[B] BVG will alle Rolltreppen stillegen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 24 Jul 2007, 15:35 hat geschrieben: BVG will alle Rolltreppen in U-Bahnhöfen stilllegen (DIE WELT)

(via DSO)
Das ist der Hammer! Ich habe mich zwar schon einmal als Treppensteigfan geoutet und seit Jahren keine Rolltreppe mehr benutzt (zumindest wenn eine feste Treppe in der Nähe war), aber an den Knotenpunkten sind Rolltreppen einfach notwendig.

Dass jetzt auf einmal die Thrombosegefahr und der gesundsheitsfördernde Charakter betont werden, ist in meinen Augen Heuchlerei, es geht ums Geld, sonst um nichts. Denn Rolltreppen sind sau-sau-teuer.

Zwar finde ich, dass auch im Münchner U-Bahnnetz ein gewisser Prozentsatz der Rolltreppen entbehrlich ist, aber was die arme Hauptstadt jetzt vorhat, geht zu weit.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Die Rolltreppen sind in der Lage, viele Fahrgäste schneller vom Bahnsteig zu befördern als die Treppen. Nur finde ich das wirklich daneben, daß die Rolltreppen entfernt werden müssen, nur weil sie für die Reparaturen mehrere Wochen - oder gar Monaten stillstehen müssen, weil bis dahin das Ersatzmaterial beschafft werden müsse. Vorratshaltung ist doch kein Fremdwort, denke ich. V.a. bei ausreichender Vorratshaltung vorhandener und intakter Materialien, ließen sich die Rolltreppen schneller instandsetzen, als bei Bestellungen. Die Ersetzung von Rolltreppen durch die Aufzüge sind leider kein Allheilmittel, da die Aufzüge nicht die nötige Kapazität haben, um die Personen zw. den "Stockwerken" zu befördern. In erster Linie sind die Aufzüge für die Behinderte (nur Rollstuhlfahrer und gehbehinderte - andere Behinderte, die gut gehen, würde ich eher zu Rolltreppen oder Treppen raten) und ältere Leute, auch für andere Personen (gesunde), die das schwere Gepäck tragen müssen) gedacht.

Übrigens: DSO habe ich noch nicht gelesen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Das mit den langen Reparaturarbeiten ist ja nicht das Hauptproblem. Man denkt ja darüber nach, sogar alle Rolltreppen abzuschaffen. Bei Umsteigebahnhöfen und stark frequentierten Bahnhöfen ist dies m.E. aber nicht machbar. Außerdem steigt der Anteil der Rollifahrer, der Rollator schiebenden Personen und der krückenden Personen kontinuierlich an, was an der Vergreisung der Bevölkerung liegt und auch daran, dass bei Unfällen immer mehr Leute überleben, aber danach körperlich behindert sind.

Die Aufzüge werden für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen benötigt, eine am Stock gehende Person würde vielleicht ganz gerne die Rolltreppe benutzen.

Wenn die Knie schon angeschlagen sind, ist Treppensteigen außerdem nicht unbedingt gesund.

Ich habe hier im Forum übrigens schon mal mächtig Prügel bezogen, weil ich einen kleinen Teil der Rolltreppen in München abschaffen wollte. Ob die Prügel zurecht waren, lasse ich mal offen. Aber was Berlin jetzt vorhat, da müsste es Prügel geben bis zur nächsten Rutenernte (nur im übertragenen Sinn, ich bin gegen körperliche Gewalt!).
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josuav
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Beitrag von josuav »

TramPolin @ 24 Jul 2007, 15:43 hat geschrieben: , aber was die arme Hauptstadt jetzt vorhat, geht zu weit.
Tja, irgendwie find ich auch dass Berlin nciht den Titel als Hauiptstadt verdient hat. Zwar die meißten EInwohner aber nur im Stadtzentrum schön, weiter draußen (besonders im Osten) wird düster.

Aber genug :offtopic:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

josuav @ 24 Jul 2007, 16:23 hat geschrieben: Tja, irgendwie find ich auch dass Berlin nciht den Titel als Hauiptstadt verdient hat. Zwar die meißten EInwohner aber nur im Stadtzentrum schön, weiter draußen (besonders im Osten) wird düster.

Aber genug :offtopic:
So OT ist es gar nicht, da man sich die Frage stellen muss, warum gerade Berlin so etwas macht (gut, sind sind hoch verschuldet), in München (o.k., weniger hoch verschiudet) aber Service weiterhin groß geschrieben wird - groß S - groß E - groß R - groß V - groß I - groß C - groß E.

Nicht nur weil Berlin Hauptstadt ist, sollte sie auch etwas bieten und nicht alles kaputt sparen. Und wenn doch, dann, aber jetzt werde ich wirklich OT, dann bin ich für München als Hauptstadt! :lol:
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gmg
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Beitrag von gmg »

Ich finde es eh schade, dass die Pater-noster-Aufzüge so selten geworden sind. Und jetzt geht es auch noch den Rolltreppen an den Kragen :(

Ich frage mich nur, was die Rollstuhlfahrer machen sollen, wenn der Aufzug mal kaputt ist. Außerdem vermisse ich eine Erklärung, warum Leute mit schwerem Gepäck auch lieber mit dem Aufzug als mit der Rolltreppe fahren sollen.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Ja schön, zu Fuss gehen fördert die Volksgesundheit. Was noch fehlt als Argument: das Abschalten der Rolltreppen rettet uns vor der Klimakatastrophe, da dann weniger Strom benötigt wird, zusammen mit dem Verbot der Glühbirnen. Dass es vielleicht Fahrgäste gibt, die nicht so Treppen steigen können oder wollen, und dann das Auto benutzen, ist ja unerheblich.
Takte ausdünnen, Fahrerlöhne senken (damit enstpercehnd qualifiziertes und motiviertes Personal), Neubaustrecken im Straßenraum (Berlin), Rolltreppen stilllegen - alles sehr hilfreich, wenn es darum geht, die Leute von den Vorteilen des Autofahrens zu überzeugen.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Das ist wirklich der absolute Hammer... Berlin scheint es finanziell immer schlechter zu gehen.
TramPolin @ 24 Jul 2007, 16:09 hat geschrieben:Außerdem steigt der Anteil der Rollifahrer, der Rollator schiebenden Personen und der krückenden Personen kontinuierlich an, was an der Vergreisung der Bevölkerung liegt und auch daran, dass bei Unfällen immer mehr Leute überleben, aber danach körperlich behindert sind.
Nicht nur das... ich möchte behaupten, dass Treppensteigen für die Mehrheit der Senioren eine erhebliche Anstrengung / Zumutung ist. Wenn die in Zukunft alle am Lift anstehen, werden sich vor selbigen wohl lange Warteschlangen bilden...
Bei stark frequentierten Stationen bzw. Umsteigeknoten darf man die Mithilfe der Rolltreppen bei der Fahrgastlenkung nicht vergessen, auf einer Rolltreppe geht es jeweils nur geordnet in eine Richtung - auf der Festtreppe dagegen werden die Leute wohl wild durcheinander rauf und runter gehen, nicht unbedingt ein Beitrag zur Sicherheit und das dürfte auch die Kapazität senken.

Ein U-Bahn-System (fast) ohne Rolltreppen kenne ich aus New York, so schwer wie das Treppensteigen über mehrere Stockwerke mir zum Ende einer langen Netztour schon gefallen ist, geht das für ältere Menschen oder körperlich Eingeschränkte gar nicht.

So übertrieben wie im Münchner Netz Rolltreppen teilweise eingebaut wurden, da gebe ich Dir Recht, TramPolin - das ist immer noch besser als ein System ganz ohne Rolltreppen.
gmg @ 24 Jul 2007, 16:00 hat geschrieben:Und jetzt geht es auch noch den Rolltreppen an den Kragen
Ich frage mich nur, was die Rollstuhlfahrer machen sollen, wenn der Aufzug mal kaputt ist.
Den Zusammenhang versteh ich nicht ganz. Was haben denn Rollstuhlfahrer bisher gemacht, wenn der Aufzug kaputt war? Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie mal eben die Rolltreppe genommen haben.

Zum Thema Paternoster: gibt es in München überhaupt noch einen solchen, öffentlich zugänglichen außer dem bekannten im städt. Hochhaus an der Blumenstraße?
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Oliver-BergamLaim @ 24 Jul 2007, 17:38 hat geschrieben: Was haben denn Rollstuhlfahrer bisher gemacht, wenn der Aufzug kaputt war? Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie mal eben die Rolltreppe genommen haben.
Recht viele Alternativen zur Rolltreppe gibt es nicht, wenn der Lift kaputt ist (oder einfach nicht existiert). Reißen alle Stricke rufe ich die U-Bahnwache...
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Rathgeber @ 24 Jul 2007, 17:51 hat geschrieben: Recht viele Alternativen zur Rolltreppe gibt es nicht, wenn der Lift kaputt ist (oder einfach nicht existiert). Reißen alle Stricke rufe ich die U-Bahnwache...
Daran habe ich gar nicht gedacht.
Als Möglichkeit für alleinfahrende Rollstuhlfahrer (ohne Begleitperson) hätte ich mir noch gedacht, dass er/sie bis zur nächsten Station mit Lift weiterfährt und von dort dann zum endgültigen Ziel...
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Oliver-BergamLaim @ 24 Jul 2007, 17:54 hat geschrieben: Daran habe ich gar nicht gedacht.
Als Möglichkeit für alleinfahrende Rollstuhlfahrer (ohne Begleitperson) hätte ich mir noch gedacht, dass er/sie bis zur nächsten Station mit Lift weiterfährt und von dort dann zum endgültigen Ziel...
Kommt darauf an, das hängt letztlich auch von den Haltestellenabständen ab. Und es hängt auch davon ab, ob man umsteigen muß oder nicht...
Paul
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Beitrag von Paul »

Oliver-BergamLaim @ 24 Jul 2007, 17:38 hat geschrieben: Das ist wirklich der absolute Hammer... Berlin scheint es finanziell immer schlechter zu gehen.
Nicht nur das... ich möchte behaupten, dass Treppensteigen für die Mehrheit der Senioren eine erhebliche Anstrengung / Zumutung ist.
finanziell schlecht geht es eigentlich allen Kommunen - warum sollte Berlin da eine Ausnahme machen.
Die beste Lösung wäre sicher alle Bahnhöfe mit 2 Aufzügen und Rampen auszustatten. Fahrtreppen lohnen an Stellen, an welchen ein großer Niveauunterschied zu bewältigen ist. Viele der jetzt existierenden kann man ohne Problem wegreißen - weil häufig nur eine existierend und sonderbar eingesetzt. Bis zum Zwischengeschoß abwärts und von da zum Bahnsteig aufwärts laufend.

Paul
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 24 Jul 2007, 17:51 hat geschrieben: Recht viele Alternativen zur Rolltreppe gibt es nicht, wenn der Lift kaputt ist (oder einfach nicht existiert). Reißen alle Stricke rufe ich die U-Bahnwache...
Es gibt durchaus Rollstuhlfahrer, die alleine die Rolltreppe benutzen. Kann man gelegentlich beobachten.

Es geht natürlich nicht bei jedem Rollstuhl und es gehört auch Mut dazu, da sie sich am Handumlaufband festhalten müssen, aber manche haben es drauf. Dies soll aber keine Empfehlung sein, dass es jemand nachmacht, ich will nur sagen, theoretisch geht es (manchmal).
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Das habe ich vor paar Jahren in Stuttgart im Zwischengeschoß zw. der Haupthalle und dem Tiefbahnhof der S-Bahn beobachtet, wie ein Rollstuhlfahrer in der Rolltreppe runtergekullert war und unverletzt unten ankam. Bei solchen Sachen wäre mir die Benutzung von Aufzügen lieber, weil sie für die Rollstuhlfahrer (und die Gepäcktragenden Personen) sicherer sind als die Rolltreppen.
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 24 Jul 2007, 20:48 hat geschrieben: Es gibt durchaus Rollstuhlfahrer, die alleine die Rolltreppe benutzen. Kann man gelegentlich beobachten
Die Hardcore unter denen können mit ihren Rollstühlen sogar normale Treppen benutzen - hab das schon paar mal in Pasing gesehen und war jedes Mal aufs neue Baff. Da kann ich nur sagen: RESPEKT. :o Aber, und wie immer nichts ohne aber: Das sind normale Rollstühle zum schieben bzw. Fortbewegung mit Muskelkraft. Einen elektrischen Rollstuhl (der leer schon weit über 100kg wiegt) kannst du niemals über ne Rolltreppe bugsieren, da brauchts einfach einen Lift oder viele viele starke Menschen, die den Rollstuhl samt Insasse runterheben.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Trotzdem finde ich das wirklich daneben, mit den Muskelkraftbetriebenen Rollstühlen die Rolltreppen und die normalen Treppen zu benutzen, näheres brauche ich nicht zu erläutern, weil ich das im vorhergehenden Beitrag schon gesagt habe.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Runter kommen sie alle....*SCNR*
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Beitrag von TramPolin »

Der Adler @ 24 Jul 2007, 21:28 hat geschrieben: Trotzdem finde ich das wirklich daneben, mit den Muskelkraftbetriebenen Rollstühlen die Rolltreppen und die normalen Treppen zu benutzen, näheres brauche ich nicht zu erläutern, weil ich das im vorhergehenden Beitrag schon gesagt habe.
Auch wenn das, was sie machen, gefährlich ist, ziehe ich meinen Hut vor solchen Rollis. Sie meistern ihr Leben und nehmen sich ein großes Stück Selbstständigkeit zurück. Daher ist das m.E. nicht "daneben", sondern verdient Respekt. Nur weil Du mal einen Rolli hast stürzen sehen, kann man die Benutzung doch nicht verbieten (gut, Du hast es nicht direkt gefordert, aber es geht in die Richtung). Es sollen auch schon andere - ohne Rollstuhl - auf der Rolltreppe gestürzt sein...
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Beitrag von ET 423 »

Der Adler @ 24 Jul 2007, 21:28 hat geschrieben: Trotzdem finde ich das wirklich daneben, mit den Muskelkraftbetriebenen Rollstühlen die Rolltreppen und die normalen Treppen zu benutzen, näheres brauche ich nicht zu erläutern, weil ich das im vorhergehenden Beitrag schon gesagt habe.
Einzig daneben ist diese Aussage...TramPolin hats schon erläutert, diese Leute meistern so ihr (zugegeben hartes) Leben und holen sich Mobilität und Freiheit zurück.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

TramPolin @ 24 Jul 2007, 22:24 hat geschrieben: ur weil Du mal einen Rolli hast stürzen sehen, kann man die Benutzung doch nicht verbieten (gut, Du hast es nicht direkt gefordert, aber es geht in die Richtung). Es sollen auch schon andere - ohne Rollstuhl - auf der Rolltreppe gestürzt sein...
Äh, Momenddamal: wenn die Benutzung von Rolltreppen mit Kinderwagen und Fahrrädern verboten ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass es auch mit Rollstühlen verboten ist. Ich werd jetzt natürlich keinen Rollstuhlfahrer ausschimpfen, wenn er das macht, aber gefährlich ist es trotzdem...

Aber zurück zum ursprünglichen Thema: Ich finde es auch sehr bedenklich, was die BVG da vorhat. Sie sollten erstmal abwägen, wieviele Fahrgäste dadurch verloren gehen und ob das die Einsparungen nicht kompensiert. OK, in Berlin gibt es viele Unterpflaster-Linien mit nicht wirklich tief gelegenen Bahnhöfen, aber die haben meist schon von Haus aus nie Rolltreppen gehabt. Und die Rechnung, dass man keine Rolltreppen braucht, wenn man einen Aufzug hat, stimmt auch nicht: da müsste man schon 2 Aufzüge nebeneinander aufstellen, erstens um den Ansturm zu bewältigen, der durch den Wegfall der Rolltreppen entsteht, und zweitens um sicherzustellen, das wenigstens einer davon die meiste Zeit funktioniert :)

Da sieht man wieder, wie verwöhnt wir in München eigentlich sind. Hier sind mittlerweile alle U-Bahnhöfe bis auf einen mit Aufzügen ausgestattet, und die Rolltreppen sind trotzdem noch vollzählig. Ich hätte aber einen Sparvorschlag für die SWM, der den meisten Fahrgästen auch noch nützen würde: die Zweirichtungs-Rolltreppen abschaffen! Nach unten schaffen es die meisten Fahrgäste noch alleine, die für die das auch schon schwer ist sind vielleicht mit dem Aufzug besser bedient. Dafür müssen die älteren Herrschaften nicht ewig lang unten an der Rolltreppe warten, weil irgenwelche von oben kommende Jugendliche meinen, ihre Füße schonen zu müssen ;) Außerdem spart das Strom: nach oben läuft die Rolltreppe meist nur, wenn grad eine U-Bahn angekommen ist, und dann ist sie auch ausgelastet, nach unten hingegen den großen Rest der Zeit, mit meist nur 1-2 Fahrgästen drauf. Für die werden dann jedesmal Tonnen von Metall in Bewegung gesetzt. Die reinste Verschwendung...

Gruß,
Rob
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Beitrag von TramPolin »

rob74 @ 24 Jul 2007, 23:57 hat geschrieben: Äh, Momenddamal: wenn die Benutzung von Rolltreppen mit Kinderwagen und Fahrrädern verboten ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass es auch mit Rollstühlen verboten ist.
Keine Ahnung, ob es offiziell verboten ist.

Man toleriert es aber. Man würde dem Rollstuhlfahrer seine Würde nehmen, wenn man ihm die Benutzung der Rolltreppe verbieten würde. Es wäre diskriminierend.

Edit:
rob74 @ 24 Jul 2007, 23:57 hat geschrieben:die Zweirichtungs-Rolltreppen abschaffen! Nach unten schaffen ...
Man kann dieser Meinung sein. Derzeit macht man das Gegenteil: Einrichtungsfahrtreppen werden ganz gerne nach ihrem "Ableben" durch Zweirichtungsrolltreppen ersetzt, so wie vor wenigen Wochen an der Quiddestraße.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 25 Jul 2007, 00:07 hat geschrieben: Keine Ahnung, ob es offiziell verboten ist.
Es ist meines Wissens verboten, alleine (sich also mit den Händen auf dem Band fixierend) die Rolltreppe zu benützen. Ich meine mich zu erinnern, das während des Rollstuhltrainings, das ich mal genossen habe, so gelernt zu haben. Rutscht der Rollifahrer ab, wird das Gerät wirklich zu einem Geschoss. Allerdings haben die Leute, die das machen, sich und ihren Rolli im Griff.
Müssen wir mit unseren Jugendlichen Rolltreppe fahren, hält meistens einer vorne und einer hinten. Ich finde das immer sehr unangenehm, weil's eigentlich immer darum geht, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen...
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Beitrag von Auer Trambahner »

ET 423 @ 24 Jul 2007, 21:04 hat geschrieben: Einen elektrischen Rollstuhl (der leer schon weit über 100kg wiegt) kannst du niemals über ne Rolltreppe bugsieren,
Sollst du niemals sagen? In Obergiesing wohnt einer, der hat das gebracht.
(alllerdings war der damals eh ein ziemlich wilder Zeitgenosse)

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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 25 Jul 2007, 00:07 hat geschrieben: Man toleriert es aber. Man würde dem Rollstuhlfahrer seine Würde nehmen, wenn man ihm die Benutzung der Rolltreppe verbieten würde. Es wäre diskriminierend.
Auf der anderen Seite ist es aber auch ne recht gefährliche Sache für andere Leute auf der Rolltreppe - wenn ein Rollstuhlfahren sich doch mal unterschätz, nen Krampf im Arm bekommt oder abrutscht o.ä. dürfte das ne gute Lawine ergeben. Von daher muss ich sagen könnte ich ein Verbot schon nachvollziehen - man sollte alles tun um Behinderten zu ermöglichen ein möglichst freies Leben zu führen, trotzdem sollte es auch da möglich sein für andere gefährliche Dinge zu verbieten, ohne dass gleich "Diskriminierung" geschrien wird.

In der Praxis hab ich mit sowas allerdings kein großes Problem, muss ja nicht direkt dahinter drauf auf die Rolltreppe - wenn die Betreiber allerdings das verbieten würden fände ich das schon nachvollziehbar.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bat »

TramPolin @ 24 Jul 2007, 16:28 hat geschrieben: ..., dann bin ich für München als Hauptstadt! :lol:
Bin zwar 24 h zu spät, aber dafür bin ich auf jeden Fall auch! :lol: :lol: :lol:

Dann kehrt hier endlich wieder Ruhe und Ordnung ein! :P
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

TramPolin @ 24 Jul 2007, 16:28 hat geschrieben: Nicht nur weil Berlin Hauptstadt ist, sollte sie auch etwas bieten und nicht alles kaputt sparen. Und wenn doch, dann, aber jetzt werde ich wirklich OT, dann bin ich für München als Hauptstadt! :lol:
Wieso? München ist doch unsere Hauptstadt oder habe ich was verpasst? Gut, für die einen ist es nur Landeshauptstadt, für mich ist es meine Hauptstadt und daher interessiert mich nicht ob Berlin nun deutsche Hauptstadt ist oder nicht. :rolleyes:

Und Rolltreppen abschaffen? Das ist doch ein Käse, vor allem die Begründung, nicht jeder möchte Treppensteigen oder ewig auf einen Aufzug warten. Die MVG wird hier ja wohl schlauer sein und ihre Kunden nicht davonjagen, in Berlin habe ich eh gemerkt dass man zu wenige Netzpläne findet, man sowieso schon öfter Treppen nutzen muss und es sowieso schmutziger ist. :)
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Beitrag von TramPolin »

KBS 855 @ 26 Jul 2007, 17:54 hat geschrieben: Wieso? München ist doch unsere Hauptstadt oder habe ich was verpasst? Gut, für die einen ist es nur Landeshauptstadt, für mich ist es meine Hauptstadt und daher interessiert mich nicht ob Berlin nun deutsche Hauptstadt ist oder nicht.  :rolleyes:
Ja, da habe ich ich unpräzise ausgedrückt, aber ich glaube, es war klar, was gemeint war. :)

München auch als Bundeshauptstadt wäre mir lieber. Denn in München hat mir zu wenig Weltstadtflair. Das war früher besser.

Dabei sollte ja beides gehen: Brauchtum und das Moderne, Große.

Gut, ich könnte nach Berlin auswandern. Aber bereits das Rolltreppenbeispiel zeigt mir, dass in Berlin doch nicht alles so toll ist.
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Beitrag von KBS 855 »

TramPolin @ 26 Jul 2007, 18:03 hat geschrieben: München auch als Bundeshauptstadt wäre mir lieber. Denn in München hat mir zu wenig Weltstadtflair. Das war früher besser.
Mir wäre das nicht lieber, aber ich sage dir lieber nicht warum. :)
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 26 Jul 2007, 18:03 hat geschrieben: München auch als Bundeshauptstadt wäre mir lieber. Denn in München hat mir zu wenig Weltstadtflair. Das war früher besser.
Denkst Du, daß ein internationale Politiker mehr im Jahr aus einer Stadt eine Metropole machen?
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