Kleinere Busse in kleineren Städten?

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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gmg
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Beitrag von gmg »

Hallo!
Ich würde heute einmal gerne darüber reden, dass in Kleinstädten meistens unangebracht große Busse herumfahren. Es ist ja nicht so, dass es keine kleineren Busse gäbe. Die werden auch in manchen Städten und Gemeinden eingesetzt. Meistens wird aber mit den ganz normal großen Bussen verkehrt, obwohl die kaum ausgelastet sind.
Ich kann das nicht nachvollziehen.
1. brauchen die großen Busse mehr Diesel
a) das bedeutet mehr Abgase,
b ) Verschwendung natürlicher Ressourcen,
c) Unwirtschaftlichkeit,
2. Es ist mit ihnen auf den Straßen enger.
a) Dadurch werden andere Verkehrsteilnehmer behindert,
b ) und dem Fahrer wird mehr abverlangt.

Ein zu großer Bus hat also einige Nachteile. Warum werden also nicht mehr kleine Busse eingesetzt?
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Eine Möglichkeit ist, das der Bus als Linienwechsler auch aufkommensstärkere Linien bedient.
Dann ist es wahrscheinlich wirtschaftlicher, als extra einen Kleinbus und eventuell einen weiteren Fahrer vorzuhalten.
Die Ökologie zählt für den Unternehmer in dem Fall nicht.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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gmg
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Beitrag von gmg »

Auer Trambahner @ 5 Jun 2008, 16:42 hat geschrieben: Eine Möglichkeit ist, das der Bus als Linienwechsler auch aufkommensstärkere Linien bedient.
Dann ist es wahrscheinlich wirtschaftlicher, als extra einen Kleinbus und eventuell einen weiteren Fahrer vorzuhalten.
Die Ökologie zählt für den Unternehmer in dem Fall nicht.
Hm, dann sollte man halt einfach die Aufträge an die Unternehmen vergeben, die mit kleinen Bussen dienen können. Ich finde "Kleinbus" klingt so nach VW-Bus
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Da gibts schon verschiedenste Größen. Der Standart-Überland-Linienbus dürfte wohl so um die 50 Sitzplätze haben. Bei uns in der Stadt fährt so einer dann den am stärksten nachgefragten Stadtbuskurs als zubringer zum RE nach München. Ansonsten ists einer mit 20 Plätzen. Der kommt dann in der engen Stadt, die zwar für PKW konzipiert ist, aber nirgends für Linienbusse :rolleyes: besser ums Eck.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

gmg @ 5 Jun 2008, 16:23 hat geschrieben: Ein zu großer Bus hat also einige Nachteile. Warum werden also nicht mehr kleine Busse eingesetzt?
Stichwort Schülerverkehr. Es gibt ja selbst in München Streckenabschnitte beim Bus, auf denen fast den ganzen Tag lang nur 8 bis 10 Fahrgäste im Bus sind, aber im Schülerverkehr kleben die Schüler dann von innen an den Türen.

Wird wohl (gerade in Kleinstädten) kostengünstiger sein, einen Standard-12m-Bus den ganzen Tag fahren zu lassen, als den ganzen Tag nen Kleinbus und extra morgens und mittags/nachmittags nen Standard-Bus zusätzlich. Dann braucht man nämlich nen zweiten Fahrer - und die Personalkosten dafür sowie das Vorhalten zweier Fahrzeuge dürften höher sein als der über den ganzen Tag verteilte, höhere Spritverbrauch eines größeren Busses.
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Beitrag von Rohrbacher »

Naja, grad auf'm Land müssen die Busse aber meistens auch für andere Zwecke wie Schülerbeförderung auch noch herhalten und da kann die Karre meistens nicht groß genug sein. Der Stadtbus in Pfaffenhofen (23716 Einwohner) wird mit relativ kleinen Bussen gefahren, dafür hat der Stanglmeier extra so geschätzt 8m kurze Neoplan-Busse mit ganz viel Werbung drauf.

In kleinen Städten/Gemeinden fahren die Busunternehmer eh mit dem, mit dem sie auch die lustigen Kaffee- oder Schullandheimfahrten machen oder eben mit irgendwas altem gebrauchten (z.B. das was irgendwann mal bei der MVG ausgemustert wurde), was anderes lohnt sich gar nicht. Oft lohnt das Anschaffen von den kleinen Dingern nicht oder die Umläufe (Schülerverkehr!) geben das nicht her. Mein Bus mit dem ich in die Schule gefahren bin, hat morgens um 4 die ersten BMWler nach München gefahren, kam dann zurück, ist irgendwo anders 'ne Linie (mit fünf Leuten drin) gefahren und kam dann zu uns die Schüler (teilweise um die 150) fahren. Dann hatte der Fahrer Pause, dann kamen die Grundschüler heim, dann die Gymnasiasten, dann war wieder irgendwo anders noch ein zwei Linienfahrten dran.

Manchmal wurden wir auch mit dem gefahren was grad da war: Mal so ein 8m-Mini, dann hatte irgendwann einer auf 'nem Reisebus grad mal Zeit oder wir hatten grad Glück und 'ne Überführungsfahrt der letzten Rostlaube Richtung Ukraine lag' grad an unserem Weg... :lol:
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Beitrag von 146225 »

Für genau die beschriebene Situation - HVZ und Schülerverkehr voll, sonst eher weniger - hat man die Midibusse + Anhänger erfunden, was bedeutet, zur Spitzenlast fahren Bus + Anhänger, tagsüber reicht der Bus alleine. Z.B. in Nagold (knapp 30 000 Einwohner) wird das so praktiziert.
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Beitrag von RMV05 »

Bei uns (15.000 Ew. Städtchen), wo 15 Regionale Linien Verkehren bzw. Alle Hier Enden, sowie Zwei Stadtbuslinien verkehren.

Alle Busse Sind 12m Lang, mit Ausnahme der Citaro K die auf einer Linie verkehren. Aufgrund das die Stadtbuslinien mit 11 von 15 Linien umlaufverknüpft sind, verkehren auf Ihnen auch Normale Busse, und keine Midi oder Kleinbusse.
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 5 Jun 2008, 20:29 hat geschrieben: Für genau die beschriebene Situation - HVZ und Schülerverkehr voll, sonst eher weniger - hat man die Midibusse + Anhänger erfunden, was bedeutet, zur Spitzenlast fahren Bus + Anhänger, tagsüber reicht der Bus alleine. Z.B. in Nagold (knapp 30 000 Einwohner) wird das so praktiziert.
Personentransport im Anhänger ist doch gar nicht zugelassen!? :blink:
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Beitrag von Auer Trambahner »

Doch.
In Hamburg hats auch mal so eine Linie gegeben. Wenn der "Motorwagen" voll war durfte auch der Anhänger besetzt werden.
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Beitrag von RMV05 »

Rohrbacher @ 5 Jun 2008, 20:44 hat geschrieben: Personentransport im Anhänger ist doch gar nicht zugelassen!? :blink:
Er ist mittlerweile per Ausnahmeregelung wieder zugelassen.

In Hamburg verkehrt die PVG auf der Veddel auf einer Linie damit.

Im Main-Kinzig-Kreis sind derzeit auch 5 Buszüge unterwegs.

In Reutlingen Ebenso.

Und für den Main-Kinzig-Kreis ist ab Dez. der Einsatz weiterer 8 Buszüge geplant.
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Beitrag von Rohrbacher »

Aha... von derartigen "Road-Trains" im Personentransport halte ich nichts. Anhänger sind fahrdynamisch leicht kritisch, da gehören einfach keine Leute rein. Naja gut, es muss halt erst wieder was passieren bis man sich überlegt, warum's denn die ganzen Jahre verboten war... <_<
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 5 Jun 2008, 21:15 hat geschrieben: Aha... von derartigen "Road-Trains" im Personentransport halte ich nichts.
Ich auch nicht unbedingt. Frei nach Meister Röhrich: "Immer die Ärger mit die schrottiche Busse - kauf Dich mal ne Straßenbahn ! - ne, ne, das konnt ich mir so nicht erlauben..."

Obschon, in Luzern mit Trolley vor dem Anhänger war es ganz lustig. Und für einen Bus natürlich unverschämt leise.
Anhänger sind fahrdynamisch leicht kritisch, da gehören einfach keine Leute rein. Naja gut, es muss halt erst wieder was passieren bis man sich überlegt, warum's denn die ganzen Jahre verboten war... <_<
Das was Göppel da heute auf die Straße stellt, ist letzendlich auch nur ein eingedeutscher Abklatsch dessen, was die Carosserie Hess in Bellach SO entwickelt hat. Die modernen Anhänger bleiben dank (computergesteuert) mitlenkender Achsen ihrem Zugfahrzeug absolut spurtreu, der Wendekreis ist nicht mehr größer als beim gewöhnlichen Gelenkbus.
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Beitrag von 146225 »

RMV05 @ 5 Jun 2008, 20:58 hat geschrieben: Er ist mittlerweile per Ausnahmeregelung wieder zugelassen.

In Hamburg verkehrt die PVG auf der Veddel auf einer Linie damit.

Im Main-Kinzig-Kreis sind derzeit auch 5 Buszüge unterwegs.

In Reutlingen Ebenso.

Und für den Main-Kinzig-Kreis ist ab Dez. der Einsatz weiterer 8 Buszüge geplant.
Neckarsulm hat es auch vor ab Dezember. War hier im Forum schon Thema.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Oliver-BergamLaim @ 5 Jun 2008, 18:36 hat geschrieben: Stichwort Schülerverkehr. Es gibt ja selbst in München Streckenabschnitte beim Bus, auf denen fast den ganzen Tag lang nur 8 bis 10 Fahrgäste im Bus sind, aber im Schülerverkehr kleben die Schüler dann von innen an den Türen.
Ja, das war schon meine Vermutung, dass das der Grund ist. Aber teilweise ist es halt schon ein Witz.

Es gibt zB den 856er, der die Bahnhöfe von Germering- Upf und Planegg verbindet. Mit dem fahre ich dienstags immer. Von MUG fährt er bis zum etwa 1,5km entfernten Carl- Spitzweg- Gym., dann ist er schon relativ leer. Danach fährt er noch einen km bis zur Hauptschule, wo dann noch ein paar Schüler aussteigen. Dann fährt er die restlichen fünf Hanseln nach Planegg, was etwa 10km sein dürften. Ich Rede hier aber von einer bestimmten Uhrzeit. Den Rest des Tages dürfte der Bus von Bahnhof zu Bahnhof nur mit etwa fünf Leuten gefüllt sein.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Jetzt könnte man sich natürlich auch über ewig weite Wege (z.B. die Linie 294 mit etwa 80 Km) zwischen Depot und Linie sinnieren.
Da wirds dann recht sinnfrei bis unmöglich, den Bus bedarfsgerecht hin und her zu tauschen.
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Beitrag von 146225 »

Auer Trambahner @ 6 Jun 2008, 20:19 hat geschrieben: Jetzt könnte man sich natürlich auch über ewig weite Wege (z.B. die Linie 294 mit etwa 80 Km) zwischen Depot und Linie sinnieren.
Da wirds dann recht sinnfrei bis unmöglich, den Bus bedarfsgerecht hin und her zu tauschen.
Das kann natürlich Ausschreibungsfolge sein, wenn ein Anbieter aus dem entfernten X billiger anbietet als der lokale Busbetrieb...nur wie lange rechnet sich sowas ..?

Selbst ohne diese Thematik stellt sich aber immer noch die Frage, was billiger ist: mit dem 12 m-Normalbus den Tag durchfahren, oder für Schwachlastzeiten extra noch einen Midibus kaufen.
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Beitrag von O 530 L »

Selbst ohne diese Thematik stellt sich aber immer noch die Frage, was billiger ist: mit dem 12 m-Normalbus den Tag durchfahren, oder für Schwachlastzeiten extra noch einen Midibus kaufen.
Nach Passauer Rechnung ersteres. Trotz der 51.000 Einwohner haben wir zwei äußert schwach belastete Linien(3+4). Außerhalb der HVZ liegt die durchschnittliche Auslastung bei geschätzten 6 Personen. Es fahren aber den ganzen Tag, auch am WE, 12m-Solos(250 oder 299/310 PS).

Ich bin aber der Meinung, dass sich die Kosten nicht drastisch entwickeln, wenn man einen fein gegliederten Fuhrpark hat, sofern man bei einer Marke bleibt.

Gruß
Rainer
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Beitrag von 146225 »

Außerdem - und das muß jetzt von mir sein - könnte man sich als Busbetrieb ja mal überlegen, wenn der Bus vermeintlich zu groß ist, wie ich die Zahl meiner Fahrgäste erhöhe ..? Dichteren Takt anbieten, Verknüpfung zum Schienenverkehr optimieren, Linienführung ideal auf Kundenwünsche abstimmen, ... es gibt Möglichkeiten, die Auslastung über eine bessere Angebotsqualität zu steigern ! Warum nur, warum wird in Deutschland an derartige Möglichkeiten oftmals zuletzt gedacht ?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 8 Jun 2008, 18:56 hat geschrieben:Außerdem - und das muß jetzt von mir sein - könnte man sich als Busbetrieb ja mal überlegen, wenn der Bus vermeintlich zu groß ist, wie ich die Zahl meiner Fahrgäste erhöhe ..? Dichteren Takt anbieten, Verknüpfung zum Schienenverkehr optimieren, Linienführung ideal auf Kundenwünsche abstimmen, ... es gibt Möglichkeiten, die Auslastung über eine bessere Angebotsqualität zu steigern ! Warum nur, warum wird in Deutschland an derartige Möglichkeiten oftmals zuletzt gedacht ?
Irgendwie kann ich Deiner Argumentation nicht ganz folgen. Wenn die Auslastung schwach ist, ist der Takt eher zu dicht, oder sehe ich das falsch? Glaubst Du im Ernst, dass die Menschen einfach nur so zum Spaß mit dem Bus fahren?

Die Rheinbahn in Düsseldorf setzt auf speziellen Stadtteillinien kleinere Busse ein. Mit großem Erfolg. Die Nutzer sind meist nur in diesem Viertel unterwegs und die Route ist auf die Wünsche der Kunden abgestimmt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von JeDi »

eher nicht - wenn ich einmal am Tag mitten in der NAcht nen Bus fahr ist der auch leer ;)
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 8 Jun 2008, 20:42 hat geschrieben: Irgendwie kann ich Deiner Argumentation nicht ganz folgen. Wenn die Auslastung schwach ist, ist der Takt eher zu dicht, oder sehe ich das falsch? Glaubst Du im Ernst, dass die Menschen einfach nur so zum Spaß mit dem Bus fahren?
Ich wußte es !! Ich hätte wetten können !! Es war so klar, das wieder mindestens einer mit der seit den 60ern schon abgedroschenen Argumentation kommt "...das Angebot muß sich doch an die Auslastung anpassen" - in diesem Fall eben mal gerade nicht. ÖPNV - und gerade der aus sich selbst heraus wenig attraktive Bus (Fahrzeiten, Laufruhe) - funktioniert immer dann am besten, wenn er für den potentiellen Kunden einfach, d.h. regelmäßig, zuverlässig und in seiner Nähe, verfügbar ist. Ein gutes Angebot erschafft sich seine Auslastung selbst, auch dann, wenn sog. "Experten" vorher da gar keine Nachfrage gesehen haben
Die Rheinbahn in Düsseldorf setzt auf speziellen Stadtteillinien kleinere Busse ein. Mit großem Erfolg. Die Nutzer sind meist nur in diesem Viertel unterwegs und die Route ist auf die Wünsche der Kunden abgestimmt.
Q.e.d. - Erfolg durch Anpassung an den Kunden (!), nicht an eine vermeintliche Nachfrage
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Beitrag von Jojo423 »

gmg @ 6 Jun 2008, 13:14 hat geschrieben:
Oliver-BergamLaim @ 5 Jun 2008, 18:36 hat geschrieben: Stichwort Schülerverkehr. Es gibt ja selbst in München Streckenabschnitte beim Bus, auf denen fast den ganzen Tag lang nur 8 bis 10 Fahrgäste im Bus sind, aber im Schülerverkehr kleben die Schüler dann von innen an den Türen.
Ja, das war schon meine Vermutung, dass das der Grund ist. Aber teilweise ist es halt schon ein Witz.

Es gibt zB den 856er, der die Bahnhöfe von Germering- Upf und Planegg verbindet. Mit dem fahre ich dienstags immer. Von MUG fährt er bis zum etwa 1,5km entfernten Carl- Spitzweg- Gym., dann ist er schon relativ leer. Danach fährt er noch einen km bis zur Hauptschule, wo dann noch ein paar Schüler aussteigen. Dann fährt er die restlichen fünf Hanseln nach Planegg, was etwa 10km sein dürften. Ich Rede hier aber von einer bestimmten Uhrzeit. Den Rest des Tages dürfte der Bus von Bahnhof zu Bahnhof nur mit etwa fünf Leuten gefüllt sein.
Ahhhh.... Fährst du auch mit dem?! <_< (In den bussen in Germering fährt sowieso keiner (851, 852, 856, 857, 854) außer 845. Nur zum Schulverkehr sind diese Busse ausgelastestet. Und dann kleben alle an den Fenstern. Mein Fazit: Wenn ich mit der S5 aus München komme fährt der sch**ß 856er weg (S-Bahn: 7:09 856er: 7:08). Ja und wenn ich zur S-Bahn will fährt nur der (845 Germering Bf.: 12:58 und 851 Harthaus S (über Germering S) 13:09 (Beide ab Alfons-Baumann-str.). Den ersten hier genannten schaffe ich nicht (Schulschluss 13:00) beim anderen kriege ich nicht die S-Bahn. Und wenn ich meinem Spetzel sag er soll mir die S-Bahn tür aufhalten kommt gleich wieder so ein sch**ß Tf und droht mit Polizei... Noch mal zu den beiden 13Uhr Bussen: Laut MVV "Ist eine Änderung der beiden Busse leider nicht möglich..." <_< Für Germering Kleinbusse, Schülerverkehr Gelenker!
Ps.: Wieder einen Grund den Mvv zu meinden / zu hassen!
Viele Grüße
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Beitrag von JeDi »

Nacher schimpfst wieder über die Scheiß-S-Bahn, die immer Verspätung hat...
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Beitrag von Jojo423 »

JeDi @ 9 Jun 2008, 15:36 hat geschrieben: Nacher schimpfst wieder über die Scheiß-S-Bahn, die immer Verspätung hat...
7:09, da gibt's keine verspätungen! (in letzter Zeit aber immer öfter)
Viele Grüße
Jojo423
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 9 Jun 2008, 06:14 hat geschrieben:Ich wußte es !! Ich hätte wetten können !! Es war so klar, das wieder mindestens einer mit der seit den 60ern schon abgedroschenen Argumentation kommt "...das Angebot muß sich doch an die Auslastung anpassen" - in diesem Fall eben mal gerade nicht. ÖPNV - und gerade der aus sich selbst heraus wenig attraktive Bus (Fahrzeiten, Laufruhe) - funktioniert immer dann am besten, wenn er für den potentiellen Kunden einfach, d.h. regelmäßig, zuverlässig und in seiner Nähe, verfügbar ist. Ein gutes Angebot erschafft sich seine Auslastung selbst, auch dann, wenn sog. "Experten" vorher da gar keine Nachfrage gesehen haben
Der normale deutsche Arbeitnehmer benutzt an Werktagen zwei mal ein Verkehrsmittel (egal welches), der Schüler eventuell zusätzlich am Nachmittag. Der Rentner fährt ein oder zwei mal in der Woche zum Arzt. Wie willst Du in der Nebenzeit durch dichten Takt einen großen Bus vollkriegen? Heute habe ich mal in die Busse und Straßenbahnen reingeschaut, sie waren (in der Nebenzeit) tatsächlich nur schwach ausgelastet. Ich meine natürlich nicht die Zentren unserer Großstädte, wo ein gewisser Einkaufsverkehr hinzu kommt, sondern Vororte oder Kleinstädte.
Q.e.d. - Erfolg durch Anpassung an den Kunden (!), nicht an eine vermeintliche Nachfrage
Früher hat die Rheinbahn hier große Busse eingesetzt, das Angebot als solches ist also nicht neu.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Wenn mans aus Unternehmersicht betrachtet ists ja ganz logisch.
Zwei Fahrzeuge verursachen laufend Kosten, aber jeweils nur eins verdient Geld.
Also, wozu die Mehrkosten an der Backe haben?
Und das Einrückwegproblem wird wahrscheinlich dadurch gelöst, das der Bus irgendwoam Linienweg geparkt wird, und der Busfahrer von seiner Wohnung/vom Firmensitz aus mittels PKW zum Fahrzeug fährt. Der Bus kommt z.B. nur am Samstag Abend heim, und rückt am Mo. morgens aus.

Wenn jetzt vom Besteller unterschiedliche Fahrzeuggrößen gewollt sind, muß unter Umständen die Ausschreibung aufgeteilt werden, da werden dann auch ned allzuviele Bewerber kommen.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Autobahn @ 9 Jun 2008, 16:29 hat geschrieben: Der normale deutsche Arbeitnehmer benutzt an Werktagen zwei mal ein Verkehrsmittel (egal welches), der Schüler eventuell zusätzlich am Nachmittag. Der Rentner fährt ein oder zwei mal in der Woche zum Arzt. Wie willst Du in der Nebenzeit durch dichten Takt einen großen Bus vollkriegen? Heute habe ich mal in die Busse und Straßenbahnen reingeschaut, sie waren (in der Nebenzeit) tatsächlich nur schwach ausgelastet. Ich meine natürlich nicht die Zentren unserer Großstädte, wo ein gewisser Einkaufsverkehr hinzu kommt, sondern Vororte oder Kleinstädte.
Und wieso fahren dann Tag und Nacht bei mir vor dem Fenster Autos vorbei, wenn nach Deiner Ansicht sich das Verkehrsbedürfnis auf wenige Minuten am Tag beschränkt ?
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Beitrag von Rohrbacher »

Weil die wenigen Minuten ziemlich individuell sind. Der einzelne fährt zwei Mal am Tag, alle zusammen sind aber irgendwie von 0 - 24 Uhr unterwegs.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ubahnfahrn @ 9 Jun 2008, 17:19 hat geschrieben:Und wieso fahren dann Tag und Nacht bei mir vor dem Fenster Autos vorbei, wenn nach Deiner Ansicht sich das Verkehrsbedürfnis auf wenige Minuten am Tag beschränkt ?
Also an meinem Fenster fährt kein Auto vorbei. Ich wohne in einer Sackgasse und schlafe zum Garten hin ;) . Aber ansonsten hat Rohrbacher schon recht. Hinzu kommt dann sicher auch noch noch der Lieferverkehr, Handwerker, Vertreter usw., die alle irgendwie mit dem Auto Geld verdienen. Und das dürfte ein Großteil der Fahrzeuge sein, die an Deinem Fenster vorbeirauschen. In Ballungszentren ist dies auf manchen Straßen sicher extrem störend. Ich habe dies vor einigen Tagen in Hamburg erlebt. Das Hotel an einer sechsspurigen Hauptstraße verfügte aber glücklicherweise auch über Zimmer nach hinten. Da habe ich vom Verkehrslärm nichts gehört, auch die abzweigenden Nebenstraßen waren sehr ruhig.
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