[D,A,CH,I,F] Vergleich von Preis und Angebot

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Ein meiner Meinung nach sehr interessantes Dokument aus der Schweiz mit Kommentaren zu den jeweiligen Preissystemen: Angebot und Preise der SBB und der Nachbarbahnen

Edit: Link im 47. Versuch repariert
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

ChristianMUC @ 1 Mar 2008, 17:17 hat geschrieben:Ein meiner Meinung nach sehr interessantes Dokument aus der Schweiz mit Kommentaren zu den jeweiligen Preissystemen: Angebot und Preise der SBB und der Nachbarbahnen
Ja lohnt sich zu lesen. Das einzige, wo ich nicht übereinstimme ist, dass Billigangebote nichts brigen. Gerade in grossen Ländern mit Flugzeugkonkurrenz bringts schon was.
Elch
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Beitrag von Elch »

Interessant fand ich vor allem den indexierten "Normalpreisvergleich". Ih hätte nicht damit gerechnet, daß die DB so teuer ist.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Elch @ 2 Mar 2008, 10:53 hat geschrieben:Interessant fand ich vor allem den indexierten "Normalpreisvergleich". Ih hätte nicht damit gerechnet, daß die DB so teuer ist.
Wenn man allerdings nur den C-Preis berücksichtigt, dann liegt man etwa auf Höhe der ÖBB. Aber ICE ist schon teuer, auch da wo er kaum schneller als die Alternative ist.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Fastrider @ 1 Mar 2008, 23:55 hat geschrieben: Das einzige, wo ich nicht übereinstimme ist, dass Billigangebote nichts brigen.
Konkret steht im Dokument ja auch:
Ein generell tiefes Preisniveau ist nicht erfolgversprechend. Bahnkunden in der Schweiz reagieren nur beschränkt auf Preissenkungen. Gerade in grossen Ländern mit Flugzeugkonkurrenz bringts schon was.
Die Schweiz ist ja gerade kein großes Land mit Flugzeugkonkurrenz und hat zudem im Vergleich zu Deutschland niedrigere Basispreise und eine viel größere Verbreitung von Angeboten wie Halbtax und General-Abo, die klassische "Billigangebote" weniger attraktiv machen.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Die schweiz hat aber das dichteste Netz in Europa.
Und das ist eines der wohl entscheidensten Qualitätskriterien.

Sicherlich, die entfernungen sind nicht so groß etc.
Aber komisch isses schon, das die Schweiz bei dichter netzabdeckung preisgünstiger operieren kann als die DB.

Isses TROTZ dichter abdeckung oder gerade DESWEGEN?
Und haben die kürzeren Entfernungen etwas damit zu tun? Interessieren würd mich das, und geht aus dem Dokument nicht so ganz hervor.
Was ist mit der SBB GmbH, die in DE tätig ist? Wie erfolgreich sind die so?
Fragen über fragen.

Und auf Preissenkungen reagieren die Kunden nicht, nur auf preissteigerungen. (der wechsel vom auto auf die bahn und in die andere richtung ist psychologisch schwer. Da muss es schon einen guten Grund für geben.)
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

ChoMar @ 5 Mar 2008, 08:18 hat geschrieben:Die schweiz hat aber das dichteste Netz in Europa.
Und das ist eines der wohl entscheidensten Qualitätskriterien.

Sicherlich, die entfernungen sind nicht so groß etc.
Aber komisch isses schon, das die Schweiz bei dichter netzabdeckung preisgünstiger operieren kann als die DB.

Isses TROTZ dichter abdeckung oder gerade DESWEGEN?
Und haben die kürzeren Entfernungen etwas damit zu tun? Interessieren würd mich das, und geht aus dem Dokument nicht so ganz hervor.
Man muss aber auch die unterschiedliche Siedlungsstruktur berücksichtigen. Die Schweiz ist viel dichter besiedelt als Deutschland. So ist die Bevölkerungsdichte im Mittelland ca. 300 EW pro km², in Niederbayern oder Oberösterreich aber nur 100. Also man brauch weniger km Gleis, um gleich viele Leute zu erreichen.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Joa - mag schon sein. aber weniger Kilometer Gleis für die gleiche anzahl leute deckt sich nicht mit der Netzdichte.
Die Schweitz hat mehr kilometer gleis für mehr leute - oder so.
Und thema Bevölerungsdichte:
Laut Wikipedia:
Schweiz - 183,9 Einwohner pro km²
Deutschland - 230 Einwohner pro km²

Deutschland hat also die höhere Bevölkerungsdichte, und schwach besiedelte Gegenden findet man in beiden Ländern.
Und um so mehr sich ein Land auf Ballungszentren konzentriert, um so leichter sind viele Menschen zu erreichen und um so wirtschaftlicher müsste es sein, sie zu erreichen.
Schweiz hat ein dichteres Netz (keine konzentration auf Ballungszentren also) als DE und eine niedrigere Bevölkerungsdichte, das sollte eigentlich erheblich weniger Rational zu machen sein als bei uns.

BaWü z.B. ist ziemlich dicht besiedelt (300 Einwohner pro km²), und der Verkehrsverbund Stuttgart (Stuttgart: 2880 Einwohner je km²) z.B. hat nicht gerade "niedrigpreise".
Also ist der effekt vieleicht umgekehrt zu sehen:
Um so mehr potentielle Kunden die Bahn hat, umso teurer?
Wenn die Bahn mit dieser Wirtschaftsphilosophie agiert, müsste sie aber mehr Gewinn erzielen. Und Privatbahnen hätten bessere Chancen gehabt, die Ausschreibung der S-Bahn stuttgart zu gewinnen.

Also sollte man die Bahn vieleicht weniger als Unternehmen sehen, sondern als "knappes gut". Und die DB ist dann nur für das Management dieser Ressource zuständig. Etwas eigenartig...
Aber, das passt dann nicht zur stillegung von Nebenbahnen.

Und die Energiekosten spielen sicherlich auch eine Rolle. Die Schweiz hat Wasserkraft, Frankreich Atomstrom. Das Schweizer Bahnnetz ist vollelektrifiziert.

Und die Schweiz hat zudem noch eine ziemlich schwierige geographische Situation. Bergstrecken, Tunnel etc. sind im Unterhalt teurer.
Die Schweiz hat also vom Netzt her gesehen mehr (dichtere Abdeckung) und teurere Strecken und is trotzdem billiger als die DB.
Was haben die Schweizer also, was wir nicht haben? Fahren die schweizer einfach lieber Bahn. (oder auch nicht einfach, sondern wegen der Nezudichte und den günstigeren Preisen?)
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

ChoMar @ 7 Mar 2008, 08:50 hat geschrieben:Joa - mag schon sein. aber weniger Kilometer Gleis für die gleiche anzahl leute deckt sich nicht mit der Netzdichte.
Die Schweitz hat mehr kilometer gleis für mehr leute - oder so.
Und thema Bevölerungsdichte:
Laut Wikipedia:
Schweiz - 183,9 Einwohner pro km²
Deutschland - 230 Einwohner pro km²
Aber einfach die Einwohnerdichte auf das ganze Land bezogen anschauen klappt auch nicht. Man muss die Siedlungsstruktur schon genauer anschauen. Und da hat das Mittelland eine Bevölkerungsdichte von 300 EW pro km². In Deutschland ist die Bevölkerungsdichte durch Ruhrstadt so hoch. Wenn man die abzieht sieht es schon viel dünner aus. In Bayern sind es nur noch 173 km² und in Österreich sogar nur 96.
ChoMar @ 7 Mar 2008, 08:50 hat geschrieben:Und die Schweiz hat zudem noch eine ziemlich schwierige geographische Situation. Bergstrecken, Tunnel etc. sind im Unterhalt teurer.
Wobei Berge wieder günstiger sind in Sachen Siedlungsstruktur, weil grosse Teile unbewohnt sind. Obwohl das Bahnnetz in Tirol erst einmal wesentlich dünner erscheint, wohnen dort prozentual viel mehr Menschen in der Nähe eines Bahnhofs als in Niederösterreich.
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