Familienausflug scheitert an S-Bahn-Türe

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Familienausflug scheitert an S-Bahn-Türe

Geltendorfer Radler schimpfen auf unerbittliche Automatik, Bahn verweist auf Notruf-Knopf
 
Grafrath - Die Automatik-Türen der S-Bahn und ein wenig aufmerksamer Zugführer haben dem Fahrradausflug einer Geltendorfer Familie am Sonntagnachmittag am Bahnhof Grafrath ein unerfreuliches Finale bereitet: Während es Vater Patrick Kauffmann mit zwei Kindern (sechs und elf Jahre) samt Rädern ins Abteil schaffte, gelang dies Mutter Stephanie mit den drei und neun Jahre alten Kindern nicht: Sie wurde ausgesperrt, die Kinder weinten.

Der Vorfall ereignete sich um 15.40 Uhr, wo die Familie die S4 Richtung München besteigen wollte. „Um zu großes Gedränge zu vermeiden, haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt“, berichtet der verärgerte Familienvater. Obendrein habe „ein freundlicher Mitfahrer“ seiner Frau auch gleich geholfen, die Fahrräder der zwei Töchter ins Abteil zu heben. Doch als Stephanie Kauffmann zusteigen wollte, hatten sich die Türen bereits geschlossen. „Versuche von innen und außen, die Tür erneut zu öffnen, blieben erfolglos, der Zug fuhr ab, die Mutter blieb am Bahnsteig zurück, die Kinder weinten angsterfüllt.“ Sie raste dann so schnell sie konnte weiter nach Schöngeising, wo sich die Familie wieder traf.
Zwar ärgerlich, hat doch aber nur 20min gedauert.
Was Patrick Kauffmann besonders an der unerbittlichen Türautomatik ärgert, ist, dass es bei diesem Sonntagsausflug ums Haar passiert wäre, dass die Kinder ohne ihre Eltern mit Rädern in einem Zug nach München gesessen hätten – wenn er es nicht noch knapp in den Zug geschafft hätte.
Vielleicht sollten die ihre Kinder mal zu mehr Selbstständigkeit erziehen. Meine Mutter hat mir immer eingetrichtert: "wenn wir mal getrennt werden, steigst du die nächste Station aus und wartest so lange, bis ich da bin!" Das könnte man wohl von den 9 und 11 jährigen verlangen.
Bahn-Sprecher Horst Staimer bedauert den Zwischenfall, hat aber guten Rat für alle, denen so ein Malheur mit der Türautomatik mit dem grünen Leuchtkranz passiert: „Eine sofortige Gesprächsaufnahme mit dem Lokführer wäre sinnvoll gewesen“, und zwar über den Notruf-Knopf innen neben jeder Türe.
Wenn die Türen zu sind, fahre ich sofort ab. Da hilft die Gesprächsaufnahme auch nichts. - Ich kann ja nicht nochmal anhalten.
„Dass dort ,Notruf’ steht, irritiert sicherlich manche, aber wir überlegen bereits, ob wir das Wort eventuell ersetzen. Und wir appellieren an unsere Kunden, die Sprechstellen zu benutzen, wenn Personengruppen getrennt werden und insbesondere, wenn Kinder dabei sind.“ Quelle: Süddeutsche Zeitung
Ich hoffe nicht, daß der Aufkleber geändert wird. Wir Tf's sind keine Auskunft oder Seelsorger!
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

==> Einige kapierens nicht. Wie lange ist die S4 jetzt schon auf :quietsch: umgestellt? 2 1/2 Jahre? Mehr sogar noch; es war im Februar 2001. Und ich bin sicher, daß das nicht deren erster Ausflug mit dem Rad war. Also wieso blockieren sie die Lichtschrankensensoren nicht einfach??? Und den Kindern, die immer für Späße zu haben sind, wäre es eine Freude gewesen, wenn man ihnen sagt so ihr haltet jetzt euren Fuß vor den Sensor.
Vielleicht sollten die ihre Kinder mal zu mehr Selbstständigkeit erziehen. Meine Mutter hat mir immer eingetrichtert: "wenn wir mal getrennt werden, steigst du die nächste Station aus und wartest so lange, bis ich da bin!" Das könnte man wohl von den 9 und 11 jährigen verlangen.
Dito ;) ;) Das haben mir meine Mutter und meine Schwester auch immer gepredigt. ;) ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Zugbegleiter
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Beitrag von Zugbegleiter »

Einige Fahrgäste würden auch den Zustieg in die S-Bahn verpassen/verpatzen, wenn sie mit Portier dort reingetragen würden.
Manchen kann es auch ein noch so "gutes" Fahrzeug nicht recht machen. Erst wurde über die ET420-Tür (die vom Zub mit "Zurückbleiben bitte!" geschlossen wurde) gemeckert, jetzt halt über die ET423-Türautomatik
elchris
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Beitrag von elchris »

*grins* Ja, wir brauchen die lustigen Arbeitslosen, die als Türguards einspringen, weil die ach so tolle Technik mal wieder nicht das tut, was der verrückte Frankenstein sich gedacht hat. :D Wenigstens bekommt der 423 jetzt schönen Gegenwind aus der Presse. Herrlich! :) Im übrigen fühlte ich den Einstiegs und Ausstiegsvorgang bei 420 irgendwie netter, Karre steht Tür auf und... ach ja. <_<
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Die sollen halt am Waggonanfang oder -ende einsteigen, wo die Klappsitze mit dem Stauraum sind. Da bringen sie alle 6 Fahrräder unter. Und dann wie bei einer Schulklasse Vater voran und Mutter am Schluss oder umgekehrt.

Ich habe großen Respekt vor einer Familie, die heutzutage 4 Kinder hat. Aber man müsste einen Ausflug dann doch etwas besser organisieren und nicht einfach mal irgendwie so rein in die S-Bahn.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

thechris @ 20 Aug 2003, 23:25 hat geschrieben: *grins* Ja, wir brauchen die lustigen Arbeitslosen, die als Türguards einspringen, weil die ach so tolle Technik mal wieder nicht das tut, was der verrückte Frankenstein sich gedacht hat. :D Wenigstens bekommt der 423 jetzt schönen Gegenwind aus der Presse. Herrlich! :) Im übrigen fühlte ich den Einstiegs und Ausstiegsvorgang bei 420 irgendwie netter, Karre steht Tür auf und... ach ja. <_<
Dazu erspare ich mir mal jeglichen Kommentar ;) ;) ;) Denn Zugbegleiter hat es schon ausführlich geschildert :D :D :D :D
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Wenn die wirklich das "Notruf" weg machen, stellts mir alle Haare auf! Da wird jede Info-Anfrage sofort abgewiesen, ohne wenn und aber. Wenn ich wegen so einem Mist über ein rotes Signal rutsch, hilft mir dann keine alte Sau. Da wird man wahrscheinlich noch dumm angemacht-> Sie sollen sich auf die Strecke konzentrieren! Und genau deswegen wird das ganze sowieso nicht durchkommen.
ET420MSTH

Beitrag von ET420MSTH »

Mal eine harmlose Frage: Sagt mal, sieht das nur so aus, oder werden die Fahrgäste wirklich immer "blöder"? Das soll jetzt kein Angriff auf das farkartenzahlende Volk sein, sondern nur eine allgemeine Beobachtung!

Ich meine, früher sind die ganzen Züge auch schon bis zu 160, die TEE bis 200 gefahren, da hats noch keine TB 0 gebraucht.
Die Leute haben die Türen von Zügen auch alleine aufgebracht und haben keine "Bedienungsanleitungen" wie am 423 gebraucht.
Früher ist man auch eine S-Bahn frühr gefahren, damit man am Hbf ja auch den Anschluss nicht verpasst, heute fährt man knapp, kriegt den IC/ICE nicht mehr und terrorisiert den Service Point, weil der ja so viel dafür kann.
Früher hatte man noch Respekt vor der Eisenbahn, heute stehen einem die Fahrgäste teilweise im Maschinenraum oder Führerstand, wenn man mit seiner Lok im Hbf steht und nicht wie ein Haftlmacher aufpasst.
Über Gleise gerannt wurde auch weniger, sonst würde es z.B. in Neufahrn nicht so viele hinter der S-Bahn mit dem Gz erwischen.

Davon abgesehen, dass manche Fuzzies mittlerweile versuchen im Hbf Loks zu "klauen" ...


Was ist los? Ich beobachte schon seit ein paar Jahren, dass die Leut immer unfähiger zum Bahnfahren werden. Wenn man dann mal im Zug ist, irgendwer meckert rum und ein anderer Fahrgast versucht den mit sinnvollen Erklärungen für die Störung zu beruhigen (meist Leute Ü50, die die Zeit noch kennen, wo man kein Auto hatte und das Bahnfahren die selbstverständlichste Art der Welt zu reisen war), bin ich immer wieder positiv überrascht. Aber diese positiven Erfahrungen werden auch immer weniger ...

Ich würde meinen, das liegt daran, dass man in der heutigen Zeit alles hinten und vorne reingeschoben bekommt und sich um nahezu nix mehr kümmern muss; da verfährt jeder nach dem Motto "Die werden mir das schon recht machen" und keiner kümmert sich mehr um irgendwas, sondern will nur noch bedient werden, denn der Kunde ist ja bekanntlich König und die Eisenbahner in diesem Fall seine Untergebenen. Und so führen sich viele leider auch auf ...


Grüße,
Franz
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Da ist zum Teil schon was dran, glaub ich...zumindest was die notorischen Türblockierer, Gleisüberschreiter usw. angeht, habe ich auch den Eindruck, als würde der Respekt nicht nur den Maschinen, sondern auch den Mitmenschen - das schließt hier andere Fahrgäste genauso ein wie die Fahrpersonale, die den Schaden haben, wenn es wegen immer neuen Nachzüglern zu Verspätungen und bei Personenunfällen zudem noch zum psychologischen Schaden für den betroffenen Tf kommt - gegenüber immer weiter sinken...und gerade auch der Fall mit dem Fahrgast, der auf der Frankfurter Sause den Tf verprügelt hat, ist da für mich ein deutliches Indiz. Geht die Egozentrik und die "Ich las mir von niemandem was sagen"-Mentalität in manchen Zeitgenossen wirklich schon so weit?
who has placed the midnight sky / so a spirit has to fly? / as the heavens seem so far / now, who will hang the midnight star?
- eithne ní bhraonáin: paint the sky with stars
magra
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Beitrag von magra »

SZ

wenn´s stimmt

aus urheberrechtlichen Gründen wurde das Zitat gelöscht
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Flok
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Beitrag von Flok »

Schon komisch?: EIN Fahrgast. Normal wär doch das wieder das gefundene Fressen für TZ & co.?
Andererseits kann ich mir das Geschehen an sich schon vorstellen -> Nichts ist unmööööööglich ...... ET 423 ...
elchris
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Beitrag von elchris »

Früher hatte ich (unbegründet) als kleines Kind Angst in die Bahn einzusteigen, weil der generell in Pullach seinen Luftkompressor anhatte und der Schritt nach oben doch schon groß war. Heute hab ich beim Roten Sausebär nur Angst zu spät zu kommen, weil die Kiste stundenlang, aufgrund von Bedienfehlern rumsteht. Darum meine Frage, warum man dem Fahrgast diese "Sicherheit" aufdrückt, er braucht sie nicht. Wenn der Fahrgast sich offensichtlich zu blöd anstellt, dann kann man es auch gleich vergessen, früher hats mit der menschlichen Prüfung durch den TF oder den Mann aufm vierten Führerstand doch auch funktioniert. Ansonsten kann ich Franz nur zustimmen, allerdings wird dem Fahrgast aber auch sugeriert, er müsse nurnoch vom Bahnsteig in das Fahrzeug reinschweben ;)
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Beitrag von Chep87 »

Alle oeffentlichen Einrichtungen sollten generell ohne Bedienungsanleitung von jedem Bedienbar sein. (Ausgenommen aber zum Beispiel Rollstuhllifte, die sind naemlich schon etwas schwerer zu bedienen, allerdings nicht mehr als A5/A6)

Meine Mutter hat auch immer gesagt, wenn wir uns verlieren soll ich am naechsten Bahnhof aussteigen. Muttlerweile wird zwar durchgeklingelt mit dem Handy wenn ich von meinen Freunden getrennt werden im Zug, aber die Kiddies wuerden es wohl noch schaffen rauszukommen.
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

@ ET420MSTH: ich gebe Dir ja grundsätzlich recht, aber: früher gabs genügend Personal, z.B. Zugbegleiter ("Schaffner") bzw. Stationspersonal, welches den Leuten geholfen hat, die es halt nicht geblickt haben - durch die zunehmde "Entpersonalisierung" fallen halt schon einige Fahrgäste / Benutzer durchs Sieb!

Gruß Flo
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ET420MSTH

Beitrag von ET420MSTH »

MünchnerFreiheit @ 25 Aug 2003, 20:28 hat geschrieben: @ ET420MSTH: ich gebe Dir ja grundsätzlich recht, aber: früher gabs genügend Personal, z.B. Zugbegleiter ("Schaffner") bzw. Stationspersonal, welches den Leuten geholfen hat, die es halt nicht geblickt haben - durch die zunehmde "Entpersonalisierung" fallen halt schon einige Fahrgäste / Benutzer durchs Sieb!

Gruß Flo
Deshalb haben die aber bei IC-Wagen ohne TB 0 nicht gleich bei jedem Betriebshalt die Tür in Fahrttrichtuings links geöffnet und sind mit Sack und Pack in den Schotter runtergesprungen, weil sie dachten, sie wären schon in Augsburg - kann man ja auch leicht verwechseln, der Augsburger Bf besteht ja aus Schotterwüste, 200 km/h-Streckengleis und Schallschutzwänden.

Diese Falschaussteiger hat der gegenzug erwischt, ereignet hat es sich vor einiger Zeit in Mering oder Kissing.

Und SOLCHE Art von Unbeholfenheit (schon fast Dummheit?) unter den Fahrgästen - da würd man doch am liebsten "Sch***!" schreien ...
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

@ET420MSTH: ..Darwinismus ;)
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Beitrag von ET420MSTH »

MünchnerFreiheit @ 26 Aug 2003, 23:42 hat geschrieben: @ET420MSTH: ..Darwinismus  ;)
Der war böse, ABER GUT!!! :lol:
(Lang lebe die Antithese! ;) )

Grüße,
Franz
elchris
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Beitrag von elchris »

Darum haben die Ausstiegstüren auch innen nen Warnanstrich, damit keiner die Aussentür mit dem Klo verwechselt und sich über das extrem Tiefe Plumbsklo wundert :)
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