Mein Gefühl ist, daß dann, wenn etwas in Bestehendes eingepaßt wird, zur Zeit bessere Lösungen gefunden werden, als wenn man eine große Freifläche hat. Siehe Messe vs. St.Jakobsplatz. M.E. liegt das u.a daran, daß eine bestimmte Zahl von Ergänzungsbauten im Bestand abwechslungsreich wirken. Baut man viel in kurzer Zeit, ähneln sich die Baustile aller Gebäude, und sie entsprechen zu oft genau dem Baustil, den wir z.Zt. halt gewöhnt sind und langweilig finden. Man kann vielleicht auch nicht immer Stararchitekten finden, die außergewöhnliches hinbauen. Und wie man Messe, Pinakothek, Synagoge, Allianz-Arena mit den Sehgewohnheiten in 30 Jahren bewertet, weiß ich nicht. Die Hamburger Speicherstadt (sozusagen Hafencity alt) ist ein großer homogener Komplex mehr oder weniger häßlicher Ziegelbauten. Den hat man zur Bauzeit mit Sicherheit nicht hübsch oder architektonisch wertvoll empfunden. Architektur braucht oft Zeit. Die Sachen, die auch zur Bauzeit schon herausragen, können das nur, weil sie eingebettet sind in 08/15-Ware.LugPaj @ 17 Nov 2007, 02:11 hat geschrieben: Genau dasselbe kann man doch auf Muenchen muenzen. Muenchen bleibt gar nichts anderes uebrig, die freiwerdenden Bahnflaechen zu nutzen. Aber das WIE ist doch der springende Punkt. Waehrend in Muenchen hier nur stadtentwicklungspolitisch gewuenschter Ramsch hingebaut wird und Stararchitekten vergrault werden, geben sich in Hamburg weltweit bekannte Stararchitekten die Klinke in die Hand. Das komplette Ensemble Hafencity wird ein weltweit bekanntes Aushaengeschild fuer Hamburg werden. Bei der Muenchner Bauprojekten entlang der Bahnstrecke nach Pasing wird man sich hingegen oft in 20-30 Jahren fragen, was man nun als Ersatz da hinbauen soll.
Edmund