S-Bahn München ohne TAV

Alles über die Netze von S-Bahnen
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elba

Beitrag von elba »

423176 @ 30 Aug 2007, 15:02 hat geschrieben: Die Bahn zahlt mal wieder für die Dummheit der Fahrgäste...
Was ist denn das für eine Einstellung? Soll sich die Kunden jetzt den Vorstellungen des Anbieters anpassen? Bisher dachte ich, Dienstleister sollten sich nach den Kunden richten und nicht umgekehrt.


Edmund
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Jean
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Beitrag von Jean »

Was ist denn das für eine Einstellung? Soll sich die Kunden jetzt den Vorstellungen des Anbieters anpassen? Bisher dachte ich, Dienstleister sollten sich nach den Kunden richten und nicht umgekehrt.
Nicht im ÖPNV...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
mtu

Beitrag von mtu »

Unberührt vom eigentlichen Thema möchte ich sagen, dass ich bei diesen "Anti-EBA-Kanon" nicht einstimmen kann. Gäbe es das EBA nicht - ich möchte nicht wissen, wie es um die Sicherheit des (DB)- Schienenverkehrs bestellt wäre. Und das meldepflichtige Ereignisse einfach unterschlagen werden (sofern das stimmt) - da braucht sich das betreffende EVU nicht über eine daraus resultierende härtere Gangart seitens des EBAs wundern.
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

elba @ 30 Aug 2007, 15:51 hat geschrieben: Was ist denn das für eine Einstellung? Soll sich die Kunden jetzt den Vorstellungen des Anbieters anpassen? Bisher dachte ich, Dienstleister sollten sich nach den Kunden richten und nicht umgekehrt.


Edmund
In diesem Fall, hat das ja nichts mit Service oder Dergleichen zu tun, sondern schlicht und einfach mit Leichtsinn der Kundschaft. Das man dann auch als Anbieter sauer wird ist wohl klar. Zumal in Deutschland scheinbar das Motto herrscht, daß man den Leuten die Verantwortung abnimmt und durch solche Aktionen alles sicherer wird, das ist aber leider nicht der Fall, denn die Leute schalten buchstäblich ihren Verstand aus, und das kann nicht im Wohl der Allgemeinheit sein ! ! ! ! ! !

Und zu dem Thema sensibele Türkante:
Der 423 hat in allen Fahrzeugen, einen Einklemmschutz verbaut, dieser funktioniert auch, es gab allerdings 3 Fahrzeuge (423 238, 268, 272) in denen eine andere Türkante (eben die noch sensibelere) eingebaut worden ist, die den Zug auch zwangsbremsen konnte. Das sensiblere Ansprechen der Türkante funktioniert bei diesen 3 Fahrzeugen immer noch, das mit der Zwangsbremsung ist wieder abgestellt worden.

Was mich am EBA nervt ist, daß da scheinbar auch nur noch Leute herumlaufen, die an und für sich von der Technik keine Ahnung haben, der Bescheid zeigt es, denn hier wurde ja wie bereits erwähnt, die Lichtschranke als Gefahr benannt, die Unfälle haben mit der Lichtschranke aber nichts zu tun.

Des Weiteren unterscheidet das EBA gewaltig zwischen DB und Privatbahn (die Landeseisenbahnaufsicht in Bayern hat das EBA auch). Was die DB nicht darf, darf der Private ohne Probleme und das ist ebenfalls wettbewerbsverzerrend ! ! ! ! !
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423176
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Beitrag von 423176 »

elba @ 30 Aug 2007, 15:51 hat geschrieben: Was ist denn das für eine Einstellung? Soll sich die Kunden jetzt den Vorstellungen des Anbieters anpassen? Bisher dachte ich, Dienstleister sollten sich nach den Kunden richten und nicht umgekehrt.


Edmund
Wenn ich mich im Bus nicht festhalte, der Fahrer eine Bremsung einleitet und ich stürze ist es auch mein Pech...und ich würde mich auch nicht mit aller Gewalt an der Tür festkrallen, wenn der Bus grad abfahren wollte.
mtu

Beitrag von mtu »

Es ist, wie es der Zeuge beschrieben hat. Der Selbstdenkprozess wird den Leuten immer mehr abgenommen. Schuld ist daran ist oft das EVU bzw. der Besteller selbst. Ansage der Ausstiegsseite, um nur ein Beispiel zu nennen.
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

mtu @ 30 Aug 2007, 16:53 hat geschrieben: Es ist, wie es der Zeuge beschrieben hat. Der Selbstdenkprozess wird den Leuten immer mehr abgenommen. Schuld ist daran ist oft das EVU bzw. der Besteller selbst. Ansage der Ausstiegsseite, um nur ein Beispiel zu nennen.
Die auch immer vom EVU verlangt wird.
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Beitrag von elba »

Zeuge eines Quietschi's @ 30 Aug 2007, 16:40 hat geschrieben:
In diesem Fall, hat das ja nichts mit Service oder Dergleichen zu tun, sondern schlicht und einfach mit Leichtsinn der Kundschaft. Das man dann auch als Anbieter sauer wird ist wohl klar.
Also ich halte mich nur für begrenzt leichtsinnig, war aber auf TAV und die technische Umsetzung im 423 immer sauer. Als Kunde habe ich auch ein recht sauer zu sein, weil ich ja das Ganze auch noch zahle.

Ob nun eine Firma sauer auf ihre Kunden sein sollte, bezweifle ich. Das ist wie mit den Politikern, die sich ein anderes Volk suchen. Wenn es nicht so klappt, wie es die Firma sich vorstellt, weil die Kunden sich anders verhalten, als die Firma es sich vorstellt, dann muß sie ihre Vorstellungen eben ändern. Eine Firma kann sich nicht andere Kunden suchen, und sie es kann auch nicht Sinn einer Firma sein, den Kunden ein bestimmtes Verhalten anzuerziehen. Es wird natürlich immer wieder versucht und manchmal klappt es sogar. Wenn es nicht klappt, dann muß die Firma halt bei sich was ändern - oder das Business drangeben.

Die DB ist durch ihre Monopolstellung viel zu verwöhnt.

Edmund
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Beitrag von eherl2000 »

Man muss als EVU auch mit dem Dümmsten rechnen und kann sich nicht darauf verlassen, dass alle sich so verhalten, wie es in den Beförderungsbestimmungen steht. Es ist bei Strab und U-Bahn fast normal, durch Ausstrecken des Arms die Tür wieder zu öffnen, was eine nicht mehr zu überbietende Rücksichtslosigkeit ist. Und so machen es diese "besonders liebenswerten" Menschen auch bei der S-Bahn. Und wundern sich dann, wenn es nicht nur nicht klappt, sondern sie auch noch mitgeschleift werden. Natürlich ist dann die "böse Bahn" schuld, was von der Presse dann auch noch bestätigt wird.
Andererseits kann man es nicht zulassen, dass so ein "gestörter" Mensch dann auch noch verunglückt. So musste das EBA einschreiten, denn offensichtlich ist das TAV nicht sicher genug.
elba

Beitrag von elba »

Der SZ-Artikel ist (im Gegensatz zu heute morgen) jetzt online frei verfügbar - http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artike...kel/675/130448/
Die online-Redaktion hat fotomäßig mal wieder zu tief ins Archiv gegriffen.

Edmund

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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Hier klicken zu SZ

sollte nun richtige Links sein, vorher fehlerhaft da "..." steht.
Bei den Zwischenfällen im Mai und August waren ein 57-jähriger Mann sowie ein elfjähriger Schüler in S-Bahn-Türen eingeklemmt und vom anfahrenden Zug mitgeschleift worden - unbemerkt von den technischen Sicherungssystemen, die in einem solchen Fall eigentlich das Losfahren verhindern müssten. Gerettet wurden beide durch das rasche Eingreifen anderer Fahrgäste, die rechtzeitig die Notbremse zogen.
Wenn ich so Bericht lese, kann ich und stimme EBA-Verhalten zu. Es könnte auch bei mir oder dir oder jemand passiert. Also Sicherheit geht vor. ET 420 haben wir keine Problem, da Tf oder "Assistent :P" rausschauen muss
elba

Beitrag von elba »

Dol-Sbahn @ 30 Aug 2007, 19:39 hat geschrieben: Hier klicken zu SZ

sollte nun richtige Links sein, vorher fehlerhaft da "..." steht.
Danke. Habe mich irgendwie wieder von der Forensoftware übertölpeln lassen. :(
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Dol-Sbahn @ 30 Aug 2007, 19:39 hat geschrieben: Wenn ich so Bericht lese, kann ich und stimme EBA-Verhalten zu. Es könnte auch bei mir oder dir oder jemand passiert. Also Sicherheit geht vor. ET 420 haben wir keine Problem, da Tf oder "Assistent :P" rausschauen muss
Wenn du den Beitrag des Quietschie-Zeugen gelesen hättest, hättest du auch gelesen dass sich diese Vorfälle auf mit dem ach so tollen Lichtschrankengitter nicht verhindern ließen... :)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von JeDi »

Naja - das ach so sichere TAV wird mal wieder verboten... Ich glaub, das haddemerschon...

Zu den Studentenabfertigern: AFAIK gibts sowas bei den 420-S-Bahnen...
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

chris @ 30 Aug 2007, 20:09 hat geschrieben: Wenn du den Beitrag des Quietschie-Zeugen gelesen hättest, hättest du auch gelesen dass sich diese Vorfälle auf mit dem ach so tollen Lichtschrankengitter nicht verhindern ließen... :)
Ja ich weiß, es gab auch Unfälle mit ET420. Bei ET423 zweimal und im Mai und im August. Sicher mehr, da Fahrgäste sich nicht melden. Wie viel Unfälle haben wir mit ET420? Das wäre vielleicht interessante Vergleich, ob EBA sich überzogen verhält oder nicht.
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

Das EBA reagiert damit auch darauf, daß seitens des EVUs ein Vorfall trotz Meldepflicht nicht gemeldet wurde. Daher geht nun das EBA davon aus, daß es zu mehreren Vorfällen dieser Art gekommen ist und hat diese Schritte nun eingeleitet.

Ich finde es gut, wenn der TF wieder seinen Kontrollblick machen muß, dass erhöht doch wieder etwas die Sicherheit. Und ein "Zurückbleiben bitte" hat noch nie geschadet, da wissen die Leute wenigstens dass der Zug jetzt abfährt. Ich würde den Achtungspfiff auch gleich wieder bei der Gelegenheit mit einführen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

MisterH @ 30 Aug 2007, 15:12 hat geschrieben: Und wenn schon so Änderungen gefordert werden, sollte eine dem entsprechende Überganszeit vorhanden sein, so nach dem Motto, dass ab 01.09 bei allen 423 das Lichtgitter Vorraussetzung ist, um durch die "Hauptuntersuchung" zu kommen.


Dadurch würde die Bahn auch gezwungen, das TAV-Problem zu beheben, ohne dass so Probleme auftreten...
Das EBA sieht scheinbar in TAV eine unmittelbare Sicherheitslücke - nachdem auch in letzter Zeit einige Unfälle passiert sind. Nachdem die Bahn seit Jahren groß erklärt dass sie die Türen verbessern, sicherer machen usw. und seitdem außer ein paar Prototypen rein gar nichts passiert ist find ich den Schritt schon nachvollziehbar. Nachdem das EBA nach den UNfällen das wohl als akute Gefahr ansieht ist es für mich schon nachvollziehbar dass Sofortmaßnahmen angeordnet wurden. Und gar so überraschend kommt das Verbot nun auch wieder nicht.
Zeuge eines Quietschi's @ 30 Aug 2007, 16:40 hat geschrieben:In diesem Fall, hat das ja nichts mit Service oder Dergleichen zu tun, sondern schlicht und einfach mit Leichtsinn der Kundschaft.
Für die Leute die mit aller Gewalt beim Zwangsschließen die Tür wieder aufdrücken kann ich da nur zustimmen. Aber der Ottonormalbahnfahrgast, der weiß, dass die Tür durch irgendeine Lichtschranke reversiert wenn man einsteigt, weiß nicht zwangsläufig auch wo die Lichtschranke ist. Wenn man jetzt z.B. versucht mit der Hand diese zu unterbrechen (mim Öffnentaster gehts ja nicht wenn die Tür im Schließen ist, und warten bis sie ganz geschlossen ist ist auch nicht so toll) kanns ohne bösen Vorsatz passieren dass man eingeklemmt wird. Genauso lassen sich noch jede Menge andere Szenarien vorstellen.
Der 423 hat in allen Fahrzeugen, einen Einklemmschutz verbaut, dieser funktioniert auch
Ein Einklemmschutz, der dünnere Unterarme (und teilweise auch noch mehr) nicht erkennt halte ich nicht für funktionsfähig - und erst recht nicht für sicher.
chris @ 30 Aug 2007, 20:09 hat geschrieben:Wenn du den Beitrag des Quietschie-Zeugen gelesen hättest, hättest du auch gelesen dass sich diese Vorfälle auf mit dem ach so tollen Lichtschrankengitter nicht verhindern ließen...  :)
Nachdem das Lichtschrankengitter deutlich näher an der Tür montiert ist als die bestehende Lichtschranke und auch über die ganze Höhe sollte die Hand von eingeklemmten Personen diese denke ich schon unterbrechen. Wenn nur die Fingerspitze eingeklemmt ist kann man selbigen ja auch wieder rausziehen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

420er Vorserie @ 30 Aug 2007, 21:17 hat geschrieben: Und ein "Zurückbleiben bitte" hat noch nie geschadet, da wissen die Leute wenigstens dass der Zug jetzt abfährt. Ich würde den Achtungspfiff auch gleich wieder bei der Gelegenheit mit einführen.
Muss der Schließvorgang denn ab Samstag durch ein "ZURÜCKBLEIBEN" angekündigt werden???
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

420er Vorserie @ 30 Aug 2007, 21:17 hat geschrieben: Und ein "Zurückbleiben bitte" hat noch nie geschadet, da wissen die Leute wenigstens dass der Zug jetzt abfährt. Ich würde den Achtungspfiff auch gleich wieder bei der Gelegenheit mit einführen.
Haben zurückbleiben bitte und Achtungspfiff net die gleiche Funktion?

Hier denken übrigens viele Reisende, dass Zurückbleiben bitte das glaiche wie Einsteigen bitte heißt...
VT 609

Beitrag von VT 609 »

JeDi @ 30 Aug 2007, 21:27 hat geschrieben: Hier denken übrigens viele Reisende, dass Zurückbleiben bitte das glaiche wie Einsteigen bitte heißt...
Nicht nur bei euch. Auch in München wird das leider von manchen Fahrgästen so mißverstanden. Mittlerweile haben sich aber einige Aufsichten angewöhnt, diese Fahrgäste via Bahnsteiglautsprecher zurechtzuweisen: "Zurückbleiben heißt Zurückbleiben und nicht Einsteigen!"
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Beitrag von ET 423 »

Dol-Sbahn @ 30 Aug 2007, 20:13 hat geschrieben: Wie viel Unfälle haben wir mit ET420? Das wäre vielleicht interessante Vergleich, ob EBA sich überzogen verhält oder nicht.
Es gab auch beim 420 einige Unfälle, AFAIR sogar tödlich, trotz Rausschauerei. Und das ist eben die Krux. 100%ige Sicherheit erreicht man nie, eben auch nicht mit dem tollen Lichtgitter. Denn für 100%ige Sicherheit müßten die Lichtschrankensensoren auf ganzer Länge in der Tür untergebracht werden. Da das aber konstruktionsbedingt nur schwer möglich ist (bzw. unmöglich - man müßte alle Türen austauschen) und extrem störanfällig wäre (Dreck zwischen den dünneren Gummiwulsten, verhädderter Gummi, etc.), bleibt nur die Kompromißlösung übrig; aber auch das wird dauern. Alleine in München müssen hierfür noch 5664 Türen umgerüstet werden, was 11328 Lichtschrankenleisten entspricht; von den Modifikationen der Elektrik mal zu Schweigen. Und das wird dauern, Zeit und Geld kosten. Von daher wird eben als Übergangslösung die Uromamethode gewählt.
Und ein "Zurückbleiben bitte" hat noch nie geschadet, da wissen die Leute wenigstens dass der Zug jetzt abfährt.
Genau, und machen noch schnell huschhusch und versuchen, in die sich schließenden Türen zu laufen bzw. die Türen am zulaufen zu hindern durch Hineinstrecken von viel zu dünnen Gegenständen oder Gliedmaßen, womit wir wieder bei den Unfällen wären.
Das "zurückbleiben bitte" hat mittlerweile nur noch rechtlichen Hintergrund, als Absicherung für das Personal, um im Falle des Falles sagen zu können, man hat durchgesagt, daß die Türen geschlossen werden. Aber den Effekt, daß die Leute dann (brav) zurückbleiben und sich von den Türen fernhalten, das kann man lange suchen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von 420er Vorserie »

JeDi @ 30 Aug 2007, 21:27 hat geschrieben:Hier denken übrigens viele Reisende, dass Zurückbleiben bitte das glaiche wie Einsteigen bitte heißt...
Darum ja auch der Pfiff. Der ist international Verständlich und er ist gerade im Tunnel besser wahrnehmbar als irgendwelches Gemurmel wenn z.B. grad mal zwei Langzüge mit laufender Klima am Bahnsteig stehen.
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

JeDi @ 30 Aug 2007, 21:27 hat geschrieben:Hier denken übrigens viele Reisende, dass Zurückbleiben bitte das glaiche wie Einsteigen bitte heißt...
Das zeigt ja, wie die Menschen denken, weil sie nicht merken, daß "Bitte zurückbleiben" mit dem "Bitte einsteigen" nichts zu tun hat. Außerdem forumulieren die Tf das Wort klar genug, daß sie das verstehen können, daß sie nicht einsteigen sollen, weil die Tf die Türen schließen wollen.

Also echt, das ist es, was einem die Sprache wegbleibt. :angry: :o
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Beitrag von 420er Vorserie »

ET 423 @ 30 Aug 2007, 21:31 hat geschrieben:Das "zurückbleiben bitte" hat mittlerweile nur noch rechtlichen Hintergrund, als Absicherung für das Personal, um im Falle des Falles sagen zu können, man hat durchgesagt, daß die Türen geschlossen werden. Aber den Effekt, daß die Leute dann (brav) zurückbleiben und sich von den Türen fernhalten, das kann man lange suchen.
Ich wär ja eh für die radikale Methode. An die Türen Messer oder Nägel anbauen, da rennt keiner mehr in eine sich schlißende Türe. Schaut halt nur dumm aus, wenn ein Arm oder Fuß dann am Bahnsteig bzw. im Zug liegt. Aber nur so würden es die Leute wieder lehrnen.
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Beitrag von konsti »

Vieleicht wär auch ein Signalton, wie bei der Baureihe 4020 der S-Bahn Wien sinvoll. Dort laufen die Türen auch nach einer Zeit automatisch zu. Werden die Türen aber verriegelt, ertönt kurz eine Signalhupe. Aber Wien kann man nicht mit München vergleichen, da die S-Bahn Wien mit Zugbegleitern abgefertigt wird. (Und bei den Tauben Fahrgästen hilfts auch nichts...)
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Beitrag von JeDi »

konsti @ 30 Aug 2007, 21:41 hat geschrieben: Vieleicht wär auch ein Signalton, wie bei der Baureihe 4010 der S-Bahn Wien sinvoll. Dort laufen die Türen auch nach einer Zeit automatisch zu. Werden die Türen aber verriegelt, ertönt kurz eine Signalhupe. Aber Wien kann man nicht mit München vergleichen, da die S-Bahn Wien mit Zugbegleitern abgefertigt wird. (Und bei den Tauben Fahrgästen hilfts auch nichts...)
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Beitrag von konsti »

Ups, sorry, korrigiert.
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

Boris Merath @ 30 Aug 2007, 21:24 hat geschrieben: Nachdem das Lichtschrankengitter deutlich näher an der Tür montiert ist als die bestehende Lichtschranke und auch über die ganze Höhe sollte die Hand von eingeklemmten Personen diese denke ich schon unterbrechen. Wenn nur die Fingerspitze eingeklemmt ist kann man selbigen ja auch wieder rausziehen.
Reden wir vom gleichen Lichtgitter??? Also wirklich näher ist es dennoch nicht und die Unfälle wären trotz Lichtgitters passiert.
Interessant ist auch, daß die Person, die in Gronsdorf sich selbst eingeklemmt hat, der Enkel eines ex-OB's von München ist.
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Also wie es aussieht, wird ab 1.Sept wohl die neue Regelung. Aber ich glaube, es gilt nicht nur für München, sondern alle, wer ET423 hat...? Also Stuttgart, FFM, NRW, etc. ?
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

Dol-Sbahn @ 30 Aug 2007, 23:06 hat geschrieben: Also wie es aussieht, wird ab 1.Sept wohl die neue Regelung. Aber ich glaube, es gilt nicht nur für München, sondern alle, wer ET423 hat...? Also Stuttgart, FFM, NRW, etc. ?
Ja richtig, wie ich bereits schrieb gilt es für alle 423 ! ! ! Also (S) München [DB], (S) Stuttgart [DB], (S) Rhein-Main [DB], (S) Rhein-Ruhr [DB] haben alle das gleiche Problemchen. Aber wie gesagt wurde schonmal erwähnt. ;)
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