Sicherung von Bahnübergängen

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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Hallo zusammen!

Heute nachmittag bin ich mit der S-Bahn nach Dortmund gefahren und unmittelbar vor dem Haltepunkt (bis Mai 2006 Bahnhof) Dortmund-Kruckel hielt der Zug, fuhr weiter und unmittelbar vor dem Bahnübergang hielt er nochmal. Er pfiff und fuhr langsam über den Bahnübergang. Daß man das bei defekten Schranken machen mußte, wußte ich. Aber die Schranken waren geschlossen. Gibt es noch andere Gründe, die dafür sorgen, daß ein Zug einen Bahnübergang nur langsam überqueren darf?

PS: Es standen DB-Mitarbeiter in Warnweste an dem Bahnübergang rum.
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ruhri
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 7 Sep 2007, 14:53 hat geschrieben: Hallo zusammen!

Heute nachmittag bin ich mit der S-Bahn nach Dortmund gefahren und unmittelbar vor dem Haltepunkt (bis Mai 2006 Bahnhof) Dortmund-Kruckel hielt der Zug, fuhr weiter und unmittelbar vor dem Bahnübergang hielt er nochmal. Er pfiff und fuhr langsam über den Bahnübergang. Daß man das bei defekten Schranken machen mußte, wußte ich. Aber die Schranken waren geschlossen. Gibt es noch andere Gründe, die dafür sorgen, daß ein Zug einen Bahnübergang nur langsam überqueren darf?

PS: Es standen DB-Mitarbeiter in Warnweste an dem Bahnübergang rum.

Na, wer weiß? Vielleicht waren die gerade dabei, die Schranken oder irgendwelche Kabel zu klauen? Du weißt doch: Nicht jeder, der in Warnweste über Bahngleise läuft, arbeitet tatsächlich für die Bahn.
ropix
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Beitrag von ropix »

Ja. Nicht jeder Bahnübergang dessen Schranken geschlossen sind ist auch zu :)

Das klingt sehr nach folgendem Problem:
Der BÜ ist zwar zugegangen, hat aber aufgrund eines Defekts (oder Wartungsarbeiten) der Signaltechnik oder seinen eigenen Überwacherlogik (z.B. mit weißen Blinklicht) nicht melden können dass er geschlossen ist. Sehr beliebt ist dieses Spielchen bei unserem ESTW-Bü auf der S8 im Wald.

Dann muss der Tf davon ausgehen dass der BÜ nicht geschlossen ist. Ist er es dann dennoch hat er halt glück gehabt. Wobei zum Teil muss dann trotzdem die HET verwendet werden - da heists dann aussteigen und dem geschlossenen BÜ per Taster mitteilen dass man ihn gerne geschlossen hätte :D (oder verwechsle ich da grad was???)
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Ausgestiegen ist er nicht. Aber er hielt an, hupte und fuhr dann langsam rüber.
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Beitrag von JeDi »

Larry Laffer @ 7 Sep 2007, 21:01 hat geschrieben: Ausgestiegen ist er nicht. Aber er hielt an, hupte und fuhr dann langsam rüber.
Automatik-HET?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Larry Laffer @ 7 Sep 2007, 21:01 hat geschrieben: Ausgestiegen ist er nicht. Aber er hielt an, hupte und fuhr dann langsam rüber.
Es kann sein, dass dem zuständigen Fdl eine Störung gemeldet wurde und dieser dem Fdl dann einen Befehl erteilt hat.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Genauso gings auch bei den Wolzacher Sonderfahrten teilweise wenn er über ungesicherte BÜs bei Hauptstraßen gefahren ist, hat er kurz angehalten und links und rechts geschaut.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

josuav @ 7 Sep 2007, 21:36 hat geschrieben: Genauso gings auch bei den Wolzacher Sonderfahrten teilweise wenn er über ungesicherte BÜs bei Hauptstraßen gefahren ist, hat er kurz angehalten und links und rechts geschaut.
Ja - das stand aber auch in Fplo so drin...aber das ist ja planmäßig so.
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MisterOJ
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Beitrag von MisterOJ »

Hallo,

im Zusammenhang mit einem technisch durch Schranken gesicherten Fußgänger-Bahnübergang wurde die "bayrische Lösung" ins Spiel gebracht.

Hintergrund:

Der BÜ ist beiderseits gleisparallel mit Geländern versehen, so dass im Gleisbereich befindliche Personen im Einschaltfall event. zwischen den Schranken eingeschlossen werden könnten und keine Fluchtmöglichkeit hätten.
Die bayrische Lösung soll eine verkürzte Schrankenbaumlänge und in der nun entstehenden Lücke eine Art nach außen aufklappbares Tor beinhalten.
Hersteller, Infos o.ä. sind im Netz nicht zu finden. Wer kennt diese Lösung bzw. weiß mehr darüber?

Danke
OJ
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Mhhh, also bei Halbschranken gibt es immer die Möglichkeit zu "flüchten". Und bei Vollschranken, also bei vollständiger Verriegelung, ist doch sowieso der Fahrdienstleiter oder ein Schrankenwärter zuständig, d.h. der Bahnübergang wird erst nach vollständiger Räumung geschlossen. Oder irre ich mich?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Da steht tatsächlich Automatik-HET an dem Bahnübergang, also vermutlich wurden die Schranken erst geschlossen, als der Zug stand.

Der Bahnübergang Harkortstraße in Dortmund-Barop verfügt über die aktuelle Technik. Erst im Mai 2006 wurden hier moderne Halbschranken eingebaut, bis dahin wurde der Bahnübergang noch vom Fahrdienstleiter Dortmund-Barop bedient. Der Bahnhof wurde zum Haltepunkt, der Bahnübergang automatisiert.
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Beitrag von ropix »

Larry Laffer @ 11 Sep 2007, 19:04 hat geschrieben:Mhhh, also bei Halbschranken gibt es immer die Möglichkeit zu "flüchten". Und bei Vollschranken, also bei vollständiger Verriegelung, ist doch sowieso der Fahrdienstleiter oder ein Schrankenwärter zuständig, d.h. der Bahnübergang wird erst nach vollständiger Räumung geschlossen. Oder irre ich mich?
Ja, bei Vollschranken-BÜ schaut in der Regel ein Bediensteter nach ob der BÜ geräumt ist und macht dann erst die letzten beiden Schranken zu. Es gibt wohl aber auch Vollschranken-BÜ mit rein technischer Überwachung (Radar-Freimeldung)???

Halbschranken werden aber weniger zum flüchten als viel mehr zum Umfahren genutzt.
MisterOJ @ 11 Sep 2007, 17:13 hat geschrieben:zwischen den Schranken eingeschlossen werden könnten und keine Fluchtmöglichkeit hätten.
Fluchtmöglichkeiten gibt eigentlich immer. Der Schienenweg wird im Normalfall von keiner Schranke blockiert und ist bis zum eintreffen des Zuges benutzbar. Die Umläufe die ich kenne könnte man so also umgehen.

Nein, Scherz beisteite. Ich kenne das nicht, aber ein Tor das sich wegklappt klingt so als würde es der normal-dummi (und vor allem diese Spezies trifft man gerne mal auf der falschen Seite geschlossener Schranken an) nich schnell genug finden :(

/edit: das verlorene rein wieder eingefügt
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Es gibt wohl aber auch Vollschranken-BÜ mit technischer Überwachung (Radar-Freimeldung)???
Pfaffenhofen/Reisgang hat 'ne Kameraanlage, wenn's keine Attrappen sind. Ich nehme an der zugehörige Monitor steht beim Fdl im Bahnhof, von wo aus die Schranken bedient werden müssten. Der Posten am Bü ist ja seit längerem nur ein Haufen rostendes Altmetall.
ropix
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Beitrag von ropix »

Ja, das ist die Standard-Methode. Kamera mit der der FDL, Bü-Wärter oder sonstwer den Bü einsehen kann. Dieses Radar-Zeugs sieht aus wie ein Dinosaurier-Ei am Straßenrand (und hinter den Schranken :D )
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

MisterOJ @ 11 Sep 2007, 17:13 hat geschrieben:Die bayrische Lösung soll eine verkürzte Schrankenbaumlänge und in der nun entstehenden Lücke eine Art nach außen aufklappbares Tor beinhalten.
Hersteller, Infos o.ä. sind im Netz nicht zu finden. Wer kennt diese Lösung bzw. weiß mehr darüber?
Also im Raum München kenne ich mehrere Bahnübergänge, bei denen es neben der Schranke ein Drehkreuz als Fluchtweg für eingeschlossene Fußgänger gibt. Hier mal ein paar Beispiele:

Bild
Pullach Gartenstadt

Bild
Wolfratshausen (zugegeben etwas schwer zu erkennen auf dem Foto, links vorne und rechts hinten)

Bild
Neubiberg

Außerdem fällt mir noch der Bü an der Balanstraße ein, da hab ich aber grad kein Foto zur Hand.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von ET 423 »

Es gibt auch BÜ-Anlagen, die keine HET haben. Somit bleibt nur die Sicherung "Vor BÜ anhalten, Achtungspfiff geben, auf den Straßenverkehr achten, mit Schrittgeschwindigkeit bis BÜ-Mitte und dann BÜ zügig überqueren und räumen". :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Bat »

... . Es gibt wohl aber auch Vollschranken-BÜ mit rein technischer Überwachung (Radar-Freimeldung)???
Potsdam Medienstadt-Babelsberg z.B..
Radar (Dinosaurierei :lol: ) + 3 Reflektoren. Dauerhafte Überwachung des BÜ auf Räumung während des Schließens und der Fahrtstellung der vorliegenden Signale.
Wenn da also einer eben rasch noch drüber rennt, wirds Rot!
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
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Beitrag von ET 423 »

Bat @ 12 Sep 2007, 09:29 hat geschrieben: Wenn da also einer eben rasch noch drüber rennt, wirds Rot!
Dann könnte man den Verkehr hier auf den Strecken einstellen... <_<
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Bat »

:lol:

Eben dieses Problem hat zu massiver Mehrarbeit für den ehemaligen BGS geführt. Inzwischen hat es sich aber unter der ortsansässigen Bevölkerung herumgesprochen, dass es relativ teuer ist keine Geduld zu haben! B)
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VT 609

Beitrag von VT 609 »

Ich habe die beiden Themen verschmolzen, die sich mit der Sicherung von Bahnübergängen befassen.
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MisterOJ
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Beitrag von MisterOJ »

Hallo nochmal,

dank der vielen Rückmeldungen, konstruktiven Hinweise und Fotos möchte ich mich nochmal Rückmelden....

Die Besonderheit bei meinem BÜ besteht darin, dass dicht neben dem Gleis eine Straße verläuft - abgetrennt mittels einer Schutzplanke. Lediglich im Bereich des Fußgänger-BÜ gibt´s da eine kleine Lücke.
Daher die Verwendung von 3/4-Schranken für die Fußgänger, damit diese im Gefahrfalle doch noch vom Gleis "runter" kommen.
Die Idee mit den einseitig beweglichen Toren/Klappen rührt aus der Befürchtung, dass bei nur 3/4-Schranken einige Fußgänger diese umgehen...

Gut fand ich die Idee der Kombination von Schranken und Drehkreuz als Fluchtmöglichkeit.

OJ
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Montag wurde am Bahnübergang Stockumer Straße am Hp Witten-Annen Nord eine ältere Dame eingeschlossen, die allerdings unter den Schranken herklettern konnte. Da hat wohl der Fahrdienstleiter in Witten nicht richtig geguckt - bis mal was passiert. :angry:
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@Larry Laffer

Die Sicherung des BÜ durch den Lokführer und/oder Zugbegleitpersonal kann verschiedene Ursachen haben:

1. Die Einschaltdauer wurde überschritten. Das ist immer dann der Fall, wenn der Zug zwischen Einschaltkontakt und BÜ länger als 20s verweilte, durch Halt oder sehr langsame Fahrt. Dann können die Schranken sich nämlich wieder öffnen! Dieser Auftrag erstreckt sich auf alle noch folgenden BÜs, die mit dem ersten Einschaltkontakt geschaltet wurden.
2. Durch Störungen und/oder Bauarbeiten. Der Auftrag erfolgt in diesen Fällen im Allgemeinen durch einen schriftlichen Befehl des Fahrdienstleiters.
3. Durch ein vor dem BÜ befindliches Überwachungssignal. Der Auftrag für den Lokführer resultiert hier aus dem entsprechenden Signalbild.

Wie wird gesichert?

1. Mit AutoHET. Das ist ein unmittelbar vor dem BÜ befindlicher Einschaltkontakt oder eine Leiterschleife, welche/r mit Schrittgeschwindigkeit zu befahren ist. Dabei wird der Übergang technisch gesichert. Der Lokführer muss dazu aber nicht aussteigen.
2. Mit HET (Hilfseinschalttaste). Das ist ein unmittelbar vor dem BÜ befindlicher Einschaltkontakt, der vom Lokführer mittels eines speziellen Schlüssels in dem dafür vorgesehenen Schlüsselschalter geschlossen wird. Hierzu muss der Lokführer den Zug kurz verlassen und zu besagtem Schlüsselschalter laufen. Auch hier wird der BÜ technisch gesichert.
3. Manuell. Ist im Zug Zugbegleitpersonal anwesend, so ist dieses verpflichtet, den BÜ zu sichern, indem es sich auf der Straßenmitte postiert und beide Arme quer zur Fahrtrichtung haltend, den Verkehr zum Anhalten bringt. Ist der Lokführer allein, ohne Zugbegleitpersonal, muss er, wie schon beschrieben wurde, auch hier vor dem BÜ anhalten. Nach einem Achtungssignal (Zp1) darf er den BÜ mit Schrittgeschwindigkeit bis zur Straßenmitte befahren und darf dann, zügig beschleunigend, den BÜ verlassen. Hat die Sicherung ein Zugbegleiter durchgeführt, wird er in Straßenmitte natürlich erst wieder aufgenommen.
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Beitrag von mellertime »

ET 423 @ 12 Sep 2007, 09:15 hat geschrieben: Dann könnte man den Verkehr hier auf den Strecken einstellen... <_<
Wieso? Wir haben doch mehrere davon. Z.B. Herrsching Da hab ich es schon mal erlebt, war gerade beim Anfahren, da müssen noch so ein paar Gören über den BÜ und in dem Moment ist das Signal eingefallen. :angry:
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Beitrag von ET 423 »

mellertime @ 29 Oct 2007, 05:31 hat geschrieben: Wieso? Wir haben doch mehrere davon. Z.B. Herrsching Da hab ich es schon mal erlebt, war gerade beim Anfahren, da müssen noch so ein paar Gören über den BÜ und in dem Moment ist das Signal eingefallen. :angry:
Hmm, hab am Herrschinger BÜ noch nie so ne Überwachungseinrichtung gesehen - aber auch nie drauf geachtet. Ich weiß nur von dem "neuen" BÜ in Feldmoching, daß er sowas hat, weshalb auch bei Schneefall jemand dort stehen muß, um den Schnee zu entfernen. Denn da ist zwar alles beheizt, aber die Glasabdeckung vom Sensor nicht, ergo bleibt der Schnee liegen und der BÜ schließt nicht. :lol:
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

@ Fischkutter

Der Zug hielt vor einem roten Signal und ich habe, weil ich im Steuerwagen hinter dem Führerraum saß, mitgehört, wie der Lokführer einen Befehl wiederholte. Der Bahnübergang hat Automatik-HET. Das weiß ich einerseits, weil das auf Schildern am Bahnübergang steht, andererseits weil der Bahnübergang ganz neu ist. Bis Mai 2006 wurde dieser Bahnübergang vom Fahrdienstleiter in Dortmund-Barop bedient, erst als der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut wurde, kamen die heutigen Halbschranken.

Logisch erscheint, daß die Schranken wieder aufgingen, weil sich zwischen Dortmund-Kruckel und Dortmund-Barop eine Langsamfahrstelle befindet. Seit Monaten :rolleyes:
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@ Larry Laffer
Der Zug hielt vor einem roten Signal
Die Ursache dafür ist für die BÜ-Sicherung zweitrangig. Wenn hier eine Abhängigkeit besteht (ist meistens der Fall, wenn sich der BÜ unmittelbar hinter dem Signal befindet) lässt sich das Signal ohnehin nicht auf Fahrt stellen, wenn der BÜ gestört ist. Dann gibt es zusätzlich noch einen Befehl für die Vorbeifahrt am Halt zeigenden Signal oder Ersatzsignal.
Logisch erscheint, daß die Schranken wieder aufgingen, weil sich zwischen Dortmund-Kruckel und Dortmund-Barop eine Langsamfahrstelle befindet.
Dann müsste der Zug aber, solange diese La-Stelle besteht, regelmäßig vor diesem BÜ einen Befehl wegen Zeitüberschreitung erhalten. Ist das so?
Bis Mai 2006 wurde dieser Bahnübergang vom Fahrdienstleiter in Dortmund-Barop bedient, erst als der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut wurde, kamen die heutigen Halbschranken.
Damit wurde aber die Überwachung der Funktion nur an den Fdl "weitergeschaltet", der jetzt für den gesamten Streckenabschnitt zuständig ist. Von diesem Fdl wurde wahrscheinlich auch der Befehl diktiert.
MfG der Fischkutter
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Danke für Deine Erläuterungen, Fischkutter!

Also, ich fahre zwar nicht so oft nach Dortmund, alle paar Wochen, aber bislang habe ich noch nie erlebt, daß der Zug vor dem Bahnübergang anhält. Die den ehemaligen Stellbereich des Stellwerkes Dortmund-Barop ist heute das Stellwerk am Dortmunder Hauptbahnhof zuständig, für den ehemaligen Stellbereich des Stellwerkes Witten-Annen Nord ist heute das Stellwerk am Wittener Hauptbahnhof zuständig. Der Bahnübergang am Haltepunkt Dortmund-Barop ist automatisch mit Halbschranken, in Witten-Annen gibt es weiterhin Vollschranken, gesteuert vom Wittener Hauptbahnhof aus.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Gerade eben habe ich es mal wieder gesehen. Der Bahnübergang Stockumer Straße unweit des Haltepunktes Witten-Annen Nord (KBS 450.5) schließt sich (er hat Vollschranken) und ein älteres Ehepaar ist in den Schranken eingeschlossen. Sowas dürfte doch eigentlich nicht passieren, oder? :rolleyes:

Ich meine, wenn da wirklich mal was passiert, dann aber gute Nacht!
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Larry Laffer @ 18 Apr 2008, 12:19 hat geschrieben: Sowas dürfte doch eigentlich nicht passieren, oder?  :rolleyes:
Warum soll das nicht passieren? Nachdem dem Einschalten des Bahnübergangs leuchtet zunächst die Gelbphase der Ampel, dann die Rotphase. Danach schließt sich bei 2 Schrankenbäumen je Seite der Einfahrbaum, bei BÜ mit lediglich einem Baum je Seite passiert nichts. Mit dem Beginn der Rotphase am BÜ beginnt die sogenannte Räumzeit. Diese wird bei Inbetriebnahme des BÜ festgelegt und ist über Widerstände festgelegt. Erst nach Ablauf dieser Räumzeit - die auch ausreichend dimensioniert ist, dass ein Fussgänger, der gerade mit Beginn der Gelbphase den BÜ betreten hat, diesen wieder verlassen kann - senken sich die Ausfahrbäume, bzw. der einzige Baum der Schrankenanlage. Nun muss der zuständige Schrankenwärter (kann z.B. auch der Fdl des nächsten Bahnhofs sein) durch Hinsehen (direkt oder über Kamera) prüfen, ob der Gefahrraum frei ist. Wenn er das nicht ist, muss er die Ausfahrbäume wieder öffnen, die Leute/Autos etc. rauslassen, die Schranken erneut schließen und dann frei melden. Erst nach der Freimeldung können die dazugehören Signale auf Fahrt gehen.
Seit ein paar Jahren werden einigen Vollschrankenanlagen radarüberwacht, d.h. vor und nach dem Schließvorgang wird geprüft, ob der Gefahrraum frei ist. Erst wenn der Radar den Gefahrraum für frei hält, meldet er sich selbsttätig frei. (kein Einfluss des betreuenden Fdl). Meldet er sich aus unbekanntem Grund nicht frei (Hindernis, Störung, etc.) muss der Fdl die Schranken erneut öffnen und schließen - gibt es immer noch keine Freimeldung, so wird einer BÜ-Störung ausgegangen und der nächste Zug muss auf Befehl 8 (vor dem BÜ anhalten und sichern) den Bereich passieren.
Aus eigener Erfahrung stelle ich die These auf, dass zu 90% nur Leute eingeschlossen werden, die Rotphase der Ampel ignoriert haben...
Aus der eigenen Bilanz: 3x Fussgänger eingesperrt (einer davon noch unter dem sich senkenden Ausfahrbaum in den BÜ gelaufen), 2x Auto eingesperrt, 1x Schrankenbaum auf Motorhaube gedonnert...
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