Kriminalität in S-Bahn und U-Bahen...

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Silberling

Beitrag von Silberling »

JanHH1974 @ 1 Jul 2003, 19:20 hat geschrieben: Unser Hamburger Innensenator lässt ständig Schwarzfahrer und Drogendealer jagen und als anständiger HVV-Kunde bin ich froh darüber, dass Schwarzfahrer nicht mehr das Defizit beim HVV verursachen und Dealer und Süchtige nicht mehr in Bahnanlagen rumhängen.
Bleibt da überhaupt noch Zeit dazu, sich um richtige Verbrechen zu kümmern?

Übrigens wurde die Vertreibung von Süchtigen und Kleindealern von ihren angestammten Plätzen schon erfolglos in anderen Städten probiert, Vorbild war Frankfurt/Main. Dort trifft man die jetzt überall in der Stadt. Auch ein Erfolg. In de.etc.bahn.* wurde auch über die andere Seite berichtet: herumlungernde Nazis werden nicht aus den Bahnhöfen geworfen.

Gruß,
Martin
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

thechris @ 2 Jul 2003, 10:50 hat geschrieben:Tz, bei uns hier und da mal ein Penner, aber mit Drogensüchtigen bin ich im ÖPNV in Muc nochnicht zusammengetroffen. :unsure:
Ich auch noch nicht, jedenfalls nicht, wenn ich in Muc zu Besuch war. Bei mir in HH sah das seinerzeit anders aus. Sternschanze, Hauptbahnhof, Berliner Tor, Lohmühlenstraße, Lübecker Straße und Wartenau, ein Drogenelend, das seines gleichen suchte. Heute ist davon nichts mehr übrig, die Süchtigen sind sonstwo hin und die Bahnhöfe sind aufs schärfste bewacht. Drogenhandel und -konsum ist dort nicht mehr möglich. Auch Penner dürfen sich nicht mehr in U- und S-Bahnen und Haltestellen aufhalten.
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

ich denke, der unterschied zwischen München und andren Städten liegt darin, daß man nie zugelassen hat, daß sich rechtsfreie Räume bilden, wie in HH, FFM oder Hannover (dort wars, vor der Expo zumindest, ganz schlimm: Bahnhof abends betreten allein? Nie).
München war einfach noch nie attraktiv für Leute, die die hier diskutierte Kleinkriminalität bringen(offene Drogenszenen etc.) - daß nun viele andere Städte gemerkt haben, daß es nicht menschenfreundlich für die Mehrzahl der Einwohner ist, die Innenstädte zu unbetretbaren Zonen zu machen, kommt spät.
Für mich war das einer der Gründe, nach München zu ziehen.
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

MünchnerFreiheit @ 2 Jul 2003, 12:57 hat geschrieben:München war einfach noch nie attraktiv für Leute, die die hier diskutierte Kleinkriminalität bringen(offene Drogenszenen etc.) - daß nun viele andere Städte gemerkt haben, daß es nicht menschenfreundlich für die Mehrzahl der Einwohner ist, die Innenstädte zu unbetretbaren Zonen zu machen, kommt spät.
Für mich war das einer der Gründe, nach München zu ziehen.
Und für mich ist dieses der Grund, Schill zu wählen. Ich habe mich in meiner Stadt vor diesen Gestalten nur noch geekelt, aber aus Hamburg fortzuziehen, würde ich niemals übers Herz bringen. Es war echt widerlich, was rot/grün mit der Schaffung von rechtsfreien Zonen aus unserer schönen Stadt gemacht haben. Doch jetzt haben wir Schill und seitdem haben Kriminelle in unserer Stadt nichts mehr zu lachen.
Ich wähle Schill, denn Schill räumt in unserer schönen Stadt an Alster und Elbe auf!
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo thechris,
thechris @ 2 Jul 2003, 10:50 hat geschrieben:Tz, bei uns hier und da mal ein Penner, aber mit Drogensüchtigen bin ich im ÖPNV in Muc nochnicht zusammengetroffen. :unsure:
Seltsam, ich treffe tagtäglich auf Drogensüchtige im ÖPNV. Junkies und Dealer trifft man in München, auch an Bahnhöfen. Alkoholiker und Raucher sind im übrigen auch drogenabhängige....

Es geht mir auch nicht darum, das Problem schönzureden oder gar zu negieren. Aber wenn die Repressionspolitik zur Folge hat, daß sich Junkies und Dealer auf Spielplätze verziehen, weil sie gerade mal eben vom Bahnhofsgelände oder-vorplatz vertrieben wurden, ziehe ich Junkies am Bahnhof vor. Es ist wahrlich kein Spaß mehr, wenn Kinder im Gebüsch auf Spritzen stoßen.

Abgesehen davon wird man Alkoholiker nie von Örtlichkeiten wie Bahnhöfen vertreiben können, weil u.a. dort außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten ganz legal Alkohol verkauft wird.

Gruß

neudinho
Silberling

Beitrag von Silberling »

JanHH1974 @ 2 Jul 2003, 14:16 hat geschrieben: Ich wähle Schill, denn Schill räumt in unserer schönen Stadt an Alster und Elbe auf!
Wir wissen es langsam. Auch wie sich Schill im Bundestag benimmt.
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Beitrag von EasyDor »

Ich bin hier in München öfter mal am Wochenende mit der allerletzten S-Bahn (um halb 3 rum) unterwegs, und bin noch nie auf gestalten gestoßen, die mir irgendwie unheimlich erschienen. Ok, ich bin relativ groß, und mache nicht gerade einen hilflosen Eindruck :D , aber auch von der weiblichen Seite, die ja eher gefährdet ist, hört man nichts von wegen 'ich trau mich nicht spät öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen'.
In der o.g. letzten S-Bahn fahren öfter Mädls alleine mit, und es passiert nichts, ausser dass sie von irgendwelchen Typen angesprochen werden... ;)
Es ist, wie jemand schon vor mir gesagt hat ein mehr ein Ammenmärchen, dass es böse Leute gibt, die einem in der Bahn auflauern.


Sowas wie Schill braucht Hamburg vielleicht mal, aber das würde ich mit aufräumen vergleichen, es darf auf keinen Fall ein Dauerzustand werden, denn das ist gefährlich. Das geht nämlich dann weiter, und weiter, und irgendwann stört es auch keinen mehr, wenn ein Televisor im Zimmer steht, der jede Bewegung kontrolliert, und den ganzen Tag Heldgeschichten vom Großen Bruder Schill dudelt... :ph34r:
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
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MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

natürlich gibts hier in München auch Nutzer von Substanzen, die unter das BTM fallen (um Raucher und Alkoholiker mal auszuklammer @ Neudinho :D ), und natürlich trifft man diese auch vereinzelt in der Stadt, aber es gibt und gab im Grunde eben nie diese massenhaften Ansammlungen, die jeden anderen daran hindern, diese Orte zu betreten. Übrigens, soweit mir bekannt ist, auch nicht auf Spielplätzen. Das Problem der Vertreibungsproblematik tritt m.E. nur dadurch auf, daß man sich jahrelang gar nicht und dann plötzlich im Schnellverfahren kümmert - sicher kein Patentrezept! Ich denke einfach, mit einer Politik, wie sie in München gefahren wird, brauchts erst gar keinen Schill, weils nicht viel aufzuräumen gibt. Im übrigen nächtigen hier im Winter durchaus Obdachlose auch in unterirdischen Anlagen, aber das sind üblicherweise keine aggressiven Menschen - die kann man nach dem weg fragen, bekommt eine (richtige!) Antwort und wird im Gegenzug (höflich) mal um eine Zigarette angeschnorrt, die ich gerne gebe.

Gruß Flo

P.S. absoluter Einzelfall, sicher, aber: meine Cousine wurde vor Jahren mal in der S8 Ri. Flughafen spätabends zusammengeschlagen.

P.P.S. Wenn ich die (inzwischen leider nicht mehr erreichbare) Online Lokalausgabe der Rheinischen Post - Mönchengladbach mit der Süddeutschen vergleiche, ist die Anzahl der dort gemeldeten Gewalt- und Drogendelikte ähnlich - Mönchengladbach hat jedoch nur 270.000 Einwohner.....
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