[BO] Schienenverkehr in Bochum und Umgebung

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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ruhri
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 27 Jun 2007, 19:52 hat geschrieben:Sicher ist die Anbindung nicht ideal und verbesserungsbedürftig aus Richtung Osten. Aber z.B. aus Essen oder Duisburg sieht das anders aus.

Diese Kritiker wohnten aber nun einmal nicht in Duisburg, sondern in Herne, und einer in Essen-Karnap.

Sicherlich müßte das Busnetz umorganisiert werden, wenn eine neue Straßenbahn gebaut wird. Aber konkrete Planungen gibt es da nicht, ebensowenig ein mögliches Ziel dieser Straßenbahn.

Klar! Wenn ich mir übrigens das in einigen Jahren zur Umorganisation anstehende Busnetz in Langendreer anschaue, komme ich jedes Mal zum Schluss: Ich verstehe es nicht!

Keine Ahnung, wie bergtauglich die sind, evtl. müßte man in einzelne Fahrzeuge stärkere Motoren einbauen. Und ja, ich meine einen 20- oder 30-Minutentakt. Alle zehn Minuten wäre tatsächlich zuviel des guten.

Also müssten die meisten Bahnen nach wie vor Hattingen Mitte oder so enden. Man braucht also eine Wendeanlage. Die bisherige könnte vermutlich in der bisherigen Form nicht erhalten bleiben.

Das sind aber keine Naturgesetze. Natürlich ist das Auto schneller als der Zug, wenn man Eisenbahnstrecken stillegt und Autobahnen baut. Wenn man aber anstelle des Anspruches "kein Deutscher soll mehr als 20km von einer Autobahnauffahrt wohnen" die Eisenbahn ein bißchen gestärkt hätte, dann wäre es vielleicht etwas anders gewesen.

Na, das hat schon etwas von Naturgesetz, vor allem bei kürzeren Strecken. Der Zug muss nun einmal halten und Personen ein- und aussteigen lassen, während das Auto durchfährt. Und wenn man dann noch Umsteigezeiten hat, ist es ganz aus.

Na zumindest hat man eine weniger schienenfeindliche Politik gemacht.

Was Bochum angeht, so haben die Grünen ja leidenschaftlich für den Erhalt der 306 über der Erde gekämpft, mussten aber letztlich doch der Tunnellösung zustimmen. Da mögen auch Sachzwänge im Spiel gewesen sein (die in mindestens einem Fall von der örtlichen CDU sträflich ignoriert wurden!).

Im Moment ist die Verlängerung abgelehnt. Was 2015 ist, wissen wir nicht, evtl. sieht die Welt heute in drei Jahren schon anders aus, falls Rüttgers und seine Helfershelfer abgewählt werden.

Und man weiß auch nicht, wie in drei Jahren die deutsche Wirtschaft aussieht. Zur Zeit geht es ja bergauf, auch mit den Steuereinnahmen.

Die FDP macht sich wirklich Sorgen um die Studenten, das stimmt. Darum wollen die auch Studiengebühren einführen und BAFöG abschaffen - um was gegen die überfüllten Hörsäle zu tun.

Das ist die wahre Freiheit - die Freiheit, hemmungslos Karriere zu machen, um mit Renteneintritt von seinen Schulden aus dem Studium herunter zu sein. :angry:

Warum eigentlich nicht? Vermutlich müßte man einige Umbaumaßnahmen durchführen, damit die Doppelgelenkbusse durch die Straßen passen, also nicht lohnenswert. Einfacher wäre ein Zehnminutentakt für die Linie 346.

Ich dachte, die Doppelgelenkbusse machten mehr Probleme als sie lösen würden? Oder hat man das Problem der Wartung inzwischen im Griff? Das Rangieren im Depot muss doch aber auf jeden Fall der helle Wahnsinn sein. Im Fall der Hamburger hat ja wohl selbst ein 10-Minuten-Takt mit normalen Gelenkbussen nicht ausgereicht, so weit man lesen kann.

Einen Gleiswechsel könnte man einbauen, die Frage wäre, ob ein Gleiswechsel reichen würde. Ich denke nicht. Man bräuchte schon eine Wendeanlage. Evtl. wäre an der Blankensteiner Straße Platz für eine Wendeanlage, evtl. auf der Grünfläche gegenüber von Edeka?

Meinst du etwa den Friedhof an der Schlossstraße? Ich glaube irgendwie nicht, dass du diese Anlage genehmigt bekommen würdest. Aber man könnte ja evtl. die Tankstelle wieder dicht machen. Wobei mir einfällt, dass das Gelände früher mal ein Kirmesplatz war. Ach, lang, lang ist's her!

Da die Straßenbahn über weite Strecken im MIV mitschwimmen würde, halte ich das für unwahrscheinlich. Die IGVP bevorzugt es, Schienenprojekte abzulehnen.

Hm, und mit welcher Begründung, abgesehen von dem schrecklich hohen Flächenverbrauch?

Steht der im Kundencenter unter dem Bochumer Hauptbahnhof? In jedem Fall bin ich bei der Präsentation im September dabei.

Heißt das Ding offiziell "BOGESTRA-MobilitätsCenter"? Dann ja...
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Achtung, mit Vorsicht zu genießen:

In einem anderen Forum habe ich gerade mal die Aussage gefunden, dass erst nach "Ablauf der GVFG-Bindung 2014" die 1989 im Rahmen der Linienbeschleunigung der 308/318 (teilweise?) mit umgebauten Haltestellen auf der Hattinger und Castroper Straße und wohl auch Castroper Hellweg wieder angefasst werden dürfen. Stimmt diese Aussage, dann ist ein niederflur- bzw. behindertengerechter Umbau demzufolge also erst in frühestens sieben Jahren möglich.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 27 Jun 2007, 23:41 hat geschrieben: Diese Kritiker wohnten aber nun einmal nicht in Duisburg, sondern in Herne, und einer in Essen-Karnap.
Ja, aus der Richtung ist Oberhausen weniger gut zu erreichen, das stimmt. Hier gibt es tatsächlich Verbesserungsbedarf. Die Cöln-Mindener Strecke ist nicht so gut ausgelastet wie die beiden Bergisch-Märkischen Strecken. Ein Grund hierfür könnte sein, daß die Rheinische Strecke durchs Ruhrgebiet, die lange Zeit Güterzügen vorbehalten war, stillgelegt wurde. Die meisten durchgehenden Güterzüge werden nun über die Cöln-Mindener Strecke durchs Ruhrgebiet geführt. Ob das aber Ursache oder Wirkung ist, darüber kann man lange diskutieren.
Klar! Wenn ich mir übrigens das in einigen Jahren zur Umorganisation anstehende Busnetz in Langendreer anschaue, komme ich jedes Mal zum Schluss: Ich verstehe es nicht!
Ja, das stimmt. Dieser Entwurf sieht ziemlich unübersichtlich aus.
Also müssten die meisten Bahnen nach wie vor Hattingen Mitte oder so enden. Man braucht also eine Wendeanlage. Die bisherige könnte vermutlich in der bisherigen Form nicht erhalten bleiben.
Ja klar, alle zehn Minuten nach Wuppertal wäre ja nun wirklich etwas viel. Aber wieso in Hattingen-Mitte? Wenn man eine Strecke nach Süden baut, kann die 308 durchaus im Zehnminutentakt bis an den Hattinger Südrand fahren, bevor dann jeder zweite oder jeder dritte Zug nach Wuppertal fährt. Auf der Rheinischen Strecke in Wuppertal gab es zeitweise Pläne für eine Stadtbahn. Anstelle eines Wanderweges wäre es doch sinnvoll, die 308 über diese Strecke bis Vohwinkel zu führen, ergänzt von einer weiteren Wuppertaler Linie. Dem Nahverkehr im Wuppertaler Norden würde es nutzen, und die Schwebebahn könnte auch entlastet werden, insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, daß neue und somit größere Fahrzeuge ebenso in weite Ferne gerückt sind wie der dort angestrebte 90-Sekunden-Takt. Alternativ könnte man sie natürlich über die alte Hattinger Strecke bis zum Bahnhof Oberbarmen führen.

In jedem Fall ist das alles leider unrealistisch.
Na, das hat schon etwas von Naturgesetz, vor allem bei kürzeren Strecken. Der Zug muss nun einmal halten und Personen ein- und aussteigen lassen, während das Auto durchfährt. Und wenn man dann noch Umsteigezeiten hat, ist es ganz aus.
Der Zug ist aber sehr viel schneller als das Auto, zumindest auf gewöhnlichen Straßen. Wenn man natürlich Eisenbahnstrecken in Massen stillegt und Autobahnen baut, sieht das anders aus.
Was Bochum angeht, so haben die Grünen ja leidenschaftlich für den Erhalt der 306 über der Erde gekämpft, mussten aber letztlich doch der Tunnellösung zustimmen. Da mögen auch Sachzwänge im Spiel gewesen sein (die in mindestens einem Fall von der örtlichen CDU sträflich ignoriert wurden!).
Natürlich waren das Sachzwänge. Selbst wenn man die 306 über der Erde gelassen hätte, wie hätte man sie an das neue Depot anschließen sollen? Daß eine Umstellung der Linie auf Busbetrieb eine Abkopplung Wanne-Eickels bedeutet hätte, da sind wir uns sicher alle einig. Die 306 ist eine sehr wichtige Nord-Süd-Verbindung im Ruhrgebiet, ähnlich wie auch die U35. Auch aus ihr hätte man eine U36 machen können, die für eine wesentlich bessere Verbindung gesorgt hätte.
Und man weiß auch nicht, wie in drei Jahren die deutsche Wirtschaft aussieht. Zur Zeit geht es ja bergauf, auch mit den Steuereinnahmen.
Naja, bergaufgehen ist nach so einer langen Talsohle etwas anderes, insbesondere wenn man bedenkt, welchen Nachholbedarf wir in Bezug auf Wirtschaftswachstum haben seit dieser unseligen Leitzinserhöhung 1992. Das Problem ist eher, daß Steinbrück heute dieselbe "Sparpolitik" macht, mit der schon sein Amtsvorgänger Hans Eichel am Anfang dieses Jahrzehntes den damals ebenso schwachen Aufschwung kaputtgemacht hat.
Das ist die wahre Freiheit - die Freiheit, hemmungslos Karriere zu machen, um mit Renteneintritt von seinen Schulden aus dem Studium herunter zu sein.  :angry:
Leistung muß sich lohnen. Und damit Leistung sich lohnt, müssen wir die soziale Überversorung in diesem Land konsequent kappen. Also damit wir uns nicht falsch verstehen: Weder die üppigen Politikerpensionen noch die Gehälter der Topmanager sind soziale Überversorgung. Das ist, wie ich in der Zeitung gelesen habe, leistungsgerechte Bezahlung. Soziale Überversorgung ist Hartz 4. Da gibt es Leute, die Monat für Monat einfach so 345€ verballern. Und das kann ja wohl nicht sein. Der Sozialhilfeempfänger lebt über seine Verhältnisse. Also wirklich der Sozialhilfeempfänger. Der Ackermann lebt nicht über seine Verhältnisse. Der hat das versucht, das ging gar nicht. Der Ackermann lebt über unsere Verhältnisse.

Ich weiß, das ist polemisch und populistisch. Mit solchen Vorwürfen werde ich immer wieder konfrontiert. Einmal hat mir sogar jemand gesagt, ich sei so populistisch, das was ich sage, würde sogar schon an gesunden Menschenverstand grenzen. Und damit wollen unsere Politiker ja nun wirklich nichts zu tun haben.
Ich dachte, die Doppelgelenkbusse machten mehr Probleme als sie lösen würden? Oder hat man das Problem der Wartung inzwischen im Griff? Das Rangieren im Depot muss doch aber auf jeden Fall der helle Wahnsinn sein. Im Fall der Hamburger hat ja wohl selbst ein 10-Minuten-Takt mit normalen Gelenkbussen nicht ausgereicht, so weit man lesen kann.
So genau weiß ich das nicht. Man muß aber ganz klar sagen, wenn eine im Zehnminutentakt mit Doppelgelenkbussen bediente Linie überfüllt ist, dann wird es wirklich Zeit, eine solche Linie auf Stadtbahnbetrieb umzustellen, ganz ohne Frage.
Meinst du etwa den Friedhof an der Schlossstraße? Ich glaube irgendwie nicht, dass du diese Anlage genehmigt bekommen würdest. Aber man könnte ja evtl. die Tankstelle wieder dicht machen. Wobei mir einfällt, dass das Gelände früher mal ein Kirmesplatz war. Ach, lang, lang ist's her!
Also, um das ganze etwas anschaulich darzustellen habe ich hier ein Foto aus Google Earth geholt

Bild

Für alle Leute, die nicht ortskundig sind: Die Tankstelle ist blau umkreist, der Edeka ist gelb, die beiden möglichen Flächen wir Wendeanlagen sind rot. Rot1 war die Stelle, die ich als Grünfläche gegenüber von Edeka meinte, Rot2 wäre aber besser, so könnte man die bisherigen Haltestellen Blankensteiner Straße in beide Richtungen ganz normal anfahren. Die Bahnen könnten aber in Ruhe wenden, ohne durchfahrende zu stören. Denn ob in Dahlhausen ein Zehnminutentakt notwendig ist, darf bezweifelt werden. Ohne Frage ist zwischen Weitmar und dem Hauptbahnhof ein durchgängier Fünfminutentakt notwendig. Mit einer Verstärkerlinie 328 könnte man diesen Takt erreichen - wenn die Wendeanlage im Hauptbahnhof mitspielt, vorausgesetzt, die 306 endet dauerhaft unter dem Hauptbahnhof. Wenn die zum Ruhrpark fahren würde, würde sich das Problem entschärfen.
Hm, und mit welcher Begründung, abgesehen von dem schrecklich hohen Flächenverbrauch?
Man glaubt, daß Busse flexibler im Straßenverkehr sind als Straßenbahnen. Daß Straßenbahnen ein wesentlich geringeres Lichtraumprofil haben wird dabei gerne übersehen. Außerdem sind Schienen doof - wir kennen Herrn Wittke doch, oder etwa nicht?
Heißt das Ding offiziell "BOGESTRA-MobilitätsCenter"? Dann ja...
In der Ebene -1 unter dem Bochumer Hauptbahnhof.
Achtung, mit Vorsicht zu genießen:

In einem anderen Forum habe ich gerade mal die Aussage gefunden, dass erst nach "Ablauf der GVFG-Bindung 2014" die 1989 im Rahmen der Linienbeschleunigung der 308/318 (teilweise?) mit umgebauten Haltestellen auf der Hattinger und Castroper Straße und wohl auch Castroper Hellweg wieder angefasst werden dürfen. Stimmt diese Aussage, dann ist ein niederflur- bzw. behindertengerechter Umbau demzufolge also erst in frühestens sieben Jahren möglich.
Sicherlich ist es richtig, daß die Gemeinden die Dinge, die sie über das GVFG finanziert kriegen, auch benutzen müssen. Es wäre z.B. ziemlich blöd, wenn das Land eine Straßenbahnstrecke finanziert, die nach drei Jahren stillgelegt wird. Daß man aber Haltestellen, die 18 Jahre alt sind, nicht behindertengerecht ausbauen darf, weil die Frist noch nicht abgelaufen ist, das halte ich wirklich für übereifrige Bürokratie.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 28 Jun 2007, 23:37 hat geschrieben:Ja, aus der Richtung ist Oberhausen weniger gut zu erreichen, das stimmt. Hier gibt es tatsächlich Verbesserungsbedarf. Die Cöln-Mindener Strecke ist nicht so gut ausgelastet wie die beiden Bergisch-Märkischen Strecken. Ein Grund hierfür könnte sein, daß die Rheinische Strecke durchs Ruhrgebiet, die lange Zeit Güterzügen vorbehalten war, stillgelegt wurde. Die meisten durchgehenden Güterzüge werden nun über die Cöln-Mindener Strecke durchs Ruhrgebiet geführt. Ob das aber Ursache oder Wirkung ist, darüber kann man lange diskutieren.

Nun, im Miesmachen sind wir Deutschen nun einmal richtig gut, und so bildet sich für Bewohner von Herne oder des Essener Nordens schnell das Pauschalurteil heraus, dass Oberhausen von jedwedem ÖPNV abgeschnitten ist und das Centro ausschließlich auf Grund seiner vielen Parkhäuser ein Erfolg ist. Zumindest kommt man offensichtlich zu diesem Schluss, wenn man das Auto als das allzeit überlegene Verkehrsmittel ansieht

Hat übrigens einer die Statistik über Straßen und Autos in Deutschland gesehen? Auf 1000m Straße kommen 200 Autos, macht also quasi fünf Meter Platz pro Auto. (Gut, mehrspurige Straßen sind vermutlich nur einfach in die Rechnung eingegangen, und geparkt wird halt immer.)

Ja, das stimmt. Dieser Entwurf sieht ziemlich unübersichtlich aus.



Ich meinte eigentlich weniger den Soll- als vielmehr den Ist-Zustand. Das Busnetz von Langendreer ist doch ein einziges Kreuz und Quer und nicht alle Busse fahren im 20-Minuten-Takt. Die Krönung finde ich ja noch den 377er. In der Woche verbindet er die Ruhr-Universität und damit Querenburg alle 20 Minuten mit Langendreer, aber am Wochenende stellt er den Betrieb komplett ein.

Ja klar, alle zehn Minuten nach Wuppertal wäre ja nun wirklich etwas viel. Aber wieso in Hattingen-Mitte? Wenn man eine Strecke nach Süden baut, kann die 308 durchaus im Zehnminutentakt bis an den Hattinger Südrand fahren, bevor dann jeder zweite oder jeder dritte Zug nach Wuppertal fährt. Auf der Rheinischen Strecke in Wuppertal gab es zeitweise Pläne für eine Stadtbahn. Anstelle eines Wanderweges wäre es doch sinnvoll, die 308 über diese Strecke bis Vohwinkel zu führen, ergänzt von einer weiteren Wuppertaler Linie. Dem Nahverkehr im Wuppertaler Norden würde es nutzen, und die Schwebebahn könnte auch entlastet werden, insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, daß neue und somit größere Fahrzeuge ebenso in weite Ferne gerückt sind wie der dort angestrebte 90-Sekunden-Takt. Alternativ könnte man sie natürlich über die alte Hattinger Strecke bis zum Bahnhof Oberbarmen führen.

In jedem Fall ist das alles leider unrealistisch.



Warum Hattingen-Mitte? Nun, wird die Bebauung südlich der Altstadt nicht schlagartig dünner? Mir kam es jedenfalls bislang immer so vor. Eine großartige Erschließungsfunktion wäre dann also nicht gegeben, und ob der Durchgangsverkehr so viele Züge benötigen würde, bezweifeln wir doch beide. Der Hattinger Südrand grenzt im Übrigen auf ein paar Kilometern ja auch schon an Wuppertal.

Der Zug ist aber sehr viel schneller als das Auto, zumindest auf gewöhnlichen Straßen. Wenn man natürlich Eisenbahnstrecken in Massen stillegt und Autobahnen baut, sieht das anders aus.



Na, komm schon, wir wollen doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen? Der Fernverkehr und auch der Mittelstreckenverkehr (sprich: über Stadtgrenzen hinweg) muss nun mal mit den Autobahnen verglichen werden, kommunale Schienenverbindungen entsprechend mit dem innerstädtischen Straßennetz.

Natürlich waren das Sachzwänge. Selbst wenn man die 306 über der Erde gelassen hätte, wie hätte man sie an das neue Depot anschließen sollen? Daß eine Umstellung der Linie auf Busbetrieb eine Abkopplung Wanne-Eickels bedeutet hätte, da sind wir uns sicher alle einig. Die 306 ist eine sehr wichtige Nord-Süd-Verbindung im Ruhrgebiet, ähnlich wie auch die U35. Auch aus ihr hätte man eine U36 machen können, die für eine wesentlich bessere Verbindung gesorgt hätte. 



Genau an die Sachzwänge hatte ich gedacht. Da sollte ja die 306 mal wie gehabt am Hauptbahnhof oder vielleicht auch am Kuhhirten enden, aber diese Schlaumeier wussten keine Antwort zu geben, wie die Wagen dann ins Depot hätten kommen sollen. Ein Betriebsgleis am Rathaus vorbei bis zur Alleestraße wäre wohl die einzige Lösung gewesen.

Ansonsten wäre eine Stillegung der 306 natürlich nicht gerade ein Kopfschuss, aber zumindest eine freiwillige Amputation für Herne gewesen, ist sie doch so etwas wie Lebensader des Wanne-Eickeler Verkehrs. Die Hälfte von Herne hätte man dann vermutlich endgültig in die Tonne kloppen können. Mal sehen, wie sich dann ab 2009 die runderneuerte (und immer noch oberirdische) Linie 306 auf Wanne-Eickel auswirken wird. Kennern zufolge ist es in den letzten Jahren doch arg herunter gekommen. Eine unterirdische Linienführung der 306 ist jedenfalls für die nächsten 25 Jahre oder so unwahrscheinlich geworden.

Naja, bergaufgehen ist nach so einer langen Talsohle etwas anderes, insbesondere wenn man bedenkt, welchen Nachholbedarf wir in Bezug auf Wirtschaftswachstum haben seit dieser unseligen Leitzinserhöhung 1992. Das Problem ist eher, daß Steinbrück heute dieselbe "Sparpolitik" macht, mit der schon sein Amtsvorgänger Hans Eichel am Anfang dieses Jahrzehntes den damals ebenso schwachen Aufschwung kaputtgemacht hat. 



Wirtschaftswachstum ist nicht alles! Wir müssen auch endlich von diesen verdammten Staatsschulden herunter. Es kann doch auf Dauer nicht funktionieren, einen Großteil des Steuer-Etats in Zinszahlungen zu stopfen.

Leistung muß sich lohnen. Und damit Leistung sich lohnt, müssen wir die soziale Überversorung in diesem Land konsequent kappen. Also damit wir uns nicht falsch verstehen: Weder die üppigen Politikerpensionen noch die Gehälter der Topmanager sind soziale Überversorgung. Das ist, wie ich in der Zeitung gelesen habe, leistungsgerechte Bezahlung. Soziale Überversorgung ist Hartz 4. Da gibt es Leute, die Monat für Monat einfach so 345€ verballern. Und das kann ja wohl nicht sein. Der Sozialhilfeempfänger lebt über seine Verhältnisse. Also wirklich der Sozialhilfeempfänger. Der Ackermann lebt nicht über seine Verhältnisse. Der hat das versucht, das ging gar nicht. Der Ackermann lebt über unsere Verhältnisse.

Ich weiß, das ist polemisch und populistisch. Mit solchen Vorwürfen werde ich immer wieder konfrontiert. Einmal hat mir sogar jemand gesagt, ich sei so populistisch, das was ich sage, würde sogar schon an gesunden Menschenverstand grenzen. Und damit wollen unsere Politiker ja nun wirklich nichts zu tun haben.



Ich glaube nicht, dass dies der richtige Ort ist, solche Themen zu besprechen. Nur so viel: Von ALG II kann niemand wirklich leben, zumindest nicht menschenwürdig. Dass viele Menschen die Hoffnung aufgegeben haben und es ihnen inzwischen egal zu sein scheint, ist traurig. Andererseits lohnt sich Leistung heute zuweilen überhaupt nicht. Oder wie würdest du es bezeichnen, wenn jemand nach 40 Jahren im Berufsleben, zuletzt 22 Jahre pflichtbewusst im gleichen Job, sich einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet hat und plötzlich mit Anfang 50 arbeitslos wird? Hartz IV schreibt ihm nun vor, dass er sein gesamtes Vermögen verschleudern soll, damit er pünktlich zu einer viel zu niedrigen Rente mittellos da steht. Nennst du das nun "Leistung soll sich lohnen"?

So genau weiß ich das nicht. Man muß aber ganz klar sagen, wenn eine im Zehnminutentakt mit Doppelgelenkbussen bediente Linie überfüllt ist, dann wird es wirklich Zeit, eine solche Linie auf Stadtbahnbetrieb umzustellen, ganz ohne Frage.



Nun, das sollte jedem einleuchten - tut es aber vermutlich nicht.

Die Wartungsproblematik bei Gelenkbussen sah meines Wissens so aus, dass Solobusse den Motor üblicherweise hinten haben. Einmal die Heckklappe geöffnet, und man ist dran. Um bei Gelenkbussen das gleiche zu tun zu können, wurde der Schubgelenkbus entwickelt, in dem sowohl der Motor als auch die Antriebsachse hinten liegen. In einem Doppelgelenkbus kann diese Achse nicht ganz hinten sein, also wird die zweite Achse angetrieben und der Motor entsprechend platziert. Ein Zugang zum Motor soll dann nur von unten her möglich sein.

Also, um das ganze etwas anschaulich darzustellen habe ich hier ein Foto aus Google Earth geholt
(Bild manuell entfernt)
Für alle Leute, die nicht ortskundig sind: Die Tankstelle ist blau umkreist, der Edeka ist gelb, die beiden möglichen Flächen wir Wendeanlagen sind rot. Rot1 war die Stelle, die ich als Grünfläche gegenüber von Edeka meinte, Rot2 wäre aber besser, so könnte man die bisherigen Haltestellen Blankensteiner Straße in beide Richtungen ganz normal anfahren. Die Bahnen könnten aber in Ruhe wenden, ohne durchfahrende zu stören. Denn ob in Dahlhausen ein Zehnminutentakt notwendig ist, darf bezweifelt werden. Ohne Frage ist zwischen Weitmar und dem Hauptbahnhof ein durchgängier Fünfminutentakt notwendig. Mit einer Verstärkerlinie 328 könnte man diesen Takt erreichen - wenn die Wendeanlage im Hauptbahnhof mitspielt, vorausgesetzt, die 306 endet dauerhaft unter dem Hauptbahnhof. Wenn die zum Ruhrpark fahren würde, würde sich das Problem entschärfen.



Hm! Das Gebiet Rot1 war mir bislang durchgerutscht, so vom Boden aus betrachtet. Ich schätze, dass es sich dabei um einen privaten Garten handelt, den man also erst einmal erwerben müsste. Gravierender erscheint mir die Größe. Oder bist du dir sicher, dass da eine 30-m-Straßenbahn hinein passt? Rot2 war jedenfalls genau das Gelände, an das ich gedacht hatte, und da liegt unmittelbar nördlich ein Friedhof. Da könnte man ja eher eine Wendeanlage auf dem Gelände des Busdepots bauen!

Der 5-Minuten-Takt sollte wohl ohnehin bis nach Linden Mitte führen, und dann könnte die 318 auch gleich die paar Haltestellen weiterfahren. Bei einer Verstärkerlinie 328 müssten im übrigen die Herner mitspielen - das ist nämlich ein HCR-Bus. Ich sehe aber auch ehrlich gesagt nicht den Sinn einer dritten 8er-Linie.

Man glaubt, daß Busse flexibler im Straßenverkehr sind als Straßenbahnen. Daß Straßenbahnen ein wesentlich geringeres Lichtraumprofil haben wird dabei gerne übersehen. Außerdem sind Schienen doof - wir kennen Herrn Wittke doch, oder etwa nicht?



Tja, aber Straßenbahnen brauchen mehr Platz nach oben, geschweige denn den Platzbedarf, wenn sie in der Straßenmitte hält und die Fahrgäste zum Rand gehen müssen. Außerdem sind Schienen eine Gefahr für Fußgänger, Autos und Radfahrer, und die Oberleitung führt gefährliche Hochspannung. Habe ich irgendetwas vergessen?

In der Ebene -1 unter dem Bochumer Hauptbahnhof.



Tja, dann steht da jetzt wohl ein Tango-Modell.

Sicherlich ist es richtig, daß die Gemeinden die Dinge, die sie über das GVFG finanziert kriegen, auch benutzen müssen. Es wäre z.B. ziemlich blöd, wenn das Land eine Straßenbahnstrecke finanziert, die nach drei Jahren stillgelegt wird. Daß man aber Haltestellen, die 18 Jahre alt sind, nicht behindertengerecht ausbauen darf, weil die Frist noch nicht abgelaufen ist, das halte ich wirklich für übereifrige Bürokratie.



Man fragt sich jetzt ohnehin, wann die Entscheidung zum Kauf der NF6D-Züge gefallen ist. War es schlicht Blödheit oder nur unglückliches Timing?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 29 Jun 2007, 18:46 hat geschrieben: Nun, im Miesmachen sind wir Deutschen nun einmal richtig gut, und so bildet sich für Bewohner von Herne oder des Essener Nordens schnell das Pauschalurteil heraus, dass Oberhausen von jedwedem ÖPNV abgeschnitten ist und das Centro ausschließlich auf Grund seiner vielen Parkhäuser ein Erfolg ist. Zumindest kommt man offensichtlich zu diesem Schluss, wenn man das Auto als das allzeit überlegene Verkehrsmittel ansieht
Es hat ja nichts mit Miesmachen zu tun, daß die nördliche Ost-West-Verbindung im Ruhrgebiet nicht so gut ist wie die mittlere oder auch die durch Wuppertal. Von Herne oder Gelsenkirchen ist ein RE-Zugpaar pro Stunde nach Oberhausen nunmal nicht so gut wie z.B. die drei RE-Zugpaare zwischen Hagen und Wuppertal. Das CentrO ist sicher auch wegen der vielen kostenlosen Parkplätze ein Erfolg. Die Innenstädte sind seit den 70er Jahren über weite Strecken autofeindlich geworden, man hatte die Hoffnung, die Leute würden mit dem Bus in die Stadt fahren. Das taten sie aber nicht, sie fuhren dahin, wo es autofreundlich war. Nehmen wir Bochum: Die Innenstadt ist autofeindlich und verödet, der Ruhrpark hat tausende kostenloser Parkplätze und blüht. Richtig ist aber auch, daß eine anständige Anbindung an den ÖPNV in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt wird. Und die ÖPNV-Trasse in Oberhausen vom Hauptbahnhof zum CentrO gewährleistet nunmal eine sehr gute Anbindung. Das CentrO befindet sich auf dem alten Thyssen-Gelände und die ÖPNV-Trasse ist die ehemalige Eisenbahnanbindung des Werkes. Ich weiß nicht, ob der Ruhrpark auf einem alten Zechengelände liegt, eine bereits existierende vom MIV unabhängig Trasse zwischen Ruhrpark und Hauptbahnhof existiert jedenfalls nicht und müßte erst erstellt werden. Deswegen ist es sehr viel schwieriger, den Ruhrpark an den ÖPNV der Stadt anzuschließen. Trotzdem bleibt die Busverbindung aus der Stadt eher suboptimal, insbesondere im Vergleich zum Anschluß an Essen und Dortmund.
Ich meinte eigentlich weniger den Soll- als vielmehr den Ist-Zustand. Das Busnetz von Langendreer ist doch ein einziges Kreuz und Quer und nicht alle Busse fahren im 20-Minuten-Takt. Die Krönung finde ich ja noch den 377er. In der Woche verbindet er die Ruhr-Universität und damit Querenburg alle 20 Minuten mit Langendreer, aber am Wochenende stellt er den Betrieb komplett ein.
Vermutlich weil sich die Pendlerströme zwischen der Ruhr-Universität und dem Stadtteil Langendreer an Sonn- und Feiertagen in Grenzen halten, sonst wüßte ich keine Erklärung. Das Busnetz in Langendreer entstand in einer Zeit, in der man glaubte, Straßenbahnen hätten sich überlebt und der innerstädtische ÖPNV würde wirkungsvoll nur durch Dieselbusse und U-Bahnen organisiert werden können. Eine Straßenbahn nach Witten, eine weitere in die Bochumer Innenstadt sowie die S1 könnten dafür sorgen, daß einige wenige Busse lediglich Zubringerfunktionen übernehmen müßten.
Warum Hattingen-Mitte? Nun, wird die Bebauung südlich der Altstadt nicht schlagartig dünner? Mir kam es jedenfalls bislang immer so vor. Eine großartige Erschließungsfunktion wäre dann also nicht gegeben, und ob der Durchgangsverkehr so viele Züge benötigen würde, bezweifeln wir doch beide. Der Hattinger Südrand grenzt im Übrigen auf ein paar Kilometern ja auch schon an Wuppertal.
Warum sollte man die 308 nicht noch ein oder zwei Stationen weiterlaufen lassen, am Hattinger Südrand wäre jedenfalls Platz für eine Haltestelle mit einer ausreichend großen Wendeanlage, im 20- oder 30-Minutentakt könnte man dann nach Wuppertal fahren. Was würdest Du denn für sinnvoller halten? Von Nächstebreck über die bestehenden Kunstbauten zum Bahnhof Oberbarmen oder von Nächstebreck auf die Rheinische Strecke und nach Vohwinkel? Ich wäre für eine Wuppertaler Stadtbahn auf der Rheinischen Strecke, die dann nach Oberbarmen runterfährt. Auf Wuppertaler Stadtgebiet könnte eine verlängerte 308 diese Stadtbahn verstärken. Man müßte natürlich mit dem EU-Wettbewerbsrecht aufpassen: Die Bogestra darf ihre Linien ohne Ausschreibung betreiben, weil sie als kommunaler Verkehrsbetrieb von einer Inhouse-Regelung geschützt ist. Sie darf aber im Grunde ihr Betriebsgebiet nicht verlassen. Evtl. müßten also VER und WSW zumindest finanziell an der Linie beteiligt werden.
Na, komm schon, wir wollen doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen? Der Fernverkehr und auch der Mittelstreckenverkehr (sprich: über Stadtgrenzen hinweg) muss nun mal mit den Autobahnen verglichen werden, kommunale Schienenverbindungen entsprechend mit dem innerstädtischen Straßennetz.
Ja, das kann man wohl so sehen. In jedem Fall ist es aber politisch gewollt gewesen, daß Eisenbahnstrecken stillgelegt und Autobahnen gebaut worden sind.
Genau an die Sachzwänge hatte ich gedacht. Da sollte ja die 306 mal wie gehabt am Hauptbahnhof oder vielleicht auch am Kuhhirten enden, aber diese Schlaumeier wussten keine Antwort zu geben, wie die Wagen dann ins Depot hätten kommen sollen. Ein Betriebsgleis am Rathaus vorbei bis zur Alleestraße wäre wohl die einzige Lösung gewesen.
Seit 1993 endete die 306 ja am Buddenbergplatz, also mitten in der City, ohne eine Anbindung ans Schienennetz. Klar, man hätte die Betriebsgleise in der Oskar-Hoffmanstraße lassen können, die ja an die Rampe Bergmannsheil angebunden sind, aber dann hätte man etliche Rangierfahrten unternehmen müssen, um ins Depot zu kommen. Also die jetzige Regelung ist schon vernünftig, auch wenn die Wendeanlage unter dem Hauptbahnhof überbelegt ist. Man müßte wissen, ob dort genug Platz ist, die Wendeanlage zweigleisig auszubauen.
Ansonsten wäre eine Stillegung der 306 natürlich nicht gerade ein Kopfschuss, aber zumindest eine freiwillige Amputation für Herne gewesen, ist sie doch so etwas wie Lebensader des Wanne-Eickeler Verkehrs. Die Hälfte von Herne hätte man dann vermutlich endgültig in die Tonne kloppen können. Mal sehen, wie sich dann ab 2009 die runderneuerte (und immer noch oberirdische) Linie 306 auf Wanne-Eickel auswirken wird. Kennern zufolge ist es in den letzten Jahren doch arg herunter gekommen. Eine unterirdische Linienführung der 306 ist jedenfalls für die nächsten 25 Jahre oder so unwahrscheinlich geworden.
Klar, im Moment sind unterirdische Linienführungen nicht mehr erwünscht. Wie würde wohl die Linie 305 heute aussehen, wenn sie am Bergbaumuseum wieder rauskommen würde? Nur mal als Überlegung, die Verbindung zur Ruhr-Universität müßte immer noch mit Bussen verstärkt werden und der ÖPNV nach Herne wäre statt 14 Minuten immer noch über 30 Minuten unterwegs. Naja, so hat man wenigstens eine hochwertige Verbindung. Die Linie 306 ist neben dem Nokia-Expreß die wichtigste Verbindung nach Wanne-Eickel. Zwar braucht die 306 länger und ist durch das Mitschwimmen im MIV verspätungsanfällig, allerdings fährt der Nokia-Expreß nur alle 30 statt alle zehn Minuten und ist, weil er ständig hinter Güterzügen warten muß und die Strecke auf einem nicht geringen Teil eingleisig verläuft, ebenfalls verspätungsanfällig.
Wirtschaftswachstum ist nicht alles! Wir müssen auch endlich von diesen verdammten Staatsschulden herunter. Es kann doch auf Dauer nicht funktionieren, einen Großteil des Steuer-Etats in Zinszahlungen zu stopfen.
Die Staatsschulden können nur abgebaut werden, wenn der Staat vernünftige Einnahmen hat. Dazu gehört aber eine gute Konjunktur. Die Annahme, daß "Sparen", also Senkung der Staatsausgaben, zu einem gesunden Staatshaushalt führt, hat sich in der Realität als falsch erwiesen. Ich glaube, daß der einmal zu oft beförderte Hauptschullehrer Hans Eichel wirklich den Staatshaushalt konsolidieren wollte, als er am Anfang des Jahrzehnts die Staatsausgaben zurückgefahren hat. Leider hat er dadurch die Konjunktur soweit zurückgefahren, die Staatseinnahmen um ein vielfaches der geringeren Ausgaben weggebrochen sind. Wenn der Staat hingegen in einer Phase konjunkturellen Abschwungs mehr Geld ausgibt und einen Aufschwung herbeiführt (wie das bis zum Lambsdorff-Papier üblich war), dann nimmt der Staat ein vielfaches dieses Geldes ein (Multiplikatoreffekt). Albrecht Müller schreibt in seinem Buch "Die Reformlüge" folgendes:

In der Mitte und gegen Ende der siebziger Jahre brach die Konjunktur ein. Die Ölpreisexplosionen von 1973 und 1977/78 hatten dem Wirtschaftskreislauf nach Schätzungen des Sachverständigenrats jeweils ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts und damit 10 bis 15 Milliarden D-Mark entzogen. Eine zögerliche Trippelschritt-Zinspolitik der Bundesbank verschärfte die Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung.

Die sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt versuchte mit mehreren Konjunkturprogrammen Wachstumsimpulse zu geben, zum Beispiel mit dem >>Programm für Zukunftsinvestitionen<< (ZIP) vom 23. März 1977. Diesem bescheinigte das Ifo-Institut Anfang 1978 in seiner Konjunkturanalyse: >>Wachstumsprogramm verhindert Anstieg der Arbeitslosigkeit.<< Auch andere Institute und die Fachleute der Bundesregierung einschließlich des FDP-Wirtschaftsministers bewerteten die Konjunkturprogramme als positiv.

Und bevor jetzt der übliche Standardspruch kommt, die Globalisierung verunmögliche das: Wer jetzt behauptet, die Bundesrepublik Deutschland sei in den 70er Jahren eine geschlossene Volkswirtschaft gewesen (und genau diese Behauptung impliziert die Behauptung, die Globalisierung sei etwas neues), den kann ich leider nicht ernstnehmen.
Ich glaube nicht, dass dies der richtige Ort ist, solche Themen zu besprechen. Nur so viel: Von ALG II kann niemand wirklich leben, zumindest nicht menschenwürdig. Dass viele Menschen die Hoffnung aufgegeben haben und es ihnen inzwischen egal zu sein scheint, ist traurig. Andererseits lohnt sich Leistung heute zuweilen überhaupt nicht. Oder wie würdest du es bezeichnen, wenn jemand nach 40 Jahren im Berufsleben, zuletzt 22 Jahre pflichtbewusst im gleichen Job, sich einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet hat und plötzlich mit Anfang 50 arbeitslos wird? Hartz IV schreibt ihm nun vor, dass er sein gesamtes Vermögen verschleudern soll, damit er pünktlich zu einer viel zu niedrigen Rente mittellos da steht. Nennst du das nun "Leistung soll sich lohnen"?
Dann müssen die Arbeitslosen arbeiten gehen. Arbeitslosigkeit existiert überhaupt nur wegen der massiven sozialen Überversorgung (den Quatsch hat Helmut Schmidt tatsächlich schon vor 30 Jahren behauptet). Und Arbeitnehmer bringen überhaupt keine Leistung, Arbeitnehmer sind nichts weiter als Nassauer, die den Leistungsträgern auf der Tasche liegen. Und wer das nicht akzeptieren will, der ist ein verbitterter Populist und sowieso von gestern - hab ich in der Zeitung gelesen.
Nun, das sollte jedem einleuchten - tut es aber vermutlich nicht.

Die Wartungsproblematik bei Gelenkbussen sah meines Wissens so aus, dass Solobusse den Motor üblicherweise hinten haben. Einmal die Heckklappe geöffnet, und man ist dran. Um bei Gelenkbussen das gleiche zu tun zu können, wurde der Schubgelenkbus entwickelt, in dem sowohl der Motor als auch die Antriebsachse hinten liegen. In einem Doppelgelenkbus kann diese Achse nicht ganz hinten sein, also wird die zweite Achse angetrieben und der Motor entsprechend platziert. Ein Zugang zum Motor soll dann nur von unten her möglich sein.
Ich denke sogar, daß eine Linie, die mit Doppelgelenkbusse im Zehnminutentakt nicht auskommt sogar auf eine U-Bahn umgestellt werden sollte. Hier würde es sich wirklich lohnen, einen Tunnel zu bauen. Unabhängig von den Wartungsschwierigkeiten bei Doppelgelenkbussen, das sind einfach Ungeheuer, die im Straßenverkehr nicht weniger stören als eine Straßenbahn.
Hm! Das Gebiet Rot1 war mir bislang durchgerutscht, so vom Boden aus betrachtet. Ich schätze, dass es sich dabei um einen privaten Garten handelt, den man also erst einmal erwerben müsste. Gravierender erscheint mir die Größe. Oder bist du dir sicher, dass da eine 30-m-Straßenbahn hinein passt? Rot2 war jedenfalls genau das Gelände, an das ich gedacht hatte, und da liegt unmittelbar nördlich ein Friedhof. Da könnte man ja eher eine Wendeanlage auf dem Gelände des Busdepots bauen!

Der 5-Minuten-Takt sollte wohl ohnehin bis nach Linden Mitte führen, und dann könnte die 318 auch gleich die paar Haltestellen weiterfahren. Bei einer Verstärkerlinie 328 müssten im übrigen die Herner mitspielen - das ist nämlich ein HCR-Bus. Ich sehe aber auch ehrlich gesagt nicht den Sinn einer dritten 8er-Linie.
Ich weiß nicht, ob da eine 30m-Bahn reinpaßt. Vermutlich nicht. Das andere Gelände sähe da wohl sehr viel geeigneterer aus, das stimmt. Aber das Busdepot an der Hattinger Straße wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Wenn man aber sowieso einen durchgängigen Fünfminutentakt bis Linden-Mitte fahren will, dann kann man auch nach Dahlhausen runterfahren, die drei Stationen würden den Kohl auch nicht fett machen. Ich weiß, ich war nachmittags in den Schulferien da, aber ich hatte halt nicht den Eindruck, daß hier ein Zehnminutentakt notwendig wäre.

Zur Liniennummer: Die Linien 8 und 18 wurden früher von der Linie 28 verstärkt, die allerdings (anders als die Stammlinien) durch die Oskar-Hoffmann-Straße vom Hauptbahnhof auf die Hattinger Straße stieß. Wenn man aber sowieso auch in Dahlhausen alle zehn Minuten fahren will, dann hätte sich das sowieso erledigt. Und wenn man die Strecke dort weit genug zweigleisig ausbaut, dann dürfte das auch kein Problem mehr sein. Der einzige im Zwanzig-Minuten-Takt bediente Außenast wäre dann langfristig Witten Bahnhofstraße - Heven Dorf. Damit könnte man leben.
Tja, aber Straßenbahnen brauchen mehr Platz nach oben, geschweige denn den Platzbedarf, wenn sie in der Straßenmitte hält und die Fahrgäste zum Rand gehen müssen. Außerdem sind Schienen eine Gefahr für Fußgänger, Autos und Radfahrer, und die Oberleitung führt gefährliche Hochspannung. Habe ich irgendetwas vergessen?
Ja, das sind so Argumente, die man immer wieder hört. Daß sie sehr viel mehr Fahrkomfort bieten, ein geringeres Lichtraumprofil haben und insbesondere bei Zugbildung ein Vielfaches an Fahrgästen wegbringen können wird dabei gerne übersehen. Es gibt also Argumente für und gegen die Straßenbahn und es liegt an den jeweils Verantwortlichen, diese gegeneinander abzuwägen. Aber ob Wittke wirklich überlegt handelt, das darf bezweifelt werden.
Tja, dann steht da jetzt wohl ein Tango-Modell.
Ja, steht. Ich war gestern da. Ich freu mich schon auf die Vorstellung im September.
Man fragt sich jetzt ohnehin, wann die Entscheidung zum Kauf der NF6D-Züge gefallen ist. War es schlicht Blödheit oder nur unglückliches Timing?
Diese Fahrzeuge sind sowieso nicht der Weisheit letzter Schluß. Der Fahrer sitzt versteckt in seiner Kabine, die Fahrzeuge waren am Anfang sehr defektanfällig, die Einzelrad-Einzelfahrwerke sorgen im Mittelteil dafür, daß man schaukelt wie in einer Museumsbahn und behindertengerecht sind sie auch nicht.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 30 Jun 2007, 15:48 hat geschrieben:Es hat ja nichts mit Miesmachen zu tun, daß die nördliche Ost-West-Verbindung im Ruhrgebiet nicht so gut ist wie die mittlere oder auch die durch Wuppertal. Von Herne oder Gelsenkirchen ist ein RE-Zugpaar pro Stunde nach Oberhausen nunmal nicht so gut wie z.B. die drei RE-Zugpaare zwischen Hagen und Wuppertal. Das CentrO ist sicher auch wegen der vielen kostenlosen Parkplätze ein Erfolg. Die Innenstädte sind seit den 70er Jahren über weite Strecken autofeindlich geworden, man hatte die Hoffnung, die Leute würden mit dem Bus in die Stadt fahren. Das taten sie aber nicht, sie fuhren dahin, wo es autofreundlich war. Nehmen wir Bochum: Die Innenstadt ist autofeindlich und verödet, der Ruhrpark hat tausende kostenloser Parkplätze und blüht. Richtig ist aber auch, daß eine anständige Anbindung an den ÖPNV in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt wird. Und die ÖPNV-Trasse in Oberhausen vom Hauptbahnhof zum CentrO gewährleistet nunmal eine sehr gute Anbindung. Das CentrO befindet sich auf dem alten Thyssen-Gelände und die ÖPNV-Trasse ist die ehemalige Eisenbahnanbindung des Werkes. Ich weiß nicht, ob der Ruhrpark auf einem alten Zechengelände liegt, eine bereits existierende vom MIV unabhängig Trasse zwischen Ruhrpark und Hauptbahnhof existiert jedenfalls nicht und müßte erst erstellt werden. Deswegen ist es sehr viel schwieriger, den Ruhrpark an den ÖPNV der Stadt anzuschließen. Trotzdem bleibt die Busverbindung aus der Stadt eher suboptimal, insbesondere im Vergleich zum Anschluß an Essen und Dortmund.

Nun, die Nordstrecke ist in der Tat etwas dünn bestückt. Vielleicht kommen sie ja demnächst auf die Idee, den RE2 statt über Essen und Mülheim lieber über Oberhausen nach Duisburg fahren zu lassen? Nun ja, im "goldenen Jahr 2015" sollen ja der Rhein-Ruhr-Express und das gesamte S-Bahn-Netz fertig sein, und dann würde die S2 dreimal in der Stunde bis Oberhausen und Duisburg fahren.

Mit "Miesmachen" meint ich aber nicht die durchaus berechtigte Kritik, sondern dieses unsägliche Pauschalurteil, dass die positiven Seiten völlig ignoriert. Aus anderen Richtungen kommt man ganz gut nach Oberhausen Hbf, und von dort ist man so schnell im CentrO, dass jeder ÖPNV-verwöhnte Berliner oder Berlin-Besucher neidisch werden dürfte. Und natürlich kommt man auch hervorragend mit dem Auto dorthin und kann gut parken. Dieser Dualismus, der seit der wachsenden Verbreitung des Autos eingesetzt hat, funktionert in diesem Fall eben ziemlich gut - und das muss er ja auch. Leider klappt das nicht immer und überall.

Und übrigens, ich halte die Bochumer Innenstadt nach wie vor nicht für verödet. Die Busse und Bahnen sind regelmäßig voll, wenn sie dort ankommen, und auf der Huestraße, Kortumstraße oder Bongardstraße herrscht immer Trubel. Ohne Ruhrpark wäre das vielleicht noch mehr, aber der zieht auch Leute aus größerer Entfernung an, angeblich sogar bis zu einer Stunde mit dem Auto entfernt.

Vermutlich weil sich die Pendlerströme zwischen der Ruhr-Universität und dem Stadtteil Langendreer an Sonn- und Feiertagen in Grenzen halten, sonst wüßte ich keine Erklärung. Das Busnetz in Langendreer entstand in einer Zeit, in der man glaubte, Straßenbahnen hätten sich überlebt und der innerstädtische ÖPNV würde wirkungsvoll nur durch Dieselbusse und U-Bahnen organisiert werden können. Eine Straßenbahn nach Witten, eine weitere in die Bochumer Innenstadt sowie die S1 könnten dafür sorgen, daß einige wenige Busse lediglich Zubringerfunktionen übernehmen müßten.

Da ist sie dann wieder, die alte Frage: Was ist eher da, der Bedarf oder das Angebot? Ich erinnere mich noch gut daran, wie sich der 346er von einem völlig nutzlosen Etwas in eine wichtige und attraktive Buslinie gewandelt hat. Abgesehen davon, dass er seitdem um mindestens eine Haltestelle (werktags bis Fachhochschule) verlängert wurde, hat er seit damals einen vernünftigen Takt bekommen. Als ich nach Weitmar gezogen bin, fuhr er einmal die Stunde, was er auch immer noch getan hat, als ich mit meinem Studium begann. Das ist auch der Grund, warum ich so gut wie nie damit zur Uni gefahren bin. (Dass die Haltestelle "Ruhr-Universität" im Fall des 346 ein Etikettenschwindel ist, tat natürlich ein übriges.) Er fuhr dann später halbstündlich und noch später wie jeder normale Bus alle 20 Minuten. Als Tangentiallinie, der der Innenstadt an keiner Stelle auch nur nahe kommt, verbindet er aber immerhin große Teile des südlichen Bochums mit Linien wie den Straßenbahnen U35, 308 und 318 oder den Bussen CE31, SB37, 345, 349, 353 und 390. Und ja, seither fahren m.E. die Leute auch damit.

Warum sollte man die 308 nicht noch ein oder zwei Stationen weiterlaufen lassen, am Hattinger Südrand wäre jedenfalls Platz für eine Haltestelle mit einer ausreichend großen Wendeanlage, im 20- oder 30-Minutentakt könnte man dann nach Wuppertal fahren. Was würdest Du denn für sinnvoller halten? Von Nächstebreck über die bestehenden Kunstbauten zum Bahnhof Oberbarmen oder von Nächstebreck auf die Rheinische Strecke und nach Vohwinkel? Ich wäre für eine Wuppertaler Stadtbahn auf der Rheinischen Strecke, die dann nach Oberbarmen runterfährt. Auf Wuppertaler Stadtgebiet könnte eine verlängerte 308 diese Stadtbahn verstärken. Man müßte natürlich mit dem EU-Wettbewerbsrecht aufpassen: Die Bogestra darf ihre Linien ohne Ausschreibung betreiben, weil sie als kommunaler Verkehrsbetrieb von einer Inhouse-Regelung geschützt ist. Sie darf aber im Grunde ihr Betriebsgebiet nicht verlassen. Evtl. müßten also VER und WSW zumindest finanziell an der Linie beteiligt werden.

Ich hätte damit kein Problem! Mit der Straßenbahn über Land durch Hattingen nach Wuppertal, das hätte doch etwas. Die Haltestellen könnten dann natürlich auch ruhig weiter voneinander entfernt sein. Die U79 zwischen Düsseldorf und Duisburg ist ja auch eher eine Kleinbahn - und hat vor über 100 Jahren auch als genau eine solche angefangen. Eine Kooperation mit den WSW und VER sollte zu stemmen sein. Immerhin betreiben Bogestra und VER bereits eine Buslinie gemeinsam, eine VER-Linie endet in Bochum und die VER, ähnlich wie die BSM, ist zumindest der KÖR assoziiert. Die Wuppertaler sollten damit auch kein Problem haben. Immerhin könnten damit mehr Leute in ihre Stadt kommen, und das Selbstbewusstsein kann man ihnen zutrauen. Ich weiß aber nicht, was Hattingen oder Sprockhövel dazu zu sagen hätten. Immerhin müsste mindestens einer von ihnen Geld in die Hand nehmen. Ich weiß auch nicht wirklich, was die 308 für Hattingen für eine Bedeutung hat.

Ja, das kann man wohl so sehen. In jedem Fall ist es aber politisch gewollt gewesen, daß Eisenbahnstrecken stillgelegt und Autobahnen gebaut worden sind.

Dualismus, sage ich nur! Nicht "Entweder oder", sondern "Sowohl als auch" heißt das Motto. Beides muss funktionieren.

Seit 1993 endete die 306 ja am Buddenbergplatz, also mitten in der City, ohne eine Anbindung ans Schienennetz. Klar, man hätte die Betriebsgleise in der Oskar-Hoffmanstraße lassen können, die ja an die Rampe Bergmannsheil angebunden sind, aber dann hätte man etliche Rangierfahrten unternehmen müssen, um ins Depot zu kommen. Also die jetzige Regelung ist schon vernünftig, auch wenn die Wendeanlage unter dem Hauptbahnhof überbelegt ist. Man müßte wissen, ob dort genug Platz ist, die Wendeanlage zweigleisig auszubauen.

Ein unterirdischer Ausbau? Das stelle ich mir schwierig vor. Reicht die vorhandene überhaupt für zwei 30-Meter-Wagen? Bislang scheint es recht gut zu laufen, trotz der Unkenrufe des VCDs. Ich frage mich ohnehin, wo eigentlich die IGVP-Bewertung für die Verlängerung nach Harpen bleibt.

Klar, im Moment sind unterirdische Linienführungen nicht mehr erwünscht. Wie würde wohl die Linie 305 heute aussehen, wenn sie am Bergbaumuseum wieder rauskommen würde? Nur mal als Überlegung, die Verbindung zur Ruhr-Universität müßte immer noch mit Bussen verstärkt werden und der ÖPNV nach Herne wäre statt 14 Minuten immer noch über 30 Minuten unterwegs. Naja, so hat man wenigstens eine hochwertige Verbindung. Die Linie 306 ist neben dem Nokia-Expreß die wichtigste Verbindung nach Wanne-Eickel. Zwar braucht die 306 länger und ist durch das Mitschwimmen im MIV verspätungsanfällig, allerdings fährt der Nokia-Expreß nur alle 30 statt alle zehn Minuten und ist, weil er ständig hinter Güterzügen warten muß und die Strecke auf einem nicht geringen Teil eingleisig verläuft, ebenfalls verspätungsanfällig.

Alternative Routen sind ja auch nicht zu verachten. Zweimal die Stunde schnell mit wenigen Stopps von Bochum nach Wanne-Eickel oder sechsmal mit vielen? Beides kann in der jeweiligen Situation gut oder schlecht sein. Und die Verspätungsanfälligkeit sollte demnächst nochmals zurückgehen, wenn Herne mit seinen Hausaufgaben fertig ist.

Die Staatsschulden können nur abgebaut werden, wenn der Staat vernünftige Einnahmen hat. Dazu gehört aber eine gute Konjunktur. Die Annahme, daß "Sparen", also Senkung der Staatsausgaben, zu einem gesunden Staatshaushalt führt, hat sich in der Realität als falsch erwiesen. Ich glaube, daß der einmal zu oft beförderte Hauptschullehrer Hans Eichel wirklich den Staatshaushalt konsolidieren wollte, als er am Anfang des Jahrzehnts die Staatsausgaben zurückgefahren hat. Leider hat er dadurch die Konjunktur soweit zurückgefahren, die Staatseinnahmen um ein vielfaches der geringeren Ausgaben weggebrochen sind. Wenn der Staat hingegen in einer Phase konjunkturellen Abschwungs mehr Geld ausgibt und einen Aufschwung herbeiführt (wie das bis zum Lambsdorff-Papier üblich war), dann nimmt der Staat ein vielfaches dieses Geldes ein (Multiplikatoreffekt). Albrecht Müller schreibt in seinem Buch "Die Reformlüge" folgendes:

In der Mitte und gegen Ende der siebziger Jahre brach die Konjunktur ein. Die Ölpreisexplosionen von 1973 und 1977/78 hatten dem Wirtschaftskreislauf nach Schätzungen des Sachverständigenrats jeweils ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts und damit 10 bis 15 Milliarden D-Mark entzogen. Eine zögerliche Trippelschritt-Zinspolitik der Bundesbank verschärfte die Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung.

Die sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt versuchte mit mehreren Konjunkturprogrammen Wachstumsimpulse zu geben, zum Beispiel mit dem >>Programm für Zukunftsinvestitionen<< (ZIP) vom 23. März 1977. Diesem bescheinigte das Ifo-Institut Anfang 1978 in seiner Konjunkturanalyse: >>Wachstumsprogramm verhindert Anstieg der Arbeitslosigkeit.<< Auch andere Institute und die Fachleute der Bundesregierung einschließlich des FDP-Wirtschaftsministers bewerteten die Konjunkturprogramme als positiv.

Und bevor jetzt der übliche Standardspruch kommt, die Globalisierung verunmögliche das: Wer jetzt behauptet, die Bundesrepublik Deutschland sei in den 70er Jahren eine geschlossene Volkswirtschaft gewesen (und genau diese Behauptung impliziert die Behauptung, die Globalisierung sei etwas neues), den kann ich leider nicht ernstnehmen.

Klar, die Globalisierung gibt's schon lange, nur haben wir in letzter Zeit damit mehr (gefühlte?) Probleme. Das Problem ist doch nur, dass Politiker gerne Geld ausgeben, wenn die Zeiten schlecht sind, um etwas für die Wirtschaft zu tun. Leider geben sie noch lieber Geld aus, wenn es der Wirtschaft wieder gut geht. Die Netto-Neuverschuldung mal auf unter Null zu drücken, daran scheint aber seit Jahrzehnten niemand mehr zu denken.

Dann müssen die Arbeitslosen arbeiten gehen. Arbeitslosigkeit existiert überhaupt nur wegen der massiven sozialen Überversorgung (den Quatsch hat Helmut Schmidt tatsächlich schon vor 30 Jahren behauptet). Und Arbeitnehmer bringen überhaupt keine Leistung, Arbeitnehmer sind nichts weiter als Nassauer, die den Leistungsträgern auf der Tasche liegen. Und wer das nicht akzeptieren will, der ist ein verbitterter Populist und sowieso von gestern - hab ich in der Zeitung gelesen.

Ah ja, und wenn du nun noch etwas genauer kennzeichnen könntest, welche dieser Bemerkungen ironisch gemeint war und welche ernst, wäre das sicherlich hilfreich.

Ich denke sogar, daß eine Linie, die mit Doppelgelenkbusse im Zehnminutentakt nicht auskommt sogar auf eine U-Bahn umgestellt werden sollte. Hier würde es sich wirklich lohnen, einen Tunnel zu bauen. Unabhängig von den Wartungsschwierigkeiten bei Doppelgelenkbussen, das sind einfach Ungeheuer, die im Straßenverkehr nicht weniger stören als eine Straßenbahn.

Glücklicherweise ist das ein Fall, der meines Wissens im Einsatzgebiet der Bogestra nicht vorliegt. In Gelsenkirchen soll es ja ein paar Busse (382/383) geben, die im 10-Minuten-Takt mit Gelenkbussen verkehren. Neulich war ich mal am Gelsenkirchener Hauptbahnhof, und einige sind mir recht häufig untergekommen, während ich darauf wartete, davon wegzukommen. (Eine 302 war mit abgerissenem Hydraulikschlauch im Tunnel liegen geblieben und hatte den gesamten Schienenverkehr zum Erliegen gebracht.)

Aber im Prinzip gebe ich dir Recht. Der Einsatz eines Doppelgelenkbusses ist nichts anderes als das Eingeständnis des eigenen Versagens. Und außerdem schätze ich, dass man eine bestehende Stadtbahnlinie allemal schneller und billiger auf Doppeltraktion umstellen kann als eine komplett neu zu bauen.

Ich weiß nicht, ob da eine 30m-Bahn reinpaßt. Vermutlich nicht. Das andere Gelände sähe da wohl sehr viel geeigneterer aus, das stimmt. Aber das Busdepot an der Hattinger Straße wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Wenn man aber sowieso einen durchgängigen Fünfminutentakt bis Linden-Mitte fahren will, dann kann man auch nach Dahlhausen runterfahren, die drei Stationen würden den Kohl auch nicht fett machen. Ich weiß, ich war nachmittags in den Schulferien da, aber ich hatte halt nicht den Eindruck, daß hier ein Zehnminutentakt notwendig wäre.

Zur Liniennummer: Die Linien 8 und 18 wurden früher von der Linie 28 verstärkt, die allerdings (anders als die Stammlinien) durch die Oskar-Hoffmann-Straße vom Hauptbahnhof auf die Hattinger Straße stieß. Wenn man aber sowieso auch in Dahlhausen alle zehn Minuten fahren will, dann hätte sich das sowieso erledigt. Und wenn man die Strecke dort weit genug zweigleisig ausbaut, dann dürfte das auch kein Problem mehr sein. Der einzige im Zwanzig-Minuten-Takt bediente Außenast wäre dann langfristig Witten Bahnhofstraße - Heven Dorf. Damit könnte man leben.

In der Innenstadt wäre ein 5-Minuten-Takt angebracht, aber der Ortsteil Linden wäre wohl auch nicht böse darum. Soweit ich weiß, geht es den dort ansässigen Händlern relativ gut, und das wird zu einem nicht zu unterschätzenden Teil den Straßenbahnlinien 308 und 318 zu verdanken sein.

Ja, das sind so Argumente, die man immer wieder hört. Daß sie sehr viel mehr Fahrkomfort bieten, ein geringeres Lichtraumprofil haben und insbesondere bei Zugbildung ein Vielfaches an Fahrgästen wegbringen können wird dabei gerne übersehen. Es gibt also Argumente für und gegen die Straßenbahn und es liegt an den jeweils Verantwortlichen, diese gegeneinander abzuwägen. Aber ob Wittke wirklich überlegt handelt, das darf bezweifelt werden.

Die Notwendigkeit zur Zugbildung scheint in Bochum (oder Gelsenkirchen) nicht sehr ausgeprägt zu sein - die U35 zur Hauptverkehrszeit oder auch in der Adventszeit sowie die Linien 302 bzw. 308/318 im Stadionverkehr. Dass die neuen Variobahnen keine Kupplung zu haben scheinen, darüber hatten wir ja schon gesprochen. Die Bogestra setzt also offensichtlich in den kommenden Jahren nicht auf Zugbildung auf den Linien 301, 306 oder 310.

Diese Fahrzeuge sind sowieso nicht der Weisheit letzter Schluß. Der Fahrer sitzt versteckt in seiner Kabine, die Fahrzeuge waren am Anfang sehr defektanfällig, die Einzelrad-Einzelfahrwerke sorgen im Mittelteil dafür, daß man schaukelt wie in einer Museumsbahn und behindertengerecht sind sie auch nicht.

Das mit den Fahrerkabinen war damals offensichtlich die aktuelle Mode. Man findet das bekanntlich auch in den Bochumer B-Wagen. Die Variobahnen sowie die Tangos sind da ja anders konstruiert. Mal sehen, was in 15 Jahren für die NF6Ds kommen wird. Die Fahrzeuge werden auf jeden Fall wieder traktionsfähig sein müssen, da beisst die Maus keinen Faden ab. Ganz so arg finde ich das Fahrgefühl in den Niederflurbahnen aber nicht. Meine Schwester musste ich sogar erst auf die Unterschiede zwischen NF6D und B-Wagen hinweisen.
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 30 Jun 2007, 23:57 hat geschrieben: Nun, die Nordstrecke ist in der Tat etwas dünn bestückt. Vielleicht kommen sie ja demnächst auf die Idee, den RE2 statt über Essen und Mülheim lieber über Oberhausen nach Duisburg fahren zu lassen? Nun ja, im "goldenen Jahr 2015" sollen ja der Rhein-Ruhr-Express und das gesamte S-Bahn-Netz fertig sein, und dann würde die S2 dreimal in der Stunde bis Oberhausen und Duisburg fahren.
Der RE2 stellt ja eine Verbindung aus dem Münsterland ins mittlere Ruhrgebiet sicher. Ich denke, daß es sinnvoll wäre, wenn der RE3 zwischen Dortmund und Duisburg zweimal die Stunde fahren würde, um den Anschluß zwischen Oberhausen (Rheinl.) und dem nordöstlichen Ruhrgebiet zu verbessern. Ob das von den Fahrgastzahlen her gerechtfertigt wäre? Da ist sie schon, die Frage aller Fragen: Ist zuerst das Angebot da oder zuerst die Nachfrage? Wenn ich an die S28 denke, zwischen Mettmann Stadtwald und Kaarster See, da fuhren vor zehn Jahren noch ca. 400 Personen pro Tag. Heute sind es über 20.000, Tendenz stark steigend mit Potentialen, die wegen mangelnder öffentlicher Zuwendungen nicht ausgenutzt werden können. Übrigens: Die IGVP behauptete, daß diese Linie niemals mehr als 16.000 Fahrgäste pro Tag haben könnte. Das würde gar nicht gehen. Da hat man sich gewaltig verschätzt. Der Rhein-Ruhr-Expreß wird mit Sicherheit kommen, der ist ja nichts weiter als eine Planung aus den bisherigen RE-Linien im Ruhrgebiet, für die teilweise eigene Schienen gebaut werden, die dank LZB mit 200km/h fahren. Ob Wattenscheid und Mülheim (Ruhr) aber tatsächlich abgekoppelt werden, muß man abwarten. Ich denke, daß man das nicht verantworten könnte. Mülheim (Ruhr) ist eine Großstadt mit 170.000 Einwohnern, und diesen ehemaligen Eisenbahnknotenpunkt zum S-Bahn-Haltepunkt der Linien S1 und S3 zu degradieren wäre sicher nicht in Ordnung, auch Wattenscheid ist so groß, daß hier mehr halten sollte als die Ruhr-Lenne-Bahn und der Ruhr-Sieg-Expreß. Das S-Bahnnetz wird allerdings der besherige Torso bleiben.
Mit "Miesmachen" meint ich aber nicht die durchaus berechtigte Kritik, sondern dieses unsägliche Pauschalurteil, dass die positiven Seiten völlig ignoriert. Aus anderen Richtungen kommt man ganz gut nach Oberhausen Hbf, und von dort ist man so schnell im CentrO, dass jeder ÖPNV-verwöhnte Berliner oder Berlin-Besucher neidisch werden dürfte. Und natürlich kommt man auch hervorragend mit dem Auto dorthin und kann gut parken. Dieser Dualismus, der seit der wachsenden Verbreitung des Autos eingesetzt hat, funktionert in diesem Fall eben ziemlich gut - und das muss er ja auch. Leider klappt das nicht immer und überall.
Richtig, man muß anerkennen, daß ÖPNV und MIV am besten miteinander funktionieren. Autofeindliche Innenstädte veröden, Paradebeispiel ist Witten. Und das CentrO ist eben so ein großer Erfolg, weil beides gewährleistet ist. Über die ÖPNV-Trasse hervorragend an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden, über die A42 und 10.000 kostenlosen Parkplätzen hervorragend an den MIV angebunden. Dazu gehört aber noch mehr: Wenn ich z.B. sehe, daß die Wittener Verantwortlichen es bis heute ablehnen, den städtischen Parkplatz neben dem Wittener Hauptbahnhof als P&R Anlage freizugeben, weil man nicht bereit ist, auf Parkgeldeinnahmen zu verzichten, dann sorgt man nicht dafür, daß die Leute mit dem Bus zum Bahnhof fahren, sondern man sorgt dafür, daß die Leute mit dem Auto zur Arbeit fahren. So schön es ist ist, mal eben in zwanzig Minuten nach Essen zu fahren, wenn ich vorher eine halben Stunde im Bus sitzen und dann vielleicht wegen verkehrsbedingter Verspätungen noch um den Anschluß an meinen Zug zittern muß, während man von der Wohnung mit dem Auto in wenigen Minuten zum Hauptbahnhof käme, dort aber nicht parken kann, dann schadet man den öffentlichen Verkehrsmitteln und nutzt ihnen nicht. Auch die Einsicht, daß eine blühende Innenstadt mehr Steuereinnahmen bringt als eine verödete Innenstadt Parkgeldeinnahmen bringt, hat sich bei der in Witten seit 58 Jahren herrschenden SPD noch nicht herumgesprochen.
Und übrigens, ich halte die Bochumer Innenstadt nach wie vor nicht für verödet. Die Busse und Bahnen sind regelmäßig voll, wenn sie dort ankommen, und auf der Huestraße, Kortumstraße oder Bongardstraße herrscht immer Trubel. Ohne Ruhrpark wäre das vielleicht noch mehr, aber der zieht auch Leute aus größerer Entfernung an, angeblich sogar bis zu einer Stunde mit dem Auto entfernt.
Sicher ist der Begriff verödet übertrieben, insbesondere im Vergleich zu Witten. Die Wittener Innenstadt ist verödet, die Bochumer Innenstadt ist im Vergleich zu den Nachbarstädten Dortmund und Essen unattraktiv. Hier ist die Ansiedlung von Saturn-Hansa ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Da ist sie dann wieder, die alte Frage: Was ist eher da, der Bedarf oder das Angebot? Ich erinnere mich noch gut daran, wie sich der 346er von einem völlig nutzlosen Etwas in eine wichtige und attraktive Buslinie gewandelt hat. Abgesehen davon, dass er seitdem um mindestens eine Haltestelle (werktags bis Fachhochschule) verlängert wurde, hat er seit damals einen vernünftigen Takt bekommen. Als ich nach Weitmar gezogen bin, fuhr er einmal die Stunde, was er auch immer noch getan hat, als ich mit meinem Studium begann. Das ist auch der Grund, warum ich so gut wie nie damit zur Uni gefahren bin. (Dass die Haltestelle "Ruhr-Universität" im Fall des 346 ein Etikettenschwindel ist, tat natürlich ein übriges.) Er fuhr dann später halbstündlich und noch später wie jeder normale Bus alle 20 Minuten. Als Tangentiallinie, der der Innenstadt an keiner Stelle auch nur nahe kommt, verbindet er aber immerhin große Teile des südlichen Bochums mit Linien wie den Straßenbahnen U35, 308 und 318 oder den Bussen CE31, SB37, 345, 349, 353 und 390. Und ja, seither fahren m.E. die Leute auch damit.
In der Tat, die Buslinie 346 ist der Beweis dafür, daß ein Busnetz, das sternförmig auf den ZOB in der Stadtmitte bzw. am Hauptbahnhof ausgerichtet ist, nicht ausreicht. Die Linie 346 verbindet den Bochumer Süden mit der Ruhr-Universität und der Fachhochschule, aber nicht nur das. Durch den Anschluß an die Linie 320 an der Ruhr-Universität sichert sie auch den Anschluß nach Witten. Für viele Wittener ist es die beste Verbindung nach Wiemalhausen oder Stiepel, wenn man mit dem Bus 320 zur Ruhr-Universität fährt und dann mit dem Bus 346 weiter. Nicht immer müssen Hauptbahnhöfe angefahren werden. Die Buslinie 377 könnte am Wochenende zumindest im Stundentakt fahren, da sie die einzige Verbindung zwischen Langendreer und der Ruhr-Universität ist. Die teilweise parallel laufende Linie 370 streift Langendreer ja nur im Westen des Stadtteils.
Ich hätte damit kein Problem! Mit der Straßenbahn über Land durch Hattingen nach Wuppertal, das hätte doch etwas. Die Haltestellen könnten dann natürlich auch ruhig weiter voneinander entfernt sein. Die U79 zwischen Düsseldorf und Duisburg ist ja auch eher eine Kleinbahn - und hat vor über 100 Jahren auch als genau eine solche angefangen. Eine Kooperation mit den WSW und VER sollte zu stemmen sein. Immerhin betreiben Bogestra und VER bereits eine Buslinie gemeinsam, eine VER-Linie endet in Bochum und die VER, ähnlich wie die BSM, ist zumindest der KÖR assoziiert. Die Wuppertaler sollten damit auch kein Problem haben. Immerhin könnten damit mehr Leute in ihre Stadt kommen, und das Selbstbewusstsein kann man ihnen zutrauen. Ich weiß aber nicht, was Hattingen oder Sprockhövel dazu zu sagen hätten. Immerhin müsste mindestens einer von ihnen Geld in die Hand nehmen. Ich weiß auch nicht wirklich, was die 308 für Hattingen für eine Bedeutung hat.
In der Tat, das hätte etwas und es würde die Fehlentscheidung, die Eisenbahnstrecke zwischen Hattingen und Wuppertal-Oberbarmen stillzulegen, revidieren. Bis an den Hattinger Süden könnte man im Zehnminutentakt fahren, von da aus zwei- oder dreimal die Stunde nach Wuppertal. Aber wie würde es dann weitergehen? Eine in Wuppertal-Nächstebreck endende 308 wäre sicherlich wenig sinnvoll. Was ist von der Idee einer Stadtbahn auf der Wuppertaler Nordbahn zu halten? Die 308 könnte alle zwanzig Minuten Nächstebreck mit dem Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen verbinden und dort an einem vierten Bahnsteig enden, nach dem Abbau des dortigen Güterbahnhofs wäre Platz satt. Eine Wuppertaler Linie könnte die Verbindung zwischen Nächstebreck und Oberbarmen Bf verstärken, so daß sich hier ein Zehnminutentakt ergäbe. Diese Linie könnte dann entlang der Nordbahn weiterfahren bis Wuppertal-Vohwinkel. So würde die deutlich überlastete Schwebebahn entlastet werden und es gäbe im Norden der Stadt eine schnelle Verbindung. Ein Zehnminutentakt wäre nicht übertrieben. Das würde den sehr auf die Schwebebahn fixierte ÖPNV in Wuppertal entlasten und die Verbindung zwischen Ruhrgebiet und Bergischem Land verbessern.
Ein unterirdischer Ausbau? Das stelle ich mir schwierig vor. Reicht die vorhandene überhaupt für zwei 30-Meter-Wagen? Bislang scheint es recht gut zu laufen, trotz der Unkenrufe des VCDs. Ich frage mich ohnehin, wo eigentlich die IGVP-Bewertung für die Verlängerung nach Harpen bleibt.
Ich dachte, Du würdest da was wissen. Neun Bahnen pro Stunde klappt gut, aber ob das mit zwölf Bahnen auch so ohne weiteres klappen würde? Die IGVP-Bewertung wird erst erfolgen, wenn die Stadt Bochum einen solchen Plan anmeldet. Mehr als Gedankenspiele sind es nicht, konkrete Planungen für eine Verlängerung der 306 durch Harpen zum Ruhrpark scheint es nicht zu geben.
Alternative Routen sind ja auch nicht zu verachten. Zweimal die Stunde schnell mit wenigen Stopps von Bochum nach Wanne-Eickel oder sechsmal mit vielen? Beides kann in der jeweiligen Situation gut oder schlecht sein. Und die Verspätungsanfälligkeit sollte demnächst nochmals zurückgehen, wenn Herne mit seinen Hausaufgaben fertig ist.
Ja, auch hier gilt, daß die Alternativen vorhanden sein müssen. Während die Linien 302 und 306 Erschließungsfunktionen wahrnehmen, ist der Nokia-Expreß eine schnelle Verbindung zwischen Bochum und Gelsenkirchen über Wanne-Eickel. Aber soviel schneller ist er gar nicht. Daß die 302 in Wattenscheid verspätungsanfällig ist, wird auch dauerhaft so bleiben, schließlich schwimmt diese Linie dort im MIV mit, da bleiben verkehrsbedingte Verspätungen nicht aus.
Klar, die Globalisierung gibt's schon lange, nur haben wir in letzter Zeit damit mehr (gefühlte?) Probleme. Das Problem ist doch nur, dass Politiker gerne Geld ausgeben, wenn die Zeiten schlecht sind, um etwas für die Wirtschaft zu tun. Leider geben sie noch lieber Geld aus, wenn es der Wirtschaft wieder gut geht. Die Netto-Neuverschuldung mal auf unter Null zu drücken, daran scheint aber seit Jahrzehnten niemand mehr zu denken.
Man denkt immer, Politiker neigen dazu, die Steuern immer weiter zu erhöhen und die Bürger auszupressen. Das Gegenteil ist der Fall. Seit Jahrzehnten erleben wir eine Steuersenkung für Bessergestellte nach der anderen. Klar, es wird immer über den verarmten Staat gejammert. Aber der verarmte Staat ist eine logische Folge der Steuerpolitik der letzten Jahrzehnte. Grundsätzlich einmal erben unsere Nachfahren Staatsschulden, aber da der Staat weitgehend bei seinen eigenen Bürgern verschuldet ist, erben unsere Nachfahren auch das den Staatsschulden gegenüberstehende Vermögen. Die Großverdiener, die Großbanken, die heute weniger Steuern bezahlen als je zuvor (falls sie denn überhaupt noch Steuern bezahlen), die leihen das Geld, das sie nicht mehr an Steuern bezahlen, dem Staat, der davon seine Ausgaben bestreitet.
Ah ja, und wenn du nun noch etwas genauer kennzeichnen könntest, welche dieser Bemerkungen ironisch gemeint war und welche ernst, wäre das sicherlich hilfreich.
Natürlich ist das Ironie. Aber die Tatsache, daß solche offensichtlich dummen Äußerungen nicht sofort als Ironie erkannt werden, zeigt in was für einem jämmerlichen Zustand diese Republik ist. Das schlimme ist, daß es wohl immer mehr Menschen gibt, die tatsächlich so denken.
Glücklicherweise ist das ein Fall, der meines Wissens im Einsatzgebiet der Bogestra nicht vorliegt. In Gelsenkirchen soll es ja ein paar Busse (382/383) geben, die im 10-Minuten-Takt mit Gelenkbussen verkehren. Neulich war ich mal am Gelsenkirchener Hauptbahnhof, und einige sind mir recht häufig untergekommen, während ich darauf wartete, davon wegzukommen. (Eine 302 war mit abgerissenem Hydraulikschlauch im Tunnel liegen geblieben und hatte den gesamten Schienenverkehr zum Erliegen gebracht.)
Du warst dabei, als das passiert ist? Ich habe davon gehört, daß ein NF6D mit einem Defekt zwischen der Wendeanlage Gelsenkirchen Hbf und der Rampe Rheinelbestraße liegegeblieben ist. Zum Glück nicht vor der Wendeanlage, daß die Linie 107 und 301 wenigstens funktioniert haben. Wenn Gelenkbusse im Zehnminutentakt verkehren und die nicht überfüllt sind, das ist das immer noch in Ordnung. Wenn man aber überfüllte Doppelgelenkbusse hat, dann hat man ein Fahrgastaufkommen, das ein Omnibus nicht mehr bewältigen kann.
Aber im Prinzip gebe ich dir Recht. Der Einsatz eines Doppelgelenkbusses ist nichts anderes als das Eingeständnis des eigenen Versagens. Und außerdem schätze ich, dass man eine bestehende Stadtbahnlinie allemal schneller und billiger auf Doppeltraktion umstellen kann als eine komplett neu zu bauen.
Richtig, selbst ein einfacher NF6D hat soviel Kapazität wie ein Doppelgelenkbus. Nehmen wir mal die Linie 302 in Wattenscheid. Angenommen, diese Linie würde nicht mit der Straßenbahn, sondern wirklich mit Doppelgelenkbussen betrieben werden. Das wäre in den Wattenscheider Straßen doch gar nicht möglich. Und hier zeigen sich eben die massiven Vorteile, die die Straßenbahn gegenüber Doppelgelenkbussen hat (und von der Kapazität her reichen ausschließlich Doppelgelenkbusse an die Straßenbahn ran). Sie hat ein wesentlich geringeres Lichtraumprofil, sie können sich gefahrlos überall begegnen und die Gefahr, daß man mal eben Autos streift, ist nicht vorhanden. Eine Straßenbahn läßt sich mit Sicherheit wesentlich einfacher fahren als ein Doppelgelenkbus.
In der Innenstadt wäre ein 5-Minuten-Takt angebracht, aber der Ortsteil Linden wäre wohl auch nicht böse darum. Soweit ich weiß, geht es den dort ansässigen Händlern relativ gut, und das wird zu einem nicht zu unterschätzenden Teil den Straßenbahnlinien 308 und 318 zu verdanken sein.
Ohne Frage, die Linien 308 und 318 sind sehr gut belegt und könnten durchaus auf einen durchgängigen Fünfminutentakt verstärkt werden, wenn das betrieblich möglich ist.
Die Notwendigkeit zur Zugbildung scheint in Bochum (oder Gelsenkirchen) nicht sehr ausgeprägt zu sein - die U35 zur Hauptverkehrszeit oder auch in der Adventszeit sowie die Linien 302 bzw. 308/318 im Stadionverkehr. Dass die neuen Variobahnen keine Kupplung zu haben scheinen, darüber hatten wir ja schon gesprochen. Die Bogestra setzt also offensichtlich in den kommenden Jahren nicht auf Zugbildung auf den Linien 301, 306 oder 310.
Nur weil die Bogestra das nicht macht, bedeutet das ja nicht, daß es nicht doch ein großer Vorteil der Straßenbahn ist. Ein NF6D hat soviel Kapazität wie ein Doppelgelenkbus, und wenn ich mir andere Städte angucke, wo 30m-Wagen in Mehrfachtraktion fahren, das könnten Busse alles gar nicht leisten. Die Straßenbahn ist deutlich leistungsfähiger.
Das mit den Fahrerkabinen war damals offensichtlich die aktuelle Mode. Man findet das bekanntlich auch in den Bochumer B-Wagen. Die Variobahnen sowie die Tangos sind da ja anders konstruiert. Mal sehen, was in 15 Jahren für die NF6Ds kommen wird. Die Fahrzeuge werden auf jeden Fall wieder traktionsfähig sein müssen, da beisst die Maus keinen Faden ab. Ganz so arg finde ich das Fahrgefühl in den Niederflurbahnen aber nicht. Meine Schwester musste ich sogar erst auf die Unterschiede zwischen NF6D und B-Wagen hinweisen.
Ja, aber der Fahrer ist nunmal auch Servicemitarbeiter, und den Fahrer in abgeschlossenen Kabinen zu verstecken halte ich schon für komisch. Und wenn der Fahrer dann den Führerstand wechselt, dann müssen alle Fahrgäste aussteigen, dann wird der Führerstand gewechselt, dann werden die neuen Fahrgäste reingelassen. Man könnte glatt glauben, die Fahrer sind Menschenfresser, oder wieso werden die auf Teufel komm raus von den Fahrgästen ferngehalten? Das war eine Fehlentwicklug, die mit den neuen Fahrzeugen endlich korrigiert werden wird.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 1 Jul 2007, 14:37 hat geschrieben:Der RE2 stellt ja eine Verbindung aus dem Münsterland ins mittlere Ruhrgebiet sicher. Ich denke, daß es sinnvoll wäre, wenn der RE3 zwischen Dortmund und Duisburg zweimal die Stunde fahren würde, um den Anschluß zwischen Oberhausen (Rheinl.) und dem nordöstlichen Ruhrgebiet zu verbessern. Ob das von den Fahrgastzahlen her gerechtfertigt wäre? Da ist sie schon, die Frage aller Fragen: Ist zuerst das Angebot da oder zuerst die Nachfrage? Wenn ich an die S28 denke, zwischen Mettmann Stadtwald und Kaarster See, da fuhren vor zehn Jahren noch ca. 400 Personen pro Tag. Heute sind es über 20.000, Tendenz stark steigend mit Potentialen, die wegen mangelnder öffentlicher Zuwendungen nicht ausgenutzt werden können. Übrigens: Die IGVP behauptete, daß diese Linie niemals mehr als 16.000 Fahrgäste pro Tag haben könnte. Das würde gar nicht gehen. Da hat man sich gewaltig verschätzt. Der Rhein-Ruhr-Expreß wird mit Sicherheit kommen, der ist ja nichts weiter als eine Planung aus den bisherigen RE-Linien im Ruhrgebiet, für die teilweise eigene Schienen gebaut werden, die dank LZB mit 200km/h fahren. Ob Wattenscheid und Mülheim (Ruhr) aber tatsächlich abgekoppelt werden, muß man abwarten. Ich denke, daß man das nicht verantworten könnte. Mülheim (Ruhr) ist eine Großstadt mit 170.000 Einwohnern, und diesen ehemaligen Eisenbahnknotenpunkt zum S-Bahn-Haltepunkt der Linien S1 und S3 zu degradieren wäre sicher nicht in Ordnung, auch Wattenscheid ist so groß, daß hier mehr halten sollte als die Ruhr-Lenne-Bahn und der Ruhr-Sieg-Expreß. Das S-Bahnnetz wird allerdings der besherige Torso bleiben.

Tja, das mit der S-Bahn sehe ich genauso - schade eigentlich. Die Recklinghäuser mag's freuen, denn sie behalten die S2 einmal in der Stunde. Die Planung war ja, sie dort einzustellen und dreimal die Stunde nach Oberhausen und Duisburg fahren zu lassen. Die S4 sollte nun wiederum verlängert werden bis Essen Hbf. Andererseits fragt man sich, ob der RRX so kommen wird, wie er mal angekündigt wurde. Die letzte ministerielle Ankündigung sprach von einem 20-Minuten-Takt vor 2015. Viel ändern würde sich dann nicht gegenüber dem heutigen Stand. Weiß man eigentlich schon, was für Fahrzeuge als RRX eingesetzt werden sollen? Die Planung sprach ja nur von "spurtstarken Triebwagen". Damit meinten sie doch hoffentlich nicht die BR425? Aber das wäre vielleicht ein Thema für einen neuen Thread.

Im Falle von Mülheim argumentieren die Weisen vermutlich, dass ja immer noch der Regionalexpress 2 zwischen Münster und Mönchengladbach dort halten würde. Der Verzicht auf Wattenscheid wäre aber mal wieder so ein Schuss ins eigene Knie, denn dieser Vorortbahnhof lockt nun einmal mit seinen kostenlosen Parkplätzen, mithin genau dem, was du für Witten forderst.

Richtig, man muß anerkennen, daß ÖPNV und MIV am besten miteinander funktionieren. Autofeindliche Innenstädte veröden, Paradebeispiel ist Witten. Und das CentrO ist eben so ein großer Erfolg, weil beides gewährleistet ist. Über die ÖPNV-Trasse hervorragend an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden, über die A42 und 10.000 kostenlosen Parkplätzen hervorragend an den MIV angebunden. Dazu gehört aber noch mehr: Wenn ich z.B. sehe, daß die Wittener Verantwortlichen es bis heute ablehnen, den städtischen Parkplatz neben dem Wittener Hauptbahnhof als P&R Anlage freizugeben, weil man nicht bereit ist, auf Parkgeldeinnahmen zu verzichten, dann sorgt man nicht dafür, daß die Leute mit dem Bus zum Bahnhof fahren, sondern man sorgt dafür, daß die Leute mit dem Auto zur Arbeit fahren. So schön es ist ist, mal eben in zwanzig Minuten nach Essen zu fahren, wenn ich vorher eine halben Stunde im Bus sitzen und dann vielleicht wegen verkehrsbedingter Verspätungen noch um den Anschluß an meinen Zug zittern muß, während man von der Wohnung mit dem Auto in wenigen Minuten zum Hauptbahnhof käme, dort aber nicht parken kann, dann schadet man den öffentlichen Verkehrsmitteln und nutzt ihnen nicht. Auch die Einsicht, daß eine blühende Innenstadt mehr Steuereinnahmen bringt als eine verödete Innenstadt Parkgeldeinnahmen bringt, hat sich bei der in Witten seit 58 Jahren herrschenden SPD noch nicht herumgesprochen.



Ja, Bahnnutzer fahren entweder bis Bus oder (Straßen-)Bahn zum Bahnhof oder sie sind Dauerparker. Kostenpflichtige Parkplätze treffen sie daher härter als Leute, die für 1-3 Stunden zum Einkaufsbummel kommen. Die Anschlussproblematik vom innerstädtischen Verkehr an die Bahn hält mich ja auch davon ab, über den Bochumer Hbf zu fahren. Stattdessen benutze ich den Bahnhof Wattenscheid, wo ich mein Auto abstellen kann.

Ideal dürfte sein, wenn man mit dem Auto zügig nahe an das Einkaufszentrum (z.B. Innenstadt) heran fahren kann, und mit Bus und Bahn ähnlich zügig mitten hinein. Die Innenstadt von Bochum ist so gesehen gar nicht mal so schlecht aufgestellt mit den ganzen Parkhäusern rund um in die Innenstadt, aber auch Linden hat da alle Möglichkeiten mit seinen Parkplätzen zwischen Hattinger und Lindener Straße für die Autofahrer sowie den Straßenbahnlinien 308/318, die dann noch durch die Stadtteilbusse 352 und 357 und den Regionalbus 359 (Essen-Bochum-Hatingen-Sprockhövel) verstärkt werden.

Bei den drei Weitmarer Zentren sieht das schon schlechter aus. Mitte und Bärendorf haben die 308/318, aber wenige Parkplätze. Weitmar Mitte hat außerdem noch die Buslinien 346, 354 und 394, während in Bärendorf nur die stündliche Ringlinie 360 durchfährt und, mit einigem Wohlwollen, der halbstündliche 365. Weitmar-Mark hat dagegen keine Straßenbahn, sondern nur die Busse 346, 349 und (am Rande) 353, aber dafür einen recht großen Parkplatz, der nur Dienstags und Freitags morgens durch den Wochenmarkt belegt ist.

Sicher ist der Begriff verödet übertrieben, insbesondere im Vergleich zu Witten. Die Wittener Innenstadt ist verödet, die Bochumer Innenstadt ist im Vergleich zu den Nachbarstädten Dortmund und Essen unattraktiv. Hier ist die Ansiedlung von Saturn-Hansa ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.



Ein richtiges Kaufhaus fehlt auch noch, seit Kortum und Wertheim zugemacht haben. Da findet man nur noch eins im Ruhrpark. Die Wittener Innenstadt hat ja immerhin noch einen Kaufhof.

In der Tat, die Buslinie 346 ist der Beweis dafür, daß ein Busnetz, das sternförmig auf den ZOB in der Stadtmitte bzw. am Hauptbahnhof ausgerichtet ist, nicht ausreicht. Die Linie 346 verbindet den Bochumer Süden mit der Ruhr-Universität und der Fachhochschule, aber nicht nur das. Durch den Anschluß an die Linie 320 an der Ruhr-Universität sichert sie auch den Anschluß nach Witten. Für viele Wittener ist es die beste Verbindung nach Wiemalhausen oder Stiepel, wenn man mit dem Bus 320 zur Ruhr-Universität fährt und dann mit dem Bus 346 weiter. Nicht immer müssen Hauptbahnhöfe angefahren werden. Die Buslinie 377 könnte am Wochenende zumindest im Stundentakt fahren, da sie die einzige Verbindung zwischen Langendreer und der Ruhr-Universität ist. Die teilweise parallel laufende Linie 370 streift Langendreer ja nur im Westen des Stadtteils.



Der 390er mag auch als Beispiel dienen, denn der fährt ja auch nicht durch die Innenstadt, zumindest nicht durch die Bochumer. Sonst gibt es da eher wenig, nämlich die schon erwähnten Linien 370 und 377, dazu noch 372 und vielleicht auch die Linien 344/364/366 im Komplettpaket. Soweit ich allerdings die Fahrpläne im Kopf habe, leiden alle diese Busse, mit Ausnahme der 390, in der einen oder anderen Form unter unattraktiven Taktzeiten. Den 378 mag man in dem Zusammenhang vielleicht als leuchtendes Beispiel erwähnen, verbindet er doch die Innenstädte von Castrop-Rauxel und Witten mit den Randbezirken von Bochum und Dortmund.

In der Tat, das hätte etwas und es würde die Fehlentscheidung, die Eisenbahnstrecke zwischen Hattingen und Wuppertal-Oberbarmen stillzulegen, revidieren. Bis an den Hattinger Süden könnte man im Zehnminutentakt fahren, von da aus zwei- oder dreimal die Stunde nach Wuppertal. Aber wie würde es dann weitergehen? Eine in Wuppertal-Nächstebreck endende 308 wäre sicherlich wenig sinnvoll. Was ist von der Idee einer Stadtbahn auf der Wuppertaler Nordbahn zu halten? Die 308 könnte alle zwanzig Minuten Nächstebreck mit dem Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen verbinden und dort an einem vierten Bahnsteig enden, nach dem Abbau des dortigen Güterbahnhofs wäre Platz satt. Eine Wuppertaler Linie könnte die Verbindung zwischen Nächstebreck und Oberbarmen Bf verstärken, so daß sich hier ein Zehnminutentakt ergäbe. Diese Linie könnte dann entlang der Nordbahn weiterfahren bis Wuppertal-Vohwinkel. So würde die deutlich überlastete Schwebebahn entlastet werden und es gäbe im Norden der Stadt eine schnelle Verbindung. Ein Zehnminutentakt wäre nicht übertrieben. Das würde den sehr auf die Schwebebahn fixierte ÖPNV in Wuppertal entlasten und die Verbindung zwischen Ruhrgebiet und Bergischem Land verbessern.



Ach ja, das wird auch nur ein schöner Traum bleiben! Dann müssten die WSW wieder ins Straßenbahngeschäft einsteigen, was sie doch einst in Wuppertal so schön abgewickelt hatten. Und was würden Bund und Bahn dazu sagen, wenn eine Straßenbahn auf Eisenbahngleisen fahren sollte, gar nicht zu reden von so Dingen wie unterschiedlichen Signalen oder Fahrdrahtspannungen?

Realistischer könnte es sein, die S3 von Hattingen durch Sprockhövel bis Oberbarmen zu verlängern. Auf der Nordbahn könnte man dann vielleicht die S28 zusätzlich zur geplanten Verlängerung nach Vohwinkel bis Oberbarmen weiterfahren lassen.

Ich dachte, Du würdest da was wissen. Neun Bahnen pro Stunde klappt gut, aber ob das mit zwölf Bahnen auch so ohne weiteres klappen würde? Die IGVP-Bewertung wird erst erfolgen, wenn die Stadt Bochum einen solchen Plan anmeldet. Mehr als Gedankenspiele sind es nicht, konkrete Planungen für eine Verlängerung der 306 durch Harpen zum Ruhrpark scheint es nicht zu geben.



Dazu kann ich gar nichts sagen. Klar, sechs M6- und drei NF6D-Wagen pro Stunde lassen sich offensichtlich über die Abstell- und Wendeanlage abwickeln, plus den sechs durchfahrenden Bahnen. Ob es für zwölf NF6Ds reichen würden, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie gesagt, ich bin mir nicht einmal sicher, ob man zwei 30 m-Bahnen - sprich: NF6D und/oder Variobahn - gleichzeitig unterbringen könnte. Was die Verlängerung der 306 angeht, sollte man vielleicht mal die Bochumer Ratskoalition aus SPD und Grünen befragen.

Was die Bogestra angeht, so hat die andererseits mit Sicherheit in den nächsten Jahren mit Baumaßnahmen alle Hände voll zu tun. Schauen wir uns doch nur mal an, was zurzeit alles im Gange ist: Ausbau der 306 in Herne mit zwei bis drei aktiven Bauabschnitten, Ausbau der 306 in Bochum auf der Riemker Straße, Ausbau der 318 in Dahlhausen auf der Dr.-C.-Otto-Straße und dann noch das dräuende Monster der Neuplanung der Linie 310. Der Beginn des Planfeststellungsverfahren wurde übrigens klammheimlich um ein Jahr verschoben. Laut Homepage sollten die Unterlagen März 2007 eingereicht werden. Jetzt ist es plötzlich März 2008.

Ja, auch hier gilt, daß die Alternativen vorhanden sein müssen. Während die Linien 302 und 306 Erschließungsfunktionen wahrnehmen, ist der Nokia-Expreß eine schnelle Verbindung zwischen Bochum und Gelsenkirchen über Wanne-Eickel. Aber soviel schneller ist er gar nicht. Daß die 302 in Wattenscheid verspätungsanfällig ist, wird auch dauerhaft so bleiben, schließlich schwimmt diese Linie dort im MIV mit, da bleiben verkehrsbedingte Verspätungen nicht aus.



Die RB46 zuckelt ja auch im Schneckentempo durch den Bochumer Norden. Theoretisch müsste man ja die RB43 in Wanne-Eickel Richtung Gladbeck und Dorsten erwischen können, aber als ich es letztes Jahr einmal ausprobieren wollte, hat es wegen Verspätung direkt nicht geklappt, obwohl ich vom Bochumer Hauptbahnhof pünktlich abgefahren bin. Dann bin ich ein paarmal bis Gelsenkirchen Hbf gefahren, und ärgerlicherweise hätte es da immer funktioniert.

Könnte es übrigens sein, dass die 302 sich die meisten Verspätungen zwischen A40 und Alleestraße einfährt? Auf der Bochumer Straße bzw. Hochstraße kommen Autos nicht in großen Mengen vorbei, da die Bahn quasi oder tatsächlich am Straßenrand fährt. Außerdem gilt sowieso ein Tempolimit von 40 km/h.

Du warst dabei, als das passiert ist? Ich habe davon gehört, daß ein NF6D mit einem Defekt zwischen der Wendeanlage Gelsenkirchen Hbf und der Rampe Rheinelbestraße liegegeblieben ist. Zum Glück nicht vor der Wendeanlage, daß die Linie 107 und 301 wenigstens funktioniert haben. Wenn Gelenkbusse im Zehnminutentakt verkehren und die nicht überfüllt sind, das ist das immer noch in Ordnung. Wenn man aber überfüllte Doppelgelenkbusse hat, dann hat man ein Fahrgastaufkommen, das ein Omnibus nicht mehr bewältigen kann.



Nicht direkt! Wegen Zugverspätung wollte ich mal ausprobieren, über Gelsenkirchen per 302 nach Wattenscheid zu kommen, und da bin ich mitten hinein geraten. Übrigens: Die 302 ist zwar tatsächlich im Tunnel zwischen der Abstellanlage und der Rampe liegen geblieben, aber als ich am Bahnhof war, fuhr keine einzige Straßenbahn mehr, auch nicht auf den Linien 301 und 107. Zur Durchführung der Bergungsarbeiten war nämlich im Tunnel der Strom abgeschaltet worden, und damit war der Stadtbahnhof Gelsenkirchen Hbf komplett aus dem Geschäft.

Ohne Frage, die Linien 308 und 318 sind sehr gut belegt und könnten durchaus auf einen durchgängigen Fünfminutentakt verstärkt werden, wenn das betrieblich möglich ist.



Das wird sich zeigen! Gestern nachmittag war ich übrigens unterwegs, und sowohl 308 als auch U35, beide als Kurzzug, waren gut besetzt, wenn auch nicht unbedingt überfüllt. Die Bahnsteige am Hauptbahnhof, vor allem der der U35, waren jedenfalls gut besucht.

Nur weil die Bogestra das nicht macht, bedeutet das ja nicht, daß es nicht doch ein großer Vorteil der Straßenbahn ist. Ein NF6D hat soviel Kapazität wie ein Doppelgelenkbus, und wenn ich mir andere Städte angucke, wo 30m-Wagen in Mehrfachtraktion fahren, das könnten Busse alles gar nicht leisten. Die Straßenbahn ist deutlich leistungsfähiger.



Nun, die "anderen Städte" sind natürlich erheblich größer als das vergleichsweise beschauliche Bochum. Aber selbstverständlich ist das der große Vorteil der Straßenbahn: Das einzelne Fahrzeug kann schon problemlos größer sein als ein Bus, und wenn die Stromversorgung, der Haltestellenausbau und die Fahrzeugreserve mitspielen, dann kann man mit wenig Personalaufwand die Kapazitäten verdoppeln oder sogar verdreifachen, aber genauso einfach wieder reduzieren. Abgesehen davon, bremsen moderne Bahnen viel effizienter als Busse und die Feinstaubemission dürfte auch erheblich geringer ausfallen.

Ja, aber der Fahrer ist nunmal auch Servicemitarbeiter, und den Fahrer in abgeschlossenen Kabinen zu verstecken halte ich schon für komisch. Und wenn der Fahrer dann den Führerstand wechselt, dann müssen alle Fahrgäste aussteigen, dann wird der Führerstand gewechselt, dann werden die neuen Fahrgäste reingelassen. Man könnte glatt glauben, die Fahrer sind Menschenfresser, oder wieso werden die auf Teufel komm raus von den Fahrgästen ferngehalten? Das war eine Fehlentwicklug, die mit den neuen Fahrzeugen endlich korrigiert werden wird.



Naja, andere Unternehmen haben es ja auch getan, und wie du schon so richtig sagst, wird es jetzt korrigiert. Wobei die "Menschenfresser" wahrscheinlich nicht in den Führerständen, sondern weiter hinten zu finden sind. Ich glaube, die Idee war es, gerade in Tunnelabschnitten die Ablenkung durch Fahrgäste auszuschließen. Die alten Bochumer GT6-Wagen, die noch ihre Tunneltauglichkeit erhalten haben, wurden ja so umgebaut, dass eine abgeschlossene Fahrerkabine entstanden ist, wohl vergleichbar mit den Führerständen der M6-Wagen. Von da bis zur völlig abgetrennten Fahrerkabine war es nur noch ein kleiner Schritt.
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 2 Jul 2007, 20:10 hat geschrieben: Tja, das mit der S-Bahn sehe ich genauso - schade eigentlich. Die Recklinghäuser mag's freuen, denn sie behalten die S2 einmal in der Stunde. Die Planung war ja, sie dort einzustellen und dreimal die Stunde nach Oberhausen und Duisburg fahren zu lassen. Die S4 sollte nun wiederum verlängert werden bis Essen Hbf. Andererseits fragt man sich, ob der RRX so kommen wird, wie er mal angekündigt wurde. Die letzte ministerielle Ankündigung sprach von einem 20-Minuten-Takt vor 2015. Viel ändern würde sich dann nicht gegenüber dem heutigen Stand. Weiß man eigentlich schon, was für Fahrzeuge als RRX eingesetzt werden sollen? Die Planung sprach ja nur von "spurtstarken Triebwagen". Damit meinten sie doch hoffentlich nicht die BR425? Aber das wäre vielleicht ein Thema für einen neuen Thread.

Im Falle von Mülheim argumentieren die Weisen vermutlich, dass ja immer noch der Regionalexpress 2 zwischen Münster und Mönchengladbach dort halten würde. Der Verzicht auf Wattenscheid wäre aber mal wieder so ein Schuss ins eigene Knie, denn dieser Vorortbahnhof lockt nun einmal mit seinen kostenlosen Parkplätzen, mithin genau dem, was du für Witten forderst.
Genauso war das in den ursprünglichen Planungen vorgesehen, der Nordast der S2 hätte entfallen können, da ja die U35 bis Recklinghausen geplant war. Daß es dann anders kam, ist eine andere Geschichte.

Der Rhein-Ruhr-Expreß kann sicherlich nicht mit 425ern bedient werden. Eher mit fünfteiligen FLIRTs in Vierfachtraktion, aber mindestens. Allerdings scheint in Mülheim (Ruhr) jetzt doch ein Halt vorgesehen zu sein, siehe hier.

Was Wattenscheid betrifft, da sind wir uns sicher einig. Wattenscheid ist größer als manche Stadt mit ICE-Anschluß und der Bahnhof ist aufgrund seiner P&R-Anlage attraktiv. Diesen Bahnhof vom schnellen SPNV abzukoppeln würde diesem eher schaden als nutzen.
Ja, Bahnnutzer fahren entweder bis Bus oder (Straßen-)Bahn zum Bahnhof oder sie sind Dauerparker. Kostenpflichtige Parkplätze treffen sie daher härter als Leute, die für 1-3 Stunden zum Einkaufsbummel kommen. Die Anschlussproblematik vom innerstädtischen Verkehr an die Bahn hält mich ja auch davon ab, über den Bochumer Hbf zu fahren. Stattdessen benutze ich den Bahnhof Wattenscheid, wo ich mein Auto abstellen kann.
Richtig, und viele Leute in Witten fahren direkt mit dem Auto zur Arbeit, weil sie am Hauptbahnhof nicht parken können. Und wenn man dann noch das Problem, daß ein Großteil der Wittener Buslinien den Hauptbahnhof gar nicht anfährt, dazunimmt, dann zeigt das erst recht, wie mangelhaft Witten an den SPNV angebunden ist. Wenn man nämlich vom ZOB am Rathaus noch erst die Bahnhofstraße runterlaufen muß, spätestens dann verlieren die Leute die Lust auf die öffentlichen. Und auch der neue ZOB am Wittener Hauptbahnhof ist noch nicht so sicher wie die Wittener SPD es glaubt. Im Finanzierungskonzept sind die Verkaufserlöse des bisherigen Geländes fest einkalkuliert. Wenn man aber den Immobilienleerstand in der Wittener Innenstadt beachtet, ist es fraglich, ob sich ein Käufer finden wird.
Ideal dürfte sein, wenn man mit dem Auto zügig nahe an das Einkaufszentrum (z.B. Innenstadt) heran fahren kann, und mit Bus und Bahn ähnlich zügig mitten hinein. Die Innenstadt von Bochum ist so gesehen gar nicht mal so schlecht aufgestellt mit den ganzen Parkhäusern rund um in die Innenstadt, aber auch Linden hat da alle Möglichkeiten mit seinen Parkplätzen zwischen Hattinger und Lindener Straße für die Autofahrer sowie den Straßenbahnlinien 308/318, die dann noch durch die Stadtteilbusse 352 und 357 und den Regionalbus 359 (Essen-Bochum-Hatingen-Sprockhövel) verstärkt werden.

Bei den drei Weitmarer Zentren sieht das schon schlechter aus. Mitte und Bärendorf haben die 308/318, aber wenige Parkplätze. Weitmar Mitte hat außerdem noch die Buslinien 346, 354 und 394, während in Bärendorf nur die stündliche Ringlinie 360 durchfährt und, mit einigem Wohlwollen, der halbstündliche 365. Weitmar-Mark hat dagegen keine Straßenbahn, sondern nur die Busse 346, 349 und (am Rande) 353, aber dafür einen recht großen Parkplatz, der nur Dienstags und Freitags morgens durch den Wochenmarkt belegt ist.
Wer wirklich richtig einkaufen muß, wer Getränkekästen und Tüten voller Lebensmittel hat, der will mit dem Auto fahren. Deswegen leben die großen Einkaufsläden wie real,- oder Kaufland auch davon, daß sie sehr viele Parkplätze vor der Tür haben. Niemand will seine Einkäufe weit schleppen, und da habe ich auch Verständnis für.
Ein richtiges Kaufhaus fehlt auch noch, seit Kortum und Wertheim zugemacht haben. Da findet man nur noch eins im Ruhrpark. Die Wittener Innenstadt hat ja immerhin noch einen Kaufhof.
Ja, der Laden macht um 19 Uhr zu. Witten halt. Nimmt Saturn-Hansa denn das ganze Kortumhaus?
Der 390er mag auch als Beispiel dienen, denn der fährt ja auch nicht durch die Innenstadt, zumindest nicht durch die Bochumer. Sonst gibt es da eher wenig, nämlich die schon erwähnten Linien 370 und 377, dazu noch 372 und vielleicht auch die Linien 344/364/366 im Komplettpaket. Soweit ich allerdings die Fahrpläne im Kopf habe, leiden alle diese Busse, mit Ausnahme der 390, in der einen oder anderen Form unter unattraktiven Taktzeiten. Den 378 mag man in dem Zusammenhang vielleicht als leuchtendes Beispiel erwähnen, verbindet er doch die Innenstädte von Castrop-Rauxel und Witten mit den Randbezirken von Bochum und Dortmund.
Die Buslinie 378 ist leider die einzige Verbindung zwischen Witten und Castrop-Rauxel. Ein Beispiel dafür, daß die Nord-Süd-Verbindunge sträflich vernachlässigt worden sind. Und die Linie 378 übernimmt nunmal Erschließungsfunktion, wenn sie wenigstens durch einen Schnellbus ergänzt würde, wäre es nochmal besser. Aber so bleibt der eigene PKW eine alternativlose Verbindung zwischen den Städten, da kann man nichts machen.
Ach ja, das wird auch nur ein schöner Traum bleiben! Dann müssten die WSW wieder ins Straßenbahngeschäft einsteigen, was sie doch einst in Wuppertal so schön abgewickelt hatten. Und was würden Bund und Bahn dazu sagen, wenn eine Straßenbahn auf Eisenbahngleisen fahren sollte, gar nicht zu reden von so Dingen wie unterschiedlichen Signalen oder Fahrdrahtspannungen?
Das wird so oder so ein Traum bleiben, aber die Idee, auf der Wuppertaler Nordbahn eine Stadtbahn fahren zu lassen, die stammt jedenfalls nicht von mir. Und die Gleise da müßten sowieso erneuert werden, eine Oberleitung gibt es nicht, da könnte man durchaus eine meterspurige Strecke mit 600V Gleichstrom bauen. Und wenn die 308 über bestehende aber nicht genutzte Kunstbauten zum Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen fährt und dort ein neuer Bahnsteig auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs eingerichtet würde, gäbe es ebenfalls weder Konflikte mit der Spurweite noch mit der Oberleitungsspannung
Realistischer könnte es sein, die S3 von Hattingen durch Sprockhövel bis Oberbarmen zu verlängern. Auf der Nordbahn könnte man dann vielleicht die S28 zusätzlich zur geplanten Verlängerung nach Vohwinkel bis Oberbarmen weiterfahren lassen.
Natürlich wäre auch das eine gute Lösung. Das würde zwar die Verbindung zwischen Bochum und Wuppertal nicht verbessern, aber eine 308, die bis Hattingen im MIV mitschwimmt wäre auch nicht ideal. Die S28 könnte sicher einerseits die Nordbahn befahren, hier würde ich es aber für sinnvoller halten, wenn man sie mit der RB47 durchbinden würde. So könnten die langsamen 628er von der Linie verschwinden, man hätte eine S-Bahn und einen durchgängigen Zehnminutentakt zwischen Oberbarmen und Vohwinkel. Die S3 könnte aber durchaus über die Nordbahn bis Vohwinkel fahren. So hätte man in Vohwinkel einen Verknüpfungspunkt zwischen fünf S-Bahnlinien (S3, S8, S9, S11, S28), dem beschleunigten SPNV, Bus und Schwebebahn. Allerdings wäre es sinnvoll, wenn auch der Maas-Wupper-Expreß dort halten würde.
Dazu kann ich gar nichts sagen. Klar, sechs M6- und drei NF6D-Wagen pro Stunde lassen sich offensichtlich über die Abstell- und Wendeanlage abwickeln, plus den sechs durchfahrenden Bahnen. Ob es für zwölf NF6Ds reichen würden, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie gesagt, ich bin mir nicht einmal sicher, ob man zwei 30 m-Bahnen - sprich: NF6D und/oder Variobahn - gleichzeitig unterbringen könnte. Was die Verlängerung der 306 angeht, sollte man vielleicht mal die Bochumer Ratskoalition aus SPD und Grünen befragen.
Allerdings läuft der morgendliche Schülerverkehr noch heftiger. Die Linien 308 und 318 werden bis Am Röderschacht verstärkt und die 306 fährt im Fünfminutentakt. Selbst das scheint die Wendeanlage unter dem Bochumer Hbf zu verkraften. Die scheint leistungsfähiger zu sein als der VCD Bochum glaubt.
Was die Bogestra angeht, so hat die andererseits mit Sicherheit in den nächsten Jahren mit Baumaßnahmen alle Hände voll zu tun. Schauen wir uns doch nur mal an, was zurzeit alles im Gange ist: Ausbau der 306 in Herne mit zwei bis drei aktiven Bauabschnitten, Ausbau der 306 in Bochum auf der Riemker Straße, Ausbau der 318 in Dahlhausen auf der Dr.-C.-Otto-Straße und dann noch das dräuende Monster der Neuplanung der Linie 310. Der Beginn des Planfeststellungsverfahren wurde übrigens klammheimlich um ein Jahr verschoben. Laut Homepage sollten die Unterlagen März 2007 eingereicht werden. Jetzt ist es plötzlich März 2008.
Die Entscheidung, die Straßenbahn durch Langendreer zu führen, ebenso die 306 zu verlängern, trifft die Stadt Bochum. Die Bogestra ist zwar formal eine unabhängige Aktiengesellschaft, deren Betriebsverluste allerdings durch die Kommunen getragen werden. Was Langendreer betrifft: Ich glaube, daß wir die bisherige Strecke an der Autobahn auf jeden Fall noch bis zu ihrem 50jährigen Bestehen im Jahr 2012 sehen werden.
Die RB46 zuckelt ja auch im Schneckentempo durch den Bochumer Norden. Theoretisch müsste man ja die RB43 in Wanne-Eickel Richtung Gladbeck und Dorsten erwischen können, aber als ich es letztes Jahr einmal ausprobieren wollte, hat es wegen Verspätung direkt nicht geklappt, obwohl ich vom Bochumer Hauptbahnhof pünktlich abgefahren bin. Dann bin ich ein paarmal bis Gelsenkirchen Hbf gefahren, und ärgerlicherweise hätte es da immer funktioniert.
Die Linie war schon immer verspätungsanfällig und das änderte sich bei der Übernahme durch Abellio auch nur deswegen, weil die LINTs ein besseres Beschleunigungsvermögen haben als die bislang dort eingesetzten 628er, so daß Verspätungen jetzt leichter herausgefahren werden können.
Könnte es übrigens sein, dass die 302 sich die meisten Verspätungen zwischen A40 und Alleestraße einfährt? Auf der Bochumer Straße bzw. Hochstraße kommen Autos nicht in großen Mengen vorbei, da die Bahn quasi oder tatsächlich am Straßenrand fährt. Außerdem gilt sowieso ein Tempolimit von 40 km/h.
Ja, das ist gut möglich. Es gibt nunmal Knotenpunkte, und da kann kein Straßenbahnfahrer was gegen machen. Wenn Stau ist, ist Stau, da stehen auch Straßenbahnen.
Nicht direkt! Wegen Zugverspätung wollte ich mal ausprobieren, über Gelsenkirchen per 302 nach Wattenscheid zu kommen, und da bin ich mitten hinein geraten. Übrigens: Die 302 ist zwar tatsächlich im Tunnel zwischen der Abstellanlage und der Rampe liegen geblieben, aber als ich am Bahnhof war, fuhr keine einzige Straßenbahn mehr, auch nicht auf den Linien 301 und 107. Zur Durchführung der Bergungsarbeiten war nämlich im Tunnel der Strom abgeschaltet worden, und damit war der Stadtbahnhof Gelsenkirchen Hbf komplett aus dem Geschäft.
Ja gut, das klingt logisch. Wo endeten denn dann die Linien 301 und 107?
Das wird sich zeigen! Gestern nachmittag war ich übrigens unterwegs, und sowohl 308 als auch U35, beide als Kurzzug, waren gut besetzt, wenn auch nicht unbedingt überfüllt. Die Bahnsteige am Hauptbahnhof, vor allem der der U35, waren jedenfalls gut besucht.
Und das an einem Sonntag ... Da fährt die U35 im Viertelstundentakt in Einzeltraktion. In den Nächten auf Samstage sowie Sonn- und Feiertage fährt die U35 als NE-U35 sogar die ganze Nacht.
Nun, die "anderen Städte" sind natürlich erheblich größer als das vergleichsweise beschauliche Bochum. Aber selbstverständlich ist das der große Vorteil der Straßenbahn: Das einzelne Fahrzeug kann schon problemlos größer sein als ein Bus, und wenn die Stromversorgung, der Haltestellenausbau und die Fahrzeugreserve mitspielen, dann kann man mit wenig Personalaufwand die Kapazitäten verdoppeln oder sogar verdreifachen, aber genauso einfach wieder reduzieren. Abgesehen davon, bremsen moderne Bahnen viel effizienter als Busse und die Feinstaubemission dürfte auch erheblich geringer ausfallen.
Ja, das stimmt. Evtl. wären auch Oberleitungsbusse auf manchen Linien eine gute Idee. Aber naja, Investitionen in den ÖPNV sind nunmal nicht mehr erwünscht. Solingen hat seine Straßenbahnen auf Obusbetrieb umgestellt.
Naja, andere Unternehmen haben es ja auch getan, und wie du schon so richtig sagst, wird es jetzt korrigiert. Wobei die "Menschenfresser" wahrscheinlich nicht in den Führerständen, sondern weiter hinten zu finden sind. Ich glaube, die Idee war es, gerade in Tunnelabschnitten die Ablenkung durch Fahrgäste auszuschließen. Die alten Bochumer GT6-Wagen, die noch ihre Tunneltauglichkeit erhalten haben, wurden ja so umgebaut, dass eine abgeschlossene Fahrerkabine entstanden ist, wohl vergleichbar mit den Führerständen der M6-Wagen. Von da bis zur völlig abgetrennten Fahrerkabine war es nur noch ein kleiner Schritt.
Endlich wird dieser Fehler korrigiert. Wie sieht das in den Tangos aus? Gibt es da auch direkten Kontakt zum Fahrer?
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 2 Jul 2007, 21:43 hat geschrieben:Genauso war das in den ursprünglichen Planungen vorgesehen, der Nordast der S2 hätte entfallen können, da ja die U35 bis Recklinghausen geplant war. Daß es dann anders kam, ist eine andere Geschichte.



Nun ja, aber so ist und bleibt gerade die S2 ein Witz. Dreimal die Stunde ab Dortmund, aber dann ab Herne nach Recklinghausen und ab Gelsenkirchen nach Essen Hbf oder Alternessen, Oberhausen und Duisburg. Sinn macht das für eine S-Bahn nicht.

Richtig, und viele Leute in Witten fahren direkt mit dem Auto zur Arbeit, weil sie am Hauptbahnhof nicht parken können. Und wenn man dann noch das Problem, daß ein Großteil der Wittener Buslinien den Hauptbahnhof gar nicht anfährt, dazunimmt, dann zeigt das erst recht, wie mangelhaft Witten an den SPNV angebunden ist. Wenn man nämlich vom ZOB am Rathaus noch erst die Bahnhofstraße runterlaufen muß, spätestens dann verlieren die Leute die Lust auf die öffentlichen. Und auch der neue ZOB am Wittener Hauptbahnhof ist noch nicht so sicher wie die Wittener SPD es glaubt. Im Finanzierungskonzept sind die Verkaufserlöse des bisherigen Geländes fest einkalkuliert. Wenn man aber den Immobilienleerstand in der Wittener Innenstadt beachtet, ist es fraglich, ob sich ein Käufer finden wird.



Tja, wäre Witten irgendwann von Bochum oder auch Dortmund eingemeindet worden, es könnte nicht schlimmer aussehen. Oder?

Aber klar ist, dass der kommunale Nahverkehr dicht an die Bahnhöfe heran muss. In Bochum am Hbf klappt das inzwischen recht gut, auch wenn die Linien 345 und 368 noch ein kleines Stückchen entfernt am Anfang des Boulevards halten. Ich kann mich noch schwach daran erinnern, wie es vor dem Bau des ZOB gewesen ist. Die Busse haben damals unter den beiden Eisenbahnbrücken gehalten. Bei der letzten Erneuerung des Pflasters auf dem ZOB hatte man davon ja mal wieder einen Eindruck bekommen. An den anderen Bahnhöfen in Bochum klappt das insgesamt deutlich schlechter. Die Wattenscheider Straßenbahnen bleiben ja doch noch ein Stückchen von den Bahnhöfen entfernt, und mit der Ausnahme von Dahlhausen verkehrt sonst nirgendwo eine Straßenbahn. Der S-Bahnhalt Ehrenfeld z.B. liegt im Grunde völlig isoliert. Die nächsten Verkehrsmittel sind in jeder Richtung einige Minuten Fußmarsch entfernt.

Wer wirklich richtig einkaufen muß, wer Getränkekästen und Tüten voller Lebensmittel hat, der will mit dem Auto fahren. Deswegen leben die großen Einkaufsläden wie real,- oder Kaufland auch davon, daß sie sehr viele Parkplätze vor der Tür haben. Niemand will seine Einkäufe weit schleppen, und da habe ich auch Verständnis für.



Absolut! Großeinkauf ohne Auto ist kein Vergnügen, obwohl manche Leute das irgendwie gebacken bekommen. Wenn es dagegen nur um kleinere Dinge geht oder auch einen Restaurantbesuch, dann sieht das natürlich schon anders aus.

Ja, der Laden macht um 19 Uhr zu. Witten halt. Nimmt Saturn-Hansa denn das ganze Kortumhaus?



Immerhin habt ihr den Laden da. Bei uns in Bochum sieht es doch so aus: Was nicht da ist, kann auch nicht zumachen, und zwar weder um 19:00 noch um 20:00 Uhr. Was das Kortum-Haus angeht, so wird Halfmann wieder in seine angestammte dritte Etage ziehen. Die müssen auch schwere Zeiten durchgemacht haben, als sie plötzlich unter sich drei verlassene Stockwerke hatten. Saturn-Hansa hat aber leider freiwillig auf eine lokalbekannte Attraktion verzichtet, nämlich die gute alte Kortum-Holztreppe. Das hinterlässt kein gutes Gefühl, denn wir Bochumer haben nun mal an dieser Treppe gehangen, die einst sogar zu Fernsehruhm kam.

Die Buslinie 378 ist leider die einzige Verbindung zwischen Witten und Castrop-Rauxel. Ein Beispiel dafür, daß die Nord-Süd-Verbindunge sträflich vernachlässigt worden sind. Und die Linie 378 übernimmt nunmal Erschließungsfunktion, wenn sie wenigstens durch einen Schnellbus ergänzt würde, wäre es nochmal besser. Aber so bleibt der eigene PKW eine alternativlose Verbindung zwischen den Städten, da kann man nichts machen.



Ich glaube, da könnte man sich noch so manche Strecke vorstellen, wo ein Schnellbus oder zumindest ein City-Express verkehren könnte. Wie wäre es z.B. mit einem Schnellbus, der über A43 und A46 mit wenigen Haltestellen von Bochum nach Wuppertal fährt? Das wäre zumindest um einiges schneller als die bisherige Anbindung.

Das wird so oder so ein Traum bleiben, aber die Idee, auf der Wuppertaler Nordbahn eine Stadtbahn fahren zu lassen, die stammt jedenfalls nicht von mir. Und die Gleise da müßten sowieso erneuert werden, eine Oberleitung gibt es nicht, da könnte man durchaus eine meterspurige Strecke mit 600V Gleichstrom bauen. Und wenn die 308 über bestehende aber nicht genutzte Kunstbauten zum Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen fährt und dort ein neuer Bahnsteig auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs eingerichtet würde, gäbe es ebenfalls weder Konflikte mit der Spurweite noch mit der Oberleitungsspannung



Und weißt du auch, von wem diese Idee stammt?

Tja, vielleicht sollte man das wirklich machen. Die 308 könnte ja vielleicht in Hattingen einen Linienwechsel durchführen und mit einer 600er Nummer und WSW und/oder VER als Mitkonzessionär weiterfahren. Rechtlich ließe sich so etwas bestimmt alles sauber festklopfen.

Natürlich wäre auch das eine gute Lösung. Das würde zwar die Verbindung zwischen Bochum und Wuppertal nicht verbessern, aber eine 308, die bis Hattingen im MIV mitschwimmt wäre auch nicht ideal. Die S28 könnte sicher einerseits die Nordbahn befahren, hier würde ich es aber für sinnvoller halten, wenn man sie mit der RB47 durchbinden würde. So könnten die langsamen 628er von der Linie verschwinden, man hätte eine S-Bahn und einen durchgängigen Zehnminutentakt zwischen Oberbarmen und Vohwinkel. Die S3 könnte aber durchaus über die Nordbahn bis Vohwinkel fahren. So hätte man in Vohwinkel einen Verknüpfungspunkt zwischen fünf S-Bahnlinien (S3, S8, S9, S11, S28), dem beschleunigten SPNV, Bus und Schwebebahn. Allerdings wäre es sinnvoll, wenn auch der Maas-Wupper-Expreß dort halten würde.



Nun, eine nach Wuppertal verlängerte S3 würde schon helfen. Die 308 und 318 fahren nun einmal zu Haltestellen dieser S-Bahn-Linie, und vom Hauptbahnhof kommt noch der SB37 hinzu. (Der CE31 ist in dem Zusammenhang etwas zu langsam unterwegs.) Man würde sich dann auf jeden Fall den ganz weiten Bogen nach Osten oder Westen ersparen, genau wie das Gezuckel über die Dörfer der Schnell- und Langsambusse.

Allerdings läuft der morgendliche Schülerverkehr noch heftiger. Die Linien 308 und 318 werden bis Am Röderschacht verstärkt und die 306 fährt im Fünfminutentakt. Selbst das scheint die Wendeanlage unter dem Bochumer Hbf zu verkraften. Die scheint leistungsfähiger zu sein als der VCD Bochum glaubt.



Ja, die Jungs vom VCD sind halt eingefleischte Tunnelhasser. Allerdings müsste man da noch einmal ganz genau den Fahrplan studieren. Die 318 fährt ja während des morgendlichen Berufs- und Schulverkehrs weiter bis zum Nordbad. Dort ist zwar keine Abstellanlage, aber immerhin eine Weiche auf unabhängigem (und abgeschirmten) Gleiskörper. Die Wende der 308 hinter Am Röderschacht stelle ich mir aber auch abenteuerlich vor. Mitten auf der Hattinger Straße muss da die Bahn in den Gegenverkehr hinein fahren, und das mitten im Berufsverkehr. Der Punkt ist natürlich der, dass die Abstellanlage am Hauptbahnhof nicht die gesamte Last zu tragen hat. Andererseits wendet dort die 306 im 5-Minuten-Takt. Wie gesagt, man müsste es mal genau untersuchen.

Die Entscheidung, die Straßenbahn durch Langendreer zu führen, ebenso die 306 zu verlängern, trifft die Stadt Bochum. Die Bogestra ist zwar formal eine unabhängige Aktiengesellschaft, deren Betriebsverluste allerdings durch die Kommunen getragen werden. Was Langendreer betrifft: Ich glaube, daß wir die bisherige Strecke an der Autobahn auf jeden Fall noch bis zu ihrem 50jährigen Bestehen im Jahr 2012 sehen werden.



Schon klar! Die Verkehrsunternehmen bedienen den Bedarf der Kunden, die zumeist gleichzeitig Mitbesitzer sind. Und offensichtlich braucht die Stadt Herne keinen 5-Minuten-Takt auf der U35, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Ich dachte aber weniger an die Entscheidung oder ans Bezahlen, sondern vielmehr Planung und Ausführung solcher Baumaßnahmen. Da wird zwar vieles von Ingenieurbüros und Baufirmen erledigt, aber die Bogestra ist doch an allen Ecken und Enden in der Pflicht. Wieviele Projekte kann sie also wohl gleichzeitig koordinieren? Die neue Strecke über Langendreer Markt nach Witten wird aber nicht nur 2012, sondern auch 2013 oder 2014 nicht fertig sein. Geplanter Baubeginn ist 2010, geplante Bauzeit für beide Abschnitte 2 - 2 1/2 Jahre. Vor 2015 wird das also nichts.

Die Linie war schon immer verspätungsanfällig und das änderte sich bei der Übernahme durch Abellio auch nur deswegen, weil die LINTs ein besseres Beschleunigungsvermögen haben als die bislang dort eingesetzten 628er, so daß Verspätungen jetzt leichter herausgefahren werden können.



Ich kenne leider nur die LINTs. Früher bin ich nie mit der Linie gefahren. Was könnte man aber denn tun? Platz für neue Gleise wäre nur bedingt vorhanden, denke ich, und der Güterverkehr ist zurzeit im Aufwind.

Ja gut, das klingt logisch. Wo endeten denn dann die Linien 301 und 107?



Zur 107 kann ich jetzt gar nichts sagen. Die 302 war zwischen Ückendorfer Platz und Kennedyplatz unterbrochen und wurde von Bussen bedient. Die 301 endete meines Wissens am U-Bahnhof Trinenkamp. Ein Ersatzverkehr war nicht eingerichtet, so weit ich mich erinnere, Stattdessen wurde auf einen regulären Bus (382?) verwiesen, der vom Bahnhof dorthin fährt.

Und das an einem Sonntag ... Da fährt die U35 im Viertelstundentakt in Einzeltraktion. In den Nächten auf Samstage sowie Sonn- und Feiertage fährt die U35 als NE-U35 sogar die ganze Nacht.



Vor Weihnachten fährt sie wohl sogar in Doppeltraktion. Mit der NE-U35 (angezeigt allerdings als U35) bin ich dieses Jahr schon gefahren. Im Gegensatz zu den Nachtexpress-Bussen war die Bahn allerdings relativ leer.

Ja, das stimmt. Evtl. wären auch Oberleitungsbusse auf manchen Linien eine gute Idee. Aber naja, Investitionen in den ÖPNV sind nunmal nicht mehr erwünscht. Solingen hat seine Straßenbahnen auf Obusbetrieb umgestellt.



Und ist damit ziemlich glücklich. Vor einigen Jahren haben sie in Solingen noch neue Busse gekauft. Als ich allerdings neulich in Vohwinkel war, um vor der Einstellung noch einmal Schwebebahn zu fahren, war auf dem 683 ein normaler Dieselbus im Einsatz.

Endlich wird dieser Fehler korrigiert. Wie sieht das in den Tangos aus? Gibt es da auch direkten Kontakt zum Fahrer?



Das weiß ich leider auch nicht. Fahrkartenverkauf wird es auf der U35 wohl auch in Zukunft nicht geben, deshalb werden die Fahrer womöglich auch zukünftig abgeschirmt. Allerdings wird es nicht mehr ganz so abgeschottet aussehen. Die Rückwand der Fahrerkabine wird nämlich transparent sein.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 2 Jul 2007, 21:43 hat geschrieben:Endlich wird dieser Fehler korrigiert. Wie sieht das in den Tangos aus? Gibt es da auch direkten Kontakt zum Fahrer?
Ich habe noch mal einen Blick auf das Datenblatt geworfen. Meiner Meinung nach ist die Rückwand der Fahrekabine durchgängig geschlossen mit einer mittig angebrachten Tür, also genauso wie bei den B80D und NF6D.
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Beitrag von ruhri »

So, jetzt wird es ernst: Ab dem 16. Juli 2007 fährt die Straßenbahn 318 nicht mehr nach Dahlhausen S-Bahnhof, sondern zur Lewackerstraße. Von Linden Mitte bis Dahlhausen fährt dann der SEV-Bus 308. Wer mehr wissen möchte, schaut am besten hier.
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 4 Jul 2007, 18:27 hat geschrieben: Nun ja, aber so ist und bleibt gerade die S2 ein Witz. Dreimal die Stunde ab Dortmund, aber dann ab Herne nach Recklinghausen und ab Gelsenkirchen nach Essen Hbf oder Alternessen, Oberhausen und Duisburg. Sinn macht das für eine S-Bahn nicht.
Nein, sicherlich ist die S2 in ihrer jetzigen Form deutlich als Provisorium und nicht als Dauerlösung zu erkennen. Da es aber keine S4 von Gelsenkirchen nach Essen geben wird, muß dieser Ast weiter von der S2 bedient werden, und da es keine U35 von Herne nach Recklinghausen geben wird, muß auch dieser Ast weiter von der S2 bedient werden. Sehen wir es mal so: Von Dortmund nach Herne ist die S2 eine richtige S-Bahn, danach gabelt sich die Linie in drei Regionalbahnen. So wie auch die S5 eigentlich eher eine Regional- als eine S-Bahn ist.
Tja, wäre Witten irgendwann von Bochum oder auch Dortmund eingemeindet worden, es könnte nicht schlimmer aussehen. Oder?

Aber klar ist, dass der kommunale Nahverkehr dicht an die Bahnhöfe heran muss. In Bochum am Hbf klappt das inzwischen recht gut, auch wenn die Linien 345 und 368 noch ein kleines Stückchen entfernt am Anfang des Boulevards halten. Ich kann mich noch schwach daran erinnern, wie es vor dem Bau des ZOB gewesen ist. Die Busse haben damals unter den beiden Eisenbahnbrücken gehalten. Bei der letzten Erneuerung des Pflasters auf dem ZOB hatte man davon ja mal wieder einen Eindruck bekommen. An den anderen Bahnhöfen in Bochum klappt das insgesamt deutlich schlechter. Die Wattenscheider Straßenbahnen bleiben ja doch noch ein Stückchen von den Bahnhöfen entfernt, und mit der Ausnahme von Dahlhausen verkehrt sonst nirgendwo eine Straßenbahn. Der S-Bahnhalt Ehrenfeld z.B. liegt im Grunde völlig isoliert. Die nächsten Verkehrsmittel sind in jeder Richtung einige Minuten Fußmarsch entfernt.
;) Es würde vermutlich besser aussehen, denn Witten ist bustechnisch ganz schlecht z.B. an Dortmund angeschlossen. Nach Langendreer gehts noch, nach Bochum teilweise. Es gibt z.B. zwischen Witten-Stockum und Dortmund-Eichlinghofen einen Bruch. Während die Wittener Busline 373 an der Wendeschleife Stockumer Bruch endet, enden die Dortmunder Buslinien 446 und 449 an der Wendeschleife in Dortmund-Eichlinghofen. Es wäre sinnvoll, entweder die Buslinien 446 und 449 bis nach Stockum zu führen, oder aber die Buslinie 373 bis nach Eichlinghofen, um hier einen Verknüpfungspunkt zu haben. Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt ist die Anbindung des Ortsteils Rüdinghausen an den S-Bahnhaltepunkt Dortmund-Kruckel. Die Buslinie 448 tangiert Rüdinghausen nur, sinnvoll wäre es, sie gemeinsam mit der Linie 320 durch die Brunebecker Straße zu führen, um die Anbindung zu verbessern. All das scheitert aber ein einer Kommunalpolitik, die darauf abzielt, die Anbindung in andere, sehr viel attraktivere Städte, bewußt schlecht zu halten. Das ist auch der Grund, warum es keinen vernünftigen Verknüpfungspunkt zwischen Bussen und Bahnen gibt. Zwar ist das Wittener Busnetz sternförmig ausgerichtet, allerdings auf den ZOB, der sich zwar mit viel gutem Willen in fußläufiger Entfernung befindet, allerdings kein zumutbarer Umsteigepunkt ist. Auch die Planungen für den neuen ZOB sind als halbherzig anzusehen und werden vermutlich daran scheitern, daß das bisherige Gelände nicht verkauft werden kann. Übrigens in dem Zusammenhang wäre auch eine Verlängerung der Linie 310 zum Bahnhof Wattenscheid zu überlegen.
Immerhin habt ihr den Laden da. Bei uns in Bochum sieht es doch so aus: Was nicht da ist, kann auch nicht zumachen, und zwar weder um 19:00 noch um 20:00 Uhr. Was das Kortum-Haus angeht, so wird Halfmann wieder in seine angestammte dritte Etage ziehen. Die müssen auch schwere Zeiten durchgemacht haben, als sie plötzlich unter sich drei verlassene Stockwerke hatten. Saturn-Hansa hat aber leider freiwillig auf eine lokalbekannte Attraktion verzichtet, nämlich die gute alte Kortum-Holztreppe. Das hinterlässt kein gutes Gefühl, denn wir Bochumer haben nun mal an dieser Treppe gehangen, die einst sogar zu Fernsehruhm kam.
Bochum hat aber mit Drehscheibe und CityPoint zwei attraktive Anziehungspunkte. Wenn dann noch Saturn-Hansa dazukommt, hat man eine durchaus vorzeigbare Innenstadt. Das Problem ist nach wie vor die Konkurrenz aus Essen und Dortmund. Gibt es schon einen Eröffnungstermin für Saturn-Hansa?
Ich glaube, da könnte man sich noch so manche Strecke vorstellen, wo ein Schnellbus oder zumindest ein City-Express verkehren könnte. Wie wäre es z.B. mit einem Schnellbus, der über A43 und A46 mit wenigen Haltestellen von Bochum nach Wuppertal fährt? Das wäre zumindest um einiges schneller als die bisherige Anbindung.
Die Idee, einen Schnellbus über die A43 fahren zu lassen ist nicht verkehrt, allerdings würde dann der ZOB in Sprockhövel nicht mehr angefahren werden, hier würde sich die Anbindung also verschlechtern. Es gäbe also auch Nachteile.
Und weißt du auch, von wem diese Idee stammt?

Tja, vielleicht sollte man das wirklich machen. Die 308 könnte ja vielleicht in Hattingen einen Linienwechsel durchführen und mit einer 600er Nummer und WSW und/oder VER als Mitkonzessionär weiterfahren. Rechtlich ließe sich so etwas bestimmt alles sauber festklopfen.
Ich vermute mal, daß die Idee, eine Stadtbahn auf der Nordbahn fahren zu lassen, von Pro Bahn kommt, so genau weiß ich das aber nicht. Ich würde nicht viel von einem Linienwechsel halten, das wäre zu verwirrend. Eine 308 nach Wuppertal-Oberbarmen wäre doch nicht falsch, oder? Und sicher auch mit VER und WSW als Mitkonzessionär. Wie gesagt, die Vorteile haben wir hier geäußert, realistisch ist es nicht.
Nun, eine nach Wuppertal verlängerte S3 würde schon helfen. Die 308 und 318 fahren nun einmal zu Haltestellen dieser S-Bahn-Linie, und vom Hauptbahnhof kommt noch der SB37 hinzu. (Der CE31 ist in dem Zusammenhang etwas zu langsam unterwegs.) Man würde sich dann auf jeden Fall den ganz weiten Bogen nach Osten oder Westen ersparen, genau wie das Gezuckel über die Dörfer der Schnell- und Langsambusse.
Ja, das könnte man machen. Und parallel dazu eine weitere Linie, die über die stillgelegte Strecke von Dahlhausen über Weitmar zum Hauptbahnhof fahren würde.
Ja, die Jungs vom VCD sind halt eingefleischte Tunnelhasser. Allerdings müsste man da noch einmal ganz genau den Fahrplan studieren. Die 318 fährt ja während des morgendlichen Berufs- und Schulverkehrs weiter bis zum Nordbad. Dort ist zwar keine Abstellanlage, aber immerhin eine Weiche auf unabhängigem (und abgeschirmten) Gleiskörper. Die Wende der 308 hinter Am Röderschacht stelle ich mir aber auch abenteuerlich vor. Mitten auf der Hattinger Straße muss da die Bahn in den Gegenverkehr hinein fahren, und das mitten im Berufsverkehr. Der Punkt ist natürlich der, dass die Abstellanlage am Hauptbahnhof nicht die gesamte Last zu tragen hat. Andererseits wendet dort die 306 im 5-Minuten-Takt. Wie gesagt, man müsste es mal genau untersuchen.
Eine eingleisige Wendeanlage ist offensichtlich leistungsfähiger als man denkt. Und daß der VCD grundsätzlich gegen Tunnel ist, naja von intelligenter Verkehrspolitik zeugt das nicht. Man stelle sich einmal die vielen Straßenbahnen in der Bochumer Innenstadt vor: 302 (Zehnminutentakt), 306 (Zehnminutentakt, endet hier) 308 (Zehnminutentakt), 310 (Zwanzigminutentakt), 318 (Zwanzigminutentakt, endet hier) und womöglich zusätzlich noch die alte 305, dann könnte man alles rund um den Hauptbahnhof aber zumachen, wenn da soviele Straßenbahnen fahren. Oder man würde Umleitungsstrecken bauen, daß die Straßenbahnen den Hauptbahnhof nicht mehr anfahren. Beide wäre sicher nicht ideal.
Absolut! Großeinkauf ohne Auto ist kein Vergnügen, obwohl manche Leute das irgendwie gebacken bekommen. Wenn es dagegen nur um kleinere Dinge geht oder auch einen Restaurantbesuch, dann sieht das natürlich schon anders aus.
Dann ja, aber wer mit Getränkekästen und dicken Tüten fährt, der fährt mit dem Auto, und dafür gibt es Autos ja auch. Anders als viele Pufferküsser müssen wir uns klarmachen, daß Autos nicht zu verteufeln sind.
Schon klar! Die Verkehrsunternehmen bedienen den Bedarf der Kunden, die zumeist gleichzeitig Mitbesitzer sind. Und offensichtlich braucht die Stadt Herne keinen 5-Minuten-Takt auf der U35, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Ich dachte aber weniger an die Entscheidung oder ans Bezahlen, sondern vielmehr Planung und Ausführung solcher Baumaßnahmen. Da wird zwar vieles von Ingenieurbüros und Baufirmen erledigt, aber die Bogestra ist doch an allen Ecken und Enden in der Pflicht. Wieviele Projekte kann sie also wohl gleichzeitig koordinieren? Die neue Strecke über Langendreer Markt nach Witten wird aber nicht nur 2012, sondern auch 2013 oder 2014 nicht fertig sein. Geplanter Baubeginn ist 2010, geplante Bauzeit für beide Abschnitte 2 - 2 1/2 Jahre. Vor 2015 wird das also nichts.
Ja, die Strecke über Am Honnengraben bleibt sicher noch ne ganze Weile. Ich denke schon, daß man in Bochum mehr planen könnte, wenn man wollte. Und Bochum will ja auch einiges. Die 318 komplett zweigleisig bis zum Eisenbahnmuseum, die U35 zur FH, all das lehnt das Land ab. Vermutlich weiß man, daß eine 306, die in Harpen im MIV fahren würde, nicht förderungsfähig wäre, genauso wenig wie eine Verlängerung der 308 nach Wuppertal förderungsfähig wäre.
Ich kenne leider nur die LINTs. Früher bin ich nie mit der Linie gefahren. Was könnte man aber denn tun? Platz für neue Gleise wäre nur bedingt vorhanden, denke ich, und der Güterverkehr ist zurzeit im Aufwind.
Nein, der Nokia-Expreß wird verspätungsanfällig bleiben. Man hat bereits alles getan, was man tun konnte. Man hat durch die Ausschreibung das Rollmaterial verbessert und dazu durch spurtstärkere Fahrzeuge die Möglichkeit, Verspätungen rauszufahren, verbessert.
Und ist damit ziemlich glücklich. Vor einigen Jahren haben sie in Solingen noch neue Busse gekauft. Als ich allerdings neulich in Vohwinkel war, um vor der Einstellung noch einmal Schwebebahn zu fahren, war auf dem 683 ein normaler Dieselbus im Einsatz.
Das war dann aber eine Ausnahme. Regulär fahren da wirklich O-Busse.
So, jetzt wird es ernst: Ab dem 16. Juli 2007 fährt die Straßenbahn 318 nicht mehr nach Dahlhausen S-Bahnhof, sondern zur Lewackerstraße. Von Linden Mitte bis Dahlhausen fährt dann der SEV-Bus 308.
Und nicht nur das. Da wird eine Großbaustelle sein. Leider werden die Schienen nur bis zur nächsten Haltestelle zweigleisig, so daß ein Zehnminutentakt kaum vorstellbar wird. Aber vielleicht kommt ja demnächst doch noch die Verlängerung zum Eisenbahnmuseum.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 7 Jul 2007, 15:47 hat geschrieben:Nein, sicherlich ist die S2 in ihrer jetzigen Form deutlich als Provisorium und nicht als Dauerlösung zu erkennen. Da es aber keine S4 von Gelsenkirchen nach Essen geben wird, muß dieser Ast weiter von der S2 bedient werden, und da es keine U35 von Herne nach Recklinghausen geben wird, muß auch dieser Ast weiter von der S2 bedient werden. Sehen wir es mal so: Von Dortmund nach Herne ist die S2 eine richtige S-Bahn, danach gabelt sich die Linie in drei Regionalbahnen. So wie auch die S5 eigentlich eher eine Regional- als eine S-Bahn ist.

Ist die S4-Verlängerung tatsächlich endgültig vom Tisch? Wie auch immer, an der S2 müsste mal etwas gemacht werden. Vielleicht erlebe ich ja vor der Rente noch die eine oder andere Verbesserung - nicht dass ich die S2 wirklich brauchen würde! :rolleyes:

;) Es würde vermutlich besser aussehen, denn Witten ist bustechnisch ganz schlecht z.B. an Dortmund angeschlossen. Nach Langendreer gehts noch, nach Bochum teilweise. Es gibt z.B. zwischen Witten-Stockum und Dortmund-Eichlinghofen einen Bruch. Während die Wittener Busline 373 an der Wendeschleife Stockumer Bruch endet, enden die Dortmunder Buslinien 446 und 449 an der Wendeschleife in Dortmund-Eichlinghofen. Es wäre sinnvoll, entweder die Buslinien 446 und 449 bis nach Stockum zu führen, oder aber die Buslinie 373 bis nach Eichlinghofen, um hier einen Verknüpfungspunkt zu haben. Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt ist die Anbindung des Ortsteils Rüdinghausen an den S-Bahnhaltepunkt Dortmund-Kruckel. Die Buslinie 448 tangiert Rüdinghausen nur, sinnvoll wäre es, sie gemeinsam mit der Linie 320 durch die Brunebecker Straße zu führen, um die Anbindung zu verbessern. All das scheitert aber ein einer Kommunalpolitik, die darauf abzielt, die Anbindung in andere, sehr viel attraktivere Städte, bewußt schlecht zu halten. Das ist auch der Grund, warum es keinen vernünftigen Verknüpfungspunkt zwischen Bussen und Bahnen gibt. Zwar ist das Wittener Busnetz sternförmig ausgerichtet, allerdings auf den ZOB, der sich zwar mit viel gutem Willen in fußläufiger Entfernung befindet, allerdings kein zumutbarer Umsteigepunkt ist. Auch die Planungen für den neuen ZOB sind als halbherzig anzusehen und werden vermutlich daran scheitern, daß das bisherige Gelände nicht verkauft werden kann. Übrigens in dem Zusammenhang wäre auch eine Verlängerung der Linie 310 zum Bahnhof Wattenscheid zu überlegen.

Tja, das ist nicht nur egoistisch, sondern vielleicht auch zu kurz gedacht. Herne hat sich seinerzeit die U35 geleistet und, so weit ich weiß, davon profitiert. Die Herner kommen zwar schnell nach Bochum, aber es fahren auch Bochumer nach Herne. Neulich bin ich Rensingstraße eingestiegen und habe eine junge Frau beobachtet, die schwer bepackt vom Shoppen kam und Riemke Markt ausgestiegen ist.

Eine Verlängerung der 310 bis Wattenscheid würde wohl Sinn machen. Die Linie könnte vielleicht direkt vor dem Bahnhofsgebäude enden, auch wenn das ein paar Parkplätze kosten würde. Das sieht aber so nach nichts aus und wäre ergo eine Verbesserung. Sollte die 310 dann aber über die Westenfelder oder die Berliner Straße geführt werden?

Bochum hat aber mit Drehscheibe und CityPoint zwei attraktive Anziehungspunkte. Wenn dann noch Saturn-Hansa dazukommt, hat man eine durchaus vorzeigbare Innenstadt. Das Problem ist nach wie vor die Konkurrenz aus Essen und Dortmund. Gibt es schon einen Eröffnungstermin für Saturn-Hansa?

Naja, aber der größte Teil sind Klamottenläden für's Jungvolk. Ein richtiges Kaufhaus wäre mir lieber. Letztens war ein Leserbrief in der WAZ. Der Schreiber beklagte sich, dass die Stadt Bochum mit ihrer autofeindlichen Politik die Kunden Richtung Ruhrpark oder Hannibal vertrieben hätte. Die Parkhäuser würden nicht angenommen. Die einst vorhandenen Kaufhäuser hätten deshalb schließen müssen.

Nun, wenn ich dort parke, sind die Parkhäuser immer voll. Wenn ich mit Bus oder Bahn komme, sind die immer voll. Wenn ich über die Kortumstraße gehe, ist die immer voll. Persönlich kann ich es daher nicht so recht nachvollziehen.

Der Niedergang der Kaufhäuser war meines Erachtens ohnehin ein anderer. Wertheim hat unter der miesen Einkaufspolitik der Hertie-Zentrale gelitten. Die Zentralware lag wie Blei in den Regalen und wurde schließlich versteckt bis zum nächsten Besuch des Zentraleinkäufers. Dann freilich wurde sie hervor geholt, um Nachschub zu verhindern. Herties Probleme waren (in Frankfurt?) hausgemacht und führten nicht nur in Bochum zur Schließung von Häusern. Kortum andererseits war ein kleiner Einzelkämpfer und konnte vermutlich auf Dauer nicht gegen die großen bestehen. Leider hat sich danach nie ein anderer wie Karstadt oder Kaufhof gefunden, der sich in die Bochumer Innenstadt gewagt hätte.

Die Idee, einen Schnellbus über die A43 fahren zu lassen ist nicht verkehrt, allerdings würde dann der ZOB in Sprockhövel nicht mehr angefahren werden, hier würde sich die Anbindung also verschlechtern. Es gäbe also auch Nachteile.

Nun, die bisherigen Busse können ja gerne erhalten bleiben. Ich dachte an einen zusätzlichen Bus, der bei Ausbau des Schienennetzes auch gerne wieder eingestellt werden könnte. Die Südanbindung für Bochum Richtung Wuppertal ist nun einmal miserabel.

Ich vermute mal, daß die Idee, eine Stadtbahn auf der Nordbahn fahren zu lassen, von Pro Bahn kommt, so genau weiß ich das aber nicht. Ich würde nicht viel von einem Linienwechsel halten, das wäre zu verwirrend. Eine 308 nach Wuppertal-Oberbarmen wäre doch nicht falsch, oder? Und sicher auch mit VER und WSW als Mitkonzessionär. Wie gesagt, die Vorteile haben wir hier geäußert, realistisch ist es nicht.

Wie diese Bahn heißen würde, wäre doch letztlich völlig egal. Nur die "zuständigen" Gemeinden und ihre Verkehrbetriebe müssten halt mit ins Boot geholt werden. Wuppertal müsste an und für sich dafür sein, kämen die Bochumer und vielleicht auch die Herner leichter in die Stadt.

Ja, das könnte man machen. Und parallel dazu eine weitere Linie, die über die stillgelegte Strecke von Dahlhausen über Weitmar zum Hauptbahnhof fahren würde.

Die Strecke ist heute aber ein beliebter Wander- und Fahrradweg. Da kommt bestimmt nie wieder eine Bahn hin.

Eine eingleisige Wendeanlage ist offensichtlich leistungsfähiger als man denkt. Und daß der VCD grundsätzlich gegen Tunnel ist, naja von intelligenter Verkehrspolitik zeugt das nicht. Man stelle sich einmal die vielen Straßenbahnen in der Bochumer Innenstadt vor: 302 (Zehnminutentakt), 306 (Zehnminutentakt, endet hier) 308 (Zehnminutentakt), 310 (Zwanzigminutentakt), 318 (Zwanzigminutentakt, endet hier) und womöglich zusätzlich noch die alte 305, dann könnte man alles rund um den Hauptbahnhof aber zumachen, wenn da soviele Straßenbahnen fahren. Oder man würde Umleitungsstrecken bauen, daß die Straßenbahnen den Hauptbahnhof nicht mehr anfahren. Beide wäre sicher nicht ideal.

Allerdings fährt die 318 durch, wenn die 306er im 5-Minuten-Takt wenden. Vermutlich steht nie mehr als eine Bahn in der Wendeanlage. Bei aller Liebe zur oberirdischen Straßenbahn, die Stadtbahnstation "Bochum Hauptbahnhof" ist schon sehr leistungsfähig. Schließlich und immerhin halten jetzt alle Linien auf engstem Raum und man kann bequem umsteigen. Der einzige Wermutstropfen sind jetzt die Seitenbahnsteige auf Ebene -2. Mit der seit 2006 dort verkehrenden 306 würde ich mir zum einfacheren Umsteigen einen Mittelbahnsteig wünschen.

Dann ja, aber wer mit Getränkekästen und dicken Tüten fährt, der fährt mit dem Auto, und dafür gibt es Autos ja auch. Anders als viele Pufferküsser müssen wir uns klarmachen, daß Autos nicht zu verteufeln sind.

Als "Pufferküsser" sehe ich mich nicht, und mein Auto wird die nächsten zwei oder drei Jahrzehnte auch nicht abgeschafft, sondern höchstens an und an durch ein neues ersetzt werden. Aber manchmal ist es doch schön, sich entspannt kutschieren zu lassen, und gerade der Schienenverkehr macht dann besonders Spaß. Außerdem sehe ich inzwischen deutlich, dass es ohne funktionierenden ÖPNV einfach nicht geht.

Ja, die Strecke über Am Honnengraben bleibt sicher noch ne ganze Weile. Ich denke schon, daß man in Bochum mehr planen könnte, wenn man wollte. Und Bochum will ja auch einiges. Die 318 komplett zweigleisig bis zum Eisenbahnmuseum, die U35 zur FH, all das lehnt das Land ab. Vermutlich weiß man, daß eine 306, die in Harpen im MIV fahren würde, nicht förderungsfähig wäre, genauso wenig wie eine Verlängerung der 308 nach Wuppertal förderungsfähig wäre.

Gehen wir es also langsam an. Andernorts haben sie auch große Pläne. In Krefeld war die Straßenbahn schon fast abgeschafft. Heute sind sie sehr froh, dass sie sie noch haben, und mancher träumt davon, das Netz bis Mönchengladbach zu verlängern.

Nein, der Nokia-Expreß wird verspätungsanfällig bleiben. Man hat bereits alles getan, was man tun konnte. Man hat durch die Ausschreibung das Rollmaterial verbessert und dazu durch spurtstärkere Fahrzeuge die Möglichkeit, Verspätungen rauszufahren, verbessert.

Dann bich ich mal gespannt, wie sich die "neue" 306 im Vergleich mit der RB46 schlagen wird.

Das war dann aber eine Ausnahme. Regulär fahren da wirklich O-Busse.

Ja, ich habe etwas von einem Oberleitungsschaden gehört.

Und nicht nur das. Da wird eine Großbaustelle sein. Leider werden die Schienen nur bis zur nächsten Haltestelle zweigleisig, so daß ein Zehnminutentakt kaum vorstellbar wird. Aber vielleicht kommt ja demnächst doch noch die Verlängerung zum Eisenbahnmuseum.

Hatte ich vergessen, das zu erwähnen? Ja, geplant sind 13 Monate Bauzeit, und am Ende ist der gefährlichste Teil zweigleisig und eine von drei Haltestellen behindertengerecht. Aber man freut sich ja auch über kleine Fortschritte, nicht wahr?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 8 Jul 2007, 00:36 hat geschrieben: Ist die S4-Verlängerung tatsächlich endgültig vom Tisch? Wie auch immer, an der S2 müsste mal etwas gemacht werden. Vielleicht erlebe ich ja vor der Rente noch die eine oder andere Verbesserung - nicht dass ich die S2 wirklich brauchen würde! :rolleyes:
Zumindest auf absehbare Zeit. Durch die Kürzungen der Bundesmittel für den SPNV und die schienenfeindliche Landesverkehrspolitik wird es bis auf weiteres nicht dazu kommen. Und wir wissen ja, die IGVP... Da die Verlängerung der U35 von Herne, Schloß Strünkede nach Recklinghausen Hbf mit Dossier 15019 vom 9.12.2005 mit einem Kosten-Nutzen-Koeffizienten von 0,07 abgelehnt wurde, wird die S2 ihren als Provisorium gedachten Nordast dauerhaft behalten. Die Verlängerung der S4 von Lütgendortmund aus über Castrop-Rauxel-Börnig nach Essen wurde mit Dossier 13200 vom 9.12.2005 mit einem Kosten-Nutzen-Koeffizienten von 0,21 abgelehnt wurde, wird die S2 auf ihrem Südast nicht durch die S4 ersetzt werden. Die im Zielnetz 2015 vorgesehene Verlängerung der S2 von Duisburg nach Düsseldorf, um dort die S1 und die teilweise dort verkehrenden S6, S7 und 11 zu verstärken erfordert zwar keine Neubauten, ist aber aufgrund der angespannten Finanzlage des VRR derzeit unrealistisch. Also wird die S2 bis auf weiteres als das jetzige Provisorium bestehen bleiben.
Tja, das ist nicht nur egoistisch, sondern vielleicht auch zu kurz gedacht. Herne hat sich seinerzeit die U35 geleistet und, so weit ich weiß, davon profitiert. Die Herner kommen zwar schnell nach Bochum, aber es fahren auch Bochumer nach Herne. Neulich bin ich Rensingstraße eingestiegen und habe eine junge Frau beobachtet, die schwer bepackt vom Shoppen kam und Riemke Markt ausgestiegen ist.
Es ist vor allem dumm. Wobei die Wittener SPD schon weiß, daß niemand aus den benachbarten Städten nach Witten fährt, unabhängig von der Frage, ob die Wittener Innenstadt verödet ist oder nicht, da die umliegenden Städte allesamt attraktiver sind. Aber das ist kein Naturgesetz, schon klar. Übrigens, daß der Wittener Südwesten schon vor Jahrzehnten vom SPNV abgekoppelt wurde, indem man auf der linken Ruhrstrecke nur noch Güterverkehr fahren läßt, daß der Rheinische Esel stillgelegt wurde, das alles hätte möglicherweise verhindert werden können, wenn man in Witten gewollt hätte. Man hätte auch in den 90er Jahren einen verlängerten Nokia-Expreß haben können. Man wollte nicht.
Eine Verlängerung der 310 bis Wattenscheid würde wohl Sinn machen. Die Linie könnte vielleicht direkt vor dem Bahnhofsgebäude enden, auch wenn das ein paar Parkplätze kosten würde. Das sieht aber so nach nichts aus und wäre ergo eine Verbesserung. Sollte die 310 dann aber über die Westenfelder oder die Berliner Straße geführt werden?
Ja, das ist eine gute Frage. Beides hätte Vor- und Nachteile. Über die Westenfelder Straße könnte die Linie in Straßenrandlage zweigleisig geführt werden, bevor man sie später in Mittellage verschwenkt und dann entweder über die Querspange Fritz-Reuter-Straße oder durch die Ridderstraße zum Wattenscheider Bahnhof führt. In jedem Fall wäre das der schnellste Weg, um Hoentrop mit dem Wattenscheider Bahnhof zu verbinden.

Wenn die 310 den Wattenscheider Hellweg entlang geführt würde, würde sie auch den Hoentroper Westen erschließen und im Verlauf der Berliner Straße das Gewerbegebiet. Damit würde sich die Fahrtzeit zwischen Hoentrop und dem Wattenscheider Bahnhof allerdings verlängern. In jedem Fall müßte das Hoentroper Busnetz umorganisiert werden. Ob eine Wendeanlage am Wattenscheider Bahnhof notwendig wäre, wäre die nächste Frage. Evtl. würde es auch eine Wendeschleife entlang der dortigen Busschleife tun. Eine Wendeschleife ist sicherlich schneller durchfahren als ein Führerstand gewechselt ist. Aber eine solche Detailfrage müßte man wirklich klären, wenn konkrete Planungen vorliegen, nicht vorher.
Naja, aber der größte Teil sind Klamottenläden für's Jungvolk. Ein richtiges Kaufhaus wäre mir lieber. Letztens war ein Leserbrief in der WAZ. Der Schreiber beklagte sich, dass die Stadt Bochum mit ihrer autofeindlichen Politik die Kunden Richtung Ruhrpark oder Hannibal vertrieben hätte. Die Parkhäuser würden nicht angenommen. Die einst vorhandenen Kaufhäuser hätten deshalb schließen müssen.
Ja, aber genau solche Klamottenläden locken die jungen Leute an, die eine Menge Geld ausgeben. In Witten gibt es keine Bekleidungsgeschäfte, früher wimmelte es von Schuhläden, heute von Handyläden. Und ganz unrecht hat er ja wohl nicht, denn Ruhrpark und Hannibalcenter sind ja wirklich sehr gut besucht. Wobei das Hannibalcenter auch durch die Straßenbahnlinie 306 sehr gut an Wanne-Eickel und an die Bochumer Innenstadt angeschlossen ist.
Der Niedergang der Kaufhäuser war meines Erachtens ohnehin ein anderer. Wertheim hat unter der miesen Einkaufspolitik der Hertie-Zentrale gelitten. Die Zentralware lag wie Blei in den Regalen und wurde schließlich versteckt bis zum nächsten Besuch des Zentraleinkäufers. Dann freilich wurde sie hervor geholt, um Nachschub zu verhindern. Herties Probleme waren (in Frankfurt?) hausgemacht und führten nicht nur in Bochum zur Schließung von Häusern. Kortum andererseits war ein kleiner Einzelkämpfer und konnte vermutlich auf Dauer nicht gegen die großen bestehen. Leider hat sich danach nie ein anderer wie Karstadt oder Kaufhof gefunden, der sich in die Bochumer Innenstadt gewagt hätte.
Ja, das ist natürlich auch ein Problem. Mißmanagement (bei Karstadt war es vor drei Jahren besonders im öffentlichen Interesse), insbesondere kurzfristiges Shareholder Value Denken, Leute, die die Läden nie von innen gesehen haben, bestimmen die Geschäftspolitik, Personal wird am falschen Ende gespart und vieles mehr. Man gucke sich z.B. Marktkauf in Bochum an. Da haben sie massenhaft Personal abgebaut und nur teilweise durch Minijobber ersetzt, von mehreren Seiten habe ich inzwischen gehört, daß kein Personal mehr da sei, um die Regale aufzufüllen, die Schlangen an den Kassen seien zu lang, weil nicht mehr genug Kassenpersonal da ist und vieles mehr. Gesundschrumpfen hört sich in der Theorie an, Kaputtsparen ist meistens die traurige Praxis.
Nun, die bisherigen Busse können ja gerne erhalten bleiben. Ich dachte an einen zusätzlichen Bus, der bei Ausbau des Schienennetzes auch gerne wieder eingestellt werden könnte. Die Südanbindung für Bochum Richtung Wuppertal ist nun einmal miserabel.
Ja klar, das ist nunmal leider so. Also ein Schnellbus, der vielleicht Wuppertal-Vohwinkel Bf, Wuppertal Zoo/Stadion, Wuppertal Hbf, Wuppertal Versorgungsamt, Wuppertal Barmen Bf, Wuppertal Oberbarmen Bf, auf die A43 dann über die A44 nach Bochum, Laer Mitte, Bochum Hbf, Hoentrop Kirche, Wattenscheid Bf? Wie wäre so ein Verlauf zu werten?
Wie diese Bahn heißen würde, wäre doch letztlich völlig egal. Nur die "zuständigen" Gemeinden und ihre Verkehrbetriebe müssten halt mit ins Boot geholt werden. Wuppertal müsste an und für sich dafür sein, kämen die Bochumer und vielleicht auch die Herner leichter in die Stadt.
Ja, aber die Wuppertaler fahren auch im großen Stil in den Ruhrpark (eben weil die Wuppertaler Innenstädte autofeindlich sind) und dann würde man es ihnen erleichtern, nach Bochum zu kommen. Also ob die dafür wären oder aus ähnlichen Gründen wie die Wittener dagegen, weiß man nicht.
Die Strecke ist heute aber ein beliebter Wander- und Fahrradweg. Da kommt bestimmt nie wieder eine Bahn hin.
Ja, und das ist genau das, was ich sage: Hätte man heute nach das Schienennetz von vor 60 Jahren, wir könnten einen hervorragenden SPNV organisieren, aber man hatte kein Interesse an der Schiene. Die Bundesbahn war ein "Mißwirtschaftssumpf", ein "Subventionsmoloch" (seltsamerweise ist die Finanzierung der demnächst börsennotierten Deutschen Bahn AG durch den Steuerzahler konsensfähig) und als solcher gezwungen, im großen Stil Strecken stillzulegen. Obwohl, zumindest bis Weitmar liegen die Gleise noch. Was wäre denn von einem Nokia-Expreß zu halten, der bis Weitmar fährt?
Allerdings fährt die 318 durch, wenn die 306er im 5-Minuten-Takt wenden. Vermutlich steht nie mehr als eine Bahn in der Wendeanlage. Bei aller Liebe zur oberirdischen Straßenbahn, die Stadtbahnstation "Bochum Hauptbahnhof" ist schon sehr leistungsfähig. Schließlich und immerhin halten jetzt alle Linien auf engstem Raum und man kann bequem umsteigen. Der einzige Wermutstropfen sind jetzt die Seitenbahnsteige auf Ebene -2. Mit der seit 2006 dort verkehrenden 306 würde ich mir zum einfacheren Umsteigen einen Mittelbahnsteig wünschen.
Wenn ein Fünfminutentakt in der eingleisigen Wendeanlage zu Stoßzeiten funktioniert, dann funktioniert er sicher erst recht zu Schwachlastzeiten. Die Frage bleibt also, was in Dahlhausen ist und ob es nicht doch irgendwann den kompletten zweigleisigen Ausbau inklusive Verlängerung zum Eisenbahnmuseum geben wird.
Als "Pufferküsser" sehe ich mich nicht, und mein Auto wird die nächsten zwei oder drei Jahrzehnte auch nicht abgeschafft, sondern höchstens an und an durch ein neues ersetzt werden. Aber manchmal ist es doch schön, sich entspannt kutschieren zu lassen, und gerade der Schienenverkehr macht dann besonders Spaß. Außerdem sehe ich inzwischen deutlich, dass es ohne funktionierenden ÖPNV einfach nicht geht.
Das ist auch so. Aber viele Leute in diesem und in anderen Foren glauben halt, autofeindliche Politik, wie sie seit den 70er Jahren in den meisten Städten gemacht wird, würde dem ÖPNV helfen, und genau das tut sie nicht. Beispiele wie die U35 oder die S28 zeigen, daß die Leute von sich aus auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, wenn diese attraktiv genug sind. Und neben den suboptimalen Verbindungen wirst Du mir sicher zustimmen, wenn ich sage, daß der Zustand insbesondere der S-Bahnen nicht akzeptabel ist, oder?
Gehen wir es also langsam an. Andernorts haben sie auch große Pläne. In Krefeld war die Straßenbahn schon fast abgeschafft. Heute sind sie sehr froh, dass sie sie noch haben, und mancher träumt davon, das Netz bis Mönchengladbach zu verlängern.
Ja, auch die Wittener halten es inzwischen für einen Fehler, daß man die Straßenbahn nach Annen gekappt hat, daß man die Überlandstrecke von Heven nach Herbede gekappt hat, daß man die Straßenbahn nach Bommern gekappt hat. Aber eine Reaktivierung wird nicht finanziert, so bleibt die 310 die einzige Linie auf Wittener Gebiet. Auch für Wuppertal gilt dasselbe. Sicher war es ein Fehler, die Straßenbahnlinien stillzulegen. Insbesondere der bis in die 70er Jahre praktizierte Güterverkehr auf der kommunalen Schiene hat die LKWs aus Wuppertal rausgehalten. Aber es war nicht mehr erwünscht, es war nicht mehr zeitgemäß. Eine weitere Folge dieser Stillegungspolitik ist die Bochumer Buslinie 346, die heute noch über teilweise stillgelegte Straßenbahngleise fährt und eigentlich keine ausreichenden Kapazitäten mehr hat. Auch hier wäre eine Reaktivierung sicher nicht förderungsfähig.
Hatte ich vergessen, das zu erwähnen? Ja, geplant sind 13 Monate Bauzeit, und am Ende ist der gefährlichste Teil zweigleisig und eine von drei Haltestellen behindertengerecht. Aber man freut sich ja auch über kleine Fortschritte, nicht wahr?
Es sind kleine Fortschritte, es handelt sich um einen Teil, der aus Gründen der Verkehrssicherheit so nicht mehr vertretbar ist. Hoffen wir darauf, daß die 318 doch noch bis zum Eisenbahnmuseum verlängert wird und so das Neubaugebiet erschließt. Denn dieses Neubaugebiet würde durch eine verlängerte 318 einfach näher sowohl an Linden als auch an die Bochumer Innenstadt rücken.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 8 Jul 2007, 01:40 hat geschrieben:Zumindest auf absehbare Zeit. Durch die Kürzungen der Bundesmittel für den SPNV und die schienenfeindliche Landesverkehrspolitik wird es bis auf weiteres nicht dazu kommen. Und wir wissen ja, die IGVP... Da die Verlängerung der U35 von Herne, Schloß Strünkede nach Recklinghausen Hbf mit Dossier 15019 vom 9.12.2005 mit einem Kosten-Nutzen-Koeffizienten von 0,07 abgelehnt wurde, wird die S2 ihren als Provisorium gedachten Nordast dauerhaft behalten. Die Verlängerung der S4 von Lütgendortmund aus über Castrop-Rauxel-Börnig nach Essen wurde mit Dossier 13200 vom 9.12.2005 mit einem Kosten-Nutzen-Koeffizienten von 0,21 abgelehnt wurde, wird die S2 auf ihrem Südast nicht durch die S4 ersetzt werden. Die im Zielnetz 2015 vorgesehene Verlängerung der S2 von Duisburg nach Düsseldorf, um dort die S1 und die teilweise dort verkehrenden S6, S7 und 11 zu verstärken erfordert zwar keine Neubauten, ist aber aufgrund der angespannten Finanzlage des VRR derzeit unrealistisch. Also wird die S2 bis auf weiteres als das jetzige Provisorium bestehen bleiben.

Wieso wird denn ein Projekt mit einem positiven Quotienten so weit nach hinten gerückt? Das IGVP-Verfahren sagt doch, dass es besser ist, es zu bauen als es nicht zu bauen. Was sagen eigentlich die Recklinghäuser dieser Tage zur U35? Wollen die eher bauen oder es eher lassen?

Es ist vor allem dumm. Wobei die Wittener SPD schon weiß, daß niemand aus den benachbarten Städten nach Witten fährt, unabhängig von der Frage, ob die Wittener Innenstadt verödet ist oder nicht, da die umliegenden Städte allesamt attraktiver sind. Aber das ist kein Naturgesetz, schon klar. Übrigens, daß der Wittener Südwesten schon vor Jahrzehnten vom SPNV abgekoppelt wurde, indem man auf der linken Ruhrstrecke nur noch Güterverkehr fahren läßt, daß der Rheinische Esel stillgelegt wurde, das alles hätte möglicherweise verhindert werden können, wenn man in Witten gewollt hätte. Man hätte auch in den 90er Jahren einen verlängerten Nokia-Expreß haben können. Man wollte nicht.

Tja, da muss Witten jetzt halt durch. Die Lokalpolitiker müssten nur mal endlich die ideologischen Scheuklappen ablegen. Oder?

Ja, das ist eine gute Frage. Beides hätte Vor- und Nachteile. Über die Westenfelder Straße könnte die Linie in Straßenrandlage zweigleisig geführt werden, bevor man sie später in Mittellage verschwenkt und dann entweder über die Querspange Fritz-Reuter-Straße oder durch die Ridderstraße zum Wattenscheider Bahnhof führt. In jedem Fall wäre das der schnellste Weg, um Hoentrop mit dem Wattenscheider Bahnhof zu verbinden.

Wenn die 310 den Wattenscheider Hellweg entlang geführt würde, würde sie auch den Hoentroper Westen erschließen und im Verlauf der Berliner Straße das Gewerbegebiet. Damit würde sich die Fahrtzeit zwischen Hoentrop und dem Wattenscheider Bahnhof allerdings verlängern. In jedem Fall müßte das Hoentroper Busnetz umorganisiert werden. Ob eine Wendeanlage am Wattenscheider Bahnhof notwendig wäre, wäre die nächste Frage. Evtl. würde es auch eine Wendeschleife entlang der dortigen Busschleife tun. Eine Wendeschleife ist sicherlich schneller durchfahren als ein Führerstand gewechselt ist. Aber eine solche Detailfrage müßte man wirklich klären, wenn konkrete Planungen vorliegen, nicht vorher.

Es gibt da so eine Studie, die ein Professor für Verkehrswesen mit seinen Studenten durchgeführt hat. Der würde die 310 eher bis Stalleickenweg verlängern. Was die Bahn da aber soll, ist mir überhaupt nicht klar. Ja, wenn man die Verlängerung plante bis Steele S-Bahnhof - so etwas würde schon Sinn machen.

Du bist übrigens scheinbar ein Freund von Wendeschleifen, nicht wahr? Ich persönlich kann darin wenig Sinn sehen, weil sie doch arg viel Platz verbrauchen und eine ordentliche Straßenbahn sowieso in beide Richtungen fahren kann. Was meinst du aber mit "Busschleife"? Ich kenne die Gegend um den Bahnhof herum und weiß trotzdem nicht, was du meinst.

Ja, aber genau solche Klamottenläden locken die jungen Leute an, die eine Menge Geld ausgeben. In Witten gibt es keine Bekleidungsgeschäfte, früher wimmelte es von Schuhläden, heute von Handyläden. Und ganz unrecht hat er ja wohl nicht, denn Ruhrpark und Hannibalcenter sind ja wirklich sehr gut besucht. Wobei das Hannibalcenter auch durch die Straßenbahnlinie 306 sehr gut an Wanne-Eickel und an die Bochumer Innenstadt angeschlossen ist.

Komisch, ich dachte, dass die älteren mehr Geld hätten. Aber diese Fixierung auf die jungen Menschen ist ja schon seit langer Zeit so. Nun gut, sollen die ruhig einkaufen - solange wir älteren auch etwas zum Einkaufen finden.

Das mit der 306 dürfte stimmen. Das Hannibal-Center dürfte davon sehr profitieren.

Ja, das ist natürlich auch ein Problem. Mißmanagement (bei Karstadt war es vor drei Jahren besonders im öffentlichen Interesse), insbesondere kurzfristiges Shareholder Value Denken, Leute, die die Läden nie von innen gesehen haben, bestimmen die Geschäftspolitik, Personal wird am falschen Ende gespart und vieles mehr. Man gucke sich z.B. Marktkauf in Bochum an. Da haben sie massenhaft Personal abgebaut und nur teilweise durch Minijobber ersetzt, von mehreren Seiten habe ich inzwischen gehört, daß kein Personal mehr da sei, um die Regale aufzufüllen, die Schlangen an den Kassen seien zu lang, weil nicht mehr genug Kassenpersonal da ist und vieles mehr. Gesundschrumpfen hört sich in der Theorie an, Kaputtsparen ist meistens die traurige Praxis.

Und wenn man sich das neue Hertie anschaut, staunt man ja. Das waren die kleinen umsatzschwachen Karstadthäuser, die den Konzern nur belastet haben. Die neue Gesellschaft macht angeblich von Beginn an Gewinn damit.

Ja klar, das ist nunmal leider so. Also ein Schnellbus, der vielleicht Wuppertal-Vohwinkel Bf, Wuppertal Zoo/Stadion, Wuppertal Hbf, Wuppertal Versorgungsamt, Wuppertal Barmen Bf, Wuppertal Oberbarmen Bf, auf die A43 dann über die A44 nach Bochum, Laer Mitte, Bochum Hbf, Hoentrop Kirche, Wattenscheid Bf? Wie wäre so ein Verlauf zu werten?

Interessante Route, die du wählen würdest. Man sollte dann aber wirklich die 310 bis zum Bahnhof Wattenscheid ziehen und direkt vor dem Gebäude einen ZOB für Bus und Bahn einrichten. Sonst ist da ja eher wenig Platz, um einen Bus enden zu lassen. Von mir aus könnte so ein Schnellbus aber auch genau wie der bestehende SB67 an der Ruhr-Universität enden. Mit der U35 wäre die Anbindung an die Innenstadt ja gewährleistet.

Ja, aber die Wuppertaler fahren auch im großen Stil in den Ruhrpark (eben weil die Wuppertaler Innenstädte autofeindlich sind) und dann würde man es ihnen erleichtern, nach Bochum zu kommen. Also ob die dafür wären oder aus ähnlichen Gründen wie die Wittener dagegen, weiß man nicht.

Nun, die Wuppertaler fahren ohnehin in den Ruhrpark, und Wuppertal sieht sich andererseits bis zu einem gewissen Grad als Touristenmagnet.

Ja, und das ist genau das, was ich sage: Hätte man heute nach das Schienennetz von vor 60 Jahren, wir könnten einen hervorragenden SPNV organisieren, aber man hatte kein Interesse an der Schiene. Die Bundesbahn war ein "Mißwirtschaftssumpf", ein "Subventionsmoloch" (seltsamerweise ist die Finanzierung der demnächst börsennotierten Deutschen Bahn AG durch den Steuerzahler konsensfähig) und als solcher gezwungen, im großen Stil Strecken stillzulegen. Obwohl, zumindest bis Weitmar liegen die Gleise noch. Was wäre denn von einem Nokia-Expreß zu halten, der bis Weitmar fährt?

Ja, erst war die Konkurrenz zu den kommunalen Linien, und dann war ein Großteil des Schienennetzes stillgelegt.

Tja, was die Güter-Strecke ab Weitmar angeht, so hatte ich dich darauf schon vor einigen Tagen angesprochen. Ich denke, da könnte man etwas mit anfangen, auch wenn dann vielleicht der eine oder andere Bus anders fahren müsste. Käme man aber ohne Baumaßnahmen bis zum Hauptbahnhof? Die Strecke führt doch eigentlich um den Hbf herum zum alten Bahnhof Nord.

Aber natürlich wird das nicht kommen. Die heute noch existierenden Gleise werden bald entfernt und durch einen weiteren Radweg ersetzt werden.

Wenn ein Fünfminutentakt in der eingleisigen Wendeanlage zu Stoßzeiten funktioniert, dann funktioniert er sicher erst recht zu Schwachlastzeiten. Die Frage bleibt also, was in Dahlhausen ist und ob es nicht doch irgendwann den kompletten zweigleisigen Ausbau inklusive Verlängerung zum Eisenbahnmuseum geben wird.

In der SVZ sicherlich, aber wie gesagt: Morgens wendet alle 5 Minuten ein M6-Wagen der Linie 306. Die 318 geht dem Verkehr aus dem Weg und fährt bis Nordbad.

Das ist auch so. Aber viele Leute in diesem und in anderen Foren glauben halt, autofeindliche Politik, wie sie seit den 70er Jahren in den meisten Städten gemacht wird, würde dem ÖPNV helfen, und genau das tut sie nicht. Beispiele wie die U35 oder die S28 zeigen, daß die Leute von sich aus auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, wenn diese attraktiv genug sind. Und neben den suboptimalen Verbindungen wirst Du mir sicher zustimmen, wenn ich sage, daß der Zustand insbesondere der S-Bahnen nicht akzeptabel ist, oder?

Da kann ich dir zustimmen, zumindest teilweise. Worin ich dir auf jeden Fall zustimme, ist die Sache mit der Attraktivität. Bietet man den Leuten eine Möglichkeit, dann fahren sie auch. Und die S-Bahnen müssen natürlich verbessert werden. Wobei ich sowieso glaube, dass das Konzept "S-Bahn Ost-West und Stadtbahn Nord-Süd" von vornherein Quatsch war. Das war einfach nicht leistungsfähig genug, und die U35 z.B. sollte zwar nach Witten, aber niemals nach Wuppertal fahren.

Innerhalb der Städte funktioniert der Nahverkehr doch aber. Nur wenn man in die Nachbarstädte will und auf schnellere Verkehrsmittel angewiesen ist, fängt der Ärger so richtig an.

Wobei ich da letztens etwas gehört habe. Da gibt es jemanden, der in Herne in der Nähe der Haltestelle "Sedanstraße" wohnt und ab und an nach Berlin muss. Der ICE nach Berlin fährt unter anderem über Dortmund und Bochum. Nun, wie kommt er wohl zum Zug? Was glaubst du?

Ja, auch die Wittener halten es inzwischen für einen Fehler, daß man die Straßenbahn nach Annen gekappt hat, daß man die Überlandstrecke von Heven nach Herbede gekappt hat, daß man die Straßenbahn nach Bommern gekappt hat. Aber eine Reaktivierung wird nicht finanziert, so bleibt die 310 die einzige Linie auf Wittener Gebiet. Auch für Wuppertal gilt dasselbe. Sicher war es ein Fehler, die Straßenbahnlinien stillzulegen. Insbesondere der bis in die 70er Jahre praktizierte Güterverkehr auf der kommunalen Schiene hat die LKWs aus Wuppertal rausgehalten. Aber es war nicht mehr erwünscht, es war nicht mehr zeitgemäß. Eine weitere Folge dieser Stillegungspolitik ist die Bochumer Buslinie 346, die heute noch über teilweise stillgelegte Straßenbahngleise fährt und eigentlich keine ausreichenden Kapazitäten mehr hat. Auch hier wäre eine Reaktivierung sicher nicht förderungsfähig.

Hm, und in Dresden fährt dieser Tage die "CargoTram". Natürlich gab es eine ganze Reihe von Strecken, die heutzutage keinen Sinn mehr machen würden, so wie etwa die jetzige 318-Strecke. Aber anstelle alles stiilzulegen, hätte man einiges lieber mal modernisiert.

Wenn du jetzt vom 346 sprichst, wo sollen denn da mal Schienen gelegen haben? Was die Kapazitäten angeht, so kann ich zurzeit keine Engpässe erkennen. Wie schon früher erwähnt, ist dieser Bus nach und nach zu einer vernünftigen Verbindung aufgewertet worden. Eine Notwendigkeit, daraus eine Straßenbahn zu machen, sehe ich aber wirklich nicht. Oder meintest du den 345? In dem Fall hast du natürlich recht.

Es sind kleine Fortschritte, es handelt sich um einen Teil, der aus Gründen der Verkehrssicherheit so nicht mehr vertretbar ist. Hoffen wir darauf, daß die 318 doch noch bis zum Eisenbahnmuseum verlängert wird und so das Neubaugebiet erschließt. Denn dieses Neubaugebiet würde durch eine verlängerte 318 einfach näher sowohl an Linden als auch an die Bochumer Innenstadt rücken.

Die Lindener Geschäftsleute würden sich sicherlich freuen, und auch für das Eisenbahnmuseum wäre es gut. Hoffen wir mal, dass der Lidl-Neubau nicht alles verbauen wird.
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 8 Jul 2007, 15:06 hat geschrieben: Wieso wird denn ein Projekt mit einem positiven Quotienten so weit nach hinten gerückt? Das IGVP-Verfahren sagt doch, dass es besser ist, es zu bauen als es nicht zu bauen. Was sagen eigentlich die Recklinghäuser dieser Tage zur U35? Wollen die eher bauen oder es eher lassen?
Weil Schienen immer schlecht und Straßen immer gut sind. Oder gehörst Du etwa auch zu den verblendeten Ideologen, die das anders sehen? Man müßte mal wissen, was Oliver Wittke eigentlich für Nebeneinkünfte hat. Bundesverkehrsminister Tiefensee und Bundesfinanzminister Steinbrück haben leider keine Bundestagsmandate, so daß sie ihre Nebeneinkünfte nicht angeben. Nette Jobs in der Automobilindustrie sind doch sehr wahrscheinlich. Wenn ich z.B. daran denke, daß Walter Riester 22 Nebenjobs in der Versicherungswirtschaft hat, die ihm mindestens 154.000 Euro pro Jahr einbringen, dann kann doch leicht der Verdacht aufkommen, daß es sich bei der staatlichen Alimentierung privater Rentenversicherungen um eine Auftragsarbeit handelt, oder nicht? Auf wessen Gehaltsliste stehen die Herren Tiefensee, Wittke und Steinbrück?

Da die IGVP die U35 nach Recklinghausen bewertet hat, ist davon auszugehen, daß Recklinghausen sie haben wollte. Die wissen nämlich auch, daß die S2, die einmal pro Stunde nach Herne fährt, nicht annähernd so gut ist wie eine U35, die alle zehn Minuten verkehren würde.
Tja, da muss Witten jetzt halt durch. Die Lokalpolitiker müssten nur mal endlich die ideologischen Scheuklappen ablegen. Oder?
Die verantwortlichen Lokalpolitiker der SPD müßten vor allem abgewählt werden, insbesondere ist es wichtig, daß die Mehrheit im Rat wegkommt. Aber die Wittener sind sturr, die würden selbst SPD wählen, wenn die einen Besenstiel aufstellen würden. Es besteht sogar der Verdacht, daß ein Besenstiel mehr Stimmen für den Bundestag kriegen würde als Christel Humme. Aber lassen wir das außen vor. Die Wittener SPD ist für die Verödung der Innenstadt verantwortlich, und anstatt das einzusehen versuchen sie, die Leute daran zu hindern, in andere Städte zu fahren. Gleichzeitig hindern sie die Leute aber auch daran, mit dem Auto in die Stadt zu kommen. Dann fahren wir halt in den Ruhrpark.
Es gibt da so eine Studie, die ein Professor für Verkehrswesen mit seinen Studenten durchgeführt hat. Der würde die 310 eher bis Stalleickenweg verlängern. Was die Bahn da aber soll, ist mir überhaupt nicht klar. Ja, wenn man die Verlängerung plante bis Steele S-Bahnhof - so etwas würde schon Sinn machen.
Ja, den Wattenscheider Hellweg entlang, später heißt die Straße dann Bochumer Landstraße, nach Stelle, das wäre gut. Aber bis zum Stalleickenweg, klar, man würde ein Stück durch Hoentrop fahren, aber zielführend wäre das wohl nicht. Bis Essen-Steele, am dortigen ZOB enden viele Essener Straßenbahnen, so hätte man auch einen Verknüpfungspunkt zum Essener Netz, wäre ebenfalls überlegenswert. Allerdings würde sie da teilweise über recht dünn besiedeltes Gebiet fahren, so daß es fraglich wäre, ob eine solche Verlängerung förderungsfähig wäre, zumal ja ein Parallelbetrieb zur S-Bahn entstehen würde, vermutlich würde die S1 drunter leiden.
Du bist übrigens scheinbar ein Freund von Wendeschleifen, nicht wahr? Ich persönlich kann darin wenig Sinn sehen, weil sie doch arg viel Platz verbrauchen und eine ordentliche Straßenbahn sowieso in beide Richtungen fahren kann. Was meinst du aber mit "Busschleife"? Ich kenne die Gegend um den Bahnhof herum und weiß trotzdem nicht, was du meinst.
Wendeschleifen haben den Vorteil, daß man sie schneller durchfahren kann als man den Führerstand wechseln kann. Grundsätzlich sind Zweirichtungsfahrzeuge natürlich wirklich effektiver, gar keine Frage. Ich habe Google Earth konsultiert.

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Also, wenn man den direkten Weg wählen würde, könnte man die rote Linie nehmen, wenn man über die Fritz-Reuter-Straße käme, den gelben Weg. Diese Schleife wäre schnell durchfahren und genug Platz wäre vorhanden.
Komisch, ich dachte, dass die älteren mehr Geld hätten. Aber diese Fixierung auf die jungen Menschen ist ja schon seit langer Zeit so. Nun gut, sollen die ruhig einkaufen - solange wir älteren auch etwas zum Einkaufen finden.
Ja, aber die älteren verjubeln ihr Geld nicht in dem Maße wie es junge Leute tun.
Und wenn man sich das neue Hertie anschaut, staunt man ja. Das waren die kleinen umsatzschwachen Karstadthäuser, die den Konzern nur belastet haben. Die neue Gesellschaft macht angeblich von Beginn an Gewinn damit.
Ja, das ist wirklich so. Karstadt hat alle Warenhäuser mit weniger als 7.000m² abgestoßen, egal, wie gewinnträchtig die waren. Karstadt leidet aber auch an der massiven Nachfragekrise. Seit zwanzig Jahren sinken die Reallöhne, seit zehn Jahren auch die Nominallöhne, durch Massenarbeitslosigkeit verschärft sich die Nachfragekrise weiter, und Betriebe, die auf den heimischen Markt angewiesen sind, leiden halt drunter. Was für die kleine Pommesbude an der Ecke gilt, gilt auch für Karstadt. Die Leute haben kein Geld mehr in der Tasche.
Interessante Route, die du wählen würdest. Man sollte dann aber wirklich die 310 bis zum Bahnhof Wattenscheid ziehen und direkt vor dem Gebäude einen ZOB für Bus und Bahn einrichten. Sonst ist da ja eher wenig Platz, um einen Bus enden zu lassen. Von mir aus könnte so ein Schnellbus aber auch genau wie der bestehende SB67 an der Ruhr-Universität enden. Mit der U35 wäre die Anbindung an die Innenstadt ja gewährleistet.
Ja, mir ging es drum, auch noch Wattenscheid anzuschließen, und da wäre halt die Route durch Hoentrop gar nicht verkehrt. Allerdings sollte der Bus noch irgendwo in Nächstebreck halten, bevor er auf die Autobahn fährt.
Tja, was die Güter-Strecke ab Weitmar angeht, so hatte ich dich darauf schon vor einigen Tagen angesprochen. Ich denke, da könnte man etwas mit anfangen, auch wenn dann vielleicht der eine oder andere Bus anders fahren müsste. Käme man aber ohne Baumaßnahmen bis zum Hauptbahnhof? Die Strecke führt doch eigentlich um den Hbf herum zum alten Bahnhof Nord.
Soweit ich weiß, würde man aus Richtung Langendreer auf den Hauptbahnhof stoßen, d.h. der Nokia-Expreß könnte durchfahren. Weitmar - Bochum - Wanne-Eickel - Gelsenkirchen.
Da kann ich dir zustimmen, zumindest teilweise. Worin ich dir auf jeden Fall zustimme, ist die Sache mit der Attraktivität. Bietet man den Leuten eine Möglichkeit, dann fahren sie auch. Und die S-Bahnen müssen natürlich verbessert werden. Wobei ich sowieso glaube, dass das Konzept "S-Bahn Ost-West und Stadtbahn Nord-Süd" von vornherein Quatsch war. Das war einfach nicht leistungsfähig genug, und die U35 z.B. sollte zwar nach Witten, aber niemals nach Wuppertal fahren.
Das Konzept hatte einen ganz einfachen Grund: Das Land sollte die U-Bahnen und der Bund die S-Bahnen finanzieren. Klar, in der Realität hat sich ein Mischbetrieb eingebürgert. Da wäre z.B. die S9, die ja eine sehr wichtige Nord-Süd-Verbindung ist. Zwischen Haltern am See (fast Münsterland) fährt sie quer durchs Ruhrgebiet nach Wuppertal (Bergisches Land), wenn dann da als erstes die 422er fahren, wird diese Linie nochmal attraktiver. Übrigens ja, Witten ist auch schlecht an Wuppertal angebunden. Die S5/8 oder der Wupper-Expreß durch Hagen, das ist doch ein riesiger Umweg. Aber die Eisenbahnstrecke Witten-Schwelm war halt nicht mehr gewünscht, wie so oft war die Bundesbahn gezwungen, sie stillzulegen.
Wobei ich da letztens etwas gehört habe. Da gibt es jemanden, der in Herne in der Nähe der Haltestelle "Sedanstraße" wohnt und ab und an nach Berlin muss. Der ICE nach Berlin fährt unter anderem über Dortmund und Bochum. Nun, wie kommt er wohl zum Zug? Was glaubst du?
Entweder mit dem Rhein-Emscher-Expreß nach Dortmund oder mit der U35 nach Bochum
Wenn du jetzt vom 346 sprichst, wo sollen denn da mal Schienen gelegen haben? Was die Kapazitäten angeht, so kann ich zurzeit keine Engpässe erkennen. Wie schon früher erwähnt, ist dieser Bus nach und nach zu einer vernünftigen Verbindung aufgewertet worden. Eine Notwendigkeit, daraus eine Straßenbahn zu machen, sehe ich aber wirklich nicht. Oder meintest du den 345? In dem Fall hast du natürlich recht.
Ja, ich meine die Linie 345.
Die Lindener Geschäftsleute würden sich sicherlich freuen, und auch für das Eisenbahnmuseum wäre es gut. Hoffen wir mal, dass der Lidl-Neubau nicht alles verbauen wird.
Und vor allem das Neubaugebiet, das ist das allerwichtigste. Ob in Linden nun 18 oder 24 Straßenbahnen pro Stunde fahren, das macht den Kohl nicht fett. Viel wichtiger ist es, das Neubaugebiet näher an Bochum zu rücken, und das Eisenbahnmuseum hätte wohl auch was von, auf der anderen Seite würde deren Schienenbus, der sonn- und feiertags zwischen dem Eisenbahnmuseum und dem Bahnhof Dahlhausen fährt, sicherlich drunter leiden. In erster Linie geht es wirklich um das Neubaugebiet.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 8 Jul 2007, 14:57 hat geschrieben:Weil Schienen immer schlecht und Straßen immer gut sind. Oder gehörst Du etwa auch zu den verblendeten Ideologen, die das anders sehen? Man müßte mal wissen, was Oliver Wittke eigentlich für Nebeneinkünfte hat. Bundesverkehrsminister Tiefensee und Bundesfinanzminister Steinbrück haben leider keine Bundestagsmandate, so daß sie ihre Nebeneinkünfte nicht angeben. Nette Jobs in der Automobilindustrie sind doch sehr wahrscheinlich. Wenn ich z.B. daran denke, daß Walter Riester 22 Nebenjobs in der Versicherungswirtschaft hat, die ihm mindestens 154.000 Euro pro Jahr einbringen, dann kann doch leicht der Verdacht aufkommen, daß es sich bei der staatlichen Alimentierung privater Rentenversicherungen um eine Auftragsarbeit handelt, oder nicht? Auf wessen Gehaltsliste stehen die Herren Tiefensee, Wittke und Steinbrück?

Och, ich gehöre zu den verblendeten Idioten, die Minister Wittke für vollkommen und perfekt halten. Zwar ist er nur ein vollkommener Idiot und ein perfekter Esel, aber immerhin! :D

Da die IGVP die U35 nach Recklinghausen bewertet hat, ist davon auszugehen, daß Recklinghausen sie haben wollte. Die wissen nämlich auch, daß die S2, die einmal pro Stunde nach Herne fährt, nicht annähernd so gut ist wie eine U35, die alle zehn Minuten verkehren würde.

Nun ja, das hätten sie schon früher haben können, nicht wahr? Aber aus den ursprünglichen Plänen sind sie ja ausgestiegen.

Die verantwortlichen Lokalpolitiker der SPD müßten vor allem abgewählt werden, insbesondere ist es wichtig, daß die Mehrheit im Rat wegkommt. Aber die Wittener sind sturr, die würden selbst SPD wählen, wenn die einen Besenstiel aufstellen würden. Es besteht sogar der Verdacht, daß ein Besenstiel mehr Stimmen für den Bundestag kriegen würde als Christel Humme. Aber lassen wir das außen vor. Die Wittener SPD ist für die Verödung der Innenstadt verantwortlich, und anstatt das einzusehen versuchen sie, die Leute daran zu hindern, in andere Städte zu fahren. Gleichzeitig hindern sie die Leute aber auch daran, mit dem Auto in die Stadt zu kommen. Dann fahren wir halt in den Ruhrpark.

Da sage ich jetzt mal besser nichts zu. Schließlich und endlich bin ich kein Wittener!

Ja, den Wattenscheider Hellweg entlang, später heißt die Straße dann Bochumer Landstraße, nach Stelle, das wäre gut. Aber bis zum Stalleickenweg, klar, man würde ein Stück durch Hoentrop fahren, aber zielführend wäre das wohl nicht. Bis Essen-Steele, am dortigen ZOB enden viele Essener Straßenbahnen, so hätte man auch einen Verknüpfungspunkt zum Essener Netz, wäre ebenfalls überlegenswert. Allerdings würde sie da teilweise über recht dünn besiedeltes Gebiet fahren, so daß es fraglich wäre, ob eine solche Verlängerung förderungsfähig wäre, zumal ja ein Parallelbetrieb zur S-Bahn entstehen würde, vermutlich würde die S1 drunter leiden.

So sehe ich das auch! Bei einer Verlängerung nach Steele sehe ich aber den Parallelbetrieb oder das dünn besiedelte Gebiet nicht so dramatisch. Die S1 hat ja auch die 901, U79 und U18 als Parallelverkehr. Ehrlich gesagt sehe ich diese Straßenbahnen eher als Zubringer und Reserveverkehr. Während Cyril waren manche Leute froh, dass es diesen Verkehr gab.

Wendeschleifen haben den Vorteil, daß man sie schneller durchfahren kann als man den Führerstand wechseln kann. Grundsätzlich sind Zweirichtungsfahrzeuge natürlich wirklich effektiver, gar keine Frage. Ich habe Google Earth konsultiert.

(Bild manuell entfernt)

Also, wenn man den direkten Weg wählen würde, könnte man die rote Linie nehmen, wenn man über die Fritz-Reuter-Straße käme, den gelben Weg. Diese Schleife wäre schnell durchfahren und genug Platz wäre vorhanden.

Das schnelle Durchfahren einer Wendeschleife macht aber auch nur Sinn, wenn es danach ohne Pause weitergeht. Die Wendeschleife der 306 in Wanne-Eickel ist so gesehen völlig sinnlos, weil da immer so zwei bis drei Bahnen auf ihren Einsatz warten. Nach der langen Wegstrecke zwischen Wattenscheid und Heven sei dem Fahrer eine Pause gegönnt. Sollte es also tatsächlich zu einer Verlängerung bis zum Wattenscheider Bahnhof kommen, wird bestimmt eine Abstellanlage geplant, aber keine Wendeschleife. Das würde auch nebenbei weniger Parkplätze kosten.

Ja, aber die älteren verjubeln ihr Geld nicht in dem Maße wie es junge Leute tun.

Ach, das ist der Grund? Nun ja, wo sollte unsereins auch schon seit Geld verjubeln? Die meisten Geschäfte sind nur für junge Leute... :rolleyes:

Ja, das ist wirklich so. Karstadt hat alle Warenhäuser mit weniger als 7.000m² abgestoßen, egal, wie gewinnträchtig die waren. Karstadt leidet aber auch an der massiven Nachfragekrise. Seit zwanzig Jahren sinken die Reallöhne, seit zehn Jahren auch die Nominallöhne, durch Massenarbeitslosigkeit verschärft sich die Nachfragekrise weiter, und Betriebe, die auf den heimischen Markt angewiesen sind, leiden halt drunter. Was für die kleine Pommesbude an der Ecke gilt, gilt auch für Karstadt. Die Leute haben kein Geld mehr in der Tasche.

Und der deutsche Einzelhandel ist der vielleicht härteste in der ganzen Welt.

Ja, mir ging es drum, auch noch Wattenscheid anzuschließen, und da wäre halt die Route durch Hoentrop gar nicht verkehrt. Allerdings sollte der Bus noch irgendwo in Nächstebreck halten, bevor er auf die Autobahn fährt.

Soweit ich weiß, würde man aus Richtung Langendreer auf den Hauptbahnhof stoßen, d.h. der Nokia-Expreß könnte durchfahren. Weitmar - Bochum - Wanne-Eickel - Gelsenkirchen.

Mag sein, dass es da irgendwo eine passende Weiche gibt oder dass man eine einbauen könnte. Laut Karte führt diese Güterbahn aber eben ganz und gar nicht zum Hauptbahnhof, sondern zu dem alten (aufgegebenen) Güterbahnhof und dann natürlich auf die RB46-Strecke.

Das Konzept hatte einen ganz einfachen Grund: Das Land sollte die U-Bahnen und der Bund die S-Bahnen finanzieren. Klar, in der Realität hat sich ein Mischbetrieb eingebürgert. Da wäre z.B. die S9, die ja eine sehr wichtige Nord-Süd-Verbindung ist. Zwischen Haltern am See (fast Münsterland) fährt sie quer durchs Ruhrgebiet nach Wuppertal (Bergisches Land), wenn dann da als erstes die 422er fahren, wird diese Linie nochmal attraktiver. Übrigens ja, Witten ist auch schlecht an Wuppertal angebunden. Die S5/8 oder der Wupper-Expreß durch Hagen, das ist doch ein riesiger Umweg. Aber die Eisenbahnstrecke Witten-Schwelm war halt nicht mehr gewünscht, wie so oft war die Bundesbahn gezwungen, sie stillzulegen.

Ja, man müsste endlich mal überlegen, wie man das Ganze endlich verbessern kann, ob nun per S-, U-, X- oder Y-Bahn. Was für Bochum und Witten gilt, gilt ja selbstverständlich auch für Herne, Castrop-Rauxel oder Recklinghausen. Für Haltern mag das schon wieder anders aussehen.

Entweder mit dem Rhein-Emscher-Expreß nach Dortmund oder mit der U35 nach Bochum

Natürlich nicht! Zum Bahnhof Herne müsste er 15 Minuten laufen, weil morgens um 6:00 Uhr noch keine Busse fahren, und die U35 braucht für die 12 Haltestellen 20 Minuten und ist sowieso viel zu teuer. Die einzig Erfolg versprechende Maßnahme ist es also, mit dem Auto zum Bochumer Hauptbahnhof zu fahren und dort für 4,00 € Tageshöchstsatz zu parken.

(Hinweis: Der oben stehende Text ist eine persönliche Meinung, die nicht mit der des Autors übereinstimmt! :rolleyes: )

Und vor allem das Neubaugebiet, das ist das allerwichtigste. Ob in Linden nun 18 oder 24 Straßenbahnen pro Stunde fahren, das macht den Kohl nicht fett. Viel wichtiger ist es, das Neubaugebiet näher an Bochum zu rücken, und das Eisenbahnmuseum hätte wohl auch was von, auf der anderen Seite würde deren Schienenbus, der sonn- und feiertags zwischen dem Eisenbahnmuseum und dem Bahnhof Dahlhausen fährt, sicherlich drunter leiden. In erster Linie geht es wirklich um das Neubaugebiet.

Wenn du mit Schienenbus die Ruhrtalbahn meinst, besteht wohl keine Gefahr, denn der fährt ja bis Wetter oder sogar Hagen. Der Pendelverkehr zwischen S-Bahnhof und Museum ist aber etwas für Fans, und nicht jeder benutzt ihn, der zum Museum will. Ich denke, damit hätten die Museumsleute kein Problem, zumal Samtags Nahcmittags und Sonntags die 318 auch in Zukunft im 30-Minuten-Takt fahren dürfte.
The_Sisko
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Beitrag von The_Sisko »

Servus,

war lange Zeit ein stiller Mitleser.

Habe der BoGeStra einige Fragen gestellt, hier das Ergebniss:

1. Ab wann ist mit dem Baubeginn der Linie 310 in Langendreer zu rechnen und gibt es eine Verlängerung nach Witten Heven/Herbede?
-> Baubeginn für die Verlegung der Straßenbahnlinie 310 ist frühestens 2010
        -> eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 310 nach Herbede ist z.Zt. nicht geplant
2. Gibt es Planungen Harpen oder den Ruhrpark an das Schienennetz anzubinden?
-> Planungen zur Anbindung des Ruhrparks an das Schienennetz werden z.Zt. nicht weiterverfolgt
3. Wird es eine Verlängerung der U35 nach Recklinghausen (oberirdisch) geben?
-> eine Verlängerung der U35 von Herne Schloß Strünckede nach Recklinghausen ist weiterhin vorgesehen (ohne Zeithorizont)
4. Wird es im Wittener Stadtgebiet eine neue Straßenbahn geben?
-> außer dem Projekt 310, welches auch Auswirkungen auf den Streckenverlauf in Witten hat, gibt es keine Pläne für eine neue Straßenbahnlinie in Witten
Grüße
The_Sisko
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 8 Jul 2007, 23:38 hat geschrieben: Och, ich gehöre zu den verblendeten Idioten, die Minister Wittke für vollkommen und perfekt halten. Zwar ist er nur ein vollkommener Idiot und ein perfekter Esel, aber immerhin! :D
@ Ruhri

Vergiß nicht, jeder ist mindestens als schlechtes Beispiel gut. Und weil die Gelsenkirchener ihn abgewählt haben, rächt er sich jetzt.
Nun ja, das hätten sie schon früher haben können, nicht wahr? Aber aus den ursprünglichen Plänen sind sie ja ausgestiegen.
Man muß natürlich überlegen, insbesondere wenn man von "überirdischer Lösung" spricht. Bedeutet das, daß die U35 irgendwo nördlich von Schloß Strünkede aus der Erde kommen und bis Recklinghausen Hbf im MIV mitschwimmen würde, so wie es die U17 tut? Das wäre wohl sehr wahrscheinlich. Da muß ich ganz ehrlich sagen, wäre es sinnvoller, Die S2 zwischen Herne und Recklinghausen zu verstärken, so daß um jeweils 30 Minuten versetzt ein weiterer Kurs den Nordast bedient.
So sehe ich das auch! Bei einer Verlängerung nach Steele sehe ich aber den Parallelbetrieb oder das dünn besiedelte Gebiet nicht so dramatisch. Die S1 hat ja auch die 901, U79 und U18 als Parallelverkehr. Ehrlich gesagt sehe ich diese Straßenbahnen eher als Zubringer und Reserveverkehr. Während Cyril waren manche Leute froh, dass es diesen Verkehr gab.
Das stimmt wohl, und jedesmal, wenn es in Langendreer Ärger gibt, sind die Leute froh und dankbar, daß sie auf die 310 ausweichen können. Die IGVP würde es vermutlich anders sehen. Die 310 bis Essen-Steele Bf wäre sicher eine gute Idee. Auf der anderen Seite wäre es ebenfalls notwendig, den Wattenscheider Bahnhof anzuschließen. Wie wäre folgende Lösung zu bewerten: Die Straßenbahnlinie 109 wird von Essen-Steele Bf bis Wattenscheid-Hoentrop Kirche verlängert, wo ein weiterer Verknüpfungspunkt zwischen Essener und Bochumer Netz entstünde. Die Bogestra wird, ähnlich wie bei der Straßenbahnlinie 107, Mitkonzessionär an der Linie. Die 310 wird ihrerseits von Hoentrop Kirche bis zum Bf Wattenscheid verlängert. Im Gegenzug müßten die Buslinien 363, 389 und 390 umorganisiert werden. Evtl. könnten sie durch das Gewerbegebiet fahren.
Das schnelle Durchfahren einer Wendeschleife macht aber auch nur Sinn, wenn es danach ohne Pause weitergeht. Die Wendeschleife der 306 in Wanne-Eickel ist so gesehen völlig sinnlos, weil da immer so zwei bis drei Bahnen auf ihren Einsatz warten. Nach der langen Wegstrecke zwischen Wattenscheid und Heven sei dem Fahrer eine Pause gegönnt. Sollte es also tatsächlich zu einer Verlängerung bis zum Wattenscheider Bahnhof kommen, wird bestimmt eine Abstellanlage geplant, aber keine Wendeschleife. Das würde auch nebenbei weniger Parkplätze kosten.
Die Wendeschleife in Wanne-Eickel wäre heute sicher nicht mehr notwendig, es gibt sie heute aber nunmal. Wendeschleifen sind immer dann sinnvoll, wenn Straßenbahnen in ZOBs enden, wie z.B. am Bahnhof Essen-Steele. Dann könnten Straßenbahnen und Busse am selben Bussteig enden. Wenn man in Wattenscheid am Bahnhof einen größeren Busbahnhof bauen würde und die Straßenbahn bis dorthin verlängert würde, dann wäre es sinnvoll, nach dem Steeler Vorbild eine Schleife zu bauen.
Ach, das ist der Grund? Nun ja, wo sollte unsereins auch schon seit Geld verjubeln? Die meisten Geschäfte sind nur für junge Leute...  :rolleyes:
Erwachsene Leute werfen ihre Kleidung nunmal nicht nach drei Wochen weg, weil sie nicht mehr modern ist.
Und der deutsche Einzelhandel ist der vielleicht härteste in der ganzen Welt.
Wobei man sich fragen muß, was Ursache und was Wirkung ist. Bei sinkenden Löhnen, die wir in Deutschland seit 25 Jahren real und seit zehn Jahren zusätzlich auch nominal haben, ist es ganz natürlich, daß die Preise sinken. Obwohl die Energiekosten aufgrund fragwürdiger Privatisierungen im Versorgungsbereich explodieren, ebenso die Benzinkosten, haben wir eine extrem geringe Inflationsrate. Kein Wunder. Sinkende Löhne sorgen für sinkende Preise, die ihrerseits für sinkende Einnahmen der Unternehmen und negative Verteilungsspielräume sorgen, also wieder sinkende Löhne -> Deflation. Ein vernünftiges Gegensteuern der Tarifparteien durch anständige Lohnabschlüsse einerseits und des Staates durch das Setzen eines angemessenen Mindestlohnes wären notwendig. Eine boomende Exportindustrie, die bei uns die Politik bestimmt, hat kein Interesse an einem funktionierenden Binnenmarkt und entsprechend auch nicht an angemessenen Lohnsteigerungen. Folge sind die Preiskämpfe im Einzelhandel, auf dem Telekommunikationsmarkt und vieles mehr.
Mag sein, dass es da irgendwo eine passende Weiche gibt oder dass man eine einbauen könnte. Laut Karte führt diese Güterbahn aber eben ganz und gar nicht zum Hauptbahnhof, sondern zu dem alten (aufgegebenen) Güterbahnhof und dann natürlich auf die RB46-Strecke.
Doch, man könnte den Hbf anschließen. Der Nokia-Expreß würde durch den Hbf durchfahren und dann, allerdings müßte man den kompletten Verkehr kreuzen. Gehen würde es aber.
Natürlich nicht! Zum Bahnhof Herne müsste er 15 Minuten laufen, weil morgens um 6:00 Uhr noch keine Busse fahren, und die U35 braucht für die 12 Haltestellen 20 Minuten und ist sowieso viel zu teuer. Die einzig Erfolg versprechende Maßnahme ist es also, mit dem Auto zum Bochumer Hauptbahnhof zu fahren und dort für 4,00 € Tageshöchstsatz zu parken.

(Hinweis: Der oben stehende Text ist eine persönliche Meinung, die nicht mit der des Autors übereinstimmt!  :rolleyes: )
Es gibt Leute, die haben per se kein Interesse an öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber auch für solche Leute hat ein guter ÖPNV Vorteile, die Straßen werden nämlich entlastet. Der Verkehrsinfarkt ist eines der größten Probleme unserer Zeit.

@ Sisko

Die 310 nach Herbede zu verlängern war mal geplant, es wurde aber im Rahmen der IGVP abgelehnt. Vorhaben 11152 vom 9.12.2005 hat es mit einem Kosten-Nutzen-Koeffizienten von -0,23 abgelehnt. Die Verlängerung nur bis zum Freizeitzentrum Kemnade wurde ebenfalls abgelehnt. Vorhaben 11149 vom 9.12.2005 kommt auf einen Kosten-Nutzen-Koeffizienten von -0,3. Auch eine neue Linie nach Witten-Bommern wurde abgelehnt. Vorhaben 11143 vom 9.12.2005 kommt auf einen Kosten-Nutzen-Koeffizienten von -0,61. Eine Reaktivierung der Straßenbahn durch die Ardeystraße und Annenstraße zum Bahnhof Witten-Annen Nord wurde ebenfalls abgelehnt. Vorhaben 11148 vom 9.12.2005 errechnete einen Kosten-Nutzen-Koeffizienten von -0,87. Und ohne Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen wird die Bogestra nicht bauen.

Eine Verlängerung der 306 zum Ruhr-Park bzw. ein anderweitiger Anschluß des Ruhr-Parkes an das Schienennetz würde auf jeden Fall durch den MIV laufen - eine Förderung wäre wohl realistischerweise ausgeschlossen.
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Beitrag von Rusty66 »

Da ja vorerst neue Strecken auf Eis gelegt sind, würde mich interessieren, was man an den bestehenden Strassenbahnlinien (mit wenig Aufwand) verändern könnte, um sie attraktiver zu machen. Bin heute mal mit der L. 302 vom Hbf nach Laer gefahren und dort ist mir aufgefallen, dass die Bahn an so gut wie jeder Ampel halten musste. Laut Fahrplan braucht die Bahn 9 Minuten vom Hbf bis zur Endstelle nach Laer. Hier könnte man durch Ampelbeeinflussung bestimmt noch ein wenig Zeit gewinnen, oder ?
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Beitrag von Larry Laffer »

Die Neutrassierung der 310 durch Langendreer ist nicht auf Eis gelegt ;)

Ja, die Wittener Straße ist sicher ein Problem, daß die Straßenbahn an einer Ampel warten muß ist nicht mehr zeitgemäß. Eigentlich muß der MIV warten, sobald sich eine Straßenbahn nähert, ähnliches gilt auch für Busse. Solche Schaltungen lassen sich mit relativ wenig Aufwand einbauen und sind ohne Frage notwendig.
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Beitrag von ruhri »

Weiß denn jemand genaueres über entsprechende Planungen? Auf eine Tunnelverlängerung zu warten, die vermutlich doch nie kommt, wäre jetzt nicht gerade zielführend zu nennen.

Ich hatte neulich auch mal darüber nachgedacht, ob man mit relativ geringen Investitionen einige Strecken gezielt verstärken könnte. Wo sollte man es tun, und was wäre dann baulich zu erledigen?

Ich war übrigens gerade in Berlin. Dabei ist mir an den moderneren Straßenbahnen der Wulst aufgefallen, wo eigentlich die Kupplung sitzen müsste. Die Bochumer Variobahnen sollen ja einen vergleichbaren bekommen. Irgendwie passt da eine Mehrfachtraktionskupplung hinein, auch wenn ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie das gehen soll. Einige Linien fahren aber wirklich in Doppeltraktion. Irgendwie klappt es also. Komischerweise fährt der hintere Wagen dann immer mit eingeklapptem Stromabnehmer, also "abgerüstet", oder?

Das hat jetzt mit den neuen Bochumer Bahnen erst einmal nicht allzuviel zu tun, weil das natürlich andere Typen sind. Allerdings hat seinerzeit Adtranz die Variobahn entwickelt, und die Berliner Bahnen sind wohl vom gleichen Hersteller.
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Beitrag von Larry Laffer »

Wenn die hintere ohne Stromabnehmer gefahren ist, dann war es keine Doppeltraktion, sondern dann waren es Trieb- und Beiwagen, etwa mit einem Abschleppvorgang zu vergleichen. Der Witz bei Mehrfachtraktionsfahrten ist aber, daß man die Kapazität erhöht ohne die Leistung zu senken, weil die hintere(n) Bahn(en) mit derselben Leistung ferngesteuert werden.

Ich denke, daß für einen modernen ÖPNV überall Ampelvorrangschaltungen notwendig sind. Wenn ich z.B. sehe, daß 302 und 310 auf der Wittener Straße an der Haltestelle Freigrafendamm und an der Kreuzung bei Möbel Hardeck warten müssen, dann ist das nicht mehr moderner Standard. Hier muß der MIV rot kriegen, sobald sich eine Straßenbahn nähert.
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Beitrag von Rusty66 »

Aber gerade die Ampel an der H Freigrafendamm ist ja erst mit dem Neubau der Haltestelle erneuert worden. Warum erhält die Bahn dann nicht direkt freie Fahrt. Oder wird die Strecke Lohring - Mettestr. erst mit Fertigstellung der H Mettestr. "scharf" geschaltet ?
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Beitrag von Larry Laffer »

Mir ist, wenn ich mit der 310 aus Witten gekommen bin, an der Haltestelle Freigrafendamm in Fahrtrichtung Bochum schon öfter aufgefallen, daß die Straßenbahn an der Ampel steht und nicht sofort fahren kann. Und an der Kreuzung bei Hardeck zwischen Mettestraße und Laer Mitte auf Höhe der Haltestelle Dannenbaumstraße ist mir das in beide Fahrtrichtung aufgefallen. Wenn sich das Problem aber mit der Fertigstellung der neuen Haltestelle Mettestraße lösen wird, ist das ja was schon so gut wie erledigt.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 13 Jul 2007, 10:50 hat geschrieben:Wenn die hintere ohne Stromabnehmer gefahren ist, dann war es keine Doppeltraktion, sondern dann waren es Trieb- und Beiwagen, etwa mit einem Abschleppvorgang zu vergleichen. Der Witz bei Mehrfachtraktionsfahrten ist aber, daß man die Kapazität erhöht ohne die Leistung zu senken, weil die hintere(n) Bahn(en) mit derselben Leistung ferngesteuert werden.

Genau darüber habe ich mich ja gerade eben auch gewundert! Ohne eigene Stromzufuhr wird die hintere Bahn geschleppt, und es reicht vielleicht höchstens für die Beleuchtung. Der Stromabnehmer beim hinteren Wagen war aber vorhanden, nur lag er eingeklappt auf dem Dach. Ansonsten sahen beide Wagen völlig identisch aus. Es war also folglich kein reiner Beiwagen. Und übrigens fährt die BVG Einrichtungsfahrzeuge. Da muss es also überall Wendeschleifen geben! Genau das Richtige für dich, nicht wahr? ;)

Ich denke, daß für einen modernen ÖPNV überall Ampelvorrangschaltungen notwendig sind. Wenn ich z.B. sehe, daß 302 und 310 auf der Wittener Straße an der Haltestelle Freigrafendamm und an der Kreuzung bei Möbel Hardeck warten müssen, dann ist das nicht mehr moderner Standard. Hier muß der MIV rot kriegen, sobald sich eine Straßenbahn nähert.

Über die Notwendigkeit brauchen wir uns nicht zu streiten. Ich kenne aber den einen oder anderen, den es bei dieser Vorstellung die Zornesader schellen lassen würde! :rolleyes:

"Ich muss mit meinem Auto warten, nur weil die olle Scheiß-Straßenbahn fahren will? Legt das Mistding doch endlich still!" :ph34r:
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Beitrag von ChristianMUC »

Larry Laffer @ 13 Jul 2007, 11:50 hat geschrieben: Wenn die hintere ohne Stromabnehmer gefahren ist, dann war es keine Doppeltraktion, sondern dann waren es Trieb- und Beiwagen,
*möööööp* Es gibt auch Starkstromkupplungen - siehe auch Tatra T6 und KT4, da ist auch nur einer der beiden aufgebügelt. Bei den Berliner GT6N hängt das Aufbügeln teilweise mit der Weichensteuerung zusammen, da darf teilweise nur mit einem Bügel am Draht gefahren werden...
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Beitrag von ruhri »

ChristianMUC @ 13 Jul 2007, 14:36 hat geschrieben:*möööööp* Es gibt auch Starkstromkupplungen - siehe auch Tatra T6 und KT4, da ist auch nur einer der beiden aufgebügelt. Bei den Berliner GT6N hängt das Aufbügeln teilweise mit der Weichensteuerung zusammen, da darf teilweise nur mit einem Bügel am Draht gefahren werden...
Und, haben die Berliner GT6N ebenfalls Starkstromkupplungen?
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Beitrag von Larry Laffer »

Daß Weichen über die Oberleitung gesteuern werden ist meines Wissens heutzutage gar nicht mehr zulässig.

Und nein, ich halte Einrichtungsfahrzeuge nicht für zeitgemäß. Wendeschleifen sind immer nur dann sinnvoll, wenn Straßenbahnen in Busbahnhöfen enden, wie z.B. am Bahnhof Essen-Steele.
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