Ganz unrecht hat er mit dem sozialistischen Verkehrsmittel nicht. War ja auch die Meinung in der DDR (eingestellte O-Bus-Betriebe nach der Wende Weimar und Potsdam), lieber Strom aus Braunkohle als Treibstoff aus der Sowjetunion. Und für U-Bahn-Bau hat der DDR damals definitiv das Geld gefehlt.Jean @ 10 Feb 2007, 09:13 hat geschrieben:Dann ist die U-Bahn und die Tram auch ein sozialistisches Verkehrsmittel, ach der Bus auch. Werden die Dummen immer mehr?"Der Obus ist ein sozialistisches Verkehrsmittel. Weg damit!"
Ich wußte nicht, daß die Schweiz ein sozialistisches Land ist...
[Innsbruck / A] Obusbetrieb wird eingestellt
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Der Obus ist ein sozialistisches Verkehrsmittel. Weg damit!
Ich glaub eher, der O-Bus resultiert fast immer aus einem Energie-Mangel oder als Ersatz für eine Tram. Viele O-Bus-Betriebe wurden eröffnet, weil Öl knapp war, aber z.B. reichlich Kohle vorhanden, die man zu Strom verheizen konnte, daher der Boom in den sozialistischen Ländern, die sich das teure Öl nicht leisten konnten.
Bezeichnend der Boom am Ende der 90er-jahre, als die sozialistischen Länder wirtschaftlich am Ende waren, in der DDR standen ja z.B. in Suhl schon die Fahrleitungsmasten. Auch in Bulgarien begann eine Orgie des O-Bus-Baus.
Im Westen war der O-Bus oftmals Ersatz für die Tram, sei es als Ersatz für eingestellte (z.B. Salzburg) oder als Ersatz für geplante, aber nicht gebaute (Innnsbruck, hier ist der zweite O-Bus wohl eher Kompensation für das schlechte Umweltgewissen, weil man die Tram ins Olydorf in den 80ern sich nicht getraut hat, zu bauen.)
Wenn sich der O-Bus gehalten hat, dann meist in einem ÖV-freundlichem Umfeld, siehe Schweiz, oder in einzelnen ÖV-freundlichen Städten, in der der O-Bus eine wichtige Funktion übernahm (Salzburg, Limoges, Solingen,....)
Italien ist ein Kuriositäten-Sonderfall und hat ja auch die seltsamsten O-Bus-Linien (z.B. San Remo-Ventimiglia an der Küste entlang), wo man sich wirklich fragt, was das ganze soll und wo auch wahlweise O-Busse und Dieselbusse fahren. Teilweise hängen ja Fahrleitungen rum, wo Jahrzehnte schon kein O-Bus mehr fuhr, und plötzlich fährt wieder mal einer oder soll einer fahren.....man weiss eigentlich nie, was in Betrieb ist und was stillgelegt.
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Klärt mich total unsozialistischen Provinzhocker mal auf: Was ist eigentlich am O-Bus so toll?
Das ist ja praktisch eine Klon aus Tram und Bus mit aber meist weniger Platz, deren Vorteil es ist, dass man eine Oberleitung braucht, womit die Flexiblität des V-Busses dahin ist, aber keine Gleise in denen sich arme Fahrradfahrer verfangen können und die den Reibungswiderstand senken würden. Also eine Tram für die, die sich keine Gleise leisten können!? - Ach, vielleicht ist das der Zusammenhang mit dem Sozialismus, Gummi hatten wir, aber keinen Stahl.
:unsure: :ph34r:
Das ist ja praktisch eine Klon aus Tram und Bus mit aber meist weniger Platz, deren Vorteil es ist, dass man eine Oberleitung braucht, womit die Flexiblität des V-Busses dahin ist, aber keine Gleise in denen sich arme Fahrradfahrer verfangen können und die den Reibungswiderstand senken würden. Also eine Tram für die, die sich keine Gleise leisten können!? - Ach, vielleicht ist das der Zusammenhang mit dem Sozialismus, Gummi hatten wir, aber keinen Stahl.

Nun denn...
Warum gibt es denn den Obus überhaupt?
Kurzer Abriß aus der Geschichte, die gleislose Bahn entstand schon sehr bald nach den ersten Straßenbahnen, der eigentliche Boom begann zu der Zeit, als die kleineren Trambahnbetriebe der Gründerzeit mit verschlissenem Wagenpark zu kämpfen hatten.
Dort wurde dann die Bahn durch den Obus ersetzt, die Infrastruktur ist ja fast dieselbe. Die Fahrzeuge aber billiger. Auch waren seinerzeit die E-Werke und die Verkehrsbetriebe in der Regel in kommunaler Hand.
Der Vorteil des Obusses liegt in seiner enormen Traktionsfähigkeit (siehe San Francisco). Auch die Beschleunigung ist besser als beim Dieselbus.
Und vor allem ist die Energiebilanz besser.
Nachteilig ist natürlich die Infrastruktur, Fahrleitungen, Unterwerke etc.. Das kostet Geld.
Zum Thema Flexibilität - Ein Obus kann bis zu sechs Metern zur Seite auslenken, mit Hilfsmotoren können Lücken überbrückt werden.
Siehe Salzburg, BÜ SLB-Obus oder das Ein- und Ausrücken in Innsbruck. Auch spart man sich die Luftweichen und die Überspannung im Betriebshof.
Auch als überzeugter Bahnfreund findet der Stangerlbus Gnade vor meinen Augen.
Allein wenn ich mir den Radau in der Salzburger Altstadt vorstelle, der dort herrschen würde, wenn dort keine Obusse verkehren würden...
Nicht zuletzt sind, wie wir alle wissen, die Ölvorräte begrenzt. Strom nicht, aber das wäre eine andere Diskussion.
D.M.
Warum gibt es denn den Obus überhaupt?
Kurzer Abriß aus der Geschichte, die gleislose Bahn entstand schon sehr bald nach den ersten Straßenbahnen, der eigentliche Boom begann zu der Zeit, als die kleineren Trambahnbetriebe der Gründerzeit mit verschlissenem Wagenpark zu kämpfen hatten.
Dort wurde dann die Bahn durch den Obus ersetzt, die Infrastruktur ist ja fast dieselbe. Die Fahrzeuge aber billiger. Auch waren seinerzeit die E-Werke und die Verkehrsbetriebe in der Regel in kommunaler Hand.
Der Vorteil des Obusses liegt in seiner enormen Traktionsfähigkeit (siehe San Francisco). Auch die Beschleunigung ist besser als beim Dieselbus.
Und vor allem ist die Energiebilanz besser.
Nachteilig ist natürlich die Infrastruktur, Fahrleitungen, Unterwerke etc.. Das kostet Geld.
Zum Thema Flexibilität - Ein Obus kann bis zu sechs Metern zur Seite auslenken, mit Hilfsmotoren können Lücken überbrückt werden.
Siehe Salzburg, BÜ SLB-Obus oder das Ein- und Ausrücken in Innsbruck. Auch spart man sich die Luftweichen und die Überspannung im Betriebshof.
Auch als überzeugter Bahnfreund findet der Stangerlbus Gnade vor meinen Augen.
Allein wenn ich mir den Radau in der Salzburger Altstadt vorstelle, der dort herrschen würde, wenn dort keine Obusse verkehren würden...
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Ich berufe mich auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
Artikel 5, Absatz 1
[Meinungs-, Informations-, Pressefreiheit; Kunst und Wissenschaft]
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
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Ich finde immer das Gescheppere lustig, wenn der Stromabnehmer über ein Geflecht von Weichen und Kreuzungen drüber geht. Dass das so auffällt, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die O-Busse wirklich praktisch lautlos sind. B) :rolleyes:Da Maicho @ 11 Feb 2007, 11:27 hat geschrieben:Allein wenn ich mir den Radau in der Salzburger Altstadt vorstelle, der dort herrschen würde, wenn dort keine Obusse verkehren würden...
Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
Genau!
Noch eine kleine Überlieferung aus Schottland.
1962 hat diese Stadt bekanntlich als letzte auf der Insel ihre Straßenbahn eingestellt.
Der Trolleybus hielt sich etwas länger.
Die Glaswegians nannten den Obus:
"Silent death!"
(Nach CSU-Logik müssen Bim und der Obus weg. Denn durch die sehr geringen Geräuschemissionen sind ja beide gefährlich...
Nicht lachen, daß habe ich wirklich so schon von einem Schwarzen gehört!)
D.M.
Noch eine kleine Überlieferung aus Schottland.
1962 hat diese Stadt bekanntlich als letzte auf der Insel ihre Straßenbahn eingestellt.
Der Trolleybus hielt sich etwas länger.
Die Glaswegians nannten den Obus:
"Silent death!"
(Nach CSU-Logik müssen Bim und der Obus weg. Denn durch die sehr geringen Geräuschemissionen sind ja beide gefährlich...
Nicht lachen, daß habe ich wirklich so schon von einem Schwarzen gehört!)
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Noch ein Vorteil: Wenn Du mal drinsitzt, wirst Du feststellen, dass der wesentlich angenehmer fährt... Vor allem schütteln und klappern O-Busse im Stand nicht.Rohrbacher @ 10 Feb 2007, 18:56 hat geschrieben: Was ist eigentlich am O-Bus so toll?
[img]http://web176.s06.speicheranbieter.de/ef/ttddampf.png[/img]
www.tramgeschichten.de
Signaturen können bis zu 50 Zeichen lang sein und
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Ah. Danke für die Aufklärung, um knapp falsch geparkte Autos rumfahren können, find' ich gut. 

Würden Dieselbusse auch nicht, wenn man sie entsprechend bauen würde, weil wenn ich's Auto anwerfe schüttelt und klappert im Stand auch nix, das ist nur eine Geldfrage.Vor allem schütteln und klappern O-Busse im Stand nicht.
Aha!
Daher der Name "Clapataro"!
Wieder was gelernt.
D.M.
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Am kommenden Sonntag findet innsbruck die offizielle Abschiedsfahrt des Obus statt.