Cannonballrennen

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Jetzt liest man ja derzeit in den Zeitungen wieder von diesen Cannonballrennen die in regelmäßigen Abständen stattfinden.

Positiv finde ich, dass diese Rennen in Deutschland verboten wurden. Skandalös ist jedoch dass sie scheinbar in England und Belgien sogar Autobahnen für diese reichen Schnösel gesperrt haben, die scheinbar zu viel Geld haben (wie wärs mit ner Luxussteuer?).

Meiner Meinung nach kommen die Herren die in Niederbayern und der Oberpfalz erwischt wurden, viel zu günstig weg, eine kleine Sicherheitsleistung (das tut denen gar nicht weh) und das wars!
Hier müsste man sie mal ein paar Tage einsperren (schadet gerade den verwöhnten Bubis net) und eine Zahlung die diesen Leuten auch weh tut (die man dann für soziale Zwecke hernimmt). Am besten die Autos noch einziehen. Müsste man einfach gesetzlich regeln und schauen was nach dem Grundgesetz möglich ist um diesen Irren zu schaden.

Ebenso finde ich müsste man die Firmen zur Rechenschaft ziehen, die diese Rennen finanzieren und ihr Sponsoring betreiben, da sind ja auch bekannte Marken dabei. Die müsste man öffentlich an den Pranger stellen, sie unterstützen illegale Autorennen und möglichst auch finanziell zur Rechenschaft ziehen, für Polizeieinsatz und für "Unterstützung von gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr".

Aber diese Rennen zeigen einfach nur dass es Leute gibt die zu viel Geld haben, während andere nicht wissen wie sie über die Runden kommen sollen. Das ist schon sehr fragwürdig.
ergster
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Beitrag von ergster »

Im Prinzip haste ja recht, ich bin auch der Meinung die haben einen an der Waffel. Aber da die ja nicht zu den Polizisten sagen "hey mach schnell ich fahr n Illegales Rennen" können auch nur die normalen Gesetzte angewendet werden wie für alle anderen auch. Es ist zwar mehr oder weniger offensichtlich das die an dem Rennen teilnehmen aber das reicht nicht.

Mich würde es jedenfalls stören wenn die mich wegen ner unachtsamen Gechwindigkeitsübertretung rausfischen und mir dann 100.000 EUR Strafe abnehmen wollen nur weil ich mit meinem getunten Auto blöderweise genau an der Stelle unterwegs war wo die Irren gerade durchkommen.

Erschwerend dazu kommt dann noch die Leute die da mitfahren garnichtmal so sehr aufs gewissen aus sind, sondern das es den meisten reicht mit möglichst vielen und teuren Strafzetteln angeben zu können.

Möglicherweise ist der Grund das Länder dafür Autobahnen gesperrt haben auch einfacvh der die Idioten möglichst schnell und ohne Unfälle aus dem Land wieder herraus zu bekommen da sie sich anderweitig nicht von Ihrem Vorhaben abbringen lassen
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Vollidioten sind diese Teilnehmer bestimmt. Aber kann es illegal sein, mit seinem Auto schnell zu fahren? Offensichtlich nicht. Man kann diese Leute also höchstens wegen zu schnellen Fahrens (Tempolimits) und natürlich gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr (Schneiden und Drängeln und sogar unnötiges Hupen) dran kriegen.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

ruhri @ 18 Sep 2007, 19:23 hat geschrieben: Vollidioten sind diese Teilnehmer bestimmt. Aber kann es illegal sein, mit seinem Auto schnell zu fahren? Offensichtlich nicht. Man kann diese Leute also höchstens wegen zu schnellen Fahrens (Tempolimits) und natürlich gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr (Schneiden und Drängeln und sogar unnötiges Hupen) dran kriegen.
Ein Kölner Gericht hat das Rennen als illegal bezeichnet, also ist es illegal. Ich glaube auch nicht dass man zufällig da reingeraten kann. Wer die Autos sieht, erkennt die sofort an den Werbeaufschriften der Sponsoren, soll ja angeblich u. a. eine dt. Sportartikelfirma dafür zahlen. Und eine Teilnehmernummer haben die sicher auch.
Es wird auch alles im Internet groß angekündigt und breitgetreten.

Es ist nicht illegal mit dem Auto schnell zu fahren, aber es ist illegal ein Rennen zu veranstalten dass darauf abzielt und hier müsste man gesetzlich den Weg dafür ebnen allen Teilnehmern mehr als nur Geldstrafen aufzuerlegen, denn das schockt diese Leute nicht, die haben genug davon.
Oder ist reichen Bürgern in Europa alles erlaubt und als Show für die Bürger gibts ein paar kleine Geldstrafen, worüber jeder dieser Chaoten nur lächelt.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

KBS 855 @ 18 Sep 2007, 21:56 hat geschrieben:Es ist nicht illegal mit dem Auto schnell zu fahren, aber es ist illegal ein Rennen zu veranstalten dass darauf abzielt und hier müsste man gesetzlich den Weg dafür ebnen allen Teilnehmern mehr als nur Geldstrafen aufzuerlegen, denn das schockt diese Leute nicht, die haben genug davon.
Oder ist reichen Bürgern in Europa alles erlaubt und als Show für die Bürger gibts ein paar kleine Geldstrafen, worüber jeder dieser Chaoten nur lächelt.
Geldstrafen werden in Tagessätzen, also angepasst an die individuellen Einkünfte, bemessen. Zöge man bei der Verhängung von Geldstrafen auch vorhandenes Vermögen in die Berechnung mit ein, weil sonst der Täter nur "über die Geldstrafe lächelt", würde man nicht eine Tat bestrafen, sondern darüber hinaus den Umstand, dass jemand Vermögen hat.
Vermögend zu sein ist aber weder strafbar noch illegal.
Es steht Dir frei, selbst ein Vermögen anzuhäufen, um etwaige Geldstrafen, bemessen an Deinem Einkommen, mit einem Lächeln zu bezahlen.
Das Ganze nennt sich Rechtsstaat und unterscheidet ich damit erheblich und dankenswerter Weise von neiderfüllter Willkür.
ergster
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Beitrag von ergster »

KBS 855 @ 18 Sep 2007, 20:56 hat geschrieben: Ein Kölner Gericht hat das Rennen als illegal bezeichnet, also ist es illegal. Ich glaube auch nicht dass man zufällig da reingeraten kann. Wer die Autos sieht, erkennt die sofort an den Werbeaufschriften der Sponsoren, soll ja angeblich u. a. eine dt. Sportartikelfirma dafür zahlen. Und eine Teilnehmernummer haben die sicher auch.
Es wird auch alles im Internet groß angekündigt und breitgetreten.

Es ist nicht illegal mit dem Auto schnell zu fahren, aber es ist illegal ein Rennen zu veranstalten dass darauf abzielt und hier müsste man gesetzlich den Weg dafür ebnen allen Teilnehmern mehr als nur Geldstrafen aufzuerlegen, denn das schockt diese Leute nicht, die haben genug davon.
Oder ist reichen Bürgern in Europa alles erlaubt und als Show für die Bürger gibts ein paar kleine Geldstrafen, worüber jeder dieser Chaoten nur lächelt.
Also, bekannte von mir haben n Pflanzenöl Ralleygolf mit Straßenzulassung mit dem sie halt an Ralleyveranstaltungen teilnehmen. dementsprechend ist der Wagen auch voll mit Sponsorenaufklebern. Und wenn der Wagen jetzt zufällig gerade da wo die bekloppten gerade unterwegs sind negativ auffällt wie willste denn dann zweifelsfrei erkennen, dass der an dem Cannonballrennen teilnimmt oder nicht?

Zwar kein besonders wahrscheinliches Szenario aber denkbar.

Das Rennen ist allein schon deshab Illegal weil es sich um ein nicht genehmigtes Straßenrennen handelt, wenn einer so blöd ist und bei ner Polizeikontrolle den Herren die Anmeldebescheinigung unter die Nase hält wird er wohl nachher dumm dreinschauen, nur so dumm sind die auch wieder nicht.

Wenn n Laden die Polizei ruft weil ne Flasche Schnaps verschwunden ist und draußen sitzt ein Penner der gerade eine trinkt dann ist es naheliegend das er die dort geklaut hat, wenn ihn aber nunmal niemand dabei gesehen hat wie er auch nur in dem Laden drin war nutzt das auch nix.
Beliar
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Beitrag von Beliar »

Also ich finde das ziemlich albern, daß mal wieder in Deutschland so ein Aufstand gemacht wird. Nur in anderen Ländern nicht...

Statt ein paar Leute zu kontrollieren, die nur mal schnell durchbrettern, sollten die Polizeibeamten mal lieber da kontrollieren, wo es wirklich nötig ist. Irgendwelche tiefergelegten Golfs der Dorfjugend, die mit 70 durch den Ort fahren oder solche Leute. Dann wäre das leere Staatssäckel in kurzer Zeit wieder dermaßen voll, daß alle Probleme gelöst wären.

Stattdessen macht man einen Riesenaufriß um ein paar Autos zu verfolgen, klar, das kostet natürlich. Warum muß es denn auch so viele Autobahnen mit 120 km/h Limit geben? Wenn da mit 200 gefahren wird, die auch locker drin wären, könnte man das Tempolimit kippen und die Geschwindigkeitskontrollen könnten entfallen.

Oder wo stand denn, daß diese Leute andere Verkehrsteilnehmer gefährdet hätten. Viel gefährlicher finde ich irgendwelche Leute, die auf der Autobahn nem LKW am Heck kleben und dann plötzlich mit 100 auf die linke Spur kommen, obwohl du gerade mit 160-180 da langfährst.
Habe ich dauernd bei der diesjährigen Rückfahrt aus dem Urlaub erlebt. Da kriegt man echt nen Hals. Und das verursacht auch die ganzen Staus.

Versteht mich nicht falsch, natürlich sollte man hart gegen wirklich illegale Rennen durchgreifen, z.B. nachts auf Landstraßen, oder solche, die andere Leute wirklich gefährden. Ich traue einem Cannonball-Rennfahrer aber mehr Beherrschung über sein Auto zu als irgendeinem Pensionär, der sich einen 7er BMW kauft und dessen Leistung gar nicht beherrscht.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Findest Du das auch noch albern, wenn Dir ... konstruieren wir mal ein Beispiel:

Du stehst mit einer Panne auf dem Standstreifen. Rechte Spur dichter LKW-Verkehr, so dass man von der mittleren/linken Spur aus auch nicht wirklich sieht, dass Du weiter vorne auf dem Standstreifen stehst (ist ja normalerweise auch eher irrelevant). Nun ist auf der mittleren Spur mal wieder so ein ?0##*€&)^=+€& Mittelspurschleicher, an dem sich links alles vorbeiquält. Das geht dem Teilnehmer an dem illegalen Rennen natürlich viel zu langsam, also ab nach rechts und überholen auf dem Standstreifen, der ist ja immer frei - äh, tja. Bis er spannt, dass Du da stehst, parkt er schon mustergültig mit Tempo 200 in Deinem Kofferraum ein. Falls Du zufällig gerade weit genug hinter der Leitplanke gestanden haben solltest und daher überlebst (sonst isses Dir spätestens dann eh egal), findest Du die Sache dann immer noch, um Dich zu zitieren, "ziemlich albern"?

Nur mal so zum Nachdenken.... <_<
Beste Grüße usw....
Christian


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1. Des hamma no nia so gmacht
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3. Da kannt ja a jeda kemma
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Beliar @ 19 Sep 2007, 16:26 hat geschrieben:Statt ein paar Leute zu kontrollieren, die nur mal schnell durchbrettern, sollten die Polizeibeamten mal lieber da kontrollieren, wo es wirklich nötig ist. Irgendwelche tiefergelegten Golfs der Dorfjugend, die mit 70 durch den Ort fahren oder solche Leute.
Ein durchwegs typisches Argument von Leuten, die sich im Straßenverkehr nicht an die Regeln halten wollen ist, dass man sie dennoch nicht zu kontrollieren braucht, weil es andere gibt, die man viel nötiger kontrollieren müsste.
Glaube mir, Deine angeprangerte Dorfjugend bringt das gleiche Argument und sagt beispielsweise "die Sonntagsfahrer sollten besser kontrolliert werden".
Beliar @ 19 Sep 2007, 16:26 hat geschrieben:Stattdessen macht man einen Riesenaufriß um ein paar Autos zu verfolgen, klar, das kostet natürlich. Warum muß es denn auch so viele Autobahnen mit 120 km/h Limit geben? Wenn da mit 200 gefahren wird, die auch locker drin wären, könnte man das Tempolimit kippen und die Geschwindigkeitskontrollen könnten entfallen.
Regelverstöße entstehen nicht dadurch, dass die Regeln existieren, sondern weil jemand meint, sich über Regeln hinwegsetzen zu müssen.
Die Rechtmäßigkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung kann ich problemlos juristisch prüfen lassen. Bis zu einer daraus resultierenden Aufhebung der geschwindigkeitsregelnden Maßnahme habe ich die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten, auch wenn sich mir persönlich der Sinn nicht erschließt.
Die Kontrollen zur Einhaltung der Verkehrsvorschriften dienen dazu, den Straßenverkehr in den Zustand zu versetzen, in dem er am Besten funktioniert: Verkehrsteilnehmer können darauf vertrauen, dass sich andere Verkehrsteilnehmer an die Verkehrsregeln halten.
Beliar @ 19 Sep 2007, 16:26 hat geschrieben:Oder wo stand denn, daß diese Leute andere Verkehrsteilnehmer gefährdet hätten. Viel gefährlicher finde ich irgendwelche Leute, die auf der Autobahn nem LKW am Heck kleben und dann plötzlich mit 100 auf die linke Spur kommen, obwohl du gerade mit 160-180 da langfährst.
Habe ich dauernd bei der diesjährigen Rückfahrt aus dem Urlaub erlebt. Da kriegt man echt nen Hals. Und das verursacht auch die ganzen Staus.
Jeder, dem ein gewisses Potenzial an Gefährlichkeit zugeordnet wird, wird ein Beispiel für seiner Ansicht nach noch viel gefährlicheres Verhalten finden, der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Beliar @ 19 Sep 2007, 16:26 hat geschrieben:Versteht mich nicht falsch, natürlich sollte man hart gegen wirklich illegale Rennen durchgreifen, z.B. nachts auf Landstraßen, oder solche, die andere Leute wirklich gefährden. Ich traue einem Cannonball-Rennfahrer aber mehr Beherrschung über sein Auto zu als irgendeinem Pensionär, der sich einen 7er BMW kauft und dessen Leistung gar nicht beherrscht.
Auch dieses Argument, man würde ja sein Fahrzeug besser beherrschen, als jeder andere, ist bei Verkehrssündern - insbesondere Geschwindigkeits- und Abstandsverstößen - eine gängige Schutzbehauptung. Aber auch der sogenannte Individualverkehr funktioniert nur wenn sich die Individuen sozial verhalten.

Alle diese "Argumente" sind schlicht falsch und an den Haaren herbeigezogene Schutzbehauptungen. Mehr noch, sie sind ein Musterbeispiel für erhebliche Selbstüberschätzung.
Es gibt keine - in der Persönlichkeit des Verkehrsteilnehmers liegende - Rechtfertigung für Verstöße gegen die Verkehrsvorschriften. Im Straßenverkehr sind alle gleich angesehen. Individualverkehr heißt nicht individuelle Gültigkeit der Verkehrsregeln nach persönlichem Geschmack.
Beliar
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Beitrag von Beliar »

Du stehst mit einer Panne auf dem Standstreifen. Rechte Spur dichter LKW-Verkehr, so dass man von der mittleren/linken Spur aus auch nicht wirklich sieht, dass Du weiter vorne auf dem Standstreifen stehst (ist ja normalerweise auch eher irrelevant). Nun ist auf der mittleren Spur mal wieder so ein ?0##*€&)^=+€& Mittelspurschleicher, an dem sich links alles vorbeiquält. Das geht dem Teilnehmer an dem illegalen Rennen natürlich viel zu langsam, also ab nach rechts und überholen auf dem Standstreifen, der ist ja immer frei - äh, tja. Bis er spannt, dass Du da stehst, parkt er schon mustergültig mit Tempo 200 in Deinem Kofferraum ein. Falls Du zufällig gerade weit genug hinter der Leitplanke gestanden haben solltest und daher überlebst (sonst isses Dir spätestens dann eh egal), findest Du die Sache dann immer noch, um Dich zu zitieren, "ziemlich albern"?
Gibt es auch ein konkretes Beispiel oder ist das nur eine Pauschalbehauptung, daß alle CB-Fahrer das machen würden? Auf dem Standstreifen fahren übrigens auch andere Verkehrsteilnehmer, denen es zu langsam geht. Z.B. viele durchgeknallte Motorradfahrer, die sowieso gerne mal neue Spuren eröffnen.
Ein durchwegs typisches Argument von Leuten, die sich im Straßenverkehr nicht an die Regeln halten wollen ist, dass man sie dennoch nicht zu kontrollieren braucht, weil es andere gibt, die man viel nötiger kontrollieren müsste.
Glaube mir, Deine angeprangerte Dorfjugend bringt das gleiche Argument und sagt beispielsweise "die Sonntagsfahrer sollten besser kontrolliert werden".
Ich bin durchaus der Meinung, daß man Sonntagsfahrer kontrollieren sollte - ebenso wie Leute, die der Meinung sind, bei ihnen wäre es nicht nötig und sie verstoßen gegen Verkehrsregeln.
Regelverstöße entstehen nicht dadurch, dass die Regeln existieren, sondern weil jemand meint, sich über Regeln hinwegsetzen zu müssen.
Die Rechtmäßigkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung kann ich problemlos juristisch prüfen lassen. Bis zu einer daraus resultierenden Aufhebung der geschwindigkeitsregelnden Maßnahme habe ich die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten, auch wenn sich mir persönlich der Sinn nicht erschließt.
Die Kontrollen zur Einhaltung der Verkehrsvorschriften dienen dazu, den Straßenverkehr in den Zustand zu versetzen, in dem er am Besten funktioniert: Verkehrsteilnehmer können darauf vertrauen, dass sich andere Verkehrsteilnehmer an die Verkehrsregeln halten.
Ich vertraue eigentlich keinem anderen Verkehrsteilnehmer mehr. Schlechte Erfahrungen. Und das weniger wegen Tempolimits.
Es gibt jede Menge Strecken, wo ich ein Tempolimit für oftmals unangebracht halte. Nur weil irgendein Verkehrsexperte der Meinung war, da müsse man nur 120 fahren. Sinnvoller wäre es, weniger straffe Tempolimits zu schaffen und dafür stärker zu kontrollieren. Sprich dort wo es geht, darf man schnell fahren(natürlich nicht die anderen gefährden), aber wenn man gegen die Regeln verstößt, sollte man die Strafen höher bemessen.
Jeder, dem ein gewisses Potenzial an Gefährlichkeit zugeordnet wird, wird ein Beispiel für seiner Ansicht nach noch viel gefährlicheres Verhalten finden, der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Nein, es gibt viel mehr jede Menge Leute, denen ich ohne zu Zögern den Lappen abnehmen würde oder zumindest zu einer Nachschulung schicken würde. Wer einem LKW am Heck klebt, kann meines Erachtens nach nicht den Verkehr beobachten oder einschätzen. Selbst bei geringerer Geschwindigkeit nicht, daher gehen viele auch unvorsichtig rüber.
Auch dieses Argument, man würde ja sein Fahrzeug besser beherrschen, als jeder andere, ist bei Verkehrssündern - insbesondere Geschwindigkeits- und Abstandsverstößen - eine gängige Schutzbehauptung. Aber auch der sogenannte Individualverkehr funktioniert nur wenn sich die Individuen sozial verhalten.
Das ändert nichts an dem Fakt, daß es definitiv Leute gibt, die größere und starke Autos besser beherrschen als andere. Das sehe ich sehr oft. Jemand aus meiner Verwandschaft war früher LKW-Fahrer und beherrscht seinen BMW 5er durchaus sehr gut - auch wenn es für manche oft etwas "riskant" aussieht.
Alle diese "Argumente" sind schlicht falsch und an den Haaren herbeigezogene Schutzbehauptungen. Mehr noch, sie sind ein Musterbeispiel für erhebliche Selbstüberschätzung.
Es gibt keine - in der Persönlichkeit des Verkehrsteilnehmers liegende - Rechtfertigung für Verstöße gegen die Verkehrsvorschriften. Im Straßenverkehr sind alle gleich angesehen. Individualverkehr heißt nicht individuelle Gültigkeit der Verkehrsregeln nach persönlichem Geschmack.
Haha, ich muß dich aber enttäuschen. Ich bin weder Cannonball-Rennfahrer noch verstoße ich gegen die Regeln. Ich fahre einen bescheidenen kleinen Opel Corsa mit 60 PS, der inzwischen auch schon 11 Jahre alt ist. Und ich halte mich an die Regeln, auch wenn ich im Ort dadurch oft mit 70-80 Sachen riskant überholt werde, wenn 50 vorgeschrieben sind. Ganz einfach aus dem Grund, daß mir mein Geld zu gut ist, um es dem Staat zu schenken.

Ansonsten bin ich froh, eher selten mit dem Auto fahren zu müssen. Denn was auf unseren Straßen so abgeht, ist alles andere als sozial...und dieses Gumball-Rennen findet nur alle 2 Jahre statt.

Mir ging es auch einfach darum, daß hier irgendwie pauschal behauptet wird, diese CB-Rennen seien gemeingefährlich, die Leute die das tun sind alle reiche Hirnies, denen 500 € Strafe nichts ausmachen und das sei irgendwie so ziemlich das größte Problem, was es auf deutschen Straßen gibt, nur weil ein paar übereifrige Polizisten die A1 sperren mußten, um die Typen zu kriegen. Sicherlich sind dort auch Leute am Start, die etwas rücksichtsloser sind. Keine Frage, und die sollte man schon bestrafen.

Ich glaube aber nicht, daß alle so sind. Mehr wollte ich gar nicht sagen. Und die Aufmerksamkeit, die dem Straßenverkehr hierzulande durch so eine Sache geschenkt wird, auch mal auf andere und IMO schlimmere Mißstände lenken.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Beliar @ 19 Sep 2007, 18:03 hat geschrieben:Gibt es auch ein konkretes Beispiel oder ist das nur eine Pauschalbehauptung, daß alle CB-Fahrer das machen würden? Auf dem Standstreifen fahren übrigens auch andere Verkehrsteilnehmer, denen es zu langsam geht. Z.B. viele durchgeknallte Motorradfahrer, die sowieso gerne mal neue Spuren eröffnen.
Alle vielleicht nicht, aber wenn es einige machen, reicht das schon zur Katastrophe. Dass auch nicht CB-Fahrer andere den Standstreifen unerlaubt verwenden, macht es nicht besser. Die Gesetze sind ausnahmslos für alle da.
Beliar @ 19 Sep 2007, 18:03 hat geschrieben:Haha, ich muß dich aber enttäuschen. Ich bin weder Cannonball-Rennfahrer noch verstoße ich gegen die Regeln.
Niemand hat behauptet, dies träfe bei Dir zu. Man hat nur gesagt, dass Du typische Argumente von denjenigen verwendest, die Regelverstöße begehen, und hier bestimmte Gruppen in Schutz nimmst, da diese zwar Gesetzesverstöße begehen, bei denen aber laut Deiner Meinung von einer Verfolgung in bestimmten Fällen abgesehen werden soll, da diese typischerweise ihr Fahrzeug besser beherrschen und es schlimmere Verstöße geben würde.

Wenn man bei CB-Rennen ein Auge zudrücken würde, wäre dies nur ein falsches Signal für weitere Gruppen, die illegale Autorennen durchführen möchten. Da sich dort, wie Du selbst zugestehst, genug Selbstüberschätzer und Einmal-ist-es-gutgegangen-daher-wird-es-immer-gutgehen-Gläubige gibt, hätte dies verheerende Auswirkungen.
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Beitrag von ergster »

Ich denke nicht das dieser Sache mehr aufmerksamkeit geschenkt wird als sonstigen Verkerhsverstößen. Der unterschied ist nur, wenn Papa morgens verpennt hat, sich ins Auto setzt und den Passat TDI sämtliche Verkerhsregeln ignorierend richtung Arbeitsplatz steuert, ist das, im gegesatz du diesem Rennen, vorher nicht bekannt, also wartet die Polizeit auch nicht explizit auf ihn.

Genauso albern ist es mehr von "bösen Leuten" mit den Tiefergelgten Autos zu kontrollieren. Da ich selber n Golf fahre an dem nicht mehr viel Serie ist kenne ich auch dementsprechend viele die das auch tun. Die Idiotenquote ist meiner Erfahrung nach auch nicht höher als bei "normalen" Autofahrern.
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Beitrag von Beliar »

Alle vielleicht nicht, aber wenn es einige machen, reicht das schon zur Katastrophe. Dass auch nicht CB-Fahrer andere den Standstreifen unerlaubt verwenden, macht es nicht besser. Die Gesetze sind ausnahmslos für alle da.
Das kann genauso gut auch ohne CB-Rennen passieren, wie schon beschrieben.
Niemand hat behauptet, dies träfe bei Dir zu. Man hat nur gesagt, dass Du typische Argumente von denjenigen verwendest, die Regelverstöße begehen, und hier bestimmte Gruppen in Schutz nimmst, da diese zwar Gesetzesverstöße begehen, bei denen aber laut Deiner Meinung von einer Verfolgung in bestimmten Fällen abgesehen werden soll, da diese typischerweise ihr Fahrzeug besser beherrschen und es schlimmere Verstöße geben würde.
Nein, da werden mir die Worte im Munde umgedreht. Ich habe nicht gesagt, daß Leute, die ihr Auto besser beherrschen auch mal gegen Regeln verstoßen dürfen und andere nicht.

Ich habe nur die Fragwürdigkeit des Tempolimits bezweifelt. Wer mir hieb- und stichfeste Gründe nennen kann, warum dort solche Restriktionen gelten, soll sie mir nennen. Und nicht nur "weil es der Gesetzgeber sagt".

Wenn nämlich an den falschen Stellen Tempolimits sind, ist es klar, daß viele sich darum nicht scheren. Ich bestreite nicht, daß Tempolimits bei Autobahnen mit vielen Ein- und Ausfahrten sowie Kurven sinnvoll sind.

Siehe hier:
http://www.abendblatt.de/daten/2005/07/07/456376.html

Dort steht, daß viele Autofahrer Notrufe an die Polizei richteten. Natürlich halte ich das Durchgreifen für berechtigt, wenn diese Leute tatsächlich so rücksichtslos vorgegangen sind. Es stellt sich mir aber die Frage, ob unter den "Notrufern" nicht auch einige Schleicher waren. Die müßten dann auch gleich löhnen. Natürlich geht das dann unter, wenn die Medien mal wieder geifernd über böse Raser berichten.
Wenn man bei CB-Rennen ein Auge zudrücken würde, wäre dies nur ein falsches Signal für weitere Gruppen, die illegale Autorennen durchführen möchten. Da sich dort, wie Du selbst zugestehst, genug Selbstüberschätzer und Einmal-ist-es-gutgegangen-daher-wird-es-immer-gutgehen-Gläubige gibt, hätte dies verheerende Auswirkungen.
Nun, statt diese Rennen zu verbieten, hielte ich es für sinnvoller, Vereinbarungen zu treffen, daß sich an die Regeln gehalten werden sollte, wenn diese Restriktionen auferlegen. Wenn kein Tempolimit vorhanden ist, dürfte es weniger problematisch sein. Dann zählen eben nur die Endergebnisse. Auf freier Strecke ohne Limit sehe ich kein Problem, wenn sich dort Rennen geliefert werden. Dies gibt es ja manchmal auch noch, wenn eher selten.

Genauso wenig wie es die "Einmal...-Gläubigen" gibt, gibt es auch die "Es könnte ja..."-Leute.
Ich denke nicht das dieser Sache mehr aufmerksamkeit geschenkt wird als sonstigen Verkerhsverstößen. Der unterschied ist nur, wenn Papa morgens verpennt hat, sich ins Auto setzt und den Passat TDI sämtliche Verkerhsregeln ignorierend richtung Arbeitsplatz steuert, ist das, im gegesatz du diesem Rennen, vorher nicht bekannt, also wartet die Polizeit auch nicht explizit auf ihn.
Das ist aber mein Eindruck. Die Polizei macht eine Jagd auf diese Rennfahrer und brüstet sich damit, 6000 € Strafe verhangen zu haben. Natürlich halte ich dieses Vorgehen für angebracht, wenn diese Rennen wirklich gefährlich sind.

Dann sollte die Polizei aber täglich kontrollieren - und nicht nur ab und an oder medienwirksam bei solchen Ereignissen oder fürs Fernsehen. Dann könnte man beim täglichen normalen Wahnsinn auf deutschen Autobahnen weit mehr als 6000 € einnehmen.

Es natürlich neuerdings "in", wütend über "Raser" herzuziehen und dagegen zu wettern. Damit lenkt man aber nur von allgemeinen Problemen ab. Kaum einer schimpft über "Schleicher", das sind meistens - falls sie erwähnt werden - "vernünftige Leute".
Genauso albern ist es mehr von "bösen Leuten" mit den Tiefergelgten Autos zu kontrollieren. Da ich selber n Golf fahre an dem nicht mehr viel Serie ist kenne ich auch dementsprechend viele die das auch tun. Die Idiotenquote ist meiner Erfahrung nach auch nicht höher als bei "normalen" Autofahrern.
Vielleicht mag es in deiner Gegend so sein, oder du sagst es, weil du selber ein tiefergelegtes Auto hast. Aber hier in Brandenburg sind erfahrungsgemäß 90 % der tiefer gelegten Autos mit Hirnis besetzt.

Daß die Idiotenquote unter Autofahrern sehr hoch ist, streite ich nicht ab. Es gibt zweifelsohne auch viele "Normalos", die negativ auffallen. Es gibt aber bestimmte Gruppen, bei denen es doch etwas schlimmer ist. Dies sind nach meinen Erfahrungen die angesprochenen "Rennwarzen", irgendwelche Senioren mit zu großen Autos, Handwerker, LKW-Fahrer und schwarze Limousinen.

Ich würde auch mal hier schauen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Cannonball

Diese Rennen haben durchaus einen interessanten Hintergrund.
Wenn dort als Regel aufgeführt wird, nicht schneller als 120 km/h zu fahren, könnte man ja diese Rennen wieder mit vergleichbaren Regeln belegen.

Im Übrigen finden viele "Erlkönig-Fahrten" auch auf normalen Straßen statt - mit hohen Geschwindigkeiten.
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Beitrag von TramPolin »

Beliar @ 19 Sep 2007, 18:54 hat geschrieben:Nein, da werden mir die Worte im Munde umgedreht. Ich habe nicht gesagt, daß Leute, die ihr Auto besser beherrschen auch mal gegen Regeln verstoßen und andere nicht.
Du verlangst aber, dass sie von der Polizei ignoriert werden sollen, was de facto auf das Gleiche hinausläuft:
Statt ein paar Leute zu kontrollieren, die nur mal schnell durchbrettern, sollten die Polizeibeamten mal lieber da kontrollieren, wo es wirklich nötig ist.
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Beitrag von Beliar »

Ja, ich bin durchaus der Meinung, daß man diese Leute auf einer dreispurigen Strecke ohne Limit gerne langfahren lassen sollte, ohne sie wegen illegaler Tätigkeiten aufzuhalten(wo kein Kläger, da kein Richter...) und dafür die sowieso schon knappen Polizeikräfte lieber drängelnde 7er oder "Rennelefanten" rauswinken lassen sollte.
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Beliar @ 19 Sep 2007, 19:11 hat geschrieben:und dafür die sowieso schon knappen Polizeikräfte lieber drängelnde 7er oder "Rennelefanten" rauswinken lassen sollte.
Hast Du schonmal einen drängelnden 7ner gesehen???
Die ham das gar nicht nötig, sobald jemand die BMW Niere, im besten Fall noch in Verbindung mit Xenon Brennern im Rückspiegel sieht, macht der die Piste frei. B)
Die schlimmsten Drängler sind meiner Meinung nach die Vertreter in ihren Passat TDI Firmenhuren die immer pedal to the metal fahren, müsst ihr mal drauf achten.
Es gäbe wohl viel weniger Probleme auf der Autostrada wenn sich ALLE konsequent an das Rechtsfahrgebot halten würden, ich krieg einen Föhn wenn ich sehe wie Onkel Alfred in seinem Astra mit 90 die Mittlere oder noch besser die Linke Spur blockiert. :angry: Klar, die rechte Spur gehört ja den LKWs :blink:

Mittelspurblockieren und Linkespurschleichern gehört der Führerschien gezwickt.
-
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Beitrag von Beliar »

Münchner Kindl @ 19 Sep 2007, 18:29 hat geschrieben: Hast Du schonmal einen drängelnden 7ner gesehen???
Die ham das gar nicht nötig, sobald jemand die BMW Niere, im besten Fall noch in Verbindung mit Xenon Brennern im Rückspiegel sieht, macht der die Piste frei. B)
Die schlimmsten Drängler sind meiner Meinung nach die Vertreter in ihren Passat TDI Firmenhuren die immer pedal to the metal fahren, müsst ihr mal drauf achten.
Es gäbe wohl viel weniger Probleme auf der Autostrada wenn sich ALLE konsequent an das Rechtsfahrgebot halten würden, ich krieg einen Föhn wenn ich sehe wie Onkel Alfred in seinem Astra mit 90 die Mittlere oder noch besser die Linke Spur blockiert. :angry: Klar, die rechte Spur gehört ja den LKWs :blink:

Mittelspurblockieren und Linkespurschleichern gehört der Führerschien gezwickt.
Die Niere wirkt nicht bei S-Klasse, Audi A8 und "höhergestellten Autos" :D .

Ansonsten kann ich deinen Beitrag nur voll unterschreiben.
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Beitrag von TramPolin »

Ich unterstelle mal, dass niemand ernsthaft illegale Autorennen hier verharmlosen will. Aber, warum ich auch so einen Hals habe: Unmittelbar vor meinem Haus, an dem eine vierspurige Straße mit begrüntem Mittelstreifen vorbeiführt und auf der Tempo 50 gilt, haben sich mal zwei Idioten ein Autorennen geliefert. Die Straße macht eine langgezogene Linkskurve, im Prinzip völlig harmlos. Dennoch hat es einer der beiden Typen geschafft, mit seinem Auto gegen einen Baum auf dem Mittelstreifen zu fahren und sich um diesen regelrecht herumzuwickeln. Auch die moderne Medizin konnte sein Leben nicht mehr retten. Da wird aus einem Wird-schon-gutgehen ein reale Tragödie daraus.

Das ändert nichts an meinen grundsätzlichen Argumenten, bringt allenfalls ein paar Emotionen mit rein, weil ich das selbst ansehen "durfte".
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Münchner Kindl @ 19 Sep 2007, 18:29 hat geschrieben: Mittelspurblockieren und Linkespurschleichern gehört der Führerschien gezwickt.

Warum nicht? Aber bitte erst nach nach den Linksspur-Dränglern, Blinker-Vergessern, Verkehrteilnehmer-Schneidern und mehr als 30-km/h-zu-Schnell-Fahrern. Auch wenn manche es nicht glauben wollen: Verkehrsregeln sind nicht ohne Grund da!

So, zurück zu dem Rennen: Da hat also ein Gericht das ganze Rennen für illegal erklärt. Geht das vor eine höhere Instanz, wird die Entscheidung vermutlich gekippt. Konsequenterweise müssten dann die beliebten Oldtimer-Rallyes auch illegal sein. (Manche Leute wären angesichts deren Tempo sicherlich sogar dafür!)

Die Cannonball-Fahrer kann man aber bestimmt auch so dran kriegen. Darf die Polizei nicht den Führerschein einziehen und dann den Wagen vorläufig stilllegen, wenn einer mehr als 30 km/h zu schnell fährt? Mit so einem begrenzten Tempo gewinnt man aber kein Rennen. Also fahren sie alle zu schnell und sind ihren Führerschein los. Ich gebe zu, dass es mühsamer ist, aber wie will man erkennen, ob einer an so einem Rennen teilnimmt? Falls sie dieses Mal richtige Startnummern am Auto kleben hatten, beim nächsten Mal haben sie es unter Garantie nicht mehr. Letztendlich kann man diese Spinner nur für das drankriegen, was sie machen, nämlich ihre höchstwahrscheinlich unverantwortliche Fahrweise.
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Beitrag von Beliar »

TramPolin @ 19 Sep 2007, 18:54 hat geschrieben: Ich unterstelle mal, dass niemand ernsthaft illegale Autorennen hier verharmlosen will. Aber, warum ich auch so einen Hals habe: Unmittelbar vor meinem Haus, an dem eine vierspurige Straße mit begrüntem Mittelstreifen vorbeiführt und auf der Tempo 50 gilt, haben sich mal zwei Idioten ein Autorennen geliefert. Die Straße macht eine langgezogene Linkskurve, im Prinzip völlig harmlos. Dennoch hat es einer der beiden Typen geschafft, mit seinem Auto gegen einen Baum auf dem Mittelstreifen zu fahren und sich um diesen regelrecht herumzuwickeln. Auch die moderne Medizin konnte sein Leben nicht mehr retten. Da wird aus einem Wird-schon-gutgehen ein reale Tragödie daraus.

Das ändert nichts an meinen grundsätzlichen Argumenten, bringt allenfalls ein paar Emotionen mit rein, weil ich das selbst ansehen "durfte".
Das ist aber was vollkommen anderes als Cannonball-Rennen oder schnelles Fahren auf der Autobahn.
Natürlich sind das in dem geschilderten Falle sicher zwei Gehirnamputierte gewesen.

Und mindestens einer hat ja offensichtlich sein Auto nicht beherrscht.
Warum nicht? Aber bitte erst nach nach den Linksspur-Dränglern, Blinker-Vergessern, Verkehrteilnehmer-Schneidern und mehr als 30-km/h-zu-Schnell-Fahrern. Auch wenn manche es nicht glauben wollen: Verkehrsregeln sind nicht ohne Grund da!
Das sehe ich anders. Die müßte man allesamt auf einmal rankriegen. Das eine begünstigt das andere. Im Übrigen wüßte ich gerne mal, wie die Polizei richtige Drängler von solchen unterscheiden möchte, denen so ein Kasper 10 Meter vor der Front vors Auto zieht.
Verkehrsverstöße finden nicht nur mit überhöhter Geschwindigkeit statt.
So, zurück zu dem Rennen: Da hat also ein Gericht das ganze Rennen für illegal erklärt. Geht das vor eine höhere Instanz, wird die Entscheidung vermutlich gekippt. Konsequenterweise müssten dann die beliebten Oldtimer-Rallyes auch illegal sein. (Manche Leute wären angesichts deren Tempo sicherlich sogar dafür!)
Was spricht gegen Oldie-Rallyes?
Die Cannonball-Fahrer kann man aber bestimmt auch so dran kriegen. Darf die Polizei nicht den Führerschein einziehen und dann den Wagen vorläufig stilllegen, wenn einer mehr als 30 km/h zu schnell fährt? Mit so einem begrenzten Tempo gewinnt man aber kein Rennen. Also fahren sie alle zu schnell und sind ihren Führerschein los. Ich gebe zu, dass es mühsamer ist, aber wie will man erkennen, ob einer an so einem Rennen teilnimmt? Falls sie dieses Mal richtige Startnummern am Auto kleben hatten, beim nächsten Mal haben sie es unter Garantie nicht mehr. Letztendlich kann man diese Spinner nur für das drankriegen, was sie machen, nämlich ihre höchstwahrscheinlich unverantwortliche Fahrweise.
Bevor man jemanden rankriegen möchte, muß er erstmal gegen das Gesetz verstoßen. Einfach mal so eben im Vorherein sagen "ach du bist ja so nen böser CB-Rennfahrer, du wirst bestimmt gegen das Tempolimit verstoßen und drängeln, also nehmen wir dir mal vorsorglich die Pappe weg" halte ich für falsch. Es käme ja auch niemand auf die Idee, pauschal den Verkauf von Küchenmessern zu verbieten, weil man damit jemanden umbringen könnte.
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Beitrag von TramPolin »

Beliar @ 19 Sep 2007, 19:58 hat geschrieben:Das ist aber was vollkommen anderes als Cannonball-Rennen oder schnelles Fahren auf der Autobahn.
Dass so ein Idiotie wie diese Stadtrennen niemand hier verteitigt, habe ich ja mal unterstellt. Ob es so was wie vernünftige und unvernünftige illegale Rennen gibt, zweifle ich aber mal stark an, und eine Grenze kann da auch niemand ziehen. Für Autorennen gibt es Rennbahnen und auch die Möglichkeit, sich ein Rennen auf "echten" Straßen genehmigen zu lassen. Die Rennen haben nichts auf Straßen zu suchen, auf denen normaler Individualverkehr unterwegs ist, ob sie nun Cannonballrennen oder sonst wie heißen.
Beliar @ 19 Sep 2007, 19:58 hat geschrieben:Natürlich sind das in dem geschilderten Falle sicher zwei Gehirnamputierte gewesen.
Dem ist nichts hinzufügen.
Beliar @ 19 Sep 2007, 19:58 hat geschrieben:Und mindestens einer hat ja offensichtlich sein Auto nicht beherrscht.
Das halte ich für eine gefährliche Aussage. Das würde bedeuten, bei einem guten Fahrer wäre nichts passiert. Hier werden die Fahrkünste jetzt herangezogen. Der wirkliche Fehler lag ja darin, dieses Rennen überhaupt zu starten. Edit: Dass man sein Fahrzeug mit Tempo 150 km/h in den unübersichtlichen Häuserschluchten bei zusätzlichem Individualverkehr und Fußgängern, die nicht damit rechnen, dass ihnen nicht wie gewohnt einer mit erlaubter Geschwindigkeit sie am Queren des Zebrastreifens hindert, sondern mit 100 km/h mehr als erlaubt, noch im Griff haben kann, hielte ich für einen gefährlichen Trugschluss.
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Beitrag von Beliar »

Dass so ein Idiotie wie diese Stadtrennen niemand hier verteitigt, habe ich ja mal unterstellt. Ob es so was wie vernünftige und unvernünftige illegale Rennen gibt, zweifle ich aber mal stark an, und eine Grenze kann da auch niemand ziehen. Für Autorennen gibt es Rennbahnen und auch die Möglichkeit, sich ein Rennen auf "echten" Straßen genehmigen zu lassen. Die Rennen haben nichts auf Straßen zu suchen, auf denen normaler Individualverkehr unterwegs ist, ob sie nun Cannonballrennen oder sonst wie heißen.
Ich finde solche Stadtrennen auch Schwachsinn. Es macht aber nen Unterschied, ob jemand das macht oder auf ner freien Autobahn nen Rennen fährt. Man muß ja nun nicht unbedingt als unbeteiligter Fahrer genau in dem Moment grundlos auf die linke oder mittlere Spur ziehen, wo hinten einer ankommt. Ist auch ohne Rennen nicht erlaubt.
Das halte ich für eine gefährliche Aussage. Das würde bedeuten, bei einem guten Fahrer wäre nichts passiert. Hier werden die Fahrkünste jetzt herangezogen. Der wirkliche Fehler lag ja darin, dieses Rennen überhaupt zu starten.
Natürlich war es eine dumme Idee, das Rennen zu starten. Ich wollte damit aber nicht sagen, daß dies guten Fahrern erlaubt sein soll. Allerdings hätte ein geübter Fahrer das Auto nicht aus der Kurve gesemmelt(denke ich jetzt mal) und sich an nen Baum gesetzt. Hätte er dann das Rennen beendet(gewonnen) oder wäre danach langsamer gefahren, wäre die Unfallgefahr potenziell geringer. Das ändert natürlich nichts an der Gesetzeswidrigkeit, jedoch dürfte ein geübter Fahrer sein Auto auch auf der Bahn halten können und z.B. nicht auf den Gehweg geraten, wo er jemanden totfährt. Wie gesagt, ich möchte damit solche Rennen nicht rechtfertigen, dies sollte aber verdeutlichen, daß ungeübte Fahrer gefährlicher sind als erfahrene. Auch einer der Gründe, warum es die Probezeit nach dem Führerscheinerwerb gibt - die bedauerlicherweise auch die vernünftigen Fahranfänger trifft, aber die ja anscheinend dennoch notwendig war.

Wobei ich der Meinung bin, diese strengen Regelungen sollten generell und nicht nur für Anfänger gelten. Das heißt ja sinngemäß, ich darf in der Probezeit nicht gegen die Regeln verstoßen, weil ich sonst ein Seminar an der Backe habe, und danach, wenn die drei Jahre um sind, hab ich es voll drauf und kann mal eben losbrettern.

Nur mal als Beispiel, daß diese Probezeit auch die falschen Leute trifft:

Eine Bekannte hat einen Unfall mit einem Abbieger gebaut, der Vorfahrt hatte. Dumm nur, daß er nicht geblinkt hat. Klar, daß es krachte.
Wie so oft Aussage gegen Aussage, aber da sie noch in der Probezeit war, kriegte sie die alleinige Schuld und durfte das tolle Seminar machen, was eigentlich für irgendwelche Jugendlichen gedacht ist, die sich überschätzen.
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Beitrag von ruhri »

Beliar @ 19 Sep 2007, 18:58 hat geschrieben:Was spricht gegen Oldie-Rallyes?
Das Prinzip! Man kann nicht das eine erlauben und das andere verbieten nur wegen einer prinzipiellen höheren Bedrohung durch dieses.
Bevor man jemanden rankriegen möchte, muß er erstmal gegen das Gesetz verstoßen. Einfach mal so eben im Vorherein sagen "ach du bist ja so nen böser CB-Rennfahrer, du wirst bestimmt gegen das Tempolimit verstoßen und drängeln, also nehmen wir dir mal vorsorglich die Pappe weg" halte ich für falsch. Es käme ja auch niemand auf die Idee, pauschal den Verkauf von Küchenmessern zu verbieten, weil man damit jemanden umbringen könnte.
Genau das meinte ich! Lass dieses bescheuerte Cannonball-Rennen zu, aber bestrafe jeden mit voller Härte, der dabei gegen die Verkehrsregeln verstößt. Was spricht denn gegen so ein Rennen, wenn sie alle völlig manierlich fahren? Eben, gar nichts! Natürlich würde es den heutigen Teilnehmern keinen Spaß mehr machen...
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Beitrag von TramPolin »

Beliar @ 19 Sep 2007, 20:20 hat geschrieben: Allerdings hätte ein geübter Fahrer das Auto nicht aus der Kurve gesemmelt(denke ich jetzt mal) und sich an nen Baum gesetzt. Hätte er dann das Rennen beendet(gewonnen) oder wäre danach langsamer gefahren, wäre die Unfallgefahr potenziell geringer.
Ich wiederhole mal das, was ich in meinem letzten Beitrag noch nachträglich eingefügt habe:

Dass man sein Fahrzeug mit Tempo 150 km/h in den unübersichtlichen Häuserschluchten bei zusätzlichem Individualverkehr und Fußgängern, die nicht damit rechnen, dass ihnen nicht wie gewohnt einer mit erlaubter Geschwindigkeit sie am Queren des Zebrastreifens hindert, sondern mit 100 km/h mehr als erlaubt, noch im Griff haben kann, hielte ich für einen gefährlichen Trugschluss.

Weitere Ergänzung: Selbst Fahrer von Rettungswagen - die für Tempo 100 km/h in der Stadt geschult sind - bauen in der Stadt dramatisch mehr Unfälle als normale Verkehrsteilnehmer.

Edit: Ich werfe Dir übrigens keine Befürwortung von illegalen Stadtrennen vor, sondern nehme nur Bezug auf die Beherrschbarkeit von Fahrzeugen bei stark überhöhtem Tempo.
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Beitrag von Beliar »

Das Prinzip! Man kann nicht das eine erlauben und das andere verbieten nur wegen einer prinzipiellen höheren Bedrohung durch dieses.
Also Oldie-Fahrer sind in der Regel auch darauf bedacht, daß ihre wertvollen Autos heil ins Ziel kommen. Und bei der Mille Miglia usw. geht es eher gemächlich zu.
Genau das meinte ich! Lass dieses bescheuerte Cannonball-Rennen zu, aber bestrafe jeden mit voller Härte, der dabei gegen die Verkehrsregeln verstößt. Was spricht denn gegen so ein Rennen, wenn sie alle völlig manierlich fahren? Eben, gar nichts! Natürlich würde es den heutigen Teilnehmern keinen Spaß mehr machen...
Klar, aber dann sollte man einige Verkehrsregeln überdenken. Ich sehe es z.B. als sinnfrei an, wenn man auf einer dreispurigen Strecke 120 hat und dann gefuzzt wird, weil man 140 fährt, obwohl es niemanden sekiert.

Es gibt Verkehrsverstöße und Verkehrsverstöße. Es gibt Gefährdung anderer Teilnehmer durch rücksichtsloses Auffahren, und es gibt Lächerlichkeiten wie z.B. das Parken vor einem abgesenkten Boardstein, was 5 € kostet, gleichwohl da keine Ausfahrt oder was auch immer ist. Oder solche Aasgeier, die einen sofort aufschreiben, wenn man 10 Minuten irgendwo steht, ohne die Parkscheibe zu hinterlegen.
Übrigens hat von solchen Summen keiner was. Die Kosten für die Verwaltung sind höher als das, was eingenommen wird. Wenigstens die Befriedigung, daß der Staat sich durch solche Regeln selber Geld kostet.
Dass man sein Fahrzeug mit Tempo 150 km/h in den unübersichtlichen Häuserschluchten bei zusätzlichem Individualverkehr und Fußgängern, die nicht damit rechnen, dass ihnen nicht wie gewohnt einer mit erlaubter Geschwindigkeit sie am Queren des Zebrastreifens hindert, sondern mit 100 km/h mehr als erlaubt, noch im Griff haben kann, hielte ich für einen gefährlichen Trugschluss.
Ich kenne durchaus einige vierpsurige Straßen in Berlin, wo man ohne andere Verkehrsteilnehmer 150 fahren könnte. Wie gesagt, ohne andere Verkehrsteilnehmer. Daß 150 in der Stadt bei normalmn Vekehr Schwachsinn sind, streite ich keineswegs ab.

Nun mag da halt manch einer denken, ist ja so ne schöne breite und lange Straße, kann man doch schneller fahren. Dann sollte es gerade da eben mehr Radarfallen geben.
Weitere Ergänzung: Selbst Fahrer von Rettungswagen - die für Tempo 100 km/h in der Stadt geschult sind - bauen in der Stadt dramatisch mehr Unfälle als normale Verkehrsteilnehmer.
Gibt es dafür auch Belege? Unfälle von Rettungswagen mögen sicher passieren, nur halte ich deren Fahrer für geschult genug, auch mal 100 in der Stadt zu fahren. Unfälle dürften da auch oft passieren, weil viele nicht wissen, wie sich in dem Falle richtig verhalten sollen. Zu DDR-Zeiten war es üblich, rechts anzuhalten und zu blinken. Ich wäre dafür, daß dies heute wieder so ist.
Edit: Ich werfe Dir übrigens keine Befürwortung von illegalen Stadtrennen vor, sondern nehme nur Bezug auf die Beherrschbarkeit von Fahrzeugen bei stark überhöhtem Tempo.
Das ist mir schon klar, allerdings meine ich, daß du hohe Geschwindigkeiten etwas zu sehr überschätzt. 150 in der Stadt würde ich vielleicht auch nicht unbedingt als beherrschbar zuordnen, wohl aber 100. Daß deine beiden Doofies 150 gefahren sind, wußte ich nicht. Wurde dir das hinterher so mitgeteilt?
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Beitrag von Münchner Kindl »

Beliar @ 19 Sep 2007, 21:15 hat geschrieben: Unfälle dürften da auch oft passieren, weil viele nicht wissen, wie sich in dem Falle richtig verhalten sollen. Zu DDR-Zeiten war es üblich, rechts anzuhalten und zu blinken. Ich wäre dafür, daß dies heute wieder so ist.
Wie macht man das denn sonst?
Ich hab das so gelernt, zwar nicht in der DDR sondern in Schwabing.
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Beliar @ 19 Sep 2007, 21:15 hat geschrieben:Gibt es dafür auch Belege? Unfälle von Rettungswagen mögen sicher passieren, nur halte ich deren Fahrer für geschult genug, auch mal 100 in der Stadt zu fahren. Unfälle dürften da auch oft passieren, weil viele nicht wissen, wie sich in dem Falle richtig verhalten sollen. Zu DDR-Zeiten war es üblich, rechts anzuhalten und zu blinken. Ich wäre dafür, daß dies heute wieder so ist.
Das Risiko, dass ein Rettungsfahrzeug in einen tödlichen Verkehrsunfalles verwickelt wird, ist um 400 % (!) erhöht:

http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/02/0...03/019a0603.asp

Dabei gilt zu bedenken, dass die Fahrer keine Draufgänger und speziell geschult sind. Bei Rotlicht reduzieren sie ihr Tempo drastisch und machen bekanntlich aktustisch und optisch auf sich aufmerksam. So kann man sich ausmalen, wie gefährlich Stadtrennen sind, wenn Draufgänger unterwegs sind, die sich einen feuchten Kericht um andere Verkehrsteilnehmer scheren.
Beliar @ 19 Sep 2007, 21:15 hat geschrieben:Das ist mir schon klar, allerdings meine ich, daß du hohe Geschwindigkeiten etwas zu sehr überschätzt. 150 in der Stadt würde ich vielleicht auch nicht unbedingt als beherrschbar zuordnen, wohl aber 100. Daß deine beiden Doofies 150 gefahren sind, wußte ich nicht. Wurde dir das hinterher so mitgeteilt?
Ich habe nie behauptet, dass bei diesem besagten Rennen mit 150 kim/h gefahren wurde, es war nur eine Beispielzahl. Da das Auto nur noch ein um fast 90 Grad abgeknicktes Blechknäuel war, muss die Geschwindigkeit drastisch gewesen sein, eine Schätzung traue ich mir nicht zu. Ich weiß nur, dass ein Auto nach einem Aufprall mit 50 km/h anders aussieht.

Was die Schätzung der Geschwindigkeit ergeben hat, habe ich nie erfahren. Der andere Fahrer, dem nichts passierte, gab das Rennen zu. Man hätte sich spontan an der Ampel zu dem Rennen verabredet. Allerdings deutete er die Rennverabredung so, dass diese ein Einhalten der Verkehrsregeln einschloss. So will er selbst nur 50 km/h gefahren sein. Wer's glaubt.

Edit: Aussage für das Unfallrisiko von Rettungsfahrzeugen präzisiert
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Beitrag von ergster »

Beliar @ 19 Sep 2007, 17:54 hat geschrieben:

Das ist aber mein Eindruck. Die Polizei macht eine Jagd auf diese Rennfahrer und brüstet sich damit, 6000 € Strafe verhangen zu haben. Natürlich halte ich dieses Vorgehen für angebracht, wenn diese Rennen wirklich gefährlich sind.

Dann sollte die Polizei aber täglich kontrollieren - und nicht nur ab und an oder medienwirksam bei solchen Ereignissen oder fürs Fernsehen. Dann könnte man beim täglichen normalen Wahnsinn auf deutschen Autobahnen weit mehr als 6000 € einnehmen.

Es natürlich neuerdings "in", wütend über "Raser" herzuziehen und dagegen zu wettern. Damit lenkt man aber nur von allgemeinen Problemen ab. Kaum einer schimpft über "Schleicher", das sind meistens - falls sie erwähnt werden - "vernünftige Leute".



Vielleicht mag es in deiner Gegend so sein, oder du sagst es, weil du selber ein tiefergelegtes Auto hast. Aber hier in Brandenburg sind erfahrungsgemäß 90 % der tiefer gelegten Autos mit Hirnis besetzt.

Daß die Idiotenquote unter Autofahrern sehr hoch ist, streite ich nicht ab. Es gibt zweifelsohne auch viele "Normalos", die negativ auffallen. Es gibt aber bestimmte Gruppen, bei denen es doch etwas schlimmer ist. Dies sind nach meinen Erfahrungen die angesprochenen "Rennwarzen", irgendwelche Senioren mit zu großen Autos, Handwerker, LKW-Fahrer und schwarze Limousinen.

Ich würde auch mal hier schauen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Cannonball

Diese Rennen haben durchaus einen interessanten Hintergrund.
Wenn dort als Regel aufgeführt wird, nicht schneller als 120 km/h zu fahren, könnte man ja diese Rennen wieder mit vergleichbaren Regeln belegen.

Im Übrigen finden viele "Erlkönig-Fahrten" auch auf normalen Straßen statt - mit hohen Geschwindigkeiten.
Also hier im Pott kontrolliert die Polizei die Autobahnen täglich mit Grün weissen und auch Zivilfahrzeugen. Mit letzten hab ich selber schon die ehre gehabt wegen gewisser kleinigkeiten an meinem Auto.

Schließlich können se ja auch keine Jagt auf Raser machen die sich nicht ankündigen, im Gegensatz zu den Rennteilnehmern.

Zu den getunten Autos: Ok wie es in Brandenburg ist weiß ich nicht, hier ist es so das einige der sogenannten Dorfjugend eigentlich mit allem Rasen was 4 Räder und n Motor hat ob das nun getunt ist oder nicht. Diese Klientel kann meistens soewieso nicht mehr als Federn absägen oder die kürzeren hauptsachebilligundmöglichsthartundtieffedern gleich ohne Federteller zu verbauen (erfahrung eines bekannten Tüv Prüfers) + Blaubeleuchtete Wischdüsen und hässliche Spoiler, das ist für mich auch eigentlich kein Tuning.

Und da scheinbar recht wenig wissen über Oldtimerralleys vorhanden ist:

Für Veranstaltungen die auf nicht gesperrten Sraßen stattfinden (zB. 2000 durch Deutschland) ist das eigentlich eine Irreführende Bezeichnung. Denn bei diesen Ralleys geht es nicht darum wer zuerst da ist, sondern wer die etappen möglichst exakt in der vorgegebenen Zeit gefahren ist. Die Zeit ist aber so bemessen das die Durchschnittsgeschwindigkeit die dafür gefahren werden muss deutlich unter der zulässigen Höchstgeschwindigkeit liegt, bzw. im allgemeinen recht niedrig ist. Anders wäre es auch nicht möglich das zwischen einem Vorkriegs BMW Dixi und einem Porsche 911 Bj. 75 Chancengleichheit besteht. Die ersten Plätze trennen in der regel auch nur Sekunden voneinander, das ganze ist also schon recht anspruchsvoll.


Und zu 7er dränglern. Davon gibts hier genug, die hams offenbar genauso nötig wie alle anderen auch. Und mir persönlich ist es völlig Schnurz ob da hinter mir jetzt n BMW mit Xenon, ne Allrad egovergößerung unter volldampf oder n Dacia Logan ankommt, wenn Platz ist fahr ich rechts, wenn ich links bin hab ich n Grund und dann bleib ich auch da egal was von hinten kommt, und wenns 6 schwarze S Klassen mit Panzerung sind.
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Beitrag von Beliar »

Also hier im Pott kontrolliert die Polizei die Autobahnen täglich mit Grün weissen und auch Zivilfahrzeugen. Mit letzten hab ich selber schon die ehre gehabt wegen gewisser kleinigkeiten an meinem Auto.
Ja, da kommen auch immer die schönen Reportagen her *g* . Ich habe hier noch nie Polizei gesehen. Und das finde ich sogar bedauerlich, bei dem was hier auf den Straßen manchmal abgeht.
Zu den getunten Autos: Ok wie es in Brandenburg ist weiß ich nicht, hier ist es so das einige der sogenannten Dorfjugend eigentlich mit allem Rasen was 4 Räder und n Motor hat ob das nun getunt ist oder nicht. Diese Klientel kann meistens soewieso nicht mehr als Federn absägen oder die kürzeren hauptsachebilligundmöglichsthartundtieffedern gleich ohne Federteller zu verbauen (erfahrung eines bekannten Tüv Prüfers) + Blaubeleuchtete Wischdüsen und hässliche Spoiler, das ist für mich auch eigentlich kein Tuning.
Genauso wie du es beschrieben hast. Mir ist es immer ein innerer Vorbeimarsch, wenn ich so einen segelohrigen Naßrasur-Jens auf der Holperstraße überhole, weil er mit seiner Rennwarze dort mit 20 Sachen langkraucht. Ab und an küßt die Karre die Straße doch mal *g* .
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Beitrag von ruhri »

ergster @ 20 Sep 2007, 13:22 hat geschrieben:Und da scheinbar recht wenig wissen über Oldtimerralleys vorhanden ist:

Für Veranstaltungen die auf nicht gesperrten Sraßen stattfinden (zB. 2000 durch Deutschland) ist das eigentlich eine Irreführende Bezeichnung. Denn bei diesen Ralleys geht es nicht darum wer zuerst da ist, sondern wer die etappen möglichst exakt in der vorgegebenen Zeit gefahren ist. Die Zeit ist aber so bemessen das die Durchschnittsgeschwindigkeit die dafür gefahren werden muss deutlich unter der zulässigen Höchstgeschwindigkeit liegt, bzw. im allgemeinen recht niedrig ist. Anders wäre es auch nicht möglich das zwischen einem Vorkriegs BMW Dixi und einem Porsche 911 Bj. 75 Chancengleichheit besteht. Die ersten Plätze trennen in der regel auch nur Sekunden voneinander, das ganze ist also schon recht anspruchsvoll.
Gut, die genauen Regeln kannte ich nicht, aber dass es dabei eher gemächlich zugeht, war mir natürlich schon bekannt. Jetzt gibt es natürlich einerseits genügend Leute in Deutschland, die solche Rennen gerade wegen der Schleichfahrt verbieten würden. Andererseits könnte man vielleicht wirklich sagen, dass eine gewisse Gefahr von diesen Leuten ausgeht. Es ist immerhin trotzdem eine Rennsituation und der ständige Blick auf die Uhr könnte von wichtigem ablenken.

Cannonball-Fahrer sind aber natürlich wesentlich schwieriger zu erkennen. Den Nachweis einer Teilnahme zu führen könnte daher schwer werden. Also bleibt nur ein Ahnden individueller Verkehrsverstöße. Das sollte nun recht einfach sein, denn bei deren Fahrweise ist der Führerschein ganz schnell mal für eine gewisse Zeit weg.
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