Was haltet ihr von der Pendlerpauschale?

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gmg
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Beitrag von gmg »

Hallo!
Bin ich eigentlich der Einzige, der die Pendlerpauschale grundlegend nicht in Ordnung findet? Ich meine, da werden Leute mit Steuervergünstigungen dafür belohnt, dass sie weite Strecken zum Arbeitsplatz fahren anstatt, wo zu wohnen, wo sie es nicht so weit zur Arbeit haben.
Jeder Autofahrer trägt zu folgenden Problemen bei:
- Schadstoffbelastung (zB Treibhausgase, Schwermetalle)
- Verkehrslärm
- Verschleiß der Straßen
- Verringerung des Verkehsflusses.

Jemand der weite Wege zur Arbeit fährt, leistet hierzu unnötiger Weise überdurchschnittlich hohe Beiträge.
Insofern finde ich es völlig unangebracht, dass Fernpendler so ein Fahrverhalten in irgendeiner Weise steuerlich absetzen können.
wie seht ihr das?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Abschaffen! Das kann doch nicht sein, dass die Leute von weit außerhalb der Städte zweimal Vorteile haben: erst mit den günstigeren Mieten - Häusern und dann noch mit dem Transport. Aufgabe des Staats sollte es sein Verkehr zu vermeiden, nicht zu generieren!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Als Pauschale für alle abschaffen. Man kann sich auch eine Wohnung in einer akzeptablen Nähe zur Arbeit suchen. Wer eh unter rumkrebst kannn eh nicht viel absetzen, für den Rest ists ein Luxusproblem.
Allerdings würde ich bei Wechsel des Arbeitsortes für eine Übergangszeit die Fahrtkosten voll absetzbar machen. Aber nur für eine angemesse Frist.
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Bahnhofsvorstand
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

Iarn @ 25 Mar 2008, 08:49 hat geschrieben: Als Pauschale für alle abschaffen. Man kann sich auch eine Wohnung in einer akzeptablen Nähe zur Arbeit suchen. Wer eh unter rumkrebst kannn eh nicht viel absetzen, für den Rest ists ein Luxusproblem.
Allerdings würde ich bei Wechsel des Arbeitsortes für eine Übergangszeit die Fahrtkosten voll absetzbar machen. Aber nur für eine angemesse Frist.
Hallo,

obgleich ich von einer Neueinführung der Pendlerpauschale persönlich nicht betroffen bin, da ich aus gesundheitlichen Gründen als Beamter bereits im Ruhestand bin, halte ich aus steuersystematischen Gründen die Pendlerpauschale für das einzig richtige.

Es ist doch ganz klar und logisch, dass die Fahrtkosten von der Wohnung zur Arbeitsstätte berufsbedingt sind und deshalb durch den Beruf veranlasste Aufwendungen darstellen, die steuerlich berücksichtigt werden müssen. Keiner legt täglich zum Freizeitvergnügen und damit privat diese Fahrtstrecken zurück. Die Bundesregierung wird mit ihrer Haltung vor dem Bundesverfassungsgericht sicherlich Schiffbruch erhalten. Herr Huber von der CSU hat hier sicherlich ausnahmsweise mal recht.

Keinem Arbeitnehmer kann zugemutet werden, wegen einer - möglicherweise nur kurzzeitigen - Arbeitsaufnahme seinen Wohnort zu wechseln. Zum Privatvergnügen würde dies sicherlich nicht erfolgen; ausschließlich beruflich bedingt.

Das hat nichts damit zu tun, dass am Land möglicherweise die Wohnpreise günstiger sind. Ein Landbewohner, der nur in der Stadt einen Arbeitsplatz findet, führt eindeutig berufsbedingte Fahrten aus.


Viel wichtiger wäre es, gewisse Subventionen und Vorteile für Gewerbetreibende abzubauen, als sich hinzustellen und bedauernswerte Arbeitnehmer zu schröpfen.

Gruß
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Jean
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Beitrag von Jean »

Abschaffung jeglicher Art von Subvention! Dazu gehört auch die Pendlerpauschale!
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Klar, schaffen wir doch alles ab. Und als erstes das Kindergeld!
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gmg
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Beitrag von gmg »

Bahnhofsvorstand @ 25 Mar 2008, 08:58 hat geschrieben:
Es ist doch ganz klar und logisch, dass die Fahrtkosten von der Wohnung zur Arbeitsstätte berufsbedingt sind und deshalb durch den Beruf veranlasste Aufwendungen darstellen, die steuerlich berücksichtigt werden müssen.
Ok, das mit der berufsbedingten Aufwendung kann man nicht von der Hand weisen. Aber dann soll man nicht darüber diskutieren, die Pauschale erst ab einer bestimmten Kilometerzahl gelten zu lassen.
Man sollte das Gegenteil tun, und sie auf ein vernünftiges Maß begrenzen. Benzinkosten für 25km müssen reichen!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bahnhofsvorstand @ 25 Mar 2008, 08:58 hat geschrieben:
Iarn @ 25 Mar 2008, 08:49 hat geschrieben: Als Pauschale für alle abschaffen. Man kann sich auch eine Wohnung in einer akzeptablen Nähe zur Arbeit suchen. Wer eh unter rumkrebst kannn eh nicht viel absetzen, für den Rest ists ein Luxusproblem.
Allerdings würde ich bei Wechsel des Arbeitsortes für eine Übergangszeit die Fahrtkosten voll absetzbar machen. Aber nur für eine angemesse Frist.
Hallo,

obgleich ich von einer Neueinführung der Pendlerpauschale persönlich nicht betroffen bin, da ich aus gesundheitlichen Gründen als Beamter bereits im Ruhestand bin, halte ich aus steuersystematischen Gründen die Pendlerpauschale für das einzig richtige.

Es ist doch ganz klar und logisch, dass die Fahrtkosten von der Wohnung zur Arbeitsstätte berufsbedingt sind und deshalb durch den Beruf veranlasste Aufwendungen darstellen, die steuerlich berücksichtigt werden müssen. Keiner legt täglich zum Freizeitvergnügen und damit privat diese Fahrtstrecken zurück. Die Bundesregierung wird mit ihrer Haltung vor dem Bundesverfassungsgericht sicherlich Schiffbruch erhalten. Herr Huber von der CSU hat hier sicherlich ausnahmsweise mal recht.

Keinem Arbeitnehmer kann zugemutet werden, wegen einer - möglicherweise nur kurzzeitigen - Arbeitsaufnahme seinen Wohnort zu wechseln. Zum Privatvergnügen würde dies sicherlich nicht erfolgen; ausschließlich beruflich bedingt.

Das hat nichts damit zu tun, dass am Land möglicherweise die Wohnpreise günstiger sind. Ein Landbewohner, der nur in der Stadt einen Arbeitsplatz findet, führt eindeutig berufsbedingte Fahrten aus.


Viel wichtiger wäre es, gewisse Subventionen und Vorteile für Gewerbetreibende abzubauen, als sich hinzustellen und bedauernswerte Arbeitnehmer zu schröpfen.

Gruß
Hallo,
steuersystematisch macht die jetzige Regelung keinen Sinn. Deswegen wurde hier auch Schiffbruch erlitten. Ich kann aus der Begründung des Verfassungsgerichtes allerdings nicht herauslesen, dass es eine Nulllösung ausschließt. Es werden ja auch nicht alle anderen Arbeitsaufwendungen berücksichtigt. Ich kann meine Anzüge auch nicht von der Steuer absetzen und selbige trage ich nicht zum Freizeitvergnügen.
Auch war in der alten Regelung die Anreise per Flugzeug nicht absetzbar.
Wo wir übereinstimmen, dass bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes eine Erstattung der Aufwendungen erfolgen sollte. Nur bin ich der Meinung es sollte zeitlich begrenzt sein. Und langfristig kann man dafür Sorge tragen, den Arbeitsweg im tragbaren Rahmen zu gestalten. Jedenfalls eher als die Kleideretikette der Firma umzugestalten.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

gmg @ 25 Mar 2008, 09:18 hat geschrieben:
Bahnhofsvorstand @ 25 Mar 2008, 08:58 hat geschrieben:
Es ist doch ganz klar und logisch, dass die Fahrtkosten von der Wohnung zur Arbeitsstätte berufsbedingt sind und deshalb durch den Beruf veranlasste Aufwendungen darstellen, die steuerlich berücksichtigt werden müssen.
Ok, das mit der berufsbedingten Aufwendung kann man nicht von der Hand weisen. Aber dann soll man nicht darüber diskutieren, die Pauschale erst ab einer bestimmten Kilometerzahl gelten zu lassen.
Man sollte das Gegenteil tun, und sie auf ein vernünftiges Maß begrenzen. Benzinkosten für 25km müssen reichen!
Das wäre für mich wäre das auch eine gangbare Lösung. Eine PendlerPAUSCHALE und keine Subventionierung der Fernpendelei. Technisch kommt dies einer pauschalen Erhöhung des Steuerfreibetrages gleich, was sicherlich auch keine sozialen Verwerfungen auslösen sollte.
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Beitrag von Bat »

Sagt mal, Ihr Lieben, muss von Euch einer jeden Tag 50 km, einfache Strecke mit dem privaten Pkw, zur Arbeit fahren (weil zu den erforderlichen Zeiten kein ÖPNV verkehrt) und das alles weil der AG mit seinen Meldestellen andauernd umzieht? Ihr habt wahrscheinlich auch keine Immobilie???
Erst fordern Wirtschaft und Staat mehr Flexibilität von den Bürgern und geben die Pendlerpauschale als Anreiz, dann sind die Leute flexibel und nutzen die Steuerentlastung, und der Staat sagt : "Nee, nu nich mehr, ätsch!!!"
Ihr findet die Pendlerpauschale überflüssig??? Prima! Brave Bürger!
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Beitrag von Electron »

Hallo,

ist immer wieder interessant - grad das Argument mit "dann sollen sie doch umziehen" höre ich sehr oft von Leuten die in der Stadt wohnen... Wenn aber womöglich wie Bat andeutet, ein Haus dasteht, das beim Verkauf nicht so viel bringen würde, wie man womöglich in den vorhergehenden Jahr(zehnt)en reingesteckt hat, und sich Familie, Freunde etc um den Wohnort konzentrieren - das tauscht man nur gegen eine miefige Stadtwohnung ein wenns gar ned anders geht...

Grüße
Tobias
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bat @ 25 Mar 2008, 10:27 hat geschrieben: Sagt mal, Ihr Lieben, muss von Euch einer jeden Tag 50 km, einfache Strecke mit dem privaten Pkw, zur Arbeit fahren (weil zu den erforderlichen Zeiten kein ÖPNV verkehrt) und das alles weil der AG mit seinen Meldestellen andauernd umzieht? Ihr habt wahrscheinlich auch keine Immobilie???
Erst fordern Wirtschaft und Staat mehr Flexibilität von den Bürgern und geben die Pendlerpauschale als Anreiz, dann sind die Leute flexibel und nutzen die Steuerentlastung, und der Staat sagt : "Nee, nu nich mehr, ätsch!!!"
Ihr findet die Pendlerpauschale überflüssig??? Prima! Brave Bürger!
Zum einen haben sich die meisten hier dafür ausgesprochen, dass bei Arbeitsplatzwechsel die Fahrt zur neuen Arbeitsstätte angerechnet werden kann.
Zum anderen sollte man sich mal überlegen, dass es ein Krampf ist, wenn manche Arbeitgeber andauernd ihre Orte wechseln. Wieso muss der Staat dieses subventionieren. Bin ja weißgott hier nicht als Linker verschrien, aber wenn ein Arbeitgeber meint, alle paar Jahre seinen Standort zu wechseln, dann ist es seine Aufgabe, dies seinen Arbeitnehmer zu vergüten, nicht die des Staates.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Electron @ 25 Mar 2008, 10:35 hat geschrieben: Hallo,

ist immer wieder interessant - grad das Argument mit "dann sollen sie doch umziehen" höre ich sehr oft von Leuten die in der Stadt wohnen... Wenn aber womöglich wie Bat andeutet, ein Haus dasteht, das beim Verkauf nicht so viel bringen würde, wie man womöglich in den vorhergehenden Jahr(zehnt)en reingesteckt hat, und sich Familie, Freunde etc um den Wohnort konzentrieren - das tauscht man nur gegen eine miefige Stadtwohnung ein wenns gar ned anders geht...

Grüße
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Ich bekenne mich schuldig zum Städtertum:
und ich finde es richtig so! Die Stadt ist vom Wohnen her teurer und dafür spart man halt an den Fahrtkosten. Der eine zahlt mehr Miete/Zinstilgung der andere mehr Fahrtkosten. Das ist Fairness. Unfair finde ich es hingegen, dass mit meinen Steuergeldern als Städter subventioniert wird, dass Leute irgendwo im Grünen wohnen und 50-100km einfach zur Arbeit fahren.
Abgesehen davon, dass schon ohne die Emmisionen durch den längeren Arbeitsweg der pro Kopf CO2 Ausstoss der Landbevölkerunng höher ist (im Schnitt mehr qm, schlechtere Isolierung von Einzelgebäuden).
Hier den Umweltresourcenverbrauch zu subventionieren halte ich sowohl für ökologisch als auch für ökomisch falsch
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das ist ja auch so was: Pendler subventionieren aber CO2 Ausstoß senken wollen. Alles nur ein großer Witz!
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Beitrag von Fastrider »

Iarn @ 25 Mar 2008, 09:23 hat geschrieben: Wo wir übereinstimmen, dass bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes eine Erstattung der Aufwendungen erfolgen sollte. Nur bin ich der Meinung es sollte zeitlich begrenzt sein. Und langfristig kann man dafür Sorge tragen, den Arbeitsweg im tragbaren Rahmen zu gestalten.
Dies setzt natürlich voraus, dass man entsprechend Planungssicherheit hat, was beim heutigen Arbeitsmarkt leider nicht mehr ist. Ich hatte einen Bekannten, der jeden Tag von Aschaffenburg nach Friedberg gependelt ist. Er hat damals in der Darmstädter Niederlassung angefangen und ist dann nach Firedberg versetzt worden, jedoch nur für ein halbes Jahr. Dies wurde dann mehrfach um ein halbes Jahr verlängert. Das unter solchen Umständen niemand bereit ist umzuziehen dürfte klar sein.
Bat
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Beitrag von Bat »

Fastrider @ 25 Mar 2008, 11:32 hat geschrieben: ... . Das unter solchen Umständen niemand bereit ist umzuziehen dürfte klar sein.
Offensichtlich ja, siehe Beiträge oben, nicht! :blink:
------------------------------------------------------------------------
Was sollte denn bitte noch der Anreiz sein, der Arbeit hinterher zu reisen anstatt sich auf Hartz 4 auszuruhen, wenn die Spritkosten der täglichen Arbeitsfahrten das Gehalt auffressen?
Natürlich könnte ich jedes mal umziehen! :wacko:
Die Kollegen aus Jüterbog, Küstrin, Rathenow und Oranienburg sind auch alle ganz heiß drauf ihre Häuser zu verkaufen/Wohnungen zu verlassen und in neue Wohnungen in Berlin zu ziehen und die Kosten dafür komplett zu tragen!
Dafür könnten sie ja jetzt in der Nähe der Arbeitsstelle an sozialen Brennpunkten wohnen (HURRA), und ihren schwer erarbeiteten Lohn dem Vermieter einer Wohnung in den Rachen werfen, anstatt wie bisher auch das Geld lieber in die eigene Rentenabsicherung (in Form von Wohneigentum) zu stecken (wovon ja auch deren Kinder etwas hätten)!

Sonst geht's noch, ja ... ???? :lol:
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Beitrag von elchris »

Ah, die bei Hotel Mama lebenden Studenten mit ermässigter ÖPNV-Monatskarte reden wieder. :) Eure ermässigungen sind Subventionen, jemanden das studieren zu erleichertern - soll man die auch kicken? Viel Spass beim 4. Nebenjob...

Man bedenke mal bitte diejenen, die eine feste Arbeitsstelle mit wechselndem Arbeitsort haben. Wer zieht alle 2 Jahre um? Der Staat sollte froh sein, dass die Menschen arbeiten gehen und die dadurch entstehenden Aufwendungen abfedern - wer Arbeitet hat Geld und konsumiert - durch Konsum und Entlohnung der Arbeit entstehen Steuereinnahmen, die investiert werden können, den CO2-Aussstoss zu senken. Immer diese übliche dämlich-grüne Ökotendenz, alle Fahrten zu verhindern - auf den Rücken unseres Bruttoinlandsprodukts. :blink:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Als Münchner der sich für Kommunalpolitik interessiert kennt man halt manche Probleme - viele Leute ziehen gezielt in ÖPNV-mäßig schlecht erschlossenes Gebiet, weil dort der Baugrund billig und auchß sonst die Kosten sehr niedrig sind. Und das ganze wird dann auch noch belohnt durch die Pendlerpauschale - die Autos verstopfen dann aber unsere Straßen hier in München, und verpesten unsere Luft. Ein solches Verhalten wird durch die Pendlerpauschale halt geradezu belohnt - der Münchner dagegen, der hier in München teure Mieten bezahlt, bekommt dagegen gar nichts, obwohl auch er aufs Land ziehen könnte wenn er hier in München keine Arbeit hätte. Beide haben also durch den Arbeitsplatz verursachte Kosten, nur einer davon bekommt aber staatliche Unterstützung.

Eine andere Situation sind natürlich wechselnde Arbeitsorte - hier sollte man aber IMHO den Arbeitgeber verpflichten, die durch den Arbeitsplatzwechsel erzwungenen Kosten zu tragen - vielleicht würden sich die Unternehmen das dann nochmal genauer überlegen ob sie wirklich unbedingt umziehen müssen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

elchris @ 25 Mar 2008, 12:59 hat geschrieben: Ah, die bei Hotel Mama lebenden Studenten mit ermässigter ÖPNV-Monatskarte reden wieder. :) Eure ermässigungen sind Subventionen, jemanden das studieren zu erleichertern - soll man die auch kicken? Viel Spass beim 4. Nebenjob...

Man bedenke mal bitte diejenen, die eine feste Arbeitsstelle mit wechselndem Arbeitsort haben. Wer zieht alle 2 Jahre um? Der Staat sollte froh sein, dass die Menschen arbeiten gehen und die dadurch entstehenden Aufwendungen abfedern - wer Arbeitet hat Geld und konsumiert - durch Konsum und Entlohnung der Arbeit entstehen Steuereinnahmen, die investiert werden können, den CO2-Aussstoss zu senken. Immer diese übliche dämlich-grüne Ökotendenz, alle Fahrten zu verhindern - auf den Rücken unseres Bruttoinlandsprodukts. :blink:
Süss jetzt ist schon "Student" ne Diffamierung. Bin trotzdem keiner. Bin Angestellter und zahle ne Menge Steuern, weil ich halt in vernünftiger Nähe zu meinem Arbeitgeber wohne und nicht meine Bezinverschwendung absetze. Und wenn ich schon Steuern zahle, dass die Schwarte kracht (mit Sozialabgaben etc über die Hälfte meines Einkommens) dann will ich nicht, dass der Staat von diesem Geld diejenigen, die am verschwenderischsten sind, am meisten subventioniert. Diese gigantische Subventionsmaschine Staat zieht das Bruttosozialprodukt runter, nicht diejenigen die Verschwendung anprangern. Ohne Pendlerpauschale und Co könnten nämlich die Steuern runter und es würde mehr konsumiert und nicht nur von den Abschreibungs- und Subventionsabzockern.
P.S. Hatte als Student nie das subventionierte Ticket sondern das 9uhr Ticket weils eh billiger war
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Beitrag von ubahnfahrn »

Boris Merath @ 25 Mar 2008, 13:12 hat geschrieben: Eine andere Situation sind natürlich wechselnde Arbeitsorte - hier sollte man aber IMHO den Arbeitgeber verpflichten, die durch den Arbeitsplatzwechsel erzwungenen Kosten zu tragen - vielleicht würden sich die Unternehmen das dann nochmal genauer überlegen ob sie wirklich unbedingt umziehen müssen.
Da stellt sich mal die grundlegende Frage: Warum ziehen Firmen (dauernd) um ?
Bei uns war es ja eine politische Entscheidung, die Standorte der Behörden im Rahmen von Verwaltung21 bayernweit (und das kann ganz schön groß werden :blink: ) zu verschieben :rolleyes: Da mußtest Du halt mitgehen, oder dir einen neuen Job suchen :(
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von ubahnfahrn »

Iarn @ 25 Mar 2008, 13:18 hat geschrieben: Bin Angestellter und zahle ne Menge Steuern, weil ich halt in vernünftiger Nähe zu meinem Arbeitgeber wohne und nicht meine Bezinverschwendung absetze.
Jetzt würde mich mal interessieren, wie weit die einzelnen Forumsteilnehmer hier zu ihrem Arbeitsplatz haben, ob sie in der Stadt München, deren Vororten oder in der Pampa wohnen, und warum :blink:

Bei mir sind es 55 km Straße, 65 km Bahn, Wohnort steht links :rolleyes:, weil ich mir in München keine Wohnung leisten kann und will, ich dort geboren bin und die ganze Familie dort lebt.
Zwischendurch waren es auch mal nur knappe 20, allerdings nur aushilfsweise (2 Stellen gleichzeitig mit massig Überstunden), bis die Damen wieder vom Erziehungsurlaub zurück waren und ihnen natürlich aus sozialen Gründen die naheliegenderen Dienstorte zustehen ;)
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Jean »

Ich wohne in München bei meinen Eltern. Eingesetzt kann ich aber um ganz München werden!
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Beitrag von ubahnfahrn »

Jean @ 25 Mar 2008, 13:32 hat geschrieben: Eingesetzt kann ich aber um ganz München werden!
Wie weit raus und wie kommste da dann hin ?
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Beitrag von Iarn »

ubahnfahrn @ 25 Mar 2008, 13:19 hat geschrieben: Da stellt sich mal die grundlegende Frage: Warum ziehen Firmen (dauernd) um ?
Bei uns war es ja eine politische Entscheidung, die Standorte der Behörden im Rahmen von Verwaltung21 bayernweit (und das kann ganz schön groß werden :blink: ) zu verschieben :rolleyes: Da mußtest Du halt mitgehen, oder dir einen neuen Job suchen :(
Zahlt der Staat nicht den Soldaten, Richtern und Beamten recht viel an Umzugskosten?
Aber das geht eigentlich am Kernproblem vorbei. Umzugsaktionen wie Verwaltung 21 sind eine Geldverschwendung wie es schlimmer nicht mehr geht und gehören gestoppt. Dann brauch man auch nicht mehr solche Krücken wie die Pendlerpauschale. Das Problem war lange Jahre, dass Mobilität zu billig war, so dass es zu solchen Auswüchsen kommen konnte. Das sage ich nicht als angeblich Grüner sondern als Wirtschaftsliberaler, dem die fpd zu populistisch geworden ist.
Streng genommen müssten umziehende Firmen und Pendler eigentlich statt negativ besteuert (bezuschusst) positiv besteuert werden, da sie überproportional die Infrastruktur in Anspruch nehmen.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Iarn @ 25 Mar 2008, 13:34 hat geschrieben: Streng genommen müssten umziehende Firmen und Pendler eigentlich statt negativ besteuert (bezuschusst) positiv besteuert werden, da sie überproportional die Infrastruktur in Anspruch nehmen.
Hatten nicht früher die Großen Firmen ihre Werkswohnungen gleich nebenan, so daß auch Frau und Kinder dort unterkamen ?
Aber dann kam in den 1950er Jahren die Massenmotorisierung und alles wurde besser :rolleyes:
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Beitrag von Jean »

Eingesetzt laut meinem Vertrag kann ich bis 100 KM vom Wohnort...Ich komme hin mit dem ÖPNV oder halt ÖPSV. Und wenn noch nichts fährt, werde ich halt dort hingefahren... Fahrgastbefragung.
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Beitrag von Iarn »

ubahnfahrn @ 25 Mar 2008, 13:27 hat geschrieben: Jetzt würde mich mal interessieren, wie weit die einzelnen Forumsteilnehmer hier zu ihrem Arbeitsplatz haben, ob sie in der Stadt München, deren Vororten oder in der Pampa wohnen, und warum :blink:
Also ich wohne im Münchner Zentrum, früher mal am Rosenheimer Platz nun Maxvorstadt, Nähe der Theresienstraße.
Mein Arbeitsort liegt aktuell in Unterschleißheim, Zeitkartenzone 7, km weiß ich nicht. Früher habe ich weitestgehend am Flugplatz Oberpfaffenhofen gearbeitet, 25km Auto oder S-Bahn und 4km (das meiste auf dem Gelände)
Nach meinem letzten Arbeitgeberwechsel habe ich mir meine neue Wohnung im Zentrum gesucht obwohl es weiter draussen billiger wäre. Aber im Zentrum kann ich mittelfristig auf ein Auto verzichten und komme billiger weg (alle Kosten)und wohne sehr schön (für meinen Geschmack). Monatskarte hätte ich eh inkl Innenstadt da ich oft weggehe und nie mit dem Auto. Arbeitgeber zahlt die Hälfte der Ringe 5-7, also eher symbolisch.
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ubahnfahrn @ 25 Mar 2008, 13:37 hat geschrieben: Hatten nicht früher die Großen Firmen ihre Werkswohnungen gleich nebenan, so daß auch Frau und Kinder dort unterkamen ?
Aber dann kam in den 1950er Jahren die Massenmotorisierung und alles wurde besser :rolleyes:
Ja das gibts teilweise immer noch, weiß von Siemens und EADS. Die Borstei dürfte ich so entstanden sein.
Finde das eine positive Sache und bezuschussenswerter (was eine Wortschöpfung) als die Pendlerpauschale.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Iarn @ 25 Mar 2008, 13:44 hat geschrieben: Aber im Zentrum kann ich mittelfristig auf ein Auto verzichten und komme billiger weg
Aber auch nur, weil Du hier den hochgradig subvenzionierten ÖPNV Münchens nutzen kannst ;)
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ubahnfahrn @ 25 Mar 2008, 13:49 hat geschrieben: Aber auch nur, weil Du hier den hochgradig subvenzionierten ÖPNV Münchens nutzen kannst ;)
Dafür nutze ich nicht das hochgradig subventionierte Straßennetz (alles für lau, ausser LKW auf Autobahnen).
Ohne die Sekundärschäden des Autoverkehrs wie Umweltzerstörung einzurechnen, dürfte ich dem Staat also der Gemeinschaft weit billiger kommen.
ich weiß es klingt arrogant: mir wäre es egal, wenn das Ticket das doppelte oder dreifache kostet, wenn alle anderen ihre Mobilitätskosten selber tragen würden.
So zahle ich für den Straßenbau, für den Straßenbau Aufbau Ost, die Krankenkassenkosten der Autounfallopfer, die Pendlerpauschale, die Pflegefälle der Unfallopfer, meine Heizkosten sind höher, weil die Primärenergie auf der Straße verbraucht wird, etc etc.
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