IC-Halte entfallen zwischen Hannover und Göttingen

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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Hi Leute,

wie der Tägliche Anzeiger Holzminden heute berichtet, hat die DB AG nach Gesprächen mit Politikgrößen aus dieser Region bestätigt, daß die Halte zwischen Hannover und Göttingen entfallen sollen, und zwar bereits zum nächsten Fahrplanwechsel. Es soll auch keine Kompensation durch zusätzliche Metronome geben.

Der Artikel nennt eine Fahrzeitverkürzung über die SFS von 5 Minuten, reell dürften es aber nach Vergleiche mit den Fahrplänen um die 30 Minuten sein.


Dies alles hätte jedenfalls besonders Folgen auf die Zulaufstrecken, die auf den IC optimiert sind. Beispielsweise:
Holzminden - Kreiensen - Göttingen (Metronom wird in Kreiensen derzeit nicht zeitnah erreicht),
Uslar - Northeim - Göttingen (hier fährt ein paar Minuten später immerhin eine parallele RB) bzw. Hannover (Metronom wird in Northeim derzeit nicht zeitnah erreicht; Northeim ist derzeit günstigerweise IC-Begegnungsknoten),
Nordhausen - Northeim - Hannover (see above),
Bad Wildungen - Wabern - Kassel bzw. Frankfurt (Wabern ist derzeit günstigerweise nahezu IC-Begegnungsknoten, besonders günstig für Kurgäste nach Bad Wildungen).

Positiverseits soll der IC Entlastungsfunktion für die ICE im fraglichen Abschnitt sein, zwischen Frankfurt und Heidelberg soll zusammen mit IC-Linie Frankfurt - Salzburg ein Stundentakt durch Überlagerung entstehen und in Karlshure soll zum passenden Nulltaktknoten angekommen und abgefahren werden.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Tequila @ 17 Jun 2008, 15:29 hat geschrieben:(...)

Positiverseits soll der IC Entlastungsfunktion für die ICE im fraglichen Abschnitt sein, zwischen Frankfurt und Heidelberg soll zusammen mit IC-Linie Frankfurt - Salzburg ein Stundentakt durch Überlagerung entstehen und in Karlshure soll zum passenden Nulltaktknoten angekommen und abgefahren werden.
Oh, ah, das schreibt alles diese Holzmindener Zeitung? Dann wird die Fahrzeitverkürzung wohl für Zeitverscheibung im südlichen Teil sorgen, obwohl Göttingen-Karlsruhe der deutlich längere Teil der IC-Linie 26 als Hannover-Hamburg ist. Stundentakt mit der IC-Linie 62 (Frankfurt-Salzburg) bedeutet etwa 20 min früher in Richtung Süden und ebensoviel später in Richtung Norden. Zusammen mit einer Streckung der Fahrzeit kommen wir auf die durch die Benutzung der SFS eingesparten 30 min.

Dies bringt neben der Angelegenheit im Niedersächsischen vorallem Veränderung auf der Main-Weser-Bahn. Bisher fährt diese IC-Linie zusammen mit den RE Frankfurt-Kassel im Stundentakt, der nur durch ein paar zusätzliche Halte des REs leicht aufgeweicht wird. Dies fällt nun weg. Dafür könnten die REs Frankfurt-Siegen eine kürzere Fahrzeit erhalten und gleichtzeitig den IC zwischen Frankfurt und Gießen als Partner für den Studentakt, mit Anschlüssen an beiden Enden dieses Abschnitts, ersetzen. Damit wäre zwischen Frankfurt und Gießen der Halbstundentakt im Regionalverkehr endlich hergestellt, wobei die REs nur noch in Friedberg, die Züge des Mittelhessenexpress wie bisher in Frankfurt West, Friedberg, Bad Nauheim und Butzbach halten. Der IC verkehrt außerhalb dieses Taktschemas. Zwischen Gießen und Kassel gibt es dann keinen Stundentakt mehr, allerdings fallen mir außer in Marburg die Obere Lahntalbahn keine Anschlüsse mehr ein.

Veränderungen könnte es dadurch auch auf der Main-Neckar-Bahn geben, so werden die stündlichen RBs Frankfurt-Heidelberg zweistündlcih durch die IC-Linie 62 bei Bickenbach überholt, das würde nun stündlich passieren.

@Tequila: Zu deinen Befürchtungen wegen der Anschlüsse in Northeim und Kreiensen: Es ist doch nicht gottgegeben, dass der Metronom in der heutigen Zeitlage weiterhin verkehrt. So könnte dieser doch einfach so verschoben werden, dass er dort dort die Trasse des IC nutzt, sogar stündlich. Den 30er-Knoten Hannover erriecht man dann halt leider mit großem Abstand.

Zur Entlastungsfunktion: Heute verkehren Freitags und Sonntags zusätliche ICs Hamburg/Berlin-Hannover-Fulda-Frankfurt. Eventuell verkehren dann sogar zu gewissen Zeiten stündlich ICs über die Main-Weser-Bahn. Anzumerken ist, dass es über Fulda trotzdem immer noch schneller geht, auch wenn die ICs gerade Frankfurt Süd und Hbf sich nach den ICEs und Regionalzügen richten müssen und somit nicht immer eine optimale Fahrzeit haben.

Auch zur Illustrierung der IC-Fahrzeiten und Zeitlage auf der SFS Hannover-Göttigen, der Link zu zwei solcher Zusatz-ICs:
DB-IC 1993
DB-IC 1890

Gruß, 100 m von der Main-Weser-Bahn entfernt! ;)

Edit: Bemerke gerade, dass ich etwa Wichtiges übersehen habe: Diese von mir beschriebene zukünftige Fahrplanlage (20 min später Richtung Norden und umgekehrt) des ICs erfordert, dass die Hauptakter der S6 überholt werden müssten. AUTSCH! 10 min später würde dies nicht erfordern, reicht aber nicht für den Stundetakt auf der Main-Neckar-Bahn, 30 min wiederum läge da, wo heute die Mittelhessenexpresszüge verkehren. Ganz so einfach, wie ich es geschrieben habe, wird es also nicht laufen.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

@Tequila: Zu deinen Befürchtungen wegen der Anschlüsse in Northeim und Kreiensen: Es ist doch nicht gottgegeben, dass der Metronom in der heutigen Zeitlage weiterhin verkehrt. So könnte dieser doch einfach so verschoben werden, dass er dort dort die Trasse des IC nutzt, sogar stündlich. Den 30er-Knoten Hannover erriecht man dann halt leider mit großem Abstand.
Leider (nahezu) doch:

In Kreiensen erreicht der ME aus Göttingen die RB nach Bad Harzburg; dieser Anschluß muß unbedingt gehalten werden, gerade nachdem die früher aus dem Harz nach Göttingen durchlaufenden RB zugunsten eines ME-Stundentaktes nach Holzminden umgebogen wurden und die RB nach Osten massiv ausgedünnt wurden (bereits jetzt muß ich für die letzte Verbindung des Tages aus dem Süden nach Goslar zwei Stunden eher losfahren gegenüber dem Fahrplan bis 2006!). Weiterhin hat alle zwei Stunden die RB aus Holzminden knapp Anschluß an den ME nach Hannover.

Weiter im Verlauf in Elze besteht alle zwei Stunden (in der anderen Stunde leider nicht die Relation Göttingen <- Elze -> Hameln) Rundumanschluß zwischen Eurobahn Bünde - Löhne - Hameln - Elze - Hildesheim - Bodenburg und Metronomen.

In Uelzen ist der Metronom im dortigen Taktknoten eingebunden, außerdem einige Metronomzüge weiter nach Hamburg durchgebunden.


Du müßtest also den halben Niedersachsen-Fahrplan (und teilweise auch im nordöstlichen NRW) im Nahverkehr umschmeißen, nur damit du die ME zwischen Göttingen und Hannover in die Zeitlage der IC kriegst.


Tante Edith meint noch:
Oh, ah, das schreibt alles diese Holzmindener Zeitung?
Nein, das kommt von woanders her
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05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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