Dampflokomotive

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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wutter
Jungspund
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Beitrag von wutter »

[FONT=Arial]Eventuell weiß doch jemand Bescheid?
Es wäre interessant zu wissen um wieviel Grad sich der Dampf abkühlt wenn er den Zylinder verlässt. Natürlich bei warmgefahrener Maschine. Die Einlasstemperatur liegt bei 300 bis 420 Grad.
Vielleicht gibt es noch einen Dampflok. Ing. der darüber etwas sagen kann. Ich bin gespannt und sage zuvor herzlichen Dank.
Gruß wutter
hauseltr
König
Beiträge: 829
Registriert: 30 Sep 2006, 22:32

Beitrag von hauseltr »

Wenn es für Dich wichtig ist, frag doch mal hier nach:
mail@dampflokwerk.de

Das ist Meiningen!

MfG
hauseltr
Bing
Tripel-Ass
Beiträge: 200
Registriert: 27 Aug 2005, 22:25

Beitrag von Bing »

Moin Moin,

bei der Dampfmaschine die in einer Dampflok eingesetzt wird handelt es sich um eine Auspuffmaschine. Der Dampf wird im Zylinder nicht zur Kondensation gebracht sondern über den Rauchabzug und Schornstein als Dampf abgeblasen. Das Abblasen über den Rauchabzug sorgt für ausreichend Zug im Brennraum der notwendig ist um das Feuer entsprechend anzufachen.

Da Dampf erst bei ca. 100°Celsius (Luftdruckabhänig) kondensiert hat der Abdampf typischerweise eine Temperatur zwischen 110° und bis zu 150° Celsius. Ein Kondensieren in den Dampfzylindern muß möglichst vermieden werden, daher gibt es die Möglichkeit die Zylinder vorzuheizen. Die hohe Abdampftemperatur ist der Hauptgrund für den schlechten Wirkungsgrad einer Dampflok der bei Heißdampf-Verbund- Maschinen bei maximal 12% liegt. Typische Dampflokomotiven können nur 8% - 10% der in der Kohle steckenden Energie in Bewegung umsetzen.

@Edit: Tippfehler raus
wutter
Jungspund
Beiträge: 2
Registriert: 24 Jan 2007, 16:21

Beitrag von wutter »

Hallo Bing!
Danke für die Info. Warum mich das interessiert hat folgenden Grund: Wir bez. ich (Team) sind beim Bau einer Sondermaschine im Pneumatikbereich zufällig auf eine Technologie gestossen die den Wirkungsgrad einer Dampflok mehr als verdoppeln kann. Die Technologie steht. Es gibt bereits einen Prototyp der die Funktion beweist. Wir arbeiten weiter.
Gruß Wutter
janmethner
Routinier
Beiträge: 395
Registriert: 17 Jun 2006, 19:54

Beitrag von janmethner »

Ja bitte arbeitet weiter. Die Rückkehr der Dampflok *träum*. Wenn z.B. eine 01 schon soviel Power hat, dass sie erst von modernen Diesel- und E-Loks übertroffen wurde, dann denk ich mir, wenn man das mal 2 nimmt...kommt also ziemlich nahe an moderne Loks ran. Also wären doch solche verbesserten Dampfloks z.B. im Güter- und Regio-Verkehr gut einzusetzen. Fernverkehr kann ich mir ned vorstellen...ne Dampflok mit 330 - 350 km/h? Neee kann ich mir ned vorstellen.

Gruss aus München
Jan
elchris
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Registriert: 03 Mai 2003, 13:11

Beitrag von elchris »

janmethner @ 5 Feb 2007, 16:17 hat geschrieben: Wenn z.B. eine 01 schon soviel Power hat
*krächz* Kaum gehts mit paar Wägelchen in die Berge muss wieder mal die 41 oder die E ran, weil Madame die Puste ausgeht... ;)
hauseltr
König
Beiträge: 829
Registriert: 30 Sep 2006, 22:32

Beitrag von hauseltr »

ich sag nur nochmal: Meiningen!
Da sitzen noch Ing., die von Dampfloks Ahnung haben.

www.dampflokwerk.de/

MfG
MHA
Bing
Tripel-Ass
Beiträge: 200
Registriert: 27 Aug 2005, 22:25

Beitrag von Bing »

wutter @ 5 Feb 2007, 10:51 hat geschrieben: Hallo Bing!
Danke für die Info. Warum mich das interessiert hat folgenden Grund: Wir bez. ich (Team) sind beim Bau einer Sondermaschine im Pneumatikbereich zufällig auf eine Technologie gestossen die den Wirkungsgrad einer Dampflok mehr als verdoppeln kann. Die Technologie steht. Es gibt bereits einen Prototyp der die Funktion beweist. Wir arbeiten weiter.
Gruß Wutter
Moin Moin,

selbst eine Verdoppelung des Wirkungsgrades auf sagen wir mal 25% ist verglichen mit modernen Dampfkraftwerken recht lausig. Moderne Kohle- oder Öl- Kraftwerke mit angeschlossener Dampfturbine im Leistungsbereich zwischen 400 MW und 1200 MW erreichen Wirkungsgrade von bis zu 42%! Grund ist das der Abdampf ca. 24° Celsius hat (etwa Zimmertemperatur) bei einem Druck von 0,1 Bar - also Vergleich zum normalen Luftdruck sehr starker Unterdruck. Da zudem der Dampfkreislauf geschlossen ist - sprich der anschließend kondensierte Dampf wider erneut erhitzt wird kommt man dem idealen Carnot-Prozess recht nahe. Problematisch ist es diese Technik in ein fahrendes Objekt - etwa eine Lok zu komprimieren. Erste Ansätze dazu gab es mit Hochdruck Dampflokomotiven Mitte der 30er Jahre und nach dem 2. Weltkrieg. Kombiniert mit Kondensator Tendern kam man da locker auf Nutzungsgrade von 18% - war aber aufgrund der damals günstigen Brennstoffpreise und der teuren und unausgereiften Technik kein Erfolg beschieden.

Die E-Traktion bezieht Ihren Strom aus unterschiedlichen Kraftwerken (Wasser, Kohle, Öl, Kernenergie). Setzt man für die Stromerzeugung nur Kohlekraftwerke zugrunde kommt man unter'm Strich nach Abzug etwa der Leitungsverluste auf Nutzungsgrade von 36% bis zu 40%. Verluste in den Leitungen und Stromrichtern einer Lok liegen summasumarum bei weniger 1,5 % bis 2,5% je nach verwendeter Technik und Leitungslänge. Und das ist nunmal zusammen mit den Kosten für Bau und Unterhalt DIE Meßlatte für alle anderen Traktionsarten, wie Diesel oder Dampf ...

so long Bing.
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