Ja, da stimme ich zu. Leider ist der öffentliche Nahverkehr häufig gerade in München keine Alternative.Hot Doc @ 9 Feb 2008, 19:19 hat geschrieben:Ich würde sofort mein Auto wieder abgeben, wenn es
1. der öffenliche Verkehr ein besseres Angebot hätte,
2. es mehr Geschäfte im fussläufigen Bereich gäbe
Richtig lächerlich wird's, wenn ich abends zu Freunden will, und mit dem ÖPNV für die Relation Berg am Laim - Altperlach 40 Minuten einfach brauche (von Haustür zu Haustür inkl. Fußwegen, Umsteigen, Warten), mit dem Auto dagegen nur 12 Minuten. Oder wenn man für nen sonntäglichen Verwandtenbesuch von Berg am Laim ins westliche Ottobrunn 50 Minuten einfach mit dem ÖPNV braucht, und sich zudem noch nach einem nur im 40-Minuten-Takt verkehrenden Bus richten muß, während das ganze mit dem Auto in 20 Minuten erledigt ist und man zudem noch selbst entscheiden kann, wann man losfährt.
ÖPNV in München mag prima sein, wenn man in die Innenstadt will oder wenn Start- und Zielpunkt jeweils an der U-Bahn liegen. Ist man eher im Bereich außerhalb des Mittleren Rings unterwegs, auf Bus und Tram angewiesen, und noch dazu abends oder am Wochenende, hat das Auto im Prinzip immer einen erheblichen Zeitvorteil gegenüber dem ÖPNV. Teilweise braucht man (wie in meinem Beispiel Ottobrunn – Berg am Laim) für Hin- und Rückweg 1 Stunde 40 Minuten mit dem ÖPNV, aber nur 40 Minuten mit dem Auto.
Der Edeka in den Arcaden ist tatsächlich der einzige Supermarkt für die ganze Messestadt und wird es wohl vorerst auch bleiben. Das ist im Prinzip miserabel. Die Forderung nach einem Discounter kann ich gut verstehen. [ironie an]Vielleicht kann man ja nen Lidl direkt auf den Willy-Brandt-Platz klatschen, Platz ist genug und optisch kann man eh nix kaputtmachen.[/ironie aus].TramPolin @ 10 Feb 2008, 15:18 hat geschrieben:Ich war zwar schon eine Zeit lang nicht mehr in der Messestadt, aber ich glaube, die Versorgung ist recht schlecht. Außer den Arcaden gibt es meines Wissens nicht viel oder gar nichts, sodass die Leute mit dem Auto zu den Arcaden oder zu einem Groß-Supermarkt/Discounter fahren, denn fußläufig ist das Gebiet soweit ich weiß unterversorgt.
Ich kann mich erinnern, dass die Leute in einem Artikel in einer Stadtteilzeitung (wortbeschönigend für "Werbeblatt") vor kurzem einen eigenen Discounter für die Messestadt gefordert haben.
Ich wohne seit 23 Jahren in Berg am Laim und kenne hier so einige Mehrfamilienhäuser von innen - die Blaue-Punkt-Lösung gibt es bei uns definitiv nicht.TramPolin @ 10 Feb 2008, 20:15 hat geschrieben:Ein blauer Punkt auf dem Briefkasten signalisiert, ich will meine Stadtteilzeitung, aber keine Flugblätter vom Käse Müller, der diese Woche mal wieder Käsewochen hat. Frage: Gib ets diese Blaue-Punkt-Lösung eigentlich auch wo anders als im Münchner Osten?
Das "Hallo" ist überhaupt die einzige taugliche Quelle für örtliche Straßenbauprojekte oder allgemein Bauprojekte. Im München-Teil der SZ oder gar auf den Internetseiten der Stadt München findet man wenig bis gar nichts über Straßenbau, Fernwärmeleitungsbau, neue Wohngebäude, ÖPNV-Planungen etc. in Berg am Laim. Alle Infos zur Fernwärmeverlegung, zum Umbau des Bf. Berg am Laim, Bauplanungen und ähnlichem, ziehe ich mir aus dem "Hallo", weil es sonst einfach nirgends drinsteht. Teilweise kann das auch sehr lustig werden - einige Wochen lang war die Schlagzeile schlechthin eine in Berg am Laim geplante "Großdirnenpension" mit 45 (!) "Liebeszimmern", zum KaputtlachenTramPolin @ 10 Feb 2008, 20:15 hat geschrieben:Somit halte ich auch die beiden hier ausgetragenen Stadtteilzeitungen, in denen zumindest ab und zu ein klein wenig was Interessantes drin ist, speziell zum ÖPNV, über (Straßen-)Bauprojekte


Mal zur Diskussion um autofreie Städte bzw. Stadtteile, die in Deutschland ja doch immer scheitern (bestes Beispiel Messestadt, die ursprünglich völlig autofrei geplant war, was später verwässert wurde, wodurch sich die Anwohner heute mit viel zu engen Straßen und Besucher mit Parkplatzmangel herumärgern dürfen): darf ich mal Euren Blick über den großen Teich in die USA lenken, nach Manhattan. Hier haben 77% (!) der 727.000 Haushalte keinen eigenen Pkw (Stand aus dem Jahr 2000). Auf Gesamt-New York inkl. der anderen boroughs (Bronx, Brooklyn etc.) bezogen, haben immerhin noch 54% der Haushalte keinen eigenen Pkw (Quellen: *klick* sowie *klick*). Zum Vergleich: in München sind „nur“ 29% der Haushalte autofrei (Quelle: *klick*). Der Prozentanteil schwankt wie in New York je nach Stadtbezirk und ÖPNV-Dichte sehr stark, in der Maxvorstadt haben ca. 52% der Haushalte keinen Pkw, in Trudering-Riem dagegen nur ca. 11% keinen Pkw (aus der gleichen Quelle). Somit ist der „beste“ autofreie Wert Münchens immer noch schlechter als der Durchschnittswert New Yorks.
Der Modal Split für New York City (gesamt, nicht Manhattan alleine) sieht übrigens so aus:
54% ÖPNV (U-Bahn, Bus, Pendlerzüge)
31% Privat-Pkw oder Fahrgemeinschaft
Die restlichen 15% verteilen sich auf Fußgänger (8%), Taxis, Fahrrad und Fähre.
Quelle: *englisches Wiki*
Wenn Ihr also mal eine Art Utopia erleben wollt, in dem die Mehrheit der Menschen tatsächlich autofrei lebt, fahrt nach New York. Dass die Straßen voll sind mit Taxen, Linienbussen, Lieferwagen, Shuttles, Limousinen und Dienstfahrzeugen (Polizei, Müllabfuhr,...) ist eine andere Geschichte
