Feuer in Hamburger S-Bahnhof - Keine Verletzten
Wegen eines Brandes in einem S-Bahn-Tunnel mussten am späten Donnerstagabend in Hamburg drei S-Bahnhöfe evakuiert werden. Ein Zugführer der S-Bahnlinie 3 hatte gegen 23.30 Uhr kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Hamburg-Harburg Feuerschein und starke Rauchentwicklung bemerkt, teilte die Feuerwehr am Freitag mit. «Der Rauch hat sich dann durch einen Kamineffekt im Tunnel über die Haltestelle Harburg-Rathaus bis nach Heimfeld ausgebreitet», sagte ein Sprecher. «Wir haben auch diese beiden Bahnhöfe evakuiert und geschlossen.» Verletzt worden sei aber niemand.
In dem Tunnel sei ein Kabelkanal und Abfall in Brand geraten, hieß es. Warum die Stromschiene Feuer gefangen hatte, war aber noch unklar. Da wichtige Kabelstränge von dem Feuer beschädigt wurden, werde die S 3 ihren Betrieb am Morgen nicht planmäßig wieder aufnehmen können. Zwischen den Haltestellen Neugraben und Hammerbrook sollen nach Angaben der S-Bahn Hamburg GmbH Busse eingesetzt werden. Wann der Streckenabschnitt wieder in Betrieb genommen werden kann, sei noch nicht absehbar. Quelle: NDR
Feuer in Hamburger S-Bahnhof
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Tf der Münchner S-Bahn.
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Ich habe mir heute den Busersatzverkehr zwischen Wilhelmsburg und Harburg Rathaus angesehen, welcher von Hochbahn, VHH und Jasper gefahren wird. Dabei ist interessant, dass Jasper auf diesem Schienenersatzverkehr seine kuriosesten Fahrzeuge wie z.B. ehemalige Vorführ-CITAROS und seine 4 Neoplan-Busse einsetzt, während die Hochbahn völlig untypisch für Schienenersatzverkehr mit ihren ältesten Gelenkbussen von 1992 fährt. Normalerweise setzt die Hochbahn bei Schienenersatzverkehren immer ihre neuesten Gelenkbusse ein. Die VHH fährt mit "normalen" Fahrzeugmaterial unabhängig, ob es die neuesten oder ältesten Fahrzeuge sind. Interessant ist, dass die VHH bei diesem SEV auch ihre neuesten gebraucht aus Kiel erworbenen Mercedes O405G einsetzt, welche teilweise noch als KVAG-Wagen zu erkennen sind.
Nach neuestem Stand der Dinge ist der Schaden größer als bisher angenommen, die Instandsetzungsarbeiten werden dementsprechend länger dauern. Aus diesem Grunde wurde die Wiederaufnahme des S-Bahnbetriebes von Mittwoch auf Sonntag, 26.10. verschoben. Busfreunde können daher noch etwas länger in den Genuss des von HHA, VHH und Jasper gefahrenen vielfältigen Busersatzverkehrs kommen. 

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S-Bahn-Tunnel wird geschrubbt
Zuerst sah es nach einem "normalen" Kabelbrand aus, jetzt ist klar: Der Schaden geht in die Millionen. Rundschau-Redakteur Andreas Göhring hat sich im S-Bahn-Tunnel umgesehen.
Harburg - "Ein gutes Trüffelschwein würde sofort merken, was hier los ist", sagt Bauingenieur Hans-Jürgen Breuer. Ich habe keine so gute Nase, und deshalb würde ich die Gefahr auch nicht spüren. Ich will endlich in den S-Bahn-Tunnel an der Haltestelle Harburg, will mich da unten umsehen und herausfinden, warum seit vergangenem Freitag keine S-Bahn mehr fährt und warum es noch einige Zeit dauern kann, bis der Betrieb wieder aufgenommen wird.
Weil ich keine so gute Nase habe, muss ich mich schützen. Ich bekomme eine weiße Kappe auf Mund und Nase - wie die Menschen in Asien, als dort die Lungenseuche Sars wütete. Die schützt mich allerdings nicht vor Bakterien, sondern vor Salzsäure. Die ist entstanden, als die Kabelummantelungen aus Polyvinylchlorid (PVC) in dem Gleichrichterwerk knapp 50 Meter hinter der Rolltreppe in der Haltestelle Harburg in Flammen aufgingen.
Das Löschwasser hat sich mit dem Chlorid zu Salzsäure verbunden und der Qualm hat die Säure überall verteilt. Hans-Jürgen Breuer, Leiter der Sanierungsarbeiten, sagt es den Fachleuten so: "Es ist zu Chloridbeaufschlagungen gekommen." Wie viel sich nun genau "beaufschlagt" hat, und wo sich das Zeug befindet, darüber kann nur spekuliert werden. Das Trüffelschwein würde es riechen, die Menschen müssen erst einmal überall Proben nehmen. Um ganz sicher zu gehen, müssen sie vor allem putzen.
Und das geschieht zurzeit - unter größten Sicherheitsvorkehrungen für die Putzkolonne. Es ist eine gespenstische Szene: Zusammen mit Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis haben wir die S-Bahn-Haltestelle zwischen Bahnhof Harburg und dem Park-and-ride-Haus betreten. Es ist dunkel, hinter uns wird gleich wieder das Gitter heruntergelassen. Ich kann nicht mehr zurück, vor allem aber kann niemand rein, der hier nichts zu suchen hat. Unten am Fuß der Treppe wird es heller, ein paar Gestalten in weißen Schutzanzügen laufen herum. Wie in einem Science-Fiction-Film. Niemand redet, alles putzt. Da wo sonst die S-Bahn hält, steht eine Köf 3 (ölgetriebene Kleinlok mit Flüssigkeitsgetriebe), dahinter zwei offene Güterwagen. Auf der Ladefläche sind Malergerüste aufgebaut worden und darauf diese Gestalten in den weißen Schutzanzügen. Sie schrubben die Decke ab, die Bürsten tauchen sie in RM 22, ein ganz normales flüssiges Reinigungsmittel mit "biologisch abbaubaren nichtionischen und anionischen Tensiden".
Das geschehe alles nur zur Vorsorge, sagt Meyer-Lovis, es könne durchaus sein, dass es keine gesundheitlichen Gefahren mehr gebe. Ich will mehr sehen, will in den Tunnel zur Brandstelle. Welchen Schaden hat das Feuer wirklich angerichtet? Ich darf aber nicht. "Das ist zu gefährlich", sagt Meyer-Lovis. "Da fahren schon SKLs herum." Aha, er meint diese gelben Schienen-Klein-Lastwagen, die an Baustellen der Bahn eingesetzt werden.
So muss ich mich mit dem begnügen, was mir der Bahnsprecher offiziell mitteilt. Der Schaden gehe "in die Millionen". Später erfahre ich dann noch, dass in dem gesperrten Tunnel nicht nur geschrubbt wird, parallel dazu hat auch das Landeskriminalamt ermittelt. Der Verdacht auf Brandstiftung habe sich nicht bestätigt. Und ich erfahre, dass die Reinigungsarbeiten auch ein Wettlauf mit der Zeit sind - nicht nur weil man möglichst schnell wieder den Betrieb aufnehmen will. Die Salzsäure - wenn sie sich denn wirklich überall verteilt hat - greift auch Metall an. Jeder Hobbychemiker weiß: Säure auf Metall, und schon rostet es wie verrückt. Hans-Jürgen Breuer: "Wir müssen aufpassen, dass uns die Blechpaneele nicht wegrosten."
Breuer hofft, dass bis zum Wochenende das Gröbste erledigt ist. Nach seiner Einschätzung kann der Betrieb zunächst nur auf einem Gleis wieder aufgenommen werden. Bis alle Schäden beseitigt sind, kann es noch dauern, bis zu einem Monat.
Jetzt wirkt alles nicht mehr so gespenstisch. Als ich die Treppe hinaufsteige, erschrecke ich dann doch noch einmal. Auf dem Geisterbahnhof ertönt plötzlich eine Lautsprecherdurchsage: "Vorsicht an Bahnsteig zwei. . ." Quelle: Hamburger Abendblatt
Tf der Münchner S-Bahn.
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