Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 20 Feb 2008, 22:39 hat geschrieben: Hast Du mal nicht irgendwo in diesem Forum angedeutet, dass Du durchaus liberales Gedankengut vertrittst?

?
Hmmm, ich habe eigentlich immer die Auffassung vertreten, dass ich es am liebsten nur sehen würde, wenn das Rauchen nur im Freien und in privaten Räumen erlaubt wäre. Natürlich kann ich auch mit Kompromissen leben. Das ist der Unterschied zwischen einer Ideal- und Maximalvorstellung und dem, was praktikabel ist. Da Bayern alles tun wird, aber kein solches neues Nichtraucherschutzgesetz erlassen wird (für die Arbeitsplätze ist Bayern als nicht souveräner Staat ohne nicht zuständig), sieh es als Wunsch meinerseits.

Nur, so wie es jetzt gemacht ist, ist Käse. Dann braucht man kein Nichtraucherschutzgesetz in der Gastronomie.

Was ich ablehne, sind schwammige Gesetze. Entweder ist z.B. das Rauchen in Diskotheken generell verboten oder eben nicht. Jetzt ist es offiziell verboten, aber kann relativ einfach umgangen werden, sodass in der Realität eben geraucht wird. Zwar bislang nur in einer Diskothek in München, aber ich fürchte, dass sich da noch viele anschließen werden.

Generell bin ich gegen Verbote, wenn sich jemand nur selbst schädigt, harte Drogen und Medikamente, die unter das Betäubuigsmittelgesetz fallen, mal ausgenommen. Wer also Alkohol trinkt, Süßigkeiten isst oder Fastfood schlemmt, sollte dies uneingeschränkt weiter tun dürfen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Lazarus @ 20 Feb 2008, 17:41 hat geschrieben:
Autobahn @ 20 Feb 2008, 17:39 hat geschrieben: Müssen dann Asylbewerber aus Deutschland einen Bayrischkurs mache?
na klar müssen sie, was denst denn du? :lol: :lol: :lol:
Dees is a Schmarrn (Wienerisch oder Bayrisch? I weis net), ik kan kölchs kalle, mich op Düsseldorfer Plat ungerhale :D :D und de duitse taal van het nederen Landen

Übersetzung: Das ist Quatsch. Ich spreche (eingeschrängt) sowohl das Kölner, wie auch das Düsseldorfer Platt. Und die deutsche Sprache der Niederlande. Schlicht und ergreifend Holländisch.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 20 Feb 2008, 23:11 hat geschrieben:Dees is a Schmarrn (Wienerisch oder Bayrisch? I weis net), ik kan kölchs kalle, mich op Düsseldorfer Plat ungerhale  :D  :D und de duitse taal van het nederen Landen

Übersetzung: Das ist Quatsch. Ich spreche (eingeschrängt) sowohl das Kölner, wie auch das Düsseldorfer Platt. Und die deutsche Sprache der Niederlande. Schlicht und ergreifend Holländisch.
Das heißt natürlich "Schamrren", auch wenn man das "e" nicht mitspricht, man gönnt sich ja sonst nichts beim Korrigieren.

Und es nicht natürlich - wie angedeutet - bairisch und österreichisch!

Ich kann mich düster erinnern, dass mal ein mehrbändiges Standardwerk zur Bairischen Sprache (wohl irgendwie von der Bayerischen Staatsregierung) in Auftrag geben wurde. Der SPIEGEL berichtete damals darüber, der Titel war so in der Art "Wenn ein Bayer a a sagt" oder so ähnlich (kriege es aber nicht mehr genau hin).

In das Projekt wurde viel Zeit und Geld gesteckt, es ist aber laut diesem Bericht gescheitert, da es zu viele Färbungen gibt, die man kaum alle berücksichtigen kann. Bereits beim ersten Eintrag "a" kam man außerdem in die Bedeutungsvarianten rein, da "a" sowohl für "ein" als auch für "auch" steht. "I mog a Hell's" - "I a".

Es stellt sich die Frage, ob man im Dialekt verkürzte Wörter überhaupt aufnehmen sollte oder nur spezielle Wörter, die im Bairischen verwendet werden oder ihren Ursprung haben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 20 Feb 2008, 23:51 hat geschrieben:"I mog a Hell's" - "I a".
Das hört sich an, als hätte da jemand sein graues Reit- und Lasttier mitgebracht :lol:

Aber im Ernst, vor mehr als vier Jahrzehnten fragte ich in Miesbach nach dem Weg. Als der Befragte mit der Erklärung fertig war, fragte ich ihn, ob er denn auch Deutsch spreche. Ich hatte tatsächlich kein Wort verstanden. Aber ich bin sicher, einem Bayern wird es am Niederrhein oder in Friesland ebenso ergehen, wenn sein Gegenüber Platt spricht.
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Beitrag von Iarn »

Ich habe in Schleswig-Holstein entfernte Verwandte, da komme ich mit Englisch besser zurecht als mit Deutsch.
Nur ein bestimmter Artikel "de" und eine Lautverschiebung wie im Englischen. "de Kau" statt "die Kuh", "de Huus" statt "das Haus"
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Beitrag von TramPolin »

Die Bayernpartei hat die Münchner Behörden, speziell das Kreisverwaltungsreferat aufgefordert, bei der - so wörtlich - "Durchsetzung des Nichtraucherschutzgesetzes Milde walten zu lassen". Die Bayernpartei verlangt, auf gezielte Kontrollen zu verzichten und Bußgelder "nur bei ganz eklatanten Verstößen" zu verhängen.

Gegen Raucherclubs und geschlossenen Gesellschaften solle nicht vorgegangen werden und Pavillons sowie Heizpilze erlaubt bleiben.

http://muenchen.bayernpartei.de/?p=200

Kommentar: Nach dem Motto: Wir haben ein Gesetz, aber kaum einer beachtet es und kaum einer kontrolliert es. Ist das der liberale Gedanke?

Ja, ich weiß, die Wirte überleben nicht und die Brauereien spielen nicht mit bei Nichtraucherkneipen.

Ich habe mal gehört, dass in den 50er Jahren fast 90 % der Männer (Edit: in Deutschland) geraucht haben (die Frauen rauchten damals kaum). Jetzt greift vielleicht nur noch jeder Dritte Mann zum Glimmstängel. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, können - wenn es denn so stimmt (das Argument wird ja immer wieder vorgebracht) - Brauereien eines Tages kaum mehr einem Wirt die Unterstützung verweigern, der eine Nichtraucherkneipe aufmacht.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 22 Feb 2008, 14:09 hat geschrieben:Kommentar: Nach dem Motto: Wir haben ein Gesetz, aber kaum einer beachtet es und kaum einer kontrolliert es. Ist das der liberale Gedanke?
Aber die überlasteten Behörden haben doch schon genug damit zu tun, telefonierende oder nicht angeschnallte Autofahrer, Falschparker, nicht angeleinte Hunde und ähnliche "Straftaten" zu verfolgen :P
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 23 Feb 2008, 18:00 hat geschrieben: Aber die überlasteten Behörden haben doch schon genug damit zu tun, telefonierende oder nicht angeschnallte Autofahrer, Falschparker, nicht angeleinte Hunde und ähnliche "Straftaten" zu verfolgen  :P
Es ist klar, dass man nicht alles kontrollieren kann. Und man soll es gar nicht, niemand will den totalen Überwachungsstaat.

Jetzt dazu aber aufzurufen, die Einhaltung des Gesetzes nicht zu stak zu kontrollieren bzw. Milde walten zu lassen, ist aber schon ein starkes Stück, zumal es von einer Partei ausgeht! Das Signal ist dann, ach man raucht mal weiter, mindestens so lange, bis die Gerichte in der letzten Instanz entschieden haben.

Dann kann man das Gesetz gleich sein lassen, das wäre dann zumindest ehrlicher.
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 23 Feb 2008, 18:25 hat geschrieben:
Dann kann man das Gesetz gleich sein lassen, das wäre dann zumindest ehrlicher.
die Äusserung versteh ich jetzt net, denn das Gesetz gibt Nichtrauchern immernoch die Handhabe, zu Verlangen das in ihrer Nähe net geraucht wird
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 22 Feb 2008, 14:09 hat geschrieben:Ja, ich weiß, die Wirte überleben nicht und die Brauereien spielen nicht mit bei Nichtraucherkneipen.
Die Gründe habe ich ja ausführlich dargestellt und ich will mich auch nicht wiederholen.
TramPolin @ 22 Feb 2008, 14:09 hat geschrieben:Jetzt greift vielleicht nur noch jeder Dritte Mann zum Glimmstängel. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, können - wenn es denn so stimmt (das Argument wird ja immer wieder vorgebracht) - Brauereien eines Tages kaum mehr einem Wirt die Unterstützung verweigern, der eine Nichtraucherkneipe aufmacht.
Richtig ist, dass die Zahl der männlichen Raucher (im Gesamtabsatz) gesunken ist. Dafür ist die Zahl der Weiblichen gestiegen. Richtig ist aber auch (und das schreibst Du nicht), dass die Zahl der "kleinen Kneipe in unserern Straße" in den letzten Jahren rasant gesunken ist, was auch damit zusammenhängt, dass Frauen seltener in die "Kneipe" gehen. Wer Tabakgenuss ablehnt (unabhängig vom Gestank und den Gesundheitsgefahren) lehnt auch weitestgehend den Verzehr von Bier als zu proletarisch ab. Wenn Alkohol, dann soll es schon ein exelenter Wein sein. Und Paulaner als Kelterei kann ich mir wirklich nicht vorstellen :D
Das zweite Standbein eines Wirtes ist der Aufsteller von Glücksspielgeräten. Eine Faustformel besagt, dass die Einnahmen daraus die Pacht abdecken müssen. Auch die Automatenaufsteller verpachten "Kneipen" oder gewähren den Inhabern oder Wirten Kredite, die aus den Umsätzen zurück gezahlt werden. Zumindest in meiner Region sind viele ehemalige "Kneipen" aber auch andere Lokale in Spielhöllen "umgewidmet" worden.

Pest oder Cholera?

Aus meiner beruflichen Erfahrung ist mir bekannt, dass sich die Brauereien aus der Finanzierung von "Kneipen" und Gaststätten zurück ziehen und ihr Heil im Absatz von Flaschenbier suchen werden.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 23 Feb 2008, 18:48 hat geschrieben:
TramPolin @ 23 Feb 2008, 18:25 hat geschrieben:
Dann kann man das Gesetz gleich sein lassen, das wäre dann zumindest ehrlicher.
die Äusserung versteh ich jetzt net, denn das Gesetz gibt Nichtrauchern immernoch die Handhabe, zu Verlangen das in ihrer Nähe net geraucht wird
Ich erinnere eine Aussage von Dir, wenn Du Wirt wärst, würdest Du einen Nichtraucher, der einen Raucher auf das Rauchverbot aufmerksam machst, vor die Türe setzen.
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 23 Feb 2008, 19:20 hat geschrieben:
Lazarus @ 23 Feb 2008, 18:48 hat geschrieben:
TramPolin @ 23 Feb 2008, 18:25 hat geschrieben:
Dann kann man das Gesetz gleich sein lassen, das wäre dann zumindest ehrlicher.
die Äusserung versteh ich jetzt net, denn das Gesetz gibt Nichtrauchern immernoch die Handhabe, zu Verlangen das in ihrer Nähe net geraucht wird
Ich erinnere eine Aussage von Dir, wenn Du Wirt wärst, würdest Du einen Nichtraucher, der einen Raucher auf das Rauchverbot aufmerksam machst, vor die Türe setzen.
ich denk mal, ich würde es auch davon abhängig machen, wie wichtig für mich als Wirt die einzelnen Gäste sind
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Beitrag von Iarn »

CSU erwägt Lockerung des Rauchverbots

Ich muss sagen, das ist die denkbar schlechteste Konsequenz der Kommunalwahl.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 3 Mar 2008, 18:38 hat geschrieben: CSU erwägt Lockerung des Rauchverbots

Ich muss sagen, das ist die denkbar schlechteste Konsequenz der Kommunalwahl.
So, so, in Bierzelten und in kleinen Kneipen darf wohl bald wieder in Bayern geraucht werden. Eine Riesenblamage, wenn man nach so kurzer Zeit wieder ein Rückzieher gemacht werden muss. Es ist zwar noch nicht sicher, aber mein Tipp war schon vor Einführung des Rauchverbots: Auf der Wiesn wird es nie ein Rauchverbot geben.

:angry:

Lazarus wird jubeln. Aber zu unrecht. Wo bleibt der Gesundheits- und Nichtraucherschutz?
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Beitrag von Lazarus »

ich wart da erstmal ab, was die wirklich vorhaben. Schliesslich haben wir Landtagswahlkampf und mal sehen, wie das neue Gestz überhaupt aussieht


Irgendwie kann ich schon verstehen, das man bei der CSU Panik schiebt (auch wenn man das nie öffentlich zugibt), schliesslich droht bei der nächsten Wahl die nächste Klatsche

Ausserdem nutzt eine Aufweichung garnix, denn wer wegen dem Rauchverbot net CSU gewählt, wird das auch bei einer Aufweichung net tun. Für mich war der Transrapid das wesentlich gewichtigere Argument
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 Mar 2008, 18:51 hat geschrieben: Ausserdem nutzt eine Aufweichung garnix, denn wer wegen dem Rauchverbot net CSU gewählt, wird das auch bei einer Aufweichung net tun.
Sehe ich anders. Die Mehrheit der Bayern ist klar für ein Rauchverbot, möchte es aber nicht ganz so streng.

Zwar würde sich die Lage bis Herbst wieder beruhigen. Allerdings finden die Landtagswahlen gleichzeitig mit der Wiesn statt. Das könnte schon für die CSU gefährlich werden.

Nur, wenn die CSU das Gesetz jetzt lockert, könnte neue Ungerechtigkeiten aufkommen. Wenn man das Rauchen in inhabergeführten Kneipen erlaubt, beklagen sich Kneipen mit Angestellten. Wenn man es an der Quadratmeteranzahl festmacht, beklagen sich die, deren Lokale ein paar Quadratmeter zu groß sind. Erlaubt man das Rauchen generell in Kneipen, beklagen sich die Speiselokale. Lässt man das Rauchen in Zelten zu, stellen die Kneipenwirte vor ihren und in ihren Lokalen Zelte auf. Usw. Fazit: Das ideale Rauchverbot gibt es nicht bzw. wäre es dann ideal, wenn es generell keine Ausnahmen gäbe. Aber auch das ist problematisch, da die Gaststättenverordnung nicht in geschlossenen Gesellschaften greift. Und bereits der Stammtisch wird als geschlossene Gesellschaft eingestuft.
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Beitrag von Lazarus »

vorallem ist die Entscheidung, das jetzt wieder auf die Tagesordnung zu setzen auch net ganz unproblematisch. Sollte man sich bis September nämlich net auf eine neue Fassung einigen können, dürfte das möglichweise sogar nach hinten losgehen. Dann könnte man sogar noch mehr verlieren, denn jetzt ruft man das wieder bei allen ins Gedächtnis und Medien werden garantiert auch drauf anspringen
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 Mar 2008, 19:14 hat geschrieben: vorallem ist die Entscheidung, das jetzt wieder auf die Tagesordnung zu setzen auch net ganz unproblematisch. Sollte man sich bis September nämlich net auf eine neue Fassung einigen können, dürfte das möglichweise sogar nach hinten losgehen. Dann könnte man sogar noch mehr verlieren, denn jetzt ruft man das wieder bei allen ins Gedächtnis und Medien werden garantiert auch drauf anspringen
Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Allerdings kann das Gesetzgebungsverfahren auch ganz schnell gehen, wie man im Herbst gesehen hat. Nur einen Schnellschuss darf man halt nicht noch mal machen. Die Frage ist aber, ob man überhaupt einen hieb- und stichfesten Entwurf hinbekommt, egal, wie lange man sich Zeit nimmt.

Die einzige Chance wäre ein Minimalentwurf, das heißt, der Wirt darf in allen Fällen selbst entscheiden, ob er das Rauchen erlaubt. Nur bleibt dann vom Nichtraucherschutz so gut wie nichts mehr übrig. Es wäre praktisch die Regelung, die bis letztes Jahr galt, mit dem einzigen Unterschied, dass dann eine Kennzeichnungspflicht bestehen würde. Aber das wäre eine Bankrotterklärung...
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Beitrag von Lazarus »

das ist mir klar

allerdings hab ich da Zweifel, das man da so schnell in CSU überhaupt eine Einigung hinbekommt. Leute wie der Franktionsvorsitzde Schmid (dem wir es ja verdanken) dürften mit Sicherheit net so ohne Weiteres klein beigeben denk ich mal. Das dürfte also durchaus noch recht spannend werden, was da wirklich rauskommt
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 Mar 2008, 19:27 hat geschrieben: das ist mir klar

allerdings hab ich da Zweifel, das man da so schnell in CSU überhaupt eine Einigung hinbekommt. Leute wie der Franktionsvorsitzde Schmid (dem wir es ja verdanken) dürften mit Sicherheit net so ohne Weiteres klein beigeben denk ich mal. Das dürfte also durchaus noch recht spannend werden, was da wirklich rauskommt
Das ist klar. Außerdem beginnt der Wahlkampf schon im Sommer. Da die Ferienzeit dazwischen ist, wird es auch eine Art Vorwahlkampf im Frühsommer geben. Bis dahin muss man sich im Klaren sein, wie man das mit dem Rauchverbot in Zukunft handhaben will.

Man könnte das jetzige Rauchverbot aussetzen und dem Wähler versprechen, einen besseren Entwurf nach der Wahl zu erarbeiten. Allerdings birgt dies die Gefahr, dass der Wähler den Politikern nicht traut. Auch für den Nichtraucherschutz wäre so etwas eine Katastrophe.
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Beitrag von Lazarus »

also das Nichtraucherschutzgesetz aussetzen wäre genauso fatal, denn dann setzt es die Klatsche halt von den Nichtrauchern. Im Ergebnis wär das warscheinlich dann noch schlimmer

Ich glaub kaum, das sich ein Wähler gross von irgendwelchen Versprechungen beeindrucken lässt, sag nur Stichwort Mehrwertsteuererhöhung
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TramPolin @ 3 Mar 2008, 19:00 hat geschrieben: Sehe ich anders. Die Mehrheit der Bayern ist klar für ein Rauchverbot, möchte es aber nicht ganz so streng.
Da gibt von mir ein klares "Jein!".
Da die deutliche Mehrheit Nichtraucher sind und auch einige Raucher das Verbot gutheissen, denke ich, dass die Mehrheit für die Beibehaltung des Verbots ist. Ich glaube auch nicht, dass diese Nichtrauchermehrheit eine Lockerung des Verbots möchte. Allen Unkenrufen zum Trotz habe ich noch keinen Nachteil wie Schweiss- oder Biergeruch, mehr Ärger bei Kontrollen feststellen können. Auch die Anwohnerbelästigung hielt sich (sicher auch wegen des miesen Wetters) in Grenzen.

Ich denke, sicher hat man wegen dem Rauchverbot einige Stimmen von Hardcore-Rauchern verloren - vor allem an die FDP. Aber diese Stimmen wird man nicht (oder nur ganz wenige) wieder durch eine Lockerung zurückgwinnen. Im Gegensatz dazu wird man aber weitere Stimmen von den Nichtrauchern verlieren, die hier ein Einknicken vor der Wiesnwirt- und Gastwirtlobby und ein Bruch von vollmundigen Versprechen sehen werden...und nichts anderes ist es.

Also für den Rot-Grünen "Wir kippen die Absolute Mehrheit"-Wahlkampf wäre das das gefundene Fressen. Noch ein weiterer Punkt, wo die CSU nichts, aber auch garnichts gegen Angriffe ins Feld zu führen hat.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 Mar 2008, 19:52 hat geschrieben:also das Nichtraucherschutzgesetz aussetzen wäre genauso fatal, denn dann setzt es die Klatsche halt von den Nichtrauchern. Im Ergebnis wär das warscheinlich dann noch schlimmer

Ich glaub kaum, das sich ein Wähler gross von irgendwelchen Versprechungen beeindrucken lässt, sag nur Stichwort Mehrwertsteuererhöhung
Eben. einen gescheiten Ausweg für die CSU gibt es wohl nicht. Welche Lockerung sie auch beschließen, werden vermutlich wieder Wirte und Raucher dagegen klagen, weil es immer Benachteiligte gibt. Und dann zieht sich das noch sehr lange hin.

Im Gespräch ist derzeit offenbar als Minimalvorstellung eine Lösung für die Wiesn. Das wird zumindest hier spekuliert:

Quelle: http://www.focus.de/politik/deutschland/ba...aid_263759.html

Nur kann man m.E. kein Ausnahmegesetz für ein einzelnes Fest machen. Dann muss man schon alle Zelte ausnehmen. Dann kommen aber die berühmten kleinen Zelt im Vorgarten oder gar im Schankraum.

Zu erwähnen ist, dass alles bislang Spekulation ist, Man will wohl etwas ändern, aber mit Details noch nicht zu früh an die Öffentlichkeit gehen.
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Beitrag von TramPolin »

Hot Doc @ 3 Mar 2008, 19:58 hat geschrieben: Da gibt von mir ein klares "Jein!".
Da die deutliche Mehrheit Nichtraucher sind und auch einige Raucher das Verbot gutheissen, denke ich, dass die Mehrheit für die Beibehaltung des Verbots ist. Ich glaube auch nicht, dass diese Nichtrauchermehrheit eine Lockerung des Verbots möchte.
Ich habe einige repräsentative Umfragen gesehen, die auch zu meinem Erstaunen leider eine deutliche mehrheitliche Ablehnung des strengen Rauchverbots in Bayern ergaben. Vielleicht finde ich die Quellen dazu wieder.

Edit: Und, hier ist schon eine. Nur ein Drittel (!) der deutschen Bevölkerung begrüßt strenge Rauchverbote wie in Bayern. Allerdings wurden mehrere Modelle in einer einzigen Abstimmung vorgelegt. Die Mehrheit entscheid sich für einen Kompromiss mit Raucherzimmern.

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=31452

Kommentar: Hätte man nur nach strenges Rauchverbot ja/nein gefragt, sähe es vermutlich anders aus. Das heißt, man hätte wohl dann für das strenge Rauchverbot eine Mehrheit bekommen.

Kommentar 2: Man kann aus solchen Umfragen also unterschiedliche Schlüsse ziehen, je nachdem, welche These man vertritt. Nur eins scheint klar: Die Mehrheit will ein Rauchverbot. Wenn man die Strenge bestimmen kann, wollen die Leute dann aber offenbar einen Kompromiss.
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Beitrag von Lazarus »

also ich glaub kaum, das sich durch eine Lockerung des Nichtraucherschutzes so viel am Wahlergebnis ändert. Da halte ich der Transrapid für doch deutlich gewichtiger, denn dessen Verluste dürfen wird alle finanzieren, wenns schief geht. Beim Rauchverbot geh ich halt nimmer in die Gaststätte und gut ist
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 Mar 2008, 20:11 hat geschrieben: also ich glaub kaum, das sich durch eine Lockerung des Nichtraucherschutzes so viel am Wahlergebnis ändert. Da halte ich der Transrapid für doch deutlich gewichtiger, denn dessen Verluste dürfen wird alle finanzieren, wenns schief geht. Beim Rauchverbot geh ich halt nimmer in die Gaststätte und gut ist
Beide Themen sind emotional nicht zu unterschätzen. Der Transrapid halt mehr in München. Beides sind aber typische Landesthemen, da die Landesregierungen dafür zuständig sind (beim Transrapid halt über die finanzielle Beteiligung des Freistaats Bayern).

Beim Transrapid ist es das Geld, dazu noch eine "neue" Technologie, die mit Ängsten verbunden ist. Beim Thema Rauchverbot in der Gastronomie wird den Leuten etwas vorgeschrieben, was sie in bestimmten Räumen zu unterlassen haben, was sie aber nicht unterlassen möchten, sei es aus Genuss, aus Sucht oder aus Prinzip. Der Staat schreibt etwas vor, was einen Raucher jeden Tag mehrmals treffen kann. Und das lassen sich die Leute nicht gefallen.

Ich habe noch von fast keinem Raucher gehört, er gehe nicht mehr in Gaststätten und damit sei die Sache für ihn erledigt. Die Raucher sind stinksauer. Schau doch mal in die ganzen Raucherforen, was da los ist.

Edit: Ich habe zwar noch vor kurzem behauptet, es beruhigt sich wieder, aber da jetzt auch die Politik wieder diskutiert und offenbar Änderungen in Erwägung zieht, kocht die ganze Diskussion immer wieder hoch.
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Beitrag von Hot Doc »

Das sehe ich ähnlich.
Vor allem wenn man bedenkt, dass gerade im Ländlichen Bereich, wo die CSU bekanntlich besonders stark ist, jetzt im Kommunalwahlkampf diese Themen sicher noch nicht so eine Rolle gespielt haben. Da hat man halt den Hintermose Sepp wieder uzm OB gewählt, weils der scho immer war und der ja mit dem Nichtrauchergesetz auch so seine Probleme hat...
Wenns dann aber um Landtagsabgeordnete geht, die man nicht mehr kennt, und die dann gegen das Rauchen gestimmt haben und je 2 Milliarden in TR und LB verbuddeln, schauts plötzlich anders aus.
Ich glaube nicht, dass es dort erdrutschartige Verluste geben wird, dafür ist und bleibt "der Bayer" zu konservativ. Aber das eine oder andere Prozentchen wird das kosten.
Und die Opposition wird alles in ihrer Macht stehende tun, um zumindest die absolute Mehrheit zu knacken.
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Beitrag von Lazarus »

das die absolute Mehrheit fällt, ist net unwarscheinlich, denn die letzten Umfragen sagen nur noch 51% vorraus
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Lazarus @ 3 Mar 2008, 22:28 hat geschrieben: das die absolute Mehrheit fällt, ist net unwarscheinlich, denn die letzten Umfragen sagen nur noch 51% vorraus
Was für die absolute Mehrheit der Sitze locker reichen würde. Wenn ein paar kleinere Parteien draußen bleiben, genügen eventuell sogar schon 45 bis vielleicht 47 %.

Außerdem hat die CSU jetzt Zeit, das Profil zu schärfen. Viel Zeit, um zu punkten, aber auch viel Zeit, um neue Fehler zu machen.

Ich will meinen Stoiber zurück.
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Beitrag von Lazarus »

das ist sicher richtig, nur das positive wird man halt net so wahrnehmen. Die Fehler allerdings dürften knallhart bestraft werden und das können durchaus auch die in Berlin sein
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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