The_mAtRiX @ 5 Jul 2007, 11:42 hat geschrieben:Ausbildungsberuf: Das ist eine Fehlinformation. Der Lokführer war nicht schon immer ein Ausbildungsberuf. Erstens hat die DB AG und Vorläufer DR und DB schon immer mit den Einstellungskriterien herumgespielt und früher war lange Voraussetzung, dass man eine technische Ausbildung schon abgeschlossen haben musste. Die "Ausbildung" zum Lokführer entsprach rein rechtlich dann nur einer Fortbildung. Ausbildungsberuf bedeutet ja Lehrberuf mit Lehrlingen. Den Lokführer als Lehrberuf hat die DB AG nur deshalb eingeführt, weil dadurch die Kosten zu senken waren (einen Maschinenbau oder Elektriker-Gesellen kann man ja nicht mit einem Lehrlingsgehalt abspeisen) und weil dadurch das Unternehmen viele Lehrlinge hat bzw. seiner Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit bzgl. Ausbildung von Jugendlichen nachkommt.
Die EiB-Ausbildung wurde vor allem deshalb eingeführt, weil man mit Elektrikern oder Schlossern nicht mehr weiterkam.
Ein Elektriker auf die E-Lok, ein Schlosser auf die Dampflok, das war schon in den 90ern nicht mehr zeitgemäß.
Die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst (und eben nicht nur zum Lokführer) beinhaltet einiges mehr.
In dem Maße, wie die technischen Anforderungen gesunken sind, kamen Dienstleistungs- und kaufmännische Inhalte dazu.
Die jetzige Ausbildung ist einiges breiter angelegt als früher.
Die wenigsten Lokführer können und wollen sich heute auf das Fahren beschränken, viele verkaufen Fahrkarten und die meisten sind Ansprechpartner für die Fahrgäste, viele sogar einzige Ansprechpartner, mangels weiterem Zug- oder Bahnhofspersonal.
In Zeiten des Wettbewerbs werde diese Aspekte immer wichtiger werden und deshalb muss das Handwerkszeug dafür auch vermittelt werden.
Entgegen landläufiger Meinung kann man einen guten Umgang mit Kunden genauso lernen wie die Störungsbehebung an Triebfahrzeugen.