Was ist mit der U5 Pasing?

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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StgtHbf82

Beitrag von StgtHbf82 »

Wird nun gebaut oder liegt alles auf Eis? Ich habe schon verschiedene geplante Routen gesehen, aber irgendwie tut sich da nicht. Es betrifft mich zwar nicht mehr, da ich aus München weggezogen bin, doch habe ich dieses Frühjahr mal einen ziemlich chaotischen Spätwinterabend erlebt, als am S-Bahn Halt Hauptbahnhof eine Durchsage kam, dass alle :o S-Bahnen in Richtung Pasing ausfallen, aufgrund eines Zwischenfalls, an den ich mich aber leider nicht mehr erinnern kann. Die meisten waren gezwungen die Tram 19 zu nehmen. Auch ich gehörte zu denjenigen. Es war schlimm, wirklich furchtbar. Die ersten zwei oder drei Bahnen konnte ich nicht nehmen, weil die so rappelvoll waren, dass es in einer Sardinenbüchse angenehmer gewesen wäre. Schließlich nahm ich die vierte und quetschte mich irgendwie noch notdürftig zwischen allen anderen hinein :ph34r: . Einen Sitzplatz konnte ich mir logischerweise abschminken. Die Fahrzeit war auch um einiges länger als wenn ich mit der S-Bahn gefahren wäre.
Ich dachte mir jedenfalls nur, wie schön es doch jetzt wäre, würde eine U-Bahn zur Verfügung stehen. Daher wäre es im Interesse einiger anderer sicher wichtig, dass die U5 nach Pasing verlängert wird.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Dieses Thema haben wir im Zusammenhang mit der Ankündigung des 2. S-Bahn Tunnels schon ausführlich diskutiert. Es gibt gewichtige Argumente, der Variante Südumfahrung zusammen mit der Verlängerung der U5 nach Pasing den Vorzug zu geben gegenüber dem 2. Stammstreckentunnel durch die Innenstadt.

Nun ist aber das mit dem 2. Tunnel inzwischen wohl beschlossene Sache. Die Stadt München hält zwar weiter am Weiterbau der U5 nach Pasing fest. Sollte der 2. Tunnel wirklich gebaut werden, wird es aber sicher sehr bald Untersuchungen geben, die feststellen, dass die U5 weitgehend parallel zur 2. Stammstrecke verläuft bzw. in der Verlängerungsstrecke verlaufen würde. Das bedeutet sicher das Aus für die Verlängerung.

Allerdings muss ich dann auch sehen, dass die bestehende U5 im Innenstadtbereich durch den fast trassengleichen 2. S-Bahn Tunnel in ihrer Bedeutung sehr stark reduziert wird und im Abschnitt zum Laimer Platz auf Dauer zum "Sackstraßen-Dasein" verdammt wird.

Man muss dann wohl feststellen, dass das U-Bahn Netz in München in dieser Hinsicht eine Fehlplanung war. :(

Auch Gründe, warum der Ausbau der Südumfahrung als S-Bahn Stammstrecken Entlastung meiner Meinung nach die bessere Wahl gewesen wäre. ;)

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

StgtHbf82 @ 21 Oct 2003, 21:52 hat geschrieben: Ich dachte mir jedenfalls nur, wie schön es doch jetzt wäre, würde eine U-Bahn zur Verfügung stehen. Daher wäre es im Interesse einiger anderer sicher wichtig, dass die U5 nach Pasing verlängert wird.
Es ist nur so, daß es sich einfach nicht lohnt, eine U-Bahn-Linie nur als Stammstreckenersatz zu bauen. Und die Fahrgastzahlen in diesem Bereich scheinen wohl nicht so groß zu sein, als daß sich ein Bau rentiert. Geplant ist es allerdings, will aber gar nicht wissen, wie lange schon. <_<
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
StgtHbf82

Beitrag von StgtHbf82 »

<<Man muss dann wohl feststellen, dass das U-Bahn Netz in München in dieser Hinsicht eine Fehlplanung war.>>

Bedeutet das, das gesamte Münchner U-Bahn Netz ist eigentlich fragwürdig? Ich meine, Nürnberg ist eher fragwürdig, da ich finde, dass für eine Stadt dieser Größe auch eine Stadtbahn gereicht hätte, wie es sie z.B. in Stuttgart, Köln oder Frankfurt gibt.
Denn eine Stadt, die knapp über 500.000 Einwohner zählt, braucht noch lange keine U-Bahn. Aber ich kann mich natürlich auch irren und lasse mich wirklich gerne belehren.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

StgtHbf82 @ 21 Oct 2003, 23:32 hat geschrieben: Bedeutet das, das gesamte Münchner U-Bahn Netz ist eigentlich fragwürdig?
Nein. Ich meine damit die U5, die im Abschnitt Ostbahnhof - Hauptbahnhof nach Inbetriebnahme des geplanten 2. S-Bahn Tunnels sicher mit einem erheblich reduzierten Fahrgastaufkommen zu rechnen hat. Und den Abschnitt jenseits der Theresienwiese bis Laimer Platz, der dann auf Dauer nur lokale Bedeutung haben wird.

Wäre zum Zeitpunkt der Planung der U5 schon bekannt gewesen, dass man einen 2. Stammstreckentunnel haben will, dann hätte das U-Bahn Netz diesbezüglich sicher erheblich angepasst werden müssen.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
elchris
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Beitrag von elchris »

Wo, wo, wooooooo, willst du hier denn noch was aufgraben, rumbasteln, der Laden ist voll. Jeden morgen, mittag, abend Chaos hier. Wie wollen die denn vom Laimer Platz bis zu uns rüber? Einmal quer bis zur Landsberger oder durch den Stadtpark neben der Würm? Es ist doch recht selten, dass einmal die ganzen S-Bahnen ausfallen, ausserdem gehen alle Pfief Regionalzüge, also ich seh da keinen Grund, wofür wir hier draussen noch ne U-Bahn bräuchten ;)
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Unabhängig vom zweiten S-Bahntunnel gibt es keinerlei Rechtferitiguing für die U-Bahn nach Pasing. Spätestens mit der Rücknahme der U 4 vom Laimer Platz zur Westendstraße ist eigentlich alles gesagt.

@StgtHbf82:
Das Münchner U-Bahnnetzt ist sicherlich nicht fragwürdig. Aber viele Neubauten der letzten 20 Jahre waren Steuergeld-Begräbnisse erster Güte. Dazu zählen die U-Bahnstrecken Harras -Klinikum Großhadern, Implerstraße - Fürstenried West, Scheidplatz - Feldmoching, Kolumbusplatz - Mangfallplatz, Innsbrucker Ring - Messestadt Ost.

Die Nürnberger U-Bahn ist bayernweit in der Tat eines der größten verkehrspolitischen Verbrechen der letzten 35 Jahre.

Gruß

Rathgeber
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Beitrag von ET 423 »

Rathgeber @ 22 Oct 2003, 01:09 hat geschrieben: Aber viele Neubauten der letzten 20 Jahre waren Steuergeld-Begräbnisse erster Güte. Dazu zählen die U-Bahnstrecken Harras -Klinikum Großhadern, Implerstraße - Fürstenried West, Scheidplatz - Feldmoching, Kolumbusplatz - Mangfallplatz, Innsbrucker Ring - Messestadt Ost.
Hmm, ich verstehe leider nicht so ganz, warum diese Strecken Geldverschwendung waren. :blink: Wäre lieb, wenn du es mal erklären könntest, sofern du Zeit hast, natürlich. ;) :) :)

Grüße :)

ET 423
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Rathgeber @ 22 Oct 2003, 01:09 hat geschrieben:Die Nürnberger U-Bahn ist bayernweit in der Tat eines der größten verkehrspolitischen Verbrechen der letzten 35 Jahre.
@ Rathgeber:

So krass würde ich es nicht formulieren. Aber es sieht schon so aus, dass die Nürnberger U-Bahn aufgrund des Proporz-Denkens entstanden ist. Aus fränkischer Sicht wird ja Altbayern und die Bayerische Zentrale München immer misstrauisch beäugt. Und bei jedem Museum, das in München entsteht, wird ein ebensolches für Nürnberg gefordert. Aus Sicht der Münchner Zentrale besteht wiederum eine gewisse Unruhe, Nürnberg bzw. Franken im Bayerischen Gesamtverband zu sehr vor den Kopf zu stoßen.

Aus dieser Sicht heraus erkläre ich mir die Existenz der Nürnberger U-Bahn.

Viele Grüße,
Thomas
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die U5 nach Pasing, genauso die U4 nach Englschalking (ist sicher falsch geschrieben) machen nach meiner Ansicht schon ein Sinn. Dadruch werden S-Bahn und U-Bahn besser angebunden, und neue Fahrgäste für die U-Bahn gewonnen (und die S-Bahn entlassen). Wenn man ein Netz aus einen Guss anbeiten will, muß man so was bauen. Eine Verlängerung der Linie U6, oder U3 würde schon Sinn machen, doch nur oberridisch (und Stadtbahnmäßig), denn sonst währen die Kosten viel zu hoch. Ich denke die U5 würde von eine Verlängerung schon profitieren und die Pasinger hätten eine Alternative zur S-Bahn.
Was den zweiten S-Bahntunnel (und den Transrapid) betrifft, so kann ich nur meine Meinung wiederholen. Beide sind überflüssig. Ersteres sollte durch den Bau der Südumfahrung erstetz werden (und ggfl. später als Regionaltrassen gebaut werden (Bahnhof in der Innenstadt = Touristen freuen sich direkt am Marienplatz zu halten) und zweiteres sollte durch ein S-Bahnexpress ersetzt werden! :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
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Beitrag von StgtHbf82 »

>>So krass würde ich es nicht formulieren. Aber es sieht schon so aus, dass die Nürnberger U-Bahn aufgrund des Proporz-Denkens entstanden ist. Aus fränkischer Sicht wird ja Altbayern und die Bayerische Zentrale München immer misstrauisch beäugt. Und bei jedem Museum, das in München entsteht, wird ein ebensolches für Nürnberg gefordert. Aus Sicht der Münchner Zentrale besteht wiederum eine gewisse Unruhe, Nürnberg bzw. Franken im Bayerischen Gesamtverband zu sehr vor den Kopf zu stoßen.

Aus dieser Sicht heraus erkläre ich mir die Existenz der Nürnberger U-Bahn.

Viele Grüße,
Thomas<<


Das stimmt schon in gewisser Weise. Ich habe mir auch mal Nürnberg angesehen, und da ich die Münchner U-Bahn schon kannte, war ich verblüfft wie sich die Stationen, U-Bahnwagen und das Netz doch irgendwie total dem Münchner ähnelten. Ich kam auch gleich auf den Schluss, und das ist keine böse Behauptung, entschuldige mich auch bei allen Franken, dass Nürnberg irgendwie ständig versucht hat/versucht ein klein wenig München zu kopieren. Ich hatte neulich eine Diskussion mit einem Kollegen von mir, der aus Nürnberg stammt, und er war der selben Ansicht. Über kurz oder lang, meinte er, wird sich die Nürnberger U-Bahn auf das Geld auswirken, wenn das Netz nämlich in die Jahre kommt und Reperaturen, Sanierungen etc. anstehen.

>>@StgtHbf82:
Das Münchner U-Bahnnetzt ist sicherlich nicht fragwürdig. Aber viele Neubauten der letzten 20 Jahre waren Steuergeld-Begräbnisse erster Güte. Dazu zählen die U-Bahnstrecken Harras -Klinikum Großhadern, Implerstraße - Fürstenried West, Scheidplatz - Feldmoching, Kolumbusplatz - Mangfallplatz, Innsbrucker Ring - Messestadt Ost.<<

Da ich selber fast ein Jahr in München verbrachte, kann ich dazu folgendes sagen.
Kolumbusplatz-Mangfallplatz ist vielleicht gut, wenn FC Bayernfans das Trainingsgelände an der Säbener Straße besuchen möchten, aber sonst ist dort ziemlich wenig Fahrgastaufkommen zu vermerken gewesen. Und viel los an den Stationen Kolumbusplatz, Candidplatz, Wettersteinplatz, St.-Quirin-Platz und Mangfallplatz ist nie was gewesen, zumindest wenn ich dort war.
Innsbrucker Ring-Messestadt Ost ist auch eher nicht so notwendig, wenn keine Messe ansteht. Wer fährt schon ins Messegelände, wenn nichts läuft? Zu den anderen Strecken kann ich nichts sagen, weil ich die nie gefahren bin. Sollte ich was falsches gesagt haben, kann man mich aber gerne aufklären, dazu sind ja solche Foren auch da!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Rathgeber @ 22 Oct 2003, 00:09 hat geschrieben: Aber viele Neubauten der letzten 20 Jahre waren Steuergeld-Begräbnisse erster Güte. Dazu zählen ... , Innsbrucker Ring - Messestadt Ost.
Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber egal wie es gemacht wird, ist es anscheinend verkehrt. Baut man erst das Wohngebiet und dann die U-Bahn, schreien die Leute, wie man in der ersten Zeit da hinkommen soll. Baut man dagegen, wie bei der Messestadt-Riem, erst die U-Bahn (kostengünstiger, weil im Bereich der Messestadt in offener Bauweise!!) und dann das Wohngebiet, das derzeit im entstehen ist, hagelts Kritik, weil die Fahrgastzahlen halt erst langsam in Schwung kommen. Wartet mal ab, bis die Messestadt-Riem fertig ist. Im Moment steht ja gerade mal - schätzungsweise - ein Sechstel: Der 1. (und größte) Bauabschnitt ist halb fertig, im 2. BA wird ganz allmählich mit dem Bauen begonnen, beim 3.+4. BA gibts noch nicht mal Bebauungspläne, nur ungefähre Vorstellungen. Also immer mit der Ruhe... (Und ich bin ja auch schon wieder ruhig....)
Beste Grüße usw....
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Beitrag von Bahnfan »

Aber viele Neubauten der letzten 20 Jahre waren Steuergeld-Begräbnisse erster Güte. Dazu zählen die U-Bahnstrecken Harras -Klinikum Großhadern, Implerstraße - Fürstenried West, Scheidplatz - Feldmoching, Kolumbusplatz - Mangfallplatz, Innsbrucker Ring - Messestadt Ost
1. Wohngebiet angeschlosen
2. Wohngebiete und Arbeiten angeschlosen (z. B. 1x Siemens)/Verkbüfung mit der S-Bahn
3. Wohngebiet/Verknüpfung mit der S-Bahn
4. Fahrgäste aus dem Hachinger Tal fahren mit Auto bis Mangfallpllatz, weiter mit U1 / Wohngebiet
5. Wohngebiet / Messe/ neues Wohngebiet

"Wohngebiet" ist gut, da Arbeiter vom anderen Ende der Stadt endlich mit der U-Bahn fahren können.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Zum Nürnberger U-Bahn-System kann ich eigentlich nicht viel sagen, außer das, was schon gesagt wurde. ;) Als ich letzte Woche dort war, ist mir, unabhängig von der Diskussion hier, schon aufgefallen, daß die dort ebenfalls S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und Bus haben. Und das bei einer Stadt, die bei weitem (weder von der Größe, noch von den Einwohnern) nicht an München rankommt. Ich glaube da auch an ein Konkurrenzdenken der Städte untereinander. Man erinnere sich nur an den fahrerlosen Betrieb. Kaum kündigt Nürnberg an, sowas machen zu wollen, schon solls bei uns auch losgehen.
Zu den (überflüssigen) U-Bahn Ausbaumaßnahmen bei uns denke ich einfach, daß die U-Bahn dadurch ein wertvoller "Partner" der berühmtesten *g* Stadtschnellbahn wurde. 1972 fingen wir hier mit 15km Streckennetz U-Bahn an, und jetzt sind wir AFAIR bei ca. 80-90km. Und die Fahrgastzahlen dürften doch auch für sich sprechen, daß sich unser U-Bahn System rentiert und die umfangreichen Ausbaumaßnahmen keine Steuergeldbegräbnisse waren. Es ist ja (ob es sich rentiert, oder nicht) sowieso geplant, so gut wie jede U-Bahn Linie an einer S-Bahn Station enden zu lassen, um eben das Gesamtnetz flexibler zu machen. Ob das allerdings geschieht, bleibt fraglich.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo,

ich wäre überrascht gewesen, wenn ich nicht auf heftigen Widerspruch gestossen wäre... ;)
Ich werde - wie gewünscht - meine Thesen näher erlaäutern:

Der Fahrgastzuwachs bei der Münchner der letzten Jahre ist im Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln verschwindend gering.
Es wurden teilweise Gegebenheiten vollkommen ignoriert.

Einige Beispiele:

Implerstraße - Fürstenried, Scheidplatz - Hasenbergl
Diese U-Bahnstrecken wurden für rund 800 Mio Euro unter hervorragend ausgebauten Stadtbahnstrecken errichtet. Ein Ausbau der vorhandenen Strecken wäre für wesentlich weniger Geld zu haben gewesen, die auch den vergleichsweise geringen Fahrgastzuwachs gerechtfertigt hätten.

Harras - Großhadern
Es hätte vollkommen ausgereicht, eine Straßenbahnlinie vom Waldfriedhof über die Würmtalstraße nach Großhadern zu errichten. Das war auch mal geplant, ist aber mit dem Beschluß der "Blumenlinie" nach Holzapflekreuth (IGA 1983, daher der Name) gestorben.

Kolumbusplatz - Mangfallplatz
Diese U-Bahnstrecke führt das an sich sinnvolle System U-Bahn vollkommen ad absurdum. Ziel einer U-Bahn ist es, mit hoher Durchschnittsgeschwindigkeit möglichst viele Fahrgäste zu befördern. Diese Strecke ist aber reine Energie-Verschwendung.
Auch hier war mal eine Straßenbahnlinie geplant. In der Fromundstraße lagen in den 60er Jahren schon die ersten Gleise. Das Wohngebiet entlang der Naupliastraße wäre auch wesentlich besser erschlossen gewesen.

Innsbrucker Ring - Messestadt Ost
Hier hat sich die Stadt München ganz du8mm verhalten. Der Freistaat wollte keine S-Bahn zur Messestadt bezahlen, die im Bau zwar billiger gewesen wäre, aber den Frestaat die Betriebskosten aufgezwungen hätte.
Also zeigte sich der Freistaat ganz gönnerhaft und finanzierte gemäß GVFG den Bau. Die Stadt bleibt jetzt auf den Betriebskosten sitzen....

Es spricht im Prinzip nichts dagegen, ein noch zu bebauendes Gebiet an den ÖPNV anzubinden. Man erspart sich u.U. eine Menge Ärger. Die Trambahn-Neubauvorhaben demo0nstrieren dies leider eindrucksvoll.
Allerdings wären im Fall Messestadt eine S-Bahn-Stichsrecke und zwei Straßenbahnlinien (von Steinhausen und Kreillerstraße aus) wesentlich günstiger gewesen (im Bau und Unterhalt!) und hätten eine wesentlich bessere Erschließung zur Folge gehabt.

Laimer Platz - Pasing, Arabellapark - Englschalking
Das Argument, daß die S-Bahn entlastet würde, ist sehr schwach. Die wenigsten würden umsteigen. Es ist auch nicht die Aufgabe einer U-Bahn, S-Bahn-Fahrgäste im Falle einer Betriebsstörung aufzunehmen.
Mit dem Bau des 2. Tunnels gibt es noch weniger Argumente für diese U-Bahnstrecken...

Olympiazentrum - OEZ - Moosach
Dies ist in meinen Augen die einzig sinnvolle U-Bahn-Verbindung der letzten Jahre. Ein Bus-Chaos wird langfristig entflochten und stellt mit der Tangente Moosach - Olympisches Dorf eine bis jetzt nur unzureichende erschlossene Verbindung dar.

Als Fazit bleibt für mnich, daß ein an sich hervorragendes U-Bahnnetz durch den Ausbau der letzten Jahre unnötig verwässert wurde und nur unnötige Folgekosten verursachen. Die aufgewendeten und noch aufzuwenden Mittel fehlen jetzt an anderer Stelle und verhindern somit ein besseres ÖPNV-Netz.

Noch ein Wort zu Nürnberg:
Daß die U-Bahn eine Konzessionsentscheidung ist, ist vollkommen klar. Das macht die Sache m.E. aber nur noch schlimmer, weil damit die Blauäugigkeit einer Trotz-Entscheidung eindeutig demonstriert wird

Gruß

Rathgeber
Flo
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Beitrag von Flo »

Hmm, also die einzig sinnvolle Netzergänzung ware das Stück Theresienwiese - Implerstraße. Also ein Ausbau der Betriebstrecke unter der Theresienwiese.
Folgendes müsste da gebaut werden:
- Viergleisiger Ausbau des Bahnhofs Theresienwiese (-> Das Problem "Wiesnverkehr" wäre damit besser gelöst)
- Verbindungskruve von der Wendeanlage Theresienwiese zur Abstellanlage unter der Theresienwiese, diese müsste für einen planmäßigen Betrieb hergerichtet werden, und die Abstellmöglichkeiten müßten erhalten bleiben.
- Viergleisiger Ausbau des Bahnhofs Implerstraße
- Empfehlenswert: Auflassung Abzw. Abstellanlage Theresienwiese - Schwanthalerhöhe (Wird ja über Bf. Theresienwiese erreicht.)

Das alles dürfte eher geringe Chancen auf Verwirklichung haben, da der Bauliche aufwand sehr hoch wäre. Mindestens zwischen 2 Oktoberfesten müßten jedenfalls die U4/5 zwischen Hauptbahnhof und Schwanthalerhöhe unterbrochen werden.

Die U4 könnte dann nach Fürstenried West fahren, die U3 wird zum Harras verlegt. Der Harras hätte alle 2 Minuten (HVZ) eine Verbindung zum Marienplatz.

Im Osten sollte auch noch die Verlängerung nach Englschalking gebaut werden: Die U4 hätte dann eine ziemlich elegante Linienführung: Englschalking - Arabellapark - Max-Weber-Platz - Odeonsplatz - Hauptbahnhof - Theresienwiese - Implerstraße - Thalkirchen - Fürstenried West. Diese Verbindung hätte auch sicher ein "U-Bahnwürdiges" Fahrgastaufkommen. Wegen des sehr teuren und auch Baulichen aufwands dürften die Chancen auf Verwirklichung eher gering sein, hier hätte man schon vor c.a 20-25 Jahren tatsachen schaffen sollen.

Die U-Bahn nach Pasing halte ich für weniger sinnvoll, genauso wie die Strecken Scheidplatz - Feldmoching, Kolumbusplatz - Mangfallplatz (Hat der Dichten Erschließung Neuperlachs eine Linie gekostet!)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Diese Idee hatte auch Pro-Bahn. Allerdings ist deren Plan alles zu realisieren utopisch. Die Strecke zwischen Theresienwiese und Implerstraße ist nach meiner Ansicht bauwürdig. Allerdings müsste eine neue Strecke gebaut werden und die bestehende Betriebsstrecke aufgegeben werden. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Das widerspricht aber dem heiligen Verzicht auf Gleisdreiecke. 6xxx wäre dann nicht mehr zwingend der Nord-, 7xxxx nicht mehr zwingend der Südteil eines Zuges.
Beste Grüße usw....
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Beitrag von ET 423 »

Jean @ 23 Oct 2003, 17:01 hat geschrieben:Die Strecke zwischen Theresienwiese und Implerstraße ist nach meiner Ansicht bauwürdig.
Meiner Meinung nach nicht. Ich glaube (mittlerweile; vorher dachte ich genauso), daß auf dieser Strecke kein ausreichendes Fahrgastaufkommen vorhanden ist, um einen Ausbau in dieser Größenordnung zu rechtfertigen. Außerdem muß man nur am Odeonsplatz umsteigen, und schon ist man in der U3/U6 oder U4/U5. Ist zwar ein kleiner Umweg, aber bei den geringen Fahrtzeiten und der durchschnittlich hohen Taktdichte IMHO vertretbar.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Tucky

Beitrag von Tucky »

Die U-Bahn nach Pasing halte ich für weniger sinnvoll, genauso wie die Strecken Scheidplatz - Feldmoching, Kolumbusplatz - Mangfallplatz (Hat der Dichten Erschließung Neuperlachs eine Linie gekostet!)
Also ich weiß nicht warum immer alle so auf der U1 zum Mangfallplatz rumhacken. Im Berufsverkehr (vor allem morgens) ist die U1 immer gut voll. Sicherlich fahren auch mal leerere Züge, aber das ist ja auf allen Linien so. Auch das Parkhaus am Mangfallplatz ist ab ca. 9 Uhr immer besetzt.

Die U1 zieht aber auch viele Fahrgäste von der S2 ab. Ich kenne viele Leute, die lieber mit dem Auto zum Mangfallplatz fahren und dort die zuverlässige, im 10-Minutentakt fahrende U-Bahn, als die ewig verspätete, im 20- (bzw.40-)Minutentakt fahrende S-Bahn zu nehmen.

Daß Neuperlach eine zweite U-Bahnlinie bräuchte möchte ich dabei ja nicht abstreiten, die U1 ist aber früher (bis 1997) immer nur zum Innsbrucker Ring gefahren. Die zweite Linie, die Neuperlach genommen wurde war die U2, die ja jetzt zur Messestadt fährt...
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Beitrag von Jean »

Bei der Strecke zwischen Theresienwiese und Implerstr. geht es nicht darum neue Fahrgaeste zu gewinnen, sondern die vorhandenen Strecken besser verbinden und die Fahrgaeste besser zu verteilen.
Wieso würde durch diese Strecke die "Richtung" der Züge geändert werden?
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Beitrag von Thomas089 »

Durch eine Verbindungsstrecke Implerstraße - Theresienwiese, die in Anlehnung an die jetzige Betriebsstrecke Implerstraße - Schwanthalerhöhe gebaut würde, würde die Richtung der Züge geändert.

Ein Triebwagen vom Harras hat an der Implerstraße seine hintere Hälfte in Richtung Klinikum Großhadern, also in Südrichtung. Würde er nun auf der angedachten Verbindungsstrecke aus westlicher Richtung in den Bahnhof Theresienwiese einfahren, wäre seine hintere Hälfte in Richtung Laimer Platz, also (definitionsgemäß) in Nordrichtung. (Entsprechendes gilt für die vordere Hälfte.) Damit wäre die Richtung des Triebwagens geändert.

Viele Grüße,
Thomas
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Beitrag von Jean »

Währe dies ein Problem?
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Beitrag von ET 423 »

Jean @ 24 Oct 2003, 12:17 hat geschrieben: Bei der Strecke zwischen Theresienwiese und Implerstr. geht es nicht darum neue Fahrgaeste zu gewinnen, sondern die vorhandenen Strecken besser verbinden und die Fahrgaeste besser zu verteilen.
Das ist zumindest mir klar. Ich habe ja auch nicht geschrieben, daß durch diese Verbindung zusätzliche Fahrgäste gewonnen werden (sollen). Es geht einzig und alleine darum, daß der theoretische Fahrgastverkehr (um es mal so auszudrücken) zwischen Implerstraße und Theresienwiese nicht hoch genug wäre, um eine derart kostspielige und nicht zuletzt sehr aufwendige Baumaßnahme zu tätigen. Ist es jetzt klar geworden? ;) :rolleyes:
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Beitrag von Flo »

Oha, man hat doch wohl nicht etwa wegen so einem Nummern-Schmarrn die Betriebstrecke zum Messegelände (heute:Schwanthalerhöhe) statt zur Theresienwiese gebaut?? :angry:
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Beitrag von Thomas089 »

Flo @ 24 Oct 2003, 13:33 hat geschrieben:Oha, man hat doch wohl nicht etwa wegen so einem Nummern-Schmarrn die Betriebstrecke zum Messegelände (heute:Schwanthalerhöhe) statt zur Theresienwiese gebaut?? :angry:
Gehen wir mal davon aus, dass es gewichtigere Gründe dafür gegeben hat. Ich könnte mir vorstellen, dass im Falle einer Betriebsstörung während des Oktoberfests der Bahnhof Theresienwiese für die Aufnahme von umgeleiteten Zügen aus Richtung Implerstraße nicht benutzbar wäre. Aber wer weiß? :blink: :blink: :unsure: :huh:

Viele Grüße,
Thomas
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Flo @ 24 Oct 2003, 12:33 hat geschrieben: Oha, man hat doch wohl nicht etwa wegen so einem Nummern-Schmarrn die Betriebstrecke zum Messegelände (heute:Schwanthalerhöhe) statt zur Theresienwiese gebaut?? :angry:
Dieser "Schmarrn" hat einen sehr gewichtigen Grund: ein umgedrehter Zug ist nicht mehr mit den anderen (nicht gedrehten) kuppelbar. Insofern müsste man also beim Bau dieser anderen Strecke alle Züge umrüsten auf andere Kupplungskontakte.

MFG Michi
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Was nicht das Problem sein dürfte, wie Du schon andeutest, bei der S-Bahn geht es ja schließlich auch.
Beste Grüße usw....
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Beitrag von ET 423 »

Wildwechsel @ 24 Oct 2003, 20:36 hat geschrieben: bei der S-Bahn geht es ja schließlich auch.
:blink: Wie? Soll das etwa heißen, bei der S-Bahn funktioniert mal was besser als bei der U-Bahn? Kann doch nicht sein, oder? Bild
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Wildwechsel »

Bei der S-Bahn gibt es ja mehrere Möglichkeiten, den Zug im Netz zu drehen. Z.B. am Flughafen. Dadurch kommt es durchaus mal vor, dass bei einem Vollzug oder Langzug eine Garnitur andersherum angekuppelt ist. Das fällt insbesondere daran auf, dass dann der kleine Plan über der Tür mit den Umsteigemöglichkeiten auf der Stammstrecke nicht mehr sorum hängt, wie der Zug wirklich fährt.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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