Olympia-Boykott?

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Was haltet ihr von einem Olympiaboykott im Unrechtsstaat China? Ich würde das klar befürworten, weil China unrechtmäßig ein Land besetzt, es seit Jahrzehnten unterdrückt, die freie Berichterstattung darüber verbietet und sich auch noch dreist als Opfer hinstellen will!
Wieso haben die Ostermarschtypen nicht dagegen demonstriert, statt mit ihrer linken Engstirnigkeit gegen Friedenseinsätze der Nato? Aber China ist ja heilig, so wie Russland und Kuba.

Alle ziehen sie den Schwanz ein vor China, aus Angst dass man wirtschaftlich Schaden nimmt. Wenn alle zusammen China isolieren würden, wäre das kein Schaden, wirtschaftlich sogar von Vorteil für die westlichen Staaten die immer noch nicht kapiert haben, was dieser Staat, der alles andere als sozial und menschlich ist, noch vor hat.
Das IOC ist eh nur aufs Geld aus, das sieht man auch an den Reaktionen, aber jeder der bei Olympia mitmacht, der unterstützt das chinesische Terrorregime und damit indirekt die Toten in Tibet.
Ein Sportler mit Gewissen und freiem Denken tritt nicht an. Oder alle Staaten nehmen tibetische Fahnen und andere Dinge mit zur Siegerehrung und bekunden Solidarität mit Tibet.

Ich finde es eine Schande dass hier kein Staat richtig Partei für Tibet ergreift. Wenn Tibet doch Erdöl hätte...
Schämt euch, hier finden Verbrechen gegen die Menschlichkeit statt und wie 1936 in Berlin schaut man einfach nur zu und verhilft den Regimen zu einer riesigen Propagandaplattform.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Ich wäre für einen Boykott.

[Mach doch den Beitrag nochmal als Umfrage auf]
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Es ist nicht nur eine Frechheit, was China da abzieht, jetzt versuchen sie sogar noch den friedliebenden Dalai Lama als Quelle der Gewalt hinzustellen.

Man sollte was unternehmen, ja. Ein Boykott ist aber nicht das Richtige. Das trifft nur die Falschen, nämlich die Sportler, und ändert rein gar nichts. Kaum jemand dürfte ernsthaft daran glauben, dass China seine Haltung ändert, nur weil die Olympischen Spiele von westlichen Staaten boykottiert werden.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Und wenn Olympia wirklich weltweit boykotiert würde, woran ich nicht glaube, wird China sich denken: Ist der Ruf erst ruiniert, benimmt sichs völlig ungeniert...
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Sanktionen Ja - Aber ein Olympiaboykott is denen doch Scheißegal. Importstopp für alle Chinesischen Produkte - und das Weltweit - und die sind ruiniert...
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Ich war erstaunt, dass IOC die Freigabe der Olympische Spiele an China vergebt. IOC hätte andere Länder geben soll bis China alle Bedingungen wie Menschenrecht, Berichtfreiheit und so weiter erfüllt.

Jetzt kann selbst Boykott nicht helfen, die treffen nur die falschen. Alle Sportler, die für die olympische Spiele zugelassen sind, freuen sehr wie tierisch!

Interessant wäre, wenn alle zugelassene Sportler nicht kommen.

PS: Ihr vergisst immer wieder. Sport und Politik gehört getrennt!!!
andreas
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Beitrag von andreas »

Ich muß dir 100 % recht geben - das die Weltöffentlichkeit das unrechtmäßige Besetzen Tibets durch China einfach so hingenommen hat ist eine Schande.
In so einem Land Olympia abzuhalten ist eine Farce und wider jeglichen Olympischen Gedankens

Ich persönlich versuche beim Einkauf auf 'Made in China' zu verzichten.
Der Richter
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Beitrag von Der Richter »

Ich finde man darf dieses Verhalten Chinas auf keinen Fall dulden. Jedoch finde ich es gegenüber den Sportlern nicht fair. Anstatt eines Boykotts der kompletten Spiele, könnte man die Eröffnungsfeier boykottieren. Ich würde man sollte noch ein wenig das weiter Geschehen beobachten und dann entscheiden. Aber das etwas Geschehen muss ist wohl selbsterklärend.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Rheinland

Alex
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Beitrag von 612 hocker »

Ich finde die UN sollte mal einschreiten. Der ganze Laden kostet ein heiden Geld und die schauen einfach nur zu wenn in Afrika ganze Völker umgebracht werden, der Iran Atomwaffen baut oder China die Menschenrechte mit Füßen tritt.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Was bringt ein Olympia-Boykott?
- Sportler aus aller Welt haben sich vier Jahre umsonst vorbereitet.
Ist das ein Argument, wenn Menschen unterdrückt und getötet werden? Nein!
- Juckt die Chinesen (Regierung)ein Olympia-Boykott?
Fraglich. Wer die Medien hat, hat die öffentliche Meinung. "Der böse Westen ..."
Meiner Meinung nach viel besser: Am olympischen Dorf transparente aufhänge, Sticker mit Free Tibet
tagen, falls das vom IOC erlaubt ist (politische Willensäußerung)
- Besser wäre es, die Chinesen vor Ort so reizen, dass Sie etwas dummes machen. Sportler festnehmen
o.ä. und dann aus dem IOC ausschließen. (Ich gebe zu, das ist sehr idealistisch gedacht.)
- Ich denke mit Isolation erreicht man wenig - siehe Nordkorea. Ob es natürlich besser ist, vor dem Volk
der Mitte den Kotau zu machen, werden wir in 10-20 oder auch erst in 30 Jahren wissen.
- Wer für wirtschaftliche Sanktionen ist, hat meine theoretische Zustimmung. Nur leider stecken wir da
zutief drin. Jeder, der dafür ist, sehe erst in seinen Schränken nach, ob er ohne Produkte "made in china"
auskommt.
Deshalb denke ich wäre es am besten, die (Meinungs-, Tibet-, Menschrechts-)Freiheitskämpfer vor Ort zu unterstützen, als gar nicht einzureisen, also zu boykottieren.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ist mir grade noch aufgefallen:

zur Umfrage: 2) heißt es nicht der boykott?

zu 4) diese antwort widerspricht 1)-3) nicht sondern gehört zu einem anderen Thema. Ich kann für einen Boykott sein und gleichzeitig der Meinung das sich keiner traut etwas zu sagen.
Guido
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Beitrag von Guido »

@KBS 855
Beide Themen zu einem verschmolzen.

Guido, Moderator
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Also ich finde einen Boykott nur als letztes Mittel. Jetzt ist die Zeit noch nicht reif. Man sollte erst einmal die weitere Entwicklung der Lage beobachten. Nur im Falle einer weiteren Eskalation halte ich einen Bokott oder sogar eine Absage durch das IOC für gerechtfertigt. Vielleicht wäre auch eine harmloserere Formen wie der Bokott der Eröffnungsfeier oder eine gemeinsame Solidaritätserklärung von IOC und Olympiateilnehmern für Tibet sinnvoller. Aber ich denke, dass viel von der weiteren Entwicklungen abhängig gemacht werden soll.

In Sache Umfage finde ich dass auch diese Option berücksichtigt werden soll.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Man muss den Sportlern ja nicht schaden, man kann ja Olympia in China absagen und die Spiele an einem Ersatzort austragen bzw. falls das organisatorisch nicht mehr möglich ist, an mehreren.

Falls man sich dazu nicht durchringen kann, muss man die Spiele klar als Plattform nutzen, um seine freie Meinung zu äußern und China anzuklagen.

Selbst wenn eine Isolation nordkoreanische Zustände bringen, wäre das für viele Chinesen auf dem Land keine Verschlechterung, sondern nur ein gleichbleibender Zustand. Sag mir einer der Kommunismus oder der China-Kommunismus-Kapitalismus wäre sozial (auch eine Warnung an die Linksparteiwähler).

Und wo haben wir oder die Welt große Vorteile von einer Erschließung des chinesischen Marktes? Langfristig eh keine, denn ich denke Raubkopien sind hier an der Tagesordnung und irgendwann dominieren chinesische (und russische) Staatskonzerne große Teile der Weltwirtschaft. Man kann also auch andere Märkte erschließen und Billigprodukte stellen auch andere Staaten her, dafür braucht man China auch nicht unbedingt, wenn man das so sehen will.
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JNK
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Beitrag von JNK »

KBS 855 @ 24 Mar 2008, 22:28 hat geschrieben: Und wo haben wir oder die Welt große Vorteile von einer Erschließung des chinesischen Marktes? Langfristig eh keine, denn ich denke Raubkopien sind hier an der Tagesordnung und irgendwann dominieren chinesische (und russische) Staatskonzerne große Teile der Weltwirtschaft. Man kann also auch andere Märkte erschließen und Billigprodukte stellen auch andere Staaten her, dafür braucht man China auch nicht unbedingt, wenn man das so sehen will.
Das scheint mir etwas illusorisch zu denken, dass man heutzutage in längeren Zeiträumen als 4 Jahren denkt. Rendite,Rendite, Rendite!

Was bringt es Kredite aufzukaufen, die von den kreditnehmern eh nicht bezaht werden können?
Was bringt es Löhne unter der preisteigerung zu erhöhen und gleichzeitig über die schlechte Binnennachfrage zu klagen?
Was bringt es den Chinesen unsere Technik zu "überlassen?"

Rendite, Rendite, Rendite!

Warum ist man gegen den Boykott? R... Wegen der Sportler. und weil Sport nichts mit Politik zu tun hat.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich persönlich versuche beim Einkauf auf 'Made in China' zu verzichten.
China boykottieren? Mei, jetzt wird's lustig...

Wer in den Discounter geht, kauft praktisch in China ein. Der Grundstoff für billigen Apfelsaft kommt nicht vom Bodensee sondern aus China, der Hopfen auch für manche deutsche Brauereien auch. In den nächsten 20 Jahren werden 50% der Hallertauer Hopfenbauern das Geschäft aufgeben, nur die Großen können überleben. Als Kleinpflanzer hast du keine Chance, die Chinesen sind billiger, da nutzen uns auch die Horden von Tschechen und Polen die jede Saison in der Hallertau auf die Felder geschickt werden. Bei Äpfeln und anderen Agrargütern genau das selbe.

China ist heute fast in allem drin. In unseren Klamotten (sofern man nicht 'nen Nerzmantel aus warscheinlich russischem Nerz kauft...), in Elektronik, im Spielzeug, überall. Vor allem alles was billig und aus Plastik ist. Warscheinlich tippt ihr eure Beiträge auf chinesischen Tasten mit einem Rechner, wo sicher die meisten Bauteile in China gefertigt wurden. Geiz ist geil, ist doch egal wo's herkommt, was drin ist und was es für Folgen für uns selber hat. Wir wissen doch, dass sich keiner beschweren kann, wenn wieder in irgendeinem Werk die Tore für immer schließen. Alle wollen viel verdienen, aber selbst für die eigenen Produkte nix zahlen. Deutsche Hersteller funktionieren doch nur im "Premiumsegment", so 'ne in Deutschland gelötete Platine kostet halt fast schon so viel wie zwei ganze Aldi-Fernseher, die bestimmt nicht in München hergestellt wurden!

Ach zu den Klamotten... wisst ihr eigentlich... wir Deutschen schicken unseren Plastikmüll (z.B. Einwegflaschen wo vorher chinesischer Apfelsaft vom Aldi drin war) nach China, die machen Kunstfasern draus und die liegen dann im Aldi, beim Kik oder auch im Kaufhof als Socken oder als Jacke wieder in den Regalen. Und der Deutsche kauft's, weil's billiger ist als bestimmte Marken und beschwert sich dann beim Rausgehen oder daheim im Eisenbahnforum über die bösen bösen Chinesen. Erst recht, wenn er mit seinem Billigwahn irgendwann dafür sorgt, dass er selber auch kein Geld mehr in der Tasche hat, weil irgendwann auch das eigene Werk betroffen ist... Und bitte nicht sagen, nicht alle können sich die teuren deutschen/europäischen Teile leisten: Es wäre schon gegangen, wenn nicht irgendwann alle versucht hätten, im Billigland zu produzieren, aber im Hochlohnland zu verkaufen. Irgendwann geht das nicht mehr. Die Schweizer versuchen doch immer noch Markt- und Ländergrenzen möglichst die selben zu halten und beim Importen mit hohen Zöllen irgendwie das Geld im Land zu halten. Hab' im Schweizer Radio was dazu gehört, weil das wohl einige ändern wollen, um billiger einkaufen zu können...

Guten Einkauf. :rolleyes:
Importstopp für alle Chinesischen Produkte - und das Weltweit - und die sind ruiniert...
Wenn sich das "die" auf die Welt bezieht, stimmt's. :lol:
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Es ist überhaupt eine Schade, daß ein Unrechtsstaat wie die VR China als "einzig rechtmäßige Vertretung des chinesischen Volkes" angesehen wird und auch noch ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat ist und als solches ein Vetorecht hat.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

VT 609 @ 24 Mar 2008, 23:04 hat geschrieben: Es ist überhaupt eine Schade, daß ein Unrechtsstaat wie die VR China als "einzig rechtmäßige Vertretung des chinesischen Volkes" angesehen wird und auch noch ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat ist und als solches ein Vetorecht hat.
Der Sicherheitsrat bildet die 4 Siegermächte des 2. Weltkriegs ab und China wurde aufgenommen, da es da ja auch mitgekämpft hatte und als 5. Land die Atombombe hatte. Das ist die bittere Wahrheit.
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VT 609

Beitrag von VT 609 »

Warum die VR China drinsitzt, weiß ich schon. Ich finde es allerdings schlimm, daß man hinnimmt, daß in einem Land regelmäßig die Menschenrechte mit den Füßen getreten werden.
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JNK
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Beitrag von JNK »

@ Rohrbacher

zur Ergänzung:

http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitrae...0_chinaware.jsp

Geht um eine Familie die einen Monat versucht ohne Chinaware auszukommen.
KLeiner Vorgeschmack: Handy und Mp3 ist nicht mehr. Akkus und Batterien kommen aus Chinaland.

@Vt 609

Russland kannst du noch ergänzen. Unrechtsstaat und Veto.
VT 609

Beitrag von VT 609 »

JNK @ 24 Mar 2008, 23:10 hat geschrieben: Russland kannst du noch ergänzen. Unrechtsstaat und Veto.
USA auch - siehe Guantanamo.
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Schade, dass man nur mit Ja oder Nein antworten kann. Ich sehe einen Olympiaboykott schon als geeignetes Mittel an, allerdings sollte darüber zum richtigen Zeitpunkt entschieden werden. Was ist jetzt, wenn die Krise nach einer Woche nach einer Woche ohne grosses Blutvergiessen zu Ende ist, weil die Tibeter keine Lust mehr zum demonstrieren haben. Ausserdem könnte ein zum falschen Zeitpunkt ausgesprochener Olympiaboykott eher zur Eskalation der Krise beitragen.

Der Umgang mit dem Dalai-Lama der Chinesen ist für mich nur Dummheit. So eine billige Lösung der Krise (Ablehnung von Gewalt, Tibet wrd als Bestandteil Chinas anerkannt) bekommen die Chinesen nie wieder, wie ich vor wenigen Tagen in der NZZ gelesen habe. In diesem Kommentar wurde auch geschrieben, dass die Tibetkrise ein Teil des Demokratie- und Menschenrechtsdefizits in China ist, in einem demokratischen China würde die Krise in einem ganz anderen Licht erscheinen.
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Beitrag von konsti »

Hallo,

auch wenn ich nicht von der Geschichte in Tibet begeistert bin - Gewalt ist immer der falsche Weg - muss man beachten, das international die "Ein-China-Ploitik" anerkannt ist, welche auch Tibet neben Taiwan einschließt.

"Made in China" boykottieren klappt nie im Leben, außer du willst als Steinzeitmensch leben.

Olympische Spiele verlegen geht nicht, da sonst Vertragsbruch vorliegt und das IOC an China Strafzahlungen leisten müsste und die Vorlaufzeit ja extra so lang ist, um eine nötige Infrastruktur für die Spiele zu schaffen.

Die Spiele boykottieren ist auch Mist, da das ja eine Sportveranstaltung ist, und sicher jeder der zugelassenen Sportler keine Möglichkeit hätte, eine Medalie zu holen.

Bleibt also nur Abwarten, Politiker sollen zur Vernunft aufrufen und mehr als Zuschauen geht leider nicht. Man kann nur hoffen, das die Gewalt nicht ins Unendliche geht.
LG
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JNK
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Beitrag von JNK »

VT 609 @ 24 Mar 2008, 23:11 hat geschrieben: USA auch - siehe Guantanamo.
Sicher USA kann man ergänzen, ich hab auch dran gedacht. Aber irgendwie hinkt der Vergleich dann, finde ich. IMmerhin gibt es in den USA, wenn auch nicht alles perfekt ist und man vieles bemängeln kann, das Recht auf frei meinungsäußerung, Wahlen, etc. und wenn die Bush wählen stimmen sie dem ja irgendwie zu. (obwohl die Wähler vermutlich aus anderen Gründen ihr Kreuz etc. bei Bush gemacht haben.
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Beitrag von JNK »

konsti @ 24 Mar 2008, 23:13 hat geschrieben: Die Spiele boykottieren ist auch Mist, da das ja eine Sportveranstaltung ist, und sicher jeder der zugelassenen Sportler keine Möglichkeit hätte, eine Medalie zu holen.
Das klingt jetzt böse, schoss mir aber durch den Kopf: Wie verrechne ich eine Olympia-Medaille und ein tibetisches oder chinesisches Menschenleben?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

VT 609 @ 24 Mar 2008, 23:10 hat geschrieben: Warum die VR China drinsitzt, weiß ich schon. Ich finde es allerdings schlimm, daß man hinnimmt, daß in einem Land regelmäßig die Menschenrechte mit den Füßen getreten werden.
USA - Guantanamo & Irakkrieg, ein Patriotic Act der auch im deutschen Reichstag abgesegnet worden wäre
Frankreich - das einzig halbwegs demokratische Land im Sicherheitsrat auch wenn Monsieur Sarcozy ein gewisses Egoproblem hat
GB - auch wenn der Pudel nicht mehr regiert, das einzige Flächenland Europas mit formeller Monarchie trotz Magna Charta ohne Verfassung, die zweite Parlamentskammer ist bis heute ohne jegliche demokratische Legitimation, in York darf man ab Sonnenuntergang Schotten erschiessen, in Leicester dürfen formell Juden weder ein Haus bewohnen oder kaufen (seit 2001 nicht mehr ausgeführt, aber das Gesetz von 1231 wurde nicht abgeschafft)
Russland - die Saatsfrom von Gazprom :P
China - Tibet, Tianamen, etc.

da kann man getrost Tränen in den Augen haben
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

JNK @ 24 Mar 2008, 23:17 hat geschrieben: Sicher USA kann man ergänzen, ich hab auch dran gedacht. Aber irgendwie hinkt der Vergleich dann, finde ich. IMmerhin gibt es in den USA, wenn auch nicht alles perfekt ist und man vieles bemängeln kann, das Recht auf frei meinungsäußerung, Wahlen, etc. und wenn die Bush wählen stimmen sie dem ja irgendwie zu. (obwohl die Wähler vermutlich aus anderen Gründen ihr Kreuz etc. bei Bush gemacht haben.
Dann wundert ich mich aber wie schnell man in den USA bei einer Antikriegsdemonstration hinter Gitter wandern kann, während selbst der Klu klux Klan relativ unbehelligt aufmarschieren kann. Das Problem ist, dass in den USA bei der konkreten Gesetzesauslegung ein wie auch immer gearteter "Patriotismus" oft das entscheidende Kriterium ist. In den USA sitzen Leute teilweise lebensänglich für den dreifachen Automatendiebstahl, während die Maximalstrafe für das Massaker von My Lai drei Jahre Hausarrest war.
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Beitrag von Rathgeber »

Ein Boykott bringt nix. Allerdings würde ich mir eine etwas politischere Haltung des IOC wünschen. Aber das ist illusorisch, denn es stellte Dieter Hildebrandt vor Jahren treffennd schon fest: "Samma weltoffen, samma korrupt, Samaranch."
Aber es ist vielleicht auch ein wenig viel verlangt, wenn die Politik nur ihren Zeigefinger erhebt und "Du, Du, böses China." sagt.

Allerdings könnte alleine schon die Eröffnungsfeier dazu genützt werden, die Haltung zu Chinas Treiben zu missbilligen. Rund 2 Milliarden Menschen gucken schließlich zu...
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

konsti @ 24 Mar 2008, 23:13 hat geschrieben: Olympische Spiele verlegen geht nicht, da sonst Vertragsbruch vorliegt und das IOC an China Strafzahlungen leisten müsste und die Vorlaufzeit ja extra so lang ist, um eine nötige Infrastruktur für die Spiele zu schaffen.
Kann man heute nicht mehr wie 1916, 1940 oder 1944 die Spiele infolge von Krisen absagen.

Wobei ich noch einmal sagen möchte, dass im derzeitigen Staddium weder Absage noch Boykott gerechtfertigt sind.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Die armen Sportler, ja, die würden Schaden davontragen. Was soll denn das bitte? Welchen Schaden denn? Außer, daß es eine Medaille weniger gibt, die sie in ihren Spint hängen können. Welchen Schaden aber die Tibeter ertragen müssen, das spielt ja keine Rolle.

Es wäre meiner Meinung nach HÖCHSTE Zeit für einen Boykott als ersten Schritt. Es kann nicht sein, daß ein Land von einer Großmacht unterdrückt wird und alle Welt davon reden, wie toll doch alles ist und da ja am Besten gleich Olympische Spiele. Wie wäre es, in Afghanistan, Irak, oder dergleichen mal Olympische Spiele abzuhalten? Würde das genauso "gut" angenommen werden?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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