Muss die Zugzahl in der Innenstadt wirklich erhöht werden?
Wenn es nur um die Erhöhung der Transportkapazität ginge, wäre die einfachste Schlussfolgerung doch, dass man anstrebt alle S-Bahnzüge (HVZ) mit Langzügen verkehren zu lassen. Das bedeutete für einzelne Äste eventuell Taktausdünnung, anstatt 6 Vollzügen/h wären eigentlich 4 Langzüge/h angebracht. Gut, ich will jetzt nicht auffordern, gegen des 20-min-Schema zu meutern, das war eine reine Vorbemerkung!
Ich finde allerdings Lösungen, die den Verkehr teilweise verlagern, viele neue Fahrt-/ bzw. Umsteigebeziehungen schaffen, wie etwa Südring oder Nordring, deutlich eleganter. Und somit sehe ich nicht die Gefahr, dass nur bestehender ÖPNV-Verkehr verlagert wird (was ja andererseits in Bezug auf die Stammstrecke sogar ja gefordert wird), sondern behaupte im Gegenteil, dass es eine deutliche Attraktivitätssteigerung des ÖPNV geben wird. Was aber ist die zweite Stammstrecke anderes, als ein Fanal in Sachen Parallelverkehr? Dass man wiederum mit Express-S-Bahnen soviel Zeit gewinnt halte ich für ein Märchen. Somit sehe ich Süd- und Nordring, selbst wenn sie alles in allem sogar noch teurer als der 2. Tunnel werden könnten, trotzdem als lohnende Investition. Ihr großer Vorteil: Sie können Stück für Stück errichtet werden und auch so ihre nutzbringende Wirkung entfalten. Den Südring, den ich in seiner Light-Version für ausreichend erachte, sehe mit seinem ersten Schritt, der Schaffung der S-Bahnstrecke Laim-Poccistraße als Entlastung der Stammstrecke (1X-Linen, siehe meine entsprende Beiträge
hier bzw.
hier).
Den Nordring halte ich für unabhängig realisierbar. So sehe ich wenig Sinn darin, Züge von Außenstrecken über ihn zu leiten. Er dient eher Quer- und Tangentialverbindunegen, wobei dannn das Umsteigen an Ostbahnhof und in Pasing (auf alle möglichen) Außenäste im Vordergrund steht. Ich wüsste nicht, was es brächte sich hier einen Außenast rauszugreifen und mit dem Nordring zu verbinden, da dann dieser Ast in Bezug auf den Nordring stark übervorteilt, in Bezug auf die Innenstadt aber wiederum stark benachteiligt wird.
Eine S-Bahnstrecke zur U-Bahn umzuwidmen macht an sich aus Kostengründen, meist auch wegen sich verlängernder Fahrzeiten und daraus resltierender Qualitätseinbußen, erstmal keinen Sinn, es ist nicht grundsätzlich zu befürworten. Im Falle des U 4/5 Tunnels in München bietet es sich aber schon in gewisser Weise an. Da die U 5 vom Hauptbahnhof nach Pasing nur wenig länger benötigen wird, der Tunnel angeblich noch Luft hat. Somit ist es legitim, über sie den Stammtunnel der S-Bahn entlasten. Ich verstehe nicht, wie so immer über einen Umbau, sowohl den der entsprechenden S-Bahn-Außenstrecke, aber auch über den des Ubahntunnels spekuliert wird. Wieso reichen hier nicht Hybridfahrzeuge, soviel teuerer können die doch nicht sein? Auch wenn es die für München nötigen wohl noch nicht auf dem Markt gibt, eine ansehnliche Stückzahl würde man ja schon abnehmen. Wenn die Idee erfolgreich sein sollte, so kann man die Sache auch ausweiten, in erster Linie geht es aber nur um Westäste des S-Nahnnetzes ab Pasing.
Die U 5-Variante ist aber meiner Meinung nach eher eine Notlösung und nicht dem Südring vorzuziehen.