U-Bahn-Diskussion aus "[M] Tram 23 - der Bau"

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 10 Aug 2007, 23:53 hat geschrieben: Da die ganze Messestadt neu geplant wurde, hätte man die oberirdische U-Bahn bestmöglich integrieren können. Baukosten hätte es sicher gespart und man hätte es optisch ansehnlich gestalten können. Die Frage ist nur ob als Hochbahn oder ebenerdig, mit allen Nacheilen.
Da wäre es möglich gewesen - wie in Freimann. Aber für die unterirdische Lösung sprachen icht zuletzt auch finanzielle Abwägungen. Eine U-Bahn unter der Erde macht Wohnraum darüber (und damit auch Grundstückspreise) teurer als eine U-Bahn auf oberirdischer Trasse...
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Oliver-BergamLaim @ 10 Aug 2007, 23:57 hat geschrieben: Wobei ich über die vollwertige U-Bahn-Lösung für die Messestadt schon froh bin - eine U-Bahn bzw. Hochbahn zerschneidet einen Stadtteil nicht nur optisch.
Wobei, was will man an der Betonwüste Willy-Brandt-Platz (die 70er lassen grüßen) optisch schon verschlimmern? :ph34r:
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich fordere jetzt nicht direkt eine oberirdische U-Bahn, sondern interessiere mich für die Gründe, Alternativen, Kostenunterschiede, Vor- und Nachteile usw.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21341
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

ein grosser Vorteil ist halt auch, das man unterirdisch unabhängig ist von der Witterung....
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

D geb ich dir schon recht, aber so gross sollte der auch nicht sein. Das weitaus teuerste bei der U-Bahn sollte ja nun mal der Tunnel sein.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
Helmuth
Jungspund
Beiträge: 21
Registriert: 08 Aug 2007, 19:46
Wohnort: München-Harthof wo einst der 12 umdrehte
Kontaktdaten:

Beitrag von Helmuth »

Naja, eine U-Bahn, die oberirdisch verlaufen soll. Hat meiner Meinung nach mit U-Bahn nichts zu tun. Das müsste dann O-Bahn heissen. In Berlin gibts so eine Kombination aus U-Bahn und Hochbahn. Aber auch sehr Kostenaufwändig.

Es ist schon OK so, dass die Tram 23 so gebaut wird, wie es geplant ist. Ausserdem wirds auch immer wieder Busse geben, die zwischen Parzivalplatz und Münchner Freiheit eingesetzt werden, denn ganz ohne Busse kann ich mir das nicht vorstellen. Aber wir werden ja sehen, wenns fertig ist. Denn die Fahrplananpassungen kommen ja erst viel später.

Die Busse 140/141 und im Norden der 170/171er sind in den Stosszeiten brechend voll und auch mit einigen Kinderwagerl vollgestellt. Fahren wie die Henker um die Kurven, als wären sie auf der Flucht vor irgendwas.

Ich hoffe für mehr Tram im Münchner Norden und weniger Busse. Denn Busse müssten ja irgendwann dann auch umgestellt werden auf andere Treibstoffarten, denn Diesel wird ja immer knapper (hat das von Euch schon jemand durchdacht? Glaube kaum!). Die Tram ist ein schnelles und sauberes Transportmittel dort, wo es keine U-Bahn gibt......

Im Sommer fahr ich eh mit dem Radl zur Arbeit. Ich fahre Tram und U-Bahn nur bei schlechtem Wetter......

Gruß

Helmuth

;)
Alles abfahren auf Schienen, notfalls mit dem Radl durch München
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 11 Aug 2007, 01:26 hat geschrieben: D geb ich dir schon recht, aber so gross sollte der auch nicht sein. Das weitaus teuerste bei der U-Bahn sollte ja nun mal der Tunnel sein.
Wie schon geschrieben wurde, würde bereits die Ausfädelung in der Münchner Freiheit extrem teuer werden, vermutlich schon teurer als die gesamte Tram inklusive ein paar neuer Züge.

Ein kurzes Tunnelstück wird auch noch benötigt. Wenn die Strecke dann ebenerdig gebaut wird, ist das zwar noch vermutlich relativ preisgünstig zu haben. Man muss aber bedenken, dass sie wegen der Stromschiene vollständig eingezäunt werden muss. Um ein Queren zu ermöglichen, müssen dann einige Unterführungen und Brücken zusätzlich gebaut werden, was ein halbes Vermögen verschlingen dürfte. Natürlich könnte man auch ein aufgeständertes Gleis bauen, da dürfte dann aber die Kosten wieder in eine Dimension gehen, die in einem ähnlichen Bereich wie der Tunnel ist.

Ich kann nur ganz grob schätzen, aber Deine Lösung dürfte sicher mindestens 5-mal teurer sein als die Tram, wenn es überhaupt reicht. Normalerweise ist ein U-Bahn-Kilometer sogar 10-mal teurer als die Tram.

Außerdem gibt es den schon erwähnten Stadratsbeschluss, der die Oberflächen-U-Bahn ausschließt.

Mal davon abgesehen, hat München im U-Bahnbereich wirkliche Zuwächse vor allem nur auf bestehenden Strecken, etwa der schon oft erwähnten Route Goetheplatz - Münchner Freiheit. Lieber sollte mann das Geld dafür verwenden, hier das Angebot zu verbessern (wenn es überhaupt noch möglich ist), sonst kann man dort demnächst japanische Türfalter einstellen.
mq-
Eroberer
Beiträge: 63
Registriert: 16 Mai 2007, 16:58

Beitrag von mq- »

Ursprünglich war übrigens durchaus eine U-Bahn auf der ungefähren Trasse vorgesehn: Die U8 sollte vom Scheidplatz rüberschwenken und dann unter der Ingolstädter Straße nach Neuherberg fahren, dafür die U3 vom Olympiazentrum unter der Schleißheimer Straße zum Hasenbergl (nicht nach Feldmoching). Aber da hat man schon in den 70ern gemerkt, dass dafür das Potenzial fehlt.

In jüngerer Zeit wär ja auch mal eine U-Bahn-Erschließung der Parkstadt Schwabing im Gespräch, nämlich als Spange Scheidplatz - Studentenstadt, in erster Linie zur Verbesserung der Stadionsanbindung. Eine Ausfädelung an der Münchner Freiheit hätte da die Kapazitätsprobleme eher noch verschärft. Denkbar wär allenfalls eine Fortführung der City-Spange (Hauptbahnhof/Stachus - Pinakotheken - Münchner Freiheit). Damit würd man sich dort die Einfädelung sparen und könnte den neuen U-Bahnhof an der Münchner Freiheit einfach unter den alten bauen. Das hätte schon einen gewissen Sinn, ist aber nicht finanzierbar.

Eine oberirdische Führung wär zwischen Johann-Fichte-Straße und Frankfurter Ring durchaus denkbar, nachdem es dort ohnehin nur eine einzige ebenerdige Querungsmöglichkeit gibt; im weiteren Verlauf wär eine Führung in Hochlage unproblematisch.

In den Vorkriegsplanungen war die 23er-Trasse ohnehin Teil der Nord-Süd-S-Bahn von Freimann zum Südbahnhof. Scheinbar war das noch nicht ganz vergessen, wie man die Brücke an der Domagkstraße gebaut hat (wann war das?). Die würd sonst an dieser Stelle und in dieser Dimension ziemlich sinnlos sein.

Ob es wirklich einen allgemeinen Stadtratsbeschluss gegen oberirdische U-Bahn-Strecken gibt, weiß ich nicht. Im Einzelfall hat man sich halt dagegen entschieden, und über U-Bahn-Strecken wird eh in jedem Einzelfall neu entschieden. Für die U8 Nord war durchaus noch eine Mitbenutzung der 13er-Trasse im Gespräch, und danach ist eh nur noch zum Messegelände eine oberirdische Führung in Betracht gekommen. Im Stadtentwicklungsplan von 1983 steht ausdrücklich, dass oberirdische Führung im Außenbereich geprüft werden soll.
eherl2000
Haudegen
Beiträge: 577
Registriert: 05 Mär 2007, 17:41
Wohnort: München

Beitrag von eherl2000 »

Auch beim Bau der U3 Süd wurde eine oberirdische Führung ab der Wolfratshauser Str. geprüft, wird hier doch eine ehemalige Industriegleistrasse benützt. Schließlich wurde auch hier unterirdisch gebaut. Oberirdische Strecken zerschneiden und verschandeln die Stadt, aber man muss auch an die Lärmbelästigung denken und an etwaige Störungen von elektrischen und elektronischen Geräten in der Umgebung der Strecke, was insbesondere für Freimann zutrifft.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

eherl2000 @ 11 Aug 2007, 10:12 hat geschrieben: Auch beim Bau der U3 Süd wurde eine oberirdische Führung ab der Wolfratshauser Str. geprüft, wird hier doch eine ehemalige Industriegleistrasse benützt. Schließlich wurde auch hier unterirdisch gebaut. Oberirdische Strecken zerschneiden und verschandeln die Stadt, aber man muss auch an die Lärmbelästigung denken und an etwaige Störungen von elektrischen und elektronischen Geräten in der Umgebung der Strecke, was insbesondere für Freimann zutrifft.
Ja, der Trend geht zum Tunnel. Nachdem man auch immer mehr S-Bahn-Strecken nachträglich in den Tunnel verlegt oder verlegen will (etwa bei der S8 Ost gibt es Pläne), kann ich mir nicht vorstellen, dass es noch einmal eine Oberflächen-U-Bahn im Münchner Stadtbereich gibt. Eher verlegt man noch einen Teil der U6 in den Tunnel (Gedankenspiele scheint es zu geben), als dass man noch mal eine neue Oberflächenstrecke baut.

Weit draußen kann ich mir eine Oberflächen-U-Bahn dagegen vorstellen. Es gab mal Pläne, die U5 Süd zum Sportpark Ottobrunn zu verlängern, um Ottobrunn Süd/West besser anzuschließen. So was würde man wahrscheinlich auch oberirdisch bauen, aber auch hier sind Proteste zu befürchten. Von dieser Strecke habe ich übrigens schon länger nichts mehr gehört, wahrscheinlich wird das derzeit nicht weiter verfolgt.

Den Stadtradtsbeschluss gegen Oberflächen-U-Bahnen gibt's laut Lazarus, ich habe es nicht weitergehend überprüft, gehen mir mal davon aus, dass er Recht hat.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21341
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

die restliche U6 Nord in den Tunnel zu verlegen, scheint aber kein Thema mehr zu sein. Sonst würde man dort net so aufwendig die Bahnhöfe sanieren

@ TramPolin

solche Beschlüsse kann man zwar aufheben, aber ich wüsste eh net, wo man heute noch ne U-Bahn an der Oberfläche bauen könnte. Das dürfte eh gegessen sein.

Pläne für eine Verlängerung der U5 Ost gabs tatsächlich mal, die sind aber aufgrund der Fahrgastprognosen längst beerdigt worden
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
19er
Foren-Ass
Beiträge: 78
Registriert: 21 Jul 2006, 11:45

Beitrag von 19er »

In den Vorkriegsplanungen war die 23er-Trasse ohnehin Teil der Nord-Süd-S-Bahn von Freimann zum Südbahnhof. Scheinbar war das noch nicht ganz vergessen, wie man die Brücke an der Domagkstraße gebaut hat (wann war das?). Die würd sonst an dieser Stelle und in dieser Dimension ziemlich sinnlos sein.
Die Planung der Nord-Süd S-Bahn war m.W. von Wolfrathshausen (damals Vorortbahn) bis Harras und ab Harras unterirdisch bis Freimann, genau der heutigen U 6 entsprechend.

Die Brücke an der Domagkstraße dürfte die Dimension aufgrund der damaligen Güterbahnstrecke, die zum Schwabinger Güterbahnhof verlief, haben.
mq-
Eroberer
Beiträge: 63
Registriert: 16 Mai 2007, 16:58

Beitrag von mq- »

19er @ 11 Aug 2007, 11:14 hat geschrieben:Die Planung der Nord-Süd S-Bahn war m.W. von Wolfrathshausen (damals Vorortbahn) bis Harras und ab Harras unterirdisch bis Freimann, genau der heutigen U 6 entsprechend.
Ursprünglich war meines Wissens schon die direkte Verbindung von Schwabinger Güterbahnhof und Südbahnhof geplant. Im Dritten Reich war die Stadtplanung dann eh ganz anders: Der Südbahnhof wär an den Harras gekommen und in Freimann wär die Nordstadt entstanden. Die Isartalbahn ist damals noch nicht am Harras vorbeigekommen, mag aber sein, dass das im Zug der Südringverlegung geplant war.

PS: Jedenfalls sollte die Strecke über den Stachus statt den Marienplatz führen.
19er @ 11 Aug 2007, 11:14 hat geschrieben:Die Brücke an der Domagkstraße dürfte die Dimension aufgrund der damaligen Güterbahnstrecke, die zum Schwabinger Güterbahnhof verlief, haben.
Die Frage ist, ob damals der Schwabinger Güterbahnhof überhaupt noch existiert hat bzw. eine langfristige Perspektive gehabt hat. Nur für die Anbindung des Industriegebiets an der Neusser Straße hätte sich ein zweigleisiger Ausbau sicher nicht gelohnt und eine höhengleiche Querung hätte dann für so eine Straße auch gereicht.
eherl2000
Haudegen
Beiträge: 577
Registriert: 05 Mär 2007, 17:41
Wohnort: München

Beitrag von eherl2000 »

Die Brücke an der Domagkstr. wurde in den 60er Jahren gebaut. Damals bestand noch der Güterbf. Schwabing und dazu eine Menge Gleisanaschlüsse wie städt. Steinlager, Montana Kohlenhandlung, ein Tanklager usw. Wo heute "Schwabing am See" steht, war vorher Industriegebiet, u.a. war hier auch der Betriebshof 4 der Straßenbahn und das noch stehende "Walmdachhaus" (steht unter Denkmalschutz) war das Verwaltungsgebäude.
eherl2000
Haudegen
Beiträge: 577
Registriert: 05 Mär 2007, 17:41
Wohnort: München

Beitrag von eherl2000 »

Die Bahnbrücke über die Schenkendorfstr. (Mittlerer Ring) hatte Widerlager für ebenfalls zwei Gleise. Vermutlich hat man vorsichtshalber einmal Platz für ein zweites Gleis gelassen. Die Brücke an der Domagkstr. wurde in den 60er Jahren gebaut. Damals bestand noch der Güterbf. Schwabing und dazu eine Menge Gleisanaschlüsse wie städt. Steinlager, Montana Kohlenhandlung, ein Tanklager usw. Wo heute "Schwabing am See" steht, war vorher Industriegebiet, u.a. war hier auch der Betriebshof 4 der Straßenbahn und das noch stehende "Walmdachhaus" (steht unter Denkmalschutz) war das Verwaltungsgebäude.
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 11 Aug 2007, 09:36 hat geschrieben: Man muss aber bedenken, dass sie wegen der Stromschiene vollständig eingezäunt werden muss. Um ein Queren zu ermöglichen, müssen dann einige Unterführungen und Brücken zusätzlich gebaut werden, was ein halbes  Vermögen verschlingen dürfte.
Gerade hier sehe ich das nicht so kritisch wie du. Die Tram23 Strecke war eh schon jahrzehntelang eine Grenze im Stadtbereich, wo sich westlich und oestlich davon alles unterschiedlich entwickelt hat. ok, im Osten wird nun mit der parkstadt und der Funkkaserne alles neu geplant, aber im Westen ist fast eh alles verbaut, so dass man abseits einer Strasse eh nicht queren moechte, bzw nur auf abgegrenztes Gebiet stossen wuerde.

Zum Queren noch. Eine Bruecke ueber dem Mittleren Ring wird ja sowiso gebaut. Eine Unterfuehrung unter der Domagstr. gibt es schon. Die einzigste Strassenquerung, die dann noch fehlen wuerde, waere die Karl Weinmair Strasse. Allerdings habe ich das Gefuehl, dass wegen den beginnenden Bauten dort, diese Strasse auch von der Strassenbahn nicht ebenerdig gequert werden soll, sondern per Bruecke? (Kann das jemand bestaetigen, bzw verneinen?) Jedenfalls wuerde maximal eine Querung fehlen, so viel ist das nicht, und die Rede ist auf keinem Fall von mehreren Unterfuerungen und Bruecken.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 11 Aug 2007, 10:36 hat geschrieben: Pläne für eine Verlängerung der U5 Ost gabs tatsächlich mal, die sind aber aufgrund der Fahrgastprognosen längst beerdigt worden
Schade, das wäre eine sehr interessante Strecke.

Immerhin würde man das Isar Center anschließen, das eminent beliebte Spaßbad, eine Wohngegend und einige größere Firmen.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist unweit des Sportparks auch ein Ikea, dem man eine eigene Buslinie spendiert hat. Die Verhältnisse haben sich also geändert. Allerdings, wer fährt mit der U-Bahn zu Ikea, wenn es doch dann Schraubst-Du-noch-oder-wohnst-Du-schon-Möbel zu transportieren gilt? Außerdem habe ich keine Lust, dann in der Quiddestraße ein paar Bretter entgegen geschleudert zu bekommen, die sich selbstständig machen, während das Publikum sich hingesetzt hat, um sich von den Strapazen zu erholen, und die schönen Teile aus den Augen verloren hat? :D

Edit:
LugPaj @ 11 Aug 2007, 12:48 hat geschrieben:Gerade hier sehe ich das nicht so kritisch wie du. Die Tram23 Strecke war eh schon jahrzehntelang eine Grenze im Stadtbereich, wo sich westlich und oestlich davon alles unterschiedlich entwickelt hat. ok, im Osten wird nun mit der parkstadt und der Funkkaserne alles neu geplant, aber im Westen ist fast eh alles verbaut, so dass man abseits einer Strasse eh nicht queren moechte, bzw nur auf abgegrenztes Gebiet stossen wuerde.

Zum Queren noch. Eine Bruecke ueber dem Mittleren Ring wird ja sowiso gebaut. Eine Unterfuehrung unter der Domagstr. gibt es schon. Die einzigste Strassenquerung, die dann noch fehlen wuerde, waere die Karl Weinmair Strasse. Allerdings habe ich das Gefuehl, dass wegen den beginnenden Bauten dort, diese Strasse auch von der Strassenbahn nicht ebenerdig gequert werden soll, sondern per Bruecke? (Kann das jemand bestaetigen, bzw verneinen?) Jedenfalls wuerde maximal eine Querung fehlen, so viel ist das nicht, und die Rede ist auf keinem Fall von mehreren Unterfuerungen und Bruecken.
Selbst wenn man ohne zusätzliche Brücken und Unterführungen auskommt, müsste man zumindest ein paar Radl- und Fußgängerquermöglichkeiten einbauen. Gut, ich kenne die Gegend nicht gut, aber auch beim Verzicht auf solche Bauwerke dürfte die U-Bahn nur marginal billiger kommen und immer noch ein Vielfaches der Tram kosten, ohne echte Vorteile zu bringen. Dass, was man an Umsteigen an der Münchner Freiheit gewinnt, verliert man durch längere Wege in den nördlichen U-Bahnstationen und eine geringe Feinerschließung wieder. Außerdem gäbe es den Nachteil, dass die jetzige U6 Nord zu bestimmten Zeiten schlechter angebunden ist. Wenn man jeden zweiten Zug umlenkt, gibt es außerhalb der Hautverkehrszeit, am Samstag und Sonntag nur alle mageren 20 Minuten einen Zug zum Nordfriedhof und zur Studendenstadt. In die Parkstadt zu den gleichen Zeiten ebenso. Da ist eine Tram im 10-Minuten-Takt (der vermutlich tagsüber zumindest bis 20:30 durchgehend und Samstag und Sonntag tagsüber auch angeboten) wird, lukrativer. Wie gesagt, man nimmt den Leuten ja auch an der derzeitigen U6 Nord Züge weg.

Und jetzt ist es ohnehin zu spät. Glaub mit, eine oberirdische U-Bahn will so gut wie niemand, die Anwohner erst recht nicht. Zu bedenken ist auch, dass Wohnungen und Büros an Wert verlieren, wenn die Gegend in zwei Teile zerschnitten wird. Dadurch wäre auch indirekt Geld verloren gegangen.
Benutzeravatar
Chr18
Kaiser
Beiträge: 1543
Registriert: 24 Jan 2004, 09:58
Wohnort: Trier

Beitrag von Chr18 »

ChristianMUC @ 9 Aug 2007, 19:50 hat geschrieben: Harthof is schon länger weg - ich schätze mal so 1994/5...
Jetzt hast du dich selber verraten und ich weiß jetzt das du nit alle Trampläne hast, weil Harthof ist 21.11.93 still gelegt worde.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Chr18 @ 11 Aug 2007, 13:17 hat geschrieben: Jetzt hast du dich selber verraten und ich weiß jetzt das du nit alle Trampläne hast, weil Harthof ist 21.11.93 still gelegt worde.
Ich glaube, er meinte eher den Abbau der Anlage, nicht die Stilllegung!?!?!? :unsure:
Benutzeravatar
Luchs
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2034
Registriert: 07 Apr 2007, 11:33
Wohnort: München

Beitrag von Luchs »

Es ging aber nicht um die Stillegung sondern um den Rückbau.

Luchs.
mq-
Eroberer
Beiträge: 63
Registriert: 16 Mai 2007, 16:58

Beitrag von mq- »

TramPolin @ 11 Aug 2007, 12:54 hat geschrieben: Selbst wenn man ohne zusätzliche Brücken und Unterführungen auskommt, müsste man zumindest ein paar Radl- und Fußgängerquermöglichkeiten einbauen.
Aber nur da, wo ohnehin die Bahnhöfe sein müssten: Höhe Parzivalplatz / Berliner Straße (bisher keine Querungsmöglichkeit) und an der Anni-Albers-Straße (Querungsmöglichkeit relativ neu und in älteren Planungen zumindest für den MIV nicht vorgesehn, könnte man problemlos wieder abhängen).

PS: Zum Parkdeck am Holiday Inn gibts noch eine Querung, aber das ist ohnehin schon eine Rampe.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

mq- @ 11 Aug 2007, 13:28 hat geschrieben:Aber nur da, wo ohnehin die Bahnhöfe sein müssten: Höhe Parzivalplatz / Berliner Straße (bisher keine Querungsmöglichkeit) und an der Anni-Albers-Straße (Querungsmöglichkeit relativ neu und in älteren Planungen zumindest für den MIV nicht vorgesehn, könnte man problemlos wieder abhängen).
Um den zerschneidenden Charakter zu reduzieren, bedarf es möglicherweise weiterer Quermöglichkeiten, also eventuell auch dort, wo keine Bahnhöfe sind. Bei dem höheren Haltstellenabstand der U-Bahn vielleicht auch sinnvoll, aber wie gesagt, ich bin dort nicht zu Hause, ich kann das daher nur sehr allgemein beantworten.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21341
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

mal ernsthaft, wenn man quer durch Schwabing ne oberirdische U-Bahn-Strecke auch nur in Erwägung ziehen würde,würde sich mit Sicherheit sofort der der Widerstand der Anwohner formieren. Der würde kaum geringer ausfallen als bei der Herzogstrasse
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
mq-
Eroberer
Beiträge: 63
Registriert: 16 Mai 2007, 16:58

Beitrag von mq- »

TramPolin @ 11 Aug 2007, 13:34 hat geschrieben:Um den zerschneidenden Charakter zu reduzieren, bedarf es möglicherweise weiterer Quermöglichkeiten, also eventuell auch dort, wo keine Bahnhöfe sind.
Völlig sinnlos, wenn man auf der anderen Seite sowieso nicht weiterkommt. Langfristig könnte es vielleicht noch eine Durchbindung zur Griegstraße durch das ehemalige Postgelände geben, aber die wär wohl höchstens halböffentlich und u.U. der Nordkopf der Anni-Albers-Straße.

So lang ist die Strecke nicht und die Tram zerschneidet durch die (noch sinnlos erhöhte) Dammlage und vermutlich auch eine zumindest teilweise Abzäunung auch schon stark. Im Osten kommt dann eh die Autobahn und im Westen ist die Durchlässigkeit auch schon sehr mäßig.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 11 Aug 2007, 13:52 hat geschrieben: mal ernsthaft, wenn man quer durch Schwabing ne oberirdische U-Bahn-Strecke auch nur in Erwägung ziehen würde,würde sich mit Sicherheit sofort der der Widerstand der Anwohner formieren. Der würde kaum geringer ausfallen als bei der Herzogstrasse
U-Bahnen sind heiß begehrt und auch bei der CSU beliebt. Man darf halt den Leuten nur sagen, dass sie eine U-Bahn kriegen, nicht, dass sie oberirdisch verläuft :D

Aber das bleibt alles Spekulation, da es viel zu spät für eine U-Bahn ist. Da kann man in 40 Jahren noch mal nachdenken, wenn die Tram das Aufkommen nicht mehr bewältigt, aber soweit wird es vermutlich gar nicht erst kommen.
mq-
Eroberer
Beiträge: 63
Registriert: 16 Mai 2007, 16:58

Beitrag von mq- »

TramPolin @ 11 Aug 2007, 13:56 hat geschrieben: Da kann man in 40 Jahren noch mal nachdenken, wenn die Tram das Aufkommen nicht mehr bewältigt, aber soweit wird es vermutlich gar nicht erst kommen.
Die Tram wird da keinerlei Problem bekommen. Eng wird es da weit vorher im weiteren Verlauf in der U-Bahn. Wenn es nur eine halbe U6 sein soll, schafft die eh nicht mehr als eine Trambahn (eher weniger, wenn man die Trambahn hälftig zum Scheidplatz führt).
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 11 Aug 2007, 16:04 hat geschrieben:schon, aber ich fürchte mal, der 23er ist vorerst die letzte Neubaustrecke. An weitere Projekte glaub ich ehrlich gesagt erst, wenn man da mal zu bauen beginnt und net nur redet wie die letzten 11 Jahre
Weitere Strecken werden kommen. In einem Dorf dauert halt alles länger als in einer Großstadt. :) Komisch, es ist aber so.

Wenn sich die Varios bewährt haben, werden rechtzeitig weitere bestellt, wenn man Bedarf dafür generiert hat.

Wenn der U-Bahnbau demnächst abgeschlossen ist, gibt es sicher wieder mehr politischen Willen, was Schienenmäßiges zu bauen, und das ist halt dann die Bim (was denn sonst). Also, ein wenig Optimismus, bitte! (Sag ich, als alter Pessimist, der eigentlich Realist ist, was aber alle Pessimisten sagen. :D )
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21341
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

naja, der U-Bahn-Bau ist aber noch net abgeschlossen, das kann noch dauern. Da diskutiert man ja auch über neue Strecken, speziell über die nach Pasing (als Ersatz für die 2.Röhre) und über die nach Martinsried
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
mq-
Eroberer
Beiträge: 63
Registriert: 16 Mai 2007, 16:58

Beitrag von mq- »

TramPolin @ 11 Aug 2007, 16:18 hat geschrieben:Wenn der U-Bahnbau demnächst abgeschlossen ist, gibt es sicher wieder mehr politischen Willen, was Schienenmäßiges zu bauen, und das ist halt dann die Bim (was denn sonst).
Es bleiben ja noch Englschalking und Pasing, die (fast) nur an der Finanzierung scheitern. Dann kommt sicher verschärft als Argument gegen die Tram, dass sie der U-Bahn das Geld wegnimmt. Abgesehn davon wird aber vermutlich Englschalking gebaut, falls dort der Flughafenexpress kommt, und Pasing, falls die zweite Stammstrecke nicht kommt. Falls die CSU mal wieder im Stadtrat die Mehrheit hat, wird sie wohl auch mindestens 1 U-Bahn bauen (und eh keine Tram).

Martinsried betrifft die Stadt nicht.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21341
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Martinsried betrifft nur finanziell gesehen die Stadt net, die Plannungen laufen sehr wohl über die Stadt


und Pasing wird wohl immer warscheinlicher, da es für die 2.Röhre ziemlich duster aussieht wegen der Förderfähigkeit
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Oliver-BergamLaim
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6812
Registriert: 26 Nov 2004, 22:15
Wohnort: München

Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Lazarus @ 11 Aug 2007, 16:57 hat geschrieben: Martinsried betrifft nur finanziell gesehen die Stadt net, die Plannungen laufen sehr wohl über die Stadt


und Pasing wird wohl immer warscheinlicher, da es für die 2.Röhre ziemlich duster aussieht wegen der Förderfähigkeit
kannste vergessen, bis in Pasing ne U-Bahn fährt sind die Varios schon wieder ausgemustert
Antworten