Langzug als Vollzug...

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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Salem24

Beitrag von Salem24 »

Servus,

habe heut in der S-Bahn 15:22 ab Maisach mal wieder erlebt, dass ein Tf dachte, er habe einen Vollzug, obwohl er in Maisach auf Langzug verstärkt wurde...

In Gernlinden hab ich es gemerkt und hab mir gedacht, es wird ihm schon jemand sagen. Doch in Olching hatte er es immer noch nicht gemerkt und da wollten einige hinten raus und ich wollt ja dann in Gröbenzell raus, wo der letzte Wagen auch im Freien gestanden hätte. Also hab ich das getan, was ich schon immer tun wollt :D: Ich hab den Notrufknopf betätigt und em Tf gesagt, dass er einen Langzug hat...

Der muss doch normal a) wissen und B) erstrecht merken, wenn er verstärkt wird...

Naja, wollte diese kleine Geschichte einfach mal loswerden...


MfG
Daniel
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Hmm, als Sause-TF hat man eben recht viel um die Ohren. Wenns klar zugeht, hat er immer Hp1, aber wenn er hinter was herfährt, heißt es, abbremsen, Gas gegeben, PZB, etc.. Vor allem dann, wenn man noch telefoniert (mit dem berühmten Maschinendienst zum Beispiel ;) ), Störungs-SMS hereinflattern und der Fdl einen auch noch belästigt, dann kann man schonmal vergessen, was man da fährt. Und...nicht jeder hat den linken Monitor für die Motorenkraft eingeschaltet; daraus ist nämlich ersichtlich, ob und wie viel man noch hinten dranhängen hat.
Andere Frage: Wie hat denn der TF reagiert, als du ihn über den Notrufknopf darüber informiert hast? ;) ;)

Grüße

6 x :quietsch: (ein Langzug :D )
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Salem24

Beitrag von Salem24 »

Er hat gesagt: "Bitte sprechen sie jetzt" und als ich es gesagt habe "Danke" :) und die Fahrgäste, die aussteigen wollten, haben sich auch bedankt :D
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Flok
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Beitrag von Flok »

Der Kollege hat vermutlich eine typische 8er Tagschicht gehabt, in der er 8 Std als Vollzug gefahren ist, und der Feierabendzug die letzten 40 min eben zum Langzug geworden ist. Nach 8 Stunden Vollzugtafel denkt man manchmal nicht mehr an den "plötzlichen" Langzug ;) Kommt vor ...
Übrigens war das mit dem Notruf völlig korrekt! Denn der Unfall hätte schnell passieren können (und somit besteht auch wieder die Gefahr für das Leben -> Notfall -> Notruf).
elchris
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Beitrag von elchris »

ist das Quatschterminal auch zu was nützlich :D beim 420 bist eben raus und hast beim TF mal angeklopft ;)
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

thechris @ 5 Aug 2003, 10:17 hat geschrieben: ist das Quatschterminal auch zu was nützlich :D beim 420 bist eben raus und hast beim TF mal angeklopft ;)
Na ja, das könnte aber schwierig werden wenn man beim Langzug ganz hinten ist und gar keine Bahnsteigkante vorfindet vor der Tür, wie willste denn da zum Tf vorkommen?
An der Stelle ist der Notruf mal sinnvoll eingesezt... "'Tschuldigung, würden's no a paar Meter vorfahren, i will auch raus" ;) :P
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Salem24

Beitrag von Salem24 »

thechris @ 5 Aug 2003, 10:17 hat geschrieben: ist das Quatschterminal auch zu was nützlich :D beim 420 bist eben raus und hast beim TF mal angeklopft ;)
Und außerdem kriegen die Leute, die den Tf noch erreichen können, bevor er weiter fährt, also die, die ganz vorne sitzen, das gar nicht mit...

Ich muss aber dazu sagen, dass ich mich nur getraut habe, da drauf zu drücken, weil ich mal in so einem Anzeiger der S-Bahn gelesen habe (und mein Vater es mir auch schon gesagt hat), dass man über diesen Notruf "nur" mit dem Tf verbunden würd. Davor dachte ich nämlich, man wird gleich mit einer Notrufzentrale o.ä. verbunden...

Aber andere Frage an ET423: Wie hätte er denn sonst reagieren sollen? Ich als Tf wäre froh, wenn es solche Fahrgäste wie mich gäbe *hehe* :rolleyes:

MfG
Daniel
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Salem24 @ 5 Aug 2003, 10:39 hat geschrieben: Aber andere Frage an ET423: Wie hätte er denn sonst reagieren sollen? Ich als Tf wäre froh, wenn es solche Fahrgäste wie mich gäbe *hehe* :rolleyes:
Genau so, wie er in deinem Fall reagiert hat! Nett, freundlich und höflich. :) :) :) Ich meine, du hast ihm ja mehr oder weniger gesagt, daß er nen Fehler gemacht hat (und diesen nicht nur einmal), und es soll ja Leute geben, die, wenn man sie auf ihre Fehler hinweist, sauer werden oder so ähnlich; das meinte ich damit. ;) ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Salem24

Beitrag von Salem24 »

ET 423 @ 5 Aug 2003, 13:41 hat geschrieben: Genau so, wie er in deinem Fall reagiert hat! Nett, freundlich und höflich. :) :) :) Ich meine, du hast ihm ja mehr oder weniger gesagt, daß er nen Fehler gemacht hat (und diesen nicht nur einmal), und es soll ja Leute geben, die, wenn man sie auf ihre Fehler hinweist, sauer werden oder so ähnlich; das meinte ich damit. ;) ;)
Ich habe ihn ja auch höflich darauf hingewiesen :)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

FloSch @ 5 Aug 2003, 09:23 hat geschrieben: Na ja, das könnte aber schwierig werden wenn man beim Langzug ganz hinten ist und gar keine Bahnsteigkante vorfindet vor der Tür, wie willste denn da zum Tf vorkommen?
Naja, beim 420er gaebe es einen anderen Vorteil: Den Zugbegleiter. Der duerfte beim rausschauen ausm Langzug doch wohl hoffentlich bemerken dass ein Teil des Zuges nicht am Bahnsteig steht :-) Und es gibt doch wohl ne Sprechanlage zwischen den Fuehrerstaenden?

Boris
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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EiB München
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Beitrag von EiB München »

Was in der 420 gab es ein Zugbegleiter?
Wusste ich gar nicht. Bitte klärt mich auf ;)

:D cya Eib München :D
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 5 Aug 2003, 15:12 hat geschrieben: Und es gibt doch wohl ne Sprechanlage zwischen den Fuehrerstaenden?
Beim 420 weiß ich es nicht, denke aber schon. Beim 423 bin ich sicher, daß es sie gibt. ;)
EiB München @ 5 Aug 2003, 16:04 hat geschrieben: Was in der 420 gab es ein Zugbegleiter?
Wusste ich gar nicht. Bitte klärt mich auf
Doch, es gab/gibt sie, aber nur in Langzügen, und auch da waren sie nicht in den Passagierabteilen, sondern in einem Führerstand. Das dient dazu, damit sie dem TF helfen können, um den ganzen Bahnsteig überblicken zu können, was bei über 200m vor allem in einer Kurve für den TF vorne und ohne Hilfe so gut wie unmöglich ist. Bei Kurz- oder Vollzügen gibt es allerdings keine ZUB's. Frage beantwortet? :) :)

Grüße

:quietsch:
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reveal
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Beitrag von reveal »

In Stuttgart gibts auch in den Vollzügen Zugbegleiter.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

reveal @ 5 Aug 2003, 16:29 hat geschrieben:In Stuttgart gibts auch in den Vollzügen Zugbegleiter.
Die gab es in München auch einmal, allerdings nur auf dem Stammstrecken-Abschnitt. Bei der S7 beispielsweise sind sie dann an der Donnersbergerbrücke ausgestiegen. Ist aber schon mindestens 10 Jahre her.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

Übrigens, der "Versuch: Vollzüge unbegleitet fahren" (nicht unbekleiDet *ggg*, sondern das heißt ohne Schaffner) ist offiziell noch nicht beendet.
Hab ich jetzt mal in meinen alten Unterlagen von 1997 gefunden. Es gab irgendwann mal die Weisung über eben jenen Versuch. Und es existiert bis heute keine offizielle Aufhebung dieser Weisung...... *gg*

Gruß, Ch.

PS: Gaaaaanz am Anfang wurde sogar der Kurzzug mit einem Begleiter besetzt. Wobei dieser meines Wissens sogar der Zugführer war. Der Lokführer war also tatsächlich nur Lokführer und bekam seinen Abfahrauftrag von seinem Knecht. Das waren noch Zeiten.....
(Bitte berichtigen, wenn das so nicht stimmen sollte.)
magra
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Beitrag von magra »

PS: Gaaaaanz am Anfang wurde sogar der Kurzzug mit einem Begleiter besetzt. Wobei dieser meines Wissens sogar der Zugführer war. Der Lokführer war also tatsächlich nur Lokführer und bekam seinen Abfahrauftrag von seinem Knecht. Das waren noch Zeiten.....
Das stimmt schon.

Dafür fährt jetzt Wachpersonal mit und am Bahnsteig stehen "GelbJacken". Das nennt sich dann eben Fortschritt.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Um auf den obigen Beitrag zurückzukommen: Natürlich gibt es im 420 auch Fst-Sprechanlagen. Der Begleiter meldete mit dieser den Zug fertig. Wortlaut: "Fertig!".
Das mit dem Versuch finde ich auch zum lachen, aber das ist halt typisch Bahn :D
elchris
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Beitrag von elchris »

Beim 420 waren doch auch Vierkantbuchsen (schon vor langer Zeit dicht gemacht) zum Türen schliessen vorhanden?
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

thechris @ 5 Aug 2003, 23:18 hat geschrieben: Beim 420 waren doch auch Vierkantbuchsen (schon vor langer Zeit dicht gemacht) zum Türen schliessen vorhanden?
Sind größtenteils noch heute in Verwendung. Zumindest sehe ich an fast keinen 420ern richtige Schlösser, wie man sie vom 423 und jeder x-beliebigen Haustür kennt. Und das ist auch der Grund, weshalb es Vandalen relativ einfach hatten/haben, in nen FST vom 420 einzudringen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Charlie.B @ 5 Aug 2003, 22:00 hat geschrieben:PS: Gaaaaanz am Anfang wurde sogar der Kurzzug mit einem Begleiter besetzt. Wobei dieser meines Wissens sogar der Zugführer war. Der Lokführer war also tatsächlich nur Lokführer und bekam seinen Abfahrauftrag von seinem Knecht. Das waren noch Zeiten.....
(Bitte berichtigen, wenn das so nicht stimmen sollte.)
Da kann ich mich auch noch erinnern. Das war 1972. Beim Kurzzug wurden die Begleiter aber ziemlich bald (vielleicht so nach 2 Jahren) abgeschafft.

Aber der Begleiter war ja dann als Zugführer nicht der Knecht, sondern der Chef?! :blink:

Übrigens, das Abpfeifen vor dem Schließen der Türen wurde auf den Aussenstrecken auch ziemlich bald abgeschafft, um eine Belästigung der Anwohner zu vermeiden. Auf den Tunnelbahnhöfen und am Ostbahnhof wurde aber vom Bahnsteigpersonal noch bis Mitte der 90er Jahre abgepfiffen, bevor die Durchsage "Zurückbleiben bitte" folgte. Das war dann schon recht altbacken. Dann wurde das Pfeifen endlich abgeschafft und als erhebliche Beschleunigung des Abfertigungsvorgangs verkauft.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
elchris
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Beitrag von elchris »

ET 423 @ 5 Aug 2003, 22:24 hat geschrieben: Sind größtenteils noch heute in Verwendung. Zumindest sehe ich an fast keinen 420ern richtige Schlösser, wie man sie vom 423 und jeder x-beliebigen Haustür kennt. Und das ist auch der Grund, weshalb es Vandalen relativ einfach hatten/haben, in nen FST vom 420 einzudringen.
nene, ich mein diese dichtgemachten Teile in Türnähe.
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Beitrag von ET 423 »

thechris @ 6 Aug 2003, 00:19 hat geschrieben:nene, ich mein diese dichtgemachten Teile in Türnähe.
Dann hab ich keine Ahnung, was du meinst. Sorry. Gibt aber hier auch leider keine "Musterbeispiele", die man sich noch anschauen könnte. Auf nen Verstärker zu warten, ist mir dafür nen bisserl zu viel Müh'...

Grüße

ET 423 (der jetzt aufs Abstellgleis "geht" :D)
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

thechris @ 6 Aug 2003, 00:19 hat geschrieben: nene, ich mein diese dichtgemachten Teile in Türnähe.
Diese Schlösser sind nicht zum Türenschließen, sondern damit wird diese Tür aus dem Schließvorgang herausgenommen. D.h., der Zugführer hat das Schloß (Lufthahn) betätigt - der Tf hat nach dem Pfiff die Türen geschlossen und nur diese eine Tür blieb offen, damit der Zf den Schließvorgang beobachten konnte (damit niemand eingeklemmt ist). Nach dem Anfahren betätigte er das Schloß wieder und die Tür schloß sich.
Nachdem nur noch Schaffner mitfuhren, also der Tf zum Zf wurde, hat man diese Schlösser außer Betrieb genommen.
Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

Thomas089 @ 5 Aug 2003, 23:36 hat geschrieben: .....
Aber der Begleiter war ja dann als Zugführer nicht der Knecht, sondern der Chef?! :blink:
.....
Richtig ! Aber aus Lokführersicht ist jedes weitere Personal auf dem Zug mein Knecht ! :D
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

mellertime @ 6 Aug 2003, 09:20 hat geschrieben: Diese Schlösser sind nicht zum Türenschließen
Ach drum steht da drauf "Tür zu"................................
Beste Grüße usw....
Christian


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