Fragen zum Betriebsablauf

Alles über die Netze von S-Bahnen
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Hallo,

ich habe mal ein paar fragen zum Betriebsablauf bei der S-Bahn (insbesondere Stg., Muc., Ffm.):

1. Stehen Nachts und an Wochenenden alle S-Bahnen im Bahnbetriebswerk oder übernachten manche Züge an den Endpunkten (oder Abstellanlagen) der S-Bahn Linien.

2. Wer hängt z.B. vor der Hvz. an die S-Bahn Züge an den Endbahnhöfen den 3. Zug dran oder fährt nach der Hvz. den 3. Zugteil in die Abstellanlage zurück. Macht das der Tf. oder ein extra Rangierer.

3. Wie lange dauert im Durchschnitt die Schicht eines S-Bahn Tf.? Von welchen Faktoren hängt die länge einer Schicht (z.B. Aufenthalt in den Endbahnhöfen, gefahrene Kilometer, etc.).

4. Nach welchen Kriterien werden bei der S-Bahn die Dienstpläne der Fahrer zusammengestellt? Wer macht das?

5. Wer entscheidet, welches Fahrzeug auf welcher Linie eingesetzt wird und aus welchen Tfz. ein Zug gebildet wird?
DasBa
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Beitrag von DasBa »

1. Stehen Nachts und an Wochenenden alle S-Bahnen im Bahnbetriebswerk oder übernachten manche Züge an den Endpunkten (oder Abstellanlagen) der S-Bahn Linien.
Nachts stehen auf jeden Fall viele Züge in den Abstellanlagen im Netz. Im Vaihingen stehen z.B. jede Nacht ca. 15 Züge, ist 'ne nette Stimmung, wenn man sich im Winter bei Schneefall die Brücke hocharbeitet, und die 420 im Chor vor sich her summen. Am WE sieht man auch an allen Abstellanlagen abgestellte Züge. Ich bin mir sicher, dass das in anderen Städten auch so ist, für 150 bis 200 Züge bräuchte man ja eine gewaltige Abstellanlage am BW.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Für München:

zu 1: Die Fahrzeuge stehen über Nacht überall verteilt. D.h.: Aussenabstellungen und Werkstatt

zu2: Das verstärken übernimmt ein anderer Kollege. Diese Arbeiten sind meist kleinere Anhängsel zum Feierabend. <_<

zu3: Die Schichtlängen liegen zwischen 7 und 12 Stunden. Der Durchschnitt liegt bei 8/9 Stunden. Die Schichten werden vom Planungsbüro erstellt.

zu4: Die Dienstpläne der LOKFÜHRER stellt auch das Planungsbüro zusammen. Die Pläne werden dem alter nach besetzt. D.h. in den besseren Plänen fahren die älteren Kollegen, da diese Pläne zum Beispiel keine Rangierschichten mehr enthalten. Überhaupt wird darin NUR gefahren. Die jüngeren fahren in den "Arbeitsplänen" oder rollieren. Dann gibt es noch Pläne für auswärtige Lokführer, wie z.B. Augsburger oder Mühldorfer Pläne. Da sind dann die Arbeitszeiten etwas angepasst, weil manche Dienstbeginne oft nicht zu machen sind (Zugverbindung).

zu5: Lokleitung/Werkstatt Steinhausen.
elchris
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Beitrag von elchris »

Flok @ 29 Jun 2003, 18:34 hat geschrieben: zu5: Lokleitung/Werkstatt Steinhausen.
Ene Mene Miste

Wann geht ihr pinkeln? Immer am Endbahnhof und wie siehts z.b. mit Mittagspause aus
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Flok
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Beitrag von Flok »

Mittagspause??? ;) Bei uns gibt es sowas nicht. Die Pausen sind bei jeder Schicht anders. Wobei Tagschichten meist eine 40 minütige Pause haben. Bei Nachtschichten haben wir wegen der Betriebruhe länger Pause, bis zu 5/6 Stunden - je nach Schicht unterschiedlich. Es gibt auch 2 Std-Nachtruhen.
Die "kleinen Pausen" kann man immer mal machen, wie z.B. am Endbanhof.
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Beitrag von Chefanwender »

Flok @ 29 Jun 2003, 19:34 hat geschrieben: ... Dann gibt es noch Pläne für auswärtige Lokführer, wie z.B. Augsburger oder Mühldorfer Pläne. Da sind dann die Arbeitszeiten etwas angepasst, weil manche Dienstbeginne oft nicht zu machen sind (Zugverbindung). ...

Habt ihr in München Personal, das aus Augsburg kommt? :huh:
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Flok
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Beitrag von Flok »

Jepp, eine ganze Menge sogar. Ich gehöre auch dazu. Die Kollegen kommen von überall her. Einer wohnt sogar in Kaufbeuren, die anderen in Mühldorf, Freilassing/Rosenheim, Donauwörth, Ingolstadt. Ein Extremfall ist Rügen. Aber der wohnt im Wohnheim und fährt nur manchmal heim.
Jaja, sehr gemischt bei uns.
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Und wieso kommen die dann ausgrechnet nach München.
Gerade der Rügener kann doch auch bei der S-Bahn Berlin arbeiten.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Das liegt an der chronischen Personalnot der Münchner S-Bahn. Dieser Einsatzstelle fehlen seit 1972 Leute, und das wirds auch immer tun. Zur Zeit gehts (angeblich), aber spätestens wenn der 10 Minuten-Takt losgeht, fehlen wieder Kollegen.
Die Mehrheit bei uns sind sowieso "Ossis" (kein Angriff!!!). Wenn die nicht währen, würden wir im 40-Minuten-Takt fahren. Viele kommen aus anderen Dienstellen, weils dort eben keine Arbeit mehr gibt.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wenns bei der Sause immer Personalnot gibt, warum fallen dann nicht Züge wegen "fehlendem TF" aus? :blink: Irgendwie ist noch jede Leistung gefahren; wie wird das gemacht? Müssen die TF's dann wesentlich mehr arbeiten? Wenn ja, wird das auch vergütet? :blink: :unsure:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Klar wird dann mehr gearbeitet :)
In anderen Betrieben dieser AG sollen auch soviele Leute ausgestellt werden wie eigentlich noch benötigt werden würden ... Versteh einer die Personalpolitik :/
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
hawk72de

Beitrag von hawk72de »

Das ist nicht nur in dieser AG so, sondern in vielen anderen AGs und GmbHs auch.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Flok @ 29 Jun 2003, 20:07 hat geschrieben:Das liegt an der chronischen Personalnot der Münchner S-Bahn. Dieser Einsatzstelle fehlen seit 1972 Leute, und das wirds auch immer tun.
Woran liegt das eigentlich?

Sind die Arbeitsbedingungen in München nicht so besonders attraktiv im Vergleich zu anderen S-Bahn Netzen? Oder die Wohnbedingungen zu teuer? Oder ist der Personaletat einfach zu niedrig?

In den Siebzigerjahren könnte ich mir ja vorstellen, dass Personalmangel herrscht, aber jetzt im Zeichen der hohen Arbeitslosigkeit?!

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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EiB München
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Beitrag von EiB München »

Die jüngeren fahren in den "Arbeitsplänen" oder rollieren.
Was heißt das genau???? :ph34r:


:D cya Eib München :D
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Thomas089 @ 29 Jun 2003, 22:10 hat geschrieben: In den Siebzigerjahren könnte ich mir ja vorstellen, dass Personalmangel herrscht, aber jetzt im Zeichen der hohen Arbeitslosigkeit?!
Kleine :offtopic: ness: Das ist eines der schlechten Wunder der deutschen Arbeitsmarktpolitik. Spitzenzahlen von bis zu 4,6 Millionen Arbeitslosen, aber viele Firmen suchen (händeringend) nach Arbeitskräften. Schaut doch zum Beispiel mal auf die Seite von Randstad. Diese Firma stellt Leute ein, und leiht sie dann an Partnerunternehmen aus. Dort sind ständig Stellen ausgeschrieben.
Und so ist es bei vielen Betrieben. Wenn man sich die Reportagen so anschaut, die in diversen TV-Kanälen laufen, dann gibt es auch immer wieder mal Beiträge, die beweisen, wie beschissen Arbeitssuchende vermittelt werden; nämlich gar nicht. Ich will jetzt nicht sagen, daß alle Arbeitslosen zur Bahn geschickt werden sollen; das ist allgemein gemeint.

Grüße

ET 423
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Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Da sind wir jetzt natürlich voll im Off-Topic! :blink:

Warum haben solche Firmen wie Randstad Hochkonjunktur? Weil viele Unternehmen nicht mehr bereit sind, Arbeitskräfte fest einzustellen und die damit verbundenen Verpflichtungen (soziale Absicherung, Kündigungsschutz) einzugehen. Da ist es natürlich einfacher und profitabler, sich bei Firmen wie Randstad Zeitarbeitskräfte auszuleihen.

Ansonsten kann ich mir eigentlich bis auf ein paar Spezialgebiete nicht vorstellen, dass Firmen, die Mitarbeiter einstellen wollen, keine kriegen. Aber es werden ja im Gegenteil überall Mitarbeiter abgebaut.

Aber das ist jetzt ein weites Diskussionsfeld, das glaube ich, nicht hier her gehört.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Hast recht; aber es ging mir primär darum, warum Leute für zu besetzende Stellen gesucht werden.

Zur Sausebahn: Das frage ich mich auch...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo Thomas,
Thomas089 @ 29 Jun 2003, 21:10 hat geschrieben:Oder die Wohnbedingungen zu teuer? Oder ist der Personaletat einfach zu niedrig?
Wohnraum ist in München und Umgebung exorbitant teuer.
Als kleine Anschauung: ich zahle für 57qm ¤ 600,- (warm). Und das ist, wenn ich Wohnung und Lage betrachte, für Münchner Verhätnisse günstig...

Ich weiß nicht, wieviel ein S-Bahn-TF verdient, aber spätestestens, wenn Du eine Familie ernähren musst, kannst Du Dir München nicht mehr leisten.

Noch Fragen?

Gruß

neudinho
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Flok
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Beitrag von Flok »

Es sind schon öfter Züge wegen Personalmangel ausgefallen. Das wird blos nicht offiziel bekannt gemacht.
Unsere Vorplaner müssen zum Teil nur einen Tag im vorraus noch bis zu 15 Schichten mit Personal besetzen. Da werden dann die Tf´s auch zuhause angerufen, und gefragt ob sie nicht eine Schicht an ihrem freien Tag fahren können. An den betroffen Tagen werden Schichten teilweise von dem Bereitschaftspersonal gefahren, die dann nicht mehr einspringen können wenn was ist.
Alles in allem ist die S-Bahn (egal wo) nicht jeder Manns Sache. Das ist aber genau das dumme, denn die S-Bahn Dienststellen benötigen eben sehr viel Personal.
Als Eisenbahner hat man noch den kleinen Vorteil einer "günstigen" Eisenbahnerwohnung der Genossenschaften. Da lässt es sich noch verhältnismäßig billig wohnen.
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Erst mal zu deinen Fragen, Alexander...soweit ich sie als Betriebsfremder beantworten kann ;) ...
Alexander @ 29 Jun 2003, 19:12 hat geschrieben:1. Stehen Nachts und an Wochenenden alle S-Bahnen im Bahnbetriebswerk oder übernachten manche Züge an den Endpunkten (oder Abstellanlagen) der S-Bahn Linien.

Die überwiegende Zahl der Fahrzeuge übernachtet in den Abstellanlagen rund um Ffm, nämlich (von West nach Ost) Wiesbaden (FW), Niedernhausen (FNSD), dem Außenbahnhof des Frankfurter Hauptbahnhofs (FFAU), Riedstadt-Goddelau (FGE), Bad Homburg (FHO), Frankfurt Süd (FFS A), Darmstadt (FD), Friedberg (FFG), Offenbach Ost (FOO), Hanau (FH), und ab dem nächsten Fahrplanwechsel auch in Ober-Roden (FORD). Zudem ist es bei uns meinem Vernehmen nach (danke, Sausebahner_FFM!) so, dass die Tf's nicht einer zentralen Einsatzstelle zugeteilt sind wie in München, sondern dass die Personale abhängig von ihren Wohnorten möglichst der Dienststelle zugeteilt werden, die am nächsten liegt. D.h., wenn ein Tf in oder in der Nähe von Wiesbaden wohnt, wird er mit einiger Wahrscheinlichkeit der Einsatzstelle Wiesbaden zugeteilt werden und meldet sich dort zum Dienst und bei Feierabend natürlich auch wieder ab ;) .

2. Wer hängt z.B. vor der Hvz. an die S-Bahn Züge an den Endbahnhöfen den 3. Zug dran oder fährt nach der Hvz. den 3. Zugteil in die Abstellanlage zurück. Macht das der Tf. oder ein extra Rangierer.

Schätze, dass das genauso ist wie von Flok beschrieben :) .


Zu 3 - das wird in Ffm vermutlich ganz ähnlich laufen.

Zu 4 und 5 vermute ich, dass dies bei uns analog von der Betriebsleitung in Griesheim gemacht wird.



Noch ein Wort zu den auswärtigen Tf's - auch hier in Ffm wurden zahlreiche Tf's aus dem Osten angeheuert, da meines Wissens nach speziell in den späten 80ern zeitweise akuter Personalmangel herrschte...und ohne die Ost-Personale wären auch Pläne wie die zum kommenden 15.12. zu eröffnende Erweiterung ins Rodgau nur ein schöner Traum. Ganz so arg ist die Personalnot heute anscheinend nicht mehr, aber ich denke mal, dass die S-Bahn Rhein-Main dennoch froh über jeden Mann Verstärkung ist - insbesondere im Angesicht der Rodgau-Verlängerung und der jüngst geschehenen Einführung des 30-Minuten-Takts tagsüber auch an Sonn- und Feiertagen.
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Flok @ 30 Jun 2003, 04:57 hat geschrieben: Es sind schon öfter Züge wegen Personalmangel ausgefallen. Das wird blos nicht offiziel bekannt gemacht.
Autsch, oha, :blink:, das wußt ich net :unsure:. Wenn man eine Schicht an seinem freien Tag fährt, kriegt man das aber schon bezahlt, oder? Und wenn das Bereitschaftspersonal auch noch rekrutiert wird, dann dürfte das wohl im Klartext heißen, daß, für den Fall, ein TF wird krank, die betroffene S-Bahn nicht mehr gefahren werden kann, oder? :( :(
Mein Fall ist die Sause schon (siehe Signatur ;) ), aber ich kenne einige Leute, denen das nicht so schmeckt. Es gibt die, die bei R&T einfach mal die Seele baumeln lassen wollen, wenn der IC/ICE dahindüst, oder die, die lieber bei Regio/Cargo sind/bleiben wollen nach der Ausbildung. Ist eben absolute Geschmackssache. ;) ;)

Grüße :)

ET 423
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Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Flok @ 30 Jun 2003, 04:57 hat geschrieben:Da werden dann die Tf´s auch zuhause angerufen, und gefragt ob sie nicht eine Schicht an ihrem freien Tag fahren können. An den betroffen Tagen werden Schichten teilweise von dem Bereitschaftspersonal gefahren, die dann nicht mehr einspringen können wenn was ist.
Da kann ich schon verstehen, wenn mal ein Triebwagenführer nicht vor guter Laune überquillt und recht kurz angebunden ist. :huh:

Ich denke, die Zeitungen müssten da auch viel differenzierter berichten und nicht alle(s) in einen Topf werfen. Dann könnte vielleicht auch die Chance bestehen, dass die Leute an der Front nicht immer von den Fahrgästen angeschnauzt werden und als Verantwortliche für Missstände im S-Bahn Ablauf angesehen werden. B)

Viele Grüße,
Thomas
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EiB München
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Beitrag von EiB München »

Hallo,

hat man eigentlich keine Angst das die Züge mit Graffiti vollgemalt werden wenn die so verstreut in der Gegend rumstehen?
Ich hab noch eine Frage zur Arbeitszeit und zwar wenn man 9 h arbeiten muß und man hat bis zu 5/6 h Pause heißt das man nur 3/4 h arbeiten muß???


:D cya Eib München :D
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

EiB München @ 30 Jun 2003, 11:45 hat geschrieben: hat man eigentlich keine Angst das die Züge mit Graffiti vollgemalt werden wenn die so verstreut in der Gegend rumstehen?
Angst? Naja, weiß net. Aber Fakt ist, DASS die Züge bemalt werden, wenn sie nicht sicher verstaut sind oder Bewacher drauf aufpassen. Die Beweise für das, was ich schreibe, quietschen täglich hier in der Gegend rum. Auch wenn das Graffiti (meistens) weggemacht wird, so entstehen extreme Kosten dadurch. Schätze aber, daß es so billiger ist, als an den Außenbahnhöfen Abstelldepots zu errichten :( :(
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Beitrag von Chefanwender »

Das Einzäunen von Abstellanlagen würde genügen.
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Beitrag von ET 423 »

Alexander @ 30 Jun 2003, 12:36 hat geschrieben: Das Einzäunen von Abstellanlagen würde genügen.
Dann steigt man drüber. Isses zu hoch, gibts Drahtzangen in jedem Baumarkt zu einem guten Preis.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Chefanwender »

Auf jeden Fall würden sie ein Hindernis für die Sprayer darstellen.
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Beitrag von Thomas089 »

Es würde auch die Möglichkeit bestehen, Video-Überwachungsanlagen zu installieren. Das Risiko wäre dann doch größer, beim Sprayen von der örtlichen Polizei überrascht zu werden. Ausserdem wäre aufgrund der festgehaltenen Aufnahmen das Risiko größer, bei nächster Gelegenheit identifiziert zu werden. Man könnte auch die Bilder von Leuten, die besonders gewütet haben, auf Plakaten aushängen. Oft findet sich dann ein Nachbar, der den Bengel von nebenan für 1000 Euro Belohnung hinhängt.

Aber dieses wehleidige Getue der S-Bahn GmbH in München, dass man diesen zerstörerischen gesellschaftlichen Kräften hilflos ausgeliefert ist und die Allgemeinheit die Kosten tragen muss, stört mich. :angry:

Viele Grüße,
Thomas
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Nun, die neue Abstellung in Rödermark wurde (oder wird gerade) laut einem Freund von mir, der dort in der Gegend wohnt, drei Meter hoch eingezäunt und mit Videoüberwachung versehen. Wie sich das bewähren wird, bleibt abzuwarten, schätz ich mal - leider isses halt so, dass meiner Beobachtung nach bisher noch jeder Schutzversuch irgendwie ausgehebelt werden konnte - außer, man würde die Fahrzeuge während der Nacht in eine geschlossene Halle stellen...nur stünden dem vermutlich die berühmten Kosten entgegen :( .
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Wenn man eine Schicht an seinem freien Tag fährt, kriegt man das aber schon bezahlt, oder?
Das wird wie ein ganz normaler Arbeitstag abgerechnet, dann erhöht sich eben das Überstundenkonto.
Und wenn das Bereitschaftspersonal auch noch rekrutiert wird, dann dürfte das wohl im Klartext heißen, daß, für den Fall, ein TF wird krank, die betroffene S-Bahn nicht mehr gefahren werden kann, oder? 
Genau. Tagsüber gibt es ja auch noch unsere Teamleiter, die, wenn es heiß wird, auch noch einspringen können oder besser gesagt müssen.
Da werden dann die Tf´s auch zuhause angerufen, und gefragt ob sie nicht eine Schicht an ihrem freien Tag fahren können.
Dat kommt bei mir nich in die Tüte! :angry:
hat man eigentlich keine Angst das die Züge mit Graffiti vollgemalt werden wenn die so verstreut in der Gegend rumstehen?
Nö, die Abstellungen werden ja von BSG überwacht.
Ich hab noch eine Frage zur Arbeitszeit und zwar wenn man 9 h arbeiten muß und man hat bis zu 5/6 h Pause heißt das man nur 3/4 h arbeiten muß???
Naja 5/6h sind ein bisschen übertrieben. Es gibt Schichten da ht man 5h und es gibt welche, da hat man nur 30min (meist S8). Überwiegend sind es ca. 3h. Je nach Lage der Pause in der Schicht wird nur eine halbe Stunde der Arbeitszeit nicht bezahlt oder es werden 50% abgezogen (d.h. von den 3h Pause werden nur 1,5h bezahlt) oder wenn man die Züge überwachen muss wird nichts abgezogen.
Ich weiß nicht, wieviel ein S-Bahn-TF verdient, aber spätestestens, wenn Du eine Familie ernähren musst, kannst Du Dir München nicht mehr leisten.
Bei meiner Steuerklasse 1, sind es in einem normalen Monat, also ohne großartig Nachtschichten und Sonn-/Feiertagsarbeit 1300-1400€. Dann geht ca. die Hälfte für die Miete drauf. Und wenn man noch ein Auto braucht, weil man nicht innerhalb der Stammstrecke wohnt, bleibt im Endeffeckt nicht mehr viel übrig.
Die jüngeren fahren in den "Arbeitsplänen" oder rollieren.
Was heißt das genau????
Wenn man in einem Plan ist, weiß man, welche Schicht man an welchem Tag im Jahr macht. Ein Plan besteht meist aus 12 Tf = 12 Wochen, d.h. alle 12 Wochen fängt man wieder von vorne an.
In einem Rollierplan kennt man nur seine Ruhetage im Jahr. Man weiß also heute manchmal nicht was man morgen für eine Schicht fährt.
Beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich bin lieber Rollierer, auch wenn zur Zeit das Planbüro die Schichten von einem Tag auf den anderen herrausgibt.
Die Pläne werden dem alter nach besetzt. D.h. in den besseren Plänen fahren die älteren Kollegen, da diese Pläne zum Beispiel keine Rangierschichten mehr enthalten.
Die sogenannten "Rentnerschichten". :lol:
Die "kleinen Pausen" kann man immer mal machen, wie z.B. am Endbanhof.
Bei Einführung des 10min-Takts wird wohl die Wendezeit verkürzt, so daß das dann kaum noch geht. Aber wenn man muss, dann muss man eben.
5. Wer entscheidet, welches Fahrzeug auf welcher Linie eingesetzt wird und aus welchen Tfz. ein Zug gebildet wird?
zu5: Lokleitung/Werkstatt Steinhausen
unser sogennanter "Maschienendienst" - das war doch auch eine Frage in einem anderen Thema.

So, ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt. :D
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