Da wird mir ja mal richtig schlecht, was hier für Pseudoexperten am Werk sind...
Fangen wir mal hinten an:
Windkraft oder Sonnenenergie wird aber leider nie ein einziges Kraftwerk einsparen können, da beide Quellen nie konstant Strom liefern.
Wie JNK schon richtig bemerkte, kann man Energie "zwischenspeichern". Das ist auch nix neues, weil man auch Verbrennungskraftwerke und in noch größerem Umfang KKWs nicht mal eben von jetzt auf gleich abschalten oder runterfahren kann (schon mal überlegt warum Nachtstrom billiger ist?!). So dienen schon seit Jahrzehnten Wasserkraftwerke als "Speicherkraftwerke" indem sie bei Stromüberschuss einfach das Wasser wieder bergauf zurück pumpen.
Wenn eine alternative Energieversorung zu 100% möglich ist, dann bin ich auch dafür auf Atomkraft zu verzichten. Derzeit besteht diese Möglichkeit aber nicht! Außer man nimmt noch größere Preissteigerungen in Kauf und damit den endgültigen Ruin des Mittelstands.
Atomstrom ist und bleibt (ehrlich gerechnet) die teuerste Möglichkeit Wasser zu kochen.
Zwar ist der Endpreis beim Verbraucher relativ günstig (nicht der der günstigste), das täuscht aber über die tatsächlichen Kosten hinweg, die der Steuerzahler (Mittelstand u.a.) indirekt beisteuern.
Fangen wir an bei der Entwicklung die etliche Milliarden Steuergelder gekostet hat und auch heute noch kostet. Dazu kommen x Sicherheitseisätze für Transporte und ähnliches. Weiterhin ist noch nicht ein Cent von den Energiekonzernen in Richtung Endlager geflossen, die wir aber auch über 1000de Jahre am laufen halten müssen. (Wenn man die Kosten dafür mal zusammenrechnet kann man wahrscheinlich schon n paar Polen mit Handkurbel hinstellen, die sind billiger

)
Und jetzt kommen wir zu nem Punkt, der mich am meisten ärgert: Hast du mal bei RWE oder e.on nachgefragt, was die an Versicherung für ein Windkraftwerk bezahlen und was sie an Versicherung für ein KKW zahlen? Man wird erstaunlicherweise feststellen, dass sie für das KKW weniger zahlen (nämlich gar nix), obwohl der mögliche Schaden etwas größer ausfallen könnte.
Hier haftet nämlich plötzlich der Staat (=Steuerzahler) weil sonst überhaupt keine Chance bestünde rentabel Strom zu produzieren. Das ist solange billig, solange wirklich nix passiert. Führt aber auch zu solch komischen Fällen, dass die zuständigen Regierungsämter über Jahre hinweg über 100 Störfälle "übersehen".
Und damit kommen wir zum letzten Märchen:
Und wer ernsthaft will, dass wir mit Stromausfällen zu kämpfen haben, unsere Internetzeit rationieren müssen, weil nicht genügend Strom zur Verfügung steht usw., der kann ja gerne weiter an den Atomausstieg glauben.
Der Anteil der Atomenergie am Energiemix (2007) der BRD beträgt gerade mal 11,1%. Die erneuerbaren Energien haben in den letzten 10 Jahren schon auf über 6,6% aufgeschlossen. Außerdem ist man gerade dabei neue Energieträger z.B. Erdwärme großflächig zu erschliessen, was eine nahezu unlimitierte und dabei äußerst saubere Energiequelle ist, was diesen Mix nochmals ein wenig umwerfen würde.
Würde man nun endlich die Subventionen auf die Produktion von Solarzellen beenden und damit die Preise nicht künstlich hochhalten, wäre auch der produzierte Strom günstiger und die Verbreitung automatisch höher.
PS.: Es gibt übrigens Aussagen von Experten, dass Deutschland alle seine KKWs sofort ausschalten könnte und trotzdem nirgendwo das Licht ausgehen müsste.