Der Transrapid in München

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ropix
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Beitrag von ropix »

schau mal was im Fresh so drinstitzt. Wenns nicht grad mit SWT und von Frankfurt Hahn aus unterwegs ist...

Nein, das kann wegen Überfüllung des FRESH zum Glück nicht passieren. Und die S-Bahn wird aus anderen Gründen eingestellt, nicht wegen Transrapid. (Zumal der ja gar nicht nach Geretsried fährt :D )
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Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

ropix @ 30 Jan 2008, 00:44 hat geschrieben: Nein, das kann wegen Überfüllung des FRESH zum Glück nicht passieren.
Es gibt ja noch die RE über Regensburg.


Gruss, Fastrider
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Fastrider @ 31 Jan 2008, 01:07 hat geschrieben: Es gibt ja noch die RE über Regensburg.


Gruss, Fastrider
:lol: :lol: :lol:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Fastrider:
Ich denke die Bahn weiß recht gut, was die Personalabteilungen akzeptieren. Und dann was unverfängliches aufs Ticket drucken und nicht 1. Klasse. Da sind genügend Spielräume zum tricksen. Denkbar wäre ein Spezialticket Transrapid und 1.Klasse ICE wird eben auch akzeptiert.
Zur Einstellung der S-Bahn: Soviele Fahrgäste kann der TR gar nicht transportieren. Abgesehen davon, wer sollte das tun?
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Beitrag von Fastrider »

Iarn @ 31 Jan 2008, 08:39 hat geschrieben: Fastrider:
Ich denke die Bahn weiß recht gut, was die Personalabteilungen akzeptieren. Und dann was unverfängliches aufs Ticket drucken und nicht 1. Klasse. Da sind genügend Spielräume zum tricksen. Denkbar wäre ein Spezialticket Transrapid und 1.Klasse ICE wird eben auch akzeptiert.
Zur Einstellung der S-Bahn: Soviele Fahrgäste kann der TR gar nicht transportieren. Abgesehen davon, wer sollte das tun?
In anderen Städten der Welt wurde oder wird der langsame Verkehr zum Flughafen auch reduziert, um mehr Fahrgäste in den teuren Express zu treiben. Man muss nur nach Berlin schauen. Ausserdem habe ich jetzt nicht von Geschäftsreisenden gesprochen, sondern von Urlaubern, die sich die TR Fahrt nicht leisten können und deshalb auf den Flughafen Nürnberg ausweichen, der mit Bayernticket erreichbar ist.


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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Fastrider @ 1 Feb 2008, 00:15 hat geschrieben:
Iarn @ 31 Jan 2008, 08:39 hat geschrieben: Fastrider:
Ich denke die Bahn weiß recht gut, was die Personalabteilungen akzeptieren. Und dann was unverfängliches aufs Ticket drucken und nicht 1. Klasse. Da sind genügend Spielräume zum tricksen. Denkbar wäre ein Spezialticket Transrapid und 1.Klasse ICE wird eben auch akzeptiert.
Zur Einstellung der S-Bahn: Soviele Fahrgäste kann der TR gar nicht transportieren. Abgesehen davon, wer sollte das tun?
In anderen Städten der Welt wurde oder wird der langsame Verkehr zum Flughafen auch reduziert, um mehr Fahrgäste in den teuren Express zu treiben. Man muss nur nach Berlin schauen. Ausserdem habe ich jetzt nicht von Geschäftsreisenden gesprochen, sondern von Urlaubern, die sich die TR Fahrt nicht leisten können und deshalb auf den Flughafen Nürnberg ausweichen, der mit Bayernticket erreichbar ist.


Gruss, Fastrider
das mag ja sein

nur haste dir mal die Kapzität vom TR angeschaut? Der schafft das garnet, die ganzen Fahrgäste der S-bahn zu übernehmen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Lazarus hat recht, kapazitätsmäßig ist der Transrapid nur eine Ergänzung zur S-Bahn. Er kann die Hauptlast nicht übernehmen. So wie es die S1 zur S8 war.

Wenn ich Transrapid Gegner wäre, würde ich drauf rumreiter, dass das nicht gerade billige Projekt nachher nur eine Minderheit des öffentlichen Verkehrsaufkommens bewältigen kann statt zu behaupten die S-Bahn wäre in Gefahr.
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E 19 01
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Beitrag von E 19 01 »

Bei dem Thema kommt man auch schon mal ins Grübeln. In der Plenarsitzung des Bayerischen Landtags vom 13. Februar 2003 erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Maget:

„Die Pluspunkte des Transrapid liegen auf der Hand: Das sind technische Vorteile, das ist die Geschwindigkeit, das sind energetische Vorteile, und er ist eine technologische Chance für Deutschland, und er schafft Arbeitsplätze. Das ist eine Exportchance, und wir haben bewiesen, dass wir sie nutzen. Ich bin auch davon überzeugt, dass der Transrapid ein Besuchermagnet in München und auch anderswo
sein würde."

Der gleiche SPD-Fraktionsvorsitzende Maget möchte jetzt seinen Wahlkampf 2008 genau mit der Ablehnung des Transrapids unterfüttern. Ungemein glaubwürdig! Oder wie man so schön bei Politikers sagt: "Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern"!
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Beitrag von Iarn »

Der Maget ist bayernweit halt das was der Schmid in München ist. Ein hoffnungsloser Außenseiter. Da versucht man halt panisch Positionen zu besetzen, von denen man sich was erhofft.
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Beitrag von ropix »

E 19 01 @ 2 Feb 2008, 09:35 hat geschrieben: In der Plenarsitzung des Bayerischen Landtags vom 13. Februar 2003 erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Maget:

„Die Pluspunkte des Transrapid liegen auf der Hand: Das sind technische Vorteile, das ist die Geschwindigkeit, das sind energetische Vorteile, und er ist eine technologische Chance für Deutschland, und er schafft Arbeitsplätze. Das ist eine Exportchance, und wir haben bewiesen, dass wir sie nutzen. Ich bin auch davon überzeugt, dass der Transrapid ein Besuchermagnet in München und auch anderswo
sein würde."
Leider gibts die Gegendarstellung im Netz nicht - aber das Zitat ist nur die Hälfte und voll aus dem Zusammenhang gerissen. Wie man am würde schon erkennt - hinterher gehts weiter. Und da kommt dann auch das Argument zu teuer.

Das war 2003 allerdings noch nicht so abzusehen. Und jetzt ists halt noch teurer und die SPD ganz dagegen...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ja das Zitat ist nur die Hälfte, danach greift er die Grünen an, warum sie in Berlin entgegen dem Koalitionsvertrag gegen den Transrapid arbeiten.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 2 Feb 2008, 09:41 hat geschrieben: Der Maget ist bayernweit halt das was der Schmid in München ist. Ein hoffnungsloser Außenseiter. Da versucht man halt panisch Positionen zu besetzen, von denen man sich was erhofft.
Panisch besetzen würde bedeuten, dass man ganz schnell mal seine Meinung ändert. Tatsächlich ist Maget aber schon seit Jahren Gegner des Strauß-Magneto. Nun wird im Wahlkampf ihm ein Zitat aus seiner Rede im Bayerischen Landtag von 2003 um die Ohren gehauen. Dort hat er sich überaus positiv zum Transrapid geäußert. Wenn man sich die ganze Rede ansieht, ist das Ganze aber schon wesentlich durchwachsener. Er rechtfertigt sich, dass man der SPD generell Technologiefeindlichkeit vorwirft und er verweist darauf, dass Bundes-Rot-Grün die Bundeszuschüsse für den Transrapid überhaupt erst initiiert haben. Zur Finanzierung des Transrapids hatte er sich damals schon kritisch geäußert und die Vernachlässigung der S-Bahnprojekte in Bayern angekreidet.

Mal davon abgesehen, finde ich es prinzipiell gut, wenn ein Politiker auch mal seine Meinung ändert, wenn sich eine neue Sachlage ergeben hat, anstatt stur an etwas festzuhalten, nur weil man es mal gesagt hat und nicht als Umfaller dastehen möchte. ich darf auch daran hinweisen, dass auch erhebliche Teile der CSU gegen den Strauß-Magneto sind und es auch hier einige Leute gibt, die nicht so recht wissen, ob sie dafür oder dagegen sind und auch nicht immer ehrlich sind, weil man mal dies und mal das von ihnen hört.

Außerdem: Anhänger der Tranrapidtechnologie zu sein und dennoch den Strauß-Magneto abzulehnen, ist ja kein Widerspruch. Auch hier im Forum gibt es einige, die so denken, ich gehöre auch dazu.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 2 Feb 2008, 10:29 hat geschrieben: Außerdem: Anhänger der Tranrapidtechnologie zu sein und dennoch den Strauß-Magneto abzulehnen, ist ja kein Widerspruch. Auch hier im Forum gibt es einige, die so denken, ich gehöre auch dazu.
Trampolin, verstehe ich vollkommen. Ich bin zwar ein tendenzieller Befürworter des Transrapid, sehe aber auch die Nachteile. Komischerweise werden die echten Nachteile des Transrapids von vielen Gegnern ignoriert und dafür welche aus dem Hut gezaubert, die nicht stimmen oder Vorteile weggeredet. In der Politik und im Forum.
Wenn jemand zu mir sagt: "Was ist wenn das der letzte gebaute Transrapid ist? Wo kriegen wir in 30 jahren neue Züge her?" , gebe ich zu, das ist ein gültiges Argument. Statt dessen kommen hahnebüchene Argumente wie die Trasse ist X mal so teuer (nein die Tunnel sind beim Transrapid so teuer) oder man könne das Ding auf der geständerten Trasse nicht evakuieren, obwohl in München nie eine geständerte Trasse vorgesehen war.

Zu Maget, dem Spitzenkandidat der SPD, den bei der letzten Wahl nicht mal jeder 2. SPD Wähler kannte.
Wenn man sich die Rede von 2003 durchliest, dann war sie in meinen Augen gar nicht primär pro Transrapid, sondern taktisches Grünen Bashing. Jetzt hat er halt die Front gewechselt, ich unterstelle ihm mal kiene Vernunft sondern Taktik, Du hast ne andere Meinung, das ist ok.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

E 19 01 @ 2 Feb 2008, 09:35 hat geschrieben: Der gleiche SPD-Fraktionsvorsitzende Maget möchte jetzt seinen Wahlkampf 2008 genau mit der Ablehnung des Transrapids unterfüttern. Ungemein glaubwürdig! Oder wie man so schön bei Politikers sagt: "Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern"!
Gestern im SZ-Forum bei der Podiumsdiskussion mit den 4 OB-Kandidaten von SPD, CSU, Grünen und FDP war das auch kurz Thema. Ude wieß dabei darauf hin, dass sich seit 2003 die Rahmenbedingungen stark geändert haben - u.a. wurde aus "Bayern bekommt den Transrapid geschenkt" ein "Bayern zahlt fast 500 Mio Euro drauf" und die Trassenentscheidung ist für die Westvariante gefallen, womit die Messe keinen Anschluß an den TR bekommt. Außerdem war laut Ude der Maget zwischenzeitlich in Shanghai und hat sich mal angehört wie laut ein Flüstertransrapid bei 300 ist.

Im übrigen wüsste ich nicht warum ein Politiker nihct mal seine Meinung ändern darf - jeder andere Mensch macht das auch gelegentlich, entweder weil es wirklich neue Aspekte gibt, oder weil einem ein Aspekt grade erst aufgefallen ist o.ä.

Wirklich bedenklich finde ich es, wenn Politiker was anderes als ihre Meinung sage, nur weil sie nihct zugeben wollen dass sie sich geirrt haben.

Ob es jetzt eine echte Meinungsändernung war, oder ob es Wahlkampfstrategie ist, kann man natürlich nicht sagen - beides ist möglich. Aber jede Meinungsänderung sofort zu verurteilen finde ich auch nicht in Ordnung.
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Beitrag von Iarn »

Allein schon, dass Ude für Maget in die Bresche springen muss halte ich für ein Armutszeugnis (für Maget).
Sicherlich kann man als Politiker seine Meinung ändern, ich nehme sowohl Heiner Geissler als auch Günther Schabowski (hoffenrlich richtig geschrieben) ihre Gesinnungswechsel, bei letzterem auch die Reue ab. Aber die beiden sind auch offen und souverän, was ich Hernn Maget voll und ganz abspreche.
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 2 Feb 2008, 15:36 hat geschrieben: Allein schon, dass Ude für Maget in die Bresche springen muss halte ich für ein Armutszeugnis (für Maget).
Wieso? Wenn er direkt drauf angesprochen wird, kann er doch antworten?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 3 Feb 2008, 01:42 hat geschrieben: Wieso? Wenn er direkt drauf angesprochen wird, kann er doch antworten?
Wenn Maget seinen Sinneswandel offensiv und glaubhaft der Öffentlichkeit vermittelt hätte, wäre Ude gar nicht mal drauf angesprochen worden.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 3 Feb 2008, 10:55 hat geschrieben:Wenn Maget seinen Sinneswandel offensiv und glaubhaft der Öffentlichkeit vermittelt hätte, wäre Ude gar nicht mal drauf angesprochen worden.
Ich habe es selten bei einem Projekt, bei dem es zunächst einmal nur einmal um ein Bauvorhaben geht, erlebt, dass Politiker generell derart taktisch und häufig wenig überzeugend, dafür teilweise peinlich agieren (Beispiele:
  • OB-Kandidat Josef Schmids Transrapid-Komplettuntertunnelung, die aus dem Topf finanziert werden soll, der übrig bleibt, weil der Transrapid billiger als 1,85 Milliarden EUR werden wird
  • Becksteins "ja, aber"
  • Udes inzwischen obsoletes "Wenn wir ihn nicht nehmen, kriegen ihn andere"
  • Hubers Existenzminimum-Wette)
wie beim Transrapid.

Er ist der Sinnbegriff für Größenwahn, Eitelkeit, Verschwendungssucht, die Angst vor etwas Neuem (gar einer nicht beherrschbaren Technologie, speziell nach dem Emsland-Unglück, die aber natürlich unbegründet ist, genauso wie die Angst mancher, speziell in China, vor gefährlichen Magnetfeldern), einen finanziellen Flop, ein drohendes (zu teures) Technik-Museum, ein bis zur Internationalen Raumstation strahlender Leuchtturm, eine Jobgenerierungsmaschine, hoch subventionierte Arbeitsplätze, Stadtverschandelung, Naturzerstörung, Lärm, drohende leere Magnetzüge genauso wie für überfüllte Magnetzüge. Ich habe bewusst sich widersprechende Attribute aufgezählt.

Würde man eine ICE-Trasse zum Flughafen bauen mit einem ähnlich hohen Budget, wäre dies nur ein kommunales Thema, und wahrscheinlich nicht einmal das Beherrschende. Natürlich würde man in Nord- und Ostbayern auch dann hören, Oberbayern würde bevorzugt, aber so richtig starke Auswirkungen auf die Landtagswahl hätte es nicht.

Der Transrapid ist natürlich längst zum Politikum geworden, interessanterweise etwa in der Rangordnung eines Kernkraftwerkes, mit ähnlich hoher Ablehnung in der Bevölkerung. Die Ablehnung ist zum Teil begründet, nimmt aber seltsame Blüten an, geprägt von Emotionen.

Wenn etwas so stark emotionalisiert ist, glauben Politiker, Stellung beziehen zu müssen. Dies sind natürlich taktische Überlegungen für Wahlen und zur Machtsicherung respektive -gewinung, genauso aber auch vernunftsbezogene (z.B. Verantwortung, mit Steuermitteln sorgsam umzugehen), ein Unterwerfen der Parteilinie (was es SPD-Politikern schwer macht, weil die Bundes-SPD offiziell das Projekt befürwortet, ebenso nicht leicht ist für die CSU-Kämpfer vor Ort, die dann teilweise auf Konfrontationskurs, aber auch sehr groteske Zwischenwege gehen, wie Josef Schmid, der meint, als CSU-Mann nicht gegen den Transrapid sein zu dürfen, dann aber etwas fordert, mit dem die Anwohner leben könnten, das aber nicht realistisch ist [siehe in der Auflistung oben], es den Anwohnern aber nicht ehrlich sagt) sowie das Wahrnehmen von Interessen verschiedenster Art, teilweise auch durch Querverbindungen begingt (bei Ude spielt ja z.B. auch die Beteiligung der Stadt am Flughafen eine Rolle).

Nun gut, zumindest haben die Wahlkämpfe in Bayern durch das Thema eine gewisse Würze bekommen.

Korrekturbericht: Interpunktion
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 3 Feb 2008, 10:55 hat geschrieben: Wenn Maget seinen Sinneswandel offensiv und glaubhaft der Öffentlichkeit vermittelt hätte, wäre Ude gar nicht mal drauf angesprochen worden.
Nachdem aber nicht die Öffentlichkeit, sondern der politischen Gegner das als Argument im Wahlkampf bringt, möchte ich da mal widersprechen. Der politische Gegner wäre ja blöd wenn er sich überzeugen lassen würde, wenn er Munition braucht.
TramPolin @ 3 Feb 2008, 11:44 hat geschrieben:OB-Kandidat Josef Schmids Transrapid-Komplettuntertunnelung, die aus dem Topf finanziert werden soll, der übrig bleibt, weil der Transrapid billiger als 1,85 Milliarden EUR werden wird
Vorgestern hat er gesagt die erweiterte UNtertunnelung kann man eh erst diskutieren wenn die Planfeststellung erfolgt ist, weil man erst dann weiß wie teuer der Transrapid tatsächlich wird....
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Iarn »

Trampolin, deswegen hoffe ich eigentlich nur noch, dass der Transrapid gebaut oder abgeblasen wird.
Der Streit drüber ist größtenteils grotesk und wie Du schreibst der doch begrenzten Tragweite des Projektes nicht mehr angemessen. Wenn es entscheiden ist werden die weichen Hirne vielleicht wieder etwas fester.
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 3 Feb 2008, 12:13 hat geschrieben: Vorgestern hat er gesagt die erweiterte UNtertunnelung kann man eh erst diskutieren wenn die Planfeststellung erfolgt ist, weil man erst dann weiß wie teuer der Transrapid tatsächlich wird....
Das sagt er eigentlich schon seit Längerem schon, ich habe aber nicht richtig zum Ausdruck gebracht, dass er hofft, dass der Transrapid billiger wird, sondern eher geschrieben, dass er meint, es sei so.
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Beitrag von MAM »

TramPolin @ 3 Feb 2008, 13:06 hat geschrieben:Das sagt er eigentlich schon seit Längerem schon, ich habe aber nicht richtig zum Ausdruck gebracht, dass er hofft, dass der Transrapid billiger wird, sondern eher geschrieben, dass er meint, es sei so.
Man kann ja den Transrapid vom Münchner Flughafen nach Prag weiter verlängern. Ab der deutschen-tschechischen Grenze gbit es dann bestimmt großzüzige EU-Zuschüsse für die Tschechen für den Transrapid. Und wir hätten eine gescheite und schnelle Verbindung von München nach Prag.
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E 19 01
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Beitrag von E 19 01 »

Fragt sich nur, wen es ausgerechnet nach Prag zieht? :o
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 3 Feb 2008, 12:13 hat geschrieben: Nachdem aber nicht die Öffentlichkeit, sondern der politischen Gegner das als Argument im Wahlkampf bringt, möchte ich da mal widersprechen. Der politische Gegner wäre ja blöd wenn er sich überzeugen lassen würde, wenn er Munition braucht.
Also ich sehe mich auch als einen Teil der Öffentlichkeit und ich werde mein Kreuz wohl genau deswegen nicht bei der SPD machen. Und ich denke die eindeutigen TR Gegner machen es eh bei den Grünen, weil denen nimmt man die Gegnerschaft als authentisch ab.
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Beitrag von LugPaj »

E 19 01 @ 4 Feb 2008, 12:34 hat geschrieben: Fragt sich nur, wen es ausgerechnet nach Prag zieht? :o
Eine Verbindung, die anscheinend dich nicht interessiert, muss nicht sinnlos sein. Prag ist immerhin eine Hauptstadt, Millionenstadt (hier sogar die naechste von Muenchen aus!), aufstrebendes Wirtschaftszentrum und TOP-Tourismusstadt. Potential ist somit ohne Zweifel vorhanden.
Eine Verbindung ueber den Flughafen, koennte auch die Prager effektiv an viele interkontinentale Strecken vom Muenchner Flughafen aus anbinden.

Ob sich dafuer eine Transrapidanbindung lohnt ist sicherlich eine andere Frage...
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E 19 01
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Beitrag von E 19 01 »

LugPaj @ 10 Feb 2008, 09:11 hat geschrieben:Eine Verbindung, die anscheinend dich nicht interessiert, muss nicht sinnlos sein. Ob sich dafuer eine Transrapidanbindung lohnt ist sicherlich eine andere Frage...
Ob es micht interessiert, ist natürlich nicht entscheidend. Ob es aber ausreichend viele wirkliche Interessenten ausgerechnet nach Prag gibt, wage ich doch zu bezweifeln.
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Beitrag von LugPaj »

Zahlen fuer den Flughafen 2007 (waeren ja auch moegliche Transrapidkunden):

Pax 33.959.422 +10,4%
Mov 431.815 +5,0%
Cargo geflogen 251.075 t +11.9

Airportchef: Passagiere bis 2020 auf ueber 57 Millionen (Also mehr als Frankfurt heute)

Somit hatte der Flughafen das zweithoechste Wachstum unter der Top 10 in Europa. (Spitzenreiter war Madrid) >+10% ist sicherlich ein sehr gutes Ergebnis fuer den Flughafen.

Quelle:
http://www.munich-airport.de/media/downloa...resse/JPK08.pdf
(Auf der Jahrespressekonferenz geht der Airportchef auch auf den Transrapid und Erdinger Ringschluss ein)

@E 19 01
Ob genuegend Kunden fuer so eine Verbindung Interesse haetten bleibt sicherlich zu untersuchen. Anhand der Fakten die ich im vorherigen Post aufgefuehrt habe, finde ich es allerdings verkehrt hier von vornherein aus dem Bauchgefuehl heraus solch einer Verbindung ausreichende Passagierzahlen abzusprechen.
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Beitrag von Iarn »

LugPai im "Flughafen S-Bahn(en)" Thread habe ich ein paar detailiertere Zahlen zu den für 2020 prognostizierten Passagierzahlen gepostet, die aus den Planfeststellungsunterlagen zum Ausbau (Bahn 3, 2. Satellit) stammen, inklusive orginäre Verkehre (ohne Umsteiger).
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Beitrag von 3247 »

E 19 01 @ 12 Feb 2008, 11:31 hat geschrieben: Ob es micht interessiert, ist natürlich nicht entscheidend. Ob es aber ausreichend viele wirkliche Interessenten ausgerechnet nach Prag gibt, wage ich doch zu bezweifeln.
Ich hab's ja schon mal woanders in diesem Forum geschrieben:

Man könnte nicht nur bis Prag, sondern auch über Dresden und Schönefeld (Flughafen) bis Berlin verlängern.

Geschätzte Fahrzeit München-Berlin: 120 bis 150 Minuten
Geschätzte Kosten: 15 bis 20 Mrd. €
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Beitrag von Iarn »

3247 @ 12 Feb 2008, 13:33 hat geschrieben: Man könnte nicht nur bis Prag, sondern auch über Dresden und Schönefeld (Flughafen) bis Berlin verlängern.

Geschätzte Fahrzeit München-Berlin: 120 bis 150 Minuten
Geschätzte Kosten: 15 bis 20 Mrd.
Man baut gerade schon eine ICE Strecke nach Berlin mit ähnlicher Streckenführung. Zwei Hochgeschwindigkeitsstrecken nach Berlin brauchts wirklich nicht. Berlin wird eh überbewertet :P
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