Quelle: MVGDatum: 03.05.2007
Titel: Neues Leit- und Informationssystem: Pilotprojekt U-Bahnhof Odeonsplatz startet
In diesen Tagen beginnen die Arbeiten für ein neues Leit- und Informationssystem im U-Bahnhof „Odeonsplatz“. Das von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gemeinsam mit dem Münchner Designbüro Frank & Flath entwickelte neue Leitsystem wurde bereits 2006 zur Fußball-Weltmeisterschaft in dem neuen Teil des U-Bahnhofes „Marienplatz“ umgesetzt und wird derzeit auch für die neuen U-Bahnhöfe der Linie U3 geplant. Die größere Herausforderung ist allerdings, das neue System für bestehende, komplexe Bahnhöfe zu planen. Deshalb wird der Odeonsplatz jetzt als Pilotprojekt umgesetzt. Dieser U-Bahnhof wird für alle weiteren Umrüstungen der Maßstab sein. Im Rahmen des Pilotprojektes wird in diesem Sommer auch eine Kundenbefragung durchgeführt.
Herbert König, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung: „Das Leitsystem, also die Wegweisung mit Schrift und Piktogrammen, ist für die Orientierung in unterirdischen Verkehrsanlagen von großer Bedeutung. Ein einheitliches, logisch aufgebautes und sich selbst erklärendes Leitsystem ist heute nicht nur ein wichtiges Qualitätsmerkmal für moderne U-Bahnsysteme, sondern angesichts wachsender Fahrgastzahlen mit hohem Touristenanteil und einem stark gewachsenen, also komplexeren Netz auch für die Fahrgastlenkung zunehmend wichtig.“
König weiter: „In unseren älteren U-Bahnhöfen ist die Leitbeschilderung nicht nur in die Jahre gekommen, sondern entspricht auch nicht mehr den neuen Erkenntnissen und Anforderungen. Deshalb haben wir uns die Neukonzeption vorgenommen. Bei der Entwicklung dieses Systems wurden Erfahrungen anderer U-Bahn-Städte sowie die Sichtweise von Design-Experten und auch Wahrnehmungspsychologen miteinbezogen.“
Im Wesentlichen sind es drei Zielvorgaben, die mit dem neu konzipierten Leitsystem erreicht werden sollen:
Bessere Orientierung
Orientierungshinweise soll man nicht suchen müssen, sie müssen sich anbieten. In Zukunft sind, wo immer es die Räumlichkeiten erlauben, die Informationen und Richtungshinweise an zentralen Stellen zusammengefasst. Der nächste notwendige Hinweis befindet sich in Sichtkontakt, so dass eine verlässliche Führung auch für ortsfremde Benutzer gewährleistet ist.
Leichte Erfassbarkeit der Informationen
In der Regel enthält ein Schild mehrere Hinweise, z.B. auf Verkehrsmittel, Ausgänge und Serviceeinrichtungen des Bahnhofs. Zur leichteren Erkennbarkeit sind diese künftig unterschiedlich dargestellt: auf dunklem Hintergrund die Verkehrsmittel (U-Bahn, Straßenbahn, Bus und Taxi), auf hellem Feld die Umgebungshinweise (Ausgänge zu Straßen) und Serviceeinrichtungen.
Dabei ist das Layout der Schilder konsequent gleich gegliedert, so dass jeder möglichst leicht die ihn interessierende Information finden kann. Der große Richtungspfeil dient als weithin erkennbares Symbol für die Wegführung der Benutzer.
Optimierte Lesbarkeit
Die Schriftgrößen für die Hinweise wurden optimiert entsprechend ihrer Wichtigkeit und dem Abstand, aus dem sie lesbar sein müssen. Ein besonderes Anliegen war der MVG dabei auch die Benutzerfreundlichkeit für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen: Was ihnen nützt, kommt allen zugute. Deshalb wurde das Konzept auch unter Mitwirkung des städtischen Behindertenbeirates, Facharbeitskreis Mobilität, und des städtischen Beraterkreises Barrierefreies Planen und Bauen erarbeitet.
Es schaut ein wenig gewöhnungsbedürftig aus...