", die kein 10-15 Jahre mehr alt wird.
Also Hände sind wichtiger, ich kann auch im Rollstuhl fuzzen,...
Edit: Schwere Frage mit der Weiche, jeder hätte das Recht auf Leben, ich würde allerdings die Weiche stellen! Es sind immerhin mehrere Leben und jüngere, als die "alte Frau", die kein 10-15 Jahre mehr alt wird.
Es ist wohl so, dass nach deutschem Recht ein Aufrechnen und Bewerten von Leben nach Anzahl der Leute und Alter grundsätzlich nicht erlaubt ist. Demnach ist das Leben der alten Frau genauso schützenswert wie das der 20-köpfigen Schulklasse. Es gibt in diesem Fall also keine "richtige" Entscheidung.411'er @ 27 Nov 2006, 15:36 hat geschrieben: Edit: Schwere Frage mit der Weiche, jeder hätte das Recht auf Leben, ich würde allerdings die Weiche stellen! Es sind immerhin mehrere Leben und jüngere, als die "alte Frau", die kein 10-15 Jahre mehr alt wird.
Aber so wie ich es verstanden hat, wird man dennoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit straffrei ausgehen, wenn man die Weiche umstellt (und wohl auch, wenn man sie nicht umstellt).
Hinweis: Dies ist keine Rechtsberatung, da ich eine solche nicht leisten darf, sondern nur meine persönliche Meinung.
- glemsexpress
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Sehen,Dol-Sbahn @ 26 Nov 2006, 11:11 hat geschrieben: Erste Variant: Du wirst Blind, du kannst nichts mehr sehen, aber du erhälst dein Leben!
Zweite Variant: Du wirst Taub, du kannst nichts mehr hören, aber du erhälst dein Leben!
Dann muss man halt immer einen Notizblock mitführen um sich zu unterhalten (sofern die Unterhaltungspartner nicht Gebädensprache können)
Ich hab lieber meine Arme als meine Beine,Schwarzwälder @ 27 Nov 2006, 14:23 hat geschrieben: Wie würdet ihr euch bei Arm amputation vs. Bein amputation entscheiden? (Also ich meine jeweils beide.)
den Rollifahren kann ich schon (wenn auch noch nocht gut). Doch beinstümmel hätt ich schon gern noch, sonst kippt maan so leicht. Außerdem stell ich mir das Umsetzen (z.B. Rolli - WC oder Rolli - Bett ohne Beine recht schwierig vor. Des weiteren kann man sich ja dann gar nichts mehr auf den Schoß legen (z.B. ein Tablett oder eine Reisetasche). Aber immer noch besser wie wenn man mit den Füßen essen muss.
Wenn du erst mal im Rolli sitzt dann fallen dir Plötzlich überall Hindernisse auf die du sonst gar nicht bemerkst wie z.B. kleine Treppchen mit 2 Stufen (da ist ohne fähige B-Persohn bereits schluss). Außerdem wird man ständig von irgendwelchen Leuten belästigt die z.B. die Fahrstühle nur aus Bequemlichkeit benützen (obwohl die Rolltreppen eigendlich schneller sind)tra(u)mmann @ 27 Nov 2006, 15:09 hat geschrieben: Die Arme sind sicher wichtiger, da die meisten Arbeiten mit Händen ausgeführt werden. Bewegen kann man sich notfalls ja auch per Rollstuhl, in unserem schönen und fast 100 % behindertengerecht und barrierefrei gestalteten Land ist dies ja kein Problem mehr.
Ich täte die Weiche Stellen und zwar aus zwei gründen:tra(u)mmann @ 27 Nov 2006, 15:09 hat geschrieben:Angenommen, ihr seid für das Stellen der Weichen verantwortlich. Unglücklicherweise seht ihr, dass ein Güterwagen ins Rollen gekommen ist. Er rollt auf eine 20-köpfige Schulklasse zu, die sich auf dem Gleis befindet. Ihr habt aber die Möglichkeit, die Weiche so zu stellen, dass er auf ein Nebengleis geleitet wird, auf dem sich allerdings eine alte Oma befindet. Würdet ihr das tun? Anzumerken ist, dass keine anderen Möglichkeiten erlaubt sind und dass die Personen auf dem Gleis keine Möglichkeit mehr haben, sich in Sicherheit zu bringen und daher entweder die Schulklasse oder die Oma überrolt wird.
- bei höherer Geschwindigkeit würde der Güterwagen eventuell an der falsch gestellten weiche entgleisen.
- lieber ein Toter als 20. (wobei sowas wie man aus der debatte nach den 11. September entnehmen konnte kein Argument sein darf).
Klar, Du hast Recht, das ist sehr lästig, aber man kann m.E. damit noch eher leben als ohne Arme.glemsexpress @ 27 Nov 2006, 16:16 hat geschrieben:Wenn du erst mal im Rolli sitzt dann fallen dir Plötzlich überall Hindernisse auf die du sonst gar nicht bemerkst wie z.B. kleine Treppchen mit 2 Stufen (da ist ohne fähige B-Persohn bereits schluss). Außerdem wird man ständig von irgendwelchen Leuten belästigt die z.B. die Fahrstühle nur aus Bequemlichkeit benützen (obwohl die Rolltreppen eigendlich schneller sind)
Die Aufgabe ist so gestellt, dass der Güterwagen nicht entgleisen wird (hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen).glemsexpress @ 27 Nov 2006, 16:16 hat geschrieben:Ich täte die Weiche Stellen und zwar aus zwei gründen:
- bei höherer Geschwindigkeit würde der Güterwagen eventuell an der falsch gestellten weiche entgleisen.
- lieber ein Toter als 20. (wobei sowas wie man aus der debatte nach den 11. September entnehmen konnte kein Argument sein darf).
Wie schon geschrieben, darf man meiner Meinung nach Menschenleben nicht gegenseitig aufrechnen. Das eine Menschenleben ist genau so viel wert wie die 20. Um 20 Menschenleben zu retten, darf man (offenbar) nicht ein anderes dafür opfern. Ob man dann vor Gericht verurteilt wird, ist eine andere Frage. Wenn es in der Praxis wirklich zu solch einem Fall kommt, wird das vermutlich als illegal eingestuft, was aber nicht bedeutet, dass man nicht doch ohne Strafe davon kommt. Zumal man ja faktisch keine andere Möglichkeit hatte.
Da gab es doch mal vor kurzem ein neues Gesetz, das den Abschuss von Passierflugzeugen im Terrorfall erlauben sollte? Wurde das Gesetz nicht aus dem genannten Grund gestoppt?
- glemsexpress
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Sicher, daher auch meine Entscheidung die Beine zu Opfern.tra(u)mmann @ 27 Nov 2006, 16:25 hat geschrieben: Klar, Du hast Recht, das ist sehr lästig, aber man kann m.E. damit noch eher leben als ohne Arme.
Zu not Sagt man einfach man hätte die Oma nicht gesehen und bringt die entgleisungstheorie. Außerdem muss man sich ja auch fragen was haben so viele Perohnen auf den Gleisen zu Suchen?tra(u)mmann @ 27 Nov 2006, 16:25 hat geschrieben: Wie schon geschrieben, darf man meiner Meinung nach Menschenleben nicht gegenseitig aufrechnen. Das eine Menschenleben ist genau so viel wert wie die 20. Um 20 Menschenleben zu retten, darf man (offenbar) nicht ein anderes dafür opfern. Ob man dann vor Gericht verurteilt wird, ist eine andere Frage. Wenn es in der Praxis wirklich zu solch einem Fall kommt, wird das vermutlich als illegal eingestuft, was aber nicht bedeutet, dass man nicht doch ohne Strafe davon kommt. Zumal man ja faktisch keine andere Möglichkeit hatte.
Das meinte ich mit der Debatte nach den 11.September.tra(u)mmann @ 27 Nov 2006, 16:25 hat geschrieben:Da gab es doch mal vor kurzem ein neues Gesetz, das den Abschuss von Passierflugzeugen im Terrorfall erlauben sollte? Wurde das Gesetz nicht aus dem genannten Grund gestoppt?
Das Beispiel ist sicher wirklichkeitsfremd. Aber je länger man darüber nachdenkt, desto interessanter wird es.glemsexpress @ 27 Nov 2006, 16:33 hat geschrieben: Zu not Sagt man einfach man hätte die Oma nicht gesehen und bringt die entgleisungstheorie. Außerdem muss man sich ja auch fragen was haben so viele Perohnen auf den Gleisen zu Suchen?
Man hätte natürlich auch fragen können, ob man ein Flugzeug mit 100 Passagieren an Board, das von Terroristen entführt wurde und das Kurs auf einen Wolkenkratzer mit 30.000 Angestellten genommen hat und dieser nicht mehr rechtzeitig und vollständig evakuiert werden kann, sodass Tausende Personen im Gebäude bleiben müssen, abschießen darf.
Als das Weichenbeispiel erfunden wurde, hatte aber offenbar niemand so viel Phantasie, um sich ein solch Menschen verachtendes Verbrechen auch nur im Kopf vorzustellen.

- Michi Greger
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 4159
- Registriert: 06 Sep 2002, 22:06
- Wohnort: mehrfach
Servus,
meine Entscheidungen zu den 3 bisher gestellten Fragen:
Blind oder Taub: ich könnte besser damit leben, blind zu sein, als nie wieder etwas hören zu können - dafür lebe ich einfach zu sehr mit Musik.
Arme oder Beine: lieber keine Beine mehr als keine Arme - weil die Arme bei mir doch (feinmotorisch) deutlich besser dran sind
Weiche stellen: genau unterm Wagen umschmeißen -> Entgleisung/Wagen rutscht quer -> alle tot.
MfG Michi
meine Entscheidungen zu den 3 bisher gestellten Fragen:
Blind oder Taub: ich könnte besser damit leben, blind zu sein, als nie wieder etwas hören zu können - dafür lebe ich einfach zu sehr mit Musik.
Arme oder Beine: lieber keine Beine mehr als keine Arme - weil die Arme bei mir doch (feinmotorisch) deutlich besser dran sind
Weiche stellen: genau unterm Wagen umschmeißen -> Entgleisung/Wagen rutscht quer -> alle tot.
MfG Michi
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Wie schon häufig erwähnt, ist dies sehr unwahrscheinlich, aber rein hypothetisch dennoch mal meine Ansicht dazu:Dol-Sbahn @ 26 Nov 2006, 11:11 hat geschrieben:Ein Arzt stellt dich zwei Variante:
Erste Variant: Du wirst Blind, du kannst nichts mehr sehen, aber du erhälst dein Leben!
Zweite Variant: Du wirst Taub, du kannst nichts mehr hören, aber du erhälst dein Leben!
Oftmals wird sich hier fürs sehen statt hören entschieden, eigentlich ja nur sogar. Dabei ist das hören genauso wichtig und unentbehrlich. Ohne das Gehör stößt man nicht nur im Alltag im Umgang mit Menschen auf ungeahnte Probleme. Sei es z.B. im Supermarkt oder am Fahrkartenschalter, überall wird die Kommunikation zum Problem. Man sieht zwar was, und es gibt Zeichensprache, nur wer kann die schon von der normalen Bevölkerung. Des weiteren kommt dazu das der Mensch sich mittels Gehör auch orientiert, klingt komisch, ist aber so. Sobald es nämlich dunkel draußen wird, übernimmt das Gehör Teile der Orientierung und man hört plötzlich viel mehr und Dinge, die man bei Tag nie hören würde. Von daher sind beide Sinne, sowohl das Sehen als auch das Hören unverzichtbar. Ich bewundere immer wieder die Leute, die ohne einem dieser Sinne zurecht kommen. Ich persönlich würde diese OP ablehnen und mich für keine der beiden Möglichkeiten entscheiden. Warum? Was nutzt es mir, wenn ich zwar lebe, aber größtenteils völlig isoliert, dabei geht man letztenendes auch nur ein, dann kann man’s auch gleich abkürzen.
An dieser Stelle wird die Entscheidung schon einfacher. Das filigrane Werkzeug Hand, welches nun mal am Arm dranhängt ist durch nix zu ersetzen. Auch wenn mir durchaus bewußt ist wie wichtig die Beine im Leben sind, aber die zu verlieren wäre dabei doch noch das geringere Übel.Schwarzwälder @ 27 Nov 2006, 14:23 hat geschrieben:Aber mal ne ähnliche Frage:
Wie würdet ihr euch bei Arm amputation vs. Bein amputation entscheiden? (Also ich meine jeweils beide.)
Diese Situation ist wiederum gar nicht einfach. Überspitzt betrachtet könnte man jetzt sagen, die Oma liegt eh bloß dem Staat auf der Tasche und belastet das Renten-, Kranken- und Pflegesystem, während die Kinder potentielle neue Steuersklaven und Weihnachtsgänse der Politiker sind. Demnach wäre aus wirtschaftlicher Sicht der Güterwagen Richtung Oma bei weitem sinnvoller als Richtung Schüler. Weiter betrachtet könnte man jetzt aufführen, das bei den 20 Kindern etwa 20 Familien zerstört werden, bei der Oma jedoch lediglich eine Familie in Trauer gestürzt wird obwohl da ohnehin immer mit dem baldigen Ableben der alten Dame gerechnet werden müßte. Aber ganz so einfach ist die Entscheidung halt auch nicht, denn jedes Leben, egal ob alt ob jung, ob Mensch ob Tier, ist gleich viel oder wenig wert. Jedes Lebewesen hat das Recht auf Leben, egal ab 2 Jahre alt oder 98. So, aber was nun tun mit dem Güterwagen? Am besten die Weiche unter dem Wagen drehen, damit eine Entgleisung mit umkippen provozieren und somit sowohl die Oma als auch die Schüler vorm überfahren retten. Zumindest täte dadurch das ziellose Rollen des Wagens aufgehalten werden, und man riskiert lediglich Paragraph 315a des StGB, hat aber alle 21 Leben gerettet. Pech isses, wenn die Personen zu dicht an der Weiche stehen, dann hat man die A-Karte gezogen in diesem Fall.tra(u)mmann @ 27 Nov 2006, 15:09 hat geschrieben:Angenommen, ihr seid für das Stellen der Weichen verantwortlich. Unglücklicherweise seht ihr, dass ein Güterwagen ins Rollen gekommen ist. Er rollt auf eine 20-köpfige Schulklasse zu, die sich auf dem Gleis befindet. Ihr habt aber die Möglichkeit, die Weiche so zu stellen, dass er auf ein Nebengleis geleitet wird, auf dem sich allerdings eine alte Oma befindet. Würdet ihr das tun? Anzumerken ist, dass keine anderen Möglichkeiten erlaubt sind und dass die Personen auf dem Gleis keine Möglichkeit mehr haben, sich in Sicherheit zu bringen und daher entweder die Schulklasse oder die Oma überrolt wird.
Aber auch hier, sehr hypothetisch gedacht das Ganze ...
Gruß, Guido
Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]
Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Tf bei der S-Bahn München
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Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Über das Hören vs. Sehen möchte ich noch was sagen, daß ich mit dem hören erst ab 90 dB beginne, damit bin ich also ohne die techn. Hilfsmittel (z.B. Hörgeräte) völlig "taub". Ich muß sowas sagen, daß ich an taubheit angrenzend schwerhörig bin. Wenn es um das sehen geht, ist mir das Sehen wirklich lieber als die blindheit.
- Wetterfrosch
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zur Weichenstellung...
Was machen Oma und 20 Schüler auf den Gleisen...
:quietsch:
Was machen Oma und 20 Schüler auf den Gleisen...


-->Das Chaos täglich - Wetter erleben<--[img]http://smilies.cw08.calibra-web.de/html ... e/1143.gif[/img]
Blaskapelle Bruckmühl (NEU - jetzt wieder online!)[img]http://smilies.cw08.calibra-web.de/html ... y/tube.gif[/img]
METEO in München studieren:
Homepage der Mangfalltalbahn
Blaskapelle Bruckmühl (NEU - jetzt wieder online!)[img]http://smilies.cw08.calibra-web.de/html ... y/tube.gif[/img]
METEO in München studieren:
Homepage der Mangfalltalbahn
- glemsexpress
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Ich kenns nur andersrum!glemsexpress @ 29 Nov 2006, 16:22 hat geschrieben:kann ja sein das da so ein Bahnübergang ist wo die Schranken erst dann zu gehen wenn der Zug schon durch istWetterfrosch @ 29 Nov 2006, 16:11 hat geschrieben:zur Weichenstellung...
Was machen Oma und 20 Schüler auf den Gleisen...![]()
:quietsch:
(ja das gib´s wirklich)
- glemsexpress
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- Registriert: 03 Nov 2005, 22:25
- Wohnort: Ludwigsburg
Dann fahr mal mit der OEG (Schmalspurbahn mit Strab-Abschnitten im RheinNeckar-Raum).411'er @ 29 Nov 2006, 17:59 hat geschrieben:Ich kenns nur andersrum!glemsexpress @ 29 Nov 2006, 16:22 hat geschrieben: kann ja sein das da so ein Bahnübergang ist wo die Schranken erst dann zu gehen wenn der Zug schon durch ist(ja das gib´s wirklich)
Da hab ich so was schon des öfteren erlebt. Ein Glück das da nie waqs passiert ist, einmal war´s aber richtig knapp.
Nun konnte ich endlich hier W-Frage zu diesem Thema beantworten.
Die Diskussion mit meinem Klassenleiter war wirklich auch interessant, wie ihr euch bereit diskutiert habt.
Schön, dass hier schon insgesamt zwei Seite. Auch abweich von diesem Thema ist auch recht interessant. Also kehren wir wieder zurück zu diesem Thema.
Ich hatte mein Klassenleiter gefragt, wenn er nicht mal von der Gehörlosigkeit erfahren wäre und er diese Variante bekommen hat, was würde er dann entscheiden. Ich erhalte eine Antwort. Ich war wirklich sprachlos. Ich glaube, ihr würdet auch genauso entscheiden, wenn ihr nicht von andere Alternative für die Taubheit erfährt. Ihr würdet für erste Variant entscheiden. Er hatte für erste Variant entscheiden. Natürlich begründete er das.
Er könnte einfach nicht vorstellen, dass die langjährige Gewohnheit dann bald Schluss sein muss. Er würde dann sehr isoliert fühlen, weil er konnte nichts hören und auch nichts anfangen. Wenn jemand ihn ansprechen wollt, kann er auch nichts anfangen. Er würde viele große Hilfe brauchen. Das war die Folge, glaubt er. Und er glaubt auch, dass die Mehrheit für die erste Variant entscheiden würden.. Das könnte so passieren, wenn das Menschen noch nie von der Alternativ erfahren.
Ich hatte versucht das wiederzusprechen. Aber ich hatte auch daran überlegt... Er könnte Recht haben.
Denn die Öffentlichkeitsarbeit über Taubheit ist sehr niedrig. Es liegt nicht an unserem Politik, DGB, sondern die Gesundheitspolitik, die noch auf die falsche Richtung bevorzugen.
Ich hatte eure Meinungen zitieren und auch wiedergegeben... Die möchte ich auch mal zeigen, wie...
Orientierung ist nach meine Meinung das Gespürt das wichtigste Sinne, das sehen zweite wichtigste Sinne!!!!! Also ihr könnt freuen, wenn ihr diese zwei Variante bekommt. Ihr verlor die Balance nicht und ihr behaltet den Sinn, das Gespürt noch. Wer ohne Gespürt lebt, kann nichts anfangen. (Die Lähmung ist etwas anderes.)
Natürlich mit große Beschränkung, da sie keine eigene Kultur hat.
Jetzt haben wir neue Stichpunkt: Kultur.
Ihr kommt auf dem Welt zurecht, weil ihr verknüpft zu Kultur habt. Ihr habt Instinkt, zu welchem Kultur ihr angehören seid. Wir taube Menschen auch. Die Blinde haben auch eigene Kultur. Die Menschen, die auf Rollstuhl angewiesen sind, haben auch Kultur. Aber das Problem ist: Alle Behinderungen außerhalb Tauben sind nicht so mächtig.
Warum?
Nenne viele Beispiele (ist ja schwer zu vorstellen, aber ich versuche immerhin):
Blinde besuchen die Schule wie ihr, das Leben ist fast identisch wie ihr, aber mit Beschränkung.
Menschen, die auf Rollstuhl angewiesen sind, besuchen die Schule wie ihr, das Leben ist fast identisch wie ihr, aber mit Beschränkung.
Ein Hand weniger, besuchen die Schule wie ihr, das Leben ist fast identisch wie ihr, aber mit Beschränkung.
Unsere Schule sollen so sein wie ihr, aber wir haben mit eigene Faust entwickeln. Die Lehrer versuchen diese Entwicklung abzubremsen und in gleiche Richtung so zu steuern wie ihr. Sie haben aber versagt.
Unsere Entwicklung ist so weit gekommen, dass die Kultur schon längst (positiv, also ohne Chaos) gespaltet ist. Die Entwicklung begann erst vor lange Zeit und wir benutzen diese Entwicklung noch, indem wir diese Entwicklung immer schleifen (Verbessern). Wir sind mit dieser Entwicklung zufrieden.
Deshalb kommen wir auf dem Welt sehr zurecht, wir sehen dieser Welt als zweite unsichtbare Planet ein. Wir haben eigene Organisation, eigene Faust, eigene "Gesetze" und so weiter...
Versteht ihr das?
Ich hoffe, mein Text regt euch an um die Diskussion noch spannender auszulösen.
Gruß
David
Die Diskussion mit meinem Klassenleiter war wirklich auch interessant, wie ihr euch bereit diskutiert habt.
Schön, dass hier schon insgesamt zwei Seite. Auch abweich von diesem Thema ist auch recht interessant. Also kehren wir wieder zurück zu diesem Thema.
Ich hatte mein Klassenleiter gefragt, wenn er nicht mal von der Gehörlosigkeit erfahren wäre und er diese Variante bekommen hat, was würde er dann entscheiden. Ich erhalte eine Antwort. Ich war wirklich sprachlos. Ich glaube, ihr würdet auch genauso entscheiden, wenn ihr nicht von andere Alternative für die Taubheit erfährt. Ihr würdet für erste Variant entscheiden. Er hatte für erste Variant entscheiden. Natürlich begründete er das.
Er könnte einfach nicht vorstellen, dass die langjährige Gewohnheit dann bald Schluss sein muss. Er würde dann sehr isoliert fühlen, weil er konnte nichts hören und auch nichts anfangen. Wenn jemand ihn ansprechen wollt, kann er auch nichts anfangen. Er würde viele große Hilfe brauchen. Das war die Folge, glaubt er. Und er glaubt auch, dass die Mehrheit für die erste Variant entscheiden würden.. Das könnte so passieren, wenn das Menschen noch nie von der Alternativ erfahren.
Ich hatte versucht das wiederzusprechen. Aber ich hatte auch daran überlegt... Er könnte Recht haben.
Denn die Öffentlichkeitsarbeit über Taubheit ist sehr niedrig. Es liegt nicht an unserem Politik, DGB, sondern die Gesundheitspolitik, die noch auf die falsche Richtung bevorzugen.
Ich hatte eure Meinungen zitieren und auch wiedergegeben... Die möchte ich auch mal zeigen, wie...
lieber taub werden als blind.
-> kann ich immer noch meine Umwelt sehen, und das Verhalten meiner mitmenschen beobachten.
optisch nix mehr mit was um mich rum passiert.
-> würde mich wesentlich mehr stören.
Die Augen sind nun mal das wichtigste Sinnesorgan
-> Nach einer Erblindung wird es nie mehr möglich sein, sich in der Umgebung so zu orientieren wie ein Sehender
Klar ist sehen wichtiger!
Ihr habt das so begründen, aber was ist mit dieser Begründung:->Ca. 90% aller Informationen nehmen wir optisch auf
Ohne das Gehör stößt Probleme
-> überall wird die Kommunikation zum Problem
-> Mensch sich mittels Gehör auch orientiert
Stichpunkt: Orientierung, auch wenn ihr taub seid, könnt ihr noch orientieren und zwar durch das Gespürt. Ihr behauptet, ihr orientiert über das Gehör. Ja stimmt, im Gehör hat eine Balance, sogenannte Gleichgewicht in drei Richtungen. Diese Balance braucht selbst Taubheit auch. DieBlind oder Taub: ich könnte besser damit leben, blind zu sein, als nie wieder etwas hören zu können - dafür lebe ich einfach zu sehr mit Musik.
Orientierung ist nach meine Meinung das Gespürt das wichtigste Sinne, das sehen zweite wichtigste Sinne!!!!! Also ihr könnt freuen, wenn ihr diese zwei Variante bekommt. Ihr verlor die Balance nicht und ihr behaltet den Sinn, das Gespürt noch. Wer ohne Gespürt lebt, kann nichts anfangen. (Die Lähmung ist etwas anderes.)
Bist du sicher, dass Taubheit immer einen Notizblock oder ähnliche Hilfsmittel mitführen? Ich habe keins und komme ohne Hilfsmittel damit zurecht. Ich kann erst ab 100dB hören, also ob ohne oder mit Hörgerät kann ich auch nichts anfangen.->Dann muss man halt immer einen Notizblock mitführen um sich zu unterhalten (sofern die Unterhaltungspartner nicht Gebädensprache können)
Ich respektiere deine Entscheidung, wie wäre, wenn du mal kurz über die Gehörlosenwelt mal erfahren, bevor du blind wirst? Gehörlosenwelt hat eigene Kultur und ist auch so mächtig wie ihre Kultur auch.Blind oder Taub: ich könnte besser damit leben, blind zu sein, als nie wieder etwas hören zu können - dafür lebe ich einfach zu sehr mit Musik.
Du kannst nie akzeptieren, was auf dich kommen wird. Das sehe ich in deiner Entscheidung so. Das respektiere ich dich auch. Es gibt auch Taub-Blinde Menschen. Die kommen auf dem Welt sehr zurecht.Warum? Was nutzt es mir, wenn ich zwar lebe, aber größtenteils
völlig isoliert, dabei geht man letztenendes auch nur ein,
dann kann man’s auch gleich abkürzen.
Natürlich mit große Beschränkung, da sie keine eigene Kultur hat.
Jetzt haben wir neue Stichpunkt: Kultur.
Ihr kommt auf dem Welt zurecht, weil ihr verknüpft zu Kultur habt. Ihr habt Instinkt, zu welchem Kultur ihr angehören seid. Wir taube Menschen auch. Die Blinde haben auch eigene Kultur. Die Menschen, die auf Rollstuhl angewiesen sind, haben auch Kultur. Aber das Problem ist: Alle Behinderungen außerhalb Tauben sind nicht so mächtig.
Warum?
Nenne viele Beispiele (ist ja schwer zu vorstellen, aber ich versuche immerhin):
Blinde besuchen die Schule wie ihr, das Leben ist fast identisch wie ihr, aber mit Beschränkung.
Menschen, die auf Rollstuhl angewiesen sind, besuchen die Schule wie ihr, das Leben ist fast identisch wie ihr, aber mit Beschränkung.
Ein Hand weniger, besuchen die Schule wie ihr, das Leben ist fast identisch wie ihr, aber mit Beschränkung.
Unsere Schule sollen so sein wie ihr, aber wir haben mit eigene Faust entwickeln. Die Lehrer versuchen diese Entwicklung abzubremsen und in gleiche Richtung so zu steuern wie ihr. Sie haben aber versagt.
Unsere Entwicklung ist so weit gekommen, dass die Kultur schon längst (positiv, also ohne Chaos) gespaltet ist. Die Entwicklung begann erst vor lange Zeit und wir benutzen diese Entwicklung noch, indem wir diese Entwicklung immer schleifen (Verbessern). Wir sind mit dieser Entwicklung zufrieden.
Deshalb kommen wir auf dem Welt sehr zurecht, wir sehen dieser Welt als zweite unsichtbare Planet ein. Wir haben eigene Organisation, eigene Faust, eigene "Gesetze" und so weiter...
Versteht ihr das?
Ich hoffe, mein Text regt euch an um die Diskussion noch spannender auszulösen.
Gruß
David
[img]http://www.dolbrother.de/sign.jpg[/img]
Wirklich nichts? Dabei gibt es sehr starke Hörgeräte, mit dem die "gehörlose" Menschen hören können. Mit meinenen Hörgeräten (Bei mir beginnt das Hören erst ab 90 dB), kann ich bei einigen Menschen etwas verstehen und v.a. -- was super ist -- kann ich in der S-Bahn und in den Tiefbahnhöfen der Stuttgarter S-Bahn die Standardansagen hören und verstehen, allerdings nicht die individuellen Ansagen. Stell Dir mal vor: Ich lese in der S-Bahn in der Anzeige z.B.: Nächster Halt -- *Bahnhofsname* -- Ausstieg rechts, dabei höre ich "Nächster Halt, *Bahnhofsname*, Ausstieg in Fahrtrichtung rechts. Selbst vor erreichen des Hauptbahnhofs höre ich zusätzlich den Bahnhofsnamen in Englisch - die Ausstiegsseite auf Englisch kann ich leider nicht verstehen.Dol-Sbahn @ 30 Nov 2006, 18:27 hat geschrieben:Ich habe keins und komme ohne Hilfsmittel damit zurecht. Ich kann erst ab 100dB hören, also ob ohne oder mit Hörgerät kann ich auch nichts anfangen.
Dabei fragst Du dich, wie das überhaupt möglich ist: Es ist halt mal nur eine kleine Geschichte der Eröffnung der S-Bahn nach Herrenberg betreffend, daß ich bis ich die Zeitung gelesen habe die Ansagen zur nächsten Station bis dato nie verstanden habe, erst als ich den Text in der Zeitung gelesen habe, wie das in der S-Bahn gesprochen wird, habe ich mit der Zeit langsam begonnen die Ansagen allmählich zu verstehen, auch in der Karlsruher Stadtbahn kann ich die Ansagen z.T. verstehen, da mir nicht sämtliche Haltestellennamen bekannt sind, aber das komische Floskel nach der Ankündigung der nächsten Haltestelle, das ich verstanden habe, ist - was ich bis jetzt nicht verstanden habe- regelmäßig "insuwemensa" gehört habe.
Was den Schalldruckpegel angeht: Beginnen wir mal mit dem Hörbereich, die ein normalhörender Mensch hat:

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Also viele Rollifahrer müssen auch auf Spezialschulen.Dol-Sbahn @ 30 Nov 2006, 18:27 hat geschrieben: Menschen, die auf Rollstuhl angewiesen sind, besuchen die Schule wie ihr, das Leben ist fast identisch wie ihr, aber mit Beschränkung.
Warum? Weil die "normalen" Schulen in der Regel nicht für Rollifahrer ausgebaut sind.
Ich habe einen Bekannten Rollifahrer im Landkreis Böblingen als er in seinen Heimatort auf die Schule wollte worde zuerst gesagt das geht nicht (Treppen). Nur den Hartneckigen Direcktor ist es zu verdanken dass in der Schule ein Treppenlift eingebaut wurde.
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Unsere wurde ausgebaut. Grund war, dass eine Schülerin im Rollstuhl ins Gymnasium Haigerloch kam. Aber mehr noch, da wir ne Oberstufe bekamen und sowieso überall gebaut wird (wurde)!glemsexpress @ 30 Nov 2006, 20:06 hat geschrieben: Also viele Rollifahrer müssen auch auf Spezialschulen.
Warum? Weil die "normalen" Schulen in der Regel nicht für Rollifahrer ausgebaut sind.