Bahnunfall bei Unwetter im Südwesten Deutschlands

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hallo,

grade Eilmeldung auf ntv und N24: Im Kreis Sigmaringen zwischen Herbertingen und Bad Saulgau ist infolge der Unwetter ein Regionalzug auf mehrere entwurzelte Bäume gefahren. Der 57jährige Lokführer ist dabei im Zug eingeklemmt und lebensgefährlich verletzt worden und wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Zwei Fahrgäste erlitten "leichte Blessuren".
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
tobster
Haudegen
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Beitrag von tobster »

Bei sueddeutsche.de gibts ein Bild von dem Triebzug.

Ich bin überrascht dass da überhaupt ein Triebfahrzeugführer drin überleben konnte, da hat er wohl einiges an Glück gehabt.
Bat
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Beitrag von Bat »

Gute Besserung dem Kollegen und den zwei Reisenden!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

tobster @ 3 Jun 2008, 08:18 hat geschrieben: Bei sueddeutsche.de gibts ein Bild von dem Triebzug.

Ich bin überrascht dass da überhaupt ein Triebfahrzeugführer drin überleben konnte, da hat er wohl einiges an Glück gehabt.
ja, da haben wohl die Schutzengel mächtig gut aufgepasst :o

gute Besserung
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Es hat schon mal eine Stewardess einen Sturz aus mehr als 10000 Meter Höhe nach einer Flugzeugexplosion überlebt. manche Fallen im Haushalt tödlich. Glück ist immer dabei.

Ich schließe mich den Genesungswünschen an, auch wenn die Betroffenen es wohl nicht lesen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Boris Merath @ 3 Jun 2008, 02:17 hat geschrieben:grade Eilmeldung auf ntv und N24: Im Kreis Sigmaringen zwischen Herbertingen und Bad Saulgau ist infolge der Unwetter ein Regionalzug auf mehrere entwurzelte Bäume gefahren.
Scheint eine gefährliche Gegend zu sein. Zwischen Hausen im Tal und Herbertingen habe ich auch schon Fahren auf Sicht wegen möglicher umgestürzter Bäume erlebt. Das ging natürlich dann nur mit 25 km/h und in Ulm hatten wir dann +35.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Noch 'n Bild von 611 002-7 bei t-online:
http://nachrichten.t-online.de/c/15/20/86/...c=12347708.html
Bericht zum Unwetter: http://nachrichten.t-online.de/c/15/20/86/...2/15208662.html
Ich bin überrascht dass da überhaupt ein Triebfahrzeugführer drin überleben konnte, da hat er wohl einiges an Glück gehabt.
Ich bin entsetzt, dass der Baum den Führerstand auf ganzer Länge einfach mal so durchschlagen/abrasieren kann... :blink:
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Tja, bist jetzt wurde nichts für die Sicherheit der Lokführer gemacht. Jetzt kommt man langsam auf den Trichter, Knautschzonen mit einzuplanen. Ob das bei diesem Unfall geholfen hätte, bezweifle ich aber.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Spontan hätte ich gesagt, dass man die Verstrebung in der "A-Säule" verstärken sollte. Offenbar kommt das ja nicht so selten vor, dass Bäume genau auf der Höhe der Frontscheibe rumhängen, wo die Konstruktion aber relativ wenig Gegenwehr bietet. Zumindest in diesem Fall scheint das so zu sein. Warscheinlich ginge es anderen Fahrzeugen ähnlich, wo man ab Oberkante Rahmen wohl etwas zu leicht baut. Da nutzen dann auch keine Crash-Elemente und Knautschzonen unten rum, die warscheinlich bei Zusammenstößen den Fahrzeugrahmen entlasten sollen. Das Personal sitzt aber oben, neuerdings gerne unter irgendwelchen "GfK-Zelten", die man leicht austauschen kann, was aber dem Tf eher wenig nutzt...
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Wie stark willst Du die denn bauen, dass die den Aufbrall mit einem Baum übersteht?! Da sind wir dann ganz schnell bei Konstruktionen, wie sie für den US Markt vorgeschrieben sind. Und den notwendigen Gewichten.

Der wichtigste Sicherheitsfaktor in solchen Fällen ist für den Lokführer die Rückzugsmöglichkeit nach hinten.

Luchs.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Naja, das sollen keine rollenden Tressore werden, aber dass ein Baum da einfach komplett durchschlägt und alles abreißt, das kann's ja nicht sein. Bin kein Ingenieur, aber zwei starke Profile verbunden mit der Fahrzeugkonstruktion vorne drin, sollten helfen und machen das Fahrzeug sicher nicht soooo viel schwerer. Ich weiß nicht was bei den Amis vorgeschrieben ist, aber möglicherweise haben die zumindest in der Richtung recht. Bei dem 611er sieht das irgendwie recht "windig" aus... Immerhin hat da jemand jeden Tag viele Stunden seine Arbeit zu machen und wie man sieht, ist das mit dem "Rückzug nach hinten" so eine Sache...
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Ja, entweder ist die Tür durch Fahrgäste oder Gepäck versperrt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Luchs @ 3 Jun 2008, 15:42 hat geschrieben: Wie stark willst Du die denn bauen, dass die den Aufbrall mit einem Baum übersteht?! Da sind wir dann ganz schnell bei Konstruktionen, wie sie für den US Markt vorgeschrieben sind. Und den notwendigen Gewichten.

Der wichtigste Sicherheitsfaktor in solchen Fällen ist für den Lokführer die Rückzugsmöglichkeit nach hinten.

Luchs.
Rückzugsmöglichkeit nach hinten ist aber auch so ne Sache. So schnell kann ein Mensch oft garnet reagieren.


Also ich meine schon, das man den Führerstand etwas stärker konstruieren sollte, denn Sicherheit sollte immer obereste Priorität haben
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Beitrag von 146225 »

Lazarus @ 3 Jun 2008, 19:03 hat geschrieben: Also ich meine schon, das man den Führerstand etwas stärker konstruieren sollte, denn Sicherheit sollte immer obereste Priorität haben
Wurde nicht genau aus solchen Gründen der Lokkasten der TRAXX verändert - also sind z.B. 185.2, 146.2 mit neuem Kasten besser gegen einen Knall gerüstet als es 185.0 oder 146.0 noch waren..?
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Mit Bestürzung mußten wir erfahren,daß unser lieber Kollege am 15.06. seinen schweren Verletzungen erlegen ist.Wir,seine Kollegen,nehmen in tiefer Trauer und Betroffenheit Abschied.
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