FLEX Verkehrs-AG stellt Insolvenzantrag

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mellertime
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Flok
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Beitrag von Flok »

*hüstel hüstel* Wie war das mal? Der FLEX ist so toll, und hat eine gewinnbringende Auslastung ... usw ?? Naja, mal abwarten was da jetzt alles ans Tageslicht kommt. Vor ein paar Tagen, beim 100tägigen schien die Welt bei der FLEX AG ja noch in Ordnung. Vielleicht darf die Bahn ja mal wieder den Sündenbock dafür spielen ... ;)
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Beitrag von Chep87 »

Flok @ 13 Aug 2003, 22:52 hat geschrieben: *hüstel hüstel* Wie war das mal? Der FLEX ist so toll, und hat eine gewinnbringende Auslastung ... usw ?? Naja, mal abwarten was da jetzt alles ans Tageslicht kommt. Vor ein paar Tagen, beim 100tägigen schien die Welt bei der FLEX AG ja noch in Ordnung. Vielleicht darf die Bahn ja mal wieder den Sündenbock dafür spielen ... ;)
Es geht um das Geld. Die Flex bekam AFAIK noch nicht mal die HAELFTE des erwirtschateten Geldes.
magra
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Beitrag von magra »

Private Bahnen im Norden vor der Insolvenz


In Schleswig-Holstein hat das mehr als 100 Jahre alte Bahnunternehmen Nordfriesische Verkehrs AG (NVAG) den Antrag auf Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt. Im Zusammenhang damit stehen offenbar Probleme der Flex AG in Hamburg, die gestern ebenfalls in das Insolvenzverfahren ging.


HANDELSBLATT, Donnerstag, 14. August 2003, 07:31 Uhr

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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Jetzt sieht man was daraus wird. Erst sich die Strecken mit immer niedrigeren Angeboten einkrallen und später dann merken, daß das mit den "Dumpingpreisen" nicht zu schaffen ist.

Ich glaube, daß sich die Pleiten häufen werden oder es mehr Fusionen geben wird.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Waass?? Die NVAG selber hat auch keine Kohle mehr?? Die fahren doch sogar im Güterverkehr recht erfolgreich??!!
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Beitrag von Chep87 »

Flok @ 14 Aug 2003, 16:16 hat geschrieben: Waass?? Die NVAG selber hat auch keine Kohle mehr?? Die fahren doch sogar im Güterverkehr recht erfolgreich??!!
FLEX und NVAG koennen sich nicht ueber die Geldaufteilung einigen. Deshalb die Probleme.
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

Wie ich soeben in den Nachrichten gehört habe, hat DB der schleswig-holsteinischen Landesregierung ein Angebot für die Wiedereinrichtung der Interregio-Linie Hamburg - Flensburg - Padborg vorgelegt. Diese neue alte IR-Verbindung müsse allerdings künftig vom Land bestellt und bezahlt werden.
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Beitrag von Zugbegleiter »

JanHH1974 @ 14 Aug 2003, 21:53 hat geschrieben: Wie ich soeben in den Nachrichten gehört habe, hat DB der schleswig-holsteinischen Landesregierung ein Angebot für die Wiedereinrichtung der Interregio-Linie Hamburg - Flensburg - Padborg vorgelegt. Diese neue alte IR-Verbindung müsse allerdings künftig vom Land bestellt und bezahlt werden.
Es kehrt eben alles (früher oder später) zur DB zurück.....
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Flok
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Beitrag von Flok »

Naja, mal abwarten. Die geben sich bestimmt nicht so leicht geschlagen. Aber selber denke und hoffe ich auch ... :rolleyes: :D
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

Flok @ 14 Aug 2003, 22:52 hat geschrieben:Naja, mal abwarten. Die geben sich bestimmt nicht so leicht geschlagen. Aber selber denke und hoffe ich auch ... :rolleyes:  :D
Du denkst und hoffst auch, dass DB den Interregio wieder einrichten soll? Schön wär´s. Aber so wie ich Frau Simonis kenne, wird die sowas lieber an landeseigene Verkehrsgesellschaften vergeben. Sei es, dass die Flex nochmal einen schönen dicken Scheck von der Landesregierung bekommt oder es wird eine weitere Interconnex-Linie eingerichtet.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

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Hört sich fast so an (wie ichs mir schon gedacht habe), daß die NOB die FLEX übernehmen will.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Ist irgendwie schon traurig, wenn ein Betrieb nicht mal ein Jahr durchhält. Und das auch noch wegen interner Probleme. Aber die Privaten könnens ja :rolleyes:
Sbahnman

Beitrag von Sbahnman »

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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Wenn ich das auf der Internetseite der KEG (http://www.privatbahn.de) richtig verstehe, ist das aber nur ein angemieteter Dispo-Stier.
Beste Grüße usw....
Christian


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Flok
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Beitrag von Flok »

Die KEG und FLEX haben nur angemietete Dispo Stiere. Eigene Rindviecher hatten die noch nie.
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Beitrag von Südostbayer »

Flok @ 14 Aug 2003, 15:16 hat geschrieben: Waass?? Die NVAG selber hat auch keine Kohle mehr?? Die fahren doch sogar im Güterverkehr recht erfolgreich??!!
"Erfolgreich" ist eine Definitionsfrage - zwar konnte die NVAG die beförderte Tonnage deutlich steigern (um etwa 35% gegenüber dem DB Cargo-Niveau im Jahr 2001), Tendenz weiter steigend, doch waren die dafür erforderlichen Investitionen wohl etwas zuviel für das an sich sehr kleine (und kapitalschwache) Unternehmen.
Letztlicher Auslöser für die Insolvenz der NVAG waren zwei Unfälle (Entgleisung Langenhorn und Rangierunfall Süderbrarup) sowie die Erhöhung der Wagenstandgelder durch DB Cargo. Auch ohne diese Vorfälle hätte die NVAG über kurz oder lang eine Finanzspritze gebraucht, allerdings hatte man bis zuletzt auf eine andere Lösung gehofft (etwa den Einstieg eines neuen Gesellschafters).


Und um auf das Subject des Ursprungsbeitrags zurückzukommen: Nein, NVAG und FLEX sind nicht die ersten insolventen Privatbahnen. Seit bestehen der Bahn sind in den letzten 150 Jahren immer wieder mal private Bahnen pleite gegangen. In der jüngeren Vergangenheit waren dies z.B. die Unternehmen EuroRail und EBGO, denen es - meine Meinung - ganz recht geschah, da diese eine etwas lockere Einstellung zu Sicherheitsvorschriften (Unfall Haspelmoor: EBGO) und Trassenentgelten (EuroRail zahlte über sechs Monate keinen Cent an DB Netz) hatten. Im Fall der NVAG finde ich die Insolvenz dagegen wirklich schade, von den Verkehrssteigerungen im Güterverkehr war ich schon beeindruckt (und die NVAG zahlte bisher auch alle DB Netz-Trassen :D )
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Beitrag von Sbahnman »

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Beitrag von Zugbegleiter »

Ich bin für
DB Regionalbahn
und eingesetzte Lok-Wendezüge mit rotlackierten IR-Waggons ;)
Und DB regio könnte hier die bald überzähligen Personale der Marschbahn weiter einsetzen...
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Flok
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Beitrag von Flok »

Ich habe da wenig Hoffnung, dass der neue Zuschlag an die DB geht. SH ist so ziemlich das DB - feindlichste Bundesland überhaupt. Der Marktanteil dort liegt bei gerade noch 40% (nach übernahme der Marschbahn durch die NOB).
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Beitrag von Zugbegleiter »

Flok @ 13 Sep 2003, 18:30 hat geschrieben: Ich habe da wenig Hoffnung, dass der neue Zuschlag an die DB geht. SH ist so ziemlich das DB - feindlichste Bundesland überhaupt. Der Marktanteil dort liegt bei gerade noch 40% (nach übernahme der Marschbahn durch die NOB).
Die werden schon noch merken, was sie davon haben.
Beispiel THURBO AG (München-Obersdorf):
In wenigen Wochen soll die Betriebsaufnahme erfolgen, es fehlt aber noch genügend Personal (Tf, Zub)!! Na, wenn das mal nicht wieder darauf hinausläuft, das DB Regio vorerst weiterfahren muß/darf/soll.....
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Zugbegleiter @ 15 Sep 2003, 09:33 hat geschrieben: Die werden schon noch merken, was sie davon haben.
Beispiel THURBO AG (München-Obersdorf):
In wenigen Wochen soll die Betriebsaufnahme erfolgen, es fehlt aber noch genügend Personal (Tf, Zub)!! Na, wenn das mal nicht wieder darauf hinausläuft, das DB Regio vorerst weiterfahren muß/darf/soll.....
Möglich - dann aber, um hier meine subjektive Meinung unterzubringen, bitte mit richtigen Zügen und nicht dem 612 ;)

Zugbegleiter dürften für die Thurbo AG im übrigen kein Problem sein, als 80%+ Tochter der SBB kann man diese ja notfalls von der Muttergesellschaft ausleihen.
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

Zugbegleiter @ 13 Sep 2003, 17:26 hat geschrieben:Ich bin für DB Regionalbahn und eingesetzte Lok-Wendezüge mit rotlackierten IR-Waggons ;)
Und DB regio könnte hier die bald überzähligen Personale der Marschbahn weiter einsetzen...
Die Personale der Marschbahn gehen zur NOB, bleiben also auf der Marschbahn. Auch vorher haben NOB und FLEX die Personale der früheren DB-Leistungen übernommen.
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Beitrag von ET 474 »

Flok @ 13 Sep 2003, 18:30 hat geschrieben:Ich habe da wenig Hoffnung, dass der neue Zuschlag an die DB geht. SH ist so ziemlich das DB - feindlichste Bundesland überhaupt. Der Marktanteil dort liegt bei gerade noch 40% (nach übernahme der Marschbahn durch die NOB).
Ganz richtig. SH ist nach Niedersachsen das DB-feindlichste Land. Was DB in diesen beiden Ländern anbelangt, waren/sind sich Heide Simonis und Sigmar Gabriel (beide SPD) einig, was Verkehrsunternehmen ihrer Länder leisten können, nicht von außen eingeführt werden soll. In Niedersachsen wird dieser Kurs von Christian Wulf (CDU) fortgesetzt. Bei der Ausschreibung der RE-Leistungen Uelzen - Hannover - Göttingen zeichnet sich jetzt schon ab, dass den Zuschlag die landeseigene Metrorail erhalten wird.
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Beitrag von Zugbegleiter »

Hm, ob aber alle "Personale" der DB so ohne weiteres bereit sind, für den neuen Betreiber weiterzuarbeiten?
Ich war ja auch mal einige Monate bei der BOB, da würde ich freiwillig nicht mehr hingehen.
Wem es bei der DB gut gefällt, der will auch da bleiben!
Schwierig wird es natürlich, wenn die Arbeitsplätze alle wegfallen.
Ich habe es schon oft geschrieben: Lasst ruhig die kleinen Eisenbahnunternehmen in einigen Bundesländern richtig groß (Streckenmonopol) werden - dann läuft es da genauso wie jetzt bei der DB.
Und dann stehen die Bundesländer mit ihren Vergaben "gut" da.....
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Beitrag von ET 474 »

Wie ich soeben in Erfahrung bringen konnte, wird der FLEX eine (die 4.?)Interconnex-Linie.
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Beitrag von Chep87 »

JanHH1974 @ 23 Sep 2003, 21:24 hat geschrieben: Wie ich soeben in Erfahrung bringen konnte, wird der FLEX eine (die 4.?)Interconnex-Linie.
generell würde ich eine 4te ixx linie erwünschen, aber, dann bitte weiterhin mit richtigen zügen und keine triebwagen.
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

Wie das Hamburger Abendblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, wird der FLEX zum kommenden Fahrplanwechsel zum 14.12. die 4. Interconnex-Linie. Dazu wird Connex die Fahrzeuge und das Personal übernehmen. Über eine neue Lackierung der FLEX-Wagen steht noch nichts fest.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

JanHH1974 @ 24 Sep 2003, 13:05 hat geschrieben: Wie das Hamburger Abendblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, wird der FLEX zum kommenden Fahrplanwechsel zum 14.12. die 4. Interconnex-Linie. Dazu wird Connex die Fahrzeuge und das Personal übernehmen. Über eine neue Lackierung der FLEX-Wagen steht noch nichts fest.
Den Artikel findet man online unter http://www.abendblatt.de/daten/2003/09/24/211415.html

Zitat von dort:
"Das letzte Wort bei der Streckenvergabe hat der Landtag. Dessen Finanzausschuss trifft sich am Donnerstag, um den Flex-Anschlussvertrag zu besiegeln und eine weitere Finanzspritze bereitzustellen. (...) Im Landeshaus wird erwartet, dass die kräftig expandierende Privatbahn aus der Connex-Gruppe Teile des Flex-Personals und des Fuhrparks übernimmt."

Eine Übernahme des Personals sowie der Wagen scheint mir recht wahrscheinlich - woher sollte man beides auch sonst nehmen - während ich bei den E-Loks eher skeptisch bin. Möglicherweise werden diese einige Zeit durch die NOB angemietet, der Hauptmietvertrag besteht aber zwischen Siemens Dispolok und der NNVG (das ist die nicht-insolvente Muttergesellschaft von FLEX und NVAG).


Einerseits begrüße ich es natürlich, dass anscheinend so schnell eine Nachfolgelösung für den FLEX gefunden wurde. Andererseits habe ich gewisse Bedenken, ob die NOB das alles "stemmen kann" - schließlich muß sich das vergleichsweise kleine Unternehmen ja auch auf die Übernahme der Verkehre auf der Marschbahn vorbereiten.
Sbahnman

Beitrag von Sbahnman »

Schleswig-Holstein: NOB übernimmt ab 1. November FLEX-Verkehre

Verkehrsminister Dr. Bernd Rohwer hat heute (25. September) in Kiel mitgeteilt, dass die Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB) die FLEX-Verkehre auf der Bahnstrecke Hamburg-Flensburg vom 1. November 2003 an für zwei Jahre übernehmen soll. Diese Entscheidung des Ministers folgt damit einer Empfehlung der unabhängigen Vergabekommission.
Nachdem für die FLEX AG ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet worden war, hatte die Landesweite Verkehrsservice Gesellschaft mbH (LVS) zur Aufrechterhaltung der Verkehre im Auftrag des Verkehrsministeriums eine Preisanfrage für die Übernahme der FLEX-Verkehre durchgeführt. Insgesamt hatte die LVS zehn Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Interesse an einer Übernahme der Verkehre geäußert hatten, zur Abgabe von Angeboten aufgefordert, sechs Unternehmen hatten daraufhin Angebote abgeben.
"Die NOB hat unter Berücksichtigung aller Kriterien das beste Angebot abgegeben", sagte Rohwer. Dennoch muss das Land in den Jahren 2003 bis 2005 insgesamt rund 8,1 Millionen Euro zusätzlich finanzieren; dies soll durch Umschichtungen beim Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GVFG) und Regionalisierungsmitteln erfolgen.
Die NOB werde den bisherigen Fahrplan der FLEX AG zwischen Hamburg und Padborg weiter bedienen und einen grossen Teil des Personals der FLEX AG übernehmen. Die Fahrzeuge der FLEX AG würden kurzfristig modernisiert, zudem werde mit der Betriebsübernahme am 1. November ein Teil der FLEX-Fahrzeuge durch Interconnex-Wagen (für den Connex-Fernverkehr modernisierte Wagen) ersetzt.
Auch die Flensburger Werkstatt werde weitergenutzt. Die erfolgreich eingeführte Marke "FLEX" bleibe unter dem Dach der NOB / Connex bestehen.
Trotz der aktuellen Probleme bei der FLEX AG sei die Vergabe an dieses Unternehmen im Dezember 2002 nicht nur wettbewerbspolitisch, sondern auch finanziell richtig gewesen. Die DB AG hatte 2002 die Erbringung der Schienenverkehre zwischen Flensburg und Hamburg zu wesentlich höheren Preisen angeboten. Durch die Beauftragung der FLEX, bzw. ab November 2003 der NOB spare das Land im Vergleich zu einer damaligen Beauftragung der DB AG mehrere Millionen Euro.
Rohwer erinnerte daran, dass ein erheblicher Teil der Aufwändungen des Landes für den Bahnverkehr zwischen Hamburg und Flensburg ab 2002 erst durch die ersatzlose Streichung der Interregio-Verbindungen durch die DB AG entstanden sei. "Hier sind finanzielle Lasten auf den Nahverkehr und damit die Länder verschoben worden", so der Minister. Aus verkehrlichen, wettbewerbspolitischen sowie wirtschaftlichen Gründen soll die Vergabe für eine kurze Laufzeit bis Dezember 2005 erfolgen mit einer sich anschließenden Ausschreibung für den Zeitraum bis Dezember 2014. "Mit der Vergabe für nur zwei Jahre wollen wir sicherstellen, dass in einer regulären, mehr Zeit benötigenden Ausschreibung, neue Verkehrskonzepte wie etwa die Flügelung von Zügen berücksichtigt und ggf. weitere Kostensenkungen erzielt werden können", erklärte Rohwer.

Pressemeldung Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, 25.09.2003

Gruß Sbahnman B)
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