PEG übernimmt Westmünsterlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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mellertime
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Die (Prignitzer) Bahn kommt: Angebot nach Enschede soll attraktiver werden

Lünen. (tja) Am Fahrplan werden die Zuggäste vermutlich keine Veränderung feststellen, auch nicht bei der Gestaltung der Bahnhöfe - wohl aber an den Triebwagen, dem Service und dem Begleitpersonal: Ab Dezember 2004 übernimmt die Prignitzer Eisenbahn GmbH (PEG) den Betrieb auf der Linie RB 51 Dortmund, Lünen, Selm, Coesfeld, Gronau und Enschede.


Politiker aus Lünen und Selm ließen sich gestern im Rathaus über Einzelheiten informieren. "Mit der Betriebsaufnahme durch die PEG soll die Angebotsqualität auf der Westmünsterlandbahn deutlich verbessert werden", kündigte Michael Dubbi, stellvertretender Geschäftsführer des ZRL (Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Ruhr-Lippe) an.

Wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie der PEG ist laut Geschäftsführer Dr. Ralf Böhme die Kundenfreundlichkeit; besonderen Wert lege man auch auf Sicherheit und Sauberkeit in den Wagen. Stahl, helles Holz und ein modernes Sitzdesign sollen die Innenräume transparent und freundlich wirken lassen, alle Züge sind mit Videoüberwachung und Notruftasten ausgerüstet, und ein automatisches Informationssystem zeigt optisch und akustisch den nächsten Bahnhof an. Darüber hinaus wird neben dem üblichen Zugpersonal auch ein Bordservice mit Snacks, Getränken, Zeitungen und sogar Regenschirmen zur Verfügung stehen.

CDU-Ratsherr Alfred Meermann hörte die Neuigkeiten gerne: Er formulierte nicht nur seine Hoffnung, dass dieser Betrieb über die zunächst vereinbarten sieben Jahre hinaus aufrechterhalten werde, sondern auch, dass es mit Hilfe des neuen Betreibers möglich werde, einen zusätzlichen Haltepunkt in Alstedde zu realisieren.

Doch in diesen Erwartungen wurde er - ebenso wie jene Politiker, die sich Verbesserungen an der Ausstattung der Bahnhöfe erhofft hatten - von Dr. Böhme etwas gebremst: "Wir haben die Gleise nur gemietet - selbst wenn wir wollten, können wir nur mittelbar auf die Infrastruktur einwirken." Dennoch räumte Michael Dubbi (ZRL) ein, dass der Haltepunkt Alstedde auch Gegenstand des Wettbewerb-Verfahrens gewesen sei. "Das Thema ist in der Diskussion", betonte er. Und sollte die Stadt bereit sein, ihre Eigenbeteiligung zu leisten, "dann stehen bei uns die Türen offen".

Einig waren sich Vertreter der Städte und der Bahngesellschaften gestern auch, dass es dringend erforderlich sei, die Tarifstruktur zu ändern. "Es kann nicht sein, dass man von Selm nach Lünen das Gleiche zahlt wie von Lünen nach Düsseldorf", hieß es. Auch diese Überlegungen soll nun in die weiteren Planungen miteinbezogen werden, bevor es dann am 15. Dezember des kommenden Jahres zum ersten Mal auch in Lünen heißt: die (Prignitzer) Bahn kommt.
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