[M] Frage zu Gleichrichterwerk

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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19er
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Beitrag von 19er »

Servus zusammen,

vor Jahren führte ich einmal eine Diskussion mit KPM bei www.bahninfo.de über die Endstationshäuschen an den nicht mehr verwirklichten Tramstrecken St.Emmeram, Hollerbusch und Max-Lebsche-Platz. KPM erklärte mir, daß diese Häuschen sog. Gleichrichterwerke beheimaten sollten.

Kürzlich konnte ich einen Blick in das Häuschen am Klinikum Großhadern (Max-Lebsche-Platz) erhaschen, als die Tür offen war und Arbeiter am Häuschen herumpfuschten.

Der vordere Teil wird als Geräteschuppen verwendet. Im hinteren Teil sah ich jedoch eine ziemlich breite Treppe die in den Untergrund des angedachten Tramendstationshäuschen führt. Scheinbar hat es ein Kellergeschoß.

Frage:
Wurde die Transformatoren für die Umspannung in den "Untergrund" verlegt bzw. wären sie dorthin verlegt worden ??
Wenn ja, hat dies einen elektrotechnischen Sinn ??

Oder verbirgt sich unter dem Gebäude ein Atomschutzbunker für das Großhaderner Großbauerntum bzw. die konservative Politprominenz des Stadtteils ?! :lol: :P :lol:


Gruß
19er
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Vielleicht hat man einfach nen Keller gebaut, weil der Platz im Erdgeschoß nicht gereicht hätte?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Am Ostfriedhof wurde das Gleichrichterwerk jedenfalls auch - zumindestens teilweise - in den Untergrund verlegt. Dort hat man aber auch nicht viel Platz ....

Meiner Beobachtung nach muss es sowieso genügend Gleichrichterwerke im Untergrund geben, da einige Speisestellen kein sichtbares Haus in der Nähe haben. Dass man über eine km Gleichstrom zuführt halte ich da doch für etwas unwahrscheinlich ...

Luchs.
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Beitrag von ropix »

Luchs @ 29 May 2007, 20:00 hat geschrieben: Am Ostfriedhof wurde das Gleichrichterwerk jedenfalls auch - zumindestens teilweise - in den Untergrund verlegt. Dort hat man aber auch nicht viel Platz ....

Meiner Beobachtung nach muss es sowieso genügend Gleichrichterwerke im Untergrund geben, da einige Speisestellen kein sichtbares Haus in der Nähe haben. Dass man über eine km Gleichstrom zuführt halte ich da doch für etwas unwahrscheinlich ...

Luchs.
Vorsicht - eventuell ist die Speisestelle nur ein Streckentrenner der irgendwo sein Trennerhäuschen hat?


Ansonsten - ohne U-Bahn kann ich mir nicht vorstellen dass man die GW der Trambahn irgendwo verbuttelt hat - da bräuchts ja doch recht auffällige Zugangsbauwerke nach oben???

(Und wo bitte ist der Hollerbusch)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Hollerbusch ist nähe Mangfallplatz, wenn ich mich net ganz täusch
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Lazarus @ 29 May 2007, 23:05 hat geschrieben: Hollerbusch ist nähe Mangfallplatz, wenn ich mich net ganz täusch
Ja dort wäre das Ende der Tram-Strecke gewesen, die in der Fromundstraße ja schon mal vorsorglich gebaut wurde (zumindest für ein paar Meter) und nie in Betrieb ging, hier bei Google Maps.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

FloSch @ 29 May 2007, 23:11 hat geschrieben: Ja dort wäre das Ende der Tram-Strecke gewesen, die in der Fromundstraße ja schon mal vorsorglich gebaut wurde (zumindest für ein paar Meter) und nie in Betrieb ging, hier bei Google Maps.
von wo nach wo sollte die führen?
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Beitrag von ropix »

FloSch @ 29 May 2007, 23:11 hat geschrieben: Ja dort wäre das Ende der Tram-Strecke gewesen, die in der Fromundstraße ja schon mal vorsorglich gebaut wurde (zumindest für ein paar Meter) und nie in Betrieb ging, hier bei Google Maps.
Hm... - also ich kenn ja ein paar GW-Bauten bzw. Endhäuserl aber an der Linie hab ich noch keines gefunden (aber auch nicht wirklich gesucht) - nur warum hat man das auch schon mal gebaut???
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

ropix @ 29 May 2007, 23:15 hat geschrieben: Hm... - also ich kenn ja ein paar GW-Bauten bzw. Endhäuserl aber an der Linie hab ich noch keines gefunden (aber auch nicht wirklich gesucht) - nur warum hat man das auch schon mal gebaut???
Ich weiß nicht, was an dieser Stelle genau existiert, ich war dort ehrlich gesagt auch noch nie.

Um auf die Frage von Lazarus zu kommen: vom Wettersteinplatz durch die Fromundstraße nach Südosten, dann durch die Grünanlage Am Hohen Weg nach Südwesten und dann am Hollerbusch bis zur Naupliastraße (soweit mir bekannt).

Heute wird der Abschnitt eben von der U1 bedient.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Na ja, einen Streckentrenner kann man relativ einfach von einer Speisestelle unterscheiden - dort gibt´s nicht so viele massive Kabel ...

Ich kann mich aber auch täuschen.

Die Verlängerung der 12 wurde übrigens durch die Amerikaner verhindert, die den Betrieb der Funkanlage an der Mc Graw Kaserne gefährdert sahen.

Luchs.
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Beitrag von ropix »

Luchs @ 31 May 2007, 17:40 hat geschrieben: Na ja, einen Streckentrenner kann man relativ einfach von einer Speisestelle unterscheiden - dort gibt´s nicht so viele massive Kabel ...

Ich kann mich aber auch täuschen.

Die Verlängerung der 12 wurde übrigens durch die Amerikaner verhindert, die den Betrieb der Funkanlage an der Mc Graw Kaserne gefährdert sahen.

Luchs.
Hm... - die ferngesteuerten Trenner dürften nur unwesentlich weniger Kabel haben - bei den Trennern sinds 8, wenn gespeist wird sind es an den mir bekannten Stellen ebenfalls 8 :)
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mq-
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Beitrag von mq- »

ropix @ 29 May 2007, 23:15 hat geschrieben: Hm... - also ich kenn ja ein paar GW-Bauten bzw. Endhäuserl aber an der Linie hab ich noch keines gefunden (aber auch nicht wirklich gesucht)
Das hier?

Der Platz ist übrigens nicht mehr ganz im Orginalzustand, sondern teils unterhöhlt: Gegenüber ist jetzt die Einfahrt zur Parkgarage über der U-Bahn-Wendeanlage.
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Beitrag von mq- »

19er @ 29 May 2007, 13:16 hat geschrieben: Wurde die Transformatoren für die Umspannung in den "Untergrund" verlegt bzw. wären sie dorthin verlegt worden ??
Wenn ja, hat dies einen elektrotechnischen Sinn ??
Ich kenn nur ein (altes) normales Trafohäuschen von innen. Das hat keinen richtigen Keller, aber der Trafo sitzt in einer tiefen Betonwanne. Das hat angeblich Sicherheitsgründe (auslaufendes Öl; Feuer), und in die Tiefe statt in die Höhe baut man wohl wegen dem leichteren Einbau des Trafos und vielleicht auch aus optischen Gründen.

Typische Trambahn-Gleichrichterwerke dürften aber mindestens eine Nummer kleiner sein als das mir bekannte Trafohäuschen; dafür kommen allerdings noch die Gleichrichter dazu.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Na ja, alte Gleichrichter waren wahrscheinlich auch *etwas* voluminöser als moderne Halbleiter. Mit welcher Technik wurden die denn früher gebaut? Selen? oder gar rotierende Umformer? Seit wann gibt es Silizium?

Luchs.
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Beitrag von ropix »

Luchs @ 2 Jun 2007, 10:54 hat geschrieben:Na ja, alte Gleichrichter waren wahrscheinlich auch *etwas* voluminöser als moderne Halbleiter. Mit welcher Technik wurden die denn früher gebaut? Selen? oder gar rotierende Umformer? Seit wann gibt es Silizium?

Luchs.
Silizium - Hm... ich schätze mal seit es auf unser Erde etwas ruhiger geworden ist. Bis zum entstehen der ersten Einzeller dürften da allerdings noch ein paar Millionen Jahre vergangen sein :)

Äh, ne Spass beiseite - Silizium wird seit dem zweiten Weltkrieg als Halbleiter verwendet, für Leistungselektronik allerdings erst wesentlich später. Soweit ich weiß waren die alten TrambahnGWs mit Quecksilber betrieben.
mq- @ 2 Jun 2007, 04:01 hat geschrieben:Das hier?
Ich würde mal schlicht nein tippen - das hier nicht. Das Ding ist eher die lokale Verteilerstation fürs Volk von Nebenan wie sie die Isar-Amper-Werke oder die Stadtwerke München zu dutzende in die Grünanlagen der örtlichen Dorfparks gesetzt haben - selbst bei mir im MVG-freien Bereich steht sowas rum. Trambahn freilich wird hier nie fahren. Die städtischen Gleichrichterwerke sind allesamt niedriger.

In dem Zusammenhang - steht an der Kreuzung der Fürstenriederstraße (Westtangente) mit der BAB 95 - bzw. ein bisserl davor - nicht auch ein Gleichrichterwerk?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Luchs @ 2 Jun 2007, 10:54 hat geschrieben: Na ja, alte Gleichrichter waren wahrscheinlich auch *etwas* voluminöser als moderne Halbleiter. Mit welcher Technik wurden die denn früher gebaut? Selen? oder gar rotierende Umformer? Seit wann gibt es Silizium?
Die Hamburger S-Bahn hatte Quecksilberdampfgleichrichter im Einsatz. Beim U-Bahn-Bau in München Ende der 60er hat man bereits Siliziumgleichrichter verwendet.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von mq- »

ropix @ 2 Jun 2007, 13:42 hat geschrieben:Silizium - Hm... ich schätze mal seit es auf unser Erde etwas ruhiger geworden ist.
Seit es die Erde gibt (und auch einige Zeit zuvor), haben sich keine chemischen Elemente mehr in nennenswertem Umfang neu gebildet, und auch der Zuwachs durch Asteroiden u.Ä. ist eher vernachlässigbar (zumindest bezüglich Silizium).
ropix @ 2 Jun 2007, 13:42 hat geschrieben:Ich würde mal schlicht nein tippen - das hier nicht.
Ich würd auch eher nein sagen, weil das Dach dafür spricht, dass es schon älter ist. Nach einem höheren turmartigen Gebilde schaut es allerdings auf dem Satellitenbild nicht aus. Müsste man mal vor Ort anschaun.

Jedenfalls seh ich sonst nichts in der Gegend, was in Frage kommen könnte. Wobei ein nutzloses Häuschen auch dem U-Bahn-Bau zum Opfer gefallen sein könnte.
ropix @ 2 Jun 2007, 13:42 hat geschrieben:Trambahn freilich wird hier nie fahren.
Naja, immerhin ist da eine Trambahn im Verkehrsentwicklungsplan eingezeichnet, wenn auch nicht auf der alten Trasse.
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