Sicherungssystem auf franz. SFS?

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Hallo zusammen!

Derzeit verweile ich in Frankreich und bin von Mannheim mit dem ICE nach Paris gefahren. Dabei fuhren wir mit 320 km/h ueber die neue franz. SFS. Hier gibt es nicht nur keine LZB wie bei uns, sondern auch ein voellig anderes Signalsystem auf der SFS. Wer kann mir mehr ueber die Technik der franz. SFS sagen?

Gruesse
Sascha
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

dragon46
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Beitrag von dragon46 »

Life is not a Ponyhof...
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Vielen Dank für die Links! Sind sehr informativ!

Grüße
Sascha
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M15003
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Beitrag von M15003 »

Guten Abend, ich bin neue auf diesem Forum. Ich bin Französer, enstchluldigen Sie bitte mir für die Schreibfehler.

Die TVM ist auf Hochgeschwindigkeitstrecken benutzt. KVB ist auf normaler Strecken benutzt. Die TVM zeigt das Geschwindigkeitsgrenze auf dem Instrumenttafel an. Sie wird aktualisiert geworden, wenn der Zug das nächste Block erreicht.
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Hallo M15003,

vielen Dank für deine Antwort.
War interessant zu lesen, wie es bei euch in Frankreich funktioniert. Im allgemeinen hat die SNCF einen sehr interessanten Eindruck auf mich gemacht. Ich habe den Eindruck, im Frankreich wird die Bahn sehr viel intensiver als bei uns genutzt. Wenn ich da nur an die vollen RER und Metrozüge in Paris denke...

Grüße
Sascha

PS: Dein Deutsch ist doch prima. Ich versuche derzeit, ein wenig Französisch zu lernen, aber es wird wohl noch sehr lange dauern, bis ich Französisch so sprechen, bzw. schreiben kann wie du. ;)
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Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Sascha1974 @ 30 Jan 2008, 21:27 hat geschrieben:vielen Dank für deine Antwort.
War interessant zu lesen, wie es bei euch in Frankreich funktioniert. Im allgemeinen hat die SNCF einen sehr interessanten Eindruck auf mich gemacht. Ich habe den Eindruck, im Frankreich wird die Bahn sehr viel intensiver als bei uns genutzt. Wenn ich da nur an die vollen RER und Metrozüge in Paris denke...
Nach Kilometern sind die Franzosen Weltmeister im Bahnfahren. Nach Anzahl der Fahrten sind sie nur europäsiches Mittelmass. Liegt vor allem am TGV Sytem und den damit längeren Strecken.


Gruss, Fastrider
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Sascha1974 @ 30 Jan 2008, 21:27 hat geschrieben: Ich habe den Eindruck, im Frankreich wird die Bahn sehr viel intensiver als bei uns genutzt. Wenn ich da nur an die vollen RER und Metrozüge in Paris denke...
Na dann geh mal aus der Île-de-France raus und schau dir die französische Eisenbahn in der Fläche an. Weitmaschiges Streckennetz, geringe Zugdichte, kein Taktverkehr, keine S-Bahn in Ballungsräumen..... Bis auf TGV, Großraum Paris und ein paar kleiner Ausnahmen kann man das getrost in der Pfeife rauchen.
Mfg
Catracho
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Fastrider @ 30 Jan 2008, 23:07 hat geschrieben: Nach Kilometern sind die Franzosen Weltmeister im Bahnfahren. Nach Anzahl der Fahrten sind sie nur europäsiches Mittelmass. Liegt vor allem am TGV Sytem und den damit längeren Strecken.
Liegt wohl an der französischen Siedlungsstruktur. Wenn ichs vom Erdkundeunterricht her noch richtig im Kopf konzentriert sich die Bevölkerung in Frankreich vorallem auf die größeren Städte, aufm Land dagegen wohnt nur noch ein recht kleiner Teil der Bevölkerung - da bietet sich natürlich ein TGV-Netz an, ein flächendeckendes Bahnsystem dagegen ist nicht einfach zu realisieren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Catracho @ 30 Jan 2008, 23:12 hat geschrieben: Na dann geh mal aus der Île-de-France raus und schau dir die französische Eisenbahn in der Fläche an. Weitmaschiges Streckennetz, geringe Zugdichte, kein Taktverkehr, keine S-Bahn in Ballungsräumen..... Bis auf TGV, Großraum Paris und ein paar kleiner Ausnahmen kann man das getrost in der Pfeife rauchen.
Ich gebe zu, in der Fläche war ich noch nicht. Aber wie Boris schon sagte, mag es an der Siedlungsstruktur liegen. Frankreich zählt ca 61 Mio. Einwohner, wovon alleine 12 Mio. im Großraum Paris, als in der Île-de-France leben. Der Rest verteilt sich auf einer Fläche, die weitaus größer als die Bundesrepublik ist. Ich denke, da wäre ein dichtes Bahnnetz und Taktverkehr unbezahlbar.

Grüße
Sascha
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Beitrag von Catracho »

Natürlich liegt es an der geringeren Siedlungsdichte. Aber nicht nur. Bei vielen Strecken in Frankreich hat man auch jahrzehntelang die selben Fehler gemacht wie hier in Deutschland - ausdünnen des Angebotes, paralleler Busverkehr, Vernachlässigung der Investitionen, etc. Da gibt es doch so einiges was man - trotz weniger potentieller Nutzer - hätte retten können, wenn der Wille und das Geld da gewesen wären. Auch heute gibt es genug Beispiele wo man das Angebot auf Strecken deutlich verbessern und damit eine höhere Auslastung erreichen könnte. Aber es gibt ja auch bei der SNCF Bestrebungen bereits stillgelegte Strecken in absehbarer Zeit wieder in Betrieb zu nehmen, wie z.B. Châteaubriant - Nantes oder Orléans - Chartres.
Mfg
Catracho
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ropix
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Beitrag von ropix »

Catracho @ 30 Jan 2008, 23:12 hat geschrieben: Bis auf TGV, Großraum Paris und ein paar kleiner Ausnahmen kann man das getrost in der Pfeife rauchen.
Wobei man durchaus sagen kann. Die Franzosen betreiben noch so manche Strecke mit 2 Zugpaaren, da hätten wir hier längst aufgegeben.

Allerdings - das Streckennetz da unten ist auch in einem Zustand der bei uns teilweise vermutlich schon Minus LAs bekommen hätte. Sprich alle Fahrzeuge die näher als 5 Meter dran sind müssen per LA aktiv flüchten :D
-
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M15003
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Beitrag von M15003 »

Guten Abend,

Frankreich und Deutschland sind schwierig zu vergleichen.
Wie ihr gesagt habt, gibt es mehr Einwohner pro kvadratkilometer im Deutschland als in Frankreich.
Die Industri ist auch nicht dite gleiche. Sie ist größer im Deutschland und besteht mehr aus Kemi. Das ist viel besser für die Bahn.
Das ist auch richtig, dass es im Frankreich diese Siedlung-Kultur gibt. Alle Franzosen traumen um das kleine Einfamilienhaus mit einem Garten und einem Auto.
Aber wir fangen an, die Grenze dieser Vizion festzustellen, wegen die CO2 Problemen, und die sozialen Problemen ; Die Haushalten, die wenig Geld haben, wählen fern von Paris zu wohnen, um sich eine großere Wohneinheit anzuschaffen, da die Wohnbezahlung (Lohnzurückbezahlung oder Miete) nicht höher als 1/3- Teil von Einkommen sein darf.
Die Arbeitsplätzen dieser Kategorien fliehen auch weg von Stadtkernen, die zu teuer werden. Das bedeutet, das die Leute von Haushalten, die wenig Geld haben, mussen Auto fahren. Oft hat es eine Folge: Wohnbezahlung + Auto- oder Verkehrkosten > 50-60% von dem Einkommen.

Im Paris benutzen viele Leute den Zug, besonders RER-Linie A, die im Spitzestunden 60 000 Personen pro Stunde transportiert. Das zeichnet auch, dass es ein Problem im Paris gibt: es gibt mehr Wohneinheiten Ostlich von Paris, und mehr Arbeitsplätzen westlich von Paris.

Ansonsten hat die SNCF fast nur auf dem TGV investiert, und der Staat hat gefolgt. Aber seit 2001-2002 sind die Regionen verantwortlich von der Eisenbahnpersonverkehr. Sie haben viele investiert, die Fahrzeugen werden erneuert. Taktverkehr ist im Rhônes-Alpes gekommen, und wird in anderen Regionen kommen.
Manche Mal (besonders am Anfang) streiten die Region sich mit der SNCF, die die Regionalverkehr nicht richtig mag. Probleme gibt es noch mit der Infrastruktur, die im schlechtem Zustand ist.

Um Güterverkehr, ja, was kann mann sagen ? Die Qualität ist schlecht und die SNCF ist der großte LKW-Unternehmer im Frankreich... :D

Ich habe versucht Rechtschreibfehler zu korrigieren, aber ich habe sicher manche Fehler übergesehen. :unsure:
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Hallo M15003,

also das mit der RER A kann ich bestätigen, da wir bei Verwandten in Bussy Saint Georges gewohnt haben und da mussten wir die RER A nutzen, um nach Paris rein und wieder raus zu fahren. Trotz der enormen Zuglängen und teilweise neuer Doppelstockzüge ist die RER A immer sehr voll.

Wie sieht es eigentlich auf Nebenstrecken mit privaten Mitbewerbern aus? Muss sich die SNCF mittlerweile anderen Konkurrenten auf der Schiene stellen?

Hm, eigentlich könnte in Mod das Thema teilen. Über SFS-Sicherung reden wir gar nicht mehr. ;)

Grüße
Sascha
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M15003
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Beitrag von M15003 »

Hallo,
Ich glaube, dass das europäische Recht, das Konkurrenz noch nicht auf den Nebenstrecken erfordet. Das fransözische recht erfordet das auch nicht, sonnst wurde eine Revolution von der Mitarbeiter der SNCF kommen :lol:
Aber in einer Paar Jahre, wird jede Region bestimmen, ob sie die SNCF in Konkurrenz stellen möchtet. Das wird sicher in manche Regionen, die das Bahnbetrieb der SNCF zu teuer finden.
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Beitrag von ropix »

Sie werden nicht können - sie werden müssen.

Das Europäische Recht sieht durchaus Konkurrenz auch auf Nebenstrecken vor. Es gibt zwar die Möglichkeit einen Vertrag ohne Ausschreibung zu vergeben. Aber dagegen wird, wenn allzuhäufig gemacht sicher geklagt. Abelio und Veolia sind ja schon ganz scharf drauf auch endlich in Frankreich fahren zu können :)

Und die Revolution dürfte nach hinten losgehen. Denn wenn die SNCF nicht fährt gehen die Aufträge schneller an Private. Und Gleise blockieren dürfte in diesem Falle auch nicht unendlich lange funktionieren :)

Ausschreibungen in größerem Stil bei der SNCF gibts glaub ich frühestens 2011.
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M15003
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Beitrag von M15003 »

Und die Revolution dürfte nach hinten losgehen. Denn wenn die SNCF nicht fährt gehen die Aufträge schneller an Private. Und Gleise blockieren dürfte in diesem Falle auch nicht unendlich lange funktionieren
Ich bin mit dir einverstanden, aber für die Politiker ist es leichter zu sagen, dass es von EU kommt.
Dann werden sie die letzte Zeit warten.
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